allein der Kampf war von Anfang an ein hoffnungsloser. Nach kurzer . die Mauern der Kaserne vollständig zerstört, die Soldaten Bogran's stürmten dieselbe, und bald waren alle Rebelsen, welche noch am Leben waren, gefangen genommen. Ohne die Formalitaͤt eines Kriegsgerichts wurden Saachez und die an der Revolution be theiligten Höheren Offiziere auf einen der Hauptplätze der Stadt ge⸗ bracht und dort mit verbundenen Augen in einer Linie aufgestellt, in Anwesenheit hunderter von Bürgern. Den zum Tode Bestimmten wurde eine kurze Frist zum Gebet gegeben, dann erfolgte der Befehl zum Feuern und eine Salve beendete die Revolutslon. General Sanchez und seine Genossen sahen dem Tode mit Ruhe entgegen. Die Leichen derselben wurden den ganzen Tag dem Publikum aug gestellt als Warnung für Diejenigen, welche etwa in Zukunft mit Waffengewalt die Präsidentschaft zu erringen versuchen sollten. General Sanche; war unpopulär es herrscht allgemeine Freude über den Sieg der Regierungstruppen. Während der kurzen Zeit seiner Serr⸗ schaft ließ Sanche; zwei Mitglieder des Kabinets Bogran's erschießen.
n Simeon Mart Ber eine der Minifler war Simeon Martinez.
Parlamentarische Nachrichten.
le Arbeiter schutzKommission des Reichstages setzte . ö an §. 1553 (GCoalitionsrecht der Arbeiter) fort. Zu den gestern mitgetheilten Anträgen Hirsch ⸗Gutfleisch, Bebel und Genosfen gesellte sich ein neuer Antrag von Br. Hart⸗ mann. Raͤbhrend die, Novelle Gefängniß nicht, unter einem Monat, bei gewohnheitsmäßiger Handlung Gefängniß nicht unter einem Jahre vorschlägt, wünscht Dr. Hartmann, daß, Falls mildernde Umstände in letzterem Falle vorhanden sind, auf Ge⸗ sängniß bis zu drei Mongten erkannt werden kann. Staats. Minister Frelherr von Berlepsch erklärte den freisinnigen Antrag für unannehm⸗ bar. Bis zur Nachmittagkpause, war noch keine Abstimmung herbei⸗ geführt worden. Die Kommission hofft die erste Lefung des Entwurfs heute zu beendigen.
— In der heutigen (3) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister⸗Präsident, Reichskanzler von Caprivi, der Vize-Präsident des Staats-Ministeriums Dr. von Boetticher, der Minister der geistlichen 2ꝛc. An—⸗ gelegenheiten Dr. von Goßler, der Minister des Innern Herrfurth, der Finanz⸗Minister Dr. Miquel und der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden beiwohnten, theilte der Präsident von Köller zunächst mit, daß der Abg. Dr, Freiherr von Heeremann die Wahl zum Ersten Vize⸗Präsidenten angenommen habe.
Der Präsident von Köller schlug alsdann vor, die ersten Lesungen der beiden Vorlagen, betr. die Einkommensteuer und betr., die Erbschaftssteuer, zu trennen. Dagegen erhoben die Abgg. Rickert, Freiherr von Zedlitz und Dr. Enneccerus Widerspruch, während die Abgg. Br. Reichen⸗ sperger, Dr. Windthorst und von Rauchhaupt die Ansicht des Präsidenten unterstützten.
Wetterbericht vom 20. November 1890, Schauspielhaus. Morgens 8 Uhr. Male: Der Marquis von in 4 Aufzügen von Heinrich Münden. gesetzt vom Direktor Dr. Stto Devrient. von Voß, Kammerberr, Hr.
Stationen. Wind. Wetter.
Fr. Kahle.
in O Celsius
Temperatur Ss ö C. 403
u. d. Meeressp. red. in Millim.
] ge . ö
Bar. auf 0 Gr.
*
Mullaghmore Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. St. Petersb. Moskau... Corł Queens ton 4 Regen Cherbourg ö Helder , Hamburg. Swinemünde Neufahrwasser Memel
in. , märchen, j ; . J 2
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3 halb bed. 2. Regen
3 halb bed. 1L wolkenlos
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Anfang 7 Uhr.
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künster .. Karltzruhe .. Wies haden München .. Ghemniz .
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Bretslau .. 1
Ile dir ; . ; . — ; 3 wolkenlos
ö geld.
) Rebel. Uebersicht der Witterung.
Ein tiefes Minimum, welches bei den Lofoten er⸗ ressing-Theater schienen ist, entfendet einen Ausläufer nach dem süd= ö ö. 91 . .
lichen Schweden, unter dessen Einfluß die füdwest⸗ 2 lichen bis nordwestlichen Winde an der deutschen Anfang . Uhr.
auf dem Ocean, westlich von den britischen Infeln, 3 heranzunahen. In Peutschland ist das Werte? mild, Montag statt. in Norden regnerisch, im Süden nebelsg. In Sst⸗
Deutschland haben vielfach Nachtfröste stattgesunden. Wallner · Theater. Bei weiterem Fortschreiten, des Theildepreffiong⸗ Felix Schweighofer. gebiets nach Osten hin dürfte für Deuifchland ost. Schöller. Voff⸗ wärts fortschreitendes Aufklaren mit Abkühlung zu⸗ Jacobysschen Idee von Carl Laufg. naäͤchst zu erwarten sein. 155. Male: Ter dritte Kopf. Deutsche Seewarte. Akt von Franz Wallner. An — ö Sonnabend; Dieselbe Vorstellung. mm ,d / Sonntag: Einmalige Aufführung von: 6' Nullerl.
