18. Oktober 1415 — also gerade vor 475 Jahren — war gg, als der erste Hohenzoller auf dem Kurfürsten stuhl der Mark Brandenburg, Friedrich J., in Berlin seinen feierlichen Ginzug hielt. Eine überaus zahlreiche Menschenmenge war schon in früher Morgenstunde vor das Teltower Thor hinaus, geströmt, um den neuen Landesfürsten zu begrüßen, welcher auf der Straße von Saarmund her nahte. In der Teltower Vor⸗ stadt wogte ein freudiges, buntes Gewühl, und auf den Bäumen, die den Weg begrenzten, saß die liebe Jugend, des prächtigen Schauspiels harrend, welches sich Uhren neugierigen Blicken darbieten sollte, und schaukelte sich auf ben Aesten, daß die falben Blätter in der Luft umherflogen. Endlich verkündete ein allgemeines Gemurmel, daß der
ug sich nahe, und mit enthlößten Häuptern in tiefem Schweigen anden die Versammelten. Vorauf, auf mächtigem Streitrosse, in hellglänzender Stahlrüstung und mit goldverziertem Helm, kam der
Kurfürst felbs, ihm zur Rechten ritt der Bischof, von Lebus, zur Linken der Bischof von Brandenburg, Ihm. folgten Graf Hans von Bieberstein, der während Friedrich's Abwesenheit die Regierung des Landes geleitet hatte, und der edle Herr Hans von Torgau; Beide waren mit vielen anderen märkischen Edelleuten dem Kur fürsten entgegen geritten, und Letztere schloßsen sich denn auch mit ihren Knappen und Knechten jenen beiden Rittern an. Nachdem der Zug das Thor erreicht hatte, ging. es dann an der Petrikirche vorbei über den Köllnischen Fischmarkt und den Molkenmarkt, die Stralauer Straße entlang bis zur RKlosterstraße. Hier im „hohen Hause“ (Klosterstraße Nr. 76) waren sämmtliche Stände der Mark ver—⸗ fammelt, um den Herrscher zu empfangen; das Gebäude selbst, welches noch gegenwärtig vorhanden ist, war mit Eichenlaub festlich ge⸗ schmückt; von den Zinnen des Daches sowie aus allen a. wehten die Banner und Fahnen der märkischen Städte, und über dem Eingang des Palastes flatterte das schwarze und weiße Panier der
Hohenzollern. Mehrere Chöre Pfeifer, Trompeter und Pauker waren auf den Balkonen aufgestellt, und das Schmettern der Fanfaren begrüßte den nahenden Zug. Nach seiner Ankunft begab sich Friedrich J. nebst seinem Gefolge in den Audienzsaal, wo ihn die Stände erwarteten, und wo der Propst von Berlin Johannesl von Waldow den Fürsten in einer lateinischen Ansprache begrüßte, welche dieser freundlich erwiderte. Dann zog sich der Fürst in seine Gemächer zurück, um sich von den Beschwerden der Reise zu erholen; auch die Stände verließen das Schloß, um am folgenden Sonntage dem Herrscher und seiner Familie die gebührende Huldigung zu leisten; am 22. Oktober huldigten endlich Berlin und Kölln und erhielten zugleich die Bestätigung ihrer sämmtlichen Privi⸗ legien und Freiheiten, worauf Friedrich J. die Stadt wieder verließ.
In ihrer geheimen Sitzung hat die Stadtverordneten Verfammlung, wie das Berl. Frdbl. meldet, am Donnerstag die Adresse an Ihre Majestät die Kaiserin Auguste Vietoria zu dem am 22. d. M. wiederkehrenden Geburtstage
Allerhöchstderselben festgestellt.
Im Dom findet, wie das ‚D. Tgbl.“ meldei, am nächsten Sonntage, Mittags 12 Uhr, ein Gottesdienst zur Eröffnung der sechsten ordentlichen Brandenburgischen Provinzial⸗Synode statt. Hofprediger Schrader wird die Predigt halten.
In der Ruhmeshalle des Zeughauses ist jetzt der Raum inmitten der Waffensammlung, in welchem sich schon seit längerer Zeit ein leerer Granitsockel erhob, durch Vorhänge verhüllt. Man bereitet hier, wie die B. B. Ztg.“ erfährt, die Aufstellung der Er⸗ innerungen an Kaiser Wilhelm J, seiner Uniformen, Orden, Degen u. s. w. vor.
