1890 / 301 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

einzelner Länder oder Ländergruppen bestehen. Für die deuische Kunftgenossenschaft findet eine mit den Sammelstellen Berlin. München. Düsseldorf, Dres den, Weimar und Karlsruhe. Zur Aucstellung werden Kunst⸗ werke aller Länder aus den Gebieten der Malerei, Bild⸗ hauerei, Baukunst, der zeichnenden und vervielfältigenden Künste zuge⸗ laffen. Ausgeschlossen bleiben Kepien (mit Autnabme von Nachbildungen für den Stich) Photographien (mit Ausnahme von solchen nach bekorat ven Malereien, Kartong oder Zeichnungen und nach. Ent. wärsen oder ausgeführten. Bauwerken) außerdem Kunstwerke zedet' Gattung, welche bereits auf der Akademischzn Jubilä(g— Kunstausstellung im Jahre 1886 in Berlin ausgestellt waren, und anonbme Arbeiken. In Aussicht genommen sind als besondere Ab. tbeilungen eine Ausstellung künftlerisch hervorragender illustrirter Prachtwerte des Buchhandels und, eine Austellung gemsater Fächer und künftlerisch durchgeführter Dipleme und Adressen. Die Beschickung ber Auestellung mit besonders bedeutsamen Werken des Kunstgewerbes fann nur auf Grund persßnlicher Cinladung durch das Comité geschehen. Gbenfo bedarf es bei Werken von besonders großem Umfang oder Gewicht (von über 3090 kg) der besonderen Genehmigung des Aus stellungö - Comitès, An den einzesnen Sammelstellen werden Auf⸗ nahme Jurys gebildet. Die Aufstellung besorgen Abgesandte der ein⸗ zelnen Länder, Falls die betreff enden Länder nicht der Aufnahme Jury der Sammelstelle Berlin die Aufstellung der Kunstwerke übertragen. An Ausjcichnungen stehen goldene erste und zweite Staatsmedaillen in entsprechender Anzahl in Aussicht; außerdem werden Chrendiplome sowie ehrenvolle Erwähnungen zuerkannt werden. Die Preis-Jurv wird in folgender Weise zusammengesetzt: Für die deutsche Kunstgenossenschaft sind fünfjehn Juroren in Aussicht genommen, welche im Verhältniß zur Zahl der ausstellenden Künstler auf die Hauptsammelstellen ver sheilf und von der betreffenden Lokal -Genossenschaft bezw. den aus stellenden Künstlern gewählt werden; die auswärtigen Staaten sind berechtigt, auf je zwanzig Aussteller einen Juror zu ernennen. Alle Kunstwerke sind, so lange sie sich in den Autstellung⸗ räumen befinden, gegen Feuersgefahr bis zur Höhe von 8 Millionen Mark versichert. Der Verkauf der eingelieferten Kunstwerke hat aus— schließlich durch das Verkaufsbureau der Ausstellung zu erfolgen; für die Vermittelung werden von diesem 7M der Verkaufssumme in Abzug gebracht. Eine Lotterie von Kunstwerken wie auf der 1886er Jubiläums ⸗Kunstausstellung ist auch für die internationale Kunst⸗ ausstellung von 1891, welche, wie bekannt, vom 1. Mai bis 15. Sep— tember dauern soll, in Aussicht genommen.

Die dekorative Kunststickerei, von Frida Lipper⸗ heide. J. Aufnäh-⸗Arbeit. (Verlag von Franz Lipperheide, Berlin W., Potsdamerstr. 38.) Die kunstsinnige und für die Pflege der künstlerischen weiblichen Handarbeit unermüdlich thätige Gattin des Herausgebers der „Illustrirten Frauen ⸗Zeitung“ begann vor zwei Jahren eine reich ausgestattete Publikation kostbarer alter Musterstücke der Kunststickeret nebst erläuterndem Text, welche nach dem Erscheinen der zweiten Lieferung in ihrer 1. Abtheilung nunmehr abgeschlossen vorliegt. Sie sucht darin die fast vergessene, jedenfalls mehr als sie verdient, vernachläfsigte Applikations- oder Aufnäh⸗Arbeit wieder zu Ehren zu dringen. Da bei dieser Technik mehr als bei andern gerade die Farbe von Wichtigkeit ist, so hat die Verlagshand⸗ lung die Muster in natürlicher Größe abbilden und auf farbigen Tafeln reproduziren lassen, die, in sehr sorgfältiger Weise aus— geführt, die kostbaren alten Originale aufs Getreueste zur Anschauung bringen. Von den beiden farbigen Tafeln der Mappe zur zweiten Lieferung zeigt die erste eine prächtige altspanische Appli⸗ cationsarbeit aus dem 16. Jahrhundert: auf gelbem Atlas rothe Auf⸗ lagen, von gedrehter mattgrüner Seidenschnur effektvoll umsäumt, welche Ausläufer, Ranken und Stiele bildet, die von goldgestickten Sxrangen umfaßt werden, während die schlanken Blattformen durch lose Stiche aus feinen Goldfäden gegliedert sind; ein blau um— rahmtes Wappen zeigt den Schild des Hauses Doria: im oberen Felde die Taube, im unteren den Oelzweig, darüber den Kardinals⸗ hut, dessen Quasten zu beiden Seiten den Schild umschließen. Die andere Tafel veranschaulicht ebenfalls eine spanische Bordüre etwas jüngerer Entstehungszeit aus einem Schlosse in Graubünden. Da dieses Schloß Jahrhunderte lang im Besitz einer deutschen Ritterfamilie war, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß deutsche Frauenhände die reizvolle Arbeit geschaffen haben. Sie besteht aus Leinwandauflagen auf Seidenfilet mit weißem Atlas⸗Untergrund, die durch Faden—⸗ strähnen von offener Seide im Perlstich überfangen sind, während lose hier und da in einander greifende Stiche zur Gliederung dienen. Daneben bieten in derselben Größe hergestellte Holzschnitttaftln Nach⸗ bildungen anderer seltener Musterarbeiten der Gattung, auf denen ebenfalls alle Einzelheiten, die verschiedenen Stoffe, die Einfassung und alle Finessen der Technik genau wie in der Wirklichkeit zu erkennen sind. Besondere Beilagen enthalten dann noch Mustervorzeich⸗ nungen in Umrissen, welche die Herstellung außerordentlich erleichtern. Ein reich illustrirter Textband giebt ferner eine gründliche praktische Anleitung für die Technik der Applikation und belehrt über Material, Werkzeuge, Uebertragung, Ein und Vorrichtung der Auflagen ze. Aber auch die Anwendung der schönen Arbeiten zum häuslichen Schmuck in Gestalt von Decken, Portièren, Bettbaldachinen, zur Fensternischen Umrahmung. Kamin -⸗ Bekleidung, für Tischdecken, Stühle, Mappen, Kissen, Truhen z. wird in Wort und Bild veranschaulicht und damit dem Schönheitesinn und dem häuslichen Kunstfleiß unserer Damen die mannigfaltigste Anregung gegeben. Die nächsten Lieferungen des Werks (Preis je 19 M sollen die Plattstich,, die Gold. und Silberstickerei, die Buntstickerei auf Leinen, auf Filet und auf gewebtem Grunde, soweit diese Arbeiten der Dekoration im größeren Styl angehören, in derselben gründlich belehrenden Weise zur Dar stellung bringen und ebenfalls mit Reproduktionen hervorragender Musterstücke aus der reichen eigenen Sammlung des Herausgebers sowie öffentlichen Kunstsammlungen ausgestattet werden. Um das schöne Werk auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen, veranstaltete die Verlagshandlung übrigens noch eine zweite Ausgabe mit ver— kleinerten schwarz weißen Mustertaseln (zum Preise von 5 MÆ) mit dem gesammten Inhalt der 1. und 2. Lieferung der größeren oben be sprochenen Edition. Beide eignen sich je nach Vermögen vortrefflich zu Weihnachtsgeschenken für Damen, die an derartigen künstlerischen Handarbeiten Gefallen finden.

