1890 / 304 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Swim mel mann, 2 WNari

8 Ingenieur, zum Maschinen. Ober⸗Ingenieur,

R 268 12

om e r i , im GCivildienst und seiner bisherigen Uniform,

v. Frentz, Hauptimn. und Battr. Chef vom 1. Bad. 4 hr 36 14, als Major mit Penston nebst Aussicht auf 1 im Cividienst und der Regts. Uniform, der Abschied bewilligt. Engler, Pert. Fäbnr, vom Gren. Regt. König

riedrich J. 4. ghoreuß] Nr. 5, zur Res. entlassen Wenn mohs, . Lö. à Ja snite detz Inf. Regts. Nr. 128. Chandos Pole C. ö. à e suite des Hus., Regts. Fürst. Blücher von Wahlstatt ̃ Rr. d, der Abschled bewilligt, Giertz, Hauptm. von der 3. Ing. Insp, mit Pension ausgeschleden. Pott, Major von der 4 Ing. Insp., Mitglied des Ing. Comités, mit Penston und der Uniform des Westfäl. Pion. Bats. Nr. 7, der Abschied

bewilligt.

( Vomm.)

Kaiserliche Marine.

Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Berlin, 18. Dezember. Bröker, Köllner, Kapitän ⸗Li8, zu Korv. Kapitäns, Scheibel, Gühler, Schön⸗ felder, Van selow, Lts. zur See, letzterer kommandirt zur Werft zu Kiel, zu Kapitän -Lts., Meyer U. v. Hippel, v. Ammon, Bertram 1, Unter-Lt6. zur See, zu Lts. zur See, befördert,

Patente ihrer Charge haben erhalten unter Feststellung ihrer Anciennetät in nachstehender Reihenfolge unmittelbar hinter dem Kapitän Lt. Du st au; die Kapitän ⸗Lts. Paucke, Referent des Tor⸗ pedo. Versuchskommandot, Ig cobsen, Gerstung, Krause, Frhr.. Merten, Deubel, Bredow vom Wilde, Engel vom 15. April 1890, . Paschen 1I.. von Klein, Letzterer kommandirt zur Nimm stleistung bein! Ober⸗ Kommando der Marine, vom 3 Mai 18980, kJ . . . mann vom 10. September 1890. olländer, Maschinen⸗ 83 ; Merks, WMaschinen⸗

ÜUnter Ingenieur, zum Maschinen Ingenieur, Ehricht, Ober⸗ Maschinist, zum Maschinen Unter Ingenieur, befördert. .

Ak schiedsbewilligun gen. Kittstein er, Lt. zur See, mit der gesetzlichen Pension ausgeschieden. Nissen, Lt. zur See, auf ein Gefuch als Halbinvalide mit der gesetzlichen Pension ausge schliden und zu den Offizieren der Seewehr 2. Aufgebots über getreten.

1895,

Rekursentscheidungen, Bescheide und Beschlüsse des Reichs⸗Versicherungsamts.

(8065.) Ein Bauarbeiter hatte den Auftrag, zur Löhnung der Arbeiter auf der Baustelle Geld aus dem Geschaͤftshause des Arbeit- gebers zu bolen. Er zog sich durch Sturz auf der öffentlichen Straße in Folge von Glatteis eine Verletzung ju. Das Reichs⸗Versicherungs= amt bat in der Entscheidung vom 9. Juni 1890 einen Betriebsunfall angenommen. Der Verletzte war zur Zeit des Unfalls ein im Betriebe beschäftigter Arbeiter (zu vergleichen Entscheidung 566, „Amtliche Nach⸗ richten des R. V. A.) 1888 Seite 290). Der erforderliche ursächliche Zusammenhang zwischen dem Unfall und dem Betrieb aber war darin ju finden, daß der Verletzte zur Ausführung des erhaltenen Auftrags gezwungen war, sich der Gefahr des Glatteises auszusetzen, welches leßtere ibn wegen der Nothwendigkeit, in vorgerückter Tageszeit bis zur Löbnung der Arbeiter, die an demselben Abend erfolgen sollte, jeinen Auftrag zu erledigen, zumal bei seinem Alter von 695 Jahren, mehr gefäbrdete, als freie Passanten der Straße (zu vergleichen Ent- jcheidungen 726 bis 728, S825 bis 827, 888, „Amtliche Nachrichten des RV. A. 1889 Seite 342, 1890 Seite 197, 509, sowie die nächstfolgende Entscheidung).

