1890 / 289 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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ulle für die Gmissien der Bano Natt nal dient, zu k . , zum rei . 130, Pesos Paper für 100 Pessg Gold. Der Dienst dir ser , . 4 burch die täg⸗ lichen Jablurgen des Zolamts gesichert er Krlös ist zur Ver— nichtung der ,, 4. Banco Nation M bis zum Betrage von Mi en Pesos bestimmt. . 3. . n vom 29. M. gemeldet wird, bat die Generalversammlung ger Aktionäre der Jurg⸗ Simplonbabn die Anträge des Verwaltungsratht; Betreffs des Ankaufs der Wilen. bahn Pont Vallorbe und enssprechender Erhöhung des Aktien dite ene 1 zt. ; h 9. Nopt aber. (B. L. B.) KFamm ug erm ln; bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Venem hen 4 30 S, pr. Januar 4.50 é, vr. Februar 476 „,, Pr; Mar 427 e, br April 4.271 A, pr, Mai 4.27 Æ pr. Jun 4.27] AS, pr. Juli . w. pr. Mägust 4271 M, zr. Sepiember 4271 A, pr. Oktober är , ümsen öh bbb Cr. Geschästzlos. . ů . igen, 2), Rovember. (. X B.) Autwelg der Sürth ahn n der Woche vom 19. Nevember kiz 25. November: 891 947 Fl., dehre 26 526 Fl. ö n ne. 1. leich scheungarischen Staatsbahn in der n, m 13 November biß 25 November S69 340 Fl., Mehr

einnahme 36 139 Fl. *

VUerkehrs⸗Anstalten.

Die Nachnahme Postanweisungen zu Nachnahme⸗ sendungen nach und von Dem Auslande sind von jetzt ab, und zwar sogleich bei der Ausfertigung, am oberen Nande auf der Vordersente handschriftlich oder durch Stempelabdrud mihk dem Vermerk - Ausland, zu versehen. Der Vermerk muß sich auf der ggemtlichen Postanweisung befinden und darf nicht auf den Abschnitt derselben hinüberreichen.

Im! Verkehr mit Oesterreich⸗Ungarn bedarf es des Vermerks Musland“ auf den Nachnahme-Postanweisungen an, üer Gelegenheit werden die Postanstalten darauf aufmerlsan gemacht, daß nur hei den portopflichtigen Nach⸗ nahme gen des inneren deutschen Ver ehrs die Geldübermittelungs-Gebühr von dem eingezogenen Nachnahme⸗ betrage in Abzug zu bringen und in, Freimarlen auf der Nachnahme Postanweisung zu verrechnen ist. Die Nachnahme⸗

hstanweisungen zu Nachnah mesendungen von und ach dem Auslande haben dagegen stets auf den vollen Betrag der eingezogenen Nachnahme zu lauten; eine Geld⸗ Ibermsttelunge Gebühr kommt bei diesen Sendungen über⸗ hauht nicht zum Ansatz.

Grfurt, 29. November. Das Königliche Eisenhabn Betriebs ant meldet: Auf der durch Hochwasser gesperrten Strecke Na um⸗ burg Frevburg a. U. wurde heute Mittag mit Zug 189 der dir tie Personenverkehr durch Umsteigen an der Unfallstelle wieder hergestellt . Düssel dorf,. 1. Dejember. (W. T. B) Die Strecke Arntz⸗ berg Huüesten ist in Folge der durch das Hochwasser herbei⸗ gesübrten Beschädigung der Eisenbahnbrücke über die Ruhr gesperrt.

Köln, 30. November. (W. T. B) In Folge des noch an— dauernden starken Schneefall treffen fast alle Cisenbahnzüge sehr ver spaͤtet ein. Durch die theilweisen Verkehrgablenkungen von den rechts mbeinischen auf die linksrheinischen Bahnen sind letztere derartig über⸗ üllt, daß die Annahme von Gütern über Rheinhausen nach Finnentrop und darüber hinaus beschränkt ist. Auf den östlichen Linien des Direktionsbezirkg Elberfeld und nach Thüringen sind die Verkehrs— störungen so erheblich, daß die Annahme von Gütern thellweise ein— gestellt wurde. . .

Krefeld, 1. Dezember. (W. T. B.). Die am 27. November gemeldete Trajektstörung Spyck— Wellůe ist beseitigt. .

Borbeck, 1. Dezember (W. T. B.) Die Verkehrsstörung auf der Sttecke Vulgburg Oberhausen ist beseitigt; der Betrieb ist gestern Mittag wieder eröffnet worden. .

Nürnberg, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Sekundärbahn Fürth Zirndorf wurde heute dem Verkehr übergeben .

Hamburg, 30. November. (W. T. B.) Der Postdampfer Rhenania‘ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen; der Postdampfer „Suevia“ der⸗ selben Gesellschaft ist, von Hamburg kommend, beute Morgen in New-⸗NYork eingetroffen.

Helgoland, 30. November. (W. T. B) Die Fernsprech⸗ Verbindung mit Cuxhaven ist zum Betrieb eingerichtet.

Lriest, 30. Nopbember. (W. T. B.) Der Llovddampfer Ettore“ ist, von Konstantinopel kommend, heute Nachmittag bier eingetroffen.

St. Petersburg, 30. November. (W. T. B) Nach Mel—⸗ dungen aus Rostow am Don ist der Don zugefroren und die Schiffahrt geschlossen.

Theater und Mu sik.

Lessing · Theater.

