setzung von den
onders zu. Bei Tisch wurden u. A. bereits als Ehrengaben 1 . Koch⸗ und Backkunst
eingegangene Erzeugnisse der gereicht. ad ch Aufhebung der Tafel verweilte
noch längere Zelt un Kreise seiner Gäste und unterhielt sich besonders mit den aus Besterreich eingetroffenen hat beschlossen,
Der Magistrat von Frankfurt.
an dem Hause, in welchem
lassen.
Die Sammlung zum Grafen Moltke in Pa rchim dem Grafen an
mecklenburgischer Herren mit der
Aus Hamburg wird gemeldet, daß bei gestrigen Börse der Präsident
spprache an die Mitglieder der Börse hielt, in welcher er die
dem Grafen Moltke ein
Erlaubniß nachsuchte, Telegramm Die zahlreiche
Moltke.
Graf Moltke während seines Aufenthaltes bortselbst wohnte, eine Gedenktafel anbringen zu
Ankauf des Geburtshauses des hat 90 000 1 ergeben; sie wurde seinem Geburtstage von einer Deputation Bitte übergeben, über die
Wenmmndung hach freiem Ermessen verfügen zu wollen.
der Handelskammer eine An⸗ ißst
Seltens der Hamburger Kaufmannschaft zu senden. Versammlung, bekundete ihre Zustimmung durch ein enthusiastisches dreimaliges Hoch auf den Grafen
der Heilkunst erzielt worden,
herum⸗ Graf Moltke
Herren.
man fich ungefähr so vorzustellen; deckten Sto Körper, ebenso wie der thierische, in daß die Schwindsuchtsbacille gedeihen können; fie werden in
hemmt, verkümmern und
ohne dadurch selbst Schaden zu fügt diesen ihren Müitheilungen begreiflich, daß unzäblige Koch'schen Untersuchungen mit füchtig dem Zeitpunkt entgegensehen, sie verwerthbar, ihnen Wir glauben aber,
Beginn der
Glückwunsch⸗
Einem Manne, des menschlichen muß
Entscheidungen des Reichsgerichts.
sich, nach einem Urtheil des 14. März 1890, im Gebiete des Rechts den Zufluß des Regenwassers oder des durch Regengüsse angeschwollenen Hochwassers von einem benachbarten Terrain nicht gefallen ju lassen, menn dieser Zufluß auf einer willkürlichen Veranstaltung des Besitzers jenes benachbarten Terrains beruht,
Ein Grund besitzer braucht Reichegerichts, III. Civilsenats, vom
gemeinen
durch welche der natürliche Lauf des Wassers zum
Nad bargrundstücks verändert wird, gleichviel ob die gedachte Ver⸗ . eine Aenderung des natürlichen Wasserlauss bezweckt
oder nur ihatsächlich zur Folge hat.
— Wenn aus einer offenen Handelsgesellschaft ein Gesell⸗ so erfolgt nach Art. 130 des Handelsgesetz buchg die Auesnandersetzung der Gesellschast mit demselben auf
in welcher sich die Gesellschaft zur Zeit der In Bezug auf diese Bestimmung hat das durch Urtbeil vom 22. März 1880, auggesprochen, daß der Ausscheidende, welcher Bebhufs der Auzeinander⸗ s. Gesellschaft Einsicht
mnnehmen will, in der Regel befugt ist, die Zuziehung eines Sach⸗ v ͤaver ständigen hierbei zu verlangen.
sch after ausscheidet, Grund der Vermögenslage, des Ausscheidens befindet.
Reiche gericht, J. Eivilsenat,
Handelsbüchern der
den Zeispunkt zu wählen, wie sst nicht mehr so fern, er bemißt Hrn. Professor Koch bedeuten diese
beiten widmen zu können,
Nachtheile des
kunststätte von Linnemann in
das Hauptfenster eine Geheime Regierungs⸗Rath erklärte: sie wissenschaftliche des Doms
heutige erblickt das Innere
Kepler u. s. w. Das
Kunst und Wissenschaft.
Ueber die Versuche zur Heilung der welche der Geheime Medizinal⸗Rath Professor
sagen kann: Das Problem der
Schwindsucht ist gelöst, die der Menschen ist jetzt heilbar. Ueber das welcheßz dieser vor zehn Jahren
Schwindsucht, Dr. Koch in der Charits und anderwärts gemacht und welche er bereits auf dem inter⸗ nationalen medizinischen Kongreß in Berlin Anfang August in Aus sicht stellte, berichtet die Rattonal⸗- Ztg.“ in Folgendem: Die
Versuche haben einen so günstigen Erfolg gehabt, daß man nunmehr Heilbarkeit
verheerendste Mittel, kaum geahnte
k Deutschland, Frankreich,
gestatteten Diplom vor, welche in
zweite Preise erhielten Oscar Me Karlsruhe. der gedrechselten und verzierten Krankheit aus der Hand eines durch hervorgegangen
Triumph eine Reihe
knüpfend,
Wetterbericht vom 28. Oktober 1890, Tt orgeng 8 Uhr.
—— —
li 03
— W — 351
— 5
Stationen. Wetter.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim
bedeckt wolkig halb bed. halb bed. wolkenlos heiter
3 bedeckt . bedeckt
2 — 8
Mullaghmore Aberdeen. I.61 Christiansund 752 Kopenhagen. 752 Stockholm. 48 Haparanda . 744 St. Petersb. 749 Moskau... 759
Cort Queens
nn, g] Cherbourg 1.63 Helder. I59 yl ö Hamburg.. JI56 Swinemünde Ibh6 Neufahrwasser 7h64 Memel .. 752
ö ö ünster . 759 Rarlsruhe . 1763 Wiesbaden. 161 München .. 1762 Chemnitz.. 161 Berlin. 158 Wien.... 761 Breslau... 760 Ile dix. . 766 ae,, hh
n
o - . O D ee d e G ö g
3 halb bed. bedeckt wolkig
ill wolkig
3 bedeckt) bedeckt heiter Regen halb bed. bedeckt halb bed. wolkig bedeckt?) wolkig wolkig bedeckt heiter
helfer bedeckt
c = 0
!