(206) Ein in dem Betriebe eines Baugewerbetreibenden be⸗ schäftigter Arbeiter hatte die an rerschiedenen Stellen der Stadt mit der Ausfübrung von Bauten beschäftigten Arbeiter seines Dienstberrn zu beaufsichtigen. Während er auf dem Wege von der einen Arbeits stätte zur anderen auf der Straße mit einem Bekannten einige Worte wechselte, flog ibm ein Splitter von einer Röhre in das rechte Auge, welche in der Näbe zu Kanalisationszwecken von einem Arbeiter be⸗ bauen wurde. Die Genossenschaft hatte die Entschädigung des Ver⸗ letzten abgelebnt, da derselbe nicht von einem Betriebsunfall betroffen worden sei. Das Reichs ⸗Versicherungsamt hat aber in Uebereinstim⸗ mung mit dem Schiedsgericht in der Rekursentscheidung vom 28. Arril 1830 den Entschädigungsanspruch des Verletzten als berechtigt anerkannt. Die Arbeit des Klägers umfaßte die Gänge., wele derselbe im Auftrage seines Arbeitgebers und im Jateresse des Betriebes von einer Arbeitsstätte zur anderen zurückzu⸗ legen batte. Derselbe schied auch nicht dadurch aus dem Betriebe aug, daß er auf einem solchen Wege sich in ein kurzes Gespräch mit einem Bekannten einließ. Es war dies weder unverständig, noch dem Saterefse des Betriebes zuwiderlaufend. Die Gefahr, welche ihn bierbei bedrobte, muß als durch seine Betriebs thätigkeit für ihn ge⸗ schaffen erachtet werden (iu vergleichen die vorstehende Entscheidung mad die dort angezogenen früheren Entscheidungen). Unerheblich ist eg hierbei, daß die Beklagte nicht im Stande gewesen, den Kläger darch Schutzvorrichtungen gegen diese Gefahr zu schützen.

(807) Gin Arbeiter war von einem Sxediteur angenommen worden, um bei dem Verladen von Bierfässern auf dem Güterbahnhof bebälflich in sein In einer Arbeitspause, als die vollgeladenen Wagen ur Stadt fuhren, begab er sich, obwohl er in oder neben dem m ertlakenden Waggen bleiben sollte, an eine etwa dreißig Schritte daron entfernte Stelle, ws Arbeiter der Babnverwaltung Langhol; verluden. Obae von irgend Jemand aufgefordert zu sein, legte er Hierkei wit Hand an, warde aber gleich darauf von einem stuür enden Balken getroffen and getõttet. Das Reichs ⸗Versicherungtamt hat in Nebereinstimmang mit den Vorinstaazen durch Rekurgentscheidung rom 17. Mär 1390 anerkannt, daß der Unfall sich nicht bei dem

entz ereigntt bat. In den Gründen heißt es: bleiben, ob ein Betriebsunfall dann vor⸗ Arbeiter, jo wie ihm geheißen war, in der in oter neben dem zu entladenden Waggon auf⸗ kãtt bierbei dur den um ihn herum sich abwickelnden Bakaketriekb a Schaden gekommen wäre (ju vergleichen Gntscheidungen ö bis V7, S887, Antlicche Nachrichten des R⸗V⸗A. 1890 Seite 1957, 07) Renn er ist hier eben nicht einer solchen Gefahr erlegen, der er chen durch den kloßen Aufentbalt an seiner Arbeits⸗ Käte angaesetzt war, soadern er bat si unter zeitweil gem Verlassen setarg Arbeitsrefters in dem Speditionsbetriebe freimillig, ohne durch Lehrter daa gefenngen mn fein, in die seiner Beschäftigung an diesem Tage ferrare Gesahr, von dem stürzenden Balken erschlagen zu werden, erf Hereietegekena.! Gin nrfächlicher Zasammenhang zwischen dem Seehitleebetricke ned dem Unfall bestebt biernach nicht und wird auch bar den, eon den Bintrrblicbenen geltend gemachten Umstand nickt ancci derne begchakzet, daß der gedachte Betrieb, indem er den Mefentalt bet Berra zläückten auf dem Babnhofe veranlaßte, diesem Gelegen beit , aarch Aazciz za der gefährlichen Thätigkeit, bei welcher er Nafall cirtrat, beten hat.