Am Sonnabend ging das Schauspiel Raskolnikow“ von Eugen Zabel und Ernst Koppel zum ersten Male und mit erfreu⸗ lichem Erfolge in Scene. Dem Schauspiel lieat F. M. Dostojewski's Roman „Schuld und Sühne“ zu Grunde. Wer die sittlichen und gesellschaftlichen Zustände des russischen Volkes nicht genauer kennt, wird die Vorgänge, welche Dostojewski in seinen Romanen schildert, schwer begreifen; aber Jedermann wird vor der feinen Seelen⸗ malerei des Dichters bewundernd stehen bleiben, wenn ibm auch die Gedankenentwickelung der Helden und die seelischen Veränderungen in ihnen mehr krankbaft als natürlich, mehr mystisch als gemeinverständlich erscheinen. Den Eindruck einer solchen krankbaften Ueberreijung bringt auch der Cbarakter des Ras⸗ kolnikow‘, des Helden des am Sonnabend zur Auffübrung ge⸗ langten Schauspiels. bervor. Raskolnikow ist ein außer gewöbnlich begabter junger Student, aus den ärmlichsten Verbältnissen hervorgegangen und unter einer erbärmlichen äußeren Nothlage leidend; sein Gebirn spinnt unter diesem Druck allerhand seltsame Gedanken aus, welche ibn zu dem Trugschlusse ver leiten, daß der bedeutendere Mensch das Recht babe, alle ibm im Wege stehenden Hindernisse aus eigner Machtvollkommenheit fort zu räumen, wenn er dadurch seinen Gedanken den Weg zum Sieg zu babnen vermag Raskolnikow ermordet, um sich und einer armen Näherin, Ssonja, einem Engel an Unschuld, trotz eines jugendlichen Febltritts, aus dem bütersten Elend zu reißen, ein altes, den Wucher und noch schlimmere Gaschäfte betreibendes Weib. Nach der geschebenen That sieht er mit Gntsetzen den Umfang und die Tiefe seines Verbrechens ein, uad ve Reue gepeinigt, von Ssonja mit frommen Wor en zur Buße ermahnt, übergiebt er sich selbst dem Richter, um, durch Leiden geläutert, einem neuen Morge roth entgegenzuleben. Zur Erklärung muß binzugefügt werden, daß vorber darauf aufmerksam gemacht worden ist, daß in Rußland die Mörber in der Regel durch das Gesetz nicht zum Tode verurtheilt, sondern in die Verbannung geschickt werden.

Im Noman mag dieser geistig außergewöhnliche Held, wel Her sich zu einm gemeinen Raubmorde entschließt, als eine glaubliche Erscheinung in der Gesellschaft bengestellt werden, ohne Anstoß zu erregen; dort darf den Gefahren und Wandlungen der Seele des Helden fein nachge pürt werden, weil in der Phantasie das Schreck lichste nicht so Witoßend wirkt, als minder Entsetzlichet, wenn es in sinnfälliger Wir Aichkeit vor uns hintti Auf der Bübne wirkt die sittliche Verworfenbeit immer bedrückend. Trotz der boben Worte des Helden und seiner Umgebung, welche von der krankbaften Ginwirkung des Wetters und der Petersburger

n, vom Aaußergewshnlicken Rechte der Geistes

ö. en e n. eon . 3 t ,, . 8 hier nach dunklen Andeutungen geschehen muß,

* einzurenken, ein gemeiner Raubmord. Die auf die That

n Mörder wle Selfenblasen zerstieben, sein Geist war, krank, als er 66 jur That getrieben füblte, und den Eindruck eines kranken Geistes, dessen Saiten zum Zerspringen straff gespannt sind, machte der Charakter deg Helden vom Beginn der Handlung an. Nus der Bübne entbehren alle diese Vorgänge hinreichender seelischer Begründung, die den Wechsel der Empfindungen, welche der Held im Laufe der Handlung durchlebt, erklären könnte. Der Held wiederholt oft, daß sein ganze Leben, feine Umgebung ibm widerwärtig seien, dies Gefühl enisprschi der peinlichen und quälenden Wirkung des Stückes auf die Juschauer. .

Die Darstellung Übertraf alle Erwartungen. Hr. Kainz, dessen vornehmes, dem Ideallemuß zugewandteg Talent sich jetzt an den modernen Helden der naturalsstsschen Schule abmüben muß, splel te den Ratkolnikom mit Leldenschaft und beftiger Nervosität, sodaß durch sein Spiel der Charafier dez Helden vertieft und glaub würdiger gestaltet wurde, als ihn die Bearbeiter im engen Rahmen zu zeichnen vermochten. Vortresflich war auch Hr. Klein als seelen⸗ kundiger Untersuchungsrichter, welcher gehuldig. auf die Neue und Selbstanklage des Mörders wartet. Die unglücliche und doch himmlisch gute Dulderin Ssonja gab Frl. Groß realislisch in der Erscheinung und gefühlvoll im Ausdruck der Empfindungen. Hervorzuheben sind noch Fr. Stägemann durch ihre xresolute Darstellung der asten Wucherin und Hr. Höcker als durch Trunkenhelt verkommener kleiner Beamter. Der Belfall nach jedem Akt war, wie eg das vollendete Spiel der Darsteller verdiente, stürmisch, doch mischte sich auch jedes Mal deutlicher Widerspruch hinein, welcher von den Wiversachern dieser neuen Richtung in der Kunst aufging.

Vietoria⸗Theater.