Null Anerl — Felix Schweighofer a. G.
Theater⸗Anzeigen.
Ränigliche Schauspiele. Freitag: Opern. Victoria Theater.
haus. 235. Vorstellung. Oberon, König der Die Million.
Elfen. Romantische Sper in 3 Aufzügen. Mußst 12 Bildern! bon Alex. Moss kowsn von C. M., von Weber. Die Recitative von F. Nathanson. Musik von G. A. Raida. Wüllner. Ballet von Emil Sraeb In Scene gesetzt Gredelue. Letzte Woche.
vom Ober- Regisseur Tetzlaff. Dit 9 ö meister Sucher. inan ihr. .
Schauspielhaus. 244. Vorstellung. Die Braut . 38 * von Messtna, der., Die feind chen i enn nt Friedrich Wilhelmstũdtisches Trauerspiel in 4 Aufzügen von Schiller. Die zur Direktion: Julius Fritzsche.
andlung gehörige Musik von B. A. Weber. 14 Male: Der Königsgardist. Dyerettẽ in
nfang? Uhr. 2 Akten von W. S. Gilbert, umgearbeitet von F.
Sonnabend: Opernhaus. Keine Vorstellung. * und R. Gense.
n Scene eg von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. edermann. Hierauf: Mit durchaus neuer
3. Sinfonie ⸗Abend der Königlichen Kapelle. Anfang 74 Uhr. Kapell meister
einer aus den Konservativen, dem Centrum und enden Mehrheit wurde die Trennung der ersten Lesungen .
Der Finanz⸗Minister Dr. Mi ein mit dem Hinweise darau ssender Vorlagen möglich gewesen lichen Vorarbeite gebenden Mitwirkun Folge der Mithülfe
Bedürfniß, dies ausdrücklich vor dem Minister gab darauf eine kurze Ueb der preußischen Steuergesetze Höhe der Belastung an sich drückend sei, heit der Belastung der Einkommensteuer jektsteuern eigneten sich nicht für den Staat; sung der Grundsteuer an die Gemeinden noch ne, so liege das an den Finanzverhältnissen. auch der Ueberschuß jetzt ein großer man nicht vergessen, daß in überwögen, welche dem Staa
guel leitete die Verhand⸗ f, daß die Fertigstellung fo Amtsantritt nur ns der vortreff⸗ Folge der hin⸗ eriums und in fahrung des General⸗
Lande festzustellen. ersicht der Entwickelung daß nicht die sondern die Ungleich⸗ sowohl als der Ge⸗
kurz nach seinem sei in Folge des Vorhandensei seines Amtsvorgängers, in g aller Räthe des Minist
der großen
und führte aus,
werbesteuer. Die Gb wenn eine Ueberwei nicht stattfinden kön
Preußen die Betriebs verwaltungen te nur schwankende Ueberschüsse lie⸗ Deshalb habe die Regierung zwar keine Vermehrung der Staatseinnahmen gefordert, aber fie könne a zichten ohne jeden Ersatz. Die Ueberweisung der steuer an die Gemeinden könne nicht erfolgen, ie Ergebnisse der Staatseinkommensteuer wie denn eine Reform der Gemeindesteuern nicht möglich sei ohne eine Reform der Staatssteuern. ging der Minister auf die Einzelheiten der Deklarationspflicht sei 1847 zum ersten aber seitdem niemals wied Staaten Deutschlands gelte Der Minister ging dann wei ein und widerlegte die in der wendungen, namentlich gegen
uch nicht auf Einnahmen ver Grund⸗ und Ge ohne daß vorher d
Vorlage ein. Male angeregt worden, Was in anderen müsse auch in Preußen möglich sein. Einschätzungsverfahren Presse geltend gemachten Ein⸗ die Betheiligung der Land⸗ Einschätzungskommissionen, der Standesherren Aktiengesellschaften, lassung der Einkommen unter 906 6, einen Einkommen mit einem niedrigeren der Steuersätze. Erbschaftssteuer sondern nur eine Ausdehnung Wo die Erbschaftssteuer nicht bestanden gung aufgenommen worden, icht mehr, wie man sich denn über— ühlen leiten lassen sollte.
Gerechtig⸗
er vorgeschlagen.
ter auf das
die Steuerprivilegi Besteuerung der Steuers die Besteuerung der kl Steuersatze und die
ö Abstufung ätze, die Frei
Progression
die keine neue Steuer sei, der bestehenden Steuer. ie mit Abnei diese Abneigung bestehe n haupt in Steuerfragen nicht von Gef Die Regierung wolle Gegentheil
keine Agrarpolitik, ausgleichende
—
keit. Deshalb müsse der kleine Gewerbebetrieb ent⸗ lastet und der große Betrieb in gerechter Weise herangezogen werden. Auch Diejenigen, welche der Regie⸗ rung weniger zu helfen, als ihr Schwierigkeiten zu bereiten bestrebt seien, würden die Reformbedürftigkeit der Ge⸗ werbesteuer nicht verkennen können. Die früheren Gesetze wären sehr erschwert worden durch die übermäßig gründliche Behandlung von Einzelfragen, aber man dürfe nicht das Ganze wegen der Einzelheiten vergessen; sonst könne man . fertig werden. Alle Parteien) wollten die Steuerreform, alle Parteien müßten deßhalb mitarbeiten an diesem Werke ausgleichender Gerechtigkeit. Er sei überzeugt, daß das Haus in diesem Geiste und in diesem Sinne die Berathungen pflegen werde und darauf beruhe die Hoffnung, daß die Vorlage dies⸗ mal von Erfolg sein werde. (Lebhafter Beifall.)
. ö 4 . 29 inan. Teinisters trat das Haus un die Besprechung der Vorlagen ein; zunächst ergriff de Abg. Reichensperger das Wort. ; f y
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Coburg, 20. November. (W. T. B.) Der Herz von Coburg ist gestern nach Gotha ere ö.
Wien, 20. November. (W. T. B) Nach einer Mel— dung der „Presse“ soll heute im Ministerium des Aeußern eine Besprechung zwischen dem Sektionschef von Szögyenyi, dem Handels⸗Minister Marquis de Bacquehem und dem ungarischen Handels⸗-Minister Baroß stattfinden zu neuerlichen Erörterungen der bevorstehenden Verhand⸗ lungen über den österreichisch⸗ deutschen Handels—⸗ vertrag, da nunmehr die Vereinbarungen der jüngsten Zoll⸗ und Handelskonferenz den Ministern zur Prüfung und Genehmigung vorliegen. Gleichzeitig würden auch die Modalitäten der Umwandlung des österreichisch ungarischen Lloyd in eine ausschließlich österreichische Gesellschaft erörtert werden, wozu die ungarische Regierung bereits prinzipiell ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen habe.
Czernowitz, 20. November. (W. T. B.) Der Land⸗ tag der Bukowing hat die Entsendung eines Arztes nach Berlin zum Zweck des Studiums des Koch'schen Heilverfahrens auf Landeskosten beschlossen.
Rom, 20. November. (W. T. B.) Der Minister⸗ Präsident Crispi ist hierher zurückgekehrt. — Der Großfürst Paul und Bie Großfürstin Alexandra von Rußkand sind gestern Abend in Brindisi eingetroffen und setzten als⸗ bald die Reise nach Wien fort.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) 2 .
245. Vorstellung. Zum ersten Robillard. Arrangement
Anfang 7 Uhr.
Besetzung. Baron Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Grube. Baronin Anna, ihre Nichte, Frl. Kramm. g, Lieutenant, früher in öster⸗ in preußischen Diensten, Berndorff, Hr. on den Schweizern, Hr. Plaschke.
Robillard, Hr. Schloßkastellan,
Heinrich von Seilin reichischen, jetzt
Purschian. Karl Tschudi, Oberst v Pichler, pfälzischer Jabot, Sekretär des Marquis von Delmar. Märtens, Jean, Berndorff's Diener, Hr. Vollmar Anna's Kammerjungfer, zweiter französischer Offizier, Hr. Aberg. Ein deutscher Offizier, Hr. Möcke. Schweizer Offizier, Diener des Kammerherrn, Diener der Frau von Voß, Hr. Fries.
Moulinard.
Rittmeister, Valabrsgue.
Lautenburg. Frl. Conrad.
Amelung, Hr. . Deutsch von Eugen
Hr. Beringer.
Freitag: Ensemble⸗ Wallner -⸗ Theaters. Verlobt: Frl. Anna Rühmekorf mit Hrn. Gutst— Vaudeville in 3 Akten und besitzer Wilhelm Grave (Domãne Blumenau 4 Bildern von H. Meilhae und A. Millaud. Deutsch Gut Welliebausen b. Bisperode) — Baronesse Musik von M. Hervs. Anfang Hanna von Tronchin mit Hrn. Prof. Pr. Bra—
Belle Alliance Theater. Gastspiel von Mitgliedern des Mamsell Nitouche.
Deutsches Theater. Freitag: Das Winter— von Richard Gense.
2 Sonnabend: Mamsell Nitouche. ⸗ * 9 Sonntag: Einmalige Aufführung von: Einer Frhrn. von Salmuth (Arnsberg — Kassel). = Frl.
von uns're Leut'.
Sonnabend: Die Hanbenlerche.
Sonntag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Die nächste Aufführung von (Romeo: Alexander Barthel) findet am Montag
Romeo und Inlia
Verliner Theater. Freitag: 12. Abonnements—
ff Vorstellung. Kabale und Liebe. Sonnabend: Zum ersten Male: Das Schweige⸗
Adolph Ernst⸗ Theater. Unsere ö. . ,,, eon reptow. ouplets von ö ö ö e , , n , ,,, , nfan ö Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
— ; Sonntag: Nachm. 23 Uhr: Hamlet. Gustar Görß Abends 71 Uhr: König Lear.
Freitag: Sodoms Ende.
Thomas - Theater. Hermann Sudermann.
Direktion: C. Thomas.
Der Wetterfrosch. Posse mit Gesang in 3 Akten von Rudolf Kneisel und Hermann Hir schel. Musik (Worms a. Rh.). — Hrn. Max Brunkow Anfang 743 Uhr. (Magdeburg). — Eine Tochter; Hrn. Dr. Hart- Sonnabend: Zum 1. Male: Novität! Der Sol⸗ mann (Kappel⸗Chemnitz). — Hrn. Lieutenant
Akten von G. v. Anfang 74 Uhr. Namelau). — Hrn. H. Becker (Schweghaus). —
Sonnabend und Sonntag: Sodoms Ende.
Küste aufgefrischt sind. Ein neues Minimum scheint Die nachste Aufführungß von? Tin! Chrer r findet en ae, Tn
datenfreund. ͤ Moser und Otto Girndt.
Gastspiel von Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Zum 46. Male:
Ausstattung:; Zum 14. Male; Sonne und Erde. Circus Renz. (Carlstraße) Freitag, Abends Pantomimisches Ballet in 4 Bildern von F. Gaul 7 Uhr: Aug ö. gewählten 3 . .
und J. Haßreiter. Musik von J. Baver. Ballet⸗ . 34 z Ballet eier sonders hervorgehoben: „Deutsche Turner“ Große
8
J. Gundlach. nationale Original ⸗Pantomime 2c. Hippolog. Potpouri (Von plus ultra, der Pferdedreffur mi 10 der bestdressirten Freiheitspferde, ausgef, dressirt und vorgef. von Hrn. Franz Renz. Außerordentliche Tremplinsprünge über 4, 6, 8 und 10 Pferde mit
3 ö. Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten · ante all'r Bec uk ick du Ger Zum letzten Male: . ger. von Frl. Clotilde Hager. Auftreten der 3 , Dünstler · Sp eziglitũ en Mrs. J. F. ö. und 7 ᷓ ö 8 B. Fillis, sowie der Reitkünstlerinnen Vorher? Sey na und Charhbdin Rodgers und B. Fillis, sowie der Reitkünstlerinner 1 Akt von Octave Feuillet.
Lustspiel in Frls. Gierach und Zephora. Komische Entrées und
e e n. ee fut chen. . Intermezjos von saͤmmtlichen Clowns.
Megte: . ang ⸗
,,,, ö, ter fh Nur eine Vorstellung, a. ; 1 ) ö hr.
V ltkten von Alphonse Daudet. .
Zabel. Anfang 75 Uhr.
Sonnabend: Vorstellung.
Familien⸗Nachrichten.
mann (Lehe b. Bremerhaven — Halle a. S). ** Frl. Hedwig Geißler mit Hrn. Major Julius
Elisabeth Gottschalk mit Hrn. Königl. Domänen⸗ pächter Hermann Pratsch (Kolberg — Bodland b. Kreuzburg O-S.). — Frl. Margarethe Krause mit Hrn. Rittergutspächter Peiker (Ober⸗Heyers⸗
Freitag: Zum dorf Nieder · Zedlitz)
Verehelicht? Hr. Dr. med. Ernst Ißmer mit Gels n e vofse Frl. Therese Dimter (Waldenburg i. Schlef.). —
nasiallehrer Julius Umpfenbach mit Frl. Anna Telge (Bunzlau i. Schles ) — Hr. Georg Schnerr mit Frl. Camilla Stenz (Chemnitz). — Hr. Rohert Schönherr mit Frl. Marie Hübler (Riesa a. C).
Jakobstraße 30. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Stadtrath Stie⸗ Freitag: Zum 15. Male: ber (Wandsbeck. — Hrn. Maurermeister Bern⸗
hard Sartig (Berlin). — Hrn. Direktor Fischer
Staroste (Glatz . — Hrn. Amtsrichter Seibt
Hrn. Gustav Lehnhardt (Breslau). — Hrn. Sauer (Mittel · Stradau).
in 3 Akten nach einer ; p fr . ᷣ
Dosse in einem ö. . Anfang 7 ühr. Coneert⸗Anzeigen Concert- Haus.
Concert. III. Virtuosen⸗Abend.
Freitag: Zum 88. Male: Ausstattungsstück in
Ballet von 3 Anfang 7 Uhr. Freitag, Abends 74 Uhr: Lilli Lehmann ⸗Concert mit dem Philharmonischen
Orchester und unter Mitwirkung von Paul Kalisch. Bern,
Gest orben: Hr. Hauptmann a. D. Adolf Borchers (Celle). — Hr. Königl. Oekonomie⸗Rath Gustav Dippe (Quedlinburg). — Frl. Helene von Bülow (Wittenberg i. Meckl.). — Hr. Hauptmann a. D.
Carl Meyder ⸗· Eugen Haberstrohm (Liegnitz⸗. — Hr. Rentier
Ernst Wehner (Pansdorf). — Hr. Reg. Baumeister Gustav Bormann (Halberstadt). — Frl. Gerta von Bülow (Kloster Uetersen). — Hr. Georg Franz
Singakademie. Freitag Abends: Concert von (Berlin). — Hr. Gustav Ferdinand Sontag Clara Schulz Lilie, unter ge. Mitwirkung von Frl. Berlin). — Frau Anna Burokd (Berlin). = Hr. Babriele Wietrswetz und Fr. Jenny Hahn (aus Gugen Ladder (Königsberg) — Hrn. Os kur Ken Frankfurt a. M.).
Philharmonie.
Sohn Hans (Agnetendorf).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Geöffnet von 12 —11 Uhr.
t Sullivan. . wissenschaftlichen Theater.
Musik von
Verlag der Expedition (Scholy.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Am Landes ⸗Ausstellungs ⸗ Park (Lehrter Bahnhof). Anstalt, Berlin 8wW., Wilhelmstraße Nr. 32.
ch Vorstellung im ; Nähere die Anfchlag⸗ Sechs Beilagen
(einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 20. Novemher
E89.
3 28 O.
* Dr. Emin Pascha, ein Vorkämpfer der Kultur im Innern Afrikas.
Der bekannte Afrikareisende Paul Reichard giebt in einem soeben im Verlage von Otto Spamer in Leipzig er⸗ schienenen Werke eine auf eingehenden Jorschungen wie per⸗ sönlichen Mittheilungen beruhen he ausführliche Darstellung der gesammten Thätigheit Emin Paschas, seiner Kämpfe im Innern und mit den Anhängern des Mahdi, bis zu seinem Zusammentreffen mit Stanley. Bei dem augenblicklich herr⸗ schenden Meinungsstreit über die Bedeutung Emin Paschas als Gouverneurs von Aequatoriꝗ und den mehr oder weniger befangenen Urtheilen Stanley 8 und Mounteney Jephson's über ihn kann man diese Veröffent⸗ lichung eines objektiv urtheilenden deutschen Forschers nur willkommen heißen. Neben den Vorgängen in der Provinz Emin's sind in dem Werke auch interessante Schilderungen
es Landes enthalten, welche der Verfasser zum Theil aus eigener Anschauung wiedergiebt, sowie Ueberblicke über die historische Entwickelung des Verhältnisses der oberen Nilländer zu Egypten und den Aufstand des Mahdi, von denen wir hier indessen absehen, da wir nur die Thätigkeit Emin's in Betracht ziehen wollen.
Wie der Verfasser mittheilt, kam Emin im Jahre 1876, als der Vize⸗König Ismail Pascha zahlreiche Europäer ins Land zog, nach Kairo und trat bald darauf als praktischer Arzt bei dem General⸗Gouverneur des Sudan in egyptische Dienste. Als solcher kam er sofort mit Gordon Pascha, dem damaligen Gouverneur der Aequatorialprovinz, in Berührung, welcher bald seine hervorragende Fähigkeit, mit Eingeborenen, Arabern und Türken zu verkehren, erkannte und ihn zweimal mit wichtigen Sendungen nach Uganda und Unjoro betraute. Als Gordon Ende 1876 die von ihm organisirte Provinz verließ, übergab er die Verwaltung zunächst dem Amerikaner Prout, der aber schon im folgenden Jahre aus Gesundheitsrücksichten diesen Posten aufgab, und dann Ibrahim Effendi Fazi, welcher aber, da er, statt dem Sklavenhandel entgegenzutreten, sich durch ihn be— reicherte und die Provinz in Aufregung versetzte, seiner Stelle enthoben wurde, Auf Anregung des Dr. Junker ernannte Gordon nun 1877 Emin mit dem Titel eines Bey zum Mudir der Provinz. Die Verhältnisse, unter denen Emin fein neues Amt übernahm, waren, wie der Verfasser ausführt, unge⸗ mein schwierige. Die Bevölkerung, aus einer Menge ver— schiedener Stämme zusammengesetzt, war duich die Miß— wirthschaft Fazi's in große Aufregung versetzt, die Beamten waren in jeder Beziehung unzuverlässig und der Sklaven— handel wurde von ihnen offen und spystematisch be— trieben. Die Soldaten und Dragomane — letzteren lag der Verkehr mit den Eingeborenen ob — mißhandelten die Bevölkerung und suchten sich auf jede Weise zu bereichern; überdies war die finanzielle Lage der Provinz, welcher eine übermäßige Schuldenlast aufgebürdet war, eine durchaus un— befriedigende. Dazu kamen noch die von Seiten der Behörden in Chartum eintretenden Schwierigkeiten. Man ließ Emin lange Zeit ohne Nachrichten, die Beamten und Truppen ohne Besoldung, und selbst die Dampferzufuhren von dort, welche eigentlich es allein ermöglichten, bie Aequatorialprovinz zu halten, trafen nur selten und unregelmäßig ein. So kamen in der Zeit von 1878 bis zum Frühjahr 1885 nur neun Dampfer aus Chartum in Lado, dem damaligen Hauptorte der Provinz, an. Emin stand mithin einer scheinbar kaum zu bewältigenden Aufgabe gegenüber, und daß er vor ihr nicht zurückschreckte, ist an sich schöon ein Beweis seiner Tüchtigkeit. Emin, der schon als Arzt viel im Lande umhergereist war, kam bald nach seiner Ernennung gar nicht mehr zur Ruhe, doch erreichte er durch seine Exkursionen, daß die Eingeborenen jährlich zweimal Tribut zahlten. Als Gegenleistung verlangten sie zunächst nur Garantie für Eigenthum und Keben und Herstellung von Ruhe und Sicherheit. Wie groß Emin's Ansehen und Macht geworden waren, beweist der Umstand, daß 91 seinem Erscheinen in der im Nordwesten helegenen Station Ajak die Danagla, welche dort schrecklich als Sklavenräuber gehaust hatten, sofort 300 Sklaven an ihre Angehörigen und Häuptlinge zurücksandten. Während in allen übrigen nördlich gelegenen Provinzen mit dem Beginn der Mahdistenbewegung eine gewaltige Gährung ausbrach, herrschte in Aequatorig vollständige Nuhe. Die Magazinẽ waren gefüllt, die Verbindungen zwischen den einzelnen Stationen waren vollständig gesichert, die Neger standen auf Emin's Seite und machten es den nur widerwillig dienst— thuenden Beamten leicht, ihre Pflicht zu erfüllen. Dieser Erfolg war allein der Einsicht und außerordentlichen organi⸗ satorischen Fähigkeit Emin's zuzuschreiben. An Stelle der un⸗ zuverlässigen Danagla waren Leute aus den einheimischen Stämmen zu Soldaten ausgebildet worden, auf die man sich vollständig verlassen konnte, welche aber allerdings später, als durch Stanley die Aufforberung aus Egypten eintraf, das Land zu, verlassen, Schwierigkeiten bereiteten. Noch im Fanugt 15s. fand Dr. Junker, als er hei Emin anlangte, die. Verhältnisse in der Aeguatorialprovinz derart, daß sie nach keiner Richtung hin Gefahren barboten. Ein so“ ge— waltiger Aufstand wie der der Mahbisten konnte aber auf die Dauer nicht ohne Einfluß auf die Provinz bleiben, und es brachen denn auch nach der Unterbrechung der Verbinbung mit Chartum im Nordwesten Unruhen aus, welche Emin bestimmten, diesen Theil der Provinz zu räumen. Die Rebellen drangen aber, unterstützt von früheren Offizieren Emin's, die zu ihnen übergegangen waren, immer welter vor, und als int Rpril 1885, nachdem die Station Amadi nach heftigem Widerstande gefallen war, die Nachricht von dem Verluste Chartums ein⸗ traf, faßte Emin den Entschluß, Lado zu räumen und sich auf die Besitzerhaltung des südlichen Thells der Provinz zu be⸗ schränken. Trotzdem er durch das Gefühl, von Egypten ver⸗ lassen worden zu sein, bedrückt wurde, suchte er doch zu retten, was zu retten war, und harrte tren auf seinem Posten aus. Am 19. Juli 1855 langte er in Wadelai an, welches nun der Sitz der Regierung wurde. Dr,; Junker, der bisher theils bei Emin, theils in dessen Provinz sich aufgehalten hatte, ging nun den Nil hinauf bis Kibirs und gelangte von dort nach der Ostküste und so nach Europa.
Wenige Wochen später traf eine in französischer Sprache ab— gefaßte amtliche Depesche der egyptischen Regierung bei Emin ein, in welcher ihm mitgetheilt wurde, daß es ihr un⸗ möglich sei, ihm beizustehen, da sie den Sudan aufgeben müsse. Zugleich gab man ihm carte blanche für den Fall, daß er sich entschließen wolle, aus der Provinz fortzugehen. Das Haupthinderniß gegen einen solchen Abzug aber bildeten die Offiziere und Soldaten. Der größte Theil der Leute zog es selbstverständlich vor, in der Heimath zu bleiben, aber auch die aus Egypten stammenden Sffiziere fühlten kein Ver⸗ langen, dorthin zurückzukehren, da sie geheirathet, Sklaven gekauft oder geraubt und sonstigen Besitz erworben hatten, auch die Mühen und Strapazen eines Marsches an die Küste scheuten. Die Leute wollten und konnten nicht glauben, daß die egyptische Regierung den Sudan aufzugeben beabsichtige. Dazu kam, daß die Depesche in französischer Sprache ab— gefaßt war, es zweifelten aus diesem Grunde alle an der Echtheit derselben und hielten die ganze Nachricht
für eine Erfindung Emin. Zwar klärten sich die Ver⸗
hältnisse, wenn es auch im Norden zu einigen Anzeichen von Meuterei kam, und in der Zeit bis zu Stanley's Ankunft herrschte in der Provinz vollständige Ruhe; aber das Miß— trauen hatte einmal Boden gefaßt, und es erscheint daher nur natürlich, daß, als Stanley's Expedition eintraf, ihr schlechtes Aussehen und die mitgehrachten Schreiben der egyptischen Regierung verhängnißvoll für Emin wurden.
Daß dieser übrigens nie die Absicht gehabt hatte, Afrika zu verlassen, — wäre es der Fall gewesen, so hätte er es leicht ausführen können, wie es ja dem Dr. Junker ge⸗ lang, die Küste zu erreichen — geht aus zahlreichen Stellen in Emin's Briefen, welche der Verfasser anführt, hervor. Er hatte vielmehr immer nur darauf gerechnet, durch Stanley die nöthige Unterstützung an Waffen, Munition u. dgl. zu erhalten, wie früher von der egyptischen Regierung, um auch ferner den Besitz der Provinz aufrecht erhalten zu können. In Europa, vor Allem in England, hatte man die Lage allerdings anders aufgefaßt und in dieser Verschiedenheit ist — selbst wenn man von anderen Interessen, welche etwa eine Rolle dabei gespielt haben, absieht — der Grund zu den Differenzen zu suchen, welche bei der „Rettung“ und „Befreiung“ Emin's durch Stanley zu Tage traten.
Daß sich übrigens in neuester Zeit auch in England das Urtheil über Emin Pascha, welches bisher ausschließlich durch die Ansichten Stanley's beeinflußt wurde, zu ändern beginnt, beht aus nachstehender Aeußerung der „St. James Gazette hervor:
„Wer bat H. M. Stanley, sein Leben für den Gouverneur von Aequatoria in die Schanze zu schlagen? Sicherlich nicht Emin? Der (von Stanley in Brooklyn gemachte) Vergleich Emin's mit Livingstone erinnert uns daran, daß Beide Männer des Friedens waren, welche Afrika und afrikanische Eigenthümlichkeiten besser kannten, als Stanley sie je auf seinen drei oder vier Forschungsfeldiügen kennen gelernt hat. Wenigstens wußte Emin zu regieren, jedenfalls big feine Leute in Folge der Gerüchte über den Vormarsch Stanley's aufsätzig wurden. Elf Jahre hindurch hatte er sich mit Ehren gehalten. Emin wenigstens zeigte keine Lust, zur Civilisation zurückzukehren und sich auf Fest⸗ mählern Weihrauch streuen zu lassen.“ .
Noch hezeichnender aber schreibt der Daily Chronicle“, in einem Artikel über Emin Pascha und Stanley, daß „ein Tag von Emin's Arbeit in Afrika nützlicher für die Menschheit und die Civilifation sei als zehn Jahre Stanley'scher Expedition“.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Spandau wird dem „Deutschen Tgbl.“ unter dem 19. d. M. geschrieben: In den technischen Instktuten Spandaus ist durch Anschlag zur Kenntniß des Arbeiterperfonals gebracht worden, daß auf Befehl des Kriegs ⸗Ministeri ums fortan allen erkrankten Arbeitern, gleichviel, wie lange sie in einem der Institute beschäftigt waren, Krankengeld auf ein volles Jahr gewährt wird. Bisher dauerte die Krankenunterstützung zu Anfang der Anstellung in der Fabrik nur 13 Wochen und steigerte sich bei längerer Beschaͤftigung auf ein halbes Jahr und viel später, nach mehrjähriger Arbeit, auf ein ganzes Jahr.
Aus Chemnitz wird demselben Blatt unter dem 17. d. M. be⸗ richtet: In der Stärker'schen Strumpfwaarenfabrik striken seit Sonnabend, mit Ausnahme der Spulerinnen, sämmtliche Frauen und Mädchen wegen der niedrigen Löhne, und heute sind auch die männlichen Arbeiter ausgeschlossen worden. (Vgl. Nr. 28 d. Bl.) Die Männer sind aber bon ihren Hülfskräften abhängig. Da Hr. Stärker den Forderungen der Frauen um Zahlung der höheren Lohn ⸗ sätze nicht nachgeben wollte, so schloß er heute Mittag einfach die
abrik. ö Hier in Berlin fand einer Mittheilung der ‚Volks⸗-Ztg.“ zufolge gestern eine große Versammlung von Mitgliedern) der deutschen Gewerkvereine statt, welche sich in eingehender Weise mit der Arbeiterschutzgesetzgebung beschäftigte. Der Anwalt der Gewerkyereine, Reichstags - Abgeordnete Dr. Max Hirsch, erstattete einen Bericht über die Berathungen der ÄÜrbeiterschutzfom⸗ mission., wobei, er hervorhob, daß die gegenwärtige Vor— lage, namentlich in der Fassung der Kommission, manche Verbesserungen gegen die jetzigen Verhaͤltnisse bedeute. Die Versammlung nahm eine Resolütlon an, welche gleichzeitig dem Reichstage als Petition unterbreitet werden soll; in diefer richtet die Versammlung an den Reichstag das Ersuchen, Behufs eines wirk— samen Arbeiterschutzes einerseits die förderlichen Beschlüsse der Gewerbekommission in erster Lesung insbesondere zu S§. 105 und 1346 aufrecht zu erhalten, andererseits bestimmt formulirte Forderungen der deutschen Arbeiter zu erfüllen, die sich auf die Sonntagsruhe, die Kinder, Arbeiterinnenarbeit, auf die Ver— ö und das Koalitiongrecht beziehen.
Antheil der deutschen an der allgemeinen Handelsmarine.
Je stärker die Fortschritte der Kultur die einjelnen Staaten drängen, lohnende . für die eigene Bevölkerung zu suchen und zu erhalten, desto wichtiger wird es unter Anderem auch, einen Ueberblick darüber zu gewinnen, welche Stellung unter den Handels marinen der hauptsächlichsten seefahrenden Nationen der deutschen zu. kommt. Daß Commereial Department, deg Board of Trade in London hat sich von den betreffenden statistischen Gentralstellen die zu diesem Behufe brauchbarsten Zahlenangaben beschafft. Die- selben sind freilich bei einlgen Staaten noch für ein oder mehrere
Jahre rückständig und beruhen leider auch nicht durchgängig auf gleich artiger Grundlage, indem zumal die unterste Grenze der Erhebung zwischen 2 bis 60 Registertons schwankt, ja für manche Länder über⸗ haupt nicht bezeichnet wird. Immerhin erscheint die hierunter folgende Zusammenstellung, so lange es keine auf einem vollkommen überein · stimmenden Aufnahmeverfahren beruhende Zahlen giebt, zur Abschätzung des Verhältnisseg, in welchem sich die verschiedenen Kauffahrteiflotten zur deutschen (diese — 1000 gesetzt) befinden, nicht ungeeignet.
Anzahl Reg ⸗Tons sämmtlicher See schiffe
ltniß
letzterer
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Staaten: Zeit
Verh.
Mi
.
L) Britannien... Ende 1887 22136 7335 182 R . 60 269 1593 572 3) Deutsches Reich.. 38 1240182 4) Ver. St. von Amerika Mitte 1015563 5) Frankreich .. Ende 972 525 6) Italien. . ( S9 h 625 ö 1883 868 593 980 8) Schweben. 1887 3 90 500 096 9) Rußland ohne Fin—=
kö 1886 51 8 492030 w , 1887 3326 270515 1I) Griechenland... ö. ⸗ ' 258 756 12) Niederlande . 256 310 1 13833 9 255 381 14) Oesterreich⸗ Ungarn . Ende 18857. 3 243 179 165) Japan (europ. ge-
J 11 48 120 241 1 65 S6 391 w 1885 366 72 614 1 1887 ; 35 501
Daß die Handelsflotte der Briten fast fünfmal die deutsche über⸗ ragt und 45,4 9/0 der gesammten in unserer Tabelle nachgewiesenen Tragfähigkeit besitzt, ist die natürliche Wirkung der geogtaphischen Lage Großbritanniens, feiner ruhmvollen Seegeschichte und der langen Küsten seiner über alle Meere vertheilten Gebiete. Unter den übrigen Seestaaten nimmt Deutschland eine im Verhältniß zu seiner be—⸗ scheidenen Küstenentwickelung hohe Stellung ein, welche noch durch die Tüchtigkeit seiner Seeleute gehoben wird.
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(E Holzausfuhr aus Schweden und Norwegen.
Nach amtlichen Berichten bezifferte sich die Holzansfubr aus Schweden in den drei ersten Vierteljahren dicses Jahres auf 8 584 009 chm gegen 3 618 060 ebm, und diejenige Norwegens auf 1702 079 Reg. Tons gegen 1790 016 Reg ⸗Tors in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Kunst und Wissenschaft. Das Koch'sche Heilverfahren.
In der Berliner Stadtverordneten-Versamm— lung sind nach der „Nat.⸗Itg.“ zwei dringliche Anträge wegen Verleihung des Ehrenbürgerrechts und Ueber— lassung von Räumlichkeiten zur Ausübung seines V 2 M C r ' e . * fahrens an Professor Robert Koch eingebracht worden. erste Antrag lautet:
„Die Versammlung wolle beschließen, Hrn. Professor Dr. Robert Koch das Ehrenbürgerrecht der Stadt Berlin zu verleihen und den Magistrat zu ersuchen, diesem Antrage betzktreten. Wir bitten am Verhandlung in öffentlicher Sitzung.
Der zweite Antrag lautet:
Die Versammlung ersucht den Magistrat, dem um die Mensch⸗ heit und vorzugsweise um unsere Stadt bochverdienten Forscher Hrn. Professor Dr. Robert Koch bis zur Fertigstellung der i vom Staat zugesicherten Klinik diejenigen Räume,
Förderung seiner neuesten Entdeckung bedarf,
zur Verfügung zu stellen, und den bezüglick
von Kranken und sonst von ihm etw ohne Rücksicht auf die isheri Magistrats stattzugeben. Die
Zwecke erforderlichen Mittel zur Verfü züglich der geschäftlichen Behandlung diese I) denselben als dringlichen vor der t dn 2) denselben durch einen vom Vorstand sofort zn schuß von 19 Personen vorberathen zu lasse zugeben, noch in derselben Sitzung Bericht zu erstatten.
Beide Anträge sind unterzeichnet von: Meyer L. 2 Bergemann, Cassel, Dräse, Franke, Frentzel
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Pincussohn, Sachs II. Weber, Weiß, Witkowski, Wohl
Die heute erschienene Nr. 4 zinischen Wochenschrift Koch'sche Heilverfahren bezüglichen theilung des Hrn. Geheimen Medizimal Rathe Fräntzel im Königlichen Charité Krankenhause Systematische Anwendung des Koch'schen Spezifikum Tuberkulose bei inneren Krankheiten O. Tränzel und Stabsarzt Dr 2) Bericht über die s des Hrn. Geheimen Medizinal⸗Rath handelten Fälle von chirurgischer Levy in Berlin. — 3) Aus der Abtheilung fin Kranke im Königlichen Charité Krankenhause in Berlin: Ue die Versuche mit dem von Hrn. Geheimen Medizinal Nat Koch gegen Tuberkulose empfohlenen Mittel, von Dber⸗Stahz arzt Dr. R. Köhler und Stabsarzt Dr. Westphal. Ahe diese Mittheilungen bestätigen die neulichen von dem Geheimen Medizinal Rath Prof. Koch veröffentlichten Mittheilungen
Wie die „ Schie/ Ztg.“ aus Görbers dorf berichtet, ist das neue Koch'sche Keilmittel für Schwindsüchtige in der dortigen Dr. Römpler'schen Keilanstalt zur Einführung gelangt. Der dirigirende Arzt Dr. Nömpler dat in Berlin die Be handlungsmethode während eines längeren Aufenthaltes studirt und leitet persönlich die Anwendung des neuen Heilverfahren in seiner Anstalt.
Aus München, 18 November, berichtet die Allg Ztg.“ Geheimer Rath Dr. von Kerschensteiner in beute Mittag von Berlin zurückgekehrt. Um 2 Uhr hatte er eine über eine Stunde dauernde Audienz bei dem Minister des Innern Freiherrn von Feilitzsc. Wie wir erfahren, werden schon morgen Sendungen der Koch schen Imp fflufsigkeir hier eintreffen. Dieselben werden an die Kliniken Der