* . Der Castle⸗ Dampfer Melrose“ ist auf der Augreise heute in Dur ban (Natal) angekommen.
Theater und Mufik.
Königliche Theater.
Wegen Unpäßlichkeit des Hrn. Betz kann die für Donnersta; angekündigte Vorfstellung der Meisterfinger' im Königlichen Boe nn bn se nch ! stattfinden. SDiefelße wird durc die, Auf⸗ sährung des Lohengrin ersetzf werden, in welcher FrJ. Malten pie Partie ber Elfa zur Darstellung bringt. Hr. Gude hus singt den Lohengrin, Fr Staubigl die Ortrud, Hr. Mödlinger den König, Hr. Schmidt den Telramund. — Der Freitag bringt den Trompeter von Saäkkingen' mit Frl. Hledler, den Hrrn. Oberhauser, Krolop und Mödlinger. ü
m Königlichen Schauspielhause wird am 14. Oktober, dem 66 nl fang des Lessing⸗ Denkmals in Berlin, Nathan der Weise' mit Hrn. Direktor Dr. Devrient neu eingeübt in Scene gehen. Wallner · Theater.
Gestern Abend gelangten jwei neue Stücke, „Der Bauern⸗ doktor“ ein Genkebikd in einem Akte von E. Dorn, und Pen sisn Schöller, eine Posse indrei Akten welche von Hrn. Farl Lau fs nach einer Idee von W. Jaeohv verfaßt ist, zur ersten Auf · führung. Der Bauerndoktor in steieris chem Hochgebirgsdialekt vorgetra. gen, sollte Srn. Schweigh of er Gelegenbeit geben. sein virtuosenhaftes Barstellungzsvermzgen aufs Neue su bethätigen; die Gestalt de llugen und lustigen Kräutersammlers zeigt, ein Gemisch von gekünstelter Rührseligkert und derbkomischer Spaßmacherei, deren Wiedergahr dem trefflichen Darsteller . mri obgleich die kleine Arbeit an nur geringe Theilnahme erregte. .
. f, Far! wurde die nachfolgende Posse Pension Schöller“ aufgenommen. Hr. . welcher sich durch seine FIrsflingsarbeit „Gin toller Cinfall? ersolgreich auf dem Gebiete der
offen? und Schwänke eingeführt. hat, erwies, sich auch dies
al erfindungtreich in der Herbeiführung komischer Situationen, welche durch lustige Einfälle und witzige Bemerkungen noch an Wirkung, gewannen. Ein alter Proyvinzonkel hat es sich in den Kopf gesetzt, einmal einem Unterhaltungtabend für Geisteskranke beizuwohnen; für den Fall., daß sein Neffe ihm diesen Genuß verschafft, will er ihm die Mittel zur Gründung eines Geschäfts bewilligen. Um dem alten Onkel Klapproth seinen sonder, baren Willen zu thun, spiegelt man ihm vor, das Familienpensionat „Schöller“ fei' eine Privatheilanstalt für Geistet kranke. So hält der Onkel im zweiten Akt alle Menschen für verrückt, während im dritten und setzten Akte, als die Mitglieder der Pension Schöller den alten Klapp roth auf feinem Gütchen besuchen, alle Menschen wieder ihn für ver⸗ rückt halten, weil er alle Besucher sorgfältig einzeln in verschiedene Zimmer sperrt, um sie dort festzuhalten, bis der eiligst telegraphisch derufene Schöller mit Zwangsjacken eintreffen würde.
Der FRerfasfer hat eine graße Zahl wenn nicht gerade neuer, so doch unterhaltender Figuren treffend gezeichnet und besonders ihre Schwächen und Gigenthümlichkeiten scharf hervorgehoben. sodaß der Irrthum des alten Klapproth einen Schein von Wahrheit gewinnt, Daz ausgezeichnete Spiel erhohte noch die Komik der lächerlichen Mißverständnisse, welche sich auß diefem Einfall ergeben. Hervorragend bethätigten sich Frau Schramm und Hr. Alexander; die Erstere spielte einen sstlichen, schwärmerischen Blaustrumpf, welcher, stets mit einem rothen Notizbuch in der Hand Stoff für Romane sam= melt, köstlich und war besonders überwältigend belustigend in ihrem stummen Spiel. Hr. Alexander wirkte in der That zwergfellerschütternd als angehender Mime, welcher das L. nicht aussprechen kann. Hr. Theodor Müller traf den Ton des knur⸗ renden asten Militärs außer Diensten sehr gut; ebenso tüchtig zeigte sich Hr. Gim nig als Weltenbummler, welcher dem Onkel Klapprotb, als er Begeisterung für weite Reisen heuchelt, glei ch mehrere junge Löwen schenkt. Den nach so sensationellen Genüssen süsternen alten Onkel spielte Hr. Schweighofer mit breiter und stets heitereß Lachen hervorrufender Komik; die versteckte Freude an dem Gelingen feines Einfalls, sich in Gesellschaft von Geistes kranken zu befinden, dann der Uebergang der Selbstzufriedenheit in Angst und Entsetzen, als er Wuthausbrüche befürchtet, wurden mit vielen belustigenden Zügen dargestellt. Die übrigen Mitwirkenden thaten in kleineren Rollen ihre Schuldigkeit. Die Darsteller fanden lebhaften und wohlverdienten Beifall; mit ihnen zusamnmen erschien auch zum Schluß der Verfasser der Posse vor dem Publikum.
Residenz ⸗ Theater.
Am Dienstag fand die 25. Aufführung von Ferr 6Kol' vor ausverkauftem Hause statt; die Darstellung und das Stück wirkten so frisch wie am ersten Tage und fanden den reichsten Beifall des
Publikums. Thomas ⸗Theater.
