Die Rentabilitätsberechnung ergiebt nach reichlich hoher Be⸗ messung der Herstellungskosten des Gebäudes wie der laufenden Aus— gaben, um den Anschlag um so zuversichtlicher zu machen, gegenüber einem Anlagekapital von 1250 000 A -ein jäbrliches Reinerträgniß von 56 250 MS Zieht man hiervon zunächst den Betrag von 5 9 mit
2812,25 4 ab, der gemäß den gesetzlichen Bestimmungen, da die Auf
bringung der erforderlichen Geldmitte! durch Gründung einer Aktien-
h zsctzung ist, zur Bildung eines Reservefonds zurück⸗ gesellschaft Voraussetzung ist, zur c ; 3 zulegen ist, und berechnet die Verzinsung des Anlagekapitals zu 4 0o mit bo 660 „, so ergiebt sich noch ein baarer Ueberschuß von 3437,75 , welcher in einen Ertra. Rescrvefonzẽ fließen würde. Dieses allen berechtigten Anforderungen entsprechende Ergebniß ist bemerkeng⸗ werth, da Br. Aschrott sich nicht verheblt, daß die ihm gestellte Auf gabe nur dann als gelöst berrachtet werden könne, wenn der Nachweis geliefert sei, daß die Errichtung von Arbeiter ˖ Miet ha häusern eine Knanziell guke und vor Allem sicher⸗ Kapitalsanlage biete. Für die Befsserung der Arbeiterwohnungen in Berlin sei unbedingt erforderlich, daß das kapitalistische Interesse der Lösung dieser wichtigen und drin⸗ genden sozialen Aufgabe zugewandt werde. Das werde aber nur dann erreicht werden, wenn die Aktien einer Arbeiter · Wohnung gesellschaft zu einem absolut sichern, eine Diridende von 40soC abwerfenden An⸗ kagepapier gemacht seien. Nur unter dieser Voraussetzung könne dar⸗ auf gerechnet wen en daß sich genügend große Kapitalien für derartige
jehmungen finden. ö ;
unte ene, Irn j macht Or. Aschrott geltend: In Berlin und auch wohl in anderen großen Städten sei es gerade der Mangel an wirklich selbständigen, zum Bewohnen für eine Familie geeigneten Wohnungen von einem Zimmer, wodurch die Wohnunasverhältnisse u so traurigen gemacht würden. Man müsse mit der an sich so be⸗ dauerlichen, aber unzweifelhaft in den großen Städten bestehenden Thatfache rechnen, daß ein großer Theil der Arbeite klasse nach den jetzigen Lohnberhältnissen nicht in der Lage sei, die Miethe für mehr alß ein Zimmer oder höchstenß für ein Zimmer mit einem daran anschließenden kleineren Raum aufzubringen. Die große Nachfrage nach, derartigen ganz kleinen Wohnungen findet nun aber zur Zeit keine Befriedigung, und es sei eine große Anzahl von Leuten gejwungen, sich mit einem von einer größeren Wohnung abbermiethefen Zimmer zu begnügen und damit auf eine selbständige Wohnung zu verzichten. Der Unterschied, der zwischen einem abver⸗ miesheten Zimmer und einer Wobnung aus einem Zimmer mit selbfländigem Gingange, eigenem Kloset, eigenem Spülraum 2c. bestehe, dürfe nicht übersehen werden, sei vielmehr in sittlicher wie sanitärer Richtung von der größten Bedeutung. Eine Haupteigegart seines Projekis bestehe nun gerade darin, eine große Anzahl wirklich selbständiger Wohnungen mit einem Zimmer herzustellen. Dadurch unterscheide sich sein Projekt von den bisher von gemeinnützigen Baugesellschaften errich teten Gebäuden. Während die Letzteren zunächst an besser bezahlte Arbeiter und kleine Beamte vermietheten, sei sein Projekt vorzugs- weise für die ärmeren Schichten der arbeitenden Klasse, die sich mit einem Zimmer begnügen müßten, bestimmt; es sei gerade darauf an gekommen, den Nachweis zu führen, daß auch bei einem solchen Unter⸗ nehmen, welches in erster Linie den Wohnungsbedürfnissen der ärmeren Schichten der Bevölkerung gerecht zu werden trachte, eine Rente von 4 0 zu erzielen sei.
Statistik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.
In sozialdemokratischen Versammlungen beginnt man sich mit der Novelle zum Krankenversicherungsgesetz zu be— schäftigen. Aus Magdeburg und Hamburg liegen bereits Mel dungen war, daß solche Versammlungen Resolutionen gegen jene Novelle gefaßt haben.
Die hier in Berlin am Sonntag abgehaltene Konferenz de deutschen sozialdemokratischen Gewerkschaften hat eine General- Kommission der Gewerkschaften Deutschlands“ und zum Vorsitzenden derselben C. Legien, Hamburg⸗Eimsbüttel gewählt. Die General⸗Kommission erläßt nun im „Berl. Volksbl.“ einen Aufruf, in welchem es beißt, die wesentlichste Aufgabe der Kommission bestehe darin, die im Kampf um ihr Organisationsrecht stehenden Arbeiter und Arbeiterinnen durch Beschaffung der nöthigen Geld⸗ mittel thatkräftig zu unterstützen. Der Kommission wurden sofort bei ihrem Zusammentritt von 4 Organisationen Gesuche um Hülfe⸗ leistung unterbreitet, und sie hat die Ueberzeugung gewonnen, daß in allen 4 Fällen der Kampf durch rigoroses Vorgehen der Unternehmer in der angegebenen Richtung hervorgerufen ist. Es sind dies: die Glasarbeiter in Bergedorf, Ottensen, die Schuhmacher in Erfurt, die Weißgerber in Kirchhain und die Tabackarbeiter in Eschwege. Die Kommission richtet daher ihrer Aufgabe entsprechend an alle Gewerkschaften und Arbeiter Deutschlands das dringende Ersuchen, sofort für Zusendung der nöthigen Geldmittel sorgen zu wollen. Die Unterstützung von etwa 3000 Arbeitern erheische große Summen und speziell die Organisationen werden ersucht, verfügbare Mittel sofort an den Kassirer A. Dammann, Hamburg, einzusenden.
