1890 / 289 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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maßen geschlossen zu halten, waren vergeblich. Es wirkte wie ein elementares Erelgniß, als Koch aus dem Institut binausqing. die Lehrthätigkeit aufgab und an seiner Stelle eine andere Person auftrat.

In der Unterredung, die ich, wie ich glaube, an demselben Tage mit ihm hatte, ging Koch noch tiefer in die Materie ein, so tief, daß er von vornherein, wie das nicht anderg zu erwarten war, bereit war, mir das Letzte, was er wußte, zu enthüllen Ich habe ihn gebeten, es mir nicht zu sagen, aus naheliegenden Gründen; denn es konnte auch ohne mein Verschulden eine Mittheilung von mir gemacht werden, welche, wie ich in einem andern Zusammenhange nachher darthun werde, unter Umständen mehr schaden als nützen konnte. Jedenfalls muß ich wiederholen, daß Koch schon im ersten Augenblick voll kommen bereit war, die Akten zu öffnen, und daß auch nie in irgend einem Moment ein Gedanke durch seine Seele gezogen ist, welcher andere Alz rein wissenschaftliche und ideale Grundlage hatte. (Eebhaftes Bravo).

Daß Thema, das wir behandelten, wie ich es hier so genau augeinandersetzen kann, weil ich alles in Immediatberichten und Schreiben an das Staats⸗Ministerium niedergelegt habe, so daß ich meiner Phantasie etzt nicht die Zügel schießen lasse, sondern aus den Akten referiren k das Thema der Unterhaltung war wesentlich das: Lassen ic BVeranstaltungen treffen, um dem Prof. Koch für setzt wie für die Zukunft die Durchführung seiner Arbeiten und die Ausdehnung auf verwandte Ge— biete zu erm salichen? Er glaubte, daß er zu diesem Zwecke einer Kranker rtdeilung bedürfe, und zwar einer solchen innerhalb einer großen Krarkeranstalt, wo er aut einer Fülle det Materials sich ge⸗ eignete Fal dervorziehen könnte, um die verschiedenen Infeftions⸗ krankbeiten zudiren zu können. Zweitens wünschte er ein wissenschaft⸗ liches net, in welchem er die nöthigen Versuche machen könnte. Ich bet ien die Charits an; er glaubte aber, daß ein anderer Weg einfacher um Ziele führe, nämlich der, daß er in dem sogenannten Barockenlasareth der Stadt in Moabit sich drei Baracken mit 150 Kranken siberweüsen ließe, welche er auñ den dort vorhandenen vier bis fünf⸗ hundert Kranken entnehmen könnte. Er bat mich, in dieser Richtung bei der Sladt daß Mögliche zu thun, was ich ihm natürlich auch zusagte

Im Uebrigen bat ich ihn nun, einige Universitätskliniken als ein weiteres Versuchsfeld für seine Entdeckung auf dem Gebiete der Tuberkulose zu benutzen. Er war aber so sicher und fest in seinen Beobachtungen und Ergebnissen, daß er von dem Anerbleten keinen Gebrauch machte. Wir trennten uns, ohne in der Hinsicht zu einem Abschluß zu kommen. Ich habe aber den Ge⸗ danken weiter verfolgt; es war für mich zweifellos, daß, wenn Dr. Koch mir sagte, er habe eine wissenschaftliche Thatsache in der und der Weise gefunden, dies auch wahr ist; aber es schien mir doch auch darauf anzukommen, daß der Welt und diese spielt hierbei die entscheidende Rolle eine verblüffende Entdeckung in einer Form vorgeführt wird, welche möglichst, auch im Interesse der Erfindung, Zweifel ausschließt und eine Kontrole gestattet. Alle oder doch fast alle unsere großen Entdeckungen auf naturwissenschaftlichem Gebiete schließen sich, wenigstens in Preußen nach der Or— ganisation des höheren Unterrichts und des Forschungswesens, überwiegend an die Universitäten an. Unsere deutschen Kliniken

haben im In⸗ und Autlande den Ruf, daß auf ihnen nicht ge— logen wird, sondern daß dort nur dasjenige veröffentlicht wird, was wirklich genau erkannt und erforscht ist. Man ist gewöhnt, genau in ihren Publikationen zu erkennen, wo die Beobachtung der Thatsache übergeht in die Spekulation; denn eine Vermischung von Spekulation und exakter Forschung darf niemals in unseren klinischen Publikationen so eintreten, daß nicht der Kenner beide Elemente von einander trennen könnte.

Ich habe also auf meine Entschließung und Verantwortung hin die hiesige chirurgische Klinik dazu ausersehen, das kritische Mittel von Universitäts wegen zu erproben. Das ist mir bei dem Entgegen— kommen ihres Leiters, des Professors von Bergmann, ein Leichtes ge— wesen, und in ausreichender Weise ist es, wie ich glaube, gelungen, in dem Königlichen Klinikum eine großartige Versuchsanstalt bherzu⸗— stellen. Bereits am 6. November war es möglich, ein durchaus eigen artiges und reichhaltiges Material, welch kulose, mit Ausnahme der Lungentuber und diejenigen Versuch theilungen machen wer

Sie wissen aber schon selbst aus den öffentlichen Zeitungen, daß dort in der Tl endezvous der Aerzte mehrerer Welttheile stattfindet. Es vergeht kein Tag, wo nicht mindestens 300 Aerzte die Kranken besichtigen; fast täglich finden dort Vorstellungen statt, und es ist schon soweit gekommen, daß selbst der Unterricht der Mediziner, das Operiren hat zurücktreten müssen, und erst in f zwei Tage in der Woche frei gemacht worden, um die ei gabe der Klinik zu erfüllen.

