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l ch, Kol dewe y, Ron ( tamts . Assistenten bejm urg, Erfurt, Koblenz
rr. November. Schoöndu be, Kase men Antrag zum 1. März 1891 mit Venf
a November. Fleck, Kasernen ˖ Insp. in Main nach Mör ·
Langes, Kasernen · Jnsp. in Straßburg i. E, Rolle, Kafernen . Jnsp. in Rend Id, Kasernen⸗Insp. Kafernen⸗Inspektor in Frankfurt a. on · Verwaltungs · Ober ·
orreck, Cl 2 i die, furt a. D. Brandem 0 Mörchingen, den Ruhestand
sburg, nach ch Frankfurt a. O., O., nach Köln, — Insp. in Königs Ober Insp. in Darmstadt, — cker, Hauptm. a. D. in Colmar,
vom 3. Bat. Inf. schweig (8. Westfäl.) Nr. 57, Ruhestand versetzt.
ahlmeister ⸗Aspirant, zum Zahl⸗
Zahlmeister:
Rendẽ burg. n pad in Köln, na
Benseler, Garnis Garn. Verwalt. It. Direktoren. Stre Verwalt. Ober · Iny, — ernannt.
Starkloff. Zahlmeister
berg i Pr
Dezem ber. rzog Ferdinand von Braun Antrag mit Pension in den Schiborr, 8 beim XV. Armee ⸗Corps ernannt. General⸗ Kommandos. 2. Bat. 4. Großherzogl. Hess. Inf. zum 2. Bat. 3. Großberzogl. Hess. Regis) Nr. 117, Emich vom 2. Bat. desselben Bat. 4. Großherzogl. Hess. Inf. Regts. (Prinz Karh) vom 3. Bat. Inf. Regt. Nr. 128, zum 3. Bat. infolge Er⸗
Dezember
Praetorius vom Regt. (Drin Kar In. Regts. (Le Negts, zum 2. Nr. 118, Bobn Inf. Regts. nennung überwiesen:
Graf Schwerin (3. Pomm;) Nr. 14; b. ; Fischer dem 3. Bat. Jnf. Regts. Nr. 128.
styreuß) Rr. 5, Schiborr der 3. Abtheil. Feld Art. Regtt.
Rundschau auf den Getreidehandel im November 1899.
Wenn man erwartet hatte, daß die Schläge, welche der Geld— märk' durch die bekannten Vorgänge im November nach allen Seiten des Erwerbslebens bin mehr oder weniger augtbeilte, auch den Ge⸗ treidebandel schwer treffen würden, so hat sich diese Erwartung nicht erfüllt Der Getreidebandel hat dieselben selbst in den am meisten England und Amerika, glänzend überstanden. nappheit des Geldes in New ⸗ Vork und Chicago ngen ohnehin wenig ziel⸗
detroffenen Ländern,
Wokl erzwang die K fsarke Realisationen der in ihren Unternehmu ᷣ Spekulation, Gejellschaften Vereinigten Nolbwendigkeit serten Getreides erbeblich einzuschränken, und die natürliche Folge scharser Rückgang der amerikanischen Preise, aber darüber binaus gingen die Folgen nicht, und nachdem die ersten Stürme die Preise wieder etwas in die Höhe. Gin nutzbringendes Werthverhältniß für Versendungen nach Europa war trotz des Rückganges nur vorübergehend gestreift; Weizen als vorher batte von der atlantischen Küste seinen eil genommen, und nur ganz zuletzt fanden starke, zum Theil konfignationsweise Meblverladungen statt, die aber auch nur dem SBestreben Wasserweg
war ein ziemlich
überwunden
unserem Er
den billigen durch Eis aber anregelmäßig. war der Export Californiens, was sich indessen daraus erklärt, daß die dortige Ausfubr oft von der gerade zur Ver fügung stebenden Menge Räcfracht bedürftigen Schiffsmaterials ab= ist Aus den atlantischen Häfen sowie aus Californien und n kamen nach Großbritannien und dem J zusammen 4498 000 Quarters jur Verladung gegen An Weizenmehl wurden im ack nach Europa
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443 000 Quarters im November 1883.
. offiziellen Angabe bt gejogeren Plätzen
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ie Ernte im etragen hat er Ausfuhr ergab O00 Busbels.
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getretene sftarke Kälte find zuerft bie wichtiger wösen det Alom ichen Meere und dann St. Petersburg für Nech vorher aber batten sich die suüd⸗ russischen Häfen, besondert für Weizen, mit Alladungen noch außer⸗ 5 der November Grport Rußglenpke ein recht be⸗ Ge wurden ant Nußgland vom 1 bit 27 Norrmber 1235 719 gleich⸗
vie Schi fahrt gesperrt worden.
ortentlich berilt, peutenter war 1385 785 Quurterr Weißen ausge nhrt, gegen zenig 18er unt 1 n a, nartert 18535 bet Rußland 112314745 Quarter; Weizen ervornrt gegen 12167 247 18 und 15 125 511 Quarter im Jehre 1 Ar Roggen fichrte Nußland vom 1 bis 22. Nopember b. J. 22 w, Quqnrter aut, gegen M 28 . Vom 1. Janngt bit 2 Moremher . erportirte Nu hlanh 2023 30 Lugrtec Heggen gegen S 196 M Lnartert gleich en ig 166d ark Sit Mee R mngartert im Jahre 1888 Häfen legten bee PHerlabungen (ort, lagten aber theilweise Cber Zufnchren besontert von Mog en. n gland batte an auß und lalünbischer Zufuhr nur mäßlgt BVersor gung, sobahß ia einzelnen Mochen bie vagerbeflünbe aut.
22 November narters gleichweitig im Jahre
Die noch eisfreien
mußten. Der Fall des . . blieb naturgemäß nicht obne Einfluß auf den Handel; die Kauflust zeigte sich zeit- wesse recht zurückbaltend. Größere Preisänderungen fanden jedoch nicht statt . Einfuhr 16 im November 1 235 156 Quarter gegen 15279 7a7 gleichzeitig in 1889 und 1689 367 in 1838. Vom J. September, dem rechnungsmäßigen Beginn des neuen Erntejahres bis jum 5. November betrug die Einfuhr Großbritanniens und Ir— lands an Weijen und Weizenmehl 5 170 356 Quarters gegen 5 08 510 leichzeitig in 1889 und 5. 60s 2186 in 1888. Die englische Ernte, sowelt fi für den Konsum ditponibel zu betrachten ist, betrug 1890: 3z ho 9o0 Quarters gegen 8 260 000 Quarters im Jahre 1889 und S 000 000 in 1888.
