1890 / 270 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Nov 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Konk des belgischen Finan Ministeriums für Bel ien en mn iet . und Henel i die ge

Banning; für Frankreich der Gesandte Bourge und der Lieute=

nant⸗ Gouverneur in Gabun und im französischen Congogebiet de Era ne. für Großbritannien der e en Lord Vivian, Sir John Kirk Und ber Gesandtschafts- Sekretär Gosselin; für die Türkei der Gesandte Karatheodory Pascha; für die Nieder⸗ lande der Gesandte Baron Gericke van Herwynen; für die meisten Üübrigen Staaten deren Gesandten in Brüssel. Der heutige Moniteur officiel. veröffentlicht die Er⸗ nennung des Deputirten Melot um Minister des Innern und des öffentlichen Unterrichts an Stelle von Devold er, dessen Entlassungsgesuch angenommen worden ist. Die Blätter beschäftigen sich, wie alljährlich vor der Er⸗ öffnung der Kamm ern, mit den Gerüchten über die nächsten Aufgaben derselben. Neben den Wahlreformplänen tritt, wie man der „Köln. Ztg.“ berichtet, diesmal wieder das Ver⸗ langen der Schutzzöllner nach Getreidezöllen in den

Vordergrund.

Parlamentarische Nachrichten.

Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung der Arbeiters 411 Kommission des Reichstages wurde über §. 120 4 verhandelt. Dieser Paragraph ertheilt den Polizeibehörden die Befugniß, Ver⸗ fügungen jur Ausführung der in den früheren Paragraphen vorge—⸗ schrlebenen Maßnahmen zu erlassen. Gegen die Verfügung der Poltzeibehörde soll dem Gewerbe- Unternehmer binnen zwel Wochen die Beschwerde an die höhere Verwaltungsbehörde zustehen. Abg. Bebel will den Polizeibehörden die Befugniß zum Erlaß von Ver⸗ fügungen nur zugestehen nach Einvernehmen mit den zuständigen Aufsichtsbeamten'. Der Antrag wurde abgelehnt; dagegen auf An⸗ trag des Abg. Freiherrn von Stumm folgender Zufatz beschlossen: u der Beschwerdeführer Mitglied einer Berufsgenossenschaft, so ist auf Antrag desselben vor der Zurückweisung der Beschwerde der Ge— nossenschaftsvorstand, sofern die Berufsgenossenschaft in Sektionen getheilt ist, der Sektionsvorstand gutachtlich zu hören“. Mit diesem Amendement wurde §. 1204 angenommen.

Heute begann die Kommission mit der Berathung des neu ein gefügten §5. 1269. Derselbe lautet: ‚Durch Beschluß des Bundes raths können Vorschriften darüber erlassen werden, welchen An⸗ forderungen in bestimmten Arten von Anlagen zur Durchführung der in den 85. 120 a bis 1200 enthaltenen Grundsätze zu genügen ist. Soweit solche Vorschriften durch Beschluß des Bundebraths nicht erlassen find, können dieselben durch Anordnung der Landes⸗Centralbehörden oder durch Polizeiverordnungen der zum Erlaß solcher berechtigten Be—⸗ hörden unter Beachtung des §. 31 des Unfall versicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 erlassen werden. Durch Beschluß des Bundesraths kann für solche Gewerbe, in welchen durch übermäßige Dauer der töglichen Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeiter gefährdet wird, die Dauer der zu⸗ lässigen täglichen Arbeitszeit und der zu gewährenden Paufen vor— eschrieben werden. Die durch Beschluß des Bundesraths erlassenen orschriften sind durch das Reichs ⸗Gesetzblatt zu veröffentlichen.“

l eee ele eee e. eee eee eee e eee ee. . w ä Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten; Zum 9. Male: Schwank in 3 Akten von Albin In Seene gesetzt von Emil Lessing.

Wetterber Tell.

Anfang 7 Uhr.

icht vom 8. November 1890, Morgen 8 Uhr.

p m

Nachtlager Stationen.

Temperatur in O Celstus C. 403

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeress red. in Milli

Liebesmüh.

8 22

Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. St. Petersb. Moßkau ... 764 Cork. Queeng⸗

town... 749 Cherbourg 754 Helder. 751 . 753

amburg .. 754

winemünde 756 Neufahrwasser 758 Memel... 759

66 1 ünster . 753 Karltzruhe .. 755 Wietz baden 755 München.. 756 Chemnitz.. 756 2 Wien.... 753 Q NW Breslau... 756 still Nebel

Ile dlix . I d6 WMW 5 wollg Triest ... 751 SO 1 Regen

) Dunstig. Nebel. ) Nebel, Thau. ) Nebel.

Anfang 7 Uhr.

223222 88288 S & S& X‘

Paradies.

Dienstag:

2 EC sds D , o o o f

3 Uhr: Kean.

heiter

bedeckt Regen wolkenlos bedeckt Regen?)

L halb bed. ) 2 heiter)

3 Regen

O de & M , M t , OO

Ende.

Das Minimum, welches gestern über der Nordsee lag, hat sich, obne wefentlich feinen Ort zu ver= ändern, nahezu ausgefüllt; ein neues Minimum ist

von Ed. Dorn. Schöller.