Indem ich diesen Tbeil der thatsächlichen Entwickelung

ich über auf die Erfüllung des Koch's

ztadt gegenüber. Am 1. November fand

en städtischen Vertretern und mir statt; es erge

iten, und es war klar, daß der Koch sche Wunsch sich in übersehbarer Zeit erfüllen lassen würde, wie e

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hatte. Ich hatte daber sch eventuell, sowobl mit mit der Charits. Es dem Herrn Finanz · Minister und mit daß, wenn irgend möglich, es : s ole Staatsmitteln zu unterstützen s gel durch die Art und Weise, Charite · Direktion die zu beseitigen. Wir sind berangegangen, am 6. stand dirt und superrevidirt worden, Minister bereitwillig zur Berfügang im Anfang der Arbeit. Noch nach einer andern Richtung hin gewisses Interesse. Am November eingehend über die Veröffentlichung. noch die Absicht Alles, was er wußte, zu sagen, ganz und offen. Aus der eingebenden Besprechung aber, welche in Gegenwart von zwei Ministerialräthen stattfand, ergab es sich, daß Koch überhaurt nicht im Stande war, eine so genaue Beschreibung des Verfahrens zu geben, daß die zuwverlässige

Herstellung eines wirksamen Mittels sicher gestellt war. Er konnte zwar mittheilen, aus welchen Stoffen er das Mittel herstellte, er konnte zwar die Methode beschreiben, aber das Zeigen der Methode war nicht möglich, und doch war dies nothwendig, denn die Methode ist so schwierig und so verantwortungsvoll, daß sie auf Grund einer Beschreibung nicht sofort ausgeübt werden kann. Zwar kann sie durch einen geübten Bakteriologen durch logisch angestellte Versuche an der Hand der Beschreibung gefunden werden, aber Koch nimmt an, daß Monate hierzu gehören würden. Demgegenüber lag die große Gefahr vor, daß das Mittel nach erfolgter Publikation nachgeahmt würde und zwar ohne jede Möglichkeit, die Wirksamkeit dieses Mittels zu kontrollren. Koch erklärte sich selbst durchaus außer Stande, auf chemischem Wege nachzuweisen, daß das Mittel aut durchaus richtigen Stoffen hergestellt oder wirksam sei. Hierin liegen natürlich große Gefahren, von denen die Geldgefahr die geringste ist, ob wohl immerhin Millionen der Menschheit von Schwindlern abgenommen worden wären. Ungleich größer war die Gefahr, daß die Erzeugung und Anwendung zweckwidriger und unwirksamer Mittel die Leidenden schwer schädigen würden, mindesteng dahurch, daß die geeignete Zeit zu ihrer Heilung verpaßt würde, dadurch unendlich viel Hoffnungen getäuscht, vielleicht auch viele Menschenleben vernichtet werden würden. Ich habe am Schluß der Unterredung Koch gegenüber die Verantwortung übernommen und trage sie an Koch's Stelle vor der Welt, daß ich ihn gebeten habe, die Veröffentlichung nur soweit zu geben, daß eine Nachahmung des Mittels ausgeschlossen sei (Bravoh

Die Veröffentlichung, meine Herren, vom 13. November ist bekannt. Es giebt kein schlichteres und einfacheres Dokument, sie wird alle Zeit unvergänglich bleiben in der Geschichte unserer Wissenschaft.

Eine noch schwerere Bedeutung erlangte in der historischen Ent wicklung die Frage nach der Herstellung des Mittel. Der Herr Vorredner hat dieses Thema bereits gestreift. Schon am J. No⸗ vember erklärte ich dem Geheimrath Koch, es sei unmöglich, die Sache weiter so zu halten und sagte, daß Berlin schwerlich so viele Hotels und vielleicht die Eisenbahn nicht so viele Waggons habe, um die hlerher strömenden Kranken aufzunehmen, wenn es nicht möglich wäre das Mittel in größerer Quantität herzustellen und in weitem Umfange zu vertreiben. Die Schwülerigkeiten lagen und liegen ietzt noch zum Theil darin, daß es bisher nicht möglich gewesen ist, eine Methode einwands— frei zu erfinden, um das Mittel im Großen darzustellen. Die Arbeiten vollzogen sich und vollziehen sich überwiegend auch heute noch im Reagensglase, und auch die, äußerste Anspannung läßt es als aus— geschlossen erscheinen, dickenigen Fälle von Anforderungen zu erfüllen, welche von allen Seiten herantreten.

Dies aus der geschichtlichen Entwickelung, und Sie werden er— kennen, daß die Fragen, welche an die Regierung gestellt worden sind, sich jetzt leichter beantworten lassen.