CO Kulturgeschichtliches Bilderbuch aus drei Jahr⸗ hunderten. Herausgegeben von Georg Hirth. München und Leipzig, Verlag von G. Hirth. Mit den soeben erschienenen Liefe⸗ rungen 71 und 72 gelangt der sechste Band und damit das ganze Werk zum Abschluß. Die vorletzte Lieferung ist fast ganz gefüllt mit Reproduktionen jener kleinen Kupferstich⸗Blättchen von Daniel gChodowiedi, welche für die beliebten Miniatur⸗Almanache und Taschen⸗ kalender seiner Zeit bestimmt waren oder altz Illustrationen zu den Duodezausgaben von Romanen, Novellen und anderen Unterhaltungs⸗ schriften des vorigen Jahrhunderts veröffentlicht wurden. Viele von e,. für die Geschichte von Kostüm und Sitte des Rococo-⸗Zeitaltert speziell in Berliner höheren und bürtzerlichen Kreisen höchst charafteristisch, wie die Sammlung Berliner Trachten und Kopfputz Modelle, die Serie der ungemein subtil und graziös ausgeführten, von scharfer Beobachtungs gabe zeugenden Blättchen, welche die verschiedenen Be⸗ schäftigungen der Damen veranschaulichen, die feinkomische Folge der unterschiedlichen Arten von Heirathsanträgen, dann die parallele Doppelserie der natürlichen und affektirten Handlungen des Lebens“, der, abgesehen von dem kulturgeschichtlichen, auch ein pädagogisches Interesse nicht abzusprechen ist. Ferner sehen wir von dem überaus fruchtbaren Künstler eine Reihe von Illustrationen zu Romanen der Zeit, wie Nicolai's. Sebaldus Nothanker“, zu Dichtungen von M. Lafontaine und Neuffer, zu Lessing's Minna von Barnbelm‘, Goldsmith's ‚Land⸗ priester von Wakefield', zu Gellert's Fabeln ꝛc., sämmtlich mit bewunderungs würdiger realistischer Feinheit und peinlich sorgfältiger

Zeichnung ausgeführt und gestochen. Einen ganz besonderen Werth aber haben als Hinterlassenschaft eines künstlerischen Zeitgenossen ,,. II. die Stiche, in denen Chodowieckl den von ihm ewunderten Monarchen und feine Kriegsthaten verewigt. Schon die vorhergehende Lieferung enthielt einige von diesen, größeren Formats; jetzt sehen wir eine große Zahl tleinerer, und zwar zwölf Blättchen

Grurvpenbildung statt

mit Darstellungen merkwürdiger Scenen aus den Kriegen des Branden burgischen Hauses“ und eine ebensolche Serie Bilder aus der Branden burgischen Geschichte', dann achtzehn weitere kleine Blätter mit r, zu Anekdoten und Charakterzügen Friedrich's des

roßen, endlich sechs Blätter zu Stein's Charakteristik des Königs. Mögen sie auch in manchen Einzelheiten nicht so vollkommen gelungen sein wie seine anderen Serien, weil sie eben aus früberer 34 her⸗ rühren, so sind sie in ihrer Art doch einzig und unschätzbar. Be⸗— trachtet man die ganze Sammlung der in den beiden Lieferungen heliographisch wiedergegebenen, prägnant charakteristischen Werke des Berliner Meisters, so begreift man schwer, wie es möglich gewesen ist, daß derselbe so vollständig vergessen werden konnte, um erst vor wenigen Jahren gleichsam neu entdeckt werden zu müssen. Die letzte Lieferung macht uns mit einem anderen hervorragenden Sitten—⸗ schilderer des vorigen Jahrhunderts, dem Franzosen Jean Michel Moreau dem Jüngeren (1741 1814) bekannt. Von diesem Pariser Künstler sehen wir eine große Folge von Blättern reproduzirt, welche, ganz vorzüglich gezeichnet eine Reihe treffend und scharf beobachteter „Tableaux de la vie“ aus dem Leben am Hofe Ludwig's XVI. und der eleganten Gesellschaft der Zeit darbieten. Sie sind dem Monument du costume, physique et moral à la fin du XVIII. sisele- entnommen und in der That werthvolle kunst und kulturhistorische Denk⸗ male jener Epoche. Sonst enthält die letzte Lieferung noch eine Folge wild⸗ bewegter Reitergefechte sowie Bilder von Kriegslagerseenen von dem Augsburger C. A. Großmann (1741 - 1798) sowie eine Serie Darstellungen aus dem menschlichen Leben und Anderes von dem Münchener Johann Michael Mettenleiter (1765 18565), einem Künstler, der mit Glück dem oben besprochenen Berliner Meister nacheiferte und daher auch der bayerische Chodowiecki genannt worden ist. Als Titelbild zum VI. Bande wurde ferner jetzt nachgeliefert ein großer Kupferstich in Lichtdruckfacsimile mit Ansicht der von Besuchern dicht gefüllten Ausstellung der Londoner Akademie im Jahre 1787. Auch dieseß, von dem Hannoverischen Maler Heinrich Ramberg (1763 - 1840) gezeichnete, von Martini gestochene Blatt legt durch die Gewissenhastigkeit, mit der jedes einzelne Gemälde und jede der zahllosen Figuren in ihren charakteristischen Kostümen scharf und fast porträtgetreu wiedergegeben ist, sowie durch zwanglose Gruppirung und Komxosition Zeugniß dafür ab, daß die Kunst des vorigen Jahr— bunderts einzelne sehr hervorragende Vertreter aufzuweisen bat. Nach Verlauf von acht Jahren ist das ‚Kulturgeschichtliche Bilder⸗ buch“ nunmehr vollständig. Im Ganzen sind in dem Werk gegen 360 darstellende Künstler vertreten und erschienen darin über 3500 Kupferstich⸗ und Holzschnittblätter, Radi⸗ rungen 2ꝛc. Auf heliographischem Wege in vollendeter Weise nach den zum Theil sehr seltenen und kostbaren Originalen täuschend getreu reproduzirt, bieten sie dem Kunstfreunde einen willkommenen Ersatz für diese und dem Geschichtsfreunde eine reiche Fundgrube für Alles, was in das Gebiet der Sitten⸗ und Kostümgeschichte von der Reformationszeit an gehört. Porträts berühmter und interessanter Persönlichkeiten, Trachten! und Genrebilder, Darstellungen von Jagden, Kriegs« und Gerichtsseenen, Spielen, Tänzen und Bädern, Festzügen, Schilderungen des höfischen und bürgerlichen Lebens, Städte⸗ ansichten und Marktbilder, endlich moralische und politische Allegorien, Flugblätter. Kuriosa ꝛc. wechseln in der mannigfaltigsten Weise ab. Die ganz eigenartige und trotz ihres reichen inneren Gehalts wohlfeile Sammlung (72 Lieferungen zu je 2,40 ½) gewährt eine Fülle von Anschauunge material nicht nur zur Kultur und Kunst⸗, sondern auch zur allgemeinen Geschichte. Sie dürfte unter den vielen interessanten und preiswürdigen Publikationen des unermüdlich regsamen Heraus⸗ gebers als die schönste und werthvollste den ersten Platz einnehmen und auch in allen kunstfreundlichen Kreisen der verdienten Anerkennung und Verbreitung sicher sein.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die Ernte im Großherzogthum Baden.