Teltower
Ueber die Herstellung der Postwerthzeichen, des 12 und der Generalstabskarten machte der ngenieur der Reichsdruckerei Hr. Schurig am Donnerstag in der olytechnischen Gesellschaft eine Reihe hochinteressanter ittheilungen: Die meiste Sorgfalt und auch die genaueste Kontrole erfordert die Anfertigung der Po stwerthzeich en. Im Etatsjahre 1889/90 erforderten sämmtliche Postwerthzeichen 1 905 535 M Herstellunoskosten gegen 1U833 005 ½½ im Jahre vorher. In den letzten 10 Jahren ist überhaupt eine beständige Steigerung des Be— darfs eingetreten. Zur Zeit liefert das Reichs ⸗Institut täglich 1500 000 Stück 16 3⸗Marken im Nominalwerth von 160 000 A Das dazu nöthige Papier wiegt eiren 7 Ctr. Von dem Postkarten ⸗ Papier werden täglich eirec 40 Etr. , . und darauf 655 0090 Stück Postkarten im ominalwerth von 32750 ½Æ½ gedruckt Als vor beinahe 40 Jahren Preußen mit der Einführung der Briefmarken vorging, wurde ein hiesiger Kupferdrucker Ringer mit deren Herstellung betraut, und zwar erfolgte diese damals mittels Stahlstempel, welche die Königliche Gewerbe ⸗ Akademie besorgt hatte. Jetzt verwendet man ausschließlich Schnellpressen zum Druck der Marken und Karten, und nur die Couverts werden mit Stempeln auf der Stempelmaschine bedruckt. Eine be⸗ sondere Sorgfalt erfordert die Gummirung der Marken. Früher wurde nicht nur die Rückseite gummirt, sondern auch die Vorderseite mit einer dünnen Kleisterlösung überstrichen, und zwar zum Schutz gegen Nachahmungen und Wiederbenutzung entwertheter Marken. Die Kleisterschicht bewirkte ein Ver⸗ wischen der Farbe bei einem etwaigen Versuch der Beseitigung des Entwerthungsstempels. Zur Zeit wird nur die Rückseite gummirt. Bis vor etwa 3 Jahren geschah dies bogenweise; jetzt wird endloses Papier gummirt und das gummirte Papier dann in Bogen geschnitten. Auftrag⸗ und Verstreichvorrichtungen, rotirende Walzen zum scharfen Ausstreichen der Ränder, Kalander zum Glätten und Rollmaschinen wirken in der Gummiranstalt zusammen. Die Druckform wird in der Weise hergestellt, daß der Satz mit Lettern hergestellt und das Mar kenbild bann eingesetzt wird. Von dieser ursprünglichsten Form wird ein Wachsabzug genommen und davon wieder im galvanischen Bad eine Kupferplatte hergestellt, die aber nicht direkt zum Druck be⸗ nutzt wird, sondern wieder erst nur zur Anfertigung weiterer Kupferplatten, der eigentlichen Druckplatten, dient. — An Papier⸗ geld hat die Reichsdruckerei in den letzten 10 Jahren allein an 100 und 1000 S ⸗Scheinen für 2281 760 050 M½ hergestellt. Die Ent⸗ würfe für unser derzeitiges Papiergeld sind das Resultat einer künst— lerischen Preisbewerbung. Die Zeichnung für die 5⸗, 20. und 50 ⸗ Scheine entstammt dem Professor Sohn in Düsseldorf, die der 100 46 Scheine dem Professor Paul Thumann, die der 100904 ⸗Scheine dem Maler Tumbert. Die Zeichnungen sind dann verkleinert und direkt auf eine Platte übertragen. Professor Meyer und Professor Frohberger in . a. M. haben sodann den platten für die Schauseite mit der Radirnadel und mit dem Graveurstichel die erforderliche Weichheit und Kraft gegeben. Die Platten für die Rückseite sind von den Künstlern der Reichsdruckerei unter Benutzung der Guillochirmaschine und des Pantographen fertig gestellt. Auch hier wird die ursprüngliche Platte nicht als Druck⸗ platte benutzt, sondern es dienen dazu galvanische Abzüge, die in einer Cyaneisenlösung verstählt werden. Dieser feine Stahlüberzug hält etwa 150 009 Drucke auß und muß dann erneuert werden. Gedruckt wird das Paplergeld auf sogenanntem Vilcoxpapier mit ein gestreuten einzelnen Fasern. Dieses Papier wird nicht in der Reichsdruckeret selbst hergestellt. sondern von einer Privatfabrik, Gebr. Ebart in Spechthausen bei Eberswalde, geliefert. Das Auftragen der Druckfarbe erfolgt theilweise noch nach altem Verfahren im Handbetrieb, theilweise aber auch durch Maschinen französischen Ursprungtz. Die Herstellung der Generalstabs⸗ karten erfolgt durch das Staatsinstitut feit 1863 und zwar nach Zeichnungen, die von den Offszieren des Generalstabes ausgeführt sind. Die Zeichnungen, werden photographisch verkleinert und unter e, Pigmentgelgtine werden fodann die Druckplatten her⸗ gestellt. ach aͤhnlichem Verfahren werden auch Radirungen, alte Zeichnungen und dergl., vervielfältigt. Bie Herstellung der Karten in größerem Maßstab erfolgt durch Lichtdruck.
Die Einweihung des neuen Kirchhofes der Gemeinden von St. Hedwig und St. Pius in Hohen-Schönhausen findet der Germ. zufolge morgen, Sonntag Nachmittag 4 Uhr, . . . Delegaten, Propst bei St. Hedwig, Dr. Jos.
ahnel statt.
„Das Repertoire der Urania ist in der nächsten Woche wieder ganz besonders vielseitig. Nachdem morgen dat beinahe zweihundert Mal wiederholte wissenschaftliche Ausstattungsstück ‚Die Ge schichte der Urwelt! zum letzten Male in Scene gegangen sein wird, wird am Montag Hr. Dr. F. Körber über das Planetensystem einen populär astronomischen. durch viele Lichtbilder illustrirten Vortrag halten, dem am Dienstag der des Hrn. Dr. P. Schwahn über die Er— scheinungen der Gletscherwelt‘ folgt. Am Mittwoch wird der mit ganz besonderem Beifall aufgenommene große Experimental Vortrag des Hrn. P. Spies über Die Wärme im Haushalte der Natur“ zum ersten Male wiederholt. Am Donnerstag endlich findet die schon so lange erwartete Premisre des neuen großen Vortrages von Dr. Wilhelm Meyer ‚Die Werke des Wassers, betrachtet auf einer Nordlandfahrt“ mit neuen großen Dekorationen der Maler H. Harder und W. Kranz statt.