Ich trete nun ein, wle der Herr Vorredner, wenn auch in anderer Gruppirung, in die Erörterung der Frage: was liegt eigentlich vor? Um welche Entdeckung handelt es sich? Was bildet für diese Erregung und Unruhe, die über die Welt ge— kommen ist, Grund und Ausgang? Wir verjeichnen heute beinahe einen pessimistischen Rückschlag ist derselbe berechligt? Was sind für Verschuldungen auf Seiten des Publikums, auf unserer Seite eingetreten? Mir scheint: unter dem Gewirr der Tages⸗ interessen ist in neuerer Zeit dasienige verwischt worden, was wohl für Koch dle Hauptsache ist: die naturwissenschaftliche, die theoretische Seite der Sache; im Vordergrund des Interesses, der Diskussion steht setzt die praktische, die medizinische Seite. Ich möchte sie beide erörtern.

Von der naturwissenschaftlichen Seite der Sache! welche ich für die wichtigste halte, obwohl sie weniger greifbar ist, habe ich versucht, von meinem Standpunkte als Laie mir ein Bild zu machen. Ich knüpfe bei dieser sehr einfach und nüchtern gehaltenen Darstellung an Mancherlei an, was ich im Laufe der Jahre mit Koch zu besprechen das Glück gebabt habe. Und ich darf wobl bereits an dieser Stelle meines Vortrags erwähnen, daß, als ich gestern mit Koch konferirte, ich diese wenigen Nottzen, welche ich aufgezeichnet hatte, ihm vorgetragen habe, und daß er sie gebilligt hat. Er bat zwei Ausstellungen gemacht, die ich natür⸗ lich berücksichtigt babe. Es haben die Gedanken eines Laien einen re— lativen Wertb, sie lassen sich sehr viel besser fassen, sind aber, glaube ich, so nüchtern, daß sie sich dem Verständniß anderer Laien leicht er schließen

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h glaube, annehmen zu können, daß ein Mittel gefunden ist

welches, wenn es einem lebenden Menschen zugeführt wird, auf die

ganz

befinden, eine überaus heftige Wirkung äußert. Das Mittel virksam, wenn es in das Gefäßsystem eintritt, nicht, wenn es

Terdauungswege zugeführt wird. Die Injektionsstelle kann von der

nkten Stelle weit entfernt sein. Die Wirkung tritt ein auch bei außerordentlicher Verdünnung (1: 1000). Sie ist eine ganz igenartige, gewaltsame, unmittelbar auf die Tuberkelbaeillen bezw. ie dieselben umgebenden Gewebe gerichtete. Sie tritt überhaupt

er nur in sehr vermindertem Maße ein bei Nichttuberkulösen,

o nicht oder nur sehr beschränkt, wenn überhaupt keine Baeillen rliegen oder wenn die Bacillen einer anderen Speeies angebören.

Das Mittel ist gefunden durch lange, nach bestimmten Gesichts

punkten fortgesetzte Versuche an Tuberkelbaeillen und, wie man vermuthen darf, an ihrem Nährboden. Das Mittel entziebt sich anscheinend der sicheren Feststellung durch die heutige organische Chemie und scheint über ein dunkles Gebiet derselben Licht zu verbreiten. Die Methode, durch welche das Mittel gewonnen, ist voraussichtlich übertragbar auf andere Infektionskrankbeiten, welche durch kleinste Pflanzen oder durch kleinste Thiere verursacht werden. Koch erwähnte bierbei noch, daß er in der That auch den Schluß anerkenne und namentlich auch den Blick auf das Gebiet der Chemie J Er meinte, es würde die Entdeckung, wenn sie erst weiter und ausgestattet wäre, dem Studium der Giweißverbindungen

einen ganz neuen Aufschwung geben.

s ist, meine Herren, in seiner Objektivität, wie ich glaube, so wenig gesagt, aber wenn man versucht hat, sich mit enschaftlichken Problemen zu beschäffigen, so findet man so wältigende Neuheiten in dieser bisherigen Entdeckung, daß

wir in der That den Eindruck haben, daß wir auf viele, viele Jahr⸗ zehnte binaus durch diese Entdeckung beberrscht werden; und wir auf den beute scheinbar allerfernliegendsten Gebiete zu neuen ungeahnten Aufschlüsfen kommen werden.