Einfluß bereits über die britischen Infeln aus 20 gebreitet. Cine umfangreiche Deprefsion liegt über Süd Europa und scheint fich nordostwärts augzu⸗ breiten. Bei schwacher, vorwiegend füdlicher und südöstlicher. Luftströmung und durchschnittlich nor⸗ malen Warn n ren dauer! in Deutschland das veränderliche Wetter fort. In Süddeutfchland ist überall, in Norddeutfchland stellenweife Regen ge ·

Anfang 7 Uhr.

Deutsche Seewarte.

eee eee eee eee eee e., Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. baut. 225. , Elfen. Nomantische Sper in J Aufzügen. ht bon C. M. von Weber. Die Recilalibe von B. Wüllner. Ballet von Emil Graeb— In Scene Ein vom Qber - Regisseur Tetzlaff. Dirigent: aꝑellmeister Sucher. Anfang 7 uhr.

chauspielbaus. . Die Qnitzom: .

4 Auf.

.

Direktion Sonntag: Opern ˖

Ausstattung:

Arrangement

Vaterlandischegs Drama in zügen von Ernst Anfang 7 Üh

von Wildenbruch. Anfang 7 Uh Montag: Opernhaug. 226. Vorstellung. Lohen⸗ rin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard agner. Anfang 7 Uhr.

Schauspiel haus. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. burg.

Dienstag: Opernhaus. in Grauada. Oper in 2 Abthei⸗ lungen von Kreutzer. Text vom Freiherrn von Braun. Hierauf: Solotanz.

Schauspiel haus. 2! Komödie in 3 Aufzügen von Shake⸗ speare. In neuer Uebersetzung und Buͤhnenbearbeitung von Rudolph Gense.

Deutsches Theater. Sonntag: Das verlorene

Montag: Der Sohn der Wildniß. Das verlorene Paradies. Mittwoch: Die Haubenlerche.

Berliner Theater.

Abends 76 Uhr: Die Journalisten. Montag: Zu Schiller's Geburtstag. Zum 1. Male: in Akten von Seon Kabale und Liebe. Gustav Görß. Mustk von Franz Roth und Adolph

Dienstag: Die Journalisten.

Tessing Theater. Sonntag: Sodom's Ende.

Drama in 5 Akten von Hermann Sudermann. Montag: Der Traum, ein Leben. Dramatisches

Märchen in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: Sodom's

Wallner · Theater.

Felix Schweighofer. Unebersicht der Witterung. Bauerndoktor. Genrebild mit Gesang in 1 Akt

hofer, a. G.) n n 34. Male: 636 westlich von Schottland erschienen und hat seinen oe ge 86. gar re u gp , ir. . Felix Schweighofer, a. G.) Anfang 7 Uhr.

Montag u. folg. Tage: Bieselbe Vorstellung. meister Hrn. Schultz. Anfang 7 Uhr.

Victoria - Theater. Die Million. Modernes Ausstattungsstück in 12 Bildern von Alex. fallen. Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von Gredelue. Anfang 74 Uhr.

Friedrich Wilhelmstũdtisches Theater. Julius Fritzsche. zweiten Male: Der Königsgardist. Operette in . 2 Akten von W. S. Gilbert, umgearbeitet von F. Oberon, König der Zell und R. Sense.

3 Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapellmeister Jedermann. Hierauf: Mit durchaus neuer Zum 2. Male: Sonne und Erde. . Pantomimisches Ballet in 4 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. vom Balletmeister J.

3 Montag: Dieselbe Vorstellung.

ttze (Centr.) beantragt, den ersten Absatz zu fassen: ich 9 zrund der Unfallversicherungsgesetze bestehenden Be—⸗ rufsgenossenschaften ind befugt, für den Umfang deg Genossen schaftsbelirks oder für bestimmte Industriezweige oder Betriebsarten oder bestimmt abzugrenzende Bezirke zur Burchführung der in den §S§. 1202 bis 1300 enthaltenen Grundsätze Vorschriften zu erlafsen, unter Bedrohung der Zuwiderhandelnden mit Geld⸗ strafe bis ju 3090 M Auf diese Vorschriften finden die Bestimmungen der 78 bis 86 des Unfall versicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 entsprechende Anwendung. Die Aufsicht über die Ausführung der von den Berufsgenoffenschafken erlassenen Vorschriften steht außer den Beauftragten der Berufsgenossenschaften der ordentlichen Polizeibehörde zu. Die letztere ist befugt, für den Fall, daß eine Berufsgenossenschaft von ihrer Strafgewalt bei vorliegender Zuwiderhandlung gegen die erlassenen Vor⸗ schriften nicht genügend Gebrauch macht, die Bestrafung der Zuwider⸗ handelnden nach Maßgabe des Art. j Ziffer 4 herbeizuführen.“ Der Eingang des zweiten . soll nach Antrag Hitze lauten: Unbeschadet der den Berufggenossenschaften eingeräumten Befugniffe können durch Beschluß des Bundesraths (das Weitere deckt sich mit dem Absatz 2 in der Vorlage). Hitze schlägt außerdem vor, daß, soweit Verordnungen vom Bundesrath nicht erlassen sind, durch dle auf Grund der Unfallversicherungsgesetze errichteten Beruf genossen · schaften für den Umfang des Genossenschaftsbezirks oder für bestimmte Industriezweige oder Betriebsarten Festsetzung getroffen werden kann.

von Kleist⸗Retz ow beantragt, 5 120 e mit den beiden ersten Absätzen zu schließen, beim Erlaß von Anordnungen der Landes. Centralbehörden oder bei Polizei⸗Verordnungen der berechtigten Be⸗ hörden die Bezugnahme auf das Unfallversicherungsgesetz fallen zu lassen, hinter §. 120 e folgenden neuen 5. 120 f hinzuzufügen: Vor den nach 5. 120 4 und 120 Absatz 2 zu treffenden Anordnungen sind die Vorstände der betreffenden Berufsgenoffenschaften unter Zuziehung der in den S5. 41 und 79 des Unfallversicherunge⸗ gesetzes vom 6. Juli 1884 gedachten Arbeitervertreter gutachtlich zu hören. Aus den Absätzen 3 und 4 des §. 120 soll nach Antrag Kleist⸗Retzow ein eigener 5. 120 g gebildet werden.