„Die sieben Raben“, ein romantisches Zaubermärchen, welches schon vor ungefähr siebenzehn Jahren eine stattliche Reihe von Auffübrungen erlebte, gelangte gestern in vollständig neuem Ge— wande wieder zur Darstellung. Bas Märchen von den sieben Brüdern, welche durch bösen Zauber in sieben Raben verwandelt worden sind und welche nur durch die fromme Entsaqung des Schwesterchens erlöst werden können, ist bekannt. Die Schwester muß sieben Jahre schweigen und sieben Hemden spinnen, durch welche vpferfreudige Arbeit und Geduld die Vögel dann wieder Menschen⸗ gestalt annehmen sollen. Emil Pohl hat diesem Mäãrchen eine hübsche dramatische Form gezeben; er läßt die gute Fee und den bösen Zauberer, streiten um das Geschick der holden Schwester Rosalinde, vor dem Thron der Feenkönigin erscheinen; ihr Einfluß giebt dem Geschicke Rosalinden'g leidvolle und freudvolle Wendungen; der Graf kemmt jagend in den Wald, in welchem sie verbor en und schweigsam lebt, er führt sie als Gemahlin heim und wird beglückter Vater von zwei Söhnen; die Verwandlung der Söhne, welche in Rabengestalt der Wiege entfliegen, bringt Zweifel und Kummer in das Herz des Gatten, eine feindliche Landgräfin nimmt ihn und sein Wesb gefangen, welches immer schweigt, bis eg endlich auf dem Richtplatz, da gerade die sieben Prüsungsjahre vorüber sind, die Sprache hold erklingen läßt und dadurch den bösen Zauber löst; von ihren sieben stastlichen geretteten Brüdern und dem Zwillingg⸗ pärchen, ihren Söhnchen, umgeben, sinkt sie ihrem Gatten glücklich in die Arme.

Bie äußerliche Autstatlung, die Wal dsecnen, die Prunkhalle und das Schlafgemach des Grafenschiosses, der Burghof, die zinnengekrönte Rurg mit dem Ausfallthor, durch welches die Kämpfenden mit wildem Geschreß stürzen, der Vogelwald, der Rosenzauber im Kerker, alles das ist ebenso prächtig wie überraschend schön Einen wirklich poctischen Reiz übte die Verwandlung des Kerkers in einen Rosenbain; die Düfte der Blumen durchdringen dabei das ganze Haus Das, was das Theater an glänzenden Aufzügen und Balleten bietet, liegt eigentlich außerhalb des Rahmens der Handlung. Im ersten Akt gehört dahin Rosalinden's Taum. Der Wald belebt sich mit Hästchen und Immergrün; dahinein mischen sich nach und nach verschledene Blumen, Gänseblümchen, wilde Rosen, Veilchen, Kornblumen, Edelweiß und Theerose, welche fröhlich den Reigen schlingen, daran schließt sich ein Festacpränge im Hochzeitssaal. Hier wird die üppigste Pracht in Kostümen und Requisiten entsaltet. Achnlichen Feenzauber bietet der dritte Alt ein Vogelkongreß versammelt alles mögliche einheimische und sremdländische bunte Gefieder, um gemeinsam das Hochzeitsfest eines Kanarienpärchens zu begehen; die glitzernde Federpracht, welche besonders das Schlußbild mit den in der Luft schwebenden Vögeln bot, war der Höhepunkt des Abends. Für das erheiternde Element bat der Verfasser durch die Einfübrung eines lustigen Eremiten und einer verliebten alten Jungfer gesorgt. Vie Hauplwirkung ruht in dem sinnigen Märchen selbst und dann in der märchenhaften Belebung des Waldes durch lebendige Blumen und Vögel; die „sieben Raben“ erscheinen so wie eine fröhliche bunte Weihnachtsgabe. ;

Die Darstellung war eine durchweg erfreuliche. Hr. Litaschy stand als der edle Graf Walter im Vordergrund der Handlung und neben ihm Frau Litaschy, welche die stumme Schwester Rosalinde anmuthig und mit edler Gebehrdensprache verkörperte; der lustige Eremit, durch Hrn. Paulv dargestellt, erfreute durch den naiven Anstrich, welchen seine Fröhlichkeit und debenslust trug. Frl. Dirkens sang und spielte als dienstbarer Feengeist Lieb- seelchen“ frisch und fröblich und fand dadurch vielen Beifall. Auch die beiden Solotänzerinnen Frl. Ala und Frederik wurden durch Beifall ausgezeichnet. Or Wilbelm Hock, welcher das Märchen in Scene gefetzt hat, wurde mehrmals gerufen und erschien mit den übrigen Mitwirkenden wiederbolt vor dem Publikum.

Tbomas-⸗-Tbeater.

Der Andrang za der gestrigen Sonntags ⸗Vorstellunz des „Soldatenfteund“ war so groß, daß an der Kasse bereits um 63 Ubr der Zettel „Ausverkauft? prangte. Der Beifall, den der lustige Schwank von dem zur Hälfte militärischen Publikum fand, war ein außerordentlich großer.

] Reue laßt auch alle vorangegangenen tiefsinnigen Grübeleien

Sing Akademie.

Das Streichqvartett der Srrn. G. Hollaender, J. Schwartz, C Körner und L. Hegvesi, das sich bei seinem früberen Gr scheinen bierselbst bereits einer günstigen Aufnahme zu erfreuen batte, gab vorgestern die erste seiner beiden Soiréen. Das wundervolle F-dur-Quartett von Schumann, das sich ganz besonders durch melo⸗ dischen Reiz und Klarheit seiner Durchführung auszeichnet, eröffnete den Abend. Hieran schloß sich ein Streichquartett (A-dur op. 19) von dem bier wenig bekannten Wiener Lomponisten R. von 66 (zur Zät Moasikdirektor in Rotterdam). Das Werk läßt lu allen dier Sätzen den geschickten Musiker erkennen, der die Formbehand⸗ lung mit Sicherheit beberrscht; nur fehlt dem ersten Satz wie dem Adagio Freiheit der Fantasie und Originalität der themalischen Er findung, sodaß bei aller Anerkennung der polvphonen Arbeit doch der Zuhörer nicht besonders erwärmt wird. Am gelungensten erschienen ans das Scherzo und der letzte Satz, welcher mit sebr lebbaf tem Beifall des zaclreich erschienenen Pablikums aufgenommen wurde. Den Schluß der Soirée bildete kas beliebte B- dur-Qugrtett von Beetboren. Die Ausfübrung dieser drei Quartette von Seiten der Concertgeber war eine sebr vorzügliche; die technische Saubenbett, die grofe Präziston der Zusammenwirkung, das gleichmäßige An · und Abschwellen der Töne bis ins leiseste Piano hinein, sowie die vgll⸗ endete Uebereinstimmung in den Tempoabweichungen baten den Zu⸗ Hörern das kfiarste Bild der Kompositionen. Neicher Beifall folgte nac jedem Saße. Die zweite Soirée wird am Sd. Dezember statt

finden. ; Pbil harmonie. ; . .