In demselben Blatt findet sich ein von drei Sozialdemokraten unterzeichneter Aufruf an die Parteigenossen des Regierungs⸗ bezirks Potsdam, in welchem ein sozialdemokratischer Parteitag für diesen Regierungsbezirk auf den 30. November d. J. einberufen wird.
Eine Versammlung der Buchdruckereibesitzer Leipzigs faßte, der ‚Lpz. Ztg.“ zufolge, am 14. d. M. folgenden Beschluß: Die Versammelten erklären die gegenwärtig Seitens der biesigen Gehülfenschast betriebene, auf den allgemeinen politischen Boden hinüber⸗ geführte Agitation zur Verkürzung der Arbeitszeit (wal. Nr. 231 d. Bl) den Bestrebungen und der Tendenz der bisherigen Tarifgemeinschaft sowie der herkömmlichen Gepflogenheit der Buch— drucker, ihre Angelegenheiten unter sich selbst zu regeln, zuwiderlaufend. Die Leipziger Prinzipalschaft ist gewillt, ihrerseits an den bisherigen Grundsaͤtzen auch ferner festzuhalten und in allen gewerblich sozialen Angelegenheiten mit den zuständigen Vertretungsksrpern der organisirten Gehülfenschaft zu verhandeln; sie legt aber gegen die erwähnte, den Gewerkvereinsgrundsätzen wider⸗ strebende Agitation im Hinblick auf die Seitens des Deusschen Buch⸗ drucker Vereins und des Unterstützungs⸗Vereins Deutscher Buchdrucker angestrebte Regelung der gewerblichen Verhältnisse auf das Cat⸗ schiedenste Verwahrung ein und beauftragt den Vorstand des Vereinz Leipziger Buchdruckereibesitzer, dieser Erklärung in geeigneter Weise Nachdruck zu verschaffen und erforderlichen Falls mit entschiedenen Maßnahmen vorzugehen.
In Zwickau wurde am 16. d. M. in einer Versammlung der Maurer und Zimmerer die Abrechnung über den vorjaäͤhrigen Ausstand der Zwickauer Bauarbeiter vorgetragen. Hiernach erforderte der Strike, wie wir dein, Chemn. Tgbl. entnebmen, 4410 Auegaben, während nur 4128 S Ginnabhmen vorhanden sind. Es soll die Geschäftsleitung der deutfchen Maurer in Hamburg um Uebernahme dieses Defizits an 281 „ ersucht werden. Unter den Einnahmen befinden sich 1400 6 Zufchuß der Geschäftsstelle der deutschen Maurer, 600 6 dergleichen des deutschen Zimmerbundes, 307 6 Steuern der Zwickauer Bauarbeiter, 240 A vorhandener Strikefonds der Bauarbeiler vom Jahre 1888, die übrigen Gelder sind bon Sewerkschaften beiw. Arbeitern aufgebracht worden. Bie Ausgaben fetzen ich u. A. zusammen aus 23538 ½ Strikeunterstützungen, 64h 4 Reiseunterstũtzungen, 446 M Prozeßkosten, 495 M Agitationskosten, 362 46 Druglosten 2c. Gegen die damalige Strikelcitung, deren Geschäfts führung, späte und unbefriedigende Abrechnung wurden mancherlei Vorwürfe erhoben, schließlich wurde aber die Abrechnung nan. fiel ia
us Brüel schreibt man Ler. Köln. Ztg. unter dem 16.8. M.: In der biesigen Druckerei Mertens 3 ein Aus stand der Aegidenzsetzer ausgebrochen, weil dieselben die ihnen angebotenen, anscheinend äußerst niedrigen Lohnfätze nicht annehmen wollen. . Gießer des großen Gisenkonstruktionswerkz der Wittwe Frsdérir in Lüttich haben die Arbeit einge
stellt, nachdem nen eine Herabsetzung der Lshne angekündigt worden. — Die Bergleute der Zeche Hasard in Tamines an der Sambre, verlangen eine Lohnerhöhung von vier Prozent mit dem Hinweis auf die allgemein günstige Geschäftslage. Da ihnen die Erhöhung verweigert wird, stehen sie seit einigen Tagen aus. — Der letzteren Mittheilung entspricht eine Meldung aus Namur vom 17. d. M, der zufolge auf den Gruben der Charbonnages du Hasard, Vallerefse und Basse Sambre in Tamines fast sämmtliche 609 Bergleute die Arbeit eingestellt haben. Gendarmen sind nach den Gruben beordert, doch kamen bisher keinerlei Ruhestörungen vor.
Ein Wolff'sches Telegramm aus Paris berichtet, daß der Strike der Bergarbeiter von Carvin und Lievin nach einer Dauer von 55. Tagen gestern sein Ende gefunden hat.
Knust und Wissenschaft.
Das Koch'sche Heilverfahren.
Am Montag und Dienstag haben in ärztlichen Vereinen sowie in Kliniken verschiedene Demonstrationen mit dem Koch'schen Heilverfahren stattgefunden, worüber wir nach hie⸗ sigen Blättern berichten: .