Statiftik nud Bolfsmirthschaft. 361 Zur wirthschaftlicchen Lage, e Lage der E aundwirt hl aft ist auch in Reg Ker Oppeln, wie von dort berid tet wird, in Felge einer gegen i, Hor sahre beseren Ernte, die im Durch chan 36 immer alt eint Mittelernte gerechnet

werden kann, namentlich aber in Folge der gesteigerten Preise für alle Produkte, 3 u k Der Betrieb der Landwirthschast hat, wenigstens was die größeren Wirthschaften an= betrifft, merklich an S* nn, zugenommen. Störend wirkt aber auch dort der namentlich in Folge der sogenannten Sachsengängerei herrschende Arbeiter mangel, der sich zur Zeit der inte stellenweise zu einer wirtlichen Kalamität steigerte.

Die Eisen und Stablindustrie hat im Reg⸗Bez. Oppeln weitere Rückschritte sowohl im Absatz als in n dessen auch in der Produktion ersahren. Die hohen Kohlen preise machen sich gerade in diesem Industriezweige, welcher der be⸗ deutendste Abnehmer der Kohle ist, am meisten bemerkbar. Bei dem augenblicklich hohen Werthe des Rubels findet jwar ein Export nach Rußland statt, allein in Folge der hoben Grentzölle ist der Verdienst ein so geringer, daß er kaum die Selbstkosten deckt. Einfuhr ö5sterreichisch unggrischer Schweine. ;

Man schreibt uns aufs Oppeln; Die Erleichterungen, welche in Bezug auf die Einfuhr österreichisch ungarischer Schweine in weit gehendem Maße gewährt worden sind, haben in Verbindung mit der Hebung der 3 . Schweineproduktion einen günstigen Einfluß auszuüben nicht verfehlt Beide Umstände haben, dazu geführt, daß die hohen Preise des Fleisches gegenwärtig merklich jurückzugehen an— fangen. Am Schluß des Qktobers stand der Preis von Rindfleisch nur noch auf 50-65 , von Schweinefleisch auf 55 60 , von grünem Speck auf 5 60 Z, von geräuchertem auf 75 A pro Pfund. Das Paar 8 bis 10 Wochen alte Ferkel kostete Ende Oktober nur noch 15 bis 20 S6, während der Preis u Beginn des Jahres das Doppelte und Dreifache betragen hatte. In welchem Umfange von der Einfuhr; erlaubniß für österreichisch-ungarische Schweine Gebrauch gemacht worden ist, ergiebt sich aus der Thatsache, daß von eingeführten Schweinen in den Monaten August bis Oktober in dem Schlachthause zu Beuthen S352, zu Gleiwitz Zo0l, zu Myslowitz 2767, zu Oppeln 2 zu Ratibor 1950 und zu Rybnik 284 Schweine geschlachtet wurden.

Steinkohlen⸗ Produktion.

Förderung und Absatz von Steinkohlen haben im Regierung bezirk Oppeln wiederum eine erhebliche Steigerung zu ver jeichnen Die Förderung stieg von 3 863 705 t während der Monate Mai, Juni und Jull auf 4 233 902 t während der Monate August, Sep⸗ tember und Oktober, gegen 4 037473 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres, der Absatz von 3 486 907 auf 3 971 990 t gegen 3 826 845 t im Vorjahre. Die Zunahme betrug bei der Förderung 9,6 be— ziehungsweise 4,9 und beim Absatz 13,9 beziehungsweise 3, 8 Oo.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Rh ⸗Westf. Ztg.“ berichtet aus Sprockhövel, daß auf 3e che „Blankenburg“ gestern Morgen nur 21 Arbeiter, gestern Nachmittag 26 Arbeiter unter Tag angefahren sind. Im Revier war es sonst rei