Was aber diese Entdeckung, die auf rein naturwissenschaftlichem

Gebiet entstanden ist, so wunderbar erhebt, und, soweit meine beschei⸗ dene Kenntniß reicht, über Alles, was in unserer Kenntniß liegt, ist die Thatsache, daß diese Entdeckung unmittelbar hat verwerthbar ge— macht werden können für die Praxis, für die Medizin. Der Herr Vorredner hat bereits die diagnstische Bedeutung des Mittels hervorgehoben, welche heute bereits außer jeder Frage sieht. Ich habe wenigstens beü aller gewissenhaften Nachforschung aller derjenigen Publikationen, die mir bekannt sind, auch nicht die entfernteste An⸗ deutung gefunden, daß heute, schon nach wenigen Wochen, nur der ge⸗ ringste Zweifel aufkommen kann, daß nach der diagnostischen Richtung hin das Mittel in seiner Sicherheit unvergleichlich ist und auf alle Zeit einen wesentlichen Schatz für die praktische Medizin bilden wird. Sie werden allerdings, wenn Sie solche Publikatienen lesen, wie sie in der medizinischen Wochenschrift überwiegend erschienen sind und dann in den Tagesblättern abgedruckt werden, einigen Fällen begegnen, wo der Verdacht einer tuberkulösen Erkrankung zwar vorliegt, gleichwohl aber durch das Mittel eine Wirkung nicht von vorn herein erzielt wird. Diese Erscheinung ist für alle Diejenigen, welche die Sache wissenschaftlich als Aerzte be⸗ handeln, vollkommen erklärlich. Die Herren Aerzte erklären es alle übereinstimmend so, daß, wenn jetzt bediene ich mich natürlich laienhafter Autdrücke durch ein festes Gewebe innerhalb der Lunge die Tuberkeln abgekapselt sind, einige Zeit vergeht, bis das Mittel diese Gewebe soweit zerstört, daß die Tuberkelbaeillen in die Luftwege treten können und damit in die Außenwelt gelangen. Diese Erfahrungen sind wiederholt schon praktisch gemacht. Also wenn Sie in den neuesten Publikationen über Fälle von Kehl kopftuberkulose aus der Gerhardt'schen Klinik zwei Fälle finden, die Ihnen mit einem Fragezeichen versehen zu sein schienen, so habe ich vielleicht den öffentlichen Nutzen gestiftet, wenn ich für solche Fälle diese Erklärung gegeben habe.

Sehr viel schwieriger steht es heute mit dem Mittel als Heil mittel. Einzig dastehend in der Geschichte der Medizin ist es, daß ein Geheimmittel, ein Mittel, dessen Zustandekommen man vielleicht ah at, dessen Bestandtheile man aber nicht sicher kennt, von der ge— sammten Welt auf den einfachen Namen eines einzelnen Mannes acceptirt worden ist, ein Mittel von einer Gewalt wie nicht viele, und selbst mit Gefahren in der Anwendung verbunden, die nicht zu unterschätzen sind. Aber es giebt noch keinen Menschen in der wissen— schaftlichen Welt, der gesagt hätte: wenn auch der Name Robert Koch unter der Erfindung steht, die Sache könne eine Täuschung, gar ein Schwindel sein; davon ist keine Rede. Koch hat in seiner schlichten Publikation bereits diejenigen Bahnen genau bezeichnet, welche die Anwendung des Mittels heute schon in der Heilkunde betreten kann. Er hat gewarnt in jeder Weise; aber es hat den Anschein, als ob das gesammte Publikum selbst etwaß lungen krank geworden ist, denn seine Phantasie hat alle Grenzen überschritten. Ich wil Sie nicht mit den Erfahrungen behelligen, mit denen ich läglich oft 12 Stunden lang mich herumzuquälen habe, um diejenigen Linien einigermaßen mit einhalten zu helfen, die meines Erachtens innegebalten werden müssen. Es besteht schon heute kein Zweifel unter den Aerzten und daß hat eine große Reihe hervorragender deutscher Kliniker anerkannt daß es ein Mittel ist, welches mit vollem Vertrauen in die Heilungsbehandlung aufgenommen kann. Ob voll abgeschlossene geheilte Fälle vorliegen, darüber herrscht bekanntlich noch ein Streit, über welchen die Zeitungen

dener Meinung sind. Ganz ruhig denlende, unterrichtete Aerzte Ansicht, es liegen bereits heute in der kurzen Frist einzelne

eiste Fälle sicher vor, namentlich auf dem Gebiet einer eben sich ckelnden Lungentuberkulose. Aber alle diejenigen Erfahrungen, sonst gemacht worden sind, namentlich auch die unserer

alken, sind der Art, daß heute kein gewissenhafter Arzt mehr Instand nimmt, das Mittel als Heilmittel zu gebrauchen. Et kommt vor Allem darauf an, daß wir dassenige Maß von Ruhe be—

men, welches ich so gern dieser großen Sache von vorn herein

zunt hätte; es wäre vielleicht auch möglich gewesen. Aber heute 1 wir uns bescheiden und allermaßen dahin streben, daß, wie Koch annimmt, in vielleicht zwei bis drei Jahren die klinische Be— pandlung soweit Resultate zu Tage gefördert hat, daß mit allem Vertrauen diese neue Entdeckung in den Schatz der Heil— küunst aufgenommen werden kann. Es ist aber durchaus

sschenswerth, daß diese Behandlung sich mehr an Kliniken und mebr an wissenschaftlich geleitete Kommunal« und Privatanstalten anschließt, und selbst aus den Polikliniken möglichst herausgezogen woird, ganz zu geschweigen von wilder, ungeregelter Behandlung, wie sie schon an einzelnen Stellen in der ambulatorischen Praxis ein⸗ getreten ist.