Der Geheime Medizinal⸗Rath Professor Leyden eröffnete, wie die Nat.-Ztg.“ mittbeilt, die Sitzung des Vereins für innere Medizin im Architektenhause mit dem Hinweise, daß nach der authentischen Publikation Koch's man nunmehr annehmen dürfe, daß das Geschenk, welches derselbe soeben der Wissenschaft und den Aeriten gemacht habe, ein sicher wirkendes spezifisches Heilmittel gegen die Tuberkulose sei. Dies habe den Vorstand veran ' aßt, Robert Koch zum Ehrenmitgliede des Vereins für innere Medizin vorzuschlagen, was die Versammlung mit lebhafter Zustimmung begrüßte. Hierauf erhielt Professor Oskar Fräntzel das Wort, um über die Er— fahrungen zu berichten, die er mit der Koch'schen Methode bei Eungen⸗ tuberkulose in der von ihm geleiteten Abtheilung der Charité ge⸗ macht hat. Die Controloersuche bei Gesunden hatten das aus der Koch 'schen Publikation bereits bekannte Resultat, daß geringe Dosen gar keine, stärkere Dosen nur eine geringe Reaktion hervorriesen, wäh⸗— rend sie bei Schwindsüchtigen stets die charakteristischen Erscheinungen: Temperatursteigerung bis 40 Grad Celsius, Schüttelfrost und eigen thümliche ziehende Schmerzen in der Brust hervorriefen. Die so be— handelten Kranken theilten sich in zwei Eruppen: in solche Kranke, deren Lungenleiden bereits vorgeschritten war, und in solche mit be⸗ ginnender Schwindsucht. Die Anfangsdosis der Injektion betrug stets G 001 cbem und wurde allmählich bis auf 0, l gesteigert. Redner warnt davor, bei Schwind süchtigen mit zu großen Tosen anzufangen; ihm sei ein Fall bekannt — glücklicher Weise nicht bei mir“, fügte der Redner hinzu —, wo 24 Stunden nach einer solchen Injektion der Tod des Patienten eintrat. Von seinen vier Schwerkranken, die bereits ausgedehnte Höhlenbildungen in den Lungen aufwiesen, sind auch zwei gestorben, doch ist bier der Tod dem schon zu weit vorgeschrittenen Krankheitsprozeß zuzu⸗ schreiben. Die Sektion ergab keinerlei Zeichen der Heilung in den erkrankten Lungen. — Bei der zweiten Gruppe der leichter Er— krankten, die acht Fälle umfaßt, ist trotz der kurzen Behandlungs- zeit bereits deutliche Besserung zu konstatiren. Der nach den In— jeltionen reichlicher auftretende Auswurf und Husten bat sich er— heblich vermindert, die schwächenden Nachtschweiße sind verschwunden,
ie Zahl der Bacillen geringer geworden, das Allgemeinbefinden be—⸗ deutend gebessert und in allen Fällen eine Zunahme des Körper gewichts zu konstatiren. Eine eigenthümliche Veränderung geht nach den Injektionen mit den Tuberkelbaeillen vor sich. Sie werden kleiner und verkümmern, zeigen an beiden Enden leichte An⸗ schwellungen, zerbröckeln auch und lassen perlschnurartige Ueberreste zurück. Trotz dieser offenbaren Verkümmerung bleiben aber die Bacillen noch lebensfähig, und es sei nicht ausgeschlossen, daß nach vorzeitiger Einstellung der Injektionen sich bei den scheinbar baeillen freien Patienten nach einiger Zeit doch wieder entwickelte Bacillen zeigen können. Daher sei die Bebandlung möglichst lange und unter sorgfältigster Beobachtung der Erscheinungen fortzufetzen. Der Zukunft sei noch viel vorbehalten — schloß 6 Fräntzel seinen Vortrag —, aber wer auch in. fernster Zukunft diesem so frucht⸗ verheißenden Zweige medizinischer Forschung näher treten wird, er wird immer beginnen müssen mit den Worten: Robert Koch. — Der Sitzung wohnten viele der zur Zeit hier weilenden fremden Aerzte bei.
In der zweiten medizinischen Klinik der Charits nahm gestern Morgen Gebeimer Medizinal⸗Rath Professor Gerbardt, nach einem Bericht der ‚Post“, Veranlassung, vor seinen studentischen Zuhörern über das Koch'sche Heilverfahren zu sprechen. Er stellte eine sehr seltene Erkrankung, Tuberkulose des Rachens, vor, besprach zunächst die Erscheinungen und den Verlauf der Krankheit und kam alsdann auf die Behandlung der Tuberkulose im Allgemeinen zu sprechen. Von seinen Ausführungen geben wir hier nur das Wesentliche wieder. Nachdem die Tuberkulose immer als unheilbar gegolten hat, ist es das Verdienst des verstorbenen Hermann Brehmer in Görbersdorf ge⸗ wesen, zuerst das Dogma von der Unbeilbarkeit der Tuberkulose wider⸗ legt zu haben. Die Lungenschwindfucht ist nicht die einzig heilbare Form der Tuberkulose geblieben, auch die Kehlkopfschwindsucht ist namentlich durch die Verdienste von Dr. Moritz Schmidt in Frank- furt a. M. heilbar geworden. während alle anderen Formen der Tuberkulose, auch die Rachentuberkulose, jeder ärztlichen Hülfe getrotzt haben. Der Erfolg aber, der bei der Lungen- und Kehlkopftuberlu⸗ lose bisher erreicht wurde, war nur für den Reichen, nicht einmal den Wohlhabenden, möglich, er war nicht durch ein eigenes Heilmittel zu erreichen, sondern nur auf der Basis einer allgemeinen vgienisch⸗ diätetisch⸗ klimatischen Be⸗ handlung. Jetzt ist nun das Heilmittel gegen die Tuberkulose ge⸗ funden, das allen Kranken in gleicher Weise zugänglich werden kann und die Tuberkulose in allen Organen mit Sicherheit