Nach den von den Bezirksämtern erstatteten Berichten kann, wie wir der ‚Karlsr. Ztg.“ entnehmen, die Gesammternte als eine gute bezeichnet werden, sie steht auf der zweiten Stufe des Ernte⸗ werthes und der Ausfallsgüte, was seit dem Jahre 1874 nicht mehr der Fall war. Zunächst ist die Getreideernte allenthalben, sowohl was den Körnerertrag, als den Strohertrag anlangt, gut gerathen; hiervon bilden nur einzelne Theile der Bodenseegegend eine Ausnahme, in welchen Hagelwetter empfindlichen Schaden anrichteten. An dem guten Ergebniß der Getreideernte nehmen die verschledenen Getreidearten ungefähr gleich⸗ mäßig Antheil: ebenso ist das Ergebniß in den einzelnen Landesgegenden kein wesentlich verschiedenes; nur bezüglich des Hafers dürfte hier zu be— merken sein, daß er in der Bodenseegegend nur ziemlich gut gerathen ist, während er in der unteren Rheinebene die erste Stufe des Ernte⸗ werths erreicht hat, d. h. sehr gut gerathen ist; ferner hat die Gerste, die sonst allenthalben gute Erträge lieferte, in der Bodenseegegend eim oberen Schwarzwalde den Durchschnitt weniger erheblich über⸗

ritten.

Ebenso ist die Futterernte in allen Landestheilen, wie im vorigen Jahre, gut ausgefallen; dies gilt sowohl von dem Heu als von dem Oehmd; nur in der oberen Schwarzwaldgegend hatte die Heuernte, welche dort später stattfindet, unter der Ungunst der Witte⸗ rung zu leiden. Die Ackerfutterkräuter (Klee, Luzerne, Esparsette) haben überall gute Erträge geliefert. Die Runkelrüben sind ziemlich gut gerathen, dagegen haben die Stoppelrüben den Durchschnitt früherer Jahre nicht erreicht.

Nicht so gut und nicht so gleichmäßig wie Getreide und Futter geriethen die Kartoffeln. Dieselben haben inäbesondere in einigen Bezirken des Schwarzwaldes in Folge niedergegangener zahlreicher und heftiger Gewitterregen unter der Nässe gelitten und sind dort hinter dem Durchschnitt zurückgeblieben. Im Gegensatz hierzu sind die Kartoffeln in der Rheinebene und in den nördlichen Theilen des Landes, welche von heftigen Niederschlägen weniger heimgesucht waten, fast durchweg gut gerathen. Das Gesammterträgniß der Kartoffeln im Lande hat den Durchschnitt früherer Jahre erheblich, noch erheblicher als im vorigen Jahre, überschritten, es ist als ziemlich gut zu be— zeichnen. =

Von den Handelsgewächsen hat Raps, der in den meisten Jahren des letzten Jahrzehnts ziemlich schlecht gerieth, den Durch- schnitt überschritten; Mohn, Flachs, Cichorien und Kraut sind gut, Hanf, Taback und Zuckerrüben ziemlich gut gerathen, nur der Hopfen hat ein Durchschnittserträgniß nicht überschritten.

Wie im vorigen Jahre so haben auch in dem nun zu Ende gehenden Obst und Wein im Vergleich mit den übrigen Ernte gewächsen die Erwartungen am Wenigsten befriedigt. Während aber im vorigen Jahre QObst⸗ und Weinernte bezüglich der Ertraggmenge als schlecht zu bezeichnen waren, lieferken dieselben in diesem Jahre im Ganzen ein Erträgniß, welches nicht erheblich hinter dem Durch schnitt zurückgeblieben ist. Die Qualität des erzielten Weines wird im Ganzen als eine durchschnittliche bezeichnet; nur im Taubergrund und in der Neckargegend wurde der Qurchschnitt nicht erreicht; die Ertragsmenge blieb im Ganzen allenthalben hinter dem Durchschnitt etwas zurück. Wenn trotz des weniger befriedigenden Erträgnisses der Reben und der Obstbäume die Gesammternte als eine der besten des letzten Vierteljahrhunderts zu bezeichnen ist, so rührt dies daher, daß eine gute Getreideernte mit einer guten Futterernte zusammen⸗ traf und daß gleichzeitig keines der anderen Erntegewächse erheblich hinter dem Vurchschnitt zurückgeblieben ist.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maszregeln.

Schweden.

Laut Bekanntmachung des öh ig schwedischen Kommerz⸗ Kollegiums vom 28. November 1890 ist die Cholera in Spanien nunmehr für erloschen erklärt worden.

Egypten.

Der internationale Quarantänerath zu Alexandrien hat am 2X. November 1890 beschlossen, die gegen die syrische Küste bestehenden Cholera Quarantãnemaßregeln nördlich von Salefke bis einschließlich

des Hafens Ang mour auszudehnen. (Vergl. R. A. Nr. 296 vom 9. Dezember 1890.)

Ferner hat der internationale Quarantänerath unter demselben Tage beschlossen, die Cholera⸗Quarantänemaßregeln gegen Ankünfte k s aufzuheben. (Vergl. R. A. Nr. 239 vom 4. Oktober

Weihnachts Literatur.

Kaiser Wilhelm's II. Reisen nach Norwegen in den Fahren 1889 und 1890.