DN C d X X Q . 2 2 2 E do = e = = O S ee e.
oO O
NO NO
) Abends stürmische Böen, Schnee und Regen. Y Nachts Schnee und Regen.
Uebersicht der Witterung.
In fast gam Europa ist der Luftdruck gestiegen, am stärksten in Central⸗Curopa und Skandinavien. Das barometrische Naximum liegt über Südwest. Curopa, das Minimum Über Finnland; ein neues Minimum naht westlich von den Hebriden, wo die Winde nach, Südwest zurückgedrebt sind. Bei mäßiger, meist fübllcher bis westlicher Luftströmung ist das. Welter in Deutschland veränderlich und allenthalben kälter; vielfach haben Niederschläge
stattgefunden. Deutsche Seewarte. 1 ä
Theater⸗Anzeigen.
. ö Mittwoch: Opern⸗ aus. Vorstellung. Die Meistersinger von Nürnberg. Große Oper in 3 Akten 164 R. Wagner. Dirigent: Kapellmeister Sucher. (Eva: Frl. Malten, Königlich sächsische Kammersängerin,
herrscht noch immer aus wohl⸗ erwogenen Gründen das strengste Geheimniß. . indeffen erfahren, daß dieses Mittel nicht in den Apotheken fertig zu haben ist, auch nicht von Chem kern hergestellt werden kann, sondern auf mühfamen Wegen in ähnlicher Weise etwa, wie die Lymphe für die Schu , . gewonnen wird. Den Vorgang der Heilung hat
wird der von der Schwindsucht heimgesuchte menschliche
gehen zu Grunde. prozeß gelangt alsdann zum Stillstande und zur Ausheilung, gegen etwaige fernere Invasionen der Tuberkelhaeillen ist der Körper gleich⸗ zeitig geschützt (immun geworden) durch die eigenthümliche Heilmethode,
die kostbare Gesundheit wiederbringen wird. daß es unrichtig wäre, den bewährten Forscher zu drängen und durch Anfragen aller Art von seiner Arbeit abzuhalten. dem es gelungen ist, Geistes auf medizinischem Gebiete zu erringen, es füglich überlassen werden, und wann seine Erfindung der Menfchhelt praktisch nutzbar gemacht werden kann. Dieser Zeitpunkt
zur Vervollständigung und Sicherstellung seiner Methode, sowie zu der Vorbereitung ihrer Veröffentlichung. wird er in diesem Semester keine Vor⸗ lefungen an der Universität halten. mit Genehmigung des Kultus ⸗Ministers der Privatdozent Dr. Esmarch. welcher an Kochs Stelle dessen Vorlesung über Hyglene halten wird.
— In der zwanglosen Sitzung des Vereins für deutsches Kunst gewerbe am letzten Mittwoch waren mehrere sür ein Privat- haus bestimmte Glasfenster ausgestellt, welche soeben in der Glas— Frankfurt Während die kleineren Fenster ornamentale Ziermuster aus Rosen— und Weinlaub im Style mittelalterlicher Vorbilder enthalten, zeigt sehr interessante figürliche Darstellung, welche
zeigt eine Gruppirung der Männer, Mechanik
Kronleuchter, dessen Schwingungen Galilei zur Entdeckung der Gesetze des Pendels führten; darunter stebt Galilei selbst, umgeben von einer Schaar von Gelebrten — Toricelli. wirkungsvolle brelten Rande umsäumt, in welchem vier Figuren die an der Außs⸗ gestaltung der praktischen Mechanik vorzugsweise betheiligten Länder
P. Mitterdorfer legte die Entwürfe zu einem künstlerisch aus—
Beförderung des Gartenbaues ausgeschriebenen Wettbewerbung ein⸗ gegangen sind. Dieselben wurden eingebend besichtigt und besprochen. Ginen ersten Preis hat Maler Max Langer in Karlsruhe erhalten,
— Herr Otto Schulz zeigte eine Anzahl von kunstvoll Werkzeug⸗ Griffen geschickten sind. ö . von Abbildungen
Soviel haben wir vor, u. A., von
Dekorationen von Durch den von Prof. Koch ent fessor Hildehranzt Stahn hierselbst einen derartigen Zustand versetzt, n dabei nicht mehr fort⸗ ihrer weiteren Entwickelung ge⸗ Der Schwindsuchts⸗
der im Zeughause
durchaus verdient. sein Stiftungsfest Seit einer Reihe vielfachen punkt hinzu: Es zu einer Leidende dem Fortgang der welcher unter Ungeduld folgen und sehn⸗ verfügt, welche n an welchem seine Entdeckung für auf dem Gebiete
erltiden. — Die „Nat. tg.“ noch Folgendes
Die Anwesenheit
einen derartigen Triumph ausgegeben.