trifft. Hatten wir bisher ein Mittel zur Erkennung der Tuberkulose in dem Nach⸗ weis der Tuberkelbaeillen durch die mikroskepische Färbetechnik, so ist jetzt ein weit zuverlässigeres Erkennungsmittel in dem Koch'schen Impsstoff gewonnen, der gleichsam ein chemisches Reagens für die Tuberkulose ist. Das Koch'sche Heilverfahren ist nun seit gestern Morgen in der Gerbardt'schen Klinik zur Anwendung gekemmen Dem vorgestellten Kranken sind zwei Milligramm der Flüssig⸗ keit eingespritzt worden, und daraufhin sind am Abend die bekannten Reaktionserscheinungen, sowobl die allgemeinen, wie die örtlichen, prompt eingetreten. Der Kranke bekam Fieber bis zu 39 Grad Celstus. Bie Schleimbaut des Rachens und die des Keblkopf ⸗ einganges baben sich geröthet und sind angeschwollen. Gleichzeitig baben einzelne Stellen in der Haut des Kranken die gleiche Ver= änderung erfahren; es ist indeß noch fraglich, ob es sich bier um eine zu Tage getretene, bisber unbekannte tuberkulsse Erkrankung der Haut oder um ein sog. Arzneiexanthem, wie es bei manchen deuten auftritt, handele. Letztere Annahme sei doch wahrscheinlicher, wenngleich nach der Anwendung des Koch'schen Mittels schon vielfach, namentlich in den Gelenken, tuberkulsse Erkrankungen sich offenbart baben, die bisher der Beobachtung entgangen waren. Gerade bei Keblkopf⸗ und Rachenerkrankungen ist die Anwendung des Mittels nicht ungefährlich, weil die danach eintretende Schwellung der Atkmungkwege leicht Lebensgefahr mit sich bringen kann. In solchen Fallen muß daher die Menge der eingespritzten Flüssigkeit sehr gering genommen werden. Der vorgestellte Kranke befindet sich augenblicklich noch unter der Ginwirkung der Einspritzung, und erst, nachdem diese abgelaufen ist, soll die nächste Ginspritzung erfolgen. Prof. Gerhardt stellte weiterbin noch zwei Kranke vor, die mit der Koch'schen Lymphe gestern geimpft worden sind. Der Eine ist ein Lungenschwindsüchtiger im Anfange stadium der Erkrankung. Besonders interessant aber ist der zweite Kranke. Er kat eine auf Tuberkulose verdächtige Grkrankung einer Lungenspitze. Tuberkelbaeillen . in feinem Auswurf nicht nachweisbar gewesen. Wenngleich dieser negative Befund nach vielen Erfahrungen kein Beweis für das Nichtvorhandensein der Tuberkulose
ist, so ist der Fall immerhin zwelfelbaft. Auf die erfolgte Ein⸗ spritzung nun hat der Kranke kein Fieber bekommen, und Professor Gerhardt betrachtet ihn deshalb als nicht tuberkulss. Ver Kliniker warnte vor dem Glauben, daß das Koch'sche Heilperfabren so einfach sei, daß durch die Ginspritzungen die Schwindfucht einfach aus dem Körper herausgetrieben werde; vielmehr erfordert das Ver fahren eine sehr sorgfältige und gewissenbafte Behandlung durch den Arzt. Professor Gerhardt schloß mit der Mahnung gn felne Zuhörer keinen Fortschritt der Wissenfchaft, auch wenn er noch so theoretischer , i , g, ,
. ; ) ; egens⸗ reichen Entdeckung geführt. JJ
Von dem Koch schen Heilmittel ist, wie der „Lib. Corr.“ von zuverlässiger Seite bestätigt wird, zur Zeit keinerlei Vorrath vorhanden. Leider — wird hinzugefügt — sind bereits sehr falsche Propheten aufgetreten, die gegen hohes Ent— gelt den armen Patienten Fälschungen einspritzen. Nur an Dr. Waetzoldt in San Remo und an einen Arzt in Davos sind neuerdings kleine Quantitäten der Koch'schen Flüssigkeit geschickt worden. Nach Ergänzung des Materials solf dasselbe, wie jetzt bestimmt ist, an nachstehende Anstalten in der bezeichneten Reihenfolge abgegeben werden: an die Universitäts— kliniken und großen Krankenhäuser in Berlin, an die Uni— versitäten im Reich, an die großen Krankenhäuser im Reich, an die großen Kliniken in Wien, Paris, London, an alle hervorragenden Aerzte im Reich und endlich an die Privatãärzte.
Als die ersten genaueren Nachrichten über die Erfolge des
Koch'schen Heilverfahrens in die Welt drangen, war von Wien aus gemeldet worden, daß auch dort auf der Klinik des Pro— fessors von Schrötter Versuche zur Heilung der Tuber— kulose, unabhängig von den Forschungen Koch's, angestellt werden. (Vgl. Nr. 2713 des „N. u. St⸗A.“ Nunmehr aber zeigt sich wie die „Nat.⸗Ftg.“ mittheilt, daß es sich in Wien nicht um die Resultate einer systemastischen Forschung, sondern bloß um die Erprobung eines zufällig aufgegriffenen Heilmittels gehandelt hat, — eine Erprobung, die mit einem vollständigen Mißerfolge endigte. Im Auftrage der braunschweigischen Regierung haben sich die Chef⸗-Aerzte des Herzoglichen Krankenhauses in Braun— schweig, Medizinal-Rath Pr. Völker und Dr. Schulz, nach Berlin begeben, um das Koch'sche Heilverfahren an Ort und Stelle kennen zu lernen.
Aus Straßburg, 17. November, berichtet die „Straßb. Post“: Das Koch'sche Heilverfahren ist heute Mittag zum ersten Mal in Straßburg an einem Falle von Lupus versucht worden. Privatdozent Dr. Freund hat eine einmalige Impfurg bei einer jungen Patientin der hiesigen dermatologischen Universitätsklinik des Professors Wolf ausgeführt.