Bebel, Molkenbuhr und Singer beantragen, daß die vom Bundesrath erlassenen Vorschriften dem Reichstage bei feinem nächsten Zusammentritt zur Kenntnißnahme vorzulegen sind.

Sch mi dt (Elberfeld) beantragt die Streichung des Absatzes 2, eventuell Einräumung des Beschwerderechts gegen die nach Abfatz 2

zu erlassenden Polizeiverordnungen.

Der Schwerpunkt bei der Berathung fällt, sowohl nach der Fassung des Entwurfs als auch nach Maßgabe der gestellten Anträge, in die Erörterung der Frage, ob und welche Mitwirkung den auf Grund des Unfall⸗ versicherungsgesetzes bestehenden Berufsgenossenschaften bei Erlaß und Ueberwachung der dem Bundesrath bezw. den Landes Centralbehörden oder zum Erlaß von n, ,, ,. berechtigten Behörden einzuräumen bezw. obligatorisch festzustellen fei

Bei der Abstimmung wurde Absatz 1 der Vorlage unverändert nach der Vorlage, 6 2 mit dem Amen⸗ dement von Kleist⸗Retzow (nach Ablehnung des An— trages Schmidt), Absatz 3 (nach des Antrages Hitze) unverändert, Absatz 4 mit dem AÄAntrage Bebel angenommen.

§. 120 lautet demnach: Durch Beschluß des Bundesraths können Vorschriften darüber erlassen werden, welchen Anforderungen

233. Vorstellung. Wilhelm

Sonntag: Monulinard. Valabrsgue.

Anfang 77 Uhr.

227. Vorstellung. Das

Anfang 7 Uhr. 234. Vorstellung. Verlorene

Lautenburg.

Musik von Richard Gense. Belle Alliance Theater.

74 Uhr.

Sonntag: Nachmittag

Adolph Ernst-⸗ Theater. Ferron. Anfang 7 Ubr.

Thomas - Theater. Alte

von Gustav Steffens. Montag: Dieselbe Vorstellung.

Montag: Zum 10. Male: Famile Moulinard. Vorher: Scylla und Charybdis. n 1ñAkt von Octave Feuillet. Deutsch von Sigmund

Sonntag: Ensemble⸗

Gastspiel von Mitgliedern des Wallner ⸗Theaters. Neu einstudirt: Mamsell Nitouche. in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhae und A. . ; Millaud. Deutsch von Richard Gense. Musik von Ballet in à Abtheilungen, arrangirt und inscenirt M. Hervs. (Denise: Therese Biedermann.) Anfang

Montag u. folg. Tage: Mamsell Nitouche.

65. Male: Unsere Don JInans. Gesangsposse der beftdrefsirten Treptow. Couplets von

Montag: Dieselbe Vorstellung. Anfang 74 Uhr.

Jakobstraße 30.

Direttion: EC. Thomas. Sonntag; Zum 6. Male: Novität! Der Wetterfrosch. Poffe mit (sang Irn. von Rudolf Kneisel und Hermann Hirschel. Anfang 75 Uhr.

in bestimmten Arten von Anlagen zur Durchführung der in den §5. 120 a bis 129 enthaltenen Grundsätzen zu genügen ist. Soweit solche Vorschriften durch Beschluß des Bundegraths

nicht erlaßsen sind, können dieselben durch Anordnung der Landes- Centralbebörde oder durch Polizeiverordnungen der zum Erlasse folcher berechtigten Behörden erlassen werden. Vor den desfallsigen Anord⸗ nungen sind die Vorstände der betreffenden Berufsgenoffenschaften unter Zuziehung der in §§5. 41 und 79 des Unfall versicherungggesetzes vom 6. Juli 1884 gedachten Arbeitervertreter gutachtlich zu hören.

Durch Beschluß des Bundesraths kann für solche Gewerbe, in welchen durch übermäßige Dauer der täglichen Arbeitszeit die Ge⸗ sundheit der Arbeiter gefährdet wird, die Dauer der zuläffigen täg⸗ 6 Arbeitszeit und der zu gewährenden Pausen vorgeschrieben werden.

Die durch Beschluß des Bundesraths erlassenen Vorschriften sind purch das Reichs- Gesetzblatt zu veröffentlichen und dem Reichstage bei seinem nächsten Zusammentrift zur Kenntnißnahme vorzulegen.“

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Paris, 8. November. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Ministerraths unterzeichnete Präsident Carnot das Dekret, welches die Senatswahlen in den dafür in ar t kommenden Departements zum 4. Januar 1891 aus—

reibt.