Der in Bochum erscheinende Märk. Sprecher“ schreibt: In unserer Buchdruckerei legten gestern die Aceidenzsetzer und Drucker sämmtlich Verbandsmitglieder ohne Kündigung die Arbeit nieder, weil die Firma Wilh. Stumpf die Aner⸗ kennung des Verbandstarifs, welcher von der Mehrzahl der Druckereien in Rheinland ⸗Westfalen nicht anerkannt ist, sich nicht auf⸗ zwingen lassen wollte, wie dies versucht wurde. Es sind sofort Schritte zur Ergänzung des Personals geschehen, sodaß eine völlige Betriebsstockung nicht zu erwarten steht.

Aus Sulßjbach berichtet die ‚Saarbr. Ztg.“: Der Rechts⸗ schutzverein hat hier für nächsten Sonntag, 21. Dezemher, eine Versammlung für die Ausschußmänner des ganzen Saarreviers und die Vertrauensmänner des Rechtsschutzvereins an= beraumt. Auf der Tagesordnung der Versammlung steht die Stellungnahme gegen das neue Knappschaftsstatut.

Die „Elbf. Itg. theilt mit, daß der Verein für volks⸗

thümliche Wahlen in Elberfeld in seiner jüngsten Sitzung die Auflösung beschlossen hat. An seiner Statt ist ein Sozial dem okratischer Volksvere in“ gebildet worden. Das Sozialisten organ nennt diesen Wechsel einen tüchtigen Schritt vorwärts in der Arbeiterbewegung des Wupperthales“V. ANeber den großen Hamburger Cigarrenarbeiterstrike schreibt die Mgdh. Ztg., daß es trotz der großsprecherischen Worte der so ialdemokratischen Führer mit dem Strike in Ham burg, Altona und Ottensen recht schlimm aussehe. Die Noth unter den Strikenden wächst, da nur wenige Mark Unterstützungsgelder zur Vertheilung kommen, stetig, und die Reihen der Strikenden wanken. Eine fieberhafte Thätig⸗ keit entfalten die Agitatoren, um die nöthigen Summen zusammen— zubringen; die Versammlungen in den Provinzialstädten, in denen für die Strikenden Stimmung gemacht werden soll, jagen sich. Jetzt baben die Sozialdemokraten über die Tabackläden und Taback⸗ firmen, welche von den Großfabrikanten, deren Arbeiter striken, Cigarren und Taback beziehen, den Boykott verhängt. Der Aufruf der Lohnkommission in Hamburg wird jedoch wirkungslos verhallen; die Zahl der Läden, welche das mit dem Stempel der Lohnkommission versehene Plakat tragen, ist nicht besonders groß.

In Leipzig fand, wie wir der ‚Lpz. Ztg.“ entnehmen, vor- gestern eine von etwa 350 Personen besuchte Versammlung statt, um eine gemeinschaftliche Organisation aller in der Holzindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen ins Leben zu rufen. In einem Vortrage wurde diese Form der Organisation unter Berufung auf den Beschluß der Gewerkschaftskonferenz in Berlin als erster Schritt auf dem Wege zur Vereinigung aller Arbeiter warm empfohlen. Die Versammlung entschloß sich indessen zur Bildung eines solchen allgemeinen Vereins, der den Namen „Verein zur Wahrung der Interessen aller in der Holzindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen von Leipzig und Umgegend? führen wird. Damit eine gleichmäßige Berücksichtigung aller im Ver⸗ ein vertretenen Berufgzweige durchgeführt werden kann, soll jeder Beruf einen Vertrauensmann wählen und dieser mit dem Vorstand über die besonderen Angelegenheiten seiner Berufsgenossen verhandelß. Eine Versammlung der PosamentirgehülFfen beschloß von einer Beschickung des vom 26. Dezember ab in Offenbach a. M tagenden Kongresses der deutschen Posamentirer wegen Mangels der zur Entsendung eines Vertreters erforderlichen Geldmittel abzusehen, dagegen die Fongreßbeschlüsse, wenn irgend für hiesige Verhältnisse annehmbar, anzuerkennen und dies dem Kongreß mitzutheilen.