Die „Wiener Zeitung“ berichtet:
Aus Anlaß der durch die letzte Publikation des Professors Dr. Koch in Berlin bestätigten Erfolge seines neuen Heilverfahrens gegen Tuberkulose wurde der Oberste Sanitätsrath von seinem Vo sitzenden Hofrath Professor Dr. Ritter von Hefmann am 15. Ro⸗ vember d. J. zu einer außerordentlichen Sitzung berufen, um über die Maßnahmen zur Ermöglichung der Anwendung dieses neuen Heilverfahrens im Inlande zu berathen. Nachdem der Vor⸗ sitzende die Bedeutung der neuen medizinischen Errungenschaft bervor— geboben hatte, brachte der Ministerial⸗Rath und Sanitäts⸗Referent Dr. Kusy die vorläufigen Vorkebrungen zur Kenntniß, zu denen sich das Ministerium des Innern in Absicht auf die möglichst rasche allgemeine Nutzbarmachung dieser segensreichen Entdeckung veranlaßt gesehen hat. Das Ministerium des Innern ist sofort nach dem Bekanntwerden der authentischen Mittheilungen Professor Dr Koch's über die Erfolge seines Heilverfahrens mit dem Ministerium des Aeußern in Verbindung getreten, um ungesäumt in den Besitz aus reichender Proben sowie fortlaufender Zusendungen des Koch'schen Heilmittels zunächst zur Anwendung in den K. K. Krankenanstalten zu gelangen und um hinsichtlich der Modalitäten, unter denen die Herstellung desselben in inländischen Instituten so wie die Entsendung berufener wissenschaftlicher Fachmänner nach Berlin zu diesem Zweck ermöglicht werden öernte, die erforderlichen Aus- künfte zu erhalten. An diese vom Odersten Sanitätsrath beifälligst aufgenommenen Mittheilungen knärfte sich eine eingehende Debatte über die Bedeutung und die Felgen dieser neuesten Grrungenschaft der Medizin. Unter rellster Anerkennusg ihrer weittragen⸗ den heilsamen Bedeutung warde dem Grundsatz Ausdruck gegeben, daß der wahre Matzen dieser Errungenschaft nur durch streng wissenschaftliche, vorartbeilsfreie Prüfung und rationelle Anwendung dieses Heilverfabren'ng, unter Vermeidung übermäßiger Erwartungen und jeder ungerechtfertigten Ausnützung desselben ge= sichert so wie Irreführungen der Hülfsbedürftigen und nachträgliche Enttäuschungen vermieden werden können. Den Anträgen des Ministerial ⸗ Raths und Sanitäts-Referenten Dr. Kusy zustim-⸗ mend, erkannte der Oberste Sanitätsrath als zweckmäßig und beschloß daher, dem Ministerium des Innern zu empfehlen: 1) zwei Mitglieder des Obersten Sanitätsraths, und jwar den fachmännischen Vertreter der klinischen Medizin und Epidemiologie Ober ⸗Sanitäts⸗Rath Pro⸗ fessor Dr. Drasche und den Vertreter des bakteriologischen Faches Ober⸗Sanitäts Rath Professor Dr. Weichselbaum zur eingehenden Information und Berichterstattung nach Berlin zu entsenden; 2) die demnächst gewärtigte Sendung eines Vor rathes des Koch'schen Heilmittels nur unter genauerer Anweisung der berufenen Aerzte der K. K Krankenanstalten bezüglich des sorgsamen Vorgehens in zur Heilung geeigneten Fällen zu ver⸗ wenden; 3) weiteren Kreisen von Aerzten Gelegenheit zu bieten, die Wirkungen der neuen Heilmethode zu verfolgen; 4) im Falle der Er⸗ möglichung der Erzeugung des Heilmittels im Inlande für die Gewinnung desselben in staatlichen Instituten und in einer vom Staate gewährleisteten Qualität vorzusorgen; 5) nebst der Frage der Heilung der Tuber kulose auch die bisher nicht hinreichend gewürdigte Frage der zur Verhütung ihrer Verbreitung erforder⸗ lichen hygienischen Maßnahmen dem eingehendsten Studium zu unter ziehen. Mit dem letzteren wurde das epidemiologische Comits des Obersten Sanitätsraibs — Obmann Hofrath Professor Dr. G. Ritter von Hofmann — betraut. .
Die Königlich württembergischen Hofärzte, Ober⸗Medizinal⸗ Rath Dr. von Fetzer und Medizinal⸗Rath Br. Gußmann haben sich gleichfalls nach Berlin begeben. . Ihm böhmischen Landtage haben die Jungczechen die Ent⸗ sendung eines Bakteriologen nach Berlin beantragt. ĩ
Aus Paris bringt „W. T. B.“ folgende Depesche: Das „Bulletin medical“ meldet, Pa st eur habe dem Geheimen Medizinal⸗Rath Dr. Koch seine Glückwünsche telegraphisch ausgedrückt.
Aus Kopenhagen, 18. November, meldet W. T. B.“ Der Magistrat stellte den an den hiefigen kommunalen Hospitälern angestellten Aerzten die Mittel zur Verfügung, um nach Berlin zu reisen und daselbst die Koch'sche Heilmethode zu studiren. Mehrere Ober⸗Aerzte und Assistenz Aerzte werden schon morgen nach Berlin .
Das in Nr. 277 det „Reichs⸗ und Staatt⸗Anzeigers“ erwähnte Schreiben des Ministers der geistlichen 2c. Ange⸗ legenheiten in Sachen det Grimm⸗Den kmals in Hanau, welches vom 11. November d. J. datirt, hat folgenden Wortlaut:
Nachdem ich zufolge meiner Erlasse vom 29. November 1889 und vom 17. Juli d. J. die Landes⸗Kunstkommission über die Frage gehört habe, ob bei dem gegenwärtigen Sachverhalt der Angelegenhest bes den Brüdern Grimm in Hanau zu errichtenden Denkmals die dem Comsts unter Voraussetzung meiner Mitentscheidung über die kuünstlerische Gestaltung des Werkes in Aussicht gestellte Staats beihülfe von 25 G60 „ zu gewähren sei. erwidere ich dem geehrten Präsidium des Comités auf den gefälligen Bericht vom 25. Juni d. J. Nach- siehendes: ‚Es mag dahin gestellt bleiben, ob das Comifé gemäß der Bestimmung des Preisausschreibens zum Wettbewerb um daß Denkmal mit dem Urheber des an erster Stelle prämiirten Ent. wurfs Professor Wiese zu Hanau. „Verhandlungen eingeleitet hat; zweifellos ist, daß diese Verhandlungen vorjeitig und ohne autteichenden Grund abgebrochen worden sind. Jedenfalls hat dag Comitè dem von dem Preisgericht fast einstimmig. gefällten Urtbeil
nicht die erforderliche Beachtung geschenkt und ohne weitere Rück—
cht auf die Entscheidung des Preisgerichts mit einem anderen i, unterbandelt. Die bei Erlaß des vereinbarten Preiz— autschreibens gehegten Voraussetzungen sind daher nicht Überall ein— gehalten. Deshalb ist mir empfohlen werden, den in Autsicht destelllen Staatsbeisfrag von 26 000 nicht zu gewähren, dagegen bie Kosten des Wettbewerbes, insbesondere die Honorare der an dem Wetlbewerb betbeiligten Künstler mit 9 X Sog M. — 7200 4 auf den Kunstfonds zu übernehmen. Für den Professor Wiese wurde mit Rüchsicht auf den hohen künstlerischen Werth der von ihm gelieferten Arbel ten, gleichsam als Entschädigung für die durch das Verfahren des Grimm⸗Comitẽs ihm bereiteten Enttäuschungen, der Auftrag zur Aus—⸗ führung einer Marmorstatue für die. Säulenhalle des Alten Museums in Berlin in Vorschlag gebracht, Dieses mit allen gegen eine Stimme gesaßte Votum dei LandegKunstkommission, welche Sachverständige aut ber gesammten Monarchie umfaßt und in welcher die seiner Zeit bei dem Preisgericht in Hanau betheiligt gewesenen Mitglieder eine geringe Minderheit bilden, habe ich beschlossen, meiner Entscheidung in der Sache zu Grunde zu legen. Ich erbiete mich demgemaͤß, unter Zurüchzickung der . It. in Auesicht gestellten 23 000 , den oben Dejeichneten Antheil, an den Kosten des Denkmals mit 7209 ( zu übernchmen, da dieser Betrag den zur Bethätigung aufgeforderten Bildhauern zu Gute gekommen ist und die Angelegenheit gefördert hat. Dagegen will ich dem Comits die ferneren Entschließungen jediglich anheimstellen und bemerke ausdrücklich, daß gegen die Wahl des Künstlers, dessen Entwurf den besonderen Beifall des Comités, sowie der Bürgerschaft Hanaus gefunden hat, meinerseits Nichts zu erinnern ist. Dem Professor Wiese habe ich Abschrift dieses Erlasses mitgetheilt.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung zu 19t für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 18. d. M. rechtzeitig gestellt 10 610, nicht rechtzeitig gestellt 7 Wagen.