Das Entstehen des vorgenannten von Paul Gäüßfeldt ver— faßten und von Carl Saltzmann xeich illustrirten Werkes, welches soeben im Verlag von Gebr. . in Berlin erschien, ist der eigensten Initiative Sr. Majestät des Kaisers zu verdanken. Alg Motto sind ihm die von Allerböchstdemselben am 5. März d. J. bei einem Festmahle des Brandenburgischen Provinzial-Landtages ge⸗ sprochenen denkwürdigen Worte vorangestellt:

Bei. Meinen Reisen habe Ich nicht allein den Zweck verfolgt fremde Länder und Staatseinrichtungen kennen zu lernen und mit den Herrschern benachbarter Reiche freundschaftliche Beziehungen zu pflegen, sondern diese Reisen, die ja vielfach Mißdeutungen ausge⸗ setzt waren, haben für Mich den hohen Werth gehabt. daß Ich entrückt dem Parteigetriebe des Tages, die heimischen Verhaltniff⸗ aus der Ferne beobachten und in Ruhe einer Prüfung unterziehen konnte. Wer jemals einsam auf hoher See, auf der Schiffsbrücke stehend, nur Gottes Sternenhimmel über sich, Einkehr in sich selbst gehalten hat, der wird den Werth einer solchen Fahrt nicht ver— kennen Manchem von Meinen Landsleuten möchte Ich wünschen solche Stunden zu erleben, in denen der Mensch sich Rechenschaft ablegen kann über Das, was er erstrebt und wag er geleistet hat. Da kann man geheilt werden von Selbstüberschätzungen und das thut uns allen Noth.“

Se. Majestät beauftragte den Verfasser, der zur Theilnahme an den beiden Reisen nach Norwegen befoblen worden war, mit der Ab⸗ fassung eines Berichtes darüber. Die Schilderungen betreffen natürlich in erster Linie die Ereignisse, in deren Mitte der Kaiser selbst stand, und der Leser wird mit regem Interesse den lebensvollen Darstellun⸗ gen der persönlichen Erlebnisse Sr. Majestät und! der Allerhöchst—⸗ denselben begleitenden Personen folgen, deren bedeutendste ihm ja seiner Zeit durch die Berichte in den öffentlichen Blättern in ihren Umrissen bekannt geworden sind. Der größte Theil des Werkes be—⸗ zieht sich auf die erste Reise Sr. Majestät, nur das siebente und achte Kapitel sind der zweiten gewidmet. Es rührt dies, wie der Verfasser bemerkt, daher, daß der Bericht über jene bereits fast vollendet war, als er zur Theilnahme an dieser befohlen wurde, und ihm zur Ausarbeitung und Einfügung des zweiten Berichts in das vorhandene Material nur eine kurze Zeit zu Gebote stand. Aber noch einen weiteren Zweck verfolgt das Werk, als den der Beschrei⸗ bung der Reisen. Der Kaiser selbst wünschte, daß es auch anregend und belehrend wirken und den Leser über das norwegische Land im Allgemeinen unterrichten möchte. Zur Erreichung dieses Zweckes bat der Verfasser auch auf die Erfahrungen früherer Reisen zurückgegriffen und Manches mit hinein verwebt, was nicht in unmittelbarem Zu— sammenhange mit den beiden Reisen des Kaisers steht. Die von ihm ge—⸗ brachten Schilderungen bieten, wie jeder, der Norwegen kennt, ein⸗ gestehen muß, ein ebenso fesselndes wie getreues Bild jenes Landes, seiner landschaftlichen Reize, seiner Bewohner und deren Sitten und Gebräuche dar. Das in der Reichsdruckerei mit bekannter Sorgfalt und eleganter Ausführung hergestellte Buch bietet zugleich in einer großen Anzahl von Helisgravuren auf Vollblättern und einer noch größeren Anzahl von Textillustrationen in Holischnitt eine Fülle von Bildern, welche den Leser mit den Schönheiten des nordischen Hochgebirges, den Sitten der Einwohner und den persönlichen Erlebnissen des hohen Reisenden vertraut machen. Bei der künstlerischen Wiedergabe landschaftlicher und per⸗ sönlicher Momente hat Hr. Güßfeldt als geübter Photograph dem Maler hülfreiche Hand geleistet. Von den Heliogrammen ist als besonders anziehend die „Hafenansicht von Bodö“ mit den vielen Booten im Vorder und den schneebedeckten feingeformten Bergen im Hintergrunde, der „Blick auf Hammerfest“ selbst, die großartige Einsamkeit des Longenfjord', die malerische Mannigfaltigkeit der Lopsoten⸗Inselnꝰ und die Oede des ‚Nordkaps“ hervorzuheben. Wir sehen ferner, wie Se. Majestät selbst den Gottesdienst am Bord „der H abhält, mit Seiner Reisebegleitung unter den Bergriesen Sich gelagert hat oder in den Anblick des kolossalen „Gletschers Swartisen“, welcher sich bis hart ans Meer herabsenkt, verloren und der ihn sonst umgebenden Welt entrückt zu sein scheint. In den kleineren, mit einer gewissen Grazie und Leichtigkeit ausge⸗ führten Zeichnungen giebt uns Saltzmwann sodann Ansichten des Berliner wie des Kieler Schlosses, der dänischen ‚Kronenborg“ am Sund und der „Festung Akershus“; er zeigt uns die verschiedensten Arten von Fahrzeugen, namentlich ein altes, mit sehr hohem Vordersteven“ versehenes . Wikingerschifft und interessante Segelboote; ferner das „jweirädrige Karriol“, auf welchem die weiten Landstrecken im Innern zurückgelegt werden mußten; endlich seltsame Fische des Meeres und schöne Blumen des Hochgebirges. Wir seben ferner Se. Majestät bald am Bord der „Hohenzollern“ allein stehen und mit dem Glase die Ferne mustern, bald in Seinem am Radkasten befindlichen Pavillon arbeiten oder den Vortrag entgegennehmen, bald das Essen der Mann⸗ schaft selbst mit dem vom Matrosen dargereichten Löffel aus dem Teller kosten, bald auf dem Lande die Grüße der Kinder freundlich erwidern oder ihren Blumenstrauß annehmen. Auch einen Theil der Schmucksachen lernen wir kennen, welche Se. Majestät für Seine Hohe Gemahlin in Bergen ausgewählt hat; kurz, der Künstler giebt uns ebenso viel Anziehendes und Schönes, wie der vielgereiste Schrift⸗ steller Belehrendes und Erlebtes zu schildern weiß.