die Art und Weise, sowie
Berlin und seine
künstlerischen im Vereinsleben. wirkungsvollen
aus der Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbe⸗ Museums
solchen Werkzeugen, welche fürstliche Personen
des 17. Jahrhunderts zu benutzen pflegten, wenn sie, einer damal üblichen Liebhaberei folgend, sich mit Handarbeiten beschäftigten. — Herr Regierungt-Baumeifler Jaffs legte einige Photographien der
der letzten großen Gartenbau ⸗Ausstellung vor Pro⸗ zeigte und empfahl das im Verlage von Friedr. erscheinende große Prachtwerk Das Zeughaus zu Sammlungen., welches vorzügliche Abbildungen befindlichen Waffen, Geräthe, Bildwerke ꝛc. in
Lichtdruck bringt und die Beachtung der Kunstgewerbtreibenden Kreise
Am nächsten zwölften November wird der Verein in den Räumen des Architektenhauses begehen. von Jahren bildet das Stiftungsfest mit feinen und humoristischen Gaben einen Glanz— Auch diesmal werden Vorbereitungen
Feier getroffen; der Verein,
seinen Mitgliedern über zahlreiche Krafte
icht nur auf kunstgewerblichem Gebiet, sondern auch
der Musik und der Mimik Voerzügliches leisten, hat
die Absicht, den Festtheilnehmern ewas ganz Besgnderes zu bieten.
von Gästen, welche durch ein Mitglied eingeführt
werden, ist gern gestattet. Eintrittskarten werden vom 1. November ab durch den Vereinsschatzmeister L P. Mitterdorfer, Kurstraße 18 / 19,
sich nur noch nach Wochen. Für aber eine Zeit emsigster Arbeit
Um sich ganz diesen Ar—
Seine Vertretung übernimmt von Woelker
vollendet sind.
a. M. Wien, 28
! n Patria“ eine
in geistooller Weise ; , Rechtes nicht
begründet haben. Man
zu Pifa mit dem berühmten
Reuleaux
Otto v. Guerike, Copernieus, Mittelstück wird von einem Landmarschall.
England) symbolisiren. — Herr Folge einer von dem Verein zur burts tag des tze in Köln und Carl Gagel in
vor, welche Drechs lermeisters
daran an⸗ Gegenstände
Münchener Jessen legte, ähnlicher
Nichtbewil ligung „Lega Nazionale“ das verfassungsmäßige Recht, Vereine zu bilden, verletzt. Prag, 28. Oktober. Kinsky überreichte jungezechische Verwahrung
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
Stuttgart, 28. Oltober. (W. T. B.) Der „Staatt⸗ Anzeiger für Württemberg“ meldet, daß der General-Ligutenant
n mit der Führung des XIII. Armee⸗
Corps beauftragt ist. Die Königlich preußischen General⸗ Majors von Lindequist und von Nickisch⸗Rosenegk sind zu Commandeuren der 26. resp. 27. Division ernannt. Die General-Majors Gleich und Clausen sind zu General⸗ Lieutenants ernannt.
. Oktober. (B. T. B.) Das Reichsgericht entschied, daß durch die Auflösung des Vereins „Pro
Verletzung eines verfassungsmäßigen statt gefunden habe. Dagegen sei durch die zur Gründung des Vereins
(W. T. B.)) Landtag. Graf Gegenerklärung gegen die gegenüber dem Oberst⸗ ist von den Großgrundbesitzern,
eine
Dieselbe
sämmtlichen Deutschen und Altezechen unterzeichnet und be⸗ sagt: der Oberst: Landmarschall habe seine Pflicht erfüllt, in⸗ dem er die Würde, Ordnung und Ruhe des Landtages auf⸗ recht erhalten habe. New⸗HYork, 28. Oltober.
(W. T. B.) Der 9. Ge⸗ General-Feldmarschalls Grafen von Moltke
wurde hier in einem Meeting festlich begangen, in welchem Depew und General Sigel als Festredner auftraten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Schauspielhaus. 221. Vorstellung. Minna von Baruhelm, oder: Das Soldatenglück. Lustspiel in 5 Aufzügen von G. C. Lessing. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Opernhaus. Auf Allerhöchsten Befehl: Fest⸗Vorstellung. . Schauspielhaus. 222. Vorstellung. Das Stif⸗ tungsfest. Schwank in 3 Aufzügen von G. von Mofer. Anfang 7 Uhr.
Beuisches heater. Mittwoch:; Götz von Berlichingen.
Donnerstag: Die Hanbenlerche.
Freitag: Das Wintermärchen.
Berliner Thraler. Mittwoch: Die Jung fran von Orleans. ;
Donnerstag: Zum 1. Male: Der Bernhardiner. Freitag: 5. Abonnements Vorstellung. Mein
neuer Hut. Der Veilchenfresser.
Tessing Theater. Mittwoch: Der Fall Clèmencean. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d' Artois. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Die Ehre.
Freitag: Das zweite Gesicht.
Wallner Theater. Mittwoch: Gastspiel von Felix Schweighofer. Zum 23. Male: Der Bauerndoktor. Genreblld mit Gesang in 1 Akt von Cd. Dorn. Genz Dollinger; Felix Schweig⸗ hofer, a. G.) Hierauf: Zum 25. Male: Pension Schüller. Posse in 3 Alten nach einer W. Ja⸗ cobh'schen Idee von Carl Laufs. (Philipp Klapp⸗ rotß: Felix Schweighofer, . G) Anfang ? Uhr.
Vonnerstag u. fold. Tage: Vieselbe Vorstellung. Anfang ? Uhr.
Victoria Theater. Mittwoch: Zum 66. Male: Die Million. Moderneg Ausstattungtstück in 2 Bildern von Alex. Mostkowski und Rich, Rathanson. Mustk von C. A. Raida. Ballet von Gredelue. Anfang 74 Uhr.
Iriedrich Wil helmllũdtisches Theater. Direktion 1 Yultuz Fritzsche. Mittwoch: Boccgeeio. Komische Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Gene. Musik von Suppe. Dirigent: Hr. Kapell⸗ meister Federmann. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Boccaccio.
Nesidenz Theater. Direktion Sigmund Lauten · burg. Mittwoch: Letzte Woche! Ferrsol. Pariser Sittenbild in 4 Aufzügen von Vietorien Sardou. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten - burg. Anfang 74 Uhr.
Bonnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Delle Alliance Theater. Mittwoch: Ensemble⸗ Gastspiel der Mitglieder des Wallner · Theaters. Zum h. Male: Im nenen Berlin. Große Ge—⸗ sangsposse in 4 Bildern mit Benutzung der Schreyer⸗ Hirfchelschen „Hamburger Fahrten! von Franz Gathery und Wilhelm von Hoxar. Musik von Fritz Krause. Anfang der Varstellung 73 Uhr. Bonnerstag: Im neuen Berlin.
Adolph Ernst-⸗Theater. Mittwoch: Zum 54. Male: Unsere Don Juans. Gesangeposse in L Akten von Leon TreptoÜ. Couplert vo) Gustav Götß. Mustik von Franz Roth und Adolph Ferron. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Thomas -Theater. Alte Jalobstraße 30. Direktion: E. Thomas. Mittwoch: Zum 6. Male: Deficit. Schwank in 4 Akten von Fulius Rosen. Zum Schluß: Zum 6. Male; Das Jahrmarktofe t zu Plundersweilern. Schönbartspiel von W. v. Goelhe, Musik von Conradi, für die Bühne bearbeitet von Emil Pohl. - Donnerstag: ö. Abonnements · Vorstellung. Defieit. Jahrmarktofest zu Plundersweiler.
In Vorbereitung: Novität. Der Wetterfrosch, Posse mit Gesank in 3 Akten von Rud. Knesel und Herm. Hirschel, Musik von Gustav Steffen.
Coneert⸗AUnzeigen.
Concert haus. Mittwoch: Carl Meyder, Concert. Ouv. „Die lust. Weiber v. Windsor von Ricolai. Dichter und Bauer von Suppe Ungar. Rhapsodie Nr. II von Liszt. Donqumellen Waljer von Jvanoici. „The lost Chord f. Piston e Sullivan, dorgetr. von Herrn Richter, Fantasie a. d. Sp. „Faust! von Gounod. Pizzicati a. d. Ballet „Silvia“ v. Delibes.
Urania, Anstalt für volksthlmlicht Naturkunde.
Am Landetgz⸗Autftellungt⸗Park Lehrter Bahnhof) Gezffnet von 161 Uhr. ff Vorstellung im wiffenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗
zettel.
Circus Renz. (Carlstraße) Mittwoch, Abends
7 Uhr. Aus dem gewählten Programm wird beson⸗ ders hervorgehoben: Eine Fahnenquadrille, geritten von 15 Samen. Mr. Rodgers, weltberühmter Luft · turner. J hohe Schulen von 4 Herren zu gleicher Zeit geritten. Der phänomenale Resitkünstler Mr. Tlarke. Auftceten der berübmten Künstlerfamilie Briatore. Bal Concert hippique mit 8 Schimmel⸗ hengsten, dress. und vorgef. von Herrn Franz Renz. 6 Pierrots Die Schulreiterin gel. Vidal. Auf⸗
und Burnell Fillis. Komische Intermezjos, von sammtlichen Clowns. Täglich große Vorstellung. Anfang 7 Uhr. An Sonn ⸗ und Fest Tagen 2 Vor⸗
82 2 r
amilien⸗Nachrichten.
F
Verlobt: Frl. Maxie Guntau mit Hrn. Willy
Dannenberg (Magdeburg). — Frl. Anna Zander mit Hrn. Dr. med. Albert Zander (Berlin). — Frl. Anna Brüggemann mit Hrn, Ritterguts⸗ pesitzer Albert Schlüter (Ampfurth Rittergut Leislau. — Frl Emma Braun mit Hrn. Dr. med. Peter Toiplitz (Damburg). S Frl. Janette Lambert mit Hrn. Kaufmann Richard Böhme
(Berlin).
Verehelicht: Hr. Landrichter Otto Brühl mit Frl. Kätchen Zschiedrich (Chemnitz. —— Hr. Crust Scheller mit Frl. Ellen Oeblkers (Berlin). — Hr. Sec ⸗Lieut. Baensch mit Frl. Emmy Weichsel (Wiesbaden) — Hr. Forstassessor Franz . mit Frl. Hulda Hahn (Scharfenstein⸗ Reichenbach). — Hr. Lehrer Moritz Herold mit Frl. Alma Junghaus (Wüstenbrand = Reichen⸗ brand). — Hr. Richard Maedicke mit Frl. Langly Wiggius (Berlin). — Hr. Sec. ⸗Lieut. Karl v Hackewitz mit Frl. Gertrud Wellenberg (Marienwerder).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Richard Ehr⸗ bardt (Halle a. S.) — Hrn. Ober · Steuerkontrolenr Kahlert (Gnadenfeld) — Hrn. Friedr. Erbslöh (Buisburg). — Eine Tochter: Hrn. Pastor Barnewitz (Woserin). — Hrn Wilh. Remak (Berlin) — Hrn. Hauptm. v. Dilfurth (Berlin). — Hrn. Hugo Reschke (Senftenberg, Lausitz).
Gestsrben:; Hr. Geh. Rath Wilhelm von Wetzell (Rostoch. — Hr. Ober- Inspektor Robert Steinhardt (Rohow bel Zanditz). — Frau Elise Andert, geb. Iwe (Schwerin). — Hr. Sec . ·Lieut. Leopold v. Bojan J. (Stargard in Pomm.) — Hr. C. Wittkopf (Berlin). — Hrn. Dr. Heinrich Hoff mann Sohn Rudolf QNeissh. — Hr. Joh. Rud. Herm. v. Witzleben (Wiegbaden). — Frau Ober ⸗Hofprediger Frieda v. Hengstenberg, geb. Freiin Quadt (Berlin).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Berlin: Verlag der Expedition (Scho Iz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage),
sowie eine Bekanntmachung der Neichs⸗ schuldenverwaltung⸗ betreffend die Nieder legung der im Etatsjahre 1889/99 durch die Tilgungsfonds eingelösten Schulden
dokumente des Dentschen Reichs, . und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent. lichen Anzeigers (Komman ditgesellschaften auf Attien und Aktiengesellschaften) für die Woche
trelen der Damen Lillie, Rosa Meerz, Gierach und
als Gast) Anfang 67 Uhr.