Ich darf noch daran erinnern, daß die Nebenkrankheiten, welche bisher sich geltend gemacht haben, minimer Natur sind. Egs ist bisher bei gewissenhafter Prüfung noch keine Nebenwirkung als vorhanden anzusehen, die zu irgendwelchen Bedenken Anlaß geben könnte. Von Reeidiven kann naturgemäß noch keine Rede sein, und wenn Reeidive angeblich vorliegen, handelt es sich um noch nicht abgeschlossene Heilungsfälle

Ein weiterer Punkt, der in der öffentlichen Diskussion noch nicht weiter berührt ist, der an der Hand der Thierversuche demnächst vielleicht mehr in den Vordergrund geschoben werden kann, betrifft die Frage nach der Immunität. Diese Frage gilt heute als ausgeschaltet aus den Versuchen an Menschen. Dagegen ist heute schon ein neuer Ausblick zu eröffnen auf das Gebiet der Hygiene. Ich bin nicht in der Lage, so weltgehend Alles hier vorführen zu können, wie Koch mir gegenüber seine Gedanken wiederholt entwickelt hat. Das steht aber fest, daß in Verbindung mit den bisherigen mikroskopischen Methoden, die Tuberkelbacillen im Auswurf zu erkennen, dieses Mittel eine Be⸗ deutung erlangen kann, welches in unserem ganzen öffentlichen Leben eine starle Umwälzung zu Stande bringt. Unser Leben in den Krankenhäusern, dat Leben in den Schulen, das Leben in den Pflegeanstalten, nament- lich in den Diakonissenanstalten, in den Ordensniederlassungen, welche sich mit Krankenpflege beschäftigen, überall wird ein heilsamer Ginfluß durch die neu gewonnene Methode sich geltend machen können.

Und wenn ich diesen Theil meiner Erörterung abschließe, so darf ich noch kurz darauf zurückkommen, was der Herr Vorredner bereits berührt hat, das ist die Stellung der Entdeckung zur Thier⸗ tuberkulose. Es ist meines Erachtens durchaus richtig, daß die infektiösen Thierkrankheiten nicht getrennt werden können von den menschlichen Erkrankungen. Die Frage nach der Perlsucht der Rinder ist eine der diffieilsten. Wir haben früher mit Mitteln, die der Land⸗

tag zur Verfügung gestellt hat, Jahre lang Versuche gemacht, ihre Uebertragbarkeit zu erkennen. Die Versuche haben kein Resultat ge—⸗ habt. Gleichwohl sind andere Versuche wieder gemacht, welche ein un⸗ günstiges Resultat zur Folge gehabt haben, und bei aller vorsichtigen Beurtheilung der Sache sprechen meines Erachtens über wiegende Gründe dafür, daß ein Mensch ein Thier an— stecken kann durch sein Sputum, wenn es Tuberkeln enthält, und daß der Genuß der Milch von perlsüchtigen Rindern mlt erheblichen Gefahren verbunden ist; und keine pflichttreue Medi⸗ zinal⸗ und Gesundheitsbehörde wird dieser Sache gleichgültig gegen über stehen. Es ist daher nicht unmöglich, daß durch die Koch'sche Entdeckung ein diagnostisches Mittel gefunden ist, welches die im Anfangsstadium schwer erkennbare Rindertuberkulose früher erkennen läßt; denn wenn erst die Thiere husten und wenn sie erst auswerfen, dann ist schon die Möglichkeit eines erheblichen Schadens gegeben.

Ich will dieses nur streifen; da wir doch über diese Frage in den nächsten Wochen uns schwerlich unterhalten werden, so halte ich es für richtig, wenigsteng kursorisch alle diese Punkte zur öffentlichen Diskussion zu stellen.

Welche Schritte, fragt nun der Herr Interpellant, sind zur Förderung und weiteren Nutzbarmachung des Koch'schen Heilverfahrens Seitens der Staatsregierung in Aus— sicht genommen. Die Antwort liegt schon zum Theil in meinem bisherigen, auf das Thatsächliche gerichteten Vortrag. Wir baben zweierlei Richtungen zu unterscheiden: erstens die Herstellung, Ver theilung und Anwendung des Mittelös gegen die Tuberkulose, und zweiteng diejenigen Einrichtungen, welche für andere In— fektionekrankhelten nach dem ursprünglich von mir vorgetragenen Koch'schen Wunsch zu treffen sind.

Von vornherein tritt uns sofort die Frage entgegen: wem gehört dat Mittel? wer ist der geistige Eigenthümer? Das ist für mich nie einen Augenblick zweifelhaft gewesen, daß der geistige Gigenthümer dieses Mittels Professor Robert Koch ist. Wir haben (6 meines Wissenz niemals in der preußischen Unterrichtsverwaltung für möglich gehalten, daß, wenn akademische Lehrer durch ihre Forschungsthätigkeit ein Mittel erfinden, z. B. auf dem Gebiet der Anilinfarben ober der ätherischen Oele, oder der schmerz⸗ und der sieberstillenden Mittel, daß ihre Entdeckung als daß Eigenthum des Fiskus in Anspruch ge— nommen werden könnte. Aus diesem Vordersatz ergeben sich für mich naturgemäß eine Reihe von Konsequenzen dahin gehend, daß eine amt— liche autoritative Einwirkung auf die Bereitung und den Vertrieb des Mittels mir nicht gebührt, sondern daß das öffentliche Interesse an der Entdeckung wesentlich durch das Vertrauensverhältniß befriedigt und gefördert werden muß, welchet, wie ich mit Dank anerkenne, zu aller Zeit zwischen Koch und dem Leiter der Unterrichttszyerwaltung bestanden hat. Wir haben in gemeinsamer Ueberlegung bald erkannt, daß trotz aller kühlen Forscherthätigkeit Koch's der Andrang, ich möchte sagen die Verwilderung, eine so große sein müßte, daß in der That ein öffentlicher Miß— stand nicht zu vermeiden wäre. Wir verständigten uns dahin, daß er zunächst das Mittel abgeben möchte an inländische Kliniken und solche Anstalten, in welchen Schwindsüchtige nach wissenschaftlichen Grundsätzen behandelt werden; dann auch an ausländische gleichartige Anstalten; nebenbei an solche Aerzte, in welche Koch ein sestes Ber— trauen in wissenschaftlicher Hinsicht setzen konnte. Auch diese Schranken sind bald durchbrochen worden, auch Koch ist nur ein Mensch mit Nerven und mit Gemüth. Er ist trotz aller Vorsicht und Zurückhaltung Zumuthungen und Angriffen ausgesetzt worben, welche ihn hätten berechtigen können, den Schutz der Obrigkeit in Anspruch zu nehmen. Man kann sich von diesem Andrang, von den Bestechungsversuchen, die selbst gegen Unterbeamte in den Kliniken ge⸗ richtet waren, schwer eine Vorstellung machen. Es ist demüthigend,