Das Kolossal⸗Rundgemälde Roms mit dem Siegeseinzuge Kaiser Konstantin's im National- Panorama am Generalstabsgebäude lenkt mehr und mehr die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. Das Gemälde verdient aber auch in der That diese Beachtung, denn einmal ist es ein hervorragendes Kunstwerk, welches mit denkbar treuester Naturwahrheit dem Beschauer das einstige weltbeherrschende Rom wit seinen zahllosen Prachttempelbarten, Arenen, den öffent⸗ lichen Bädern, dem fesselnden Leben und Treiben des römischen Volkes und der zahlreichen Truppen in den Straßen vorführt; dann aber hat es dadurch für unsere heutige Generation ein besonderes Interesse, daß die. Folgen des Sieges, welchen der Kaiser Konstantin über Maxentius errungen und der die Veranlassung zu dem auf dem Bilde geschilderten Triumpheinzug gab, für die spätere Zukunft des Menschengeschlechts wahr haft epochemachend waren, denn des Kaisers Sieg war gleichbedeutend mit dem Siege des Christenthums, mit dem Siege der Gesittung und höheren Intelligenz.
Ueber die erste deutsche Schule in Deutsch⸗Ost⸗Afrika wird der ‚Täglichen Rundschau von dem Missionar Krämer aut Tanga am 22. August geschrieben: „Seit dem 18. d. M. besteht in Tanga eine üffentliche Volksschule. Mit neun Kindern habe ich sie eröffnet. Für den ersten Anfang ist es eine ganz schöne Zahl. Nach und nach wird sich die kleine Schaar vermehren. Die Araber und Indier scheinen es doch einzusehen, daß sie sich des deutschen Einflusses nicht erwehren können. Die Nothwendigkeit, die deutsche Sprache zu kennen, wird sich wohl noch früher den Indiern auf— drängen als den Arabern. Jene sind durch und durch Ge— schäftsleute, und schon aus diesem Grunde werden sie ihre Kinder eine deutsche Schule besuchen lassen, um daraus Gewinn zu ziehen. Einige Indier haben auch schon versprochen, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Die Schuler, welche ich jetzt habe, sind zum . Theile Sudanesen Kinder. Es sind drei Mädchen und sechs Knaben. Der älteste Knabe ist ungefähr 12 bis 14 Jahre alt, die anderen zwischen sieben und zehn Jahren. Was mir den Schulunterricht ein wenig erschwert, ist der Ümstand, daß diese Kinder der Suaheli⸗Sprache nicht ganz mächtig sind; sie bedienen sich meistens ihrer Muttersprache, des Arabischen. Es bleibt mir also nichts Anderes übrig, als von den Kindern ein wenig Arabisch zu lernen. Vorläufig unterrichte ich nur in Kisuahili, und zwar Morgens von? bis 19 Uhr. Nächste Woche aber schon werde ich den begabteren Kindern Nachmittags eine Stunde Deutsch geben, mit den Mädchen wird meine Frau Handarbeit treiben. Missionar Krämer war von der evangelischen Missionsgesellschaft für Deutsch— Ost⸗Afrika im Jahre 1'888 nach Dar-es⸗Salaam gesandt worden, wo er als der Gehülfe des Missionars Greiner arbeitete. Im Dezember 1889 erhielt er den Auftrag, nach Sansibar zu gehen, um in dem dortigen Krankenhaus die Gottesdienste und Andachten zu halten. In . Jahre hat er nun in Tanga eine Missionsstation ge—⸗ gründet.
Neu stadt a. Haardt, 15. Oktober. Schon längere Zeit be⸗ stand der Plan, dem Sieger von Weißenburg und Wörth ein „Pfälzer Kaiser⸗Friedrich⸗ Denkmal“ zu setzen. Dem an—⸗ muthigen Neustadt gebührt, wie die „Frankf. Ztg.‘ berichtet, der ö diesem Plan endlich näher getreten zu sein. Bereits at sich ein Comits gebildet, das unter Vorsitz des Weinhändlers Friedrich Wilde die einleitenden Schritte ge⸗ than hat. Eine stark besuchte Versammlung, die am 10. Oktober im Saalbau in Neustadt tagte, beschloß, mit der Ausführung nun nicht mehr zu säumen. Von allen Seiten bringt man dem Plane Theil⸗ nahme entgegen; die Gemeinde Haardt hat sich erboten, jeden Platz, der geeignet erscheint, im Gemeindewald unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, auch Private haben in gleich hochherziger Weise Plätze zur Verfügung gestellt. Es ist auch nicht zu zweifeln, daß die Samm⸗ lung ein reiches Ergebniß liefern wird.