In Vorbereitung: Familie Monlinard.
Zephora. Die Reitkünstler Mitz. Henry Briatore
vom 20. bis 25. Oktober 1899.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 26G.
Berlin, Dienstag, den 28. Oktoher
189 .
Kunst und Wissenschaft.
Das Astrophysikalische Observatori bei Potsdam. l
Bericht über das Jahr 1889.
Im Anschlusse an unsere Berichte aus den Vorjahren und zur Fortsetzung derselben geben wir im Folgenden eine kurze Uebersicht über die wissenschaftlichen Arbesten, welche auf dem in der Ueberschrist genannten Institute im Jahre 1889 aus— geführt worden sind.
An die Spitze unseres Berichtes stellen wir die Unter⸗ suchungen über die Bewegung der Fixsterne in der Gesichts⸗ linle, eine Arbeit, von dem Direktor des Observatoriums Prof. H. C. Vogel unter Assistenz von Dr. J. Scheiner — wie schon früher mitgetheilt — unternommen, welche man, ohne Widerspruch befürchten zu müssen, als das Bedeutendste bezeichnen kann, was in dem letzten Jahrzehnt auf dem Gebiete der Astrophysik geschehen ist. Welches Prinzip die Möglichkeit gewährt, die Bewegung der Gestirne im Visionsradius zu messen, welche Schwierigkeiten sich diesen Messungen entgegen⸗ setz'n, und wie es endlich gelungen ist, eine Methode der Beobachtung aufzufinden, welche von fast allen Mängeln der vorher angewandten Methoden frei ist das alles ist in dem Berichte über das Jahr 1887 eingehend auseinandergesetzt. Im Laufe des Jahres 1889 sind nun die Arbeiten insofern zu ihrem planmäßigen Abschlusse gelangt, als die Spektra sämmtlicher dem Potsdamer Refraktor zugänglichen Sterne mehrere Male photographisch aufgenommen worden sind. Gegenwärtig werden nur noch zur Ergänzung der weniger gut ausgefallenen Aufnahmen sowie zur Vermehrung des Materials bei einzelnen, besonders interessanten Objekten Aufnahmen hergestellt. Der wichtigste Theil der Arheit, die Messung der Linienverschiebungen auf den Sternspektralphotographien, ist bis auf einen kleinen Rest erledigt, sodaß demnächst mit der Fertigstellung des Manuskriptes zum Druck hegonnen werden kann. Ueber die Ergebnisse sei hier nur erwähnt, daß sich im Allgemeinen eine bedeutend geringere Bewegung der Fixsterne in der Gesichtslinie ergeben hat, als nach den bisherigen direkten Beobachtungen angenommen werden konnte.
Als höchst, wichtiges und interessantes Resultat dieser Untersuchungen ist der während der Arbeit erfolgte Nachweis des Algolbegieiters zu bezeichnen. Algol, ein Stern zweiter Größe im Sternbilde des Perseus, gehört zu den Veränderlichen von kurzer Periode, d. h. innerhalb eines Zeitraums von nicht ganz 3 Tagen nimmt sein Licht um einen beträchtlichen Theil ab, um darauf wieder bis zur Maximalintensität zuzunehmen. Aus langjährigen photometrischen Beobachtungen ist die Periode des Lichiwechsels von Algol sehr genau bekannt, und die die Zu⸗ und Abnahme seines Lichtes graphisch darstellende Kurve st mit großer Schärfe festgelegt. Ueber die Ursachen des schnellen Lichtwechsels in so regelmäßigen Intervallen gab es eigentlich bloß eine plausible Hypothese, nämlich die Annahme, daß um den Stern ein relativ dunkler Begleiter kreise, welcher bei seinem Vorübergange vor dem Hauptsterne eine partielle Verfinsterung desselben hervorrufe. Die Kürze der Periode bedingte aber eine so große Nähe des Begleiters zu dem Hauptsterne, dem er nicht sehr wesentlich an Größe nachstehen konnte, daß man die Stabilität eines solchen Systems in Zweifel zog und aus diesem Grunde die obige Hypothese ver— werfen zu müssen glaubte. ö .
Nun ergab sich aus den Messungen der Potsdamer Spektralaufnahmen Algols, daß dieser Stern an den ver⸗ schiedenen Beobachtungsabenden entweder von unserem System sich bedeutend entfernte, oder sich ihm mit großer Geschwindigkeit näherte, oder endlich gar keine Bewegung zeigte. Diese That— sachen aber lassen sich nur so erklären, daß Algol eine Bahn⸗ bewegung besitzt. Steht er an den Endpunkten der Axe dieser Bahn, welche in ihrer Verlängerung den Mittelpunkt der Erde trifft (befindet er sich gewissermaßen in Erdferne oder in Erdnähe), so ist seine Bewegung in Bezug auf die Erde gleich Rull; rückt der Stern aus der Erdferne auf seiner Bahn weiter, so wird er sich der Erde scheinbar nähern, und zwar mit um so größerer Geschwindigkeit, je mehr er sich dem Endpunkte der zweiten Axe seiner Bahn nähert, bis an diesem Punkte seine Bewegung zur Erde ein Maximum wird. Dann nimmt seine scheinbare Geschwindigkeit wieder ab,
A. B.
bis sie in Erdnähe gleich Null ist; von hier aus nimmt sie wieder.
zu, jedoch in entgegengesetztem Sinne, d. h. der Stern scheint sich von der Erde zu entfernen, hat ein dem vorigen entgegen⸗ gesetztes Maximum und wird schließlich wieder Null, wenn der Stern zu seinem Ausgangspunkte zurückgekehrt ist.