Der Gesetzentwurf, welcher die zweimonatliche Verproviantirung der französischen festen Plätze verlangt, hat in Frankreich die Ver⸗ käufer im Ganzen zurückhaltend gestimmt. Nach den Umfragen der Regierung bei den betreffenden Handelskreisen zu urtheilen, besteht die ÄÜbsicht, nach erfolgter Annahme des Gesetzes dasselbe schon binnen Jabresfrist durchzuführen. Daß dieses aber nicht ganz ohne Einfluß auf den dortigen Handel vorübergehen wird, wie vielfach angenommen, erhellt schon darauz, daß allein für Paritz die Anhäufung von 600 000 Doppel Centnern Weizenmehl nothwendig sein wird. Beson⸗ ders bessere Weizensorten werden daher in Frankreich sehr hoch gebalten; es zeigte sich dadurch mehr Neigung zu neuen An⸗ fäufen fremden Weizeng, die denn auch in mehrfachen Erwer⸗ bungen von californischem Weizen an der englischen Küste zum Ausdruck kam. Bie Einfuhr Frankreichs in den ersten drei Monaten der Campagne vom 1. August bis 31. Oklober 1899 betrug 33242 450 Doppel Centner gegen 2170 468 gleichzeitig 1889 und z 613 8657 zur selben Zeit 1338. Von der Oktober Einfuhr sind ea. 400 000 Doppel ⸗Centner Seitens des Bedarfes nicht aufgenommen, denn um fo viel hat sich das steuerfreie Lager bei den Zollbehörden im Oktober gemehrt.
Ueber den letz monatlichen Getreidehandel in Bel gien sprach sich die dortige Kaufmannschaft nicht sehr lobend autz; die Frage nach dem Innern batte nachgelassen, ohne daß dies aber die Preise sonderlich Aterirte, da die Besitzer des auf ca. 5. bis 600 000 Quarter ge⸗ schätzten Antwerpener Lagers sich in ihren Preieforderungen wenig entgegenkommend zeigten. Gegen Monatsschluß schwammen für Antwerpen an Weisjen nur noch 65 0909 Quarters, sodaß bei den schwach gewordenen Angeboten der Donauländer auf Kompletirung der Lagerberkäufe zunächst wenig gerechnet werden kann.
In Holland bat im letzten Theil des Monats die einge⸗ tretene Kälte die Binnenschiffahrt theilweise gestört und dadurch das Waarengeschäft vielfach gehindert. Ziemlich lebhaft war die Termin— börse Amsterdams für Roggen im ersten Theil des November, später aber wurde auch dort der Verkehr ruhig.
Größere Ausfuhrfrage fehlte nach wie vor in Oesterreich⸗ Ungarn und beklagte die dertige große Mühlenindustrie besonders das Fehlen neuer englischer Mehlaufträge. Im Allgemeinen genügte der Inkandsbedarf zur Beseitigung der Zufuhren, zumal die Inhaber von Waare in der Hoffnung, daß der Export nach Deutschland über kurz oder lang eine Erleichterung in Folge Zolländerung finden würde, wenig dringlich waren. Etst im letzten Theil des Monats wurde die Gesammthaltung schwächer.
In Deutfchland haben die Lieferungen aus eigener Ernte schließlich größeren Umfang angenommen, wodurch nach und nach dem bisherigen Mangel an Roggen einigermaßen abgeholfen wurde, Im Großen und Ganzen ist die Situation aber dadurch wenig verändert, da bezüglich des unausbleiblich nothwendigen späteren Zuschusses von Rußland bislang noch wenig Verträge abgeschlossen sind, die sonst schon um die jetzige Zeit in großer Anzahl perfekt zu sein pflegen. Die Verhandlungen mit Oesterreich, welche eine Abänderung der Einfuhrzölle herbeiführen können, halten auch die Unternehmungslust von weitsichtigeren Geschästen zurück
Am Berliner Markt verlief der Verkehr in Weizen im November außerordentlich ruhig; der Artikel empfing einzig und allein durch die Bewegungen der sich dem Weizenwerth immer mehr nähernden Roggenpreise seine Anregung. Demzufolge gewannen die Weizennotirungen im Laufe des Monats ca. 4 , wozu die Fest⸗ kaltung des im Oktober abgenommenen Lagers beitrug. Das Ber— liner Lager nahm im November bei einer Zufuhr von 26558 t um 520 t zu, sodaß 1918st in den Verbrauch gingen. Nennenswerth groß ist der Bestand mit seinen 4956 t jedoch auch am 30. Novem⸗ ber nicht.
In Roggen nahm in der ersten Hälfte des Monats die zu⸗ nehmende Waarenknappheit bereits einen bedroblichen Charakter an, und mußten einzelne unserer Mühlen den Betrieb einschränken, während andere die letzten Vorräthe aufarbeiteten. Die Preise stiegen dementsprechend für Locowaaren sowohl als auch für Termine weiter erleblich. Von Mitte des Monats ab zeigte sich zuerst in Schklesien, dann auch in anderen Provinzen eine bessere Versorgung der Land⸗ märkte, die allmählich auch zu vermehrten Anstellungen und dem⸗ nächst igen Zufubren nach Berlin führte. Da es außerdem gelungen war, noch von Hamburg etwas größere Mengen südrussischen Ge⸗ wächses heranzuziehen, so war zunächst die Knappheit etwas gemildert; diefer Umstand blieb auch für das Lieferungegeschäft nicht ganz ohne Einfluß, zumal Nord⸗Rußland in seinen Forderungen entgegenkommender wurde, und, die per De—⸗ zember noch stark verpflichtete Baisscepartei mehrfache Abschlüsse machen konnte. Der demnächst einsetzende Frost sperrte zwar die Wafferwege und befestigte die Haltung aufs Neue, die Bahnen traten jedoch jetzt mehr in Thätigkeit, sodaß zunächst eine direkte Knapp-— heit nicht wieder eintrat. Za Kündigungszwecken blieb natürlich wenig übrig und mußten einige säumige Decker, trotzdem die Mühlen mit etwas Waare aushalfen, noch eine nicht unerbebliche Werth⸗ teigerung am Ultimo ijahlen. Per Frühjahr haben russische Ab⸗ schlüsse uberhaupt noch nicht stanigefunden, da dieser Termin bis zu 17 „ unter Novemberwerth notirte. Außerdem fehlte es in Folge der Zollunsicherheit an jeder Unterne hmungslust.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Lage der Wollhut ⸗Industrie
war im Regierungsbezirk Pots dam während des 1II. Viertel jahrs keine erfreuliche, Der Absatz wurde durch die erschwerte Ausfuhr nach Süd Amerika beeinflußt und der Nutzen durch die hohen Roh⸗ materialpreise und die geringe Kauflust für bessere Waaren geschmälert. In dieser Industrie macht sich jetzt eine größere Bewegung bemerkbar, um die seit langen Jabren wahrnehmbaren Mißstände im Fabrik, Engros · und Detailgeschäft auszumerzen. Es hat sich ein Comité gebildet, welches einen Kongreß zur Berathung dieser Verhältnisse einberusen will. Es wird eine Preiserhöhung für die ganze Hut⸗ branche als nothwendig erklärt schon wegen der Steigerung der zur Fabrikation nöthigen Rohmaterialien, wie Kohlen, Wolle, Schellack ꝛc., denn bis jetzt sind trotz der größeren Fabrikationskosten die Hut⸗ preise gegen früherg Jabre stetig zurückgegangen. Zu den Ueheln, welche elner Abstellung bedürfen, gehört vornehmlich die Miassen— fahrilation, welche die Preise erheblich drückt. Hierzu tragen die billigen Hutbazare wesentlich bei, welche mit ihren Hüten ür ? 50 M das reelle Wollhutgeschäft ju Grunde richten. Deshalb ell Tarauf Bedacht genommen werden, den Schleuderbazaren und dem Haussrhandel das Handwerk zu legen. Die Fabrikanten sollen angehalten werden, einen einbeitlichen Verkaufspreis für alle Grossisten festsusctzen und an Grossisten., welche die Wagren ver⸗= chleutgern, nicht zu verkqufen. Bisher benutzten die Fabrilanten die Aufträge bieser Schleuberkunden dazu,. um in der stillen Zeit mehr ier, n erhalten. Auch in der Haarhut ⸗Industrie wird über bit gleichen sßstände geklagt.