Die Strohwittwe“', eine Posse von Robert Misch und Wilhelm Jacoby, welche gestern Abend zum ersten Male in Scene ging, fand bei dem gut besetzten Hause eine recht freundliche Aufnahme. Das neue Stück erhebt sich etwas über das gewohnle Niveau der jüngsten Possenliteratur, insofern man von einer wirklichen und zwar nicht ganz unsinnigen Handlung reden kann, wenn auch an Uebertreibungen und Unwahrscheinlichkeiten wieder das Menschen⸗ mögliche geleistet wird. Es fehlt aber der Posse andererseits nicht an gemüthlichem Humor und zuweilen auch nicht an treffendem Witz, welche in Verbindung mit mancherlei komischen Situationen die Zu—⸗ schauer hinreichend belustigen und unterhalten.
Die Handlung ist in Folge zahlreicher Verwechselungen und der sich natürlich daraus ergebenden Verwirrung unter den handelnd auf⸗ tretenden Personen eine ziemlich komplizirte, deren Kern aber nicht übel erfunden ist. — Der Verlagsbuchhändler Hildebrandt (Emil Thomas) ist eifersüchtig auf seine Frau zweiter Ehe (Elly Sieger), die er im Verdacht hat, mit seinem Compagnon Hilprecht (Carl Sick) eine Liebelei begonnen zu haben. Hilprecht aber liebt nicht die Frau Hildebrandt's, sondern dessen Tochter aus erster Ehe Eva, und alle Heimlichkeiten, welche er mit der Stiefmama hat, haben die Tochter zum Gegenstand. Als Hildebrandt einmal eine Geschäftsreise unternehmen muß, kommt er durch Zufall auf die Idee, seine Frau und den Compagnon von einem Detektiv beobachten zu lassen. Der Detektiv ist in sein Haus bestellt, und als Hildebrandt einen fremden jungen Mann in seinem Hause findet, hält er diesen für den erwarteten Detektiv und führt ihn als den jungen Valentin Lavonius bei seiner Familie ein, während dieser junge Mann weder Valentin noch ein Detektiv. sondern Hans Meinhard, ein reicher und unab⸗ hängiger junger Mann ist, der Hildebrandt s Nichte, Käthe Groß, liebt. Natürlich erscheint später auch noch der junge Valentin Lavonius auf der Bildfläche, ein etwas stupide angelegter Mensch, der sich in ganz unglaublicher Weise irreführen läßt, und, während er nach der Absicht seines Vaters und Hildebrand's des letzteren Tochter Eva be⸗ gehren sollte, sich, weil man ihm die Stiefmutter als die Tochter vorstellt, in die Frau Hildebrandt verliebt und ihr eine Liebeserklärung natürlich in einem Moment macht, in welchem er von dem Gatten überrascht werden muß. Die Lösung dieser endlosen aber sehr geschickt eingefädelten Verwirrungen wird ziemlich einfach dadurch herbeigeführt, daß zum Schluß auch noch der Vater Valentins, der Schuldirektor Dr. Lavonius, in Hildebrandt's Haus kommt.
Der Noitãt kam es sehr zu Statten, daß die Darstellung aller Rauptfiguren eine vortreffliche, und daß das Zusammenspiel trotz der Schwierigkeit der Situgtionen ein durchaus erfreuliches war. Zu be. dauern ist es, daß die Damenrollen von den Verfassern ausnahmslos kärglich behandelt sind, namentlich die eigentlich im Mittelpunkt der Dandlung stehende Frau Hildebrandt, Daher fanden die Damen auch gestern Abend wenig Gelegenheit, sich darstellerisch hervor zuthun; nur eben Frl. Elly Sieger konnte in einigen luftigen Momenten die Aufmerksamkeit fesseln; Irl. Hocke hatte eine kurze Scene, in welcher sie ihr angenehmes Wesen und gefälliges Spiel zur Geltung bringen konnte; n Marie Corbach leistete Anerkennenswerthes als Haushälterin
ei Hildebrandt's. Von den mitwirkenden Herren ist, wie gewöhnlich
183. Königlich preu
auf dieser Bühne, an erster Stelle Hr. Emi! Thomas ju nennen, der den Verlagsbuchhändler in seinen , und geselligen Manieren fehr glaubhaft und den eiferfuͤchtigen Gatten mit seinem gewohnten kräftigen Humor darstellte. Neben ihm machte sich als eine sehr lustige und wirkungsvolle Figur Hr Guthervy als Comptoirdiener Maus erfreulich bemerklich. Hr. Georg Kaiser, der den Meinhardt und ver. meintlichen Detektiv spielte, zeigte eine recht hübsche Begabung für das Salongeplauder und als jugendlicher Liebhaber. Hr. Wel (hof fuchte in eine sehr wenig komische Gestalt so viele komische Pointen als möglich hineinzulegen. Den jungen Valentin Lavonius suchte Hr. Max Walden mit dem ,. Mangel an Schlauheit und Lebens, fenntniß auszustatten, den die Rolle porschreibt, und erinnerte dabei stark an einen beliebten Darsteller des Adolf Ernst⸗Theaters, nur spielte Walden etwas vornehmer. Den Compagnon Hilprecht gab Hr. Sick verständig und ohne Uebertreibung. — Die Zuschauer zeigten fich fehr beifallslustig und mit den verdienten Darstellern erschien wiederholt auch einer der Verfasser vor der Gardine.
Heinrich Hofmann's neues Chorwerk „Editha“ wird am 15. Sftober in Magdeburg zum ersten Male aufgeführt werden.
— Am 5. Oktober ging Dr. Karl Siegen Neubearbeitung von Kleist'ts Käthchen von Heilbronn“ auch im Braun“ schweiger Hoftheater in glanzvoller Ausstattung mit Erfolg zum erften Mal in Scene. Das Publikum spendete nach jedem Akt- schluß lebhaften Beifall.
Preußzische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 1. Klasse 183. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der n , .