Der Centralverein für Hebung der deutschen Fluß⸗ und KRanalschiffahrt trat gestern Abend im Reichstage zu einer auch von Abgeordneten zahlreich besuchten Sitzung ,, Der Vorsitzende Professor Schlichting, erinnerte einleitend an das Wort Sr. Majestät des Taisers, welches die Nothwendigkeit einer intensiven Förderung des Ausbaues der deutschen Wasserstraßen betont und damit gezeigt habe, wie gesund die Bestrebungen des Vereins gewesen seien. Dieses Wort werde wirken und habe bereits gewirkt zum Segen des Vaterlandegß und der vom Verein verfolgten Zwecke. Hieran knüpfte der Vorsitzende die erfreuliche Mittheilung, daß der Minister der öffentlichen Arbeiten die Absicht ausgesprochen babe, die Vorarbeiten für den Mittellandkanal baldmöglichst zu Ende zu führen, falls der = ,,, nichts dagegen . Das in nnopet bestehende Mittellandkanal Comité habe die Angelegenheit iareischen gleichfalls weiter zu fördern gesucht und sich bemüht, die Koften der Vorarbeiten, 59 000 M, auf dem Wege freier Betheillgung zu keschaffen; der hannöversche Zweigverein kabe außerdem etwa 25 Ortefanglvereine begründet, die etwa 1000 Mitglieder zählen. ersammlung trat sodann in die Tagezordnung ein.

VB Direktor Ströhler⸗Berlin berichtete über die im letzten Jahrzehnt auf

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Verbesserung der preußischen Wasserstraßen , Ea n

er Beri knüpfte an die im Centralblatt für Bauverwaltung“ 8 oͤffentlichte Denlschrist an und suchte aus dem darin gegebenen Material nachstehende Schlußfolgerungen zu ziehen. Ap. esehen von 76 872 000 , welche in den Jahren von 1830 1589 * die mit der Schiffabrt nicht unmittelbar zusammenhängenhen Aufwendungen bewilligt wurden, sind in den genannten 10 Jahren für Schiffahrtszwecke 204 577 000 S bewilligt und davon gli 89 6M Log M verausgabt. Mit dieser Summe sind wirthschaft⸗= lich recht bedeutsame Erfolge erzielt. Wenn man die Frachtdifferem von früher und jetzt in Betracht zieht, ergiebt sich, daß die für den Rhein aufgewendeten 13 666 009 6 einen wirthschaftlichen Grfolg von 45 Millionen, die für die preußische Elbe, für Unstrut und Saale aut. gegebenen 14 587 000 eine wirthschaftliche Ecsparniß von 32 Millionen und die Oder Aufwendungen (7288 000 *) eine solche von 14 Millionen Mark gebracht haben. Der Redner faßte endlich seine Autführungen in folgende Resolutionen zusammen:

I) Der Centralverein votirt der Königlich preußischen Regierung für die bisher der schiffbaren Herstelluag von preußischen Wasser' siraßen gewidmete Fürsorge seinen Dank. Er spricht dabei aber auf Grund der in dem Referate erwähnten, in Nr. 48 des „Centralblatts für die Bauverwaltung“ mitg etheilten Denkschrift und der heutigen eingehenden Eröterungen seine Ueberzeugung dahin aus, daß die er heblichen Erfolge, welche durch die Schiffbarmachung der Ströme nach— gewiesenermaßen in wirthschaftlicher Beziehung erzielt sind, die Fort= setzung des Ausbaues der schiffbaren Wasserläufe wünschenswerth er— scheinen lassen, und daß für die Herstellung künstlicher Wasserstraßen in gleich großen Dimensionen zur Verbindung von Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder und Weichsel mit einander ein dringendes wirth⸗ schaftliches Verkehrsbedürfniß vorliegt.