N Homer's Odyssee in freier Umdichtung für das deutsche Haus von Emil Engelmann. Mit vielen Bildern nach Zeich nungen von Tischbein, Flarman, Genelli, Preller, Häberlin, Kepler, Cloß, Hoffmann, Unger, Winkler u. A. Stuttgart, Verlag von Paul Neff. (Preis einfach gebunden 7 4, elegant gebunden 8 ) Den vor Kurzem besprochenen Heften sind die Schlußlie ferungen (6 = 10) schnell gefolgt, sodaß diese für Haus und Familie bestimmte Aus gabe der klassischen Dichtung des ewig jungen Hellenenthums noch zum Weihnachtsfest auf dem Gabentisch prangen kann. Wir haben bereits besprochen, worin die Eigenart der Engelmann schen Bearbeitung besteht: sie wollte das berühmte Epos der deutschen Jugend, nament⸗ lich auch der weiblichen zugänglich machen und hat darum Alles aus. gemerzt, waz dem im Wege stand. Der naive Ton des Originals ist mit Glück wiedergegeben, das Ganze aber doch durch den sprachlichen Ausdruck dem modernen Empfinden näher gebracht. Erklärende An— merkungen und ein erläuterndes Nachwort sind dem Verstãndniß förderlich. Das reich illustrirte, innerlich und äußerlich schön aus— gestattete Buch dürfte sich als gediegene, bleibend werthvolle Festgabe für die jüngere Welt vorzüglich eignen. ;

Walther Gottheil's Berliner Märchen, illustrirt von Prof. Ludwig von Kramer, Franz Stuck und Henry Albrecht. Verlag von Walther n. Apolant in Berlin. Preis 3 50 S Frau Marie Loeper⸗Housselle, die Herausgeberin der Zeitschrift Die Lehrerin“, sagt Über dieses Kinderbuch, das auch von Fr. Th. Vischer als ein echkes Märchenbuch bezeichnet wurde: „Wir haben oft vergeblich unter dem in der Weihnachtszeit fich anhäufenden Wust von Kinderbüchern nach einem solchen Schatz echten neuen Märchen nämlich gesucht. Endlich ist uns die Freude geworden, Märchen für unsere Kinder zu erhalten, die vollkommen den Anforderungen genügen, welche wir an sene wundersamen Dichtungen, Märchen genannt, zu machen berechtigt sind. Es sind die „Berliner Märchen. von Walther Gottheil, die uns diefe Freude verursacht haben. Wir empfehlen diese Maͤrchen allen Eltern aufs Wärmste als die einfachste und natürlichste Gin⸗ führung ihrer Kinder in das Reich der Dichtung und Schönheit. Solche Märchen bilden das Gemuͤth, erwecken und beleben den Schön heirssinn und Geschmack, regen das Kind zum Anschauen und Beobachten an, entwickeln den Verstand; kurz, sie wirken auf das ganze lleine

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Menschenkind als unsere Ze

mißt a gr, e,, ö don ding von Walther und Apolant in Berlin, Preis 1 für, Ftinder von 6 bis 10 Jahren. Ueber dies groß und deutlich gedruckte Büchlein ußert sich der „Pädagogische Jahresbericht: 1890 im 42. Bande: Acht kleine Geschichtchen, die wirklich dem Leben der Kleinen ab- gelauscht und im kindlichen Ton erzählt sind. Zum Vorlesen durch bie Mutter sehr geeignet, und dann mögen die Kleinen selber ihre Lefestudien daran machen, Gegenüher dem vielen Läppischen und Un— sindlichen auf diesem Gebiet berühren diese Geschichten frisch und

hend.“ anmutk Sagen des Alterthum s. Kindern erzählt von Sophie Jonas. Gotha, Friedr. Andr. Perthes (Emil Perthes), 1890. Preis: 2.80 66. Die Verfasserin hat es unternommen, die bedeutendsten Gagen des Alterthums, und zwar die orientalischen, griechischen und römischen, je sechs an der Zabl, unsein Kindern in ansprechender Weise zugänglich zu machen. Daß sie den Argonautenzug, sowie die Sagen von Herkules und Orestes nicht aufgenommen hat, weil sie es nehen Niebuhr's Leistung nicht wagen wollte, können wir um der fleinen Leser willen nur bedauern. Die Fassung der vorgetragenen Sagen ist höchst ansprechend, eber eine zu knappe als zu wortreiche. Her Wunsch der Verfasserin, bei den kleinen Lesern Interesse und Freude an der Geschichte zu erwecken, wird sicher in Erfüllung gehen.

Aus der Heimath. Erzäblungen von Ferdinand Sonnenburg. Erster Band: Merret von der Düne. Gotha, riedr. Andr. Perthes (Emil Perthes), 1890. Preis: geb. 3 ½ . Doktor und feine Schwester. Von L. Altenberg. Gotha, Friedr. Andr. Perthes (Emil Perthes), 1890. Preis: geb. 240 M Die er ste treffliche Erzählung behandelt die Geschichte eines armen Waisenmädchens, das nach Anleitung der frommen Mutter durch Gebet und Gottvertrauen einen festen Halt im Leben gewinnt und schließlich auf dem Gipfel eines ihr früher unerreichbar scheinen⸗ den Glückes steht. Sie wird die Gattin des ihr in unwandelbgrer Treue zugethanen Erich, bei dessen Eltern sie zeitweilige Aufnahme gefunden hatte. Während der Vater sie wie eine Tochter hielt, sollte sie nach dem Sinne der Mutter nichts als eine Magd im Hause sein. Wie nun der Widerstand der Mutter gegen Erich's Absichten durch Gottes Führung überwunden wird, das ist ergreifend geschildert worden. Obwohl manche Züge einer bestimmten englischen Manier hindurchschimmern, darf das Buch namentlich jungen Mädchen als eine recht angenehme und heilsame Lektüre empfohlen werden, zumal neben den Vorgängen selbst auch die äußeren Umrahmungen derselben ein vielseitiges und mannigfaltiges Interesse bieten. =

Die zweite Erzählung. Ein junger, wohl begabter Arzt läßt sich in einem großstädtischen Arbeiterquartier nieder, um unter der Armuth mit Hingebung seines Berufes zu warten. Zwei Frauen- gestalten treten gewinnend und fesselnd hervor. Die eine ist des Doktors Schwester, die sich mit einem jungen Amerikaner, einem Freunde des Doktors, nach einer recht spannenden Entwickelung des beiderseitigen Verkehrs verbindet. Die zweite ist eine frei da⸗ stehende Diakonissin Namens Bertha. Ihr Beruf und, ihre ungemeine Hülfsbereitschaft führt sie bald in eine nahe Verbindung mik dem Soktor, während diesen etwas ganz Besonderes in ihrer Erscheinung und in ihrem Wesen von jeder Annäherung zurückhält. Als endlich die innere Leidenschaft erwacht und ihn zur Annäherung an die etwas geheimnißvolle Dame treibt, erfährt er, daß sie eine Jüdin ist, welche im Dienst der helfenden Liebe den Fluch zu bannen sucht, der von einem mammonistischen Vaterhause ber sich, wie sie meint, an ihre Fersen geheftet hat. Sie wird Christin, aber ein schwerer Typbus rafft den Doktor dahin, während die Ge⸗ liebte von derfelben Krankheit genesen darf. Im Familienkreise, dem nunmehr auch Bertha angehört, bleibt des Doktors Gedächtniß in hohem Segen. Dieser Stoff ist mit so virl innerer Theilnahme, eindringendem Verständniß und angenehmer Gewandtheit dargestellt, daß die Leser neben woblthuender Unterhaltung manche fruchtbare Anregungen aus dem Buche schöpfen werden.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Rubr sind am 13. Dejember gestellt 9034, nicht recht zeitig gestellt 2019 Wagen, weil die in Folge des Kochwassert einge⸗ tretenen Verkebrsstockungen noch nicht geboben werde konnten. Der scharfe Frost behindert das Abrollen der Wagen von den Ablauf⸗ geleisen der großen Rangirbahnhöfe, welche mit beladenen Wagen überfüllt sind, sodaß der Wagenumschlag erschwert wird. .

In DOberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 4783, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 13. d. M. sind g'stellt 3969, nicht rechtzeitig gestellt 104 Wagen.

Subhastations KResultate.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das im Grundbuch von den Umgebungen Band 147 Nr. 6606 auf den Namen des Kaufmanns Ferdinand Plewe eingetragene, in der Hussiten⸗ straße 8 belegene Grundstück zur Versteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 550 6 festgesetzt. Für das Meistgebot von 220 500 S wurde der Töpfermeister Otto Salinger, Brunnen⸗ straße 125a, Ersteher.

Berlin, 13. Dezember. (Wochenbericht für Stärke, Stärke fabrikate und Hülsenfrücte von Max Saberszky) Ia. Kartoffelmehl 23-24 6, a. Kartoffelstärke 224 24 , IIa. Kartoffelmehl⸗ und Stärke 21— 226 4, feuchte Kartoffel stärke loch und Parität Berlin 12,80 Jς, Fabriken bei Frank⸗ furt a. O. zahlen frei Fabrik 12.60 6, gelber Syruy 26— A M, Capillair Export 28 29 , Capillair Spyrup 274-25 „, Kartoffelsucker Capillair 276 - 285 Æ, do. gelber 232 —7 4, Rum⸗Couleur 36— 37 M6, Bier ⸗Couleur 35— 36 „. Dextrin, gelb und weiß, Ig. 32— 33 C6, do. sekunda 2829 6, Wetzenstärke (kleinst) 39— 40 , Weizenstärke (großst.) 423 43 ,

allesche und Schlesische 426 43 10, Schabe Starke 35 36 M*. Mais.

larke' zo dz , Reisftäörke (Strahlen) 166-47 M, do. (Sfäckem) 43 44 1, Victoria - Erbsen 20-24 , Kocherbsen 154 21 4, grüne Erbsen 19— 27 „S6, Futtererbsen 144 165 , Leinsaat 21 = 23 , Linsen, große 32 —– 44 do. mittel 20 - 32, do. kleine 14-204, gelb. Senf 30 26 M Kümmel 36 40 , Buchweljen 158 16 4. Mais loco 14 - 145 4, lere hben 14— 15 4, inländische weiße Bohnen 21 23 4, breite Flachbohnen 22 26 4M, ungarische Bohnen 18— 21 4, galizische und russische Bohnen 171 20 6, Wicken 134 146 , 6 17— 19 , Leinkuchen 16— 17 ½, Weizenschale 16- 108,

oggenkleie 1053 —- 11 6, Rapskuchen 137— 146 AK, Mohn, weißer 68 -= 76 46, do. blauer S0 6 „M, Hirse, weiße 29 33 Alles per 100 Kg ab Bahn bei Partien von mindesteng 19 009 Kg.

Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthum

6e , Zeitschrift des Landesgewerbvereins, hat in der Nr. bg vom

ezember 1590 folgenden Inhalt: Zur Invaliditäts« und Alters versicherung (mit Gutttungskarten⸗Formular als Beilage). Von der Gewerbe und Industrie⸗Ausstellung ju Heppenheim. Aus den Ortsgewerbvereinen. Darmstadt. Literatur. Muster⸗ blätter für fünstlerische Handarbeiten. „Mercator. Speise⸗ irn cem dhl in einheitlicher architektonischer Durchbildung. Hand⸗ uch der mechanischen Technologie. Der Formenschatz. Schreib= waaren ⸗Kalender. Journal für moderne Möbel. Sammlung von Aufgaben aus, der Baukonstruktlonslehre. Leske's Schreib. und Geschäfts⸗Kalender. Adressen⸗Katalog.

Leipzig, 13. Dezember. (W. T. B) Kammzug-Termin⸗ Kandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dejember 4,30 S, pr. Januar 4,27 416, pr. Februar 4.279 1, pr. Mär 4,277 , pr. April 4,30 4M, pr. Mai 4,30 *, pr. Juni 4,30 „é, pr. Juli 4,30 , pr. August 4,30 M, pr. September 30 M, pr. Oktober 450 AÆ, pr. November 4‚30 M Umsatz 110 000 Kg. Ruhig.

.

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Wien, 13. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der Karl⸗Lud⸗ wigsbahn (gesammtes Netz ) vom 1. bis 12. Dezember 253 358 Fl., Mehreinnahme 44 625 Fl. die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 197 5375F1., Mehreinnahme 32 344 Fl.

Wie die „Presse' meldet, findet Mitte Januar 1891 eine Sitzung der Vertrauensmänner der Besitzer von 3 9ο Prioritätsaktien der Südbahn statt, behufs Berathung über das vom Kurator Dr. Stoeger zu erstattende Gutachten. Der Kurator empfiehlt darin den Weg eines Ausgleichs mit der Südbahn, da derselbe einem lang⸗ jährigen Prozesse vorzuziehen sei. Der Abzug der österreichischen Einkommensteuer sei im Gesetz begründet; die Ausgleichsaktion solle daher nur den Abzug des österreichischen Couponstempels, der italieni schen Steuer und der französischen Cotegebühr betreffen.

London, 13. Dezember. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗

la dungen angeboten.

15. Dezember. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 6. Dezember bis 12. Dezember: englischer Weizen 3130, fremder 40 763, englische Gerste 1675, fremde 10194, englische Malzgerste 18 085, fremde englischer Hafer 1418. , . 8 ö. Orts. Englisches Mehl 22 270, fremdes 24 250 Sack und Faß.

War schau, 13. Dejember. (W. T. B.) Die Einnahmen der Warschau⸗Wiener Eisenbabn⸗-Gesellschaft betrugen im November er. 13 000 Rbl. mehr als in demselben Monat des Vor⸗ jahres. .

New⸗PYork, 13. Dezember., (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 19 473477 Doll., gegen 9 330 26 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 232 095 Doll. gegen 1976 556 Doll. in der Vorwoche.

New⸗York, 13. Dejember. (W. T. B.) Der Kupfermarkt wird schwach. Obschon die Zeit naht, wo für Käufer und Verkäufer neue Geschäftsabschlüsse nöthig werden, sind die Preise schon seit einiger Zeit wegen Mangels an Transaktionen nur nominell. Einige Händler behaupten, der sichtbre Vorrath sei im Abnehmen.

14. Dezember. (W. T. B.) Folgende neue Fallissements sind bekannt geworden: Vie Tabacksfirma Henry Siebert in NewYork mit 250 000 Dollars, Druid Mills and Com⸗ pany in Baltimore, die größte amerikanische Baumwollenwaaren Fabrik, mit 500 00 Dollars Passiven, Davis Binder and Com pany in Cleveland, Fabrikanten landwirthschaftlicher Geräthe.

Verkehrs⸗Anftalten.

Wegen des Weihnachtsverkehrs werden am Sonntag, den 21. Dezember, die Packet-Annahme stellen und an den beiden Weihnachtsfeiertagen die Packet⸗ Ausgabest ellen der Postanstalten im Bezirke der Kaiser⸗ lichen Ober⸗Postdirektion in Berlin in derselben Weise wie an den Wochentagen für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet sein.

Laut telegraphischer Meldung aus Venloo ist die erste en glische Post vom 14. Dezember über Vli ssingen ausz⸗ geblieben. Grund: Nebel auf See.

Königsberg i. Pr., 15. Dezember. (W. T. B.) In Folge des starken Frostes ist die Schiffahrt wieder geschlofsen worden.

Duisburg, 15. Dezember. (W. T. B.) Die Eisenbahnstrecke Mülheim Duisburg ist wieder fahrbar.

Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.)

New⸗YPork⸗ und Baltimore⸗Linien: Bestimmung. Bremen Bremen Bremen New⸗York New · Vork New⸗HYork New⸗ York

.

in Bremerhaven. von New ˖ York. von New⸗Pork. in New⸗Nork. von Southampton. von Southampton. von Bremerhaven. Bremen in Bremerhaven. Bremen , von Baltimore. Bremen 3. Dez. von Baltimore. Baltimore Nov. von Bremerhaven. Baltimore Dez. von Bremerhaven.

Brasil und La Plata⸗Linien: Antwerp., Bremen] 11. Dez. von Vigo.

Vigo, Antwerpen, 6 en Dez. St. Vincent passirt.

bor . .

Aller Werra“. Saale“. Ems“ Da, Lahn Spree. Leipzig“. Amerika! Hermann! Nürnberg“. Salier“.

Schnelldampfer

Frankfurt!. Stuttgart. Berlin“. Hannover. Baltimore!

Bremen

La Plata Lissahon, ö.

Bremen

in Montevideo. von Bahia.

. Antw., Rotter⸗ Rbein !. dam, Dienen Straßburg! La Plata . . Santos in Rio. München La Plata Dez. in Montevideo. Dresden La Plata ; in Rio. . „Darmstadt?! . Rio, La Plata St. Vincent passirt. Graf Bismarck! Brastlien St. Vincent passirt. Kronpr. Fr. Wilh.“ Brasilien Las Palmas pass. Köln“ . Rio, La Plata Las Palmas pass. Weser -. G, g,! in Antwerpen.

Linien nach Osft⸗A Asien Bremen

Ost⸗Asien

Ost ⸗Asien

Ost ⸗Asien Bremen Bremen Australien

; von Rio.

Las Palmas pafs. z. in Montevideo.

Australien:

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3. Dez. in Shanghai. Dej. in Aden. November in Antwerpen. „Dez. von Adelaide. Dez. von Adelaide.

. 30. . in k

nzollern“. Australien Dez. von Genua.

. ͤ Australien Rob. in Adelaide.

mburg, 13. Dezember. (W. T. B.) Der Postdamppfer

m e n her ö. amburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt-⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute früh in Rewe York und der Postdampfer „Galicia“ derselben Gesellschaft, von Hamburg kommend, in St. Thom as eingetroffen.

IH. Dezember. (W. T. B.) Der Post dampf er, Scandia“ der Hamburg · Amerikanischen Pa cetfahrt Aktien⸗ Geselischaft ist, von New Jork kommend, heute 1 Uhr Morgens auf der El be eingetroffen. Der Postdampfer Sue vin“ derselben Gesellschaft hat, von New⸗JYJork kommend, heute 4 Uhr Morgen izard passirt. 6. 2 n f. 13. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyd dampfer Eu terpe* ist heute Nachmittag hier eingetroffen. .

II. Dejember. (W. T. B Der Llovddampfer . Ju no ist heute Nachmittag aus Konstantinepel hier eingetroffen.

London, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Union Dampfer „Mexican“ ist gestern auf der Heimreise in Southampton

eingetroffen.

Braunschweig“ Sachsen. Preußen“ Bayern · Habsburg Kaiser Wilh. II. Elbe!

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Auf der Königlichen Bühne ging vorgestern Abend P. A. Wolff's Schauspiel Preciosa“ mit der Weber schen Musik neu ein⸗ ssudirt in Scene und fand bei dem voll besetzten Hause eine sebr bei⸗ sällige Aufnahme. Die romantische Stimmung des Dichtwerkz ware

. 1

in unseren Tagen ohne die musikalische Zuthat gewiß von geringer Wirksamkeit; 0 dem eigenartigen Zusammenwirken der Be des gesprochenen Wers mit der lieblichen und melodiösen asik Weber s, die in sbrer Balssthümlichkeit Jedermann bekannt ist, und den uefa een ,, ,. gestaltete sich die Aufführung, zu einem schönen, freundlichen Kunstgenuß, der die Zuschauer und Hörer voll befriedigen konnte und welchem der reiche Beifall entsprach, der der Vorstellung zu Theil ward. ; . . .

Was das Dichtwerk anbetrifft, so trägt es in der Ueberschwãng⸗ lichkeit der Empfindungen und in der Romantik der Fabel den Stempel seiner Entstehungszeit. Der Dialog entbehrt aber nicht der Frische, und die Zeichnung reiner menschlicher Gefühle kann die beab⸗ sichl ige Rührung des naiven Gemüths nicht verfehlen, wenn die Gestalt der Preciosa, welche im Mittelpunkt der dan steht, die erforderliche poesievolle Verkörperung findet. Ein glücklicher Griff des Dichters war es, daß er das Uebermaß von Sentimentalitãt durch den Humor der Figur des Schloßvogts wirksam herabstimmte.

Die scenische Einrichtung des Schauspiels war zumeist eine stimmungsvolle und den Bübnenvorgängen entsprechende. Das Zigeunerlager und andere Scenen, in welchen größere Volks massen zur Geltung kommen, ließen in ihrer sorgfältigen Anordnung ein künstlerisch waltendes Auge erkennen. .

In Bezug auf die Darstellung verfügt die Königliche Bühne in Fil. Tindner über eine Künstlerin, die den vielseitigen Anforde⸗ rungen, welche die wirkungsvolle Wiedergabe der Titelrolle verlangt, sich durchaus gewachsen zeigt; die Darstellerin besitzt die Schönheit ber Geftalt und die Grazie der Erscheinung, welche der Zigeunerin eigen sein sollen, sie verfügt über eine klangvolle fympathische Stimme, welcher das Vermögen innewohnt, tief inner⸗ liche Empfindungen des herbsten Leids und der höchsten Freude für Ohr und Herz wirkungsvoll zum Ausdruck zu bringen; dabei bleibt ihr Wesen natürlich und ihre Bewegung und ihr Spiel sind von bezaubernder Anmuth. Hr. Purschian, der den Geliebten der . Don Alonzo gab, sprach feurig und bewegte sich mit edlem

nstand. Von den übrigen Darstellern haben wir noch Hrn. Vollmer zu erwähnen, der den komischen Schloßvogt gab und den derben Humor der Gestalt prächtig zur Geltung brachte. *