Köln. Ueber das in Nr. 249 d. Bl. aus Wiesbaden gemeldete Meteor entnehmen wir einem Bericht der Köln. 3.“ das Nach⸗ stehende: Die Feuerkugel, welche hier am 14. Oktober. 7 Uhr Abends, plötzlich den Himmel erhellte, ist auch an andern Orten durch ihr blendendes Licht aufgefallen. Die uns bis jetzt gewordenen Zuschriften über das Meteor bezeichnen dasselbe als blaͤulich⸗weiß mit großem, leuchtendem Schweif. In Hückeswagen sah man die Feuerkugel in unzählige Funken zerstieben, die eine Art Feuerregen bildeten. Die ganze Erscheinung, welche etwa 10 Sekunden dauerte, machte, nach childerung des Beobachters, einen überwältigenden Eindruck. Ein Geräusch wurde bei der Explosion des Meteors nicht vernommen. In St. Wendel erschien die Feuerkugel wie eine Rakete und theilte sich in drei Theile, die in rothglühende Funken zerstoben. Im Rheingau erleuchtete das Meteor die ganze Gegend taghell wie mit bengalischem Feuer. Nach der Beschreibung von Augenzeugen tauchte es zuerst im Sternbilde der Kassiopeia auf und zog von dort durch den Pegasus, um unter dem Wassermann im Rheinnebel zu verschwinden. Die Farbe wird als blutroth angegeben. Ueberträgt man diese Angabe auf den Horizont, so würde das Meteor in Winkel im Rheingau etwa 5H über Nordost aufgeleuchtet und tief am südöstlichen Himmel verschwunden sein. Nach einer Skizze aus St. Wendel hätte dort die Feuerkugel ihren Weg durch Kassiopeia und Andromeda genommen, was im Allgemeinen mit den andern Angaben übereinstimmt. Diese Angaben sind nicht genügend, um daraus etwas über die wahre Bahn des Meteors, seine Höhe über dem Erdboden u. s. w. zu berechnen. Vielleicht finden sich noch Augen⸗ zeugen, welche den Weg des Meteors unter den Sternen genauer an geben können. Uebrigens ist der 14. (und ebenso der 18., 24. und 29.) Oktober als ein Tag bekannt, der häufig durch das Auftreten von , ,, ausgezeichnet wird. Auch liegt am Himmel in der Nähe der Kassiopeia unweit des Sterns 9 im Perseus ein Punkt, aus welchem alljährlich zwischen dem 6. und 16. Oktober Meteore hervorschießen (auch am 14. September d. J. wurde dort ein im Pegasus endendes Meteor wahrgenommen), ein ähnlicher Strahlungs⸗ punkt, der zwischen dem 15. und 24. Oktober thätig ist, liegt einige Grad nördlich von dem glänzenden Stern Beteigeuze im Orion.
Nürnberg, 1. Oktober. Soeben wurde, der M. . Allg. 3. zufolge, das enkmal zur Erinnerung der Gründung der Nürnberg-⸗Fürther Bahn mit großer Feierlichkeit, sowie durch einen Festzug unter Gesang auf dem herrlich geschmückten Plärrer⸗ e enthüllt. Die Festrede hielt der Abgeordnete Herrmann
eckh.
Rom, 17. Oktober. W. T. B.“ meldet: Seit heute früh ist der Ae . wieder in Thätigkeit; dem Centralkegel entströmt
.
eine ungeheure vulkanische Dampfsäule. Auf der Seite von Gi fand ein Erdbeben mit Aschenregen statt. .
Rom, 18. Oktober. W. T. B.“ meldet; Die Kathedrale in Siena ist gestern durch Unvorsichtigkeit von Bleiarbeitern, welche die Kuppel reparirten, theilweise niedergebranntz das Feuer zerstörte die Zink⸗ und Bleibedachung der Kuppel und die Bedachung des Kirchenschiffes; der BVachstuhl' selbft widerstand jedoch. Aus
lorenz waren Feuerwehrleufe mit Löschapparaten zu Hülfe geeilt.
ie ein weiteres Telegramm von heute berichtet, war der Brand nahezu g elsscht. Der Schaden wird auf 100 900 Fr. geschaäͤtzt. Von. den Kunstwerken im Innern ist keines beschaͤdigt. Das Gebäude ist mit 1 Million Franes versichert.
New⸗York. Ueber den in Nr. 243 d. Bl. kurz gemeldeten Brgnd des Leland-Hotels in Syrakuse, im Staate New— Nork, erfährt die A. C.“ noch folgende nähere Einzelheiten, in Betreff der Scenen, die sich dabei abgefpielt haben: Ein Mann und dessen Frau wurden an einem Fenster der 5. Etage erblickt, wo Rettung unmöglich war. Die Frau zeigte Neigung, auf die Straße zu springen, aber man sah, wie der Gatte sie beschwor, es nicht zu thun. Die außenstehende Menge sah sofort hernach mit Grauen, wie Gatte und Weib von den Flammen umzingelt verschwanden. Andere ähnliche Tragödien gab ez noch manche. Viele Personen sprangen halb nackt aus den oberen Stockwerken auf. Scheuern und erlitten ernstliche Verletzungen. Einer der fürchterlichsten Zwischenfälle war der Tod einer Frau, die aus dem 5. Stockwerk sprang. Die Polizisten waren mit Netzen bereit, um die, welche den fürchterlichen Sprung wagten, aufzufcingen. Cin Mann und eine Frau sprangen zuerst fast zur gleichen Zeit in das Netz und kamen mit gebrochenen Gliedmaßen davon. Bie nächste Person aher, die herabsprana, war eine Frau im Nachtkleide und da sie das Netz verfehlte, fiel sie mit einem fürchterlichen Krach auf das Stelnpflaster. Unter denen, die in den Flammen umgekommen, befand sich die Schauspielerin Frl. Cora Tanner. Die Verletzten wurden so bald als möglich nach den nahe liegenden Häusern gebracht und die Polizeistationen wurden in zeitweilige Hospifäler verwandelt. Der „Voss. 3. zufolge sind bei diesem Brande drei Gäfste und fünf Dienstboten um gekommen und 30 Personen verletzt.
Chieago. Der „‚Rh.⸗Westf. Itg.“ wird gemeldet: ‚Der Zug, der vorgestern die Delegirten der deutschen, englischen und amerikanischen Eisen, und Stablindustrie nach den Werkplätzen der Illinois Stahl. Gesellschaft in Chicago führen sollte, ent gleiste, was einige Panik verursachte. Nöem and wurde jedoch verletzt. Die deutschen Delegirten wurden nur von ihren Sitzen geschleüdert und besonders erschreckt. Die Weiche war aus Rache gegen die genannte Gesellschaft verstellt worden.“
Kräfte und Stoffe der freien Luft im Monat Juli 1890.