Die Potsdamer Messungen ergaben nun das Resuliat, daß die Bahn Algols kreisförmig oder doch nahezu kreisförmig sein muß. Algol bewegt sich in 68 Stunden mit einer Ge— schwindigkeit von 6 Meilen in der Sekunde um den Schwer⸗ punkt des Systems; sein Begleiter hat ungefähr die doppelte Geschwindigkeit. Die oben erwähnten thebretischen Bedenken sind durch eine Untersuchung, welche Dr. Wilsing besonders hinsichtlich der Stabilität eines solchen Systems ausgeführt hat, als vollständig beseitigt zu betrachten.
Die von Pr. Scheiner unternommene detaillirte Aus⸗ messung der mittelst des Spektrographen hergestellten Auf⸗ nahmen der Sternspektra hat ebenfalls zu recht bemerkens⸗ werthen Resultaten geführt. Wie schon im vorigen Berichte (vgl. Nr. 259 des „Reichs- und Staats⸗Anzeigers“ Jahrgang 1889) erwähnt, ist die hierbei erreichte Genauigkeit eine sehr große, und in Folge dessen ist es gelungen, die meisten Linien der Sternspektra mit solchen des Sonnenspektrums zu identifiziren. Daraus folgt aber, daß das, was man bisher nur hypothetisch behaupten konnte, daß nämlich auch die weitest entfernten
Himmelskörper sich aus denselben Elementen zusammensetzen
wie die Sonne, eine nicht mehr zu bestreitende Thatsgche ge⸗ worden ist, daß also unsere Sonne auch in dieser Hinsicht ein jenen Weltkörpern gleichgeordnetes Glied des Weltalls ist. Von sehr beachtenswerthen wissenschaftlichen Erfolgen. be⸗ gleitet war ein mehrmonatlicher Aufenthalt, welchen Dr. Müller auf dem Säntis genommen hatte, hauptsächlich um die Ex⸗ tinctionskurve für diese eh; Lage zu bestimmen. Das von den Sternen ausgesandte Licht wird beim Gange durch unsere Atmosphäre geschwächt, und zwar um so mehr, je näher der
Stern dem Horizonte steht, weil alsdann die Dicke der zu durchlaufenden Luftschicht am grijßten ist; umgekehrt ist . Lichtverlust im Zenith am geringsten. Ein Stern, welcher im Zenith erster Größe ist, erscheint am Horizonte nur als Stern 3. bis 3. Größe. Es ist ohne Weiteres klar, daß für alle Bestimmungen der scheinbaren Größen der Fixsterne oder viel⸗ mehr ihrer Lichtintensitäten der Betrag der Extinction für jede Zenithdistanz genau bekannt, sein muß, und die Extinctions⸗ kurve ist auch für unsere Breite und Meereshöhe durch Arbeiten von Dr. Müller mit genügender Schärfe festgelegt. Zur Ab⸗ leitung der Gesetze der Extinction war es nun von Wichtigkeit, zu untersuchen, um wieviel die extinguirende Kraft der Atmosphãäre bei einer bekannten Abnahme der Lufthöhe sich verringert, und es ergab sich als vorläufiges Resultat, daß auf dem 2500 Meter hohen Berggipfel ein im Zenith stehender Stern um etwa 9,1 bis 0,2 Größenklassen heller erscheint als in der Ebene, daß dagegen bei tiefem Stande des Sterns der Helligkeitsunterschied 5 bis 0, Größenklassen beträgt. Dieses Ergebniß ist gleichzeitig ein Beweis dafür, daß die Berg⸗ bewohner thatsäͤchlich Recht haben, wenn sie behaupten, daß bei ihnen die Sterne in hellerem Lichte strahlen als in der Ebene. Ferner konnte Dr. Müller während dieses Aufenthaltes eine Fortführung des großen Potsdamer Sonnenspektrums vorbereiten, welches von Professor Vogel im Verein mit Dr. Müller schon vor längerer Zeit entworfen worden ist, und welches auf 8 Tafeln, sich von E im Grün bis H im äußerten Violett erstreckend, über 2600 Linien enthält, indem er den Theil des Spektrums von E⸗ aus über Gelb, Orange und Roth ausmaß. Die se Gegend des Spektrums ist besonders dadurch, merkwürdig, daß gerade in ihr sehr viele atmosphärische Linien, d. h. Linien, welche durch Absorption des Sonnenlichtes in der Erdatmosphäre entstehen, auftreten, und die demnächst erfolgende Publikation dieser Untersuchungen dürfte für die Wissenschaft recht werthvolle Resultate enthalten. .
Wie im Vorjahre richteten die Drs. Müller und Kempf bei ihrer photometrischen Durchmusterung der nördlichen Hemi⸗ sphäre ihr Hauptaugenmerk auf die Vergleichung der Funda— mentalsterne, und es wurden an 45 Tagen 778 Vergleichungen erhalten, sodaß im Ganzen nunmehr ca. 2009 Messungen vorliegen. Mit Rücksicht hierauf konnten nur verhältnißmäßig wenige Zonen gemessen werden, nämlich 77 an 36 Tagen, womit die Gesammtzahl derselben auf 387 mit 4650 Sternen steigt. Der vollständige Abschluß des ersten Theiles der Arbeit, welcher die Sterne zwischen 9oö und 4 200 Deklination um⸗ fassen soll, wird nicht vor Ablauf von zwei Jahren erfolgen können. Die Sonne bot auch im Jahre 1889 wegen des Minimums der Fleckenperiode nur wenige interessante Objekte dar; es wurden deshalb, wie im Vorjahre, die regelmäßigen photographischen Aufnahmen der Sonne etwas eingeschränkt, i zwar hat Dr. Lohse an 1063 Tagen je ein Blld herge⸗
ellt.