Koch hat daher sehr bald an alle diejenigen Anstalten Mittel abgegeben, im Ausland und im Inland, wo Lungenkranke in größerer Zahl behandelt werden, namentlich schon um einen drohenden Andrang der sämmtlichen Tu— berkelkranken von Berlin fernzuhalten. Sehr bald haben Görbers— dorf, Königstein, Davos, Bozen, Gries und andere Orte das Mittel erhalten, soweit es überhaupt abgebbar war. Die ganze Küste des nördlichen Italiens, die ganze Riviera war in Aufstand und drohte herzukommen, wenn sie nicht bald das Mittel bekäme. (Heiterkeit.) Solche Kalamitäten sind nicht zu unterschätzen.

Ich habe den Eindruck, daß wir gewissenhaft das Aeußerste ge— wollt haben, aber wir sind damit nicht richt zu Stande ge— kommen. Das Auswärtige Amt hat mich in aller Libe—⸗ ralität und in aller Offenheit unterstützt; die Gesandt— schaften und Botschaften sind mit geeigneter Nachricht ver sehen worden. Ich habe nach der geiroffenen Abrede alle Anmeldungen in gewissenhafter Weise an Dr. Libbertz gesandt; es ist dort meinen Anträgen soweit nachgekommen, als die Quantität irgend ausreichte.

Dann habe ich es für meine Pflicht gehalten, doch dafür zu sorgen, daß zunächst hier in unseren Königlichen Kliniken das Mittel in einer planmäßigen Weise angewandt und durch Demonstrationen zum wissenschaftlichen Gemeingut der Welt gemacht wurde. In unserer Königlichen chirurgischen Klinik befinden sich heute bereits über 70 Tuherkelkranke, und es besteht die Absicht, in der Klinik des Hrn. Dr. von Bergmann diese Zahl auf 100 zu erhöhen, um auf dem Gebiete der chirurgischen Tuberkulose, welches ja ein sehr ausgedehntes ist, möglichst zu einer abschließenden Erprobung zu kommen. Und ich schalte hier etwas ein. Da bekanntlich nichts so edel und rein ist, daß es nicht verdächtigt werden könnte, so hat man sich auch nicht gescheut, die Frage aufzuwerfen, ob es sich nicht auch hier um ein Mittel handele, welches nur den Reichen zugänglich ist, nicht den Armen. Ich kann aber versichern, daß in allen Königlichen Kliniken die Armen den Vorzug haben. Prof. von Bergmann bat alle Frei⸗ betten, die irgendwie etatsmäßig zu seiner Verfügung steben, auf Tuberkelkranke concentrirt. Der größte Theil der übrigen Kranken zahlt 1ů75 „M, diejenigen, welche auf andere Kategorien und Klassen fallen, zahlen 2 bis 3 M, in jweiter Klasse 8 oder 450 . Gbenso ist es in allen übrigen Kliniken; die Gerhardt'sche allein zäblt 18 Kehlkopftuberkulose, und wenn Sie die Publikation nachseben werden, so werden Sie finden: es sind alles Leute aus dem Arbeiter und Handwerkerstande, aus den ärmeren Klassen. (Bravo! In der hiesigen chirurgischen Klinik finden, wie schon vorbin berührt, fast täglich Demonstrationen statt. Es ist ein ganz besonderer Arbeitsplan hierfür elngerichtet worden, heute wird in englischer Sprache vor getragen, vorgestern in französischer. Es sind Anforde⸗

rungen an alle Betheiligten gestellt, die sich gar nicht beschreiben lassen. Zwei Assistenten liegen bereits krank darnieder, und wir laufen Gefahr, daß unsere Kräfte kaum noch augreichen. Für die innere Klinik hat die Regierung sogar schon besond ere Mittel zur Verfügung stellen wüssen.

Hier finde ich nun Gelegenheit, auf die Anstalt überzugehen, welche zur Erzeugung des Mittels von Professor Koch unter Zuziehung seines Freundes Dr. Libbertz und feines Schwiegersohnes, des Stabs— arztes Dr. Pfuhl, in der Lüneburgerstraße 28 errichtet ist. Diese Herren, wie ich vorausschicken muß, vielleicht mit Ausnahme des Hrn. Dr. Libbertz, welcher in ganz vereinzelten besonderen Fällen, meine Wissens, kostenfrei behandelt, beschäftigen sich gar nicht mit der ärztlichen Praxis. Hrn. Dr. Pfuhl sind gewiß die größten Anerbietungen gemacht worden, er kommt ihnen aber nicht nach, sondern hat seine ganze Kraft der Förderung des Unternehmens gewidmet, Wochen lang in der chirurgischen Klinik die Ginspritzungen besorgt. Ich erwähne bier, um auf das finanzielle Gebiet zu kommen, daß erst nach sehr schwierigen, 6 Wochen andauernden Versuchen dat Koch'sche Mittel fertig gestellt wird. Etz wird abgegeben in Fläschchen zu 5g, genau entsprechend H oem, für 25 S Diesetz Fläschchen enthält mithin 500 Einspritzungen zu 1 eg; das ist ziemlich die höchste Dosis, welche heute gegeben wird. Man geht in der Praxis in der weiteren Behandlung wohl bei gewissen Kranken höher, aber man fängt jedenfalls nicht über 1 eg an. Eine solche Einspritzung kostet mithin 5 Pfenn spritzungen an Phthisikern werden jetzt mit einem Milligtamm aut— geführt, es enthält ein solchegz kleinez Fläschchen songch 5000 Ein Einspritzungen, und eine solche Ginspritzung kostet 0 Pfennige. (Bravo! und Heiterkeit.) Sie werben also barautz ersehen, baß für die einzelne Einspritzung bereitJz eine Ziffer erreicht in, welche sich überhaupt in Geldwerth kaum mehr aushrücken läßt. Sie werden aber auch aus dieser Darlegung ersehen, baß, wenn ein Fläschchen für 00 bis 5000 Injektionen autzreicht, es nicht angeht, daß Angesich des geringen Vorraths dem Andrängen einzelner Aerzte, welche große Anstalten leiten, nachgekommen werden kann. Auch herzjerreißenden Briefe, welche an alle Betheiligte eingehen, können doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß, wenn für einen einzelnen Kranken ein Materlal gegeben wird, welchetz für 500 —– 000 zunächst autzreicht, ein solches Verfahren nicht als eine richtige Verbreitung im Interesse der Menschheit anzusehen ist. wird Alles darauf an⸗ kommen, Konzentrationspunkte für die Vertheilung des Mitteltz zu finden, wo auch ein Nothleidender aus den höheren Ständen Hülfe suchen kann.

Ich halte mich für verpflichtet, den Angriffen gegenüber, bie gegen mehrere Herren in der Oeffentlichkeit gemacht sind, darauf hinzuweisen, daß nach einer Mittheilung, bie ich eben hier, als ich in den Saal eintraf, bekommen habe, Dr. Cornet, den ich ja zu kennen glaube, mich gebeten hat, mitzutheilen, daß er niemals annähernd solche Preise verlangt oder erhalten hat, wie sie durch die Zeitungen gehen. Für die erste ärztliche Konsul ation, wo er unter Umständen die schwierigsten und intimsten Organe untersucht, beansprucht er bisher 190—30 M Bei einer folgenden Behandlung das heißt außerhalb der Klinik —, wobei aber die Assistenten zum Theil eintreten, z. B die Einpinselungen des Kehlkopfes bei einer galvanokaustischen Operation werden 10 bis 20 berechnet. Diese Summen sind an und für sich so gering, daß er sich berechtigt glaubt, sie eventuell auch um etwas zu erhöhen. Aber und das, kann ich versichern, hat er mir schon vor Wochen gesagt er hält sich für verpflichtet, weil er eben durch Koch bevorzugt worden ist als ein alter, treuer Schüler und Mitarbeiter, daß er im Interesse der Armen den Ueber— schuß verwendet, den er von den Reichen erhält. (Bravo! Ich habe ihn in dieser Auffassung bestärkt; ich halte das für die Aufgabe jedes tüchtigen Arztes, daß er von den Reichen etwas mehr nimmt, als nöthig wäre, daß er es aber wieder im Interesse der Menschheit verwendet. (Sehr gut!) Dr. Cornet versichert mir schriftlich, daß er jetzt täglich 50 bis 60 Arme unentgeltlich behandelt (hört! sehr gut! und selbst nicht einmal einen Ersatz sür die Einspritzungen und für die Ausgaben, die für ihn eintreten denn die Spritze zerbricht sehr leicht fordert.

Ich bin in der Lage, noch mehr Mittheilungen zu machen, aber ich glaube, es genügt; dieses schöne Bild, in welches wir jetzt hin⸗ einblicken, möchte ich nicht trüben lassen durch unbequeme Erörte⸗ rungen, wie sie durch die Zeitungen gehen.

Der zweite Punkt nun, der das Allerschwierigste ist, mit dem ich mich bisher habe beschäftigen müssen, ist die von Hrn. Dr. Graf be⸗ zeichnete Anstalt zur Erzeugung und zur Vertreibung des Mittels. Die Schwierigkeit liegt heute man kann sagen ausschließlich darin, daß es noch keine Methode giebt, welche zur Herftellung des Mittels im Großen geeignet ist. Das Mittel wie ich andeutete braucht etwa sechs Wochen zur Herstell ung; Dr. Libbertz erzeugt dasselbe, und Dr. Pfuhl prüft es. Es ist gar keine Garantie gegeben durch die einfache Herstellung ohne Weiteres, daß das Mittel wirksam ist. Es wi ein Mirtel abgegeben, welches nicht in einer durch Koch . Deis teren geprüft worden ist; es treten mindestens einer ganz bestimmten Weise, und wenn einzelnen Falle genau so eintreten, wie es durch schaftlichen Forschungen festgestellt ift. gegeben. Die Sachen sind so verantwortung voll

ige, Vie meisten Ein⸗

überhaupt zu lehren ist, es ihm unm das Mitte Händen gehen zu lassen, ohne daß er n perĩselih eine bat eintreten lassen. Darin liegt eine ungebenre Schreie andere Schwierigkeit liegt im Vertriebe, und in den lungen, die ich dieserhalb mit Koch gebabt babe, din ich großen Freude, kann ich sagen, und zu unser Aer Senngtdunn gestern mit ihm auf eine Basis getreten, welche ich darf es

so nennen zur Verstaatlichung des Mittels fübrt. (Bravo) Es ist nach meiner gewissenhaften Ueberzeugung nicht zu ruhen und zu rasten, bis der Staat das Mittel in die Hände bekommt. Selbst wenn es nicht gelingt, so rasch die Quantität zu vermehren, als es an und für sich durchaus nothwendig ist, so wird, glaube ich, in der gesammten Welt eine Art Beruhigung dadurch eintreten, daß der preußische Staat seine Firma unter die Sache setzt. Sobald die heutige Sitzung geschlossen ist, werden sofort die Verhandlungen beginnen, um diefe sebr schwierige Frage weiter zu bebandeln. Heute baben wir nur ein Provisorium. Ich werde und ich jweifle nicht, daß der Hr. Finanz · Minister in seiner Güte mir auch bier zur Seite steben wird Pre-

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visorium auf Provisorium häufen, bis wir endlich zu einer Anstalt kommen, welche als eine relativ abgeschlossene zu betrachten ist.

Die Sache ist nicht so einfach. Es ist nothwendig, für die Aus- gestaltung im Großen einen Dampferzeugungsapparat aufzustellen. Er ist ja für viele Zwecke nützlich; er ist aber nothwendig für das Ste⸗ rilisiren im Großen. Ich kann Ihnen das Verfahren nicht näher be⸗ schreiben; ich sage nur das Wort, wie es mir gegeben ist.

Wenn ich mir nun im Einzelnen ein Bild mache von den Ver handlungen, die heute beginnen sollen gestern sind wir nur in den großen Umrissen zum Abschluß gekommen so würde ich sagen: in der Fabrikation tritt ein Unterschied nicht ein; aber auf die Fabrik wird ein Comptoir gesetzt, ein Comptoir, ein administratives amtliches Organ, welches den Vertrieb und die Vertheilung des Mittels besorgt. Für dieses Organ müssen naturgemäß Direktiven von der Centralstelle gegeben werden. Die Direktiven werden vielleicht im Laufe der Mo⸗ nate rasch umgestaltet werden. Aber es muß die Sicher⸗ heit dem Publikum, den Mitmenschen in der ganzen Welt gegeben werden, daß hier eine Behörde ist, welche absolut mit finan— ziellen und anderen nebenliegenden Erwägungen nicht in Verbindung ge—⸗ bracht werden kann. (Bravo!)

Wenn ich nun einen Ausblick auf die Zukunft thue, so würde es sich vielleicht so gestalten, daß wir, wenn wir im Zuge sind, noch einige neue Kräfte zunehmen, die gewissenhaft die Bereitung lernen, Dann wird inzwischen die Zeit gekommen sein, wie ich nicht zweifle, daß Koch an der Hand seiner weiteren Untersuchungen neue Mittel auf ver⸗ wandten Gebieten entdeckt haben und auf die Anstalt überführen wird. Sobald aus seiner missenschaftlichen Anstalt das Mittel heraustritt und wissenschaftlich und praktisch durchgeprobt, wird zur Fahbrlkation der Anslalt übergeben. Endlich würde natürlich in Frage kommen, daß wir die KRulturoslken des Erdballs einladen, auch ihre Vertreter zu fenden, um das Mittel in ihre Hände zu Doch das sind Ausblick⸗ auf die Zukunft. Diese letzten Schritte geben nur eine allgemeine phantasievolle Perspektivé. Ich kann aber damit nicht beginnen, die Gegenwart ist sehr viel rauher und schwieriger,

Der Vertrieb nach unten gestaltet sich nach Koch's Ween darch—⸗ aus im Interesse der Menschheit. Er wäünscht dringend, das dieses Mittel nur bis zu einer bestimmten Grenze dezentralifiet und an⸗ geschlossen werde möglichst an Anstalten, welche nach wissenschaftlichen Grundsätzen arbeiten, und das ten möglichst eine Ab⸗ theilung errichtet wird, wo . werden, wo Kontrolen hygienischen Methoden, auf dem Gebiet neuen Mittels, und lichst die Polikliniken am bulatorischer Praxi⸗ gesorgt werden, daß

Wochen erkannt, kliniken ein deutungen

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