Mailand, 8. November. (W. T. B) Der deutsche Reichskanzler von Caprivi besichtigte heute Vormittag auf einem Spazierwege die Via Manzoni, die Piazza della Scala, die Galerie Victor Emanuel, ben Dom, den Korfo Victoꝝ Emanuel, den Senat, das Staatsarchiv und die Statue Napoleon's III. Um 11 Uhr kehrte der Reichskanzler ins Hotel zurück, konferirte daselbst f. Stunden mit dem Minister⸗ Präsidenten Crispi und begab sich dann gemeinschaftlich mit demselben zum Dejeuner in den Speisesaal.

Konstantin opel, 8. November. Anläßlich des Demetriusfestes wurde in der vergangenen Nacht Götte s— dienst in der Demetriusvorstadt gehalten, weil der Patriarch befürchtete, daß das Schließen der Kirchen Ruhe⸗ störungen hervorrufen würde. In Saloniki, Rodosto und Monastir hat die Schließung der griechischen Kirchen keine Störungen verursacht. In zwei anderen Orten weigerten sich die Bischbfe, die Kirchen zu schließen. Wie die „Agence de Constantinople“ bemerkt, scheine der Ausgleich mit dem griechischen Patriarchat wieder in weite Ferne gerückt, nachdem das Patriarchat auf der Forderung beharrt, daß die Pforte sich verpflichte, keine weitẽren Berats an bulgarische Bischöfe zu ertheilen, was die Pforte absolut ablehne.

GCortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

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National ⸗Panorama. Serwarthstraße Nr. 4, am Königsplatz.

Das alte Rom

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Renz. Musik von A. Cahnbley. Dekorationen, Kostüme ꝛc. auf das Prachtvollste. Außerdem in beiden Vorstellungen Auftreten der ersten Künst⸗

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Königl. Reg. Baumeister August Wolff (Königsberg i Pr.).

Verehelicht: Hr. Ger.»Assessor Kurt Schwartz mit Frl. Paula Rhenius (Trier). Hr. Haupt⸗ mann Richard von Fiebig mit Frl. Marie Bothe

Musik

Sonntag: Gastspiel von Zum 31. Male: Der (Eenz Dollinger: Felix Schweig⸗ 6 oncert · d aus. Concert. Anfang 6 Uhr.

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Sonntag, Abends 74 Uhr: ermine Spies, unter Mitwirkung rodsky aus Leipzig.

Abends 7 Uhr: Dir. Hans von Bülow.

(Wiesbaden) Hr. Oberförster Karl Raake mit Frl. Elfriede Hermstein (Schweidnitz). Geboren; Ein. Sohn: Hrn. Dr. med. Floeck (Rheinbrohl. Hrn. W G. Remy (Gera). Hrn. Hildebrandt (Petersberg). Hrn. G. Gerdermann (Gronau i. W.). Hrn. elix Krapf (Plagwitz)y. Eine Tochter: Hauptmann Arnold (Jauery. Hrn, von Bredow (Ihlow). Hrn. 6 Brütt ( Dssel⸗ dorf). Hrn. Sec. Lt. v. Sanden (Launingken). Gest orb en: Hr. Gymnasial Oberlehrer Dr. Robert Biese (Krefeld). Hr. Rittergutsbesitzer Heinrich Joachim Otto von der Hagen (auf Schmiedeberg i. d. Uckermark). Hr. Professor Fritz Wenig mann (Aachen). Verw. Lehnsgräfin Adelaide Schimmelmann, Gräfin zu ginden kargen geb. Freiin von Lützerode (Hannovver). Hr. Bürger⸗ meister Karl Georg Bassenge (Hirschberg i. Schl). Hr. Rentier Gotthard Kemm (Aftinten).

Carl Meyder⸗

Sonntag: Zum

Musik von Arthur Sullivan. eiff(sschastlichen Theater.

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„Nordland⸗ a nr Io.

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Hr. Amtmann g. D. A. ter Meulen (Gronau) i. W). Hr. Rektor Gustav Kotel mann n . Hr. Lehrer mer. Ferdinand Remm Kirchplatz Borin). Frau Auguste Banse, geb. Grussendorf (Braunschweig).

Redacteur: Dr. H. Klee.

Berlin: Verlag der Expedition (Sch oly.

ck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗· Dri ent K Wilbelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗Anz

Berlin, Sonnabend, den 8. November

M 270.

rste Beilage

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeiger.

1890.

Per sonaluyeränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche 2c. Grnennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 30. Oktober. v. Knobloch, Sec. f. vom Gren. Regt. König Friedrich III. (J. Ostpreuß) Nr. 1, in das Inf. Regt. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß) Nr. 44 versetzt.

Neues Palais, 1. November. v. Carlowitz, Port. Fähnr. von der Res, zuletzt im 2. Niederschlesischen Inf. Regt. Nr. 47, im aktiven Heere, und zwar als Port, Fähnr, bei dem Inf. Regt. Graf Bülow von Dennewitz (6. Westfäl) Nr. 5h, wiederangestellt.

Neues Palais, 4. November. v. Heuduck, Gen. der Kav. und kommandirender General des TJ. Armee ⸗Corps, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Belassung à la suite des Drag. Regts. Prinz Albrecht von Preußen (Eitthau) Nr. 1, mit Pension zur Disp. gestellt. v. Lewinski II., Gen. der Inf. und Gouverneur von Straßburg i E, jzum kommandirenden General des XV. Armee⸗ Corps, v. Sobbe, Gen. Lt. und Commandeur der 1. Garde⸗Inf. Div., zum Gouverneur von Straßburg i. E., v. Holleben, Gen. Lt. und Ober Duartiermeister Armee, zum Commandeur der 1. Garde⸗Infanterie Diviston, Oberhoffer, Gen. Major und Commandeur der 13. Inf. Brig. unter Versetzung in den Generalstab der Armee, zum Ober- Quartier meister, v. Schell, Oberst und Commandeür det Inf. Regts. Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfäl) Nr. 15, unter Beförderung zum Gen. Major, zum Commandeur der 67. Inf. Brig., ernannt. v. Brauchitsch, Oberst Lt. und Commandeur det Hannov. Jäger⸗ Bats. Nr. 10, mit der Führung des Inf. Regts. Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15, unter Stellung à ja guite dessel ben, beauftragt. Frhr. v. Rol shaufen, Major vom 1. Großherzogl. 9. Inf. (Leib Garde) Regt. Nr. 115, zum Commandeur des Hannop—

äger⸗Bats. Nr. 10, Frhr. v. Kirch bach, Major von demselben Regt., zum Bats. Commandeur, ernannt. v. Briesen, Hauptm., bifher Comp. Chef, von dems. Regt., zum überzähl. Major befördert. v. Klitzing, Oberst und Commandeur des 2. Hanseat. Inf Regts. Nr. I6, unter Stellung à la suite dieses Regts,, mit der Führung der 34. Inf. Brig. (Hroßherzogl. Mecklenburg), v. Pritt witz u. Gaffron, Oberst Lt. und etate mäß. Stabsoffizier des 3. Nieder⸗ schles. Inf. Regts. Nr. 50, mit der Führung des 2. Hanseat. Inf. Regts. Nr. 76, unter Stellung la suite degselben. beauftragt. Laurin, Oberst⸗Lt. vom 3. Niederschles. Inf Regt. Nr bo, zum etats mäß. Stabsoffizier ernannt. Masius, Major vom Inf. Regt. Herzog Karl von Mecklenburg ⸗Strelitz (6. Ostpreuß.) Nr. 43, als Bat. Fommandeur in das 3. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 0 ver- setzt. Schütze, Major aggreg. dem Inf. Regt. Herzog Karl von Mecklenburg⸗Strelitz (6. Ostpreuß) Nr 43. in diefes Regt. wieder⸗ einrangirt. Preuß e, Hauptmann z. D. in der etatsmäßigen Stelle eines inaktiven Stabsoffizier bei dem General Kommando des. II. Armee Corps, unter Entbindung von diesem Verhältniß, zum Bezirks ⸗Offizier bei dem Landw. Bezirk Krossen ernannt. v. Puttkamer, Major z. D., Bezirks⸗Offtzier bei dem Landw. Bezirk Krossen, unter Entbindung von dieser Stel lung und unter Wiederertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Infant. Regts. Nr. 130, dem General-Kommando des II. Armee⸗Corps zur Verwendung in der bei demselben etatsmaäßigen inaktiven Stabsoffizierstelle zugetheilt.

Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministeriums. 29. Oktober. Pre stel, Hauptm. A la suite des Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91, Sub- Direktor, Wie dem ann, Hauptm. à la suite des 6. Pomm. Inf. Regts. Nr. 49, Direktions ⸗Assist. bei den Gewehr und Munitions⸗ fabriken, Beide der Gewehrfabrik Danzig zugetheilt. Lodtmann, Hauptm. à la suite des 1. Hannov. Inf. Regts. Nr. 74, Sub-Direktor bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken, von der Gewehrfabrik in Danzig zu derjenigen in Erfurt versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 4. November. Graf v. Wedel, Sec. Lt. A ja suite des 1. Garde Drag. Regts. Königin von Großbritannien und Irland, kommandirt bei dem Auswärtigen Amt, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. übergetreten.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchstes Patent. 9. Oktober. Dr. Beck, Oberlehrer beim Kadettenhause in Bensberg, der Charakter als Pro⸗ fessor verliehen.

Durch Allerhöchsten Abschied. 23. Oktober. Bergau, Wirklicher Geheimer Kriegsrath und Milit. Intendant des Garde⸗ Corps, auf feinen Antrag vom 1. November d. J. ab mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Durch Allerhöchste Bestallung. 30. Oktober. Dr. Meyer, Intend. Assessor und Vorstand der Intend. der 19. Div., zum Intend. Rath ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs ⸗Ministeriums. 18. Oktober. Gros, Henking, Loers, Mangold, Müller, Sachs, Scheer, Schiltz, Strache, Pr. Spilker, Weber, Unter⸗ Apotheker des Beurlaubtenstandes, zu Ober⸗Äpolhekern ernannt. Rasenmüller, Köhler, Peters, Peyszan, Piontek, Schultz, Dr. Warnecke, Ober Apotheker des Beurlaubtenstandes, der Abschied ertheilt.

22. Oktober. Hacker, Hülfslehrer bei der Haupt-Kadetten⸗ . zum etatsmäß. wissenschaftlichen Lehrer des Kadetten. Corps ernannt.

265. Oktober. Loew enhardt, Gerichtg⸗AUssessor, unter Ueber⸗ weisung zu der Corps Intend. des IX. Armee⸗Corps, zum etatsmäß. Intend. Assessor, Reins, Zahlmstr. Aspirant, zum Zahlmstr. beim XVII. Armee - Corps, ernannt.