J Die Lage der Tuchindustrie
im Reglerungsbeßirk Potsdam hat sich im III. Viertelsahr gegen vag JI. Vierteljahr nicht gehoben und war alt eine ungünstige zu bezeichnen. Die meisten Fabrikanten, außer einigen, die besonderg
bevorzu e
gte Marken berstellten, klagten über mangelhafte A Größere Lagerbestände, die sich sowohl bei Grofsisten 2 *, und Schneldern, befanden, machten den Empfang neuer Aufträge überaus schwierig. Die poelitischen VorJänge in Süd ⸗Amershg beeinflußten das Ausfuhrgeschäft dorthin, welches für esnen Theil der Industrie von Wichtigkeit ist, recht unangenehm Nach den Vereinigten Staaten wurde noch soviel. Waare alz möglich geschafft, um sie zu alten Zollsätzen bereinzubringen. Be— sonders lag das sogenannte Stapelgeschäft in den jahrelang mit wenig Abänderungen fabrizirten Artikeln brach, während in bestimmten Spezialitäten, namentlich, wenn sie der Moderichtung schnell zu folgen wußten, günstigere Resultate erzielt wurden. Die Tuchindustrie in Luckenwalde hatte in ihrer Spezialität, Wintereslimos, befriedigende ann ferrelt und erhielt auch leidliche Aufträge für Sommer aletotstoffe.
Her Hehe d ,,
er Betrieb der Braunkohlengruben im Bergrevier G . walde hat im verflossenen Vierteljahr einen . . nommen. Dagegen gesialteten sich die Absatzverhältnisse infofern ungünstig, als der Vertrieb dortiger Kohlen durch das starke Angebot böhmischer Braunkohlen, deren Einfuhr durch niedrige Eisenkahn— frachten begünstigt wird, beeinträchtigt wurde. Gleichzeitig machte sich auf den Hauptgruben des Reviers ein zunehmender Mangel an Arbeits, kräften fühlbar, dem nur durch Erhöhung der Löhne abgeholfen werden konnte. Um diesem Arbeitermangel in wirksamer Weise zu begegnen, ist im Kreise Teltow auf der Grube Cons. Centrum eine Anzahl von Arbeiterwohbnhäuern erbaut worden Im Bergrevier Frank, furt a. O. ist die Kohlenförderung im verflossenen Vierteljahre um ca. 99½ hinter derjenigen des Vorjahres im gleichen Zeitraum zurück- geblieben, wozu ebenfalls die in Folge des hohen Wasserstands ohne große Kosten aus Böhmen herbeigeschaffenen Braunkohlen Ver— anlassung gegeben haben. Die Zabl der betriebenen Gruben ist im Revier Frankfurt a. O. durch Wiederaufnahme des Betriebh auf der Grube Cons. Victoria bei Saarow um eine vermehrt worden,
Polnische landschaftliche Bank.
Am 21. Oktober hat hier die statutenmäßige Generalversammlung der Aktionäre der polnischen landschaftlichen Bank (Bank Ziemskh stattgesfunden. Der Rechenschaftsbericht über das Rechnungejahr 1. Juli 1889 bis 30. Juni 1890 hebt hervor, daß die Hauptthätigkeit der Bank auf Parzellirungsgeschäfte gerichtet gewesen sei. Für diesen Zweck sind 424 561 (6. verausgabt worden. Vollständig parzellirt sind bisher sieben Güter und ein städtisches Grundstück mit zusammen 1530 Morgen im Werthe von 362 045 M In der Parzellirung begriffen sind noch weitere sieben Güter von zusammen 990460 Morgen im Werthe von 1212201 4 Verkauft worden sind bis jetzt 174 Parzellen mit 6210 Morgen zum Gesammtbetrage von 10716657 M Der erzielte Reingewinn beträgt 38 575 M und gestattet die Auszahlung einer Dividende von 40/0. Um das begonnene Werk in Fluß zu halten, soll laut Beschluß der Generalversammlung daß gesammte Aktienkapital von 12090 000 , welches gegenwärtig erst zur Hälfte gezahlt ist, voll eingezahlt werden.
. Saljproduktion,
Das Steinsalzbergwerk Inowrazlaw förderte in den Monaten Auqust, September und Oktober 5025 t, wovon 501 t durch Ver kauf jum Absatz kamen; das Ergebniß war somit das gleiche wie im vorhergehenden Vierteljahre. Die Produktion der fiskalischen Saline belief sich auf 5020, t Speisesalz und 196,25 t Pfannenstein und Mutterlaugensals; an Speisesalz wurden 3736,55 2 t und an Viehsalz 313,560 t abgesetzt. Die Siedesoole wurde durch Anreicherung der in dem Steinkohlenbergwerk Pielke angetroffenen Rohsoole gewonnen; für diesen Zweck gelangten 1591,3 t Sign seh aus dem genannten Bergwerk zur Auf⸗ sösung. Der Rückgang des Absatzes ist in der Hauptsache durch den Minderverkauf nach Rußland und nach der Provinz Ostpreußen entstanden.
Zur Lage der Eisenindustrie.