Die Matinee zum Besten des i fsvereins für weib liche Angestellte', fär welche Fr. Prof. Schultzen Tvon Asten (Sefang). Frl. Mary Wurm (Klavier), Hr. Kainz (Dekla mation) sowie der Fulenkampff'sche Frauenchor ihre Mit- wirkung zugesagt hatten, fand gestern unter zahlreicher Betheiligung des Publikums statt. Mit dem woblgelungenen Vortrgg des Brahms chen „Ave Naria“ eröffnete der Frauenchor das Concert.

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rl. Wurm spielte hierauf die Mendelssohn'schen Variationen D-molh mit großer technischer ele, das Fis-dur-Nocturne von Chopin jedoch mit einer wahrhaft peinlichen Gefühlsübertreibung, zu der sich noch Verschleppung des Tempos und unzel⸗ liger Pedalgebrauch gesellten. Sehr erfrischend wirkten

die darauf folgenden Liedvorträge der Fr. Schultzen , von Asten,

welche drei Lieder von Schubert mit so klangvoller, in der Höhe be⸗ sonders leicht ansprechender Stimme und mit so seelenvollem Ausdruck vortrug, daß das dritte Die Vögel“ auf Wunsch wiederholt wurde. Da die angekündigte Deklamation wegen plötzlicher Erkrankung des Irn Kainz auzfiel, so trug Fr. Sara Hutzler an der Stelle sbres Gatten eine eigene Dichtung „Die wilde Jule“ vor, die, wenn auch für eine Concert. Deklamation eiwas zu lang und zu kindlich, dennoch mit regem Beifall aufgenommen wurde. Die erwähnten Künstler ließen sich im Verlauf der Matinse noch mehrmals hören und ernteten von Selten des dankbaren Publikums noch reichliche Beifallsbezeugungen.

Jagd.

Wie der „Schles. Ztg.“ aus Pleß gemeldet wird, wurden bei der Jagd am Sonnabend insgesammt 1239 Stück Wild erlegt; davon schoß Se. Majestät der Kaiser 230 Fasanen, 154 Hasen, fünf Rehe und fünf Stück anderes Wild.

Mannigfaltiges.

In schlichter Feier ist gestern Nachmittag auf Westend das neue Denkmal für Kaiser Wilhelm J. geweiht worden. Der , , ist der unweit der Spandauer Chaussee belegene Schnitt- punkt der Ahorn und Nußbaum ⸗Allee. Zur Theilnahme an der Feier war in Vertretung der Regierung der Polizei Direktor von Saldern erschienen. Die Stadt Charlottenburg wurde durch den Ober-Bürgermeister Fritzsche und Mitglieder beider städtischen Behörden, daß Denkmalseomité durch seinen Vorstand vertreten. Die Bewohner Westends waren in großer Zahl anwesend, auch aus Charlottenburg. Berlin und Spandau waren viele hinaufgeeilt auf die Höhe von Westend, um Zeugen der patriotischen Feier zu sein Der ausführende Architekt, Stadt⸗Baurath Bratring übergab zunächst dem Comité das bereits enthüllte Denkmal mit dem Wunsche, daß es dauernd der Stadt zur Zierde gereichen möge. Sodann verlas der Vorsitzende des Denk— maltsausschusses die für das Archiv der Stadt bestimmte Urkunde, welche ausführlich die Geschichte des alten und des neuen Denkmals enthält, und übergab sodann daß Denkmal der Stadt, in dessen Namen nunmehr Ober⸗Bürgermeister Fritzsche das Wort ergriff, um den Bewohnern zu danken, die das Werk durch ihre Gaben gefördert, und nochmals die Erinnerung an den Heldenkaiser in den Herzen der Festversammlung wachzurufen. Nachdem er seine Rede mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II. geschlossen, vereinigten die Betheiligten sich im Klubbaus auf Westend zu einem Festmahl. Das neue Denkmal, das zur Zeit noch des Gitters entbehrt, bestebt autz einem hohen Sockel aus rothem Granit, der die Kolossalbüste des Kaisers trägt. Die Büste ist vom Bildhauer Beyerhaus der Kiß'schen Büste nachgebildet, welche das alte, aus Cement gegossene Denkmal geschmückt hatte. Der Guß der neuen Büste ist in Lauch hammer ausgeführt. Für das Denkmal sind unter den Bürgern 13 057 M gesammelt worden, 6000 M hat der Magistrat von Char— lottenburg dajugegeben.

In den nächsten Tagen wird der 2. Jahrgang des im Verlage von R. Gisenschmidt, hier NW. 7, erscheinenden Offizier Adreßbuches von Berlin und Umgegend‘ zur Ausgabe gelangen. Das Offizier⸗Adreßbuch ist auf Grund des zuverlässigsten Quellen⸗ materials bearbeitet, enthält die genauen Adressen der in Berlin, Schöneberg, Charlottenburg, Friedenau, Steglitz, Groß -Lichterfelde u. . w. wobnenden aktiven und inaktiven Offiziere einschließlich der senigen der Reserve und Landwehr und ist daher nicht nur für sämmtliche milikärische, sondern auch für alle Givilbebörden Berlins 3E von großem Werthe. Vor Allem wird aber der Berliner Geschäftswelt in diesem Buche ein Adressenmaterial zur Verfügung gestellt, wie es demselben erwünschter kaum geboten werden kann. Das Adreßbuch wird 2 M kosten.