1 Gewinn von 15 000 M auf Nr. 55 689.
1 Gewinn von 1500 M auf Nr. 157529.
2 Gewinne von 500 S6 auf Nr. 51 741. 64 040. ö . . von 300 S6 auf Nr. 38 233.
Bei der
109 635.
heute fortgesetzten Ziehung der 1. Klasse ir Klaff en lotter ie fielen in der Vormittagsziehung:
1 Gewinn von 5000 M auf Nr. 105598. 1 Gewinn von 3000 S auf Nr. 178 839. 1 Gewinn von 500 MS auf Nr. 62 631. ö. ö. ö von 300 MS auf Nr. 54 292. S8 386. 95 80.
Mannigfaltiges.
Königsberg. Ueber die Sturmfluth in vergangener Woche, welche, wie in Nr. 240 des R. u. StA. gemeldet, das Ost seebad Kranz heimgesucht hat, bringt die „‚Königsb. Allg. Ztg.“ folgende Schilderung: Es ift eine geologisch festgestellte Thatsache: unsere Ost. seeküste ist dem Untergange geweiht. Wir brauchen gar nicht mit Jahrtausenden zu rechnen, ein Menschenalter reicht aus, um die stetigen Äbbröckelungen, die stetigen siegreichen Angriffe des Meeres gegen das Festland wahrzunehmen, welches Stück für Stück der habgierigen See zum Opfer fällt. Wer kennt nicht Heydeck's ergreifendes Bild die Fahrt der Königin Luise nach Memel“? Wo ist der Weg, auf dem sie erst vor 80 Jahren gefahren? Nur wenige schwarze Baumstümpfe ragen aus der See hervor und bezeichnen an einigen Stellen die Richtung jenes Weges, und der letzte Sturm hat von diesen Bäumen wieder einige mächtige Wurzeln an den Strand geworfen. Den Weg selbst hat das weiter und weiter vorrückende Meer verschlungen. Wer freilich der freundlichen Ostsee gedenkt, die unsere Kranzer Küste an manchen schönen Sommertagen bespülte wird sich kaum denken können, daß dieses Gewäsfer in einen Zustand geräth, in dem es, Alles über fluthend, große Stücke Landes wegrelßt, die Anlagen zerstört und die Bewohner der Küste in eilige Flucht schlägt, ohne daß es ihnen möglich ist, an eine Rettung ihrer Habe zu denken. Die Ufer— promenade von Kranz, sein Stolz und Vorzug vor allen übrigen Ostseebädern, existirt nicht mehr. Die Sturmfluth hat sie vernichtet. Am 2. Oktober hatte ein großes militärisches Manöver mit scharfen Schüssen in See in der Kranzer Umgebung stattgefunden, weithin hörte man den dumpfen Kanonendonner. Dann brach der Abend herein. Dunkle Wolken jagten am Himmel einher, der Sturm er— hob sich, und, immer mehr an Stärke zunehmend, wuchs er zum Orkan, der Bäume entwurzelte, Häuser abdeckte und die See in einen Zustand wilder Empörung versetzte. Bis über die kleine Musikkapelle auf. dem Korso hinaus spritzten die Wellen. Ihre ganze Wuih wandte sich der Uferpromenade zu. Wie leichte Binsen wurden die Pfähle ausgerissen, die Bretter von einander geschlagen, die Eisen⸗ ketten der Gelaͤnder zerrissen und die Bänke hinweggeschwemmt. Und dieses Chaos von Balken, Planken, Holz- und Eisentheilen wurde nun mit unerhörter Wucht gegen die Holzbefestigungen und in die Gärten der dort befindlichen Villen geschleudert, indem sie alle Befestigungen einfach vernichteten Die nachspülenden Wasserwogen rissen dann große Theile Erdreich in die See hinein. Große Panik herrschte in der Fischerkolonie. Die Bewohner mußten eiligst flüchten, denn die See war bis an ihre Häufer gekommen und ein⸗ zelne Sturzwellen gingen über dieselben schon hinweg. Die Leute haben viel Geräthschaflen, Netze ze. verloren. Auf dem ganzen Korso lagern Seemuscheln und Tang als stumme Zeugen der Sturmfluth. Dort wo die Molen ein Ende, da hat vor der Hand Alles ein Ende, die Welt ist im wahren Sinne des Wortes mit Brettern vernagelt, die Treppe fortgerissen und von der Höhe berab blickt man guß die Trümmerhaufen der Wasserkatastrophe. Bretter, alte Warnungstafeln, Signalstangen 2c, die Dünen sind mit Brettern förmlich befät, weiche die See an anderen Stellen ab⸗ gerissen hat. ö.