Die Tanzeinlagen wurden gefällig ausgeführt und namentlich Frl. dell Era fand vlelen Beifall, aber auch Frl. Lindner, bei welcher hier mehr die natürliche Anlage als die Kunst zur Geltung kommt, darf sich als Tänzerin zeigen. In ihrer Gesammtheit kann so die Vorstellung als eine sehr erfreuliche Leistung der Königlichen Bühne

anerkannt werden. Lessing⸗ Theater. -

Am Sonnabend gelangte Ludwig Anzengrub er's Volksstück „Heimgefunden“ neu einstudirt zur Darstellung. Das Stück, welches vor zwei Jahren, wie jetzt, zur Weihnachtszeit in Scene ging, ist in gemüthlicher anheimelnder Weise von der weihevollen Stimmung und dem Zauber des Christfestes erfüllt. .Vergnügte Feiertage, sind die ersten Worte, die uns von der Bühne entgegenklingen; weiterhin erscheint das lebendige Bild eines Weihnachtsmarkts, verklärt vom Mondenlicht und bestrahlt von den erleuchteten Fenstern der winterlich mit Schnee bedeckten Häuser, auf welche noch die weichen, weißen Flocken herabschweben; Weihnachtslieder und der Klang der Christ⸗ mette ertönen, und den Beschluß macht ein strahlender Tannenbaum.

Die Geschichte der zwei Brüder, des klugen reichen Mannes einer- seits, welcher durch den Zusammensturz seines Vermögen erst sein Herz entdeckt und dann zu seinem Weib und Kind und ju seiner armen alten Mutter heimfindet, und des einfachen, aber braven und treu herzigen Spieljeugbändlers andererseits ist beinahe wie ein Märchen in diese Weihnachtsstimmung hinein gewoben. Trotzdem sind die vom Dichter gejeichneten Gestalten dem Leben nachgebildet, wirkliche und natürliche Menschen. Am meisten gelungen sind ihm die Typen aus dem Volke, die alte brave Frau Hammer, welche mit Stolz und Rührung ihres gelehrten Aeltesten gedenkt und darüber des guten Herzens ihres einfachen jüngeren Sohnes, des Thomas, vergißt; wie sie zankt und ihrer Nachbarin gegenüber kleine boshafte Bemerkungen macht, wie trotz aller Klagen beim Unglück des älteren Sohnes das mütterliche Herz durchbricht, ist mit feiner Beobachtung der Wirklichkeit wiedergegeben. Neben der Mutter steht voller Humor die heirathslustige Wittwe, welche ihr Auge auf den jungen Thomas geworfen hat, und ferner dieser Sohn in seiner Einfalt und kindlichen Ehrfurcht der Mutter gegenüber. Der Herr Doktor Hammer und seine Familie erscheinen diesen Gestalten gegenüber etwas flach und schablonenhaft. In der Scenenführung macht sich eine gewisse Sorg⸗ losigkeit bemerkbar; aber der Inhalt des Stückes ist so schlicht und volksthümlich, neben dem Humor macht sich so viel herzliche Empfin dung und gesunde Weltanschauung geltend, daß man trotz des lockeren Aufbaues eine echte Freude an dem Volksstück hat. .

Die Darstellung bot zumeist dieselbe Besetzung wie vor zwei Jahren. Hr Schönfeld zeigt sich in Rollen wie der des herzent⸗ einfältigen Thomas als ganz bedeutende schauspielerische Kraft. Den reichen Bruder, welcher erst in der Verzweiflung heimfindet zu den Herzen der Seinen, spielte Hr. Stägemann wie früher recht ge— schickt, aber ohne tiefere Wirkungen zu erzielen. In überaus komischer Weise verkörperte Fr. Stägemann die resolute verliebte Witiwe; man darf ihre Frau Tandl geradezu eine Muster⸗ leistung nennen. Neu war Fr. von Pöllnitz als die alte Dammer und Frl. Basté« als die jugendliche Tochter des Doktors Hammer. Die Erstere jeigt sich in jeder Rolle als gewandte Darstellerin und stattete auch die alte Hammer mit vielen ansprechenden Zügen aus. Frl. Basts erschien Anfangs zu schwatzhaft und herzlos, sodaß die folgende Umwandlung der Gefühle etwas unwahrscheinlich wurde. Eine künstlerische Leistung bot Hr. Höcker als pessimistisch an gehauchter Bureauvorsteher Fähnlein. .

Bas Publikum nahm die ansprechende und gemüthvolle Weih- nachtsgabe mit herzlichem und wohlverdientem Beifall auf und rief die Darsteller wiederholt vor die Gardine.

Wallner · Theater.

Der Novitätenabend ist nun endgültig für Mittwoch anberaumt. Den Abend eröffnet: ‚Papa“, Schwank in drei Akten von Vanlos und Leterrier, deutsch von Franz von Schönthan; bierauf folgt die einaktige Pofse: ‚Der Mord in der Kohlengasse' nach Labiche von A. Bergen. Beide Stücke enthalten Glanzrollen für den sein Gast⸗ spiel fortsetzenden Felix Schweighofer.

Friedrich ⸗Wilhelmstädtisches Theater.

Die morgige Aufführung der Fledermaus“ in Verbindung mit der Ballet ⸗Pantomime „Sonne und Erde“ ist vom Direktor Fritzsche zu einem wohlthätigen Zweck bestimmt worden. Der Ertrag gilt, wie schon in früheren Jahren, dem Kindergarten der Hamburger

Vorstadt. Residenz⸗Theater. .

Morgen feiert Daudet's Kampf um's Dasein“ das Jubiläum der 25. Aufführung, ohne daß sich die Anziehungskraft des interessanten Stücks vermindert hätte: ein Erfolg, der ebenso sehr der glänzenden Augstattung, wie dem vorzüglichen Zusammenspiel zu danken ist.

Belle⸗ Alliance Thegter.

Laufs' „Toller Einfall! wurde bei der ersten Aufführung sehr bei⸗ fällig aufgenommen und ‚Aschenbrödel“, die reizende, von Direktor Hasemann persönlich inseenirte Märchenkomödie, wird dem Anschein nach sich zu einem Zugstück für die Kinderwelt Berlins gestalten.

Thomas Theater.

Wahrend der zugkräftige Schwank. Der Soldatenfreund“, der morgen das Jubiläum der 265. Aufführung begeht, noch auf dem Repertoire bleibt. bereitet das Thomas ⸗Theater für die Weibhnachtsfeiertage Nachmittags ⸗Vorstellungen vor. In diesen wird Der Raub der Sabinerinnen' mit Direktor Thomas als Striese zu halben Preisen

in Scene gehen. . Sing ⸗Akademie.

Hr. J. J. Paderewski, dessen Auftreten als Komponist und virtuoser Pianist im letzten philharmenischen Concert des Hrn. von Bülow bereits mit großem Erfolge gekrönt wurde, gab am Sonn abend ein eigenes Concert, in welchem er sich nur als Pianist hören ließ. Das schöne A-mwoll-Concert von Schumann spielte er mit einer selten gehörten Beherrschung aller technischen Schwierigkeiten und mit