Düie Errichtung von „Lehrlingsheimen“ wird für Berlin geplant. Die neuen Heimstätten sollen laut Mittheilung, der B. B.- Z.“ den Lehrlingen, welche weder bei dem Meister, noch bei Eltern oder Verwandten wohnen können, Obdach und Kost zu einem Preise geben, der das übliche Kostgeld nicht übersteigt. Dle Heim stätten sollen derart über Berlin vertheilt werden, daß die Lebrlinge in böchstens zebn Minuten ihre Werkstatt erreichen önnen. In der Sitzung des Junungsausschusses wurde die Idee im Allgemeinen mit Freuden begrüßt. Es wurde darauf hingewiesen, daß that⸗ sächlich zur Zeit insofern ein Nothstand bestehe, als man Lehrlinge aus der Provinz vielfach zurückweisen müsse, weil man sie nicht be= berbergen könne, die Unterbringung in beliebigen Schlafstellen aber mit Recht bei den Eltern Bedenken errege. Ginzelne der Innungen haben sich mit der Sache bereits beschäftigt und sich gleichfalls dafür entschieden, andere, so die Knopfmacher, baben die Sache abgelebnt. Ver Innungbautzschuß genehmigte eine Resolution, in der sich die einzelnen Mitglieder mit der Sache einverstanden erklärten.

Die Gründung öffentlicher Wärm stuüben, wie solche in Wien und London schon seit mehreren Jahren bestehen und den Armen und lenden, die hungernd und frierend in den Straßen dleser Städte umberirren, schützendeß Vbdach gewähren, ist schon seit längerer Zeit Seitens des Berliner Magistrats in Erwägung gezogen worden. Das Mrojeklt beschränkt sich der B. B. Z. zufolge vorläufig auf Ein- richtung von acht großen Räumlichkeiten in verschiedenen Stadtvierteln, die einfach autsgestattet und gut geheizt sind und in welchen den Ein tretenden Vormittags ein Teller Suppe, Nachmittags ein Glas Thee oder Kaffee unentgeltlich gereicht wird. Länger als zwei Stunden darf der Gast nicht in der Wärmstube verweilen.

Die Frage, betteffend den Standort für das Luther⸗Denk⸗ mal auf dem Neuen Markt, soll demnächst endgültig entschieden werden. Gz sind zu diesem Behuf der N. A. 3. zufolge an beiden Stellen, zwischen denen die Wahl schwankt, jetzt Gerüste erbaut, welche den Umfang des Denkmals und die Höhe der Hauptfigur markiren. Der eine Platz liegt vor dem Brunnen an der Kaiser Wilhelmstraße in der Mitte der schmalen Seite des Neuen Markts, sodaß also im Hintergrunde der Blick auf den Rathbausthurm fallt. Der andere Platz, dem Professor Otto selbst den Vorzug giebt, be⸗ findet sich vor dem Hauptportal der Marienkirche.

München, 30. November. Die Bahndirektion meldet; Bei der Einfahrt des gestrigen Postzuges 12 in die Station Staffelstein wurde der Postbeiwagen durch die Explosion einer Lampe entzündet. Der Posteonducteur wurde verletzt, die Poststücke sind beschädigt.

New⸗ York. 27. Rovember. Gin Telegramm des Bureau Reuter“ weldet: In Princeton stürzte bei Gelegenheit eines Wett- spiels zwischen den Football-⸗Klub von Vale und Brooklyn Line Zufchauertribüne, auf welcher sich 1300 Personen beider Ge— schlechter befanden. ein. Die entstandene Aufregung war eine Zeit lang furchtbar. Viele Frauen wurden ohnmächtig, Es wurden 66 Perfonen verletzt, Niemand zwar lebenägefährlich, aber e sind verschiedene Arm und Beinbrüche vorgekommen.

New-⸗Jork, 28. November. Die .A. C. meldet; Dat Dampfboot T. P. Leatbers' brannte gestern auf dem Mississippi bei Fort Adams bis zum Wasserspiegel nieder, wobei 5 Personen um kam en. .

Vierte

Beilage

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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

. Berlin, Montag, den 1. Dezember

M 2n9.

Staats⸗Anzeiger.

Untersuchungs⸗Sachen.

Aufgebote, Zustellungen u. dergl. Walen, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. Verloosung 2, von Werthpapieren.

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. 9 Untersuchungs⸗Sachen.

147905 Erledigung.

Die Aufforderung vom 14. Oktober d. Is. ad 1

II. J. 1247/90 betreffend die Ermittelung der Kellnerin Marie Zintl, ist erledigt. Berlin, den 25. November 1890.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht II. Friedberg, Landgerichtsrath.

179044 Vermögensbeschlagnahme.

Durth Urtheil des Königlichen Militär ; Rerisiont⸗ gerichts zu Stuttgart vom 20. November 1890 wurde der Gefreite der 8. Compagnie Otto Holl auz Oberbettringen, On-A. Gmünd, eines Vergeheng der Fahnenflucht in contumaciam für schuldig er— klärt und demgemäß das ihm etwa gegenwärtig zustehende oder später anfallende Vermögen mit Beschlag belegt.

Königliches Kommando Infanterie⸗Regimentß

König Wilhelm (K. Württ. Nr. 124.

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2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

47931 Zwangsversteigerung.

Daß im Grundbuche von der Louisenstadt Band h2 Nr. 25662 auf den Namen des Rentiers Carl Wil helm Petzoldt eingetragene, zu Berlin, Schmidstraße (Nr 27) belegene Grundstück soll auf Antrog der beiden Erbinnen des Gigenthümers, der Wittwe Dorothea Wilbelmine Marie Lehmann, geb, Petzoldt, und Dorothea Wilhelmine Emilie Lübke, geb. Peßoldt, zu Balin zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den Miteigenthümern am I. Januar 1891, Vormittags 10) Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40 zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6,12 S Reinertrag und einer Fläche von 4 a 34 4m zur Grundsteuer ver— anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrist des Grundbuchblatts, etwalge Abschaͤtzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D. Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigen⸗ tbum des Grundstücks beanspruchen, werden auf gefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ genfalls nach ersolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 31. Januar 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 19. November 1890.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52.