2) Die Verbesserung der Lade⸗ und Löschverhältnisse sowle die Erweiterung der Eisenbahnumschlageplätze in all denjenigen Punkten, an welchen Eisenbahnen mit schiffbaren Wasserstraßen in unmittel barer Berührung kommen, ist geeignet, eine ganz erhebliche Ver— kürzung der Transportzeiten und damit einen weiteren Rückgang der Frachtsätze herbeizuführen. Die verhältnißmäßige Anwendung der Eisenbahnsätze für solche Güter, welche über Seehäfen oder Grenz= stationen ein und ausgehen, auf alle Umschlagsgeschäfte, somit die Bildung gleicher Tarifgrundlagen für gleichartige Güter, wird für die Betheiligten einen höheren wirthschaftlichen Erfolg bieten, als durch einen sogenannten Seehafentarif allein zu erwarten ist. Hierdurch wird zugleich das unnatür— liche, in den Thatsachen nicht begründete Konkurrenzverhältniß zwischen Eisenbahn und Binnenschiffahrt vermieden, welche sich in Autübung der schwierigen Verkehrsaufgaben gegenseitig unterstützen sollen. Da, wo Staatteisenbahn Verwaltungen, Kommunal⸗ oder Gemeindeverbände die Herstellung der nothwendigen Lade, Lösch⸗ und Bahnumschlags Einrichtungen ablehnen und wirthschaftliche Ver⸗ einigungen zu ihrer Herstellung nicht vorhanden sind, wird deren Aus— führung Aufgabe des Staates sein, welcher dafür nach Artikel 54 der Reichsverfassung angemessene, die Verzinsung und Amortisation der Anlage reichlich deckende Gebühren erheben kann.

3) Die von dem Mitgliede des Herrenhauses, Grafen Franken berg, empfohlene Einrichtung einer höheren Staatsbehörde, welche alle Ströme, Kanäle und Flüsse und die damit im Zusammenhang stehenden Fragen der Schiffahrt, der Fischerei, der Strom⸗ und Fluß⸗ bauten und alle sonstigen auf die Wasserwirthschaft bezüglichen Fragen zu unterstellen wären, erscheint dem Verein als ein für die Förderung dieser Kultur sehr geeigneter Schritt.“

Dem Bericht folgte eine sehr eingehende Besprechung nament⸗ lich über die in Punkt 3 der Resolutionen angeregte Frage der Er⸗ richtung eines preußischen ‚„Stromamtes“ als ersten Schritts zur Bildung eines Reichs- Stromamts. Im Allgemeinen erklärte sich die Versammlung mit der Tendenz der Ströhler'schen Anträge einver⸗ standen. überwies sie aber zunächst noch einer aus Prof. Schlich⸗ ting, Direktor Ströhler und Major Kurs gebildeten Redaktions Kommission, welche die Anträge dann einer spaͤteren Sitzung vorlegen soll. Major Kurs berichtete schließlich über den neuerdings lebhaft angeregten Plan eines Elster⸗Saale⸗Kanals.

Aeber den Schiffsverkehr im Regierungsbezirk Königsberg wird mitgetheilt:

Der Schiffsverkehr in den Seehäfen war in den Monaten August bis Oktober ziemlich lebhaft. In Pillau gingen ein: 240 Segelschiffe und 408 Dampfer,

gingen aus: 174 431 . In Memel gingen ein: 146 ' 166 ö gingen aus: 139 166 ö Auf den Binnenwasserstraßen hat der Schiffsverkehr in diesem Jahre gegen dieselben drei Monate des Vorjahres sich erheblich ver mindert. An der Deinebrücke zu Tapiau verkehrten 12238, an der Pregelbrücke zu Tapian 1022 Fahrzeuge. Der Flößereiverkehr hat sich dagegen vermehrt.

Kunst und Wissenschaft. Das Koch'sche Heilverfahren.

Gr. E

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a tu . Verdichtung wird

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deg Gewebe ein; j führende wle zeichnet Redner alt Ginwirkung de Mittels

. des tuberkulssen Gewebes eintritt, die, in verschiedener , e scließlich zur Ausstoßung desselben . Was