Sondershausen, 6. Oktober. Die „Schw Rudolst. Itg;“ schreibt: Am Sonntag hielt der geschäftsführende Ausschuß für das dem hochseligen Kaiser Wilhelm auf dem Kyffhäuser zu errichtende Denkmal dortselbst eine mehrstündige Konferenz und Terrainbesichtigung ab. Außer den Ausschußmitgliedern, welche aus Berlin, Hamburg, Braunschweig, Oldenburg., Dresden, Darm stadt, Stuttgart und Sondershausen herbeigekommen waren wohnten den Berathungen der Staats⸗Minister und der Qber · Forstmeister von Schwarzburg⸗Rudolstadt und die Künstler Architekt Bruno Schmitz, Sber⸗Baurath v. Leins⸗Stuttgart und Professor Fritz Wolff ⸗Berlin hei. Hr. Bruno Schmitz hatte durch einen Gerüsthau, Latten, berschläge und Fahnen die Stellung des Denkmalsthurmes, des Kaiferstandbildes, der Figur Barbarossa's und die Höhenlagen der Terrasfen so scharf markiren lassen, daß sich die Mitglieder des Ausschuffes ein klares Bild von der zukünftigen Gestaltung des Ganzen machen konnten. Die Raumfrage hat. Hr. Schmitz in glücklichster Weise dadurch gelöst, daß auf dem östlichen Abhange die Terraffen gebaut werden, welche sich mit dem natürlichen Felsgrunde verbinden und den Denkmalsthurm aus dem Felsen herauswachsend erscheinen lassen. Die alten Wallmauern werden theilweise benutzt, um einen Terrgssenweg von acht Meter Breite um das Denkmal herumzuziehen. Von den Ecken der Vorderterrassen (im Osten) wird man einen herrlichen Aufblick zum ganzen Bau und besonders zum Standbild des Kaisersz gewinnen. Die künst⸗· lerischen Maßnahmen erwiesen sich als so wirkungsvoll, daß auch diejenigen Herren, welche bisher den Kyffhäuser sür wenig geeignet zu diesem Denkmalsbau gehalten haben, sich sagen mußten, daß hier in der That etwas ebenso Großes als Eigenartiges geschaffen werden wird. Die von dein Alters. Präsidenten, Hrn. Stadt- verordneten Biersch- Berlin geführten Berathungen betrafen die zur endgültigen Snangriffnahme des Baues nothwendigen künstlerischen und finanziellen Föstsetzungen. Es wurde, wie der Deutsche besonders betont, beschlossen, von einem neuen Preisausschreiben
Am Strande liegen Pfähle,
für das Kaifer Standbild und den bildhauerischen Schmuck abzu fehen, bis erst die Wegearbeiten und der Terrassenbau vollendet sind. Der Bau des Denkmalgthurmes ist auf 250 go0 „ veranschlagt, die Barboraffa⸗ Figur auf 14 000 M, das Kaiserstandbild auf 16 000 4M Dle Wege⸗ und Fundamentirungbarbeiten lassen sich mit Sicherheit noch nicht berechnen, doch hofft man das ganze Werk mit 5. bis 656 0600 „ herzustellen Mit Hrn. Schmitz wurde ein Bau Kontrakt vereinbart, nach welchem unter seiner Oberleitung die einzelnen Arbeiten vom Äusschuß an Unternehmer vergeben werden. Ob die Arbeiten schon im Winter wesentlich gefördert werden, hängt vom Wetter ab, jedenfalls soll der Terrassenbau im nächsten Sommer fertig werden. Der gesammte Bau wird mindestens vier Jahre be⸗
anspruchen. 6.
Roda, 6. Oktober. Der F. R. Ger. Ztg. wird geschrieben: Eine würdige patriotische Feier, die Enthüllung des Denkmals, welches die hiesige Bürgerschaft Kalser Wilhelm 1. errichtet hat, vollzog sich gestern in unserer Stadt und hatte große Volksmengen aus der Nähe und Ferne herbeigelockt. Ein langer Zug, gebildet von den Vertretern der Staats⸗ und städtischen Behörden, von dem Comits und vielen Korporationen mit 28 Fahnen, bewegte sich vom Markte hinaus zum Denkmalsplatze, wo nach, dem Gesang der deutschen Volkshymne Kirchen⸗Rath Löbe die Weihrede hielt. Se. Hoheit der Herzog Ernst ließ sich bei der Feier vertreten.
Holtenau, 3. Oktober Vom Kanalbau meldet die Kiel. Ztg.“: Durch die großen Stürme in den letzten Tagen stieg das Wasser in der Kieler Föhrde und dem alten Kanal bis zur Holtenauer Schleuse dermaßen, daß ein zwischen dem todten Arm der alten Schleuse und dem Kanal aufgeworfener Damm in letzter Nacht durchbrochen wurde. Durch den Durchbruch füllte sich der vor Kurzem erst aus gepumpte Theil der alten Schleuse, sowie ein erst augge⸗ hobener Arm, welche beide Theile zur Anlegung eines Trocken⸗ docks bestimmt waren, mit Wasser. Es wurden sämmt— liche bis jetzt ausgeführte Arbeiten hierdurch zerstört und muß, ehe dieselben wieder beginnen können, das Wasser ausge— hoben werden, was wohl einige Tage Zeit in Anspruch nimmt. Der ausgeworfene Damm wird erneuert und vor Beginn der Arbeiten verstärkt. Der große, vor der Holtenauer Mündung stationirte Staats⸗Schwimmbagger in der 6 arbeitet bis zur Mündung des neuen Kanals in einer Tiefe von siebzehn Fuß. Der Trocken⸗ bagger, welcher einige Tage ruhte, hat heute, nachdem er 5 m tiefer gerückt ist, seine Thätigkeit wieder begonnen und wird jetzt wieder Tag und Nacht gearbeitet.
München. Ueber den Unfall, der sich am 5. Oktober, wie in Nr. 240 des . R. u. St. A.“ gemeldet wurde, bei dem Qrtober⸗ fest in München ereignete, berichten die Münch. N. N.“: Ein Landwirth war so unvorsichtig und das Comits gestattete merk würdiger Weise, daß der durch seinen Riesenbut bekannte und seine derben „Späßen gefürchtete Wurzel sepp', ein gebrechlicher alter Mann, den größten und stärksten Zuchtstier führte, der nicht einmal eine Blende, wohl aber Fußfessel frug. Als der ‚Wurzelsepp. gerade vor dem Regenten seinen großen Schlapphut zog, scheute der Stier vor der ungeheuerlichen Kopfbedeckung, warf seinen Führer über den Haufen und stürzte hart am Königszest vorüber, sodaß der Prinz Regent einige Schritte zurückweichen mußte, um nicht Schaden zu nehmen. Ein' viesstimmiger Schrei der Angst und des Entsetzens erscholl aus der Menge, als das wildgewordene Thier die Rennbahn entlang raste und drei Metzgerburschen, die es aufhalten wollten, wie Spielbälle über einander warf, daß sie auf dem Boden herumkollerten. Des Publikums bemächtigte sich eine furchtbare Angst; geängstigte Frauen schrien laut auf und wollten rückwärts flüchten, doch in dieser dichtgepreßt stebenden Menge war nicht daran zu denken, sich von seinem Platz zu bewegen. Der Stier rannte unterdessen zum Absprengthor, Gendarmen und Aufsichtspersonal in wilde Flucht jagend. Nur zwei schwere Reiter harrten stramm auf ihrem Posten aus, der Stier hätte im Fall eines Angriffs mit der Lanze Bekanntschaft gemacht und sich so ein regelrechtes Stiergefecht entfponnen. Endlich gelang es einem Dutzend Männer, den Stier wieder dingfest zu machen, der glücklicherweise an dem Ausgang vor ⸗ übergejagt war, durch den die preisgekrönten Thiere abgeführt wurden. Wäre er da hinaus in die dicht gedrängten Menschenmassen gerathen, so wäre unberechenbares Unheil entstanden.
München, 7. Oktober. Der Verbandstag der Frauen-; Bildung' und Frauen;; Erwerbs verein e beschloß . W. T. B. zufolge, den nächsten Kongreß im Herbst 1891 in Nürnbergabzuhalten. Lammers-⸗Bremen sprach heute über den Beruf der Frauen in Bezug auf wirthschaftliche Mäßigkeit; Frl. Schubert Augsburg berichtete über das Arbeiterinnen ⸗ Heim in Augsburg, Fr. Dr Goldschmidt⸗ Leipzig trat für Zulassung der Frauen zum Besuch der Hochschulen ein. Pastor Budy-Arnsdorf befürwortete eine Reform des Armen pflegewesens und Frl. Auguste Schmidt Leipzig sprach für die Zulassung der Frauen zu den mit der Armenpflegschaft betrauten Be⸗ Dörden. Damit wurde die heutige Sitzung geschlossen.
Dresden, 7. Oktober. Der Stadtrath bewilligte, wie W. T B.“ meldet, für das Comits zur Gründung einer Moltke⸗Stiftung 2000 M6. J
Rennen zu Baden⸗Baden, 7. Oktober. Großes Armee Jagd-⸗Rennen. Ehrenpreis Sr. Majestät des Kgisers dem siegenden Reiter und oo M Dist. ea. 6000 m Lt. v. Kaufmann s br. W. Garibrand‘. Bes. 1. — Lt. v. Kummer's hr. W. „Peter the Great“, Bef. 2. — Rittm. v. Boddien's Magna Charta“, Lt. Hanson; Lt. Leushaus' „Frida“, Lt. Suermondt 0. Mühelos mit fünf Längen gewonnen.
Bremen, 7. Oktober. W. T. Be meldet: Die Rettungs⸗ station Am rum tesegraphirt: Am 7. Oktober von der hier ge— strandeten Kuff Tetta Margaretha“, Kapitän Tadsen, die aus Zz Persfonen bestehende Besatz ung durch das Rettungsboot Elberfeld! der Südstation gerentet. Sturm aus W. Boot 4 Stunden unterwegs.
Die heller fe ion Kraxtepel len telegraphirt: Am 7. Ok⸗ tober von dem vor Dirschheim gestrandeten deutschen Schoner Emma“, Kapitän Brinkmann, die aus 4Personen bestehende Befaßtzung durch das Rettungsboot der Station gerettet. Der
Vorstand. .
Rom, 7. Oktober. Vergangene Nacht erfolgte laut Meldung des W. T. B.“ bei Novara ein Zusammenstoß zweier Eisenbahnzüge, Hierbei wurden die Zugschaffner getödtet, 3 andere Bahnbedienstete und 4 andere Reisende schwer, mehrere andere Personen leicht verwundet.
New⸗JYJork, 3. Oktober. Von Honolulu wird gemeldet, daß ein Ausbruch des Vulkans Killana zu befürchten steht. Es soll sich ein neues Lavabett gebildet haben und die vor einiger Zeit eingetretene kegelförmige Einsenkung ist 50 Fuß an einem Tage gestiegen.
New⸗Jork, 7. Oktober. W. T. B.“ meldet; Heute Nach⸗ mittag hat eine heftige Pulver -Exploston bei Wilmington (Delaware) stattgefunden, jo Personen sind getödtet und 20 verwundet worden. Sämmtliche Gebäude der Nachbarschast wurden beschädigt.
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
ö. . treckungen, . Vorladungen u. dergl.
erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
37214 Steckbrief.
Gegen den Bäckerlehrling Max Jucha, ge⸗ boren am 23 September 1870 zu Berlin, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs haft wegen schweren Diebstahls in den Akten J. 1680/90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichts gefängniß zu Potsdam abzuliefern.
Potsdam, den 1. Dktober 1890.
Königliche Staattanwaltschaft.
Beschreibung: Alter 20 Jahre, Größe 1,70 m, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Augen brauen blond, Augen grau, Nase, Mund gewöhn lich, Zähne gut, Kinn oval, Gesicht länglich rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
37213 K. Württ. Staatsanwaltschaft Hall.
Aufhebung einer Vermögensbeschlagnahme.
In der Strafsache gegen den Zimmermann Franz Pfau von Markelsheim, O. A. Mergentheim, geb. 12. Januar 1857, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist die lt. Urtheil der Strafkammer des K. Land gerichts Hall vom 18. Juni 1886 verhängte Ver—⸗ mögensbeschlagnahme gegen Pfau durch Beschluß derselben Strafkammer vom 27. September 1896 aufgehoben worden.
Den 3 Oktober 1890.
H.“⸗Staatsanwalt Glöggler.