27. Oktober. Schmidt, überzähl. Intend. Assessor von der Intend. des Garde ⸗Corps, unter Ueberweisung zu der Corps. Intend. des JII. Armee Corps, zum etatsmäß. Intend. Assessor ernannt.

Durch Verfügung der General⸗Inspektion des Ingenieur und Pionier · Corps und der Festungen. Löwenthal, Fortiffkationg⸗ Sekretär in Posen, nach Friedrichsort versetzt.

aiserliche Marine.

Offiziere ꝛcc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Potsdam, Neues Palais, 4. November. Plüddemann, Kapitän zur See, von der Stellung als Komman⸗ dant S. M. Krzfrg. „Leipzig“ entbunden. Rötger, Kapitän zur See, Kommandant S. M. Krjkarv. „Alexandrine“, tritt in gleicher Eigenschaft auf S. M. Krzfrg. „Leipzig! Über. Hirf chberg, Korv. Kapitän, zum Commandeur der 1. Torpedo Abtheilung, Fuchs, Korv. . zum Abtheil. Commandeur bei der 2. Me de Div., ernannt.

Aichtamtliches.

Griechenland. Einem Bericht aus Athen entnimmt die Wiener „Presse“ eu glich einiger Mitglieder des neugebildeten Kabinets folgende Einzelheiten:

vom Generalstabe der

Der neue Minister des Aeußern Deligiorgis ist ein Bruder des vor längerer Zeit verstorbenen Staatßmannes. gleichen Namens, welcher lange an der Spitze der griechischen Re⸗ gierung! gestanden hat. Der neue Minister, der gegen wärtig zum ersten Mal ein Portefeullle innehat, war zu wiederholten Malen Mitglied der griechischen Kammer, wo er sich durch, seine umfassenden Kenntnisse auf. volkswirthschaft⸗ lichem Gebiet hervorthat. Mit Fragen der auswärtigen Politik hat sich Hr. Deligiorgis bisher nicht befaßt. Er genießt den Ruf eines begabten Mannes von bedeutender Bildung. Bei den letzten Wahlen wurde er in Missolunghl gewählt. Der neue Finanz Minister Ka ra⸗ panos, ein Schwager von Deligiorgis, ist ein reicher Banquier don hervorragenden Kenntnissen auf finanziellem Gebiet, die er als Lammermitglied stets mit Gifer bewährt hat, Karapanos war in früherer Zeit in Konstantinopel ansässig, seit der Einverleihung Thessaliens in Griechenland lebt er jedoch in Athen; in der Kammer vertrat er immer seinen Heimaths bezirk Arta. Der neue Marine Minister Kümunduros,tein Sohn des verstorbenen Stagtsmannes, bekleidet in der Landarmee einen höheren Offtziersrang. In der Kammer hat sich Kumunduros bisher nicht bemerkbar gemacht.

Dänemark.

Kopenhagen, 8. November. Die Prinzessin Wal de— mar ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute Vormittag von einem Prinzen entbunden worden.

Amerika.

In den Vereinigten Staaten bildet der Wahlsieg der Demokraten das große Tagesereigniß, und auch in der alten Welt wird jede neue Nachricht, welche die bereits gemeldeten Wahlerfolge der demokratischen Partei bestätigt, mit größter Spannung entgegengenommen wegen des Zusammenhanges dieses Wahlausfallt mit der Mac Kinley⸗Bill. Die Demokraten werden im neuen Re⸗ präsentantenhaus über eine sehr bedeutende Majorität ver⸗ fügen. Die Schätzungen über ihre numerische Stärke gehen auseinander, da bisher noch nicht alle Wahlresultate vollständig bekannt sind. Während einige New⸗HJorker Blätter die Majorität auf 1509, ja auf 166 Stimmen beziffern, geht eine andere Schätzung wieder dahin, daß die⸗ selbe 80 bis 100 betragen werde. Thatsache ist, daß die demokrgtische Partei im Repräsentanten⸗ hause vollständig Herr der Situation sein wird, aber noch lange nicht im Kongreß oder gar im Lande, da vorläufig im Senat die Republikaner die Majorität haben und der Präsident, seine Staatssekretäre und mit ihnen der ge⸗ sammte centrale Regierungsapparat zur republikanischen Partei zählen. Voraussichtlich, schreibt die W. „Presse“, wird die nächste Wirkung des demokratischen Wahlsieges die sein, daß die Republikaner sich eine größere Mäßigung in ihrer von den Demokraten bekämpften Zollpolitik werden auferlegen

müssen. Die „Köln. Ztg.“ nennt die demokratische Mehrheit von

159 Stimmen beispiellos. Niemals sei in der amerika— nischen Geschichte die republikanische Partei in solcher Minderheit gewesen. Die Londoner „Times“ schreibt: Die erdrückende Niederlage der Republikaner bedeute die Zurückweisung der Autoren des Mac Kinley⸗-Tarifs an der Wahlurne. Das Resultat gewähre eine wenn auch keines⸗ wegs zuwversichtliche Andeutung des wahrscheinlichen Ergeb⸗ nisses der Präsidentenwahl für 1892 und zeige in entscheidender Form, daß die jüngste Politik der Republikaner in allen Theilen der Union überaus unpopulär sei. Der „Standard“ meint, die demokratische Partei habe einen Triumph erreicht, wie ihn die sanguinischsten ihrer Führer kaum zu erhoffen wagten. Das Wahlergebniß sei eine dramatische Antwort auf den Versuch, mehr als Kriegs⸗ besteuerung in Friedenszeiten aufzulegen. Die „Morning Post“ glaubt, . auch das jüngste Silbergesetz viel zur Niederlage der Republikaner beigetragen habe. Der New Yorker Korrespondent der „Daily News“ meldet in seiner Depesche über das Wahl⸗ ergebniß, daß die Tarifreformer jubeln. Sie glauben, daß das Land endlich das Tarif⸗Blendwerk erkannt habe und daß der Sturz des Systems bald folgen werde. Die Lasten des Mac Kinley⸗Gesetzes, meinen sie, würden mit dem Fort⸗ schreiten der Zeit eher steigen, als sich vermindern, und der jetzige Vorrath von Waaren, die unter dem alten Tarif gekauft wurden, müßte durch einen neuen Vorrath ersetzt werden, der zu höheren Preisen gekauft wird. Einige glauben an ein so schnelles Wachsen der öffentlichen Meinung innerhalb eines Jahres, daß der republikanische Senat gezwungen sein werde, sich dem Repräsentantenhause bei der Aufhebung des nn. anzuschließen. - .

uch in den Seeprovinzen Cana das erfüllt, wie der A. C-“ telegraphirt wird, der Erfolg der Demokraten bei den Wahlen in den Vereinigten Staaten die Bewohner mit großer Befriedigung, indem sie glauben, daß die Demokraten freund⸗ lichere Handelsbeziehungen mit Canada anbahnen werden. Speziell hetont wird, daß die britisch⸗amerikanischen Stimmen in den Neuengland⸗Staaten fast einhellig zu Gunsten der Demokraten abgegeben wurden. .

Die Demokraten hoffen nach dem jetzt zu ihren Gunsten festgestellten Ausfall der Wahlen schon jetzt mit Zuversicht, daß Grover Cleveland zum nächsten Präsidenten der Republik gewählt werde. Im ganzen Lande herrscht, wie die „Allg. Corr“ schreibt, die Ansicht, daß die Unzufriedenheit mit der Me Kinley⸗Bill, die eine allgemeine Preissteige⸗ rung zur Joh hatte, den Sieg der Demokraten verursacht

es werde keine Sondertagung des Kongresses, stattfinden. In der Sondertagung sollte die Bill über die Bundeswahlen durchgesetzt werden, eine Maßregel, welche die Demokraten als rein im Parteiinteresse vorgeschlagen bezeichnen. in 6 d. ö. der irische Abgeordnete T. P. O'Connor in New⸗-York eingetroffen, um Dillon und O'Brien in ihrer Mission zu unterstützen. Brasilien. Nachdem durch das Gesetz vom 13. Mai 1888 die Sklaverei in Brasilien aufgehoben und dadurch alle bis dahin erlassenen Gesetze und Verordnungen, welche sich

. Der General⸗Postmeister Wanamaker und andere inister erklärten:

auf Sklaven beziehen, gegenstandslos geworden waren, hat, wie der „Köln. Ztg.“ berichtet wird, der Chef der provisor i fchen

Regierung unter dem 28. v. M, dem Jahrestage der beiden Be⸗ freiungsgesetze von 1571 und 1885, von denen das erstere bie Kinder von Sklavinnen, das letztere alle Sklaven vom vollen deten fechzigsten Lebensjahre ab für frei erklärte, eine Verfügung erlassen, durch welche alle früheren Sklaven, die, auf Grund des Ausnahmegesetzes vom 10. Juni 1835 verurtheilt, noch ihre Strafen abbüßten, bedingungslos begnadigt werden. Das Ausnahmegesetz vom 10. Juni 1835 hatte den Zweck, die von Sklaven gegen ihre Herren und deren Familienglieder begangenen Verbrechen und Vergehen zu be⸗ strafen; seine Bestimmungen waren sehr hart; die auf Grund desselben zuerkannten Strafurtheile mußten ohne Rekurs aus- geführt werden, und da dem Sklaven ein Vertheidigungsrecht gegen seinen Herrn nicht zustand, hat dasselbe schwere Mi ß⸗ bräuche im Gefolge gehabt. Darauf Bezug nehmend, sagt Marschall Degdoro da Fonfeca in dem Begnadigungs— erlaß; diese Gesammtbegnadigung sei kein A . Menschenfreundlichkeit, auch keine Gnade, sie sei vielmehr eine Wiedergutmachung sreparagao), welche bie Re ierung der Republik den letzten pfern einer Institution schulde, die sie unschuldig lebenslänglich zu den Schrecken ber Sklaverei verurtheilt und mit den grausamsten Strafen und härtesten Gesetzen in unmenschlichster Weife unterdrückt habe. Mit diesem Gnadenakt, der Hunderte aus langer und schwerer Kerkerhaft befreit, werden die letzten esetzlichen und rechtlichen Folgen der Sklaverei in Brasilien be eitigt.

Afrika.

Aus Sansibar vom 7. November meldet „R. B.“: Eine Bekanntmachung des Vize⸗Admirals Free mantle verbietet bis auf Weiteres allen Europäern das Betreten des Witu⸗ gebietes ohne besondere Erlaubniß; dafelbst herrscht noch Kriegsrecht. Ueber den Sultan Fumo Bakari' liegen noch keine Nachrichten vor. Free mantle begiebt sich heute, , . an Bord des Flaggschiffs nach Trincomalee und Calcutta.