47910 Aufgebot.

Der Ziegeleibesitzer Friedrich Beyer in Siegmar hat das Aufgebot zum Zwecke der Kraftloserkllärung eines behauptlich ihm von der Reichsbankstelle Chemnitz unter dem 12. Juli 1889 ausgestellten, die Geschäffsnummer bol führenden Pfandscheines über die zur Sicherung einer Darlehnsforderung von 12 300 bewirkte Verpfändung von Werthpapieren im Nominalbetrage von 106100 MS beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. Juni 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Chemnitz, den 25. November 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung B. Böhme. Bekannt gemacht durch: Akt. Pötz sch, G. S.

479321 Anfgebot. .

Auf den Antrag des Buchhalters Hermann Sauer in Wien 1X., Maria Theresienstraße Nr. 3, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Lotterielooses Nr. 251 283 der III. Marienburger Geldlotterie pro 1888 für die Herstellung und Aus— schmückung der Marienburg aufgefordert, seine Rechte auf dieseg Loos spätestens im Aufgebotstermin den 8. Juni 1891, Vorm. 9 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht (Langenmarkt) anzumelden und das Loos vorzulegen, widrigensfalls dasselbe wird für kraftlos erklärt werden.

Danzig, den 28. November 1890.

Königliches Amtsgericht. X. 5365415 Ausfertigung. Aufgebot.

Unterm 12. April 1896 wurde ein mit 20 / 9 ver⸗ zinslicher Schuldschein über 560 M Nr. 5959 auf den Namen des Auszüglers Johann Endres von Zaupenberg als Gläubigers, lautend von der Kgl. Filialbank Bayreuth ausgestellt. Derselbe ist auf den 10. September 1899 gekündigt und von der Ausstellerin einzulösen. Dieser Schein wird von dem jetzt in Poppendorf wohnhaften Gläubiger seit etwa 5 Tagen vermißt.

Er hat deshalb den für zulässig erachteten Antrag gestellt, das Aufgebotsverfahren einzuleiten.

Es wird nun auf Mittwoch, den 8. April 1891, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des Kgl. Amtsgerichts Bayreuth Aufgebotstermin anbe—⸗ raumt und der gegenwärtige Inhaber obigen Schuld- scheins aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch.

kraftlos erklärt würde. Bayreunih, 25 September 1890. Königliches Amtsgericht. gez. Lunz.

Urschrift bescheinigt. Bayreuth, 26. September 1890. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. (L. 8) Deuffel, Kgl. Sekretaͤr.

36426 Aufgebot. Der Gastwirth Carl Abs hierselbst bat das Auf— gebot des auf den Namen seines Mündeltz, der minorennen Minna Peters, lautenden Sparkassenhuches der hiesigen städtischen Sparkasse Ser. II. Nr. 34 795 über 144 MS 73 8 beantragt mit dem Bemerken, daß er dasselbe seit etwa Jahresfrist vermisse und über den Verbleib nichts angeben könne. Ver Inhaber dieses Sparkassenbuchetz wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. April 1891, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Neo. 12, anbe— raumten Aufgebotstermin feine Rechte anzumelden und daß Sparkassenbuch vorzuzeigen, widtigenfalls die Kraftloterklärung desselben erfolgen wirt. Stralsund, 22. September 1890. Königliches Amtsgericht. J.

47936] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der stäptischen Sparkasse zu Friedeberg a. Qu. Nr. 408, ausgestellt auf den Namen Anna Ernestine Klein ju Friedeberg a/ Qu, über 2889 M lautend, ist angeblich verloren ge gangen und soll auf den Antrag der EGigenthümerin, Frau Anna Ernestine Frömmrich, geb, Klein, und ihretö Ghemanneg, des Tagearbeiters Carl Frömm⸗ rich zu Friedeberg a. Qu., zum Zwicke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buches aufge—⸗ fordert, sväsestens im Aufgebotttermin den 6. Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Zimmer Nr. 5, seine Rechte anzu melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalltz die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Friedeberg a. / Qu., den 26. November 1890.

Königliches Amtsgericht.

i998? Aufgebot.

Der frühere Eigenthümer, jetzige Arbeiter Felix Nowieki zu Jersitz hat das Aufgebot der beiden nach⸗ bezeichneten Wechsel beantragt, und zwar

a des Wechselsz d. d. Jersitz, den 13. August 1887 über 350 Mark, b. des Wechsels d. d. Jersitz, den 22. August 1887 über 300 Mark,

welche von ihm ausgestellt und von Adam Jeske zu Rataj geceptirt worden, drei Monate a dato an die Ordre des Ausstellers zahlbar gewesen und von Leßterem in blanco indossirt, demnächst von Adam Jeske an die Ordre des Posener Credit Vereins, eingetragene Genossenschaft, girirt und bei Letzterem von dem Antragsteller eingelöst worden sind. Vie Inhaber der gedachten Wechsel werden deshalb aufgefordert, bei dem unterjeichneten Gerichte spätestens in dem auf ven 29. Januar 1891, Vormittags 111 Uhr, im hiesigen Amtsgerichts Gebäude, Wronker Platz Nr. 2, Zimmer Nr. 18, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls Letztere für kraftloz werden erklärt werden. Posen, den 26. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

47930 Anfgebot.

Auf Antrag der verwittweten Goldarbeiter Pietsch

zu Landsberg a. W, vertreten durch den Rechtsanwalt

Pohl daselbst, werden deren Söhne:

a Karl Louis Pietsch, zu Landsberg a. W. am 2. November 1856 geboren, am 10. September 1880 vom Dampfer „Bavaria“ in Hamburg abgemustert und seitdem verschollen,

Adolf Georg Pietsch, zu Landsberg a. W. am 3. Dezember 1858 geboren, am 1. Juni 1880 vom Dampfer Lessing' in New Jork entlaufen und seitdem verschollen,

ferner auf Antrag des Kaufmanns Otto Leix zu

Berlin:

dessen am 14 Februar 1828 zu Landsberg a W.

geborener Vater, Fleischermeister Wilhelm

Leix, welcher vor 1873 nach Amerika aus

gewandert und seitdem verschollen ist,

aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine am

14. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, bei

dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 10, 1 Treppe)

zu melden, widrigenfalls dieselben werden für todt erklärt werden.