2) Zwangs vollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
8 9 * lza23! Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 80 Nr. 3388 auf den Namen des Fuhrherrn Heinrich Mießner hier eingetragene, Ecke der Badstraße und Straße Nr. 56 a. belegene Grundstück am 29. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 5,49 S Reinertrag und einer Fläche von 11268 4m nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D, Saal 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An— sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Glänbi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver—⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Änspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. Dezember 1899, Mittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.
Berlin, den 20. September 1890.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 51.
lzrz2] Zwangs versteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Niederbarnimschen Kreise Band 32 Blatt Nr. 1662 auf den Namen des Schlächtermeisters Friedrich Wilhelm Carl Kramer hier eingetragene, hierselbst, Coloniestraße Nr. 117 belegene Grundstück am 4. Dezember 1890, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdaeschoß, Zimmer Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 1590 Rutzungswerth zur Gebäude⸗ sseuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be— treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel B. Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An— sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Pebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge—⸗ boten anzumelden, und, falls der betreihende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei. Ver theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden zufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ enfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in 6 auf den Ansprr z an die Stelle des Grund⸗ stücs tritt. Daz 1.rtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Dezember 1890, Mitiags 12 ühr, an obenbezeichneter Gerichts- stelle verkündet werden.
Berlin, den 27. September 1890.
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung bs.
37269 Aufgebot.
Auf Antrag des Schreinermeisters Wilhelm Walther in Kreuznach, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der unbekannte Inhaber der von der Deutschen Lebensversicherungs ⸗Gesellschaft in Lübeck am 8. Mai 1874 auf das Leben des Schreinermeisters Wilhelm Walther in Kreuznach ausgestellten Police Nr. 62 366 groß 500 Thlr. Ct., welche abhanden gekommen ist, aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf dieselbe spätestens in dem auf Donnerstag, den 23. April 1891, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch die Police vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraft ⸗ los erklärt werden wird.
Lübeck, den 3. Oktober 1890.
Das Amtsgericht. Abtheilung II. Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber. 37238 Aufgebot.
Der Köthner August Meyer in Landringhausen bei Wunstorf hat das Aufgebot des von der Spar⸗ kasse des Landkreises Hannover unter Nr. 13 860 ausgestellten Sparkassenbuchs, welches im Anfang des Jahres 1389 mit 997 S½ 89 3 abschloß, be—⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den S. April 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaum ien Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. .
Hannover, den 25. September 1899.
Königliches Amtsgericht. VD. Ru dorff.
lr nnd Aufgebot.
Der von der Firma Herz Levy Söhne in Breslau auf G. J. Schwarz in Breslau unter dem Datum Breslau, den 25 Oktober 1889 an eigene Ordre ge zogene, von dem Bezogenen aeceptirte, am 15. Fe⸗ bruar 1890 fällige und mit Giros von A. Stübner in Görlitz und von von Asten & Lynen in Stolberg, Rheinland, versehene Wechsel über 110 „ ist an⸗ geblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Inhaber der Firma von Asten K Lynen in Stolberg, Rheinland, Robert Lynen und Max von Asten da- selbst, vertreten durch den Rechtsanwalt Justizrath Korpulus zu Breslau, für kraftlos erklärt werden.
Es wird daher der unbekannte Inhaber dieses Wechsels aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtestelle, Am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Breslau, den 3. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. Hoffmann.
372341 Aufgebot.
Der Tischler Johann Semmelhaack in Witten bergen hat das Aufgebot des angeblich verloren ge— gangenen Kontrakts vom 3. Septeinber 1874, er⸗ richtet zwischen dem Käthner Peter Semmelhaack in Auufer und dem Arbeiter Marx Ruge daselbst, aus welchem auf dem im Grundbuch von Auufer Band J. Blatt 15 verzeichneten Grundbesitz des Landmannes Martin Grysa in Auufer in Abtheilung III. Nr. 3 1360 ½ für Peter Semmelhaack in Auufer eingetragen stehen, beantragt Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 29. April 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufge bots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Kellinghusen, den 3. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. 373541 Aufgebot.
Folgende Aufgebote sind beantragt:
J) von dem Gastwirth Martin Weber zu Eschen⸗ bach, vertreten durch den Rechtsanwalt Bigge zu Siegen,
das Aufgebot des Hypothekendokuments über die im Grundbuch von Eschenbach Band IV. Blatt 8 und 26 für die Wittwe Johann Jakob Koch, Jo⸗ hanne, geb Klingspor, zu Siegen eingetragene Post von 406 Thlr. nebst Zinsen aus der Obligation vom 27 Februar 1864 zum Zwecke der Löschung der Post
2) von dem Fabrikanten Albrecht Künne zu Altena, vertreten durch seinen Generalbevollmächtigten A. Beel in Freudenberg, das Aufgebot des Hypo⸗ thekendokuments über die im Grundbuche von Büschergrund Band IV. Blatt 32 und Band VII. Blatt 8 für den Kaufmann Tillmann Ferdinand Schuß zu Freudenberg eingetragene Post von 190 Thlr. Judikat nebst Hoö/o Zinsen aus 166 Thlr. seit 21. Januar 1867 und aus 24 Thlr. seit 16. Juli 1868 nebst 11 Thlr. 13 Sgr. Kosten zum Zwecke der Erlangung einer neuen Ausfertigung,
3) von dem Lederfabrikanten Heinrich Siebel Achenbach's das Aufgebot der im Grundbuche von Freudenberg Band 16 Blatt 6 Abth. III. Nr. 1 für den Justizamtmann Ernst Friedrich Keller in Slegen eingetragenen Post von 360 Thlr. Darlehn nebst 5H GC Zinsen aus der ö vom
4. Januar 27. März 1835 und Cession vom zd Sttober 1836, sowie der darüber gebildeten Hypothekenurkunde zum Zwecke der Löschung der Post,
4) von dem Rechtsanwalt Salzmann zu Siegen, als Verwalter der Franz Achenbach'schen Konkurs⸗ masse zu Anstoß das Aufgebot:
a der im Grundbuch von Büschergrund Band 8 Blatt 58 für den Fabrikanten Thomas Siebel in Freudenberg Abth. III. Nr. 1 eingetragenen Post von 470 Thlr. Darlehn nebst 5H oο Zinsen aus der Verschreibung vom 13. Dezember 1831, sowie der darüber gebildeten Urkunde zum Zwecke der Löschung der Post, ö .
b. des Hypothekendokuments über die im Grund- buche von Büschergrund Band 8 Blatt 68 Abth. III. Rr. 2 für Friederike Dresler in Siegen eingetragene
Post von 680 Thlr. Darlehn nebst 5 o so Zinsen aus der Verschreibung vom 14. März 18383 zum Zwecke der Löschung dieser Post.