Professor Spörer hat, wie in den Vorjahren, die Bear⸗ beitung des gesammten statistischen Materials über die Sonne übernommen und bereitet die Beobachtungen bis zum Schluß des vorjährigen Minimums zum Druck vor. Besonders ein⸗ gehend hat derselbe im Jahre 1889 den Wechsel in der helio⸗ graphischen Breite der nach dem Minimum austretenden Sonnenflecke studirt. Bis zur Mitte des Jahres kamen nur Flecke in der Aequatorialzone — 4 100 Breite vor. Darauf erschienen Flecke in höheren Breiten, zuerst in 400 auf der südlichen, später in 350 auf der nördlichen Halbkugel.
Auch in Bezug auf die Häufigkeit der Flecke zeigten die nördliche und die südliche Halbkugel — wie in früheren Jahren — nicht unbeträchtliche Unterschiede. An 258 Tagen konnte die Sonne beobachtet werden, und es zeigte sich fleckenfrei die nördliche Halbkugel an 240 Tagen — 93 a der die südliche Halbkugel an 162 — 59, Beohachtungs⸗ die ganze Sonne an 137 888 . tage.
Pr. Wilsing hat interessante theoretische Betrachtungen über die Thatsache, daß die aus Fleckenbeobachtungen abgeleitete Rotationszeit der Sonne je nach der heliographischen Breite verschieden ist, angestellt. Es erscheint demnach nicht unmög⸗ lich, das Rotationsgesetz der Sonne ohne Hülfe besonderer Hypothesen durch die Wirkung der inneren Reibung in der gasförmigen Atmosphäre, für welche eine ursprünglich von der Bewegung des Centralkörpers abweichende Winkel⸗ geschwindigkeit angenommen wird, zu erklären.
Ueber die regelmäßig auf dem Observatorium ausgeführten meteorologischen Beobachtungen sowie über die Zeitbesätimmungen sei hier nur erwähnt, daß keinerlei Aenderungen bei den Be⸗ obachtungen gegen das Vorjahr eingetreten sind; auf die instrumentellen und baulichen Einrichtungen, welche Behufs Betheiligung des Instituts an, dem großen internationalen Unternehmen der Herstellung einer Himmelskarte auf photo⸗ graphischem Wege getroffen worden sind, wollen wir jedoch etwas ausführlicher eingehen.
Die bereits im vorigen Bericht erwähnte detachirte Kuppel von 6m Durchmesser zur Aufnahme des großen photographischen Refraktors wurde vollendet. als gelungen zu bezeichnen; die Schieberbewegung zum Oeffnen und Schließen des Spaltes läßt sich mit großer Leichtigkeit, selbst im Winter, bewerkstelligen, Die Drehvorrichtung der
Kupyel funktionirt so gut und schnell, daß eine Drehung um 1365 in weniger als einer Minute ohne jegliche Anstrengung möglich ist. In Verbindung mit der Kuppel ist ein kleines phoiographisches Laboratorium eingerichtet.
Ber photographische Refraktor wurde im Frühjahre auf⸗ gestellt. Das Instrument, zusammengesetzt aus einem öptischen Fernrohr mit 9 zölligem Objektin und einem photographischen Fernrohr mit 13169 zölliger Oeffnung, welche voön einem gemeinschaftlichen Rohre umschlossen sind, weicht auch in der Montirung von der bei Refraktoren gewöhnlich angewandten stark ab. Die Säule, auf der das Instrument ruht, steht nicht senkrecht, sondern ist gebrochen, wodurch eine Fortführung des Instruments durch den Meridian in jeder Lage, besonders im Zenith, ermöglicht wird. .
In optischer Hinsicht ist der Refraktor als ein Instrument ersten Ranges zu bezeichnen. Die Brennweiten der beiden
Der Bau ist in jeder Beziehung
Objektive stimmen bis auf wenige Millimeter überein; die mit dem Instrumente von hr. Scheiner hergestellten Photographien von Sternen zeichnen sich durch scharfe Begrenzung der Bilder aus. Die Lichtstärke ist ebenfalls eine durchaus befriedigende; Sterne von 9. Größe erscheinen nach einer Exposition von etwa 15 Sekunden auf der Platte angedeutet.
Im Laufe des Jahres 1839 wurde von den Publikationen des Astrophysikalischen Observatoriums
Nr. 24. P. Kempf, Meteorologische Beobachtungen in den . Jahren 1884 bis 1887 . im Drucke vollendet.
„A Die Vereinigung der Kunstfreunde“ (Geschästslokal a. d. Potsdamer Brücke)
hat einige neue Reproduktionen, zum Theil nach Gemälden der Nationgl-Galerie, geschaffen. Unter diesen ist besonders Menzel's „Friedrich der Große und seine Tafelrunde“ und des Senators Prof. Becker „Maskenball beim Dogen“ zu er⸗ wähnen. Bei letzterem Bilde zeigt sich das Verfahren — Buntdruck auf photographischer Unterlage im günstigsten Licht, da das schöne und harmonische Farbenspiel der bekannten Koloristen trefflich wiedergegeben ist. Die Auswahl für die Bilder ist mit großem Geschick getroffen worden, — G. v. Maffi, einer unserer tüchtigsten Jagdmaler (München), Professor H. Vogel, K. Raupp, Fagertin u. a. m. sind vertreten. Es möchte hier am Orte sein, einen kurzen Ueberblick über Reproduktionen, wie sie bisher gehandhabt wurden, zu geben.