Landsberg a. W., den 25. November 1890.

Königliches Amtsgericht.

417935 Aufgebot.

Georg Winkler, Oekonom von Behringersmühle,

bat als Kurator des seit über 30 Jahren ver—

scholl enen Bauernsohnes Johann Karl von Behringert⸗ mühle, geboren am 10. August 1836 daselbst, die

Todeserklärung des letzteren beantragt.

Es wird deshalb Aufgebotstermin auf Mittwoch,

den 14. Oktober 1891, Bormittags 9 Uhr,

bestimmt unter der Aufforderung:

a. an den Verschollenen Johann Karl, spätestens im Aufgebotstermine persönlich oder schrift⸗ lich dahier bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt werde.

b. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebots verfahren wahrzunehmen,

seine Rechte bei dem Gerichte geltend zu machen und

Deffentlicher Anzeiger.

die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für

Den Gleichlaut vorstehender Austzfertigung mit der

.

E890.

Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ z. Versicherung.

werbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

Niederlassung 2c. von Rechtsanwalten.

Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Verschollenen Kunde geben können, Mit⸗ theilung hierüber bei Gericht zu machen.

Pottenstein, den 26 November 1890

Königliches Amtsgericht. Dobmaver. Zur Beglaubigung:

Gerichtsschreiberel des Kgl. Amtsgerichts Pottenstein. (L. 8.) Faltenbacher.

47933 Uufgehot.

Auf Antrag des Zugführers August Franck hier altz Vormundes der minderjährigen Kinder II. Ehe det verstorbenen Zugführertz Friedrich Hagenau hie⸗ selbst werden Alle, welche Anspruach auf Befriedigung an die Verlassenschaft der gieichfalltz verstorbenen Wöittwe Hagenau zu haben vermeinen, hierdurch auf— gefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem auf den 22. Jannar 1891, Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte anberaumten Termine an— zumelden.

Holzminden, den 22. November 1899.

Herzoglichezß Amtsgericht. H. Cleve.

47934 Aufgebot.

Nachdem die Erben der am 12. d. M. in Schötwmar verstorbenen Wittwe Marie Müller, geb. Krehmeier, die Erbschaft mit der Rechtswohlthat des Inventars angetreten haben, werden alle, welche An—⸗ spruch auf Befriedigung aus dem Nachlasse der Wittwe Müller zu haben vermeinen, zur Anmeldung ihrer Ansprüche bei dem unterzeichneten Amtsgtricht spätestens in dem auf Dienstag, den 27. Jaunar 1891, Vormittags 9 Uhr, angesetzten Termine unter dem Rechtsnaächtheile aufgefordert, daß nicht angemeldete Ansprüche später nur insoweit noch be— rücksichtigt werden sollen, als der Erbe zur Heraus— gabe des aus der Erbschaft Empfangenen nach all— gemeiner Rechtsvorschrist überhaupt noch ver— pflichtet ist. Salzuflen, den 24. November 18530.

Fürstliches Amtsgericht. II. (gej.) Theopold. (L. S.) Beglaubigt: Wolf, als Gerichtsschreiber Fürsil Amtegerichts. II.

47911 Bekanntmachung. Der Geheime Ober ⸗Postrath Friedrich Karl Wolff hat in seinem am 20. Oktober 18990 publinirten Testamente vom 5. Juni 1579 den Emil Wolff bedacht. Berlin, den 8. November 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 61.

127927 Bekanntmachung.

Das unterzeichnete Gericht hat am 17. November 1890 folgendes Urtheil verkündet: Der Seiler Friedrich Wilhelm Carl Lorsch, ge⸗ boren am 4. Februar 1840 zu Wilsnack, zuletzt in Havelberg wohnhaft gewesen, wird für todt erklärt. Havelberg, den 21. November 1390.

Königliches Amtsgericht.

47926 Bekauntmachung.

Die Schuldverschreibungen der konsolidirten vier⸗ prozentigen Preußischen Staats Anleihe von 1876/79 Litt. B. Nr. 12361 und 12362 über je 2000 0 sind durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts Berlin J. vom heutigen Tage für kraftlos erklärt. Berlin, den 22. November 1890

Trzebiatowski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts 1. Abtheilung 48.

47750 Ausschlußurtheil im Aufgebotsverfahren. Die Schuldverschreibungen der Rostocker Gewerbe⸗ bank Nr. 2219 über 450 1 vom 14. August 1877, Nr. 2255 über 150 M vom 21. Januar 1878 und das Sparkassenbuch Nr. 1229 derselben Gewerbebank über 1590 vom 30. Dezember 1879, lautend auf den Namen des Arbeiters Johann Suhr in Hinriche⸗ hagen sowie die Schuldverschreibung derselben Ge⸗ werbebank Nr. 4393 über 900 MS vom 18. Januar 1889, lautend auf den Namen der Wittwe M. Stallbohm, geb. Johnsen, zu Hinrichshagen werden für kraftlos erklärt. Von Rechts Wegen! Rostock, den 22. November 1890. Sroßherzogliches Amtsgericht.

vom ; Nr. 32 381 der städtischen Sparkaffe zu ni lautend über 504 M 55 4, ausgefertigt Wittwe Dorothea Würschke zu Liegnitz, los erklärt worden. Liegnitz, den 24. November 1890.

Königliches Amtsgericht.