5) von dem Jakob Ising zu Alchen das Auf gebot der im Grundbuche von Alchen Band ßII. Blatt 26 für den Pastor Dißmann zu Oberbholzklau eingetragenen Post von 49 Thlr. 29 Sgr Darlehn nebst 5 öso Zinsen und Kosten aus der Schuldver⸗ schreibung vom 8. Januar 1848, sowie der darüber 5 Urkunde zum Zwecke der Löschung der
ost,
6) von dem Landwirth Thomas Weber zu Obernau, vertreten durch den Rechtsanwalt Sal- mann zu Siegen, das Aufgebot der im Grundbuche von Obernau Band 1 Blatt 14 Abth. III. Nr. 4 für Gewerken Ludwig Eickhorn in Fickenhütten ein getragenen Post von 300 Thlr. Darlehn nebst 5 bso Zinsen und der darüber gebildeten Urkunde zum Zwecke der Löschung der Post.
Die eingetragenen Gläubiger bezw. deren Rechts⸗ nachfolger sowie die unbekannten Inhaber der Ur = kunden werden aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termin den 21. Februar 1891, Vormittags 19 Uhr, ihre Rechte beim unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 9, anzumelden, widrigenfalls bei nicht erfolgender Anmeldung von Rechten bezw. Vor- legung der Urkunden die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen auf die Posten ausgeschlossen, die Posten im Grundbuch gelöscht und die Urkunden für kraft los erklärt werden.
Siegen, 26. September 1890.
Königliches Amtsgericht.
. Aufgebot.
Zur Anlage der Braunschweigischen Landeseisenbahn sind auf der Feldmark Oelper von dem den Erben des Gärtners Heinrich Drewes hieselbst zugehörigen Plane Nr. 159 insgesammt 93 a 18 4m im Wege des Enteignungsverfahrens gegen eine Geldentschä— digung von 22 643 6 51 9 abgetreten. .
Auf Antrag der Direktion der Braunschweigischen Landes⸗-Eisenbahn⸗Gesellschaft wird zur Auszahlung dieses Entschädigungskapitals Termin auf den 4. Dezember 1890, Vormittags 19 Uhr, vor unterschriebenem Gerichte, Auguststr. 6, Zimmer Nr. 1, hieselbst, angesetzt, zu welchem Alle diejenigen, welche Realrechte an den enteigneten Theilgrund—⸗ stücken zu haben vermeinen, zur Anmeldung ihrer Ansprüche bei Strafe des Ausschlusses damit vor⸗ geladen werden.
Braunschweig, am 30. September 1890.
Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. Schottelius.
37233 Aufgebot.
Der Ganzhüfner Nikolaus Binder zu Kalau, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Keller zu Meseritz, hat das Aufgebot eines in der Gemarkung Neu⸗ höfchen belegenen, in der Grundsteuermutterrolle von Neuhöfchen Kartenblatt 2 Parzelle 90 verzeichneten Wiesengrundstückes von 2,67 60 Hektar Größe und 3,14 Thlr. Reinertrag Zwecks Anlegung eines Grundbuchblattes für dasselbe und Berichtigung des Besitztitelw beantragt. Alle unbekannten Eigenthums⸗ prätendenten werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. Dezember 1890, Vormittags 105 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe— raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen und Rechten ausgeschlossen werden.
Schwiebus, den 1. Oktober 1890.
Das Königliche Amtsgericht. 37230 Aufgebot.
Nachdem Herzogliche Kammer, Direktion der Forsten, durch Beibringung amtlicher Bescheinigung glaubhaft gemacht hat, daß die von ihr an die Firma „Harzer Werke zu Rübeland und Zorge' behuf Er⸗ weiterung deren Holjlagerplatzes veikaufte, im Forst⸗ orte Reihersberg Abtheilung 34 in Zorge belegene, auf der dem Gerichte überreichten Vermessungs-⸗ bescheinigung mit den Buchstaben b. c. d. e. b. be⸗ zeichnete Grundfläche zu 4662 die Eigenschaft von „Kammergut“ besitzt, werden hierdurch auf Antrag der genannten Behörde alle Diejenigen, welche ein Recht an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, unter dem Rechtsnachtheile, daß nach Ablauf der Frist das Grundstück als ‚Kammergut“ in dem Grund buche eingetragen werden wird und daß, wer die ihm obliegende, Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das fragl. Grundstück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann, vorgeladen, ihre vermeintlichen Rechte späte⸗ stenß in dem auf den 4. Dezember d. Is., Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte angesetzten Aufgebotstermine anzumelden. Walkenried, den 1. Oktober 1890.
Herzogliches Amtsgericht.
Unterschrift ) 37236 Am 24. April 1889 ist die hier ihr Domizil habende unverehelichte Ida Pauline Meyer, Tochter des Tischlermeisters Johann Heinrich Mever und seiner Ehefrau Sophie Charlotte, geb. Müller, ohne Hinterlassung einer letztwilligen Verfügung zu Berlin verstorben und haben sich als die alleinigen gesetzlichen Erben zwei vollbürtige Geschwister I) die unverehelichte Wilhelmine Bertha Meyer
hier, 2) der Maler Karl Leopold Meyer hier gemeldet.
Alle Diejenigen, welche nähere oder gleich nahe Erbansprüche an den Nachlaß zu haben vermeinen, namentlich die vollbürtigen Geschwister der Erb⸗
lasserin:
Theodor und, Julius. Meyer und wenn diese verstorben, deren Kinder ersten ,. for at werden aufgefordert, ihre Ansprüche bis zum 27. Januar 1891 beim unterzeichneten Gericht zu den Atten MN. 36/99 anzumelden, widrigen falls nach Ablauf dieser Frist die Ausstellung der Erb bescheinigung erfolgen wird.
372371 .
Der Rechtsanwalt Dr. Friedländer hier, Kronen straße 11, als Nachlaßt leger, hat das Aufgebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des hier wohnhaft gewesenen, am 9. Mai 1890 verstorbenen Kaufmannt Albert Sachs beantragt. Sämmtliche Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Ver⸗ storbenen werden demnach aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Februar 1891, Vor⸗ mittags 11 Uhr an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße ĩ3, Hof, Flügel B., part, Saal 32, anberaum-⸗ ten Aufgebotstermine ihre Ansprüche anzumelden, widrigenfalls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur noch in so weit geltend machen können, als der Nachlaß, mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen, dutch Befriedigung der angemeldeten Gläubiger nicht erschöpft wird. Das Nachlaßverzeichniß kann in der Gerichtsschreiberei Zimmer 25, von 11 bis 1 Uhr Nachmittags ein gesehen werden.
Berlin, den 28. September 1890.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 49.
37227]
Aufgebot.
Auf den Antrag des Fräuleins Elwine Bergmann zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Mamroth zu Breslau, werden die Nachlaßgläubiger und Vermaäͤchtnißnehmer der am 9. Februar 1890 zu Breslau gestorbenen Wittwe Angelica Menicke, geb. Bergmann, von dort aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf den Nachlaß bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 22. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle, Schweidnitzer⸗Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 im II. Stock, anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur noch insoweit werden geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode der Erblasserin aufgekommenen Nutzungen durch die Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Breslau, den 26. September 1890.
Königliches Amtsgericht. Grüttner.
37264 Bekanntmachung.
In dem Aufgebotsverfahren über die Nachlaß⸗ gläubiger und Vermächtnißnehmer des Kaufmanns Salomon Sittenfeld hat das unterzeichnete Gericht in dem am 18. September 1890 verkündeten Aus⸗ schlußur heile folgenden Nachlaßgläubigern des zu Liegnitz am 5. April 1890 verstorbenen Kaufmanns Salomon Sittenfeld:
dem Hotelbesitzer Oswald Rudolph zu Liegnitz,
der Filiale der Breslauer Wechslerbank zu Liegnitz (vormals Louis Pollack),
dem Carl Stolle zu Liegnitz, Schloßplatz 2, dem Kaufmann Louis Danziger zu Liegnitz, dem Schneidermeister W. Toppe zu Liegnitz.
f. dem Karl Wiener zu Liegnitz, Schützenstraße 5, ihre Rechte vorbehalten.
Liegnitz, den 3 Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
(37232 Aufgebot.
Die am 17. August 1841 zu Wittenberge geborene unverehelichte Auguste Voß ist durch Urtheil des Kẽnig⸗ lichen Amtsgerichts Wittenberge vom 6. Juni 1883 für todt erklärt. Zum Nachlaßpfleger ist der Klemrner⸗ meister Holzer bestimmt. Auf Antrag des Mf werden die Erben und nächsten Verwandten Auguste Voß aufgefordert, spätestens im Termine vom 23. Juli 1891, Vormittags 19 Unr, sich zu melden, wo der Nachlaß den sich mel⸗ denden und legitimirenden Erben, in Erm lang dessen aber als herrenloses Gut dem Fiskas — ird verabfolgt werden und der sich später meldende Sehe alle Verfügungen der Erbschaftsbesitzer anerkereen und weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nasr gen, sondern nur Herausgabe des 5 B handenen würde fordern dürfen.
Wittenberge, den 30. September 18980.
Königliches Amtsgericht.
tw w elwa no Ser
374031
Die in der 1. Beil. der Nr 241 dieses Sl abgedruckte Bekanntmachung des
gerichts zu Habelschwerdt betreffend Klinke'sche Aufgebotesache, wird d richtigt, daß der Termin auf den 135. Janas Mittags 11 Uhr, ansteht.
ö 2 vom 2
Bekanntmachung. Der Arbeiter Carl Friedrich Kreer Ehefrau Henriette, geborene Weber, am 25. Sertember 1890 eröffeeten
372351
—
= — * —
Schuhmacher Bebrend,
eingesetzt.
Berlin, den 25. September 18820 Königliches Amtsgericht IL Abtkeileen 6
137247] Verkündet am 3. Okteder 180 Steffen. Gerichte s rei ber
Im Namen dee Königs
Auf Antrag der Schneiderin nnd ;
bändlerin Therese Riesing zu Oannerer erkennt der
Königliche Amtsgericht ee der-
lung 7 E, durch den Amts
für Recht:
Die von der Hannever sch
zu Hannover als Schuldner?
Nr. 1771 vom 1. wird auf Kosten erklãrt.
37250 Verkündet am 3 Otte der (an Rel als Gerichtsschreiber.
Im Wawen des Caan! Auf den Artrtag des Gigentkäaerend Reda Deere zu Klein Vosemnkel erkennd der Teen de, Dann 6 9 Ventschen drcd den wanderer Darn Ur Recht:
.
Berlin, den 21. September 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 7242.
Der Dovotbekerdrie Wer de r Me, Mm, stũcke Rlein · Nesemake e. U Wedennnmn, m,