he Heilresultat⸗ betrifft, führt Redner einen Lungenkranken vor, der

ach 26tägiger Behandlung auf 7 cem nicht mehr reagirt; als geheilt che er ihn noch nicht erklären, glaubt aber, daß derselbe (ein sog. srischer Fall“) bald geheilt sein wird. Zwei andere Fälle nehmen (nen ebenso günstigen Verlauf. Bei den übrigen Kranken habe er muf der ganzen Linie eine Besserung eintreten sehen, die auf eine wirk⸗ liche Heilung alle Aussicht bietet, Es scheint jetzt vielfach eine läufig Bewegung dem anfänglichen Enthusiasmuß, mit welchem die ech sche Entdeghung gufgenommen wurde, Platz zu machen, Es at sich herausgestellt, daß durch das Koch sche Mittel die Puberkusose nicht sortgeyustet wird, sondern daß eine lange Behandlung erforderlich ist, die Ausdauer beim Patienten und sorg= siltige individualisirende Aufsicht Seitens des Arjtes erfordert. Nun beginnt man an der Heilkraft des Mittels zu jweifeln. Wenn man aber bedenkt, wie lange es gedauert hat, bis gewisse Heilmittel anerlannt wurden, dann darf man sich nicht wundern, wenn vier Rochen nach der Publikation Koch's die Meinungen noch nicht geklärt sind. Redner hat die feste Ueberzeugung, daß das Koch'sche Mittel auch ein Heilmittel gegen die Tuberkulose sei und daß es nur der geit bedürfe, um dies allgemein anerkannt zu sehen. Zwar wird noch nancher Todesfall an Tuberkulose zu beklagen sein, wenn der Krank heittprozeß ju weit vorgeschritten ist und die Revolution, welche das Roch sche Mittel im Körper anrichtet, von der gesunkenen Wider- standekraft des Kranken nicht ertragen wird. Schließlich aber werden die jetzt lebenden Patienten mit fortgeschrittener Tuberkulose ver⸗ schwinden und nur noch frische Fälle zur Behandlung kemmen. Dann aber wird sich das Koch'sche Mittel überall als Heilmittel bewähren, und es wird gelingen, die Mehrzahl der Tuberkulösen zu heilen.

Professor Karl Becker,

der Präsident des Senats der Akademie für bildende Künste, begeht heute seinen siebenzigsten Geburtstag. Wohl ziemt es seiner Heimathstadt Berlin, ihm zu diesem Ehrentage, den der Meister in voller Rüstigkeit und Schaffenskraft feiert, ihre Glückwünsche darzubringen. Haben nicht seine Bilder auf fast allen Ausstellungen, welche er seit der Mitte der fünfziger Jahre regelmäßig beschickte, die ungetheilteste Freude in die weitesten Kreise getragen? Wer entsinnt sich nicht noch jener anmuthigen weiblichen Studienköpfe, welche durch ihre jugendliche Schönheit die Herzen Aller gefangen nahmen, mochten sie uns mit blonden oder mit dunkelbraunen Hagren aus ihren ernsten oder schalkhaften Augen anlächeln? Wer kennt nicht jene folgenden, dem sechszehnten Jahrhundert Venedigs entnommenen Scenen, wo der Doge seine Sitzung im getäfelten Saale des Geheimen Raths abhält; wo er, der Altersschwache, auf den Arm der Dogaressa gestützt, das Bitt⸗ gesuch der vor ihm knienden Frau entgegennehmen will; wo der Nobile zum Karneval schreitet; wo 'der Page die seidene Schleppe der jungen Königin“ trägt? Noch heute wirkt der Zauber jenes Gemäldes, wo Othello, an der Marmorsäuls lehnend, seine Thaten erzählt und Desdemona zu den Füßen ihres Vaters ihm lauscht! Er hat es wie Keiner zu seiner Zeit verstanden, die alten Beziehungen der Lagunenstadt zum Deutschen Reich wieder künstlerisch zu beleben; man denke nur an die „venetia⸗ nischen Gesandten“, welche nach der Einnahme von Verona vor Kaiser Maximilian erscheinen und ihm ehrfurchtsvoll ihre Bitten vortragen; oder an Albrecht Dürer, wie er seine Kol⸗ legen in Venedig besucht! Wer an diesen Zauber nicht glauben will, der lenke seine Schritte in die National⸗Galerie und lasse unbefangen jene Farbenpracht der lebensfrohen Personen, die an dem „Feste beim Dogen“ theilnehmen, auf sich einwirken, und er wird gestehen, daß Alles in diesem Gemälde, die Menschen und ihre ganze Umgebung in eine einzige Harmonie der Freude ausklingen. Denn der Meister, welcher sie schuf, