welcher nach dem B. Volksbl.“‘ etwg folgendermaßen lautet: Die gestrige Notiz in Generalanzeiger Über eine geheime Berathung zwischen Führern der 6 und französischen Delegirten ist als eine verleumderische Lüge hingestellt worden. Dem gegenüber erkläre ich, daß ich erk die französischen Delegirten, nachdem mit denselben eine halbe Stunde im Saale des Hotels Prinz Carl zugebracht hatte, in das bewußte, Hotel. ge— führt und dort während mehrerer Stunden in Gesellschaft dieser . des Abg. Liebknecht und anderer Parteimänner verweilt habe. ieses Zusammenscin fand in einem reservirten Zimmer des erwähn—⸗ ten Hotels statt. Angesichts des Charakters der geführten Unter- haltung, Angesichts der Fragen, welche die französischen Herren an den Abg. Liebknecht richteten, war ich vollständig berechtigt, diese Zu⸗ sammenkunft, fern der Kommersfeier, mit dem unverfaͤnglichen Aus- druck „geheime Berathung“ zu bezeichnen 3c. Hochachtend Friedrich Baumann. — Singer verliest dem gegenüber die Noti, des General⸗ Anzeigers. Dieselbe habe keineswegs unverfänglich! geklungen, son⸗ dern deutete an, daß, während der Kommers gefeiert wurde, „die meisten Führer sich nach dem Centralhotel begeben hätten, wo sich auch die französischen Delegirten eingefunden; ssie tranken Bier und pflegten geheime Berathung'. Er überlasse es dem Parteitag zu ent⸗ scheiden, ob die Bezeichnung „verleumderische Lüge berechtigt war — Alsdann erstattete Auer für die Organisations Entwurf ⸗Kommission Bericht. Der Entwurf ist in einigen wesentlichen Punkten geändert worden und wurde in dieser Gestalt debattelos genehmigt. Nach dem B. Volksbl“' hat die angenommene Organifation der sozial⸗ demokratischen Partei Deutschlands“ nunmehr folgenden Wortlaut: .
§. 1. Zur Partei gehörig wird jede Person betrachtet, die sich zu den Grundsätzen des Parteiprogramms bekennt und die Partei nach Kräften unterstützt. 5. 2. Zur Partei kann nicht gehören, wer sich eines groben Verstoßes gegen die Grundsätze des Parteiprogramm oder wer sich ehrloser Handlungen schuldig gemacht hat. Ueber die Zugehörigkeit zur Partei entscheiden die Parteigenossen der einzelnen Orte oder Reichstags⸗Wahlkreise. Gegen diese Entfcheidungen steht den Betroffenen die Berufung an die Parteileitung und den Partei- tag zu.
Vertrauens männer. 5§. 3. Die Parteigenossen in den ein zelnen Reichstags⸗Wahlkreisen wählen in öffentlichen Versammlungen zur Wahrnehmung der Parteiinteressen einen oder mehrere Ver— trauensmänner. Die Art der Wahl dieser Vertrauensmänner ist Sache der in den einzelnen Kreisen wohnenden Genossen. 5. 4. Die Wahl der Vertrauensmänner erfolgt alljährlich, und zwar im Anschluß an den voraufgegangenen Parteitag. Die Vertrauensmänner haben ihre Wahl mit Angabe ihrer genauen Adresse sofort der Parteileitung mit- zutheilen. 5. 5. Tritt ein Vertrauensmann zurück oder tritt sonstwie eine Vakanz ein, so haben die Parteigenossen umgehend eine Neuwahl vorzunehmen und davon entsprechend 5. 4 Abs. 2 der Parteileitung Mittheilung zu machen. S. 6. In einzelnen Staaten, in welchen aus gesetzlichen Gründen die in den vorstehenden Paragraphen gegebenen Vorschriften unausführbar sind, haben die Parteigenossen den örtlichen Verhältnissen entsprechende Einrichtungen zu treffen.
Parteitag. 5§. J. Alljährlich findet ein Parteitag statt, der von der Parteileitung einzuberufen ist. Hat der vorhergehende Partei tag über den Ort, an welchem der nächste Parteitag stattfinden soll, keine Bestimmung getroffen, so muß die Parteileitung mit der Reichs⸗ tagsvertretung hierüber sich verständigen. 5. 8. Die Einberufung des Parteitages muß spätestens vier Wochen vor dem Termin der Ab— haltung desselben durch das offizielle Parteiorgan mit Angabe der provisorischen Tagesordnung erfolgen. Bie Einladung zur Beschickung des Parteitages ist mindestens dreimal in angemessenen Zwischenräumen zu wiederholen Anträge der Parteigenossen für die Tagesordnung des Partheitages sind bei der Parteileitung einzureichen, die dieselben spätestens 10 Tage vor der Eröffnung des Parteitages durch das offizielle Parteiorgan bekannt zu geben hat. 53. 9. Der Parteitag bildet die oberste Vertretung der Partei. Zur Theilnahme an demselben sind berechtigt: 1) die Delegirten der Partei aus den einzelnen Wahlkreisen mit der Einschränkung, daß in der Regel kein Wahlkreis durch mehr als 3 Persfonen vertreten sein darf. Insoweit nicht unter den gewählten Vertretern des Wahlkreises Frauen sich befinden, können weibliche Vertreter in besonderen Frauenversammlungen gewählt werden; Y) die Mitglieder der Reichstags-Fraktion; 3) die Mitglieder der Partei⸗ leitung. Die Mitglieder der Reichstags ⸗Fraktion und der Partei- leitung hahen in allen die parlamentarische und die ge— schäftliche Leitung der Partei betreffenden Fragen nur be— rathende Stimme. Der Parteitag prüft die Legitimation seiner Theilnehmer, wählt seine Leitung und bestimmt seine Geschäftsordnung 5. 10. Zu den Aufgaben des Parteitages gehören: 1) Entgegennahme des Berichts über die Geschäststhätigkeit der Parteileitung und über die parlamentarische Thätigkeit der Ab- geordneten; 2 die Bestimmung des Orts, an welchem die Partei- leitung ihren Sitz zu nehmen hat; 3) die Wahl der Parteileitung; 4) die Beschlußfassung über die Parteiorganifation und alle dag Parteileben berührenden Fragen; 5) die Beschlußfassung über die eingegangenen Anträge. 5§. 11. Ein außerordentlicher Parteitag kann einberufen werden: I) durch die Partelleitung; 2) auf Antrag der Reichstags Fraktion; 3) auf Ankrag von mindestens 15 Wahl⸗ kreisen. Falls die Parteileitung sich weigert, einem Antrage auf Ein⸗ berufung eines außerordentlichen Parteitages stattzugeben, so ist der⸗ selbe durch die Reichstags Fraktion einzuberufen. Als Versammlungs⸗ ort eines ordentlichen Parteitages ist ein geographisch möglichst günstig gelegener Ort zu bestimmen. 5. 12. Die Einberufung des außerordentlichen Parteitages muß spätestens vierzehn Tage vor dem Termin der Abhaltung desselben durch das offizielle Parteiorgan in wenigstens drei aufeinanderfolgenden Nummern mit Angabe der Tages⸗ ordnung erfolgen. Anträge der Parteigenossen sind spätestens 7 Tage vor der Abhaltung des Parteitages im offiziellen Parteiorgan zu veröffentlichen. Im Uebrigen gelten für die außerordentlichen Parteitage dieselben Bestimmungen wie für die ordentlichen Partei= tage (55§. 8 — 10.
Parteileitung. 8 13. Die Parteileitung besteht aus 12 Per⸗ sonen, und zwar aus 2 Vorsitzenden, 2 Schriftführern, 1 Kassierer und 7 Controleuren Die Wahl der Parteileitung erfolgt durch den Parteitag mittels Stimmzettel. Nach erfolgter Wahl hat die Parteileitung ihre Konstituirung vorzunehmen und diese ibe im offiziellen Parteiorgan bekannt zu machen. Die Parteileitung verfügt nach eigenem Ermessen über die vorhandenen Gelder. ö 14. Die Mitglieder der Parteileitung können für ihre
hätigkeit eine Besol dung beziehen. Die Höhe derselben wird durch den Parteitag festgesetzt. g 15. Die Parteileitung besorgt die , ,. kontrolirt die prinzipielle Haltung der Parteiorgane, eruft die Parteitage und erstattet auf denfelben über ihre Thãͤtigkeit Bericht. 5. 16. Scheidet einer der Vorsitzenden, Schriftführer oder der Kassierer aus, so ist die Vakanz durch eine von den Controleuren vorzunehmende Neuwahl zu ergänzen.
Parteiorgan. 5. 17. Zum offiziellen Parteiorgan wird das „Berliner Volkeblatt“ bestimmt. Dasselbe erhält vom 1. Januar 1591 ab den Titel: Vorwärts“, Berliner Volksblatt, Central-Organ der sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Alle offiziellen Bekanntmachungen sind an hervorragender Stelle des redaktionellen Theiles zu veröffentlichen.
Abänderung der Organisation. 5§. 18. Aenderungen an der Organisation der Partei können nur durch einen Parteitag vor⸗ genommen werden, doch muß die absolute Mehrheit der anwesenden Vertreter sich dafür erklären. Anträge au Abänderung der Srgant. sation können nur berathen werden, wenn sie innerhalb der Fristen, welche die 38.7 und 11 vorschreiben, zur öffentlichen Kenntnͤß der Varteigeno fen gelangten. Eine Abweichung von der letzteren Be⸗ stimmung ist nur dann zuläffig, wenn mindestens 4 der auf einem Parteitag anwesenden Vertreter sich für die Abweichung entscheiden. . . . arg eitung kund einstimmig n ,,
en, den rt, an dem der nächste Parteitag abgehalten werden soll, der Parteileitung zu en f cht D g abgeh
Alsdann gelangte folgender vom Regierungs⸗Baumeister Keßler u. Gen. gestellte Antrag zur Verhandlung: .
1) . In Erwägung, daß unter den Genossen vielfach die Ansicht vorherrscht, es seien manche der früheren Genossen im Sozialdemokrat! ganz ungerechtfertigterweise in den Verdacht gebracht worden, der Polizei Dienste zu leisten, beschließt der Partei⸗ tag, eine aus 7 Genossen (Delegirten) bestehende Kommission zu wählen, welcher die Parteileitung das gegen die betreffende Person vorliegende Material zur Prüfung zu übergeben und die dann nach erfolgter Kenntnißnahme dem Parteitage kurz Bericht zu erstatten hätte. Reichstags ⸗Abg Singer bat, der Behandlung dieses An—⸗ trages die ernsteste Aufmerksamkeit zu schenken Im Namen des Bureau stellte er den einstimmig gefaßten Antrag, den An trag Keßler abzulehnen. Von dem Medailleur Krohm und dem Buchdruckereibesitzer Rower in Berlin, dem Maurer Konrad und dem Redacteur Maximilian Schlesinger in Breslau seien Zu⸗ schriften an das Bureau gelangt, in welchen dieselben den Kongreß bitten, die zur Zeit gegen sie im „Sozialdemokrat“ erhobenen Verdächtigungen, daß sie der Polizei Spionendienste geleistet haben ꝛe., zu untersuchen, da dieser Verdacht grundlos, ein Beweis auch nicht erbracht sei. Was Hrn. Schlesinger an⸗ lange, so fuhr Singer fort, so habe mit diesem der Kongreß nichts zu thun, da derselbe nicht Parteigenosse sei. Aber auch über die anderen Zuschriften, sowie über den Antrag Keßler beantrage er, zur Tagesordnung überzugehen. Es werde hier etwas vom Kongreß verlangt, wozu er kaum in der Lage sei. Daß, wie die Briefschreiher behaupten, sie die Opfer persönlicher Rachsucht geworden seien, müsse er mit aller Entschiedenheit zurückweisen. Namens der Parteileitung könne er die Versicherung abgeben, daß ein derartiges Motiv bei Brandmarkung der Spitzel niemals vorhanden gewesen sei. „Es ist immer nur das Interesse der Partei ins Auge gefaßt worden. Sache des Kongresses ist es auch, das Interesse der Partei höher zu stellen als das Interesse einzelner Personen, selbst wenn diese unschuldig sein sollten. Allein wir können die Beantwor⸗ tung der Frage: wer ist die eiserne Maske“ nicht beschließen, da an dieser Beantwortung lediglich die Polizei ein Interesse hätte. Es steht dem Fongreß umsoweniger an, das Geheimniß der „eisernen Maske zu lüften, wenn erwogen wird, daß es mit Hülfe derselben gelungen ist, das Treiben von Haupt und Schröder im Reichstage zur Sprache zu bringen und mit Beweisen zu belegen und noch verschiedene andere Enthüllungen zu machen. Ich ersuche Sie nochmals, im Interesse unserer Partei, meinen Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung an⸗ zunehmen.“ Nach kurzer Debatte gelangte dieser Antrag zur An nahme. — Ein Antrag, für Aufhebung der Gesindeordnungen in den deutschen Einzelstaaten zu wirken, wurde der Reichstagsfraktion zur Berücksichtigung überwiesen. — Es lagen alsdann noch Anträge vor, wo⸗ nach die Aufhebung der auf Grund des Sozialistengesetzes verhängten Strafen verlangt wird, sowie ein fernerer Antrag: Die Fraktion möge im Reichstage die Aufhebung aller französischen Gefetze in Elsaß Lothringen beantragen. Auf Antrag des Abg. Bebel wurde über beide Anträge zur Tagesordnung übergegangen, da es sich einmal nicht gezieme, eine Amnestie zu erbitten und der zweite Antrag vor— laͤufig unausführbar sei. . ‚
In der heutigen Sitzung des Parteitages wurde, wie W. T. B.“ meldet, der Parteivorstand nach den Vorschlägen der Kommission ge—⸗ wählt. Als Controleure wurden in die Parteileitung Behrend, Bubbert, Ewald, Herbert, Jacoby, Kaden und Schulz (Berlin) entsendet. Lieb- knecht wurde als Chefredacteur des Centralorgans bestätigt. Die Delegirten von Berlin und Umgebung erklärten schriftlich, auf dem Boden der Partei zu stehen, sich jedoch das Recht der Kritik zu wahren. — Der Sozialisten Kongreß beschloß nach der Begrün— dung Liebknecht's mit allen gegen 3 Stimmen, den 1. Mai als dauernden Feiertag festzusetzen. Die Feier solle den Ver— hältnissen der einzelnen Landettheile entsprechend und nach den vom Pariser Kongreß aufgestellten Grundsätzen be⸗ gangen werden. An Orten, wo die Arbeitseinstellung an diesem Tage gehindert würde, sollten Umzüge und Feste im Freien am ersten Sonntag des Monats Mai stattfinden. Der Kongreß lehnte ferner den Antrag auf Stimmenthaltung bei Stichwahlen zwischen den übrigen Parteien ab. Hierauf wurde die Einladung zum nächstjährigen internationalen Arbeiterkongreß in Brüssel angenommen.
In, Neunkirchen war, wie die . S.⸗ u. Bl.⸗Ztg. mittheilt, für Mittwoch eine allgemeine Bergarbeiter ⸗·Versfammlung einberufen, welche von ungefähr 500 Personen besfucht war. Die Versammlung zeichnete sich durch ruhigeres Verhandeln aus und verlief ohne Zwischenfall.
Wie der „Köln. Ztg.“ aus Hirschberg i. Schl. telegraphisch mitgetheilt wird, befanden sich die Arbeiter des Zinkwalzwerks Gertrudenhütte am Mittwoch im Aus stande. Ein Theil der Arbeiter hat Donnerstag die Arbeit wieder aufgenommen, ein anderer den Ort verlassen.
In Wien haben die Bediensteten der Vramwaygesellschaft an die Verwaltungsorgane eine Reihe von Forderungen gestellt, deren Genehmigung die Direktion bis gestern früh nicht zugestanden hatte. In einer Konferenz, welche Abgesandte der Bediensteten gestern Morgen mit dem Direktor Turba hatten, gab dieser. Wiener Zeitungs⸗ meldungen zufolge, ausweichende Antworten. Die Stimmung äußerte sich unter den Bediensteten dahin, daß sie, wenn ihre Wünsche bis heute nicht erfüllt würden, morgen, Sonntag, insgesammt den Vienst verweigern würden. — Wie ein Wolff'sches Telegramm vom gestrigen Tage meldete, hätte die Direktion der Tramwaygesellschaft die For⸗ derungen der Bediensteten zum Theil zugestanden, zum Theil aber abgelehnt, sodaß ein Strike noch drohe. In Folge deffen wurden sämmtliche Delegirte der Bediensteten von der Polizeidirektion vor⸗ geladen und aufgefordert, den Strike mit allen Mitteln zu verhüten, da die Regierung bereit sei, wegen der Forderungen der Bediensteten zu interveniren, jedoch nur, wenn dieselben den Bienst nicht einstellen. — Nach einem heute vorliegenden Telegramm hat die ramwaydirektion in der letzten Nacht im Auftrage der Polizeidirektion einen Erlaß des Statthalters an die letztere durch Plakate bekannt gemacht, in welchem gesagt wird, das Handels- Ministerium und die Skatthalterei stellten wegen des illo yalen Vorgehens der Tramwabediensteten jede weitere Prüfung der Wünsche derfelben ein, bis die Gewähr für das Unterbleiben eines Strikes geboten sei; die Strikenden hätten keinerlei Rücksichtnahme der Behörden zu erwarten; Sicherheitsmaßregeln, welche jede Störung der öffentlichen Ordnung und Ruhe ausschlössen, seien bereits getroffen.
Zum Kampf gegen die Sozialdemokratie liegt die folgende Kundgebung vor, welche von dem provisorischen geschäftsführenden Comits des Gesammt verbandes der evan⸗ gelischen Arbeiter vereine an die deutsche evangelische Christen⸗ heit gerichtet ist:
Am 1. Oktober d. J. ist das Sozialistengesetz außer Kraft getreten. Der Sozialdemokratie sind damit Thür und Thor vollends geöffnet. Keck und immer kecker erhebt diese Partei ihr Haupt und träumt sich schon als Herrin unseres Vaterlandeß. Um so entschiedener tritt an alle Männer von wahrhaft evangelischer und vaterländischer Gesinnung die Forderung heran, mit Einsetzung ihrer ganzen Person an der Lösung der unserer Zeit durch das Evangelium gestellten Aufgaben mitzuarbeiten. Dazu gehört ein planmäßiger Zusammenschluß aller Kräfte, namentlich auch im Arbeiterstande. Angeregt durch die großen sozialreformatorischen Gedanken unseres jugendstarken Kaiserg haben
ch die Anfänge zu solchem Zusammenschlusse schon . Es gilt nun, diese Anfänge zu stärken. Zu diesem Zwecke haben die Unter zeichneten die Gründung eines Gesammtverbandes aller deutschen evangelischen Arbeitervereine und ähnlicher, auf evangelisch⸗ patriotischem Grunde stehender Digg, Volks / und n ereine gethätigt. Ein Ausschuß, welcher Männer aus allen Theilen unseres
Vaterlandes umschließt, wird einmal im Jahre zusammentreten. In der Zwischenzeit wird ein geschäftsführendes und ein Preß⸗Comits alle Vereinsangelegenheiten besorgen. ; .
Unsere Bitte an Euch, Ihr deutschen evangelischen Männer, ist nun diese; Schließt Euch zu diesem großen Verbande mit unt zu— sammen, damit wir mit vereinter Kraft den Kampf gegen die Sozial demokratie auf der ganzen Linie gufnehmen können. Die Zeit ist ernst, der uns aufgezwungene Kampf riesengroß. Wir verzagen aber nicht, denn die gerechte Sache muß siegen. Darum mit entrollter Fahne Vorwärts! !?
Der Aufruf zählt 518 Unterschriften, darunter 1835 Diener der Kirche, 102 Arbeiter, 56 selbständige Handwerker, 49 Kaufleute und Gewerbetreibende, 44 Beamte, 39 Fabrikbesitzer und Fabrikdirektoren, 32 Lehrer und 11 Großgrundbesitzer und Landwirthe. Schriftführer des gedachten Comitsés ist Pfarrer Lic. Weber, M.-Gladbach.
Ferner hat die Pro vinzialsynode der Provinz Sachsen im Hinblick guf den soßialdemokratischen Parteitag in Halle folgende Kundgebung beschlossen:
Das Eyangelium von Christo ist der Boden, auf dem allein das Lebensglück des Einzelnen, wie das Wohl det gesammten Volkes erwächst. Ein Volk, welches diesen Felsengrund aller göttlichen und menschlichen Ordnung verläßt und unseren Herrn Jesum Christum verleugnet, wird, ernsten Gefahren und Heimsuchungen nicht ent— gehen. Eine solche Gefahr erblicken wir in dem Umsichgreifen der Sozialdemokratie. Aber daß es dahin gekommen ist, daran tragen alle Stände und Schichten unseres Volkes eine schwere Mitfchuld. Die demüthige Erkenntniß dieser Schuld und die bußfertige Umkehr zum CGvangeltum ist der erste Schritt zur Heilung unserer Schäden. Zugleich danken wir dem Kaiser für sein mannhaftchristliches Be—⸗ kenntniß, und bitten Gott, daß Er ihm Kraft und Weisheit gebe zu seinem Friedenswerk. Unserem Kaiser durch Wort und That in diesem Werke treu zur Seite zu stehen, ist unser fester Wille.“
Unterstützung der Sozialreform.
Die sogenannten alten Lassalleaner, eine seit Jahren in Hamburg bestehende sozialistische Gruppe, welche die Gothaer Ver— einigung nicht mitmachte, wird, wie die Blätter melden, nach dem Kongreß zu Halle mit einem Aufruf an die deutschen Ärbeiter her⸗ portreten, der eine Unterstützung der Regierung bei FBurch⸗ führung ihrer sozialpolitischen Maßnahmen fordert.
Wohlthätigkeit.
Ueber daß Vermächtniß des Dr. med. Ephraim an den Vorstand der jüdischen Gemeinde (vergl. Nr, 247 d. Bl.) erhält die „Voss. Ztg.“ folgende Berichtigung: Die betreffende Notiz ist irrig insofern, als zur Zeit überhaupt keine Vertheilung stattfindet, weil die landesherrliche Genehmigung zur Annahme der Zuwendung noch nicht ertheilt ist.: Sodann dürfen nur die Zinfen, nicht das Kapital vertheilt werden. Endlich beträgt der Nachlaß nicht 13 Millionen Mark.
Analphabeten unter den Rekruten.
In Mecklenburg- Schwerin wurden, wie wir den „Meckl. Nachr. entnehmen, im Ersatzjahr 1889/90 Ass Rekruten einge⸗ stellt. Davon waren 2132 mit Schulbildung in der deutschen Sprache, 1 mit Schulbildung nur in einer anderen Sprache und 2 ohne Schul bildung. In Mecklenburg -Strelitz wurden in demselben Jahre 343 Rekruten eingestellt, von denen 2 Analphabeten waren. Seit dem Ersatzjahre 1887,88 hat sich in Mecklenburg⸗Schwerin die Zahl der Eingestellten, welche weder lefen noch ihren Namen schreiben konnten, successive verringert, in Mecklenburg-Strelitz dahingegen ver mehrt. Im Ersatzjahre 1887/83 waren es nämlich in Mecklenburg⸗Schwerin resp. Mecklen⸗ burg⸗Strelitz 127 bezw. 6. 188889 0, 14 bezw. O, 25 und 1889/90 O, 08 bezw. O, Hs der Gesammtzahl der Eingestellten.
Zur Wohnungsfrage.
Auf der Tagesordnung der Stadtverordnetensitzung vom 14. Ok⸗ tober in Gotha stand, wie der Cob. Stg.“ mitgetheilt wird, folgende Vorlage: Bildung einer Kommission zur Berathung der Verbesserung der Wohnungsverhältnisse ärmerer Bewohner unserer Stadt. ö
Bewegung der Bevölkerung in Frankreich.
Im Jahre 1888 wurden in Frankreich, nach einem Bericht, des „Journal Officiel, 380 579 Kinder geboren, gegen 966 682 4. J 1876. durchschnittlich 937 090 von 1881 bis 1884, o 000 i. J. 18937 und 882 639 i. J. 1888. In 18 Jahren hat sich also die jaͤhrliche Geburtsziffer um S6 103, seit 18537 um 18 754 vermindert und seit 1838 um 2059, wovon 712 auf die ehelichen und 1348 auf die unehelichen Geburten kommen. Das Jahr 1889 weist 94 953353 Todesfälle auf, gegen 837 867 i, J. 1888, 842 797 i. J. 1887 und 860 222 i. J. 1886. Die Zahl der Todes⸗ fälle hat also gegen 1888 um 499534 und gegen 1886 um S6 289 abgenommen. Der Ueherschuß der 880 579 Gehurten über die 794 933 Todesfälle beträgt s5 646; das Ergebniß dieses Jahres ist also in Folge der Abnahme der Todesfälle sehr günstig. Bei dem Geburtsühberschusse liefert einen nicht unbeträchtlichen Theil das aus— ländische Clement, nämlich 8360 Seelen. Die Zunahme der fran zösischen Bevölkerung schmilzt somit auf 78 236 Seelen zusammen. Von den Ausländern haben die meisten Kinder die Belgier und Italiener geliefert. Die Heirathen beliefen sich im Berichts jahre auf N72 734, die niedrigste Ziffer seit 1870.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Stan desämtern in der Woche vom 5. Oktober bis inel. 11. Oktober er. zur Anmeldung gekommen: 871 Eheschließungen, 940 Lebendgeborene, 27 Todtgeborene, 539 Sterbefälle.
Kunst und Wissenschaft.
Auf der diesjährigen Berliner Kunstausstellung sind, der N. A. Z.“ zufolge, bis zum Schlusse, am 5. Oktober, ing⸗ gesammt 178 Kunst werke (darunter 137 Oelgemälde) im Werthe von 203 000 M (63 000 M mehr als im Vorjahre) zum Verkauf gelangt. In Unterhandlung schweben noch Verkäufe im Betrage von 3h 006 M6. Dazu kommen ferner die Ankäufe des Staats, die bis jetzt noch nicht zur Entscheidung gelangt sind. Die Ausstellungs⸗ Lotterie hat ein befriedigendes Ergebniß gehabt; die Loose sind bis auf eine kleine Anzahl abgesetzt,.
— Die erste Sitzung des, wie in Nr. 248 des R. u. St. A.“ gemeldet, am 14 d. in Paris eröffneten Amerikanisten⸗Kon⸗ gresses war, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, geschichtlichen Fragen gewidmet. Die Berathungen begannen mit Erörterungen über den Namen „Amerika“. Daß Columbus den neuen Erdtheil 1492 entdeckte, wird heutzutage ebenso wenig bezweifelt, als daß dieser Erdtheil auch schon früher von Anderen erreicht wurde. Iimene; de la Espoda (Madrid) trat Denjenigen entgegen, welche den Namen Amerika anstatt von dem Italiener Amerigo Vespueci ron geographischen Bezeichnungen der neuen West, wie die Sierra Amerricand oder die Lagunen von Maracaibo herleiten Die Frage war schon früher eingehend in diesem Sinne bon Prefessor Gaffgrel (Dijon) behandelt worden, welcher an der Hand eines reichhaltigen Materials nachweisen konnte, daß Amerika bereits Amerika hieß, ehe jene Bergkette und jene Lagunen bekannt waren. Lambert de Saint-⸗Bris dagegen vertrat die Anschauung, der Name sei einheimischen Ursprungs; er berief sich dabei auf solche Karten, welche nach 1507 erschienen, also nachdem die gosmographiae introductio des Ptolemäus der neuen Welt ihren Namen bereits gegeben. Dr. Hamy brachte zum Beweise der Thätigkeit Vespucei's den Abklatsch einer Karte von 1490 vor, welche die damals bekannte Welt, also ohne Amerika, wiedergab; auf der Rückseite dieser Karte, deren Original George Sand vor der Abnahme des Abklatsches durch einen Tintenklex unbrauchbar gemacht hatte, befindet sich der Vermerk,
daß Amerige Vespucci die Karte für 120 Golddukaten von dem Verfasser, dem Majorkiner Valegsca, erstanden. Hiernach und nach der Erklärung Hamy's, daß der Name Amerigo im Mittelalter ganz geläufig war und dem französischen Aimery entspricht, konnte laut einer Bemerlung des Vorsitzenden Hellmann der Kongreß sich damit einverstanden erklären, daß die Frage zu Gunsten Vespucei's endgültig gelöst sei und von der Tagesordnung der künftigen Kongreffe ver— schwinden müsse. Gabriel Marcel von der Pariser Nationalbibliothek erstattete einen umfassenden Bericht über die alten Weltkarten diefer Anstalt. Professor Gaffarel. welcher sich schon auf den früheren Tagungen, zuletzt in Berlin, durch Arbeiten über die ersten Entdeckungsrelsen nach Amerika hervorgethan, behandelte diesmal die ersten Fahrten der Portugiesen nach der neuen Welt, namentlich des Ge— schlechtes der Corte Real. Wenrgleich die Behauptung, ein Joa Vaz de Corte Real habe bereits 1464 das „Stockfischland', also Canada, erreicht, sich nicht bewährt, da doch die Portugiefen ihre Rechte alsdann bei der berühmten Theilung der Erde durch Papft Alexander VI. geltend gemacht hätten, so waren doch die Corte Real schon kurz nach der Entdeckung Amerikas durch Columbus dorthin aue gefahren. Im Jahre 1500 entdeckte Gaspar de Corte Real die terra verde, also wahrscheinlich Neufundland oder Labrador, was in Portugal ungemeines Aufsehen erregte. Im folgenden Jahre segelten nach einem Bericht eines venetianischen Gesandten am portu⸗ giesischen Hofe und nach den Mittheilungen italienischer Kaufleute an den Herzog von Ferrara drei portugiesische Schiffe unter demselben Gaspar nach Amerika, angeblich nach der heutigen Davisstraße und der Hudsonbaiz die Eingeborenen wurden im Besitze venetianischer Glasperlen gefunden wie diejenigen, welche sich im Berliner Mufeum befinden und auf der dortigen Tagung des Kongresses Anlaß zu einer interessanten Besprechung gaben. Nur eins der Schiffe kam glücklich zurück. Im Jahre 1607 segelte Miguel de Corte Real seinem Bruder nach, lam aber nie wieder zurück; nicht zu Unrecht wird Miguel altz das erste Opfer der Nordpolfahrten hingestellt. Als später ein dritter Bruder, Vasquenas, ebenfalls absegein wollte, untersagte der König die Reise. Noch 1574 unternahm ein anderer Vatquenas de Corte Real Entdeckungsfahrten nach Amerika, allein ohne Glück. Gaffarel besprach auch noch die Fahrten des Al— varez Cabral im Jahre 1500 nach der brasilianischen Küste; drei Jahre nachher fuhr Vespucei im Auftrage des portu— giesischen Königs nach Brasilien aus, um die Entdeckungen Cabral's zu bestätigen. Darum war Brasilien lange Jahre portugiesisches Kronland.
Literatur.
„Die deutsche Schule und das klassische Alter—⸗ thum. Eine Untersuchung der Grundlagen des gymnasialen Unter⸗ richts von Arnold Ohlert, Oberlehrer. . Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior). — Der Verfasser will in dem vor⸗ liegenden Werke die durch die brennende Tagesfrage, die Umgestaltung des höheren Unterrichtswesens, in den weitesten Kreisen hervorgerufenen streitenden Empfindungen in ihre höhere Einheit auflösen und den Zwiesxralt beseitigen, welcher durch die Forderungen der Neuzeit im Gegensatze zu dem althergebrachten Ideenkreise des Humanismus her vorgerufen worden ist. Daß das ihm vorschwebende Ziel nicht ohne eine gründliche Umgestaltung des gesammten höheren Schulwesens zu erreichen sein wird, ist selbstverständlich; in welcher Weise eine solche aber erfolgen könnte, läßt sich nur ermitteln, wenn die Prinzipien des humanistischen Unterrichts einer genauen Prüfung unterworfen werden und zugleich die Frage erörtert wird, ob sie noch heute als gültig angesehen werden können. Um hierauf eine befriedi⸗ gende Antwort geben zu können, untersucht der Verfasser zunaͤchst, ob das Ideal des Humanitätszeitalters, die Vertiefung in die griechische Kultur, noch unserer heutigen geistigen Auffassung entspricht, und prüft sodann die Gründe, durch welche die Nothwendig⸗ keit des grammatischen Unterrichts in, den klassischen Sprachen bewiesen wird, an der Hand der weiteren Pfychologie und der historischen Sprachwissenschaft. Er gelangt dabei zu dem Ergebnisse, daß das humanistische Bildungsideal, welches in der antiken Kulturwelt die ewig gültigen Vorbilder in sittlicher und ästhetischer Beziehung findet, in der Gegenwart nicht mehr aufrecht zu erhalten 6. daß die scholastische Ansicht, die Sprache sei das Abbild der ogik und deshalb entwickele der abstrakt logische Unterricht in der Grammatik die Fähigkeit, logisch zu denken, den Ergebnissen der neueren Psychologie und Sprachwissenschaft widerspreche und endlich, daß die schwierigen Aufgaben des modernen Kulturlebens und das natignale Empfinden verlangten, der Unterricht müsse in dem modernen Geistesleben und in der Entwickelungsgeschichte des deutschen Volkes seinen Mittelpunkt suchen. Von diesen Ergeb⸗ nissen ausgehend, kommt der Verfasser dahin, daß das huma⸗ nistische Gymnasium nicht durch eine Spaltung der Schulen gerettet werden dürfe, die deutsche höhere Schule vielmehr eine Einheitsschule sein müsse. Daher sei es nothwendig, da eine allgemeine Bildung, welche voll und ganz den Bedürfnissen der Gegenwart genügt, außer dem Wichtigsten, der Erziehung zu wahrer Religiositaͤt und Gottesfurcht, dem modernen Leben, dem Nationalitätsgedanken und dem Gesichtspunkte der historischen Entwickelung in gleicher Weise Rechnung zu tragen habe, den Unterricht so einzurichten, daß die heranwachsende Ingend zu modernen Menschen im besten Sinne des Wortes erzogen werde und der ins Leben tretende Jüngling das moderne Leben wenigstens in seinen typischen Erscheinungen verstehe. Deutsche Sprache, deutsche Literatur und deutsche Geschichte müßten in der künftigen Schule den Mittelpunkt der gesammten geistigen Erziehung bilden. Daneben sollten der mathematische und natur⸗ wissenschaftliche Unterricht die Gesetze des Naturerkennens zur An⸗ schauung bringen und die Geographie lehren, daß die Entwickelung der menschlichen Kultur an physische und geographische Be—⸗ dingungen geknüpft sei. . müsse der Unterricht aber auch die historische Entwickelung berücksichtigen. Dies habe in der Art zu geschehen, daß der Grenzpunkt des historischen Studiums in die Zeit gelegt werde, in welcher mit dem Eintritt der Germanen in die Kulturgeschichte die Grundlage einer neuen welt geschichtlichen Staats⸗ und Gesellschaftsordnung gelegt worden ist. Nur wo die antike Kultur die geistige Entwickelung der deutschen Nation wesentlich beeinflußt habe, müsse eine genauere Erörterung derselben eintreten, daher auch im Interesse der zwesten klassischen Periode unserer Literatur die Einführung in die Meisterwerke des griechischen Volks gefordert werden, und werde deshalb das Studium der griechischen Sprache beizubchalten sein. Das Ziel, welchem die Ent wickelung der höheren Schule zuzuführen sei, bestehe sonach in der vollen Ausgestaltung aller nationalen und modernen Bildungs bestand. theile mit Beibehaltung des griechischen, aber Beseitigung des lateinischen Unterrichts. . .
Wir sind auf die Ideen des Verfassers näher eingegangen, weil bier zum ersten Male positive Vorschläge vorgetragen und zugleich tiefer begründet werden. Sache der Pädagogen wird es sein, ein fachmännisches Urtheil über deren Ausführbarkeit abzugeben, sowie darüber, ob die auf diese Weise erlangte Bildung eine allen An— forderungen des Staates und der Gesellschaft entsprechende sein würde.
— kei Anlaß des historisch ee, , Greignisset der Einver⸗
eichsverband ist jetzt in der
leibung von Helgoland in den deutschen i von C. A. Klemm in , kerniges i
ed erschienen, durch welches die bereits im Jahre 1867 von Karl Tannen (geboren 1827 zu Leer in Ostfriesland) geschaffene Dichtung Das deutsche Helgoland“ eine treffende musskalische Illustration erhalten hat. Die Komposition ist markig und schwungvoll und besitzt die Eigenschaften in vollstem Maße, die einem Mustkwerk innewohnen müssen, soll es Gingang in alle Schichten der Bevölkerung nden. Das „Helgoland -Lied ist in drei Bearbeitungen zu haben: ür vierstimmigen Männerchor, für gemischten Chor und für zwei ⸗ timmigen Kinderchor. Der Bezugtpreis beträgt für die beiden ersteren Arrangementz je 1 6 (Partitur 40 g, 4 Stimmen 60 ), bei dem Arrangement für Kinderchor 15 , bei Abnahme größerer
Partien 10 4.
— D. Friedrich Lücke, Abt zu Burzfelde und Pro— fessor der Theologie zu Göttingen (1751 —= 855). Lebens. und Zeitbild aus der ersten Hälfte des Fabrhunderts. Von F. Sander, Regierungs- und Schulrath. Mit Lückeiz Bildniß nach dem Gemälde des Professors Karl Oesterley. Hannover⸗ Linden. Verlags. Anstalt von Manz. — Schon der bedeutende Rang, den Friedrich Lüge in einer Reihe von Biographien seiner Freunde einnimmt, zeigt ihn würdig, auch seinerseits in den Mittelpunkt eines besondern Gemäldes zu treten. Es sei nur an ie Werke von Dilthey über Schleiermacher, Herz über Lachmann, Nippold über Bunsen und Rothe, PBeyschlag über Nitzsch, Aldenberg über Wichern, Witte über Tholuck, Hansen Über Hey erinnert. Auch der Grimm⸗Dahlmann'sche Briefwechsel, heraug⸗ gegeben von Ippel, ist in dieser Hinsicht zu nennen. Außer dem dort schon Veröffentlichten wie neben den Arbeiten des Abtes P Ehren⸗ feuchter und des Konsistorial⸗Raths D. Wagenmann in der Herzog Vlitt. Hauck schen Encyklopädie und in der Allgemeinen deutfchen Biographie bietet das vorliegende licht. und pietätvoll entworfene Lebensbild noch Vieles des werthvollen Neuen, das der Verfasser vor Allem der Freundschaft der Nachkommen Lücke's verdankt, sodaß man nur mit herzlichem Dank auf das in dem an Anregungen reichen Buche Gebotene hinblicken kann.
== Geschichte der deutschen Reiterei?“ in Einzel— bildern von Herrmann Vogt, Oberst Lieutenant a. D. Nach dem Tode desselben fortgesetzt von Hans von Trütz schler. Illustratio⸗ nen von Richard Knötel. Rathenow, Verlag von Max Babenzien. — Der Verfasser des Werkes „Die europäischen Heere der Gegenwart“ hat es unternommen, in vorliegendem Werk einen umfassenden Ueber blick über die Entwickelung der deutschen Reiterei darzubieten. Nach wohlveranlagtem Plane tritt es in die Oeffentlichkeit in Form einzelner Hefte, deren jedes eine reiterliche Kriegsthat veranschaulicht. Zu den einzelnen lebensvoll bewegten Bildern müssen die wichtigsten Kriegs vorgänge der neueren und neuesten Geschichte des ganzen deutschen Volks den Stoff liefern, sodaß nach und nach den Reiterthaten der Söhne aller deutschen Stämme billige Rücksicht und ge⸗ bührender Raum zu Theil wird. Von den zwanglos erscheinenden Heften, welche einzeln für 1 „6 käuflich sind, liegen uns die ersten vier vor. Heft 1 zeichnet die englisch-deutsche Legion, schildert das J. Husaren⸗Regiment der Legion in der Schlacht bei Salamanka und das Gefecht von Garzia Hernandez. Heft 3 beschreibè das branden⸗ burgische Heer z. 3. des großen Kurfürsten, skizzirt die politische und militärische Lage des Jahres 1675 und entrollt das Bild der Einnahme von Rathenow und namentlich das der Schlacht bei Fehrbellin. Heft 3 führt die sächsische Armee zu Beginn des Jahres 1812, namentlich bie Brigade Thielemann in der Schlacht an der Motkwa, vor, dieselbe von Moskau auf dem vernichtenden Zuge Üüber die Berefina in die Heimath geleitend. Heft 4 zeigt des großen Friedrich Reitergarde, veranschaulicht die Waffenthaten der tapfern Gardes du Corps im siebenjährigen Kriege und behandelt in großen Zügen die Schicksale der Gardet du Corps in den Befreiungskrlegen. Diefe Hefte bethätigen überall das Bestreben, Bekanntes in historischer Freue in ruhigem, klaren Soldatenton einem möglichst weiten Leserkreise zuzuführen, und die gebotenen Einzelbilder find darum so fesselnd und wirkungsvoll, weil das schlichte Soldatenwort durch die treff lichen Illustrationen des Malers Richard Knötel belebt und veran— schaulicht wird.
Handel und Gewerbe.
Berlin, 17. Oktober. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalj.) Butter: Hof⸗ und Genossen. schafts butter Ia. 113— 115 S, Ha. 108- 42 „Sc, IIIa. —, do. abfallende 100-105 , Land, Preußische 8. — 90 4, Netzbrüche⸗ 83 - 90 6, Pommersche 86 - 88 S, Polnische 78 = 85 S6, Bayerifche Sennhutter — — S6, do, Landbutter —— — „, Schlef. 85 -= 0 4, Galizische — 4 — Margarine 40 - 70 M6 — Kaͤse: Schweizer, Emmenthaler 935 – 98 , Bayerischer 75 — 80 M, do. Ost⸗ und West⸗ preußischer, L124. 5 — 80 S, do. IIa. 55 — 0 , Holländer S0 = 980 M, Limburger 42—- 48 S6, Quadratmagerkäse 25 — 30 . — Schmalz: Prima Western 17 960 Ta. 40,00 M, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 43,ů 59 — 46,50 M, Berliner Bratenschmal; 47, 00-50, 00 t Fett, in Amerika raffinirt 38, 50 S6, in Deutschland raffinirt 4150 = 43,ů 590 S — Tendenz: Butter: Bei knappen Einlieferungen und guter Nachfrage blieben Prelse unverändert. Schmal; fest, zum Schluß der Woche wesentlich höher.
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die ‚Schles. Ztg.“: Der Betrieb der oberschlesischen Ho hofen⸗ werke ist unverändert geblieben, ebenso die Zufuhr von in- und aut ländischen Erzen. Auch in der Marktlage fur Roheifen sind beach tenswerthe Momente nicht zu verzeichnen. Die Produktion derjenigen Hohöfen, welche ausschließlich zum Verkauf arbeiten, findet auf Grund der gemachten Abschlüsse schlanken Absatz, während diejenigen Hohöfen, welche zugleich Walzwerke betreiben, den Verbrauch in Altmaterial sehr einschränken, um hierfür das eigne Roheisen zu verarbeiten. In Folge dessen ist der Alteisenmarkt sehr gedrückt und wenig Aussicht auf Besserung der Lage desselben vorhanden, welcher Einsicht die Händler in Alteisenmarkt sich nicht verschließen und trotz der höheren Einkaufspreise den bestehenden Verhäͤltnissen durch Preiskonzesstonen Rechnung zu tragen beginnen. Die hohen Kohlenpreise und die damit verbundenen hohen Herstellungskosten für Roheisen haben den Export in oberschlesischem Eisen sehr eingeschränkt, und ist eine Herabfetzung der Kohlenpreise für die gesammte oberschlesische Cisenindustrle eine unabweisbare Nothwendigkeit. Eine billigere Produktion würde dann auch dem oberschlesischen Roheisen den Wettbewerb mit englischem, womit bei⸗ spielsweise die Gießereien Niederschlesiens zum Theil noch fehr stark versehen sind, wieder ermöglichen. — Was den Markt in Walz⸗ eisen und Blechen anbetrifft, so haben die herabgesetzten Preise den Werken mehr Beschäftigung zugeführt, und suchen' diese den Konsum, welcher im Inlande seit einigen Monaten eiwas nachgelassen hat, durch Export zu ersetzen. Die Preise stellen sich für Walzeifen auf 145 S, für Grob⸗ und Feinbleche auf 180 bezw. 190 Der Grport nach Rußland ist weiterhin ein ziemlich bedeutender geblieben, besonders in Fagoneisen aller Sorten und in Feinblechen. Die Walzwerke sind daher immer noch ziemlich gut, einzelne recht . beschäftigt. Ver Stahlmarkt ist nach wie vor flau bei mangelhafter Beschäftigung der Werke. — Die Lage des Zinkmarktes sowohl, wie die Preise für Roh und Walgzink sind am hiesigen Platze un. verändert geblieben. Dagegen trat in London vorgestern ein staäͤrkeres Angebot von zweiter Hand hervor, was eine Preisherabsetzung um fast 1 „ per 100 kg zur Folge hatte. Bei der allgemeinen Lage des Rohzinkmarktes glaubt man jedoch nicht an einen nennenswerthen Rückgang der Preise. .
— Dem Aufsichtsrath der Berliner Maschinenbau— Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff wurde vom Vorstande der Abschluß des mit dem 30 Juni abgelaufenen Ge— schäftsjahres vorgelegt. Vorbehaltlich der Revision der Bücher und der Zustimmung der Generalversammlung genehmigte der Aufsichts- rath die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung, setzte nach reichlichen Abschreibungen und Reservestellungen die Bividende auf 1609 fest und beschloß, die ordentliche Generalversammlung auf den 25. November er. einzuberufen.
— Die gestrige Generalversammlung des Westdeutschen
einblech⸗Verbandes beschloß, der „Köln. Volkszeitung“ zu 6 den Verband mit dem heutigen Tage aufzulösen.
— Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im September 1899 für den , 496 900 (im September 1889 518 000) Fr., für den Güterverkehr 665 000 (im September 1889 700 000) Fr., verschiedene Einnahmen im September 40 000 (im September 1889 30 000) Fr., zusammen 1 205 00 (im September 1889 1245 000) Fr. Die Betriebs- ausgaben betrugen im September 1890 525 000 (im Seytember 1889 510 000) Fr. Demnach Ueberschuß im September 1890 675 000 (im September 1889 735 000) Fr. ü
Leipzig, 172. Oktober. (W. T. B.) Kamm zu g-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Oktober 4823 A, pr.
November 4,80 M, per Dezember 4 80 M, per Januar 4, 723 4. per Februar 4,623 6, per März 4,50 Æ, pr. April 450 M, pr. Mai 460 M. pr. Juni 4,60 , pr. Juli 466 4 — UÜmfatz 20 000 kg. Schwach. .
London, 17. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen ladungen angeboten.
Manchester, 17 Oktober. (W. T. B). 12 Water Taylor Ii, 30r Water Taylor 95. 20 Water Leigh 8z, 30r Water Clayton 9 32r Mock Brooke 9, 40r Mayoll 98, 40er Medio Wilkinson 1064, 32 Warpcops Lees 8z, 36r Warpscops Rowland t, 40r Double Weston 10, 60r Double Courante Qualität 123, 32 116 yds 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r 176. Fest.
Glasgow, 17. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 635 002 Tong gegen 990 731 Tons im vorigen Jahre. .
Die Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen beträgt 6 gegen 85 im vorigen Jahre.
Zürich, 17. Oktober. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Nordostbahn beschloß, eine außerordentliche Generalverfammlung auf den 7. November einzuberufen behufs Revision der Statuten im Sinne der Erhöhung des Aktienkapitals um 7 Millionen durch Aus— gabe von 14000 neuer Stamm ⸗Aktien
Am ster dam, 17. Oktober. (W. T. B.) Die Niederlän⸗ dische Bank hat den Diskont von 23 auf 3 0 erhöht.
New ⸗ York, 7. Oktober. (W T. B., Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 317 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 117000 Ballen. Ausfuhr nach dem Kontinent 110 000 Ballen. Vorrath 470 000 Bauen.
Verkehrs ⸗Anstalten.
Nachdem der Betrieb des unterirdischen Stadt ˖ Fernsprech⸗ netzes in Berlin sehr befriedigende Ergebnisse ergeben hatte, sind vom Reichs⸗Postamt weitergehende Versuche dahin angestellt worden, auf welche Längen unterirdisch bezw. unterfeeisch geführte Leitungen, sowie solche Leitungen, welche aus längeren unterkrdischen und oberirdischen Theilstrecken beftehen, für den Fernsprech verkehr verwendbar sind. Zunächst wurde eine Kabelleitung jwischen Berlin und Küstrin 3 km be— nutzt. Im Anschluß hieran fand eine Leitung zwischen Berlin und Hamburg Verwendung, welche auf einer Strecke von 97 Em oberirdisch, sodann auf 40 km unterirdisch und demnächst in einer Länge von i60 km wieder unterirdisch geführt war. Sodann wurden die Verfuche auf eine Leitung mit einer Gesammtlänge von 297 Em ausgedehnt, welche durch Verbindung der theils oberirdisch, theils unterirdisch geführten Berlin = Hamburger Leitung mit der oberirdischen Leitung Hamburg — Kiel gebildet war. j
Die Ergehnisse der Versuche, welche noch nicht als abgeschlossen gelten, waren in allen Fällen durchaus zufriedensfellende und haben außer Zweifel gestellt, daß ein gesicherter Sprachverkehr mittels unterirdischer Kabel und mittels gemischter Leitungen innerhalb der bezeichneten Entfernungsgrenzen sich erreichen läßt Auch die Fern⸗ sprechversuche auf dem 75 Em langen Nordseekabel zwischen Helgoland und Cuxhaven ergaben sehr günstige Re⸗ sultate; es wurde auf beiden Seiten eine klare und deutliche Verständigung zwischen Cuxhaven und Helgoland erreicht. Diese Thatsache dürfte gegenwärtig insofern von be⸗ sonderem Interesse sein, als in einer Anzahl Fachblätter und Tageszeitungen anläßlich der Nachricht von der bevorstehenden Aug— ü hrung einer Fernsprechverbindung zwischen Paris und London die Möglichkeit einer ausreichenden Verständigung durch jene Anlage in Frage gezogen worden ist. Für die in Aussicht genommene Ver⸗ bindung, welche auf dem Lande oberirdisch und durch den Kanal mittels Seekabel geführt werden soll, würden annähernd dieselben Längenverhältniffe und die gleiche Ärt der Zusammensetzung in Bezug auf Kabel und Luftleitungen in Betracht kommen, wie bei dem in der Reichs⸗Telegraphen⸗ Verwaltung zwischen Berlin und Klei bezw. Cuxhaven und Helgoland stattgehabten Versuch. Nach dem Augtfall des Letzteren können daher die in Betreff der Fernsprech⸗ verbindung London Paris geltend gemachten Bedenken, sofern die Verwendung eines Kabels von entfsprechender Beschaffenheit statt⸗ findet, sich kaum noch begründen lassen.
Hamburg, 17. Oktober. (W. T. B.) Der Schnelldampfer Columbia“ der Hamburg⸗Amerikgnifchen Packet⸗ fahrt-⸗Aktiengesellschaft ist, von New ⸗JYork kommend, heute Nachmittag auf der Elbe und der Schnelldampfer Normannia“ derselben Gesellschaft, von Hamburg kommend, heute Morgen in New -Nork eingetroffen.
— 18. Oktober. (W T. B.) Der Po stdampfer . Cheruskia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packet fahrt Aktiengesell⸗ 1h ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas ein⸗ getroffen.
London, 17. Oktober. (W. T. B) Der Un ion⸗Dampfer Roman“ ist gestern auf der Heimreise von den Canarischen Inseln und der Union⸗Dampfer . Mexican“ heute auf der Ausreise von Southampton abgegangen.
Mannigfaltiges.
Das Mausoleum für weiland Se. Majestät den Kaiser Friedrich bei der Friedenskirche zu Potsdam, welches heute Vormittag 11 Uhr im Beisein der Königlichen Familie feierlich eingeweiht wurde, ist, dem D. Tabl. zufolge, ein in schlesischem Sand⸗ stein nach Entwürfen des Professors Raschdorff ausgeführter Rundbau mit kupferner Bedachung. Durch die zu einem Eingang umgebaute Nische des Atriums der Friedenskirche, in welcher früher Rietschel iz Pietè gestanden, tritt man in die Grabkapelle ein. Zu diefer ist auf Kaiser Friedrichés oft geäußerten Wunsch ein uraltes Kirchlein in süddeutschen Landen als Vorbild genommen, und zwar ist dies die kleine Grabkirche zu Innichen in Tirol, welche von einem Bürger dieses Städtchens, Beorg von Paprion, 1653 erbaut wurde. Im Innern zeigt die Kapelle unter einem ven sechs Säulen getragenen Baldachin eine Nachbildung des heiligen Grabes von Jerufalem. Der zehntheilige Rundbau, dessen Weite acht Meter beträgt, ruht auf neun Spenitsäulen, deren Sockel und Kapitäle in Sandstein gearbeitet sind. Von der Wand stehen die durch Rundbogen verbundenen Säulen etwas über einen Meter ab. wodurch ein schmaler Umgang hergestellt ist. Im oberen Abschnitt wiederbolen sich Umgang und Säulen—⸗ stellung, welche letztere den mit Figuren geschmückten und von Fenstern durchbrochenen Tambour tragen. Ueber diefem wölhzt fich die Kuppel bis zur Laterne, durch welche das helle Licht in den Raum hineinfällt. Der Altarraum, zu dem man auf drei Stufen emporsteigt, wird durch das Rundfenster erleuchtet. Ueber dem Altarraum ist eine Luft⸗ beizung zur Erwärmung der Kapelle angebracht. Die Aus schmückung ist italienische Rengisfsance, die Kuppel hat einen kostbaren Schmuck von Glasmosaik erhalten, in dem das Himmelblau vorherrscht. Den Triumpbbogen schmückt ein großes Wappenschild mit dem preußischen Azler, der Szepter und Reichgapfel in den Klauen hält. Zwei prächtige En elsgestalten fügen sich rechts und links an, deren eine das Lamm Christi, die andere das Kreuz gn die Brust drückt. Bei dem Blick durch den Triumphbogen in den Altar— raum sieht man den Altar aus weißem Marmor, ber welchem sich die Pietâ erhebt, während an der linken Seitenwand der Sarkophag des Prinzen Waldemar und an der rechten Seitenwand jener des Prinzen Sigismund, wei Meisterwerle von HBegas, eingelgssen sind. Von oben fällt durch die mit Glasgemälden geschmückten Rundfenster farbiges Licht auf den schimmernden Marmor. Im Rundbau fesseln besonders die wundervollen Seraphimköpfe. Die schmale Gruft für den Sarg Kaiser Friedrichs befindet sich in der Mitte des Raumes links von dem am 18. Oktober 1888 gelegten Grundstein, etwa ein
Meter unter dem Fußboden.
Der achtzehnte Oktober, der Jahrestag der Geburt weiland des Hochseligen Kaisers Friedrich II, ist, wie die Voss. Ztg.“ in Erinnerung bringt, zugleich ein besonders bemerkeng werther Gedenktag in der Geschichte der Reichs ⸗Hauptstadt. Am