Aus dem Sudan in Kairo eingelaufene Meldungen besagen, daß es dem Mahdi nicht gelungen sei, Mannschaften zur Vertheidigung von Om dur man gegen den bevor⸗ stehenden Angriff des Scheikhs Senoussi zu sammeln. Nur 2000 Mann seien dem Aufgebot nachgekommen: ein Beweis des Niederganges der Sache des Mahdi.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In einer Schuhfgbrik in Erfurt haben die Au fzwicker⸗, wie der . Rh. Westf. Ztg. geschrieben wird, die Ärbeit deshalb niedergelegt, weil einem Arbeiter, welcher vier Wechen in diefer Fabrik gearbeitet hatte, gekündigt worden ist. Die Arbeiter erklärten sich mit dem entlassenen Arbeiter solidarisch, weil ihrer Ansicht nach kein Arbeitgeber das Recht hat, ohne Zustimmung seiner Arbeiter irgend einen organisirten Arbeiter zu entlassen. Da die vereinigten Schuhfabrikanten fich diese Zumuthung nicht gefallen lassen können und wollen, so haben sie beschsossen, ihre Betriebe an einem Tage einzustellen. Die Mgdb. Ztg.“ berichtet über denselben Fall: Die Zwicker verlangten von den Ghefs der Firma die Wiederaufnahme des Gekundigten und legten, als Letzteres verweigert wurde, die Arbeit nieder. Vor einem Schiedsgericht erklärten die Vertreter der Ausstãn · digen, der Arbeitgeber Hätte sie erst zu fragen, ehe er Jemanden entließe. Säm mtliche Schubfabrikanten wollten, sofern die strikenden Zwicker gestern die Arbeit nicht aufgenommen haben sollten, den Be⸗ trieb in allen Erfurter Schubfabriken einstellen. Ueber die gestrigen Vorgänge liegen noch keine Meldungen vor.

Hier in Berlin wurden vorgestern in sozialdemo kra⸗ tischen Versammlungen die Vertrauensmänner für den deitten, vierten und sechsten Wahlkreis nach Maßgabe des neuen Drganisationsplans gewählt Am 6. d. M. wurde, wie die Voff. Ztg. berichtet, eine öffentliche Arbeiterinnen Versammlung abgehalten, welche sich mit der Sewerkschaftskonferenz, die am 18. d. M. in Berlin stattfinden wird, beschäftigen und Delegirte zu derselben wählen sollte. Es wurde aber beschlossen, die Delegirtenwahl zu vertagen, da die Arbeiterinnen in der Versamm⸗ lung zu schwach vertreten feien. Die Wahl soll in einer in der nächsten Woche abzubaltenden neuen öffentlichen Versammlung vorgenommen werden.

Wie aus St. Etienne telegraphißch gemeldet wird, sind in Folge der Zugeständnifse der Arbeitgeber alle Berg⸗ arbeiterstrikes beendigt. Die Arbeit wird am Montag wieder aufge⸗ nommen werden.

Auß Sydney berichtet die Londoner Allg. Corr. nach einem Reuter'schen Telegramm: Die Seeleute und Landungsstellenarbeiter haben mit geringer Mehrheit die Wiederaufnahme der Arbeit be⸗ schlossen. Das Schutzcomits der Striker hat den Strike für beendigt erklärt und will sich auflösen. Einige Zechen werden schon morgen den Betrieb wieder beginnen.

Arbeiterinnen ·

Gewerbe und Handels verkehr.

Aus Magdeburg wird geschrieben: Wenn auch der Gewerbe⸗ und Handelsverkehr in den verflofsenen drei Monaten kein Überaus lebhafter war, weil die Preise fast sämmtlicher Artikel eine Steige= rung erfuhren und die Kauflust sich deshalb verminderte, so kann der Verkehr doch im Allgemeinen als ein zufriedenstellender bezeichnet werden. Größere Arbeitseinstellungen sind nicht borgekom men. Die arbeitenden Klassen fanden allgemein augreichende Gelegenheit zum lohnenden Verdienst, und die Gewerkschafts bewegung ist in Felge der mehrfachen, bei Arbeitseinstellungen erlittenen schlimmen Erfahrungen in ruhigere Bahnen geleitet worden.

Die Zucker campagne hat überall begonnen. In Folge der gesteigerten Ausfuhr sind trotz der vergrößerten Produktion die noch vorhandenen Zuckervorräthe fast völlig geräumt. =

Das Spiritusgeschäft war in den Monaten Juli und August lebhaft und zufriedenstellend. Gegenüber der starken Ausfuhr er⸗ wiesen sich die vorhandenen Bestände jedoch als unzureichend. Auch sind die Betreffs der diesjährigen Kartoffelernte gehegten Befürch= tungen nicht ohne Einfluß auf die Preissteigerung gewesen.

Der Braunkehlen⸗ Bergbau des Bergreviers Halberstadt erfreute sich der günstigsten Absatzverhältnisse trotz höherer Preise, sodaß die Gruben kaum im Stande waren, den an sie ergangenen Aufträgen zu genügen.

er Absaz der Saljbergwer ke hat, in Folge der vermehrten Nachfrage nach Kainit, eine Besserung erfahren. Dag fiskalische Salzwerk zu Staßfurt erfreute sich eines lebhaften Absatzes von Steinsalz und Kainit, während die Nachfrage nach Karnallit geringer