Im I5. Jahrhundert kam der Holzschnitt auf. Durch die energischs Betonung des Wichtigsten der Zeichnung und seine Billigkeit wurde diese Art der Reproduktion am volksthüm⸗ lichsten und sie hat sich bis heute erhalten. Durch seine erzieherische Fähigkeit im Hinblick auf das Kuͤnstverständniß, hat sie von allen Reproduktions⸗Arten am meisten geleistet. Die Er⸗
schwierige Technik des Grabstichels in Verbindung mit dem Umstand, daß die Herstellung ausgeführter Kupferstiche stets Jahre erforderte, ließ den Kupferstich wegen seines Preises nur in die Hände relativ Weniger gelangen. Behufs schnellerer Herstellung erfand man dann die Sch warzkunst, — la manière notre. Die Fläche der Kupferplatten wird hierbei mit dem Wiegeeisen vollständig zerhackt und hier wurde das Licht herausgeschabt. Es folgte die Aquatinta⸗ Manier, bei welcher mit den Goldschmieden wohlbekannten Punzen, kleinen Sporen ꝛ(. gearbeitet wurde; Die Auf⸗ gabe des Kupferstiches war jederzeit, eine treue Wiedergabe der Zeichnung zu schaffen, wozu jedoch völliges Aufgeben der eigenen Individualität und ein „Aufgehen in die Anschanungs⸗ und Denkweise, des jeweiligen Urhebers des Bildes? für den Stecher gehört, der zumeist auch die Kupferradirung kultivirt. — Erst Anfang unseres Jahrhunderts trat die durch Senefelder erfundene Lithographie hinzu. Hier wird durch Aetzen des Steines, welcher die mit fettiger Kreide hergestellte Zeichnung enthält, Druckfãähigkeit kr, tellt. Bereits Senefelder ist auch als Erfinder des „Oeldruckes“ zu hetrachten, den er jedoch „Oel⸗ gemäldedruck durch Uebertragen“ nannte. Für die künstlerische Fortbildung der Lithographie . Steindruck genannt) waren besonderz die Münchener F. Piloty, Strixner und Hanfstängl thätig. Zu den ersten epochemachenden Publikationen in Farben⸗ druck, gehörten die Pompejanischen Wandgemälde, publizirt don Zahn. Das populärste Gebiet der Lithographie war das Porträt, in welchem ö und Feckert hervorragten. Die Photographie hat alle diese Reproduktion e⸗Arten mehr oder weniger verdrängt und mit Hülfe derselben werden, wie oben bereits erwähnt, auch die Buntdru cke der „Vereinigung der Kunstfreunde/ hergestellt. Durch Auffindung von sehr licht⸗ empfindlichen Stoffen von für diesen Zweck brauchbaren Säuren und Salzen wurden schließlich eine Menge neuer Verfahren, die alle ihren eigenen Namen haben, entdeckt, mit deren Hülfe ebenso die Dürer'schen und Rembrandt'schen Stiche, wie Holz= schnitte, Kupferstiche 2c. bis zur völligen Identität nachgeahmt werden konnten. Um nur einige Methoden bei Namen zu nennen, so giebt es die Heliotypie, Photolithographie, sogar eine Heliochromie. Bei Letzterer, mit welcher sogar Jel⸗ gemälde inklusive ihrer Technik, so, daß man die Pinsel⸗ führung bei Berührung fühlen kann, imitirt werden, verwendet man eine große Anzahl von Druckplatten. Diese Methode ermöglicht es, ein Oelgemälde in drei verschiedenen Negativen aufzunehmen, von denen jede eine der Grundfarben enthält. Durch wiederholtes Uebereinanderdrucken dieser Farben werden, die Mischungen nachgeahmt. Schließlich wird das Bild mit, einer durchsichtigen gelatine⸗ ähnlichen Masse derart überzogen, daß bei dem Trocknen des Materials die Pinselführung und Pastgsität der Oel⸗ farbe imitirt erscheint. In letztgenannter Methode, welche bei der internationalen Ausstellung der graphischen Künste in Wien 1883 zuerst in die Oeffentlichkeit drang, ist jedoch durch die „Vereinigung der Kunstfreunde“, — wenigstens unseres Wissens — noch nichts geschaffen worden. Sollte der Grund darin zu suchen sein, daß die unkünstlerische Schnell⸗ arbeit, in welcher vielfach Deldruckgemälde reproduzirt wurden, diese Methode derart in Mißkredit gebracht hat daß man jetzt dem Beschauer lieber zu rathen überläßt, ob das Original ö Del oder Aquarellfarbe hergestellt war? — Der Geschichtsverein für die Neumark wird
2. November in Küstrin im Gesellschaftshause seine erste n, n abhalten. In derselben wird hr. von Vießen⸗Stettin einen Vortrag über „Bie Erwerbung der Neumark durch die Askanier‘ halten. erner' steht auf. der Tagegordnung: Bericht über Die bisherige Thätigkeit, Berathung der Satzungen, Anträge 26. Die Versammlung, welche um 12 Uhr beginnt, wird durch den Ersten Bürgermeisteer Dettlefsen-Küstrin eröffnet werden, um 34 Uhr soll gemeinsame Tafel stattfinden. Die Wahl von Küstrin als Versammlungsort erfolgte um deswillen, weil ir, Ort die besten Bahnverbindungen für alle 5 der Neumark hat. Hoffentlich ist die Betheiligung eine recht rege.
sindung des Kupferstichs fällt fast in dieselbe Zeit. De