In Folge der gedrückten Geschäftslage auf dem Eisenmarkte während des dritten Vierteljahrs zeigte der Begehr nach Eisenstein, wie aus Koblenz berichtet wird, nur geringe Regsamkeit; die Vor— räthe vermehrten sich, während die Preise weiter wichen. Demgemäß mußte die Förderung von Eisenerzen eingeschränkt werden, um Ne Enistehung zu großer Haldenvorräthe thunlichst zu vermeiden. Den Arbeitern fehlte es trotzdem nicht an Beschäftigung und Verdienst, da die landwirthschaftlichen Arbeiten, wie immer um diese Zeit, vorübergehend viele Kräfte in Anspruch nahmen. Die Jabi der im Bezirk im Feuer stchenden Hochöfen betrug wie vorher elf. Die Abschlüsse blieben schwierig, weil Puddel: und Waljwerke nur wenige Aufträge auf längere Frist hatten und des halb überwiegend nur für augenblicklichen Bedarf kauften. Die Vor⸗ räthe in den meisten Sorten sind bedeutend und nehmen noch zu, wenn auch nicht gerade sehr rasch. Die Ausfuhr war unbedeutend und bezog sich fast nur auf Spiegeleisen. Vie Einfuhr hat ebenfallt abgenommen. Wie sich die Zukunft gestalten wird, hängt zum großen Theil von der Entwickelung der schotrischen Verhältnisse ab.
Zur Arbeiterbewegung.
Der ‚Rh.⸗Westf. Ztg. zusolge sind auf der Zeche Blanken⸗ berg‘ im Revier Sprockhövel 21 Bergleute unter Tage heute angefahren. Im Revier ist fonst Alles ruhig bei der Arbeit. (Vgl. Nr. 302 d. Bl) .
Nach einem in der sozialdemokratischen Elberfelder. N. fr. Presse
enthaltenen Aufruf findet am 3. Januar k. J. in Köln ein soz ial⸗ demokrati(lcher Parteitag für Rheinland un? Westfalen statt. Die Sozialdemokraten der einzelnen Städte und Kreise sollen Delegirte entsenden Unter den Berathungsgegenständen ist auch die Organisation der ländlichen Agitation enthalten. Aug Wolkenburg wird dem GChemn. Tgbl.“ berichtet, daß in der Leipziger Baumwollweberei am Mittwoch 17 Weber die Arbei wieder aufgenommen baben; am Donnerstag ist eine große Anzahl der noch Striken den nacheefolgt. (Vergl. Nr. 301 d. BI.)
Aus Müälbausen i. G. berichtet die N. Mülh. Itg. über eine daselbst abgehaltene große Volksversammlung, in welcher ein Hr. Hänsker aus Mannheim in einer Rede darzulegen suchte, daß die Bildung von Fachvereinen das einzige Mittel sei, mit dein die Arbeiler der Macht des Kapitals mit Erfolg ent. gegenarbeiten könnten. Der letzte Ausstand in Mülhausen wie die meisten der in Deutschland angejettelten seien nur dem Mangel an Einheitlichkeit, wie fie die Fachvereine erstrebten, zuzuschreiben. Der Redner sprach weiterhin über die zum Schutz der Arbeiter geschaffenen i und gab ein abfälliges Urtheil über dieselben ab; schließlich sprach er von der Nothwendigkeit und dem Zweck der Arbeiter ; presse. Die Versammlung stimmte den Ausführangen des Redners zu.
Hier in Berlin waren am Freitag die BVelegirten der Ber⸗ liner Strite-Kontroikommiffien versammelt. Ueber den Beschluß des Ausschusseg in Bezug auf die ausgesperrten Arbeiter in Crfutt, Gschwege, Bergedorf, Altona, Httensen, Hamburg un Kirchhain sprach Täterow (Schneider). Nachdem er in Kürje die Austsperrungen resp. die Entstehung, derselben beleuchtet hatte, dußerte er sich daßin, daß die AÄußgesperrten thatkräftig zu unterstützen selen. Her Repner gäb, wie das „Berl. Volksbl. mit⸗ theilt, an, wegzhalb der Ausschuß zur kräftigeren n erf gung der Auggesperrten Miarken resp. Dammelbong beraubhgegeben habe. Dit . ver Helenlrten erklärte sich mit dem selbständigen Don 6 des 1. aftesührenden Ausschusseg nicht einverstanden un prach vie Ansicht auß, vaß zu solch einem Schritte mindestens die Ge⸗ nehmiung der ,, , n, ,, hatte abgewartet werden müssen Ferner wurhe 9. ende Resolution augenommen! ie Pelegirtenversamm lung be e als soiche, sich nicht nit den Siriteg auflerdalb iu befa und empfiehlt vie Untersttzung der Ausgesperrten den einzelnen werkschasten. — Außerbem wurde noch ein Antrag angenommen,
Haften die sefortige Unterstützung der gemaßregelten Frauen aus der 6 Bieren dn zu 2
In n, ist, wie. W. T. B. aus Graz meldet, ein Bernarbelterstri e ausgebrochen.
Wie aus London , berichtet wird, haben die Besitzer er Raumwollen⸗Fabr ken des Bezirkes von Bol ton die von den Arbeitern gestellten Forderungen bewilligt. Der drohende Girste ist dadurch vermieden. (Val. Nr. 301 d. Bl.).
Literatur.
Geschich te.
Geschichte des preußischen Stagtes von Dr. Ernst Berner, Königlich preußischem Hautarchivar. München und Berlin, Periag für Kunst und Wissenschaft, vormals Friedrich Brückmann. Pie zweise jetzt vorliegende Abtheilung deg obengenannten Werkes umfaßt die Jeit vom Tade des Kurfürsten Joachim J. bis zu dem von dem Großen Kurfürsten mit Frankreich abgeschlossenen Vertrage ju Vos sem im Jahre 1633. Getreu seiner bereitö bei Besprechung der ersten Abtheilung in Nr. 2427 des R. u. St. A.“ vom z. Oktober d. J. hervorgebobenen Absicht, keine trockene Geschichts⸗ enßiblung ju geben, sondern um die Personen der einzelnen Fegenten die hervorragendsten Greignisse und Personen, dies: aber n quellenmãßiger Darstellung, zu gruppiren, behandelt der Verfasser in anregender und geistreicher Weise die für die weitere Entwickelung beg brandenburg ⸗vreußischen Staates, hochwichtigen, in dicse Zeit fallenden Ereignisse, so namentlich die Einführung der Reformgtion unter Kurfürst Joachim II, welcher Schritt für den brandenburg⸗ preußischen Staat von der höchsten Bedeutung war, da gerade in ihm her evangelische Glauben seine tiefsten und festesten Wurzeln trieb und so sehr ein Thell des preußischen Staates wurde, daß dieser ohne ihn gar nicht hätte entstehen können. Za diesen Ereignissen gehören wester die in die Zeit der. Regierung Jobann Sigis mund's fallende Verbindung des Herzogthums Preußen mit Kur⸗ brandenburg und die Frage der jülichkleve'schen Erbfolge, durch welche Brandenburg zum ersten Mal mitten in die gesammte Politik Europas gestellt wurde, ferner die schweren Zeiten des dreißigiährigen Krieges, n denen Alleß, was deutscher Flelß und deutsche Arbeit geschaffen, vernichtet werden sollte. Mit ganz besonderer Wärme behandelt der Verfaffer im zweiten Buch die Zeit des Großen Kurfürsten, des Renbegründerg des preußischen Staatetz, dessen Bedeutung auch erst kürzlich durch Kaiser Wilhelm in richtiger Würdi⸗ gung durch eine besondere Feier anerkannt, werden ist. Waß die lünstlerische Ausstattung der vorliegenden Abtheilung be⸗ srifft, so steht diese in keiner Weise hinter der der ersten zurück. Als ganz besonders hervorragend sind zu erwähnen: Die Reproduktion ber im Königlichen Hausarchiv zu Berlin befindlichen Urkunde, durch welche König Sigismund Friedrich VI. von Nürnberg die Mark Brandenburg zu Lehen giebt, ein eigenbändiger, im Königlichen Staatsarchiv zu Berlin befindlicher Brief Joachim'z II, an seinen Bruder Johann von Küstrin, der in der Königlichen Bibliothek auf⸗ bemahrte eigenhändige Bericht des Großen Kurfürsten über die Schlacht von Warschau, ein im Großherzeglichen Haus⸗ und Staattzarchiw zu Darmstadt befindlicher eigenhändiger Brief des Landgrafen Friedrich von Hessen⸗ Homburg an seine Gemahin d. d. Rathenow, 15. Juni 1575, und ein Flugblatt über den Sieg bei Fehrbellin in holländischer Sprache mit iner von Romeyn de Hooghe gefertigten Radirung,. Von ganz be⸗ sonderem Interesse ist die Facsimilereprodukiion eines vom Grafen Stillfried auf der Kadoljburg entdeckten, jetzt dem Hohenzollern⸗ NMuseum überwiesenen Altarbildes, welches Friedrich I. und seine Ge⸗ mahlin darstellt, ferner die Buntdrucke, welche die Ermordung des Abtes Sibold von Lehnin, nach einem aus dem 16. Jahrhundert siammenden Oelgemälde, und die Berathung der sieben Kurfürsten zur Kaiserwahl Heinrich's VII. von Luxemburg aus dem Codex Bal- daini Trevinensis, jetzt im Königlichen Staatsarchiv in Koblenz be⸗ sindlich, zur Darstellung bringen. Außerdem zieren das Werk die Porträts der Kurfürsten, deren Regierung in dieser Abtheilung be⸗ sprochen ist, und schöne, alten Handschriften entnommene Initialen.
Politik. .
— „Schwarz weiß roth Eine Ethik des Patriotis⸗ mus. Bon Th. Brecht. Halle a. S., Verlag von Eugen Krien, 1390. Mit dem soeben erfolgten Erscheinen des VI. Heftes dieses im Schmucke der deutschen Landes farben prangenden Werkes ist die Heraus ⸗ zabe desselben vollendet, so daß es nunmehr möglich, seinen reichen Inhalt ju würdigen. Hatte der Verfasser in den ersten beiden Heften de Beantwortung der Frage, „ob wir Deutsche ein hinreichendes Maß von Patriotismus baben,“ den gegenwärtigen Mangel an allge⸗ mein gültigen Moralgrundfätzen hervorgekehrt und darauf aus dem Schooße der geschichtlichen Vergangenheit unseres Volkes das Prinzip der Ethik des Patriotismus mit den aus demselben hervorgehenden Individual⸗ und Sozialpflichten herausgestellt, so bietet er nun in den neu vorliegenden Heften II, IV, V und VI eine ausführliche Indi⸗ vidualethik, aksdann eine sebr eingängliche Sozialethik und schließt daran auf den letzten 67 Seiten die umfassende Darlegung der öffentlich rechtlichen und politisch en Organisation unseres Volkslebens. Der Verfasser legt dar, daß unser Volk nach Körper und Geistesanlagen ju den bevorzugtesten Nationen gehört, in religlöser und philosophischer Anlage alle anderen überragt, in Wissenschaften meisterhaft hervorglänit, jedoch in der Entwickelung des staatlichen, sozialen und Rechtstriebes bei Weitem noch zurücksteht, Daher bringt er zur Darstellung, was die Idee des Patriotismus auf dem Gebiete der persönlichen Eharakterbildung, was sie für das Ge— meinschaftsleben, für die Erwerbz. und Rechtsorganisationen von unserm Volke verlangt. Und die beiden Grundgedanken, welche gleich sam die Lebengadern dieser Darstellung bilden, sind: 1) ohne eine gründliche und konsequente Charakterbildung, an der es heutzutage mangelt, ist keinerlei Volkserneuerung möglich, 2) im Gemeinschafts ; Erwerbs ⸗ und Rechtsleben der Nation muß selbstisches Eigenstreben durch die Solidarität und Einorganisirung des Einielnen ins Ganze gebändigt und veredelt werden, doch nicht in einen todt maschinen⸗ mäßigen Monstremechanismus, sondern so, daß jedem Einzelindivi⸗ duum, jeder Person, jedem Stand, jedem Volk sein freier Spielraum gewahrt bleibt, so daß die menschliche Willens⸗ und Geister kraft sich frei zu entwickeln und zu energifcher Thätigkeit aufzurichten vermag.“ So giebt das vorliegende Werk in Summa ein beachtenswerthes Arbens programm für den innern Aufbau, für die Selbsterneuerung unsereg Volkes, ein Arbeitsprogramm, welches jedem Stand, Geschlecht und Lebengalter feine Pflichten zum Bewußtsein bringen, Alle zur Mit⸗ arbeit aufrufen soll, um das Vaterland dauernder Blütbe und Größe entgegenzuführen; der Schluß desselben erhebt sich zu der gewissen Zu⸗ derficht, daß dag deutsche Volk noch lange nicht am Ende seiner Entwickelung sbahn angelangt, vielmehr noch zu Größerem be⸗ stimmt ist, fonach weder in einem europäischen Kriege, noch im revolutionären sozialistischen Chaos untergehen wird, doch nur, wenn wir, die Glieder dieses Vol ks, alle Kraft einsetzen, um die in diesem Werke hochgestellte Idee des Deutschtbums, welche in den Besten der Nation, vorzüglich in den Hobenzollern, gelebt bat und lebt, zu greifbarer Realliat auszugestalten durch Arbeit, Charakter,
baten, Spfer. Wir sagen im Überblick über das Gesammtwerk wahrlich nicht juviel, wenn wir eg sür würdig erachten, Fichte 's. Reden an die deutsche Nation“ zur Seite gestellt zu werden.
Sozialpolitik.
Die Heimstättenbegründung. Ein Weg zu neuen Nahrunggquellen und zur Ginschränkung der fortschreitenden Massen⸗ verarmung. Praktische Vorschläge von G. Neese. Berlin, Verlag don rmann Brieger. Vie unter dem obigen Titel erschienene Schrift wesst zunächst die Thatsache der stetig zunehmenden Ver— armung der unteren und mittleren Klassen nach, wie die der in Folge der modernen Produktlongwelse, bei welcher die menschliche Arbeitskraft 1 steigendem Maße den Maschinen weichen muß, stetz größer werdenden
rbeitsnoth und Besttzlosigkest, welcher auch das schnelle und stetige u len der Sozlaldemo atle jujuschrelben ist. Das Mittel, diesem ebeistunde abzabelsen oder wenlgstend ibn nn beschränken und
so der Sozialdemokratle den Grund zu Beschwerden zu entziehen, erblickt der Verfasser in der durch die Bildung von Heimstätten zu ermöglichenden Heranbildung kleiner Vermögen, durch welche zugleich neue Nahrungequellen und eine vermehrte Arbeits- und Erwerbs⸗ gelegenheit geschaffen werden würden. Durch eine Seßhaftmachung der Arbeiter auf dem Lande würde, wie der Verfasser hervorhebt, auch der durch Auswanderung oder Zuzug nach den Städten herbeigeführten Reduktion der ländlichen Arbeitskräfte und dadurch auch der jetzigen Nothlage der Landwirthschaft abgeholfen werden können. Die Möglichkeit der Crrichtung derartiger Heimstätten glaubt der Verfasser in der genossenschaftlichen Selbsthülfe zu finden, bei der allerdingZs, wo sie nicht ausreichen sollte, die Kreise und Provinzen bezw. der Staat helfend mitzuwirken haben würden. Die Schrift schließt mit einem warmen Appell an die führenden Klassen der Ge— sellschaft, von denen das Wohl der erwerbenden Theile des Volks und damit die Ruhe der Gesellschaft abhängig sei, an der Erfüllung der zwingenden Zeitforderung durch thätige Hülfe bei der Gründung von Arbelterheimstätten mitzuwirken und so an der durch die thatkräftige Initiative der Regierung ins Leben gerufenen sozialen Reform thätigen Antheil zu nehmen.
Militãrisches.
ck. Feldzugs⸗ Erinnerungen eines Fünfunddrei⸗ ßigers 1570/71 von Hugo Ehrenberg, Landwehr -⸗Lieutenant a. D. ehemals einjährig Freiwilliger der 7. Compagnie des Branden⸗ burgischen Füsilier ⸗ Regiments Nr. 35. Zweite, durch Beiträge von Regimentskameraden bedeutend vermehrte Auflage. Mit 3 Karten. Rathenow, Verlag von Max Babenzien. (Preis brosch. 3 M6, kart. 3 M 50 3) — In dem vorliegenden Buch schildert der Verfasser, welcher auch zu den Jünglingen gehörte, welche bei Ausbruch des letzten französischen Kriegetz von der Schulbank hinweg freiwillig in das Heer eintraten, um, die Brust voll Kampfeslust und getragen von hehrer Begeisterung, an der Vertheidigung des Vaterlandes theil⸗ zunehmen, seine Erlebnisse während des Feldzuges, den er in den Reihen der Fünfunddreißiger von Mitte September 1870 an mitmachte. Eg werden die letzten Tage vor Metz, den Marsch an der Loire, die Kampfe bei Orleans bis Le Mant, den friedlichen Rückmarsch und dann das Garnisonleben in der Champagne, indem interessante Streif⸗ lichter auf Land und Leute geworfen werden, einfach, warm, lebens⸗ wahr und frisch, dabei auch, wenn es paßt, mit jenem trefflichen Humor geschildert, welcher den sich zum größten Theil aus Berlinern rekrutirenden Fünfunddreißigern in allen Lagen des Lebens eigen ist und bleibt. Die Kämpfe bei Le Mans, welchen Ehrenberg in Folge einer Erkältung fernbleiben mußte, hat ein Kriegs kamerad, der damalige einjährig Freiwillige der 5. Compagnie , . mit frischem Humor dargestellt. Während in der ersten Auf⸗ age nur die Gefallenen mit Namen genannt sind, werden in der vor⸗ liegenden alle vorkommenden Personen mit Namen angeführt, wodurch die Erjählung wesentlich an Interesse gewonnen hat, Drei gute Karten unterstützen die Anschauung bei den wichtigeren militärischen Vorkommnissen. Die freundliche und überaus wohlwollende Aufnahme, welche der ersten Auflage nicht nur Seitens der ebe⸗ maligen Feldzügler, sondern auch Seltens weiterer Kreise zu Theil geworden ist, wird auch sicherlich der vorliegenden, weil eine wohl⸗ verdiente, nicht fehlen. Schließlich noch der Hinweis, daß der warme, für König und Vaterland begeisterte Ton, welcher durch die Feldzugs⸗ Erinnerungen“ geht, diese auch besonders geeignet macht, von der jüngeren Generation gelesen zu werden.
Kirchliches.
ck. Siehe, Dein König kommt zu Dir! Morgen- und Abendandachten aus den Predigten von D. Friedrich Ahlfeld. Herausgegeben von Heinrich Ahl feld, Konsistorial⸗ Rath in Hannover. Halle . S. Richard Mühlmann's,. Verlags- handlung (Max Grosse). Elegant gebunden Preis 9 M — Das vorliegende Andachtsbuch, welches aus Ahlfeld's Predigten von seinem Sohn zusammengestellt und von ihm selbst noch kurz vor seinem Tode mit einer Einleitung versehen ist, genügt sowohl in Bezug auf die Auswahl des Stoffes, als auch in Bezug auf dessen Behandlung allen Anforderungen, die man an ein solches zu stellen berechtigt ist. Unter engem Anschluß an das Kirchenjahr ist das rechte Maß in der Länge der biblischen Abschnitte, Betrachtungen, Gebete und Lieder beobachtet; denn die Ausführungen, welche von schlichtem, festem Glauben, von warmer Religiositaͤt zeugen, sind knapp und praktisch in echt volksthümlchem und zu Herzen dringenden Tone gehalten. Die Gebete sind einfach und wahr, doch ohne Ge— fühlsschwärmerei. Daß zugleich darauf Bedacht genommen ist, den reichen Schatz unserer geistlichen Lieder in das evangelische Haus ein⸗ juffihren oder die Vertrautheit mit ihnen lebendig zu erhalten, ist ein wesentliches Verdienst des Herausgebers. Da demnach der Werth diefes Andachtsbuches ein so vielseitiger ist, so dürfte es vor den meisten Werken seiner Art bald ein Hausschatz der christlichen Familie werden.
Unterhaltung.
ck, Ein Wonnejahr. Von Richard Hamel. Vierte Auf⸗ lage. Halle a. S. Verlag von Tausch u. Grosse. (Preis brosch. i, cieg. geb. 5 A — In dem vorliegenden Werk wird das Glück eines Liebenden und feiner trauten, in ihm ganz aufgehenden Gattin in schwungvoller Poesie geschildert. Beide werden durch die Liebe auf den Gipfel des höchsten menschlichen Glückes gehoben. Da wird die weitere Fortfetzung des beseligenden Liebeslebens jählings unterbrochen, indem der Tod das schöne irdische Band zersprengt. Dieser frühe Verlust der Geliebten findet einen nicht minder rührenden, edlen und frommen Ausdruck, wie jene Liebesseligkeit. Die ein Jahr um— spannende Dichtung, in welcher „die Zartheit der Empfindung, die Keuschbeit der Liebe, das Vollglück des ehelichen Lebens, die Tiefe der Betrachtung, der Ernst der Stimmung und die vollkommene Wiedergabe des Gedankens in dem Augdruck' aufs Höchste über raschen, gewährt dem Leser bis zum Schluß einen vollen, reinen Genuß. Jünglingen und Jungfrauen, insbesondere Brautyaaren, welche in ihrem Bündniß ein ideales Leben mit seelischer Ueberein⸗ stimmung zu gründen bestrebt sind, empfehlen wir das ‚Wonnejabr“ aufs Angelegentlichste als eine Lektüre von hochanregender sittlicher
Nachwirkung. . Verschiedenes.
— Preußisches Verwaltungs⸗Blatt, Wochenschrift für Verwaltung und Verwaltungsrechtspflege in Preußen, herausgegeben don Pr. jur. Binseel. Carl Heymann's Verlag in Berlin W. Jahrg. XII. Rr. 8. — Inhalt: Personalnachrichten.— Land Jemeinden und Gutsbezirke in den sieben östlichen Provinzen der Monarchie. — Invaliditäts. und Altersversicherang der Dienstboten. = Befugniß der Schulaufsichtsbehörde, Schulverbände aus rãum⸗ lichen Een von Gutt⸗ oder Gemeindebezirken bezw. Guts. und Gemeindebejirken zusammenzusetzen. — Fortbestehen der gutsherrlichen Schulunterbaltungs⸗Beitragspflicht im Falle der Zuweisung von Anwohnern auf vormals herrschaftlichem Lande zu einer anderen bezw. einer neugebildeten Gemeinde. — Der im §. 193 Schlesischen Schul⸗ reglements vom 18. Mai 1801 für die ee, , eitragspflicht ber mehreren betheiligten Dominien jum Bagrgebalt und Feuerungs bedarf der Lehrpersonen ,,. Vertheilungsmaßstab. — Ent⸗ schädigungsanspruch wegen eranderung 8e , , der Straße bei gleichseitiger Enteignung. — Brüũckengeldgerechtigkeit; Beweis last betr. Befreiung. — Rechtsweg bei Streitigkeiken von Mühlenbesitzern untereinander über das Recht zur Wasserbenutzung. — Stellen vakanzen.
Jahrg. XII. Nr. 10. Inhalt: Personalnachrichten. — Formelle
Vorbedingungen für das ZJustandekommen eines. Kreisausschuß befchlusses. — Wabl zur Sĩadtverordnetenversammlung; Maßstab für die Vertheilung der stimmfäbigen Bürger in drei Abtheilungen; Anfechtung der Wahl eines irrt ümsich in die Wäblerliste auf ⸗ nommenen und darin belassenen Ausländers, nachdem dieser die Wahl abgelehnt hat. — Ungleiche . iu den Gemeinde · steuern bei der Vereinigung einer Landgemeinde mit einer Stadt ⸗ emeinde. — Kommunalsteuerpflicht der Logen als juristischer Per onen. — Kommunalbesteuerung der Kirchendiener (Rirchenrendanten). = Kommunalbesteuerung der Notare. — Kommunalbestenerung der Post · (Privat · Gehülfen. — Stellen vakanzen.
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— 8 Neiember erschienene Nr.
lter, J. J. Veber in Leipzig) ent ildungen: Aus der Hesjäbrigen Austellung de
in Berlin. Deidersse Gemälde von Otto Llngner, = Adolf, Groß ⸗ berzog von Laremburg.— Die Sturmfluth in Kiel am 25. No- vember. — Daß Hochwasser in Karlebad am 24. N b 3 Abbildungen. — R Bilder aus Stadt und Land. 15 Abbildungen: Dag Pfaffenthal ˖⸗ Thor in Luxemburg. I Vianden. Boulevard du Viaduc in Luxemburg. Kirche und Park Mangfeld. Larochette. Der Klausener Berg. Stadt Luxemburg. Hollenfelt. Schloß ju Klerf. Ansemburg. Unterstadt Grund in Luxemburg. Unterstadt in Luxemburg. Das alte Regierungsgebäude in Luxemburg. Bu — Robert Koch's Heilmittel gegen Tuberkulose. 3 Ab⸗ bildungen: 86 zum Einführen der Injektionsflüssigkeit. Tuberkel · bacillen vor der ECinfpritzung. Tuberkelbackllen nach der Ginspritzung. — Leipziger Reubauten: Die Universitätz Bibliothek.! Die don der ,, ge r l bat ge g Silbermuünze (¶ Rupie). — Polytechnische Mittheilungen. — Moden. 4 ⸗
= Bom J. Januar 156957 werden die bigher als selbständige Zeit. schrift erschienenen , Mittheilungen von Forschungsreisenden und Gekehrten ' dus den deutschen Schutz gebieten heraus, gegeben von Pr. Freiherr von Danckelman, mit dem von 5 der Kölonialabtheil ung des Auswärtigen Ämtg geleiteten Deut chen Kolonialblatt?“ (Berlag von C. S. Mittler u. Sohn in Berlin vereinigt und in jedem Vierteljahr als Beiheft zu demsel ben abgegeben werden. Der Inhalt der Mittheilungen! beruht zum Theil auf amtlichen Quellen und enthält vorzugsweise wissenschaftliche, durch Illustrationen, Karten, Pläne und Skizzen erläuterte Nachrichten aus den deutschen Schutz gebieten. Der vierteljährliche Abonnementspreis für das Deursche Koleniglbiatt mit den Beih eften- wird sodann 3 MS betragen, doch wird auch ein Sonder ⸗Abonnement auf die „Mittheilungen“ mit jährlich 9 M statthaft sein.