— Nach dem Geschäftsbericht der Aktienbrauergi-Gesell⸗ schaft Friedrichs höhe, vorm. Patzenhofer für 1889/90 wurden 152 394 hl produzirt und 149 606 hl verkauft. In Folge der Einführung des Flaschenbiergeschäfts stieg der Nutzen des Bier— kontos um 50 009 4 Der Gesammtgewinn inkl. 14 701 M Vortrag beziffert sich auf 1 427 224 6 Davon gehen für Abschreibungen 122 503 e ab. Nach Abzug der Löhne, Unkosten ze. bleiben 543 451 S Reingewinn, wovon 420 000 S als 40 9,φm Dividende ver⸗ theilt werden sollen. .
— Der Aufsichtsrath der Weißbier ⸗ Aktienbrauerei Bolle, Berlin, beschloß, die Vertheilung einer Dividende von 3oso gegen oo im Vorjahre der Generalversammlung vorzuschlagen. Der Umsatz im Jahre 1889,90 hat sich gegen das Vorjahr wesentlich gehoben, doch haben die höheren Preife der Rohprodukte ꝛc. be⸗ wirkt, daß der Bruttogewinn nicht ganz demjenigen des Vorjahres gleichkommt. Es sind verfügbar 51 Sö0 M gegen 55 910 ½ im Vor⸗ jahre. Es sind die laufenden Abschreibungen auf 9177 4A gegen Zo98 K im Vorjahre, die Ueberweisung auf Delkredere⸗Conto auf 16 435 ½ gegen 1662 M im Vorjahre bemessen worden.
— Wie aus Hallse a. d. S. telegraphirt wird, hat die General⸗ versammlung der HilLdebrand'schen Mühlenwerke, Aktien Gesellschaft, gestern die Vertheilung einer 12 0 Vividende . fir Erhöhung der Zahl der Aufsichtsraths⸗Mitglieder auf J eschlossen. .
— Die „Rhein- Westf. Ztg. berichtet vom rheinisch-west⸗ fälischen Gisen⸗ und Stahlmarkt: Wesentliche Aenderungen sind in der Lage des rheinisch⸗westfälischen Eisenmarktes nicht zu verzeichnen. Während für Roheifen die frühere Flaue im Allge⸗ meinen angehalten hat, dauerte wie in der Vorwoche die leichte Besserung im Walzeisengeschäft weiter an. In Siegerländer und Nassauer Eisenerzen hat sich eine Aenderung von irgend welcher Bedeutung nicht bemerkbar gemacht. Es werden immer nur verhältnißmäßig kleine Posten abgestoßen. Luxemburg ⸗ Lothringer Minette ist in letzter Zeit in ihren Preisen gleichfalls etwas gedrückt, wiewohl dieselben noch keine wesentlichen Aenderungen zeigen. Das Roheisengeschäft ist im Allgemeinen genau so wie in der Vor— woche. Ein rechtes Vertrauen in die jetzige Geschäftslage ist noch nicht zurückgekehrt. Hoffentlich wird dies der Fall sein, Falls die, wenn auch vorläufig nur geringere, Besserung im Waleisengeschäs anhält. Ucher bie Roheisensorten im Einzelnen ist wenig zu bemerken Spiegeleisen ist zwar seit der vorigen Woche im Preise weiter gesunken, doch scheinen gerade die niedrigen Notirungen Käufer im Auslande angelockt zu haben, denn, wie berichtet wird, ist die Nach= frage von dort her eine lebhaste. In Luxemburger Eisen scheint, die Nachfrage in (letzter Zeit geringer zu sein; wenigstenß haben die Preise für Gußeifen Tdaselbst wei⸗ ende Tenden,. Auf dim Walzeisenmarkt, hat im Ganzen und Großen die in den letzten Wochen sich zeigende besfere Stimmung angehalten. In Stabeifen ist die Nachfrage noch eine schwache. Die Äbnchmer wollen immer noch keine Kaäufe auf, längere Zeit abschließen. Pie augenblicklichen Preise sind ver, hältni mäßig fest; von elner geplanten Grhöhnng ist nichts bekannt geworden. In Formeifen sind wesentliche Aenderungen nicht zu berzeichnen dagegen hat die Nachfrage nach Bandeisen an kebhaftigkelt noch zugenommen. Bie Preise find in Folge dessen fest und verrathen im Allgemeinen steigende Tendenz. Die Besserung in Grobblechen hält an, und die augenblicklich geltenden Preise werden in den meisten Fällen ohne Schwierigkeit durchgesetzt. Die Werle, sind gut beschäftigt und müsfen fich, wie wir beresis im vorigen Artikel mittheilten, vielfach schon langere Lieferfristen ausbedingen. Feinbleche sind nach der Auflösung des Verbandes stark gewichen, und der jetzt herrschende Wettbewerb brückt den Nutzen des Geschäftes auf ein Minimum herab. In Waljdrabt ünd gezogenen Drähten ist alles beim Alten geblieben; die Werke sind beffer be⸗ schäftigt als etwa vor einem Monat, Datzselbe gilt auch für Draht stif te. Was die Gisengießereien und Maschinenfabriken anbetrifft, so lauten sowohl über Beschäftigung wie auch über Preise die Berichte nicht sonderlich erfreulich. In der Beschäftigung der Bahnwagen-Fabxrtken ist keine Aenderung eingetreten, boch sind wieder Aussichten vorhanden, daß dem sich bereits fühlbar machenden Arbeitsbedürfniß in nächster Zeit abgeholfen wird.