14774891 Musschlußurtheil im Aufgebotsversahren. Die Spareinlagenbücher Rr. 8117, 17 323 und 19 368 des hiesigen Vorschußvereins über 600 Æ. 600 M und 257,50 AÆ, lautend auf den Namen der Frau Marie Schumacher in Niederhagen werden für kraftlos erklärt. Von Rechts wegen! RNostock, den 25. November 1880. Großherzogliches Amtsgericht. a7s63] Nach bezeichnete Urkunden; . a. ein von der Firma M. Löwenstein zu Münfter am 12. Juni 18885 auf R. O. Rost ebendert ge-

zahlbarer, von Gustav Najork auf die Firma Gebr. Rhodius indossirter Wechsel über 25,59 ,

b. die Quittungsbücher der Sparkasse der Stadt Münster Nr. 46 459 über 1979,32 M und Nr. 45 682 über 435,0 S, ausgefertigt für den Poflillon Johann Bockholt zu Walbeck,

Je. der Rheinisch Westfälische Rentenbrief Litt. D. Nr. 8842 über 25 Thaler vom 1. April 1859,

sind durch Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom 19. bezw. 27. Oktober er. für kraftlos erklärt.

Münster, den 19 November 1890.

Königliches Amttzgericht. Abtheilung V.

47739 Ausschlußurtheil. Im Namen des Königs!

Auf den Antrag des Kaufmanns Oskar Böttcher in Ghemnitz erkennt das Königl. Amtsgericht Chemnitz durch den unterzeichneten Ober⸗Amtè⸗ richter für Recht:

Der von dem Kaufmann Otkar Böttcher in Ghemnitz unter dem 24. Februar 1899 auf die Firma .A. Bubnick's Conditorei Hermann Schneider“ ebenda gezogene und von der Letzteren acceptirte, am 8. März 1800 von genanntem Böttcher unter der Adresse der Firma .J. Kaufmann“ in Schwab⸗ münchen zur Post gegebenen Wechsel über dreihundert Mark, fällig am 30. März 1890, wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens trägt der Antragsteller. : .

309

me. Verkündet am 2? ). November 18959

2 2

a7745]

Daß Königl. Amttgericht München JI, Abth. 4. für Civilsachen, hat am 24 November 13890 fol- gendes Ausschlußurtheil erlassen:

I. Der von dem Mehlhändler Johann Deibler dahier auf die Kunstmühle Josef Scheierl in Dachau bezogene, aber nicht unterzeichnete Prima⸗Wechsel, de dat? München, 58. April 1890, zu 2510 , zahlbar am 8 Juli J. J, mit dem Accept Anton Mayerbacher Namens genannter Kunstmühle, wird für kraftlos erklärt.

IJ. Der Antragsteller Johann Deibler hat als veranlassender Theil die Kosten des Verfahrens zu tragen. .

München, 25. November 18630.

er Kgl. Gerichtsschreiber: (L. 8 Strober.

47853 Bekanntmachung. ö Auf Antrag der eingetragenen Eigenthümer sind

durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts

von heute:

a, die eingetragenen Gläubiger und deren Rechts⸗ nachfolger bezl. folgender Hypothekenposten 1) 63 Thaler 20 Sgr. 3 Pf. nebst 4 90 Zinsen

für Amtmann Rehorst zu Lotte aus Urkunde vom 7. Februar 1844, eingetragen Band II. . 465 Grundbuchs Lotte Abtheil. IHII. tr. 4,

2 99 Thaler 29 Sgr. 11 Pf. nebst 4 event. b oso Zinsen für Wittwe Pastor Goedeting, Sophie, geb. Rehorst, zu Lotte aus Urkunde vom 23. Mai 1853, eingetragen Band 1.

Grundbuchs Lotte Abtheil. II. Nr. H,

mit ihren Ansprũche b. die Hypotheke 1) 150 Tikaler

Kappeln, v 1 eingetragen Band IX. Blatt 28 G W. Kappeln Abtheil. III. Nr. 11, 2) 226 Thaler 20 Pf. nebst 4 ο Zinsen für Kolon Jürgen Heinr. Meyer, gel zu Dũte, aus Urku ;

= = 3 B T eingetragen Band

840, eingetragen wi fůr kraftlos erklãrt. Tecklenbrg., 26. N

Königliches

1 8 TT Ber -= * Il des unterzeichneten Gericke

ift die nachbezeichnete Ur- n vom 2. Dezember 1857

über 300 Tha urant, verzinelich zu 4, ein-

getragen am 2. Dent ĩ ĩ z

schaft über

des weiland Landes ẽtone mickondurtenrs

Lüchow im Hrpothekenbuch Vol. L Fol. 3 Nr.

sowie eingetragen zur Gefammtbaft im Grundbuch

4 r 1271 . 8 von Lüchgw Bd. L Art. 2 Abtheilung III. Rr. 2

ö 8 8 96 9 an . . 9 und Band L Art 22 Abtheilung HI. Rr. 2 am

198 Ottober 1885, 2 Mr ker Lüchomm. den B. Nodember 1880 Königliches Amtsgericht

lars; wen des Königs; in 28. November 1890

tsschreiber. ; rebelichten Loffãth Caroline Trichert, geb. Kraft, aus Ramp itz, erkennt das Känin⸗ liche Amtsgericht n Fürstenderg a. O. durch den Amterichter So ener für Recht: Dag Hyrethekendoknment dom 23 Mär 1866 über die auf dem Srundstück Damrpißz Hand 1 Nr. B der verebelichten ossäth Teichert, Caroline, geb. Raft, gehörig, in Abtheilung HL Nr. 2 ir die Geschwister Barfuß,

o. an alle Diejenigen, welche über das Leben des

zogener, an die Ordre der Gebr. Gegler auf Sicht

2. JSJehanne Caroline Wilhelmine,

Pötzsch, Gerschr. 3

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