Kalender.
— Als willkommener Bote zum neuen Jahr erscheint zum iten Male in ganz neuer Ausstattung und Bearbeitung der allen Pflanzen- freunden unenthehrlich gewordeng Abreißkg lender von Schmidt in Erfurt, der eine Fülle guter Rathschlãge namentlich für die Pflege der Zimmerpflanzen bringt, denen sich, auf 365 Tage vertheilt? in' anziehender Wesse geschrlebene Notizen für den Vor⸗ und Hausgarten, die Gemüse⸗ und Pflanzenzucht anschließen; selbst die Land- und Forstwirthschaft findet angemessene Berücksichtigun Der Kalender ist einzig in seiner Art und da er auch Sinn price nd Verse nicht vermisfen läßt, und nicht einmal mehr als seinesglnnn kostet, so wird er kaum in einem Familienheim fehlen dürfen.
. * A. folgende Ab⸗ Nadi mil! der Künste.
Weihnachts Literatur. =
— Zum Weihnachtsfest ist es wohl nicht ganz unzeitgemäß=, auf die ungemein wohlfeilen Veröffentlichungen des Weimarer Vereins für Maffenverbreitung guter Schriften' in Lieferungsausgaben (zu 190 3 das Heft) hiermit hinzuweisen. In dem von ihm heraus- gegebenen Familienbücherschatz“, einer billigen Sammlung guter, volksthämlicher Erzählungen von unseren besten Schriftstell ern. find nämlich bisher (in zusammen 35 Heften) seit März d. J Werke von Ischolke, Goldammer, Halm, Putlitz, Jensen, Max. Schmidt, S. Steinberg, F W. Runze, d. h. also 10 größere und kleinere, vollkommen aAbgeschlosene Rovellen erschienen, während eine sehr spannende und gehaltvolle Geschichte aus den Zeiten der argentinischen Wirren von Rud. Röttger mit ausgezeichneten Bilderbeigaben von dem bekannten Illustrator Oskar Herrfurth in Weimar eben ö unter der Presse sich befindet und zuversichtlich noch vor Weihnachten fertig vorliegen wird. Das Unternehmen, welches bekanntlich ohne ede Nebengbsicht auf. Erwerb und Gewinn in rein gemein · nütziger Richtung sich bethätigt, ist den Weihnachts wũünschen auch der wunbemittelteren Schichten nach einem guten Buche durch Ausgabe der Marx Schmidt schen „Johannis nacht‘, des Steinberg'schen Im Heimathshafen? und der Röttger ⸗ schen Erzählung „‚Blancos und Colorados , in reich illustrirten Ginzel Bänden zum Preife von nur 1 Æ (gesammelt aus den einjelnen Lieferungen) gern entgegen gekommen und sind diese sogenannten Mark Bände“ der Weimarer Schriftenvertriebsanstalt durch jede bessere Buchhandlung zu beziehen. Mitglieder des Vereins werden aller dings am Besten ibun, die Bestellung (nicht aber die Bezahlung) vorher an den Verein selbst zu richten, da sie Vorzugspreise genießen. Jetzt, auf das bevorstehende Fest, bietet sich die beste Gelegen eit, das genannte Unternehmen durch recht zablreiche Weihnachts bestellungen zu unterstützen und somit „das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Das ‚Thue Geld in deinen Beutel!“ wird hier einem Jedem um so leichter gemacht, als um einen so spott- billigen Preis kaum jemals auch nur annähernd Gleiches an gediegenem Inhalt und schöner Ausstattung geboten worden ist. Daß der Verein im vergangenen Juli ein Preisausschreiben auf oh M für das beste, seinen Zwecken hervorragend dienliche Werk erlassen hat, mag schließlich hier noch erwähnt sein.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Weinbau und Weinhandel.
Man schreibt uns aus Koblenz:; Die Trauben, welche dor Ende Juni abgeblüht hatten, haben sich sehr gut entwickelt und sind ganz gesund, die später abgeblübten sind vielfach abgefallen oder in ber Entwickelung zurückgeblieben. — Daz andauernde ungünstige Wetter im August hat die Reife sämmtlicher Trauben leider sebr verzögert und in Frage gestellt., trotzdem der September so viel warmes Wetter und hellen Sonnenschein brachte, wie es nur ausnahmsweise der Fall ist. Viele geringe Lagen werden nur einen kleinen Ertrag baben, in besseren Lagen ist immerhin ein ziemlich befriedigender Ertrag zu erwarten und bezüglich der Beschaffenheit giebt man fich der Doffnung auf einen Mittelwein bin. Die PFeronospora ist weniger verheerend auf- getreten, als im vergangenen Jahre. Leider batten noch nicht alle Winzer sich rechtzeitig genug zu dem kleinen Opfer der Beschaffung eines bewährten Vorbeugungsmittels verstanden, trotz der vielfachen Belebrun und der erleichterten Gelegenheit zur Beschaffung der Spritzen. Namentli in den Moselweinbergen muß bierüber Klage geführt werden, wenn auch das Verständniß für das Schutzverfabren Fortschritte gemacht hat. In den Weinbergen bei Koblenz hat der Sauer wurm betrãchtlichen Schaden gethan. Gegen diesen ist soch kein bewãbrtes Mittel bekannt geworden. Man verfucht es immer noch mit dem Ablesen de Un · gejiefers. Die Reblaus, welche schon seit Langem eine schwere Plage der Weinberge bei Linj und an der Abr bildet, ist immer noch nicht geschwunden; vor nicht langer Zeit sind wieder einige nene bel Dckenfels und Westum entdeckt worden. Die erforderlichen Schutz · maßregeln sind alsbald angeordnet worden. . 3 *
Auf den Weinb ande wirkten die ungänstigen Aussichten n den Herbstertrag insofern günstig ein, als sie eine junebmende Nach · frage nach alteren Weinen veranlaßten. Die Augfubt wack nern war wegen der droßenden Zollerböbungen der Mee iel Sil eke sebtaft, nach England bin aber nur schwach. Die Nach trage nach deutschen Schaumweinen bat in England seit der Ze Lerbedeng be deutend nachgelaffen. Im Inland war der Absaßz den Scanranee wen erfreulich lebbaft.
Sandel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Keblen and Kekg an der Kubr und in Dders chlesien. An der Ru br sind am 16 gestelt M 1E rec zeitig gestellt 1688 Wagen, weil in Felge dez n und Abra den
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