— Das . Gewerbeblgtt aus Württm berg“, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel in Stutt- art, hat in der Nr. 46 des 42 Jahrgangs vom 16. November 1890 6 Inhalt: Chemische Vorträge für Metallarbeiter. — Die freiwilligen Lehrlingsprüfungen. — Veutschlandsg Handel mit Argen⸗ tinien. — Verschiedene Mittheilungen. — Literarische Erscheinungen. — Thätigkeit des chemischen Laboratoriumtz. — Frequenz der Samm⸗ lungen der K. Zentralstelle. — Neues im Landes⸗Gewerbemuseum.
Leipzig, 18. November. (W. T. B.) Kammßug⸗Lermin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 4,524 M, pr. Dejember 447 46, pr. Januar 4,35 M, vr. Februar 4,30 M,
pr, Mär 4,2771 , yr April „271 , yr. Mai 4275 AM, pr. Juni 4,27 A, pr. Juli 4,27 M, pr. August 4.27 , pr. September 427 M, pr. O'tober 4.27 44 Umsotz 175 σι 9. Ruhig.
London, 18. November. (B. T. B) Von neuen Zab—⸗ lungseinstellungen verlautet heute nichtz. Die Baisse in südamerikanischen Werth en erweckt noch immer Besorgnisse; mehrfach wird auch an die Nothwendigkeit einer weiteren Digskont— erhöhung geglaubt.
Das Journal „Finaneier“ erfährt von gut unterrichteter Seite, es sei gegenwärtig eine Kommission in der Bildung begriffen, welche sich aus Kaufleuten, Maklern und sonstigen bei den argen⸗ tinischen Finanzen Interessirten zusammensetze und in der auch die Bank von England vertreten sein werde., Die Kommission bezwecke die Prüfung der gegenwärtigen finanziellen Lage der argen⸗ n m Republik und die Herbeiführung einer Lösung der Schwierig ˖ eiten.
An der Küste ? Weizenladungen angeboten.
— 19. November. (W. T. B.) Der „Times“ wird von kom⸗ petenter Seite die Nachricht des „Financier, daß sich ein Comitsè von hervorragenden, an den argentintschen Angelegenbeiten interessirten Kaufleuten und Banken mit dem Vertreter der Bank von England an der Spitze gebildet babe, bestätigt.
Die ‚Times“ erfährt ferner, daß keine auf das Haus Baring Brothers u. Comp. nach dem letzten Sonnabend gezogenen Wechsel acceptirt, aber alle früher gezogenen, gehörig avisirten Wechsel von den Verwaltern der Angelegenheiten der Firma anerkannt werden. Die Times glaubt, das Geschäft werde vorläufig in den Händen der Bank von England bleiben, wahrscheinlich werde die Wiederbelebung der Firma mit einigen früheren Theilnehmern und frischem Kapital versucht werden.
Liverpool, 18. November. (W. T. B.) Die Wollauktion war bei der heutigen Eröffnung gut besucht und fand eine lebhafte Betheiligung statt. Beste weiße Wolle 3 d. billiger, andere fest. Verkauft wurden 3591 Ballen.
Manchester, 18 November. (W. T. B.) 12 Water Taylor ä, 30r Water Taylor 9, 20r Water Leigh 8z, 30r Water Clayton 85. zer Mack Brooke 8z3, 40r Mayoll 83, 40er Medio Wilkinson 106, 32r Warpeops Lees sz, 36r Warpscops Rowland l, 40r Double Weston 93, 60r Double Courante Dualität 123, 32 116 yds 16 6 16 grey Printers aus 32r/465r 176. Ruhig.
Amsterdam, 18. November. (W. T. B.) Die heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Auktion über 30 249 Ballen Java, 34 Ballen und 55 Kisten Padang⸗Kaffee ist, wie folgt, abgelaufen. Es wurden angeboten: 2438 Ballen Preanger gelb, Taxe Cent 66 à 665. Ablauf Cent 634 à 654. 1296 Ballen Prtanger gelblich und blank, Tax Cent bog à 6â, Ablauf Cent 5st à S2t, 5Sild0 Ballen Jaya Tjilatjap, Taxe Cent 586 à 61, Ablauf Cent 57g à 59t, 1636 Ballen do. blank, Taxe Cent sz à bot, Ablauf Cent 574 à 59t, 3129 Ballen do. grau blank. Taxe Cent 57 à Hs, Ablauf Cent 56t à 574, 1828 Ballen do. Panaroekan, Taxe Cent 59 A 596, Ablauf Eent 59 à 60, 36 Ballen und bb Kisten Padang W. J. B., Taxe Cent 683, Ablauf Cent 69 à 694, 308 Ballen Java W. J. B., Tare Cent 614. Ablauf 606, 7063 Ballen do. Probolingo. Taxe Cent 583, Ablauf Cent 58 a bst, 3871 Ballen do. Tenger, Taxe Cent 583 à 658, Ablauf Cent 585 ‚ 59, hö6 Ballen do. Ordinair u. Triage, Taxe —, Ablauf —, bol Ballen B. S. und Diverse, Taxe —, Ablauf —.