Dxydirende Kraft des elektrisirten (Fremy und Beeguerel 1852), elektrischen (Meißner 1869), Ozon⸗ oder negativ-elektrischen (Schoen⸗ bein 1849 und Schulze⸗Berge 1881), des 1438 kleine Calorien (Berthelot 1876), sechs elektrische Ladungseinheiten aufspeichernden (von Helm⸗ holtz 18383) Sauerstoffs (03).
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der
9
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4
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nden aus und Abend⸗ ägigen
chem öt
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Beobachter.
orgen⸗Ablesung.
Mittel aus a
24 Stunden (W.),
8 Mittel.
Mittel.
Minimum der Durch⸗ summe in 4 Stunden aus
der Morgen⸗, Mittag⸗ und Abend⸗
Sssumme der Grade der Ablesung und in welchem htägigen
Nacht (N.), des Mittags (M
des Abends (A.).
Morgen⸗, Mitt
Ablesung und in we
Mittag⸗ und Abend⸗Ablesung, sum⸗ Pentaden⸗ Maximum der Durch⸗
d. h. dreifache schnittssumme in 24 Stu
mirt mit der M
Durchschnitt der Pentaden⸗ schnitts
Werthʒahl fũr
5 E de —— de
* 2
Kolberg (Ostsee), Gymnasial · WZ. 323. 46 IV. Oberlehrer Dr. H. Ziemer M. 8, o. A. 8.3.
Lemberg(Univ.) Prof. d. Phys. WJ. 34 a6. N. g, o. 30,6. d m u. Math. Dr. Staneckꝝ9. M. 8,53. A. 8,7.
Reinerz, Bad, Bürgermeister WJ. 55,1. N. 8,1. Tgsmaxim Tgsminim. Dengler M. 7.6. A. 7,6. 105. H,.
Pola (K. K. hydr. Amt d. WJ. 31,1. N. 8, 25, . III. 222. UW. K. K. Kriegsmarine) Dr. M. 73. A. 7,0. Müller
Stationen, welche in 24 Stunden die 14 Theil⸗Scala mit Berliner
Jodkaliunipapieren nur Morgens und Abends ablesen und daher die
Berechnung der von Friesenhof'schen Werthzahl nicht zulassen:
Prag (Sternwarte), Direktor W. 9 N. h, 1.
Prof. Dr. L. Weinek l
2
Oberdrauburg (Kärnten), Pfarrer Unterkreuter Kaschau, K. K. Garnison hospital Nr. 20, Ober⸗
*r beer g fe r der Stadt, K .
Berlin atist. Amt der adt, Königsstraße Nr. 7, Hof, Geheimrath Prof. Dr. Böckh) einmalige . 24 tu
Irrenanstalt Dalldorf 76. O.. V. 4. VI.
ö Friedrichshain hy. . . II. NO.
Weinbergs weg 11 b. 222. 3.3. VI. I,. INu. IV.
Mechanische Kraft. Juli. Kolberg 45 mps. (grßt. tgich. 1012, stündl. Hd km, total 126535 km.
Wien. Juli. 5.x inps. Pola 4, mps.
Kolberg. Juli. Luftdrckm. 768,2 (681; 58 3; 8a) 7603 bis 765,5 mm. Tmprtrm. 6, os (1500; 180; 14,6) 9 bis 7 0 G. Insolat. Max. 5650 C. Relat. FIchtgktsm. 62,3 (71; 50; 733) 25 bis 97 ,,. Dunstdruckm. 8, (Ha; 7o; g.) 483 bis 152 mm. Bewölkngsm. H.3 (be; bio; 45) 0— 16. Ndrschlg. 7 mm an 18 Tagen. Tage mit Gewitter 1, 2 entfernte Gewitter.
Reinerz. Juli. Luftdrckm. 7142 (7043 bis 7204) mm. Tmprtrm. 143 4, bis 296) C. Bwlkngsm. 43. Norschlg. 1223 mm in 19 Tagen. Dunstdruckm. 106 mm. Dunstfeuchtigkeits . gehalt der Luft in Prozenten im Mittel 8214 mm. Gewitter 5, 4 nahe und 1 fernes. Heitere Tage 6, trübe 4. Nebeltage 0.
Berlin. Juli. (Landwirthschaftl. Hochschule, Invaliden straße 42, Prof. Dr. Börnstein; — Weinbergsweg 11, Dr. Perlewitz). Luftdruckm. Ih4,6, und 754,0 (unternormal 1,8 u. 1), am 6. 744.6 u. 74b,i, am 27. 761,6 u. 761, mm. Tmprtrm. 17,6 u. 177 (unter- normal 1, u. 1,3), am 16. 31, u. 29,3, am 26. 7.6 u. So oO C. Dunstdrckm. 101 u. 1095, am J. 6, und am 25. 660, am 16. 15,8 u. 16 mm. Relat. FIchigktsm. 67,9 u. 70,1 (am 28. 37,0 u. 390, am 12. 9b,o, und 98,9 dio. Ndrschlg. 66, Uu. 73,6 in 20 u. 19 Tagen. Bwlkngsm, 663 u. bs. 4 Gewitter fanden siatt. richtung 40 ha“ von W. nach NW.
Potsdam. Juli. Luftdrckm. 750,83 (74012 bis 757, mm. Temprtrm. 16,6 (75 bis z0o)) 9 C. Mittl. Windstärke 2 mps. Bewölkung 633. Ndrschlg. 69.0 imm in 18 Tagen. Gewitter 6.
Pola. Juli. Lftdrckm. T7 (2619 bis 74S mm. Tmprtrm. 23,33 (335 bis 135) 0 C. Insol. Max. 597. Radiat. Min. 240 C. Bewlkngsm. 2,5. Rel. Fchtgktsm. 67,3 0g. Dunstdrckm. 144 mm. Nrorschlg. 26,6 mm 14,6 m hoch und zb, mm 1,53 in hoch
in 8 Tagen. Rudolf Lender.
lzgaid]
Mittlere Wind ⸗
M 251.
.
Dritte Beilage zun Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnahend, den 18. Oktober
—
1. Steckbriefe und ,, , 2. Zwangs vollstreckungen, 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen c.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
e- K
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Möbelhändler Sieg mund Offenbacher, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholter schwerer Ur⸗ kundenfälschung in den Akten U. R. J. 232. 90 ver- hängt. Ez wird ersucht, den z. Offenbacher zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗ Moabit 12a abzuliefern.
Berlin, den 14 Oktober 1890.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte. J.
Beschreibung: Alter 57 Jahre, geboren am 31. August 1858 in Fürth in Bayern, Größe 1 m 67 em, Statur untersetzt, Haare schwarz, gekräuselt, Stirn hoch, Bart: schwarzer Schnurrbart, Augen— brauen schwarz. Augen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöbnlich, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch und englisch.
39412 Steckbrief.
Gegen den Steinkohlenhändler Johann Joachim Friedrich Koops, geb. 2. Dezember 1858 zu Trittau, welcher flüchtig ist, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts zu Altona vom 24. April 1890 erkannte Gefängnißstrafe von drei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗ gefängniß abzuliefern, auch hierher zu den Akten M. I. 58 / 88 Nachricht zu geben.
Altona, den 11. Oktober 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft. 39624 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Landwirth Karl Neblung, zuletzt in Wölf wohnhaft gewesen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen betrüg⸗ lichen Bankerutts verhängt. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichts⸗ Gefängniß abzuliefern mit Rachricht hierher zu den Akten F. 3/90.
Eiterfeld, den 14. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. Groh ne.
Beschreibung: Alter 47 Jahre. Größe etwa 1,74 m. Statur kräftig. Haare dunkel, kraus. Gang etwas schleppend. Bart dunkeler Schnurrbart. Augenbrauen dunkel. Gesichtsfarbe geröthet. Sprache deutsch. Be⸗ sondere Kennzeichen: Breite Narbe an der linken Stirnseite.
39413 Steckbrief ˖ Erledigung.
Der unterm 3. Juli 1889 hinter dem Zimmer⸗ gesellen Bernhard Hinze, geb. den 19. Oktober 1862 zu Berlin, erlassene Steckbrief (Stück Nr. 20 378 de 1889 ist erledigt.
Der Erste Staatsanwalt bei dem Königlichen Landgericht zu Altona. 1389391 Aufforderung.
Um Ermittelung des Aufenthaltes nachstehender Per onen:
1) der Kellnerin unverehelichte Maria Zintl, geboren 4. Juni 1867 zu Agatheried, Ober⸗ Bayern, zuletzt in Berlin wohnhaft gewesen,
2) des Karusselbesitzers Albersmeyer, welcher sich Anfang August d. J. in Pankow bei . auf dem Bundesschießplatz aufgehal⸗ en hat,
zu den Akten IJ. J. 1247/90 wird ersucht. Die bei⸗ den genannten Personen sollen als Zeuge vernommen werden.
Berlin, den 14. Oktober 1890.
Königliches Landg Der Untersuchungsrichter.
1z65cg! Oeffentliche Ladung.
1I) Der Seefahrer Otto Heinrich Max Arnold Schlie, geboren 2. August 1866 zu Stralsund, zu⸗ letzt daselbst wohnhaft,
2) der Steindrucker Karl Theodor Ermold, ge⸗ boren 18. Februar 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft,
3) der Seefahrer Friedrich Adolf Joachim Franke, geboren 27. März 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft, .
4) der Seefahrer Gustav Heinrich Karl Holtz, ge⸗ boren 8. Februar 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft,
5) der Seefahrer August Ludwig Hermann Markow, ee f es. Mai 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft,
6) der Max Emil Karl Reisner, geboren 17. September 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft, ö. .
7) der Seefahrer Gustav Friedrich Wilhelm Stolt, geboren 28. April 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft, . .
8) der Hans Friedrich Wilhelm Taubmann, ge— boren 22. Oktober 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft,
g) der Karl Heinrich Max Utz, geboren 29. De⸗ zember 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft,
10) der Emil Karl August Wehner, geboren 25. Oktober 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft, ;
Ii) der Friedrich Karl Albert Wunscheck, geboren 25. September 1867 zu Stralsund, zuletzt daselbst wohnhaft, . ;
15 der Seefahrer Emil Gustav Hermann Karl n,, geboren 29. . zu Stralsund, zu⸗ etzt zu Greifswald wohnhaft, .
. beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab-
ufgebote, Vorladungen u. dergl.
Deffentlicher Anzeiger.
1890.
3. Kommandil⸗Geselsschaften auf Aktien u. Aktien. Gesellsch.
6. Berufs Genossen 7. Erwerbs und 8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettel banken. 9. Verschiedene Bekanntmachungen.
ar. Haft Genoss enschaften.
sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des siehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes gebiets aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen 5. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str. G. B. Dieselben werden auf den 5. Januar 1891, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts— gerichte zu Stralsund zur Hauptverhandlung ge— laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Straf— prozeß⸗Ordnung von dem Königlichen Civilvorsitzen⸗ den der Ersatz⸗Kommission der Stadt Stralsund zu Stralsund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. Das Vermögen der Angeschuldigten ist zur Deckung der sie möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von je 300 ½ durch Beschluß der Ferien ⸗Straffammer des Königlichen Landgerichts hierselbst vom 17. Juli 1890 mit Beschlag belegt worden. Greifswald, den 23. September 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft.
T
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
4 X 4 anten] gwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Niederbarnim⸗ schen Kreise Band 74 Nr. 3188 auf den Namen der offenen Handelegesellschaft Paul Blumenreich & Co. hier eingetragene, Alt. Moabit, angeblich Nr. 114, be⸗ legene Grundstück am J. Januar 1891, Vor⸗ mittags 105 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part. Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 16240 ÆS Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda,
lügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des , Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver— theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprilche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 9. Januar 1891, Nach⸗ mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet verkündet werden.
Berlin, den 19. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52.
39436
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der Büdnerei Nr. 13 zu Brunshaupten, früher dem Müller Hävernick daselbst gehörig, ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Ver⸗ theilung Termin auf Dien stag, den 11. November 1890, Vormittags 11 Uhr, bestimmt, zu wellhem die Betheiligten hiermit geladen werden.
Kröpelin (Meckl.), den 13. Oktober 1890.
Großherzogliches Amtsgericht.
626 Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Werthpapiere:
1) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 9 igen Preußischen Staatsanleihe von 1880 Litt. K. Nr. 331 161 über 300 S6
von der verehelichten Schl osser Haase, Louise Emilie, geb. Koma, zu Berlin, 36.
2) der Schuldverschreibungen der konsolidirten 4 0ssC igen Preußischen Staatsanleihe von 1880 itt. R. Nr. 133 839 und 133 840 über je 300 M6
vom Kohlenhändler A. Eggers zu Münster
i. / W.,
3) der Schuldverschreibungen der konsolidirten 4 0i6̃ igen Preußischen Staatganleihe von 1876119, Litt. D. Nr. 5 362 über 500 M4 und itt. F. Nr. 51 590 und 51 592 über je 200 A
vom Herrn Wernke Bergfeld zu Renslage,
4) der Schuldverschreibungen der konsolidirten 4 0ο igen Preußischen Staatzanleihe von 1876/79 Litt. . . 19241 über 2000 ƽ und itt. D. Nr. 6625 über b00 ;
91 der r, . Friederike, geb. ütte, zu Helmstedt, .
5) 3. E be enn. der konsolidirten 4 Co igen Preußischen Staattzanleihe von 1880 Lütt. R. Nr. 312 947 über 300 M . )
vom Pferdeknecht August Barth und dessen Ghefrau zu Wallmow bei Brüssow,
6) der 4 0so igen landschaftlichen Central ⸗Pfand⸗ briefe Nr. 49 56 und 74 167 über je 1090
vom Herrn Albert Ludwig Frost zu Neu
Ruppin,
A oso igen Preußischen Staatsanleihe von 1880 itt. D. Nr. 147 661 über 500 g und Lätt. E. Nr. 222 044 über 300 M0 vom Bauern Wilhelm Kolberg zu Glienick bei Zossen,
83) der Schuldverschreibungen der Preußischen Staats⸗Prämien Anleihe vom Jahre 1855 Serie 1204 Nr. 120 394 und Serie 1256 Nr. 125 516 über je 100 Thaler
vom Gutsadministrator Joseph Bredschneider
zu Alt-⸗Driebitz (Kr. Fraustadt) beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 9. Januar 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part,, Saal 32 anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird.
Berlin, den 5. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 48.
39632
Von Frau Wilhelmine, verw. Hennig, geb. Kerndt, hier ist das Aufgebotsverfahren zu Kraftloserklärung des K. S. 4 0½υ Staatsschuldenkassenscheins der vereinigten Anleihen von den Jahren 1852/68 Serie IEE. Nr. S9 112 über 100 Thaler hier anhängig gemacht worden
Dresden, den 15. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung Ib. Heßler.
1 Aufgehot.
Die von dem entlassenen Gexichtsschreiber, Amts⸗ gerichtssekretär Rothe, früher hier, jetzt in Halber⸗ stadt, als ehemaligen Rendanten der Gerichtskasse hier bei der Königlichen Justizhauptkasse zu Naum⸗ burg a. S. in kautionsfähigen Werthpapieren zum Nennwerthe von g00 „Se niedergelegte Dienstkaution soll an den obengenannten Besteller dieser Kaution zurückgezahlt werden
Auf dahingehenden Antrag des Königlichen Herrn Ober⸗Staattanwalts zu Naumburg a. S. vom 18. September bez 7. Oktober d. J. wird in Gemäßheit der 585 169 ff, namentlich §. 1714 Theil J. Titel 51 der Allgemeinen Gerichtsordnung für die Preußischen Staaten vor der Rückzahlung der Kaution an den ꝛc. Rothe das Aufgebots—⸗ verfahren wegen derselben hierdurch eingeleitet, und ergeht an alle Tiejenigen, welche Ansprüche an die aufgebotene Kaution zu haben glauben, die Auf⸗ forderung, ihre Ansprüche bis spätestens im Auf— gebotstermine am 18. Dezember 1899, Mittags 12 Uhr, anzumelden, widrigenfalls die⸗ selben, nach fruchtlosem Ablaufe des Termins, ihres Anspruchs an die Kasse verlustig sind und an die Person desjenigen, mit welchem sie kontrahirt hatten, verwiesen bleiben.
Staßfurt, den 13. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. 39425 Aufgebot. ö
Es ist das Aufgebot folgender Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Berlin:
a. Nr. 23 233 für Jaeschke, Marie, Packerin, über ein Guthaben von 156,95 „,
von der Packerin Marie Jaeschke zu Charlotten⸗ burg,
b. Nr. 5M 332 für Müller, Marie, Fräulein, über ein Guthaben von 76,12 „,
von Frau Kuchenbecker, Marie, geh. Müller, zu Berlin,
c. Nr. 2657 437 für Elnain, Willibald, Gürtler, über ein Guthaben von 130,75 „,
vom Musketier Willibald Elnain zu Wittenberg,
d. Nr. 154 603 für Fleischmann, Reinhold, Kauf⸗
mann, über ein Guthaben von 11,24 4, vom Kaufmann Reinhold Fleischmann zu Berlin,
e. Nr. 18572 für Förster, Emma, Tochter des
Schneidermeisters, über ein Guthaben von 205,07 4, vom Kaufmann Karl Klose zu Berlin, als Vor⸗ mund der Ella Förster, .
f. Nr. 207686 für Heinicke, Bertha, Fräulein,
über ein Guthaben von 157,04 6,
von Fräulein Bertha Heinicke zu Berlin beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf gefordert, spätestens in dem auf den 23. Mai i891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B. part, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 2. Oktober 1890. .
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.
(10911 Aufgebot. ?! Die Sophie Kramer in Lingen hat das Aufgebot der Sparkassenbücher der Sparkasse des vormaligen Amts Einbeck hier, . 1) Nr. 36366 über 48 M für Anna Meyer in Avendshausen, - 27) Nr. 3688 über 36 M für Fräulein Kramer aus Lingen, beantragt. Ber Inhaber der Urkunden wird aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 13. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Einbeck, den 9. Mai 1890.
7) der Schul doerschre bun gen der konsolidirten 1639436]
Aufgebot.
Die folgenden verloren gegangenen Sparkassen⸗ bücher: .
a. Nr. 2320 der städtischen Sparkasse in Grottkau, über S6 169,56, ausgefertigt für Ottilie Land,
b. Nr. 1345 der Grottkauer Volksbank, einge⸗ tragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, über „ 704,93, ausgefertigt für Karoline Hanke,
sollen auf Antrag der genannten Sparer und Ver—⸗ lierer behufs Kraftloserklärung aufgeboten werden.
Die Inhaber der bezeichneten Sparkassenbücher werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 9. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Terminszimmer Nr. 11, ihre Rechte anzumelden und die Sparkassen⸗ bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Grottkau, den 11. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. 394331 Aufgebot.
Das auf den Namen der Friederike Wilde in Zappendorf ausgestellte Abrechnungsbuch Nr. 27 422 der städtischen Sparkasse zu Halle a / S, nach welchem der Friederike Wilde am 3. Mai 1890 ein Guthaben von 910,75 S6 zustand, ist angeblich verloren ge⸗ gangen.
Auf Antrag der unverehelichten Friederike Wilde zu Zappendorf wird dasselbe hierdurch aufgeboten und der Inhaber des Abrechnungsbuches f er spätestens in dem auf den 13. Mai 1891, Vor⸗ mittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, kleine Steinstraße Nr. 8s, Zimmer Nr. 31, anberaumten Termine dasselbe vorzulegen und seine Rechte beim unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls das⸗ selbe für kraftlos erklärt wird.
Halle, S., den 13. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
lzoass Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Königsberg i. Pr. III. Nr. 10 775 über 35 MS 12 8, ausgefertigt für Auguste Schink, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigen⸗ thümerin, detz Dienstmädchens Auguste Schink hier, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗— gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 15. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (3immer 63) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Königsberg, den 11. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. XI.
13577 Aufgebot.
Der Vorstand des Kriegervereins zu Leopoldshöhe hat das Aufgebot wegen eines Sparkassenbuchs der städtischen Sparkasse zu Salzuflen mit der Einlage vom 17. Mai 1883 Nr. TW] zu 200 , dessen Verlust glaubhaft gemacht ist, beantragt. Der In⸗ haber des Spar kassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 24. Oktober 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 9, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. ;
Salzuflen, den 1. März 1890.
Fürstliches Amtsgericht. J. gez. Ludolph. Beglaubigt: Goetze, Sekretär.
39431 Aufgebot.
Der Fabrikarbeiter Gustav Vohwinkel zu Elber⸗ feld hat das Aufgebot des Sparkassenbuches Nr. 165603 der städtischen Sparkasse zu Elberfeld, lautend über 367 ½ 84 9, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. No- vember 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte — Zimmer Nr. 27 — an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Elberfeld, den 18. März 1890.
Königliches Amtsgericht. VI. ge⸗. O Daniel. (L. 8) Beglaubigt: Kahn, Assistent, J Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. VI.
33266 Ausfertigung. Aufgebot. ;
Der Inwohnerin Maria Englhauser in Tunten- hausen ist der auf dieselbe als Gläubigerin lautende Schein der städtischen Sparkasse Wasserburg Rr. Al 768 zu 600 M zu Verlust gegangen,
Auf Antrag des Buchbindermeisters Josef Herzinger dahler als Bevollmächtigten der Maria Englhauser ergeht demgemäß an den etwaigen unbekannten In⸗ haber des obigen Sparkassescheines hiemit die öffent. liche Aufforderung, spätestens in dem am 15. April 1891, Vormittags SJ Uhr, vor dem unter⸗ fertigten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte auf den bezeichneten Sparkasseschein anzumelden und den Sparkasseschein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt wird. Wasserburg, am 15. September 1890.
Königliches Amtsgericht.
¶ . 8.) gez Ritter. ö Der Gleichlaut der Ausfertigung mit der Urschrist wird hiemit bestätigt.
Wasserburg, am 15. September 1890. (L. 8) Der Kgl. Sekretär. gez. Spitzeder.
Königliches Amtsgericht III.]
Zur Beglaubigung. (L. 8) Der K. Sekretär. Spitzeder.