Die Niederländische Handelsgesellschaft macht bekannt, daß in dem ersten Halbjahr 1891 vier Auktionen für Rechnung der Regierung stattfinden werden, von denen die erste fehr wahrscheinlich am 27. Januar abgehalten werden wird.
New⸗York, 18. November. (W. T. B.) Weizen ⸗ Ve schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen Vereinigten Staaten nach Großhritannken 37 600, do. n Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Tontinents 306 do. von Kalifornien und Oregon nach Sroßbritannien 96 000, nach anderen Häfen des Kontinents 12000 Qrts.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die mittels des Reichs / Postdampfers „ Hohenstaufen“ förderte Post aus Australien (Abgang aus Sydney am 13. tober) ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin aussichtlich am 20. d. M. Vormittags zur Ausgabe.
Dresden, 18. November. (W. T. B.) Die schmalspurige Prvat⸗Eisenbahn Zittau — Oybin nebst Zweiglinie Berts⸗ dorff — Jonsdorff wird laut ministerieller Verordnung am 25. November er. dem Verkehr übergeben werden.
Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.) New⸗NVork⸗ und Baltimore⸗Linien:
Bestimmung. Bremen. Nov. in Bremerbaven. Bremen 2. Nov. von New⸗Jork. Bremen Nov. von New⸗JYork. New Jork Nov. in New Vork. New⸗York Nov. von Southampton. New⸗Jork 3. Nov. von Southampton. New⸗Jork Nov. von Southampton. Bremen Nov. Prawle Point pass. Bremen Nov. von Baltimore. zaltimore Nov. in Baltimore. Baltimore Nov. von Bremerhaven. Baltimore 3. Nov. von Bremerbaven.
Brasil ⸗ und La Plata⸗Linien: 9 Y. i 1I. Nov. von Antwerpen. Vigo, Antwerpen, 7 *. 9 n . ö 1J. Nov. Sta. Cruz pasff. z . Plata Nov. in Montevideo. ö 1 0 sen k Nov. von Bahia. Antwerp., Bremen Nov. von Rio. La Plata 3. Nov. in Buenos Aires. t 9 . — Nov. in Montevideo. ontevideo, J j Buenos Aires . Nov. in Rio. Brasilien Nov. St. Vincent pass. Brasilien Nov. in Rio. Rio, La Plata Nov. Las Palmas pass. Rio, Santos Nov. Sta. Cruz pass. fie La Plata Nov. St. Gru pass. ö Loruna, ) Dresden . gh La Ylata Nov. in Antwerpen. Kronpr. Fr. W.“ Wilhelmshaven Nov. Dover pass. Linien nach Ost⸗Asien Australien: Bremen Nov. in Aden. Ost · Asien Nov. in Shangbai. Ost · Asien Nov. in Celombo. Ost ⸗Asien Nov. von Southampton. Bremen Nov. von Port Said. baren, Verne u ger Kian e, were Naiser Wilh. II. Australien Nov. in Adelaide. . nn Nov. von Port Sald. Karlsruhe“. Australien Okt. von New Mork.
Hamburg, 19. November. (W. X B.) Der Postdampfer Mor avia' der Hamburg ⸗Amerikanischen Vagketfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von NewYork kommend, gestern Abend 7 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
London, 18. November. (W. T. B.) Der Union Dampfer „Roman“ ist gestern auf der Heimrelse in Sontdampton an— gekommen. *
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Hohenzollern“. „Nürnberg“. Salier. Leipzig). Ameritka!“
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,, Braunschweig“ Sachsen⸗ Preußen!“
Hohenstaufen! ;
Mannigfaltiges.
Beginn des Dom Neubaues sind auch die Tage der alten Börse am Lustgarten gezählt. Augenbliglich ist das Gebäude noch stark besetzt, Es befinden sich darin das christlich= archäologische Museum, das chemische Laboratgrium der Königlichen Museen, das ortentalische und das romanischenglische Seminar, sowie ein Hörsgal für die archäologischen Vorlesungen des Geheimen Regierungé⸗Raths Professor Dr. Curtius. Es sind jetzt gerade neunzig Jahre verflossen, seitdem der Grundstein zu diesem Bau an Stelle des alten, im Jahre 1650 ron Meinhard erbauten und seit 1738 von der Kaufmannschaft benutzten Lusthauses gelegt wurde,
Der bevorstehende Neubau der Kottbuser Brücke er⸗ fordert, wie das D. Tgöl.“ schreibt, zur Aufrechterhaltung des Ver⸗= kehrs die vorherige Errichtung einer Nothbrücke, welche oberhalb dar vorhandenen Brücke erbaut werden soll. Der Umbau der Kur⸗ fürsten⸗ Brücke und der Friedrichs⸗Brücke, welcher durch das jetzt feststehende Projekt der Spreeregulirung bedingt ist, wird gleichfalls bald in Angriff genommen werden. Die Entwürfe hierzu sind ebenso wie die für den Neubau der W aisen⸗Bräͤcke und der Eberts⸗Brücke von der Baudeputation bereits festgestellt.
In diesen Tagen ist die neue Rupie der Deutsch⸗ Ostafrikanischen Gesellschaft zur Ausgabe gelangt. Sie ift, wie die „‚Leipz. Ztg. berichtet, ungefähr so groß wie ein Jweimarffäck und unterscheidet sich von der Kupfermünze äußerlich durch einen reichen figürlichen Schmuck und die Abwesenheit irgend einer arahischen Inschrift. Auf der Aversseite ist Se. Majestät der Kaiser im Brustbild mit dem Adlerhelm auf dem Haupte und der = Guilelmus II. Imperator dargestellt, während die R Wappen der Deutsch⸗Ostafrikanischen Gesellschaft, den dem Palmbaum, zeigt. Die Umschtift lautet: Deutsch⸗
Gesellschaft. Eine Rupie. Die neue Münze hat in läufig keinen gesetzlich festgestellten Ceurg, sondern nnterli anderen Silbermünzen in Sansibar den Schwankungen marktes.
Am 20. und 21. d. M. ron 11-3 Erdgeschoß, ein kleiner Sazar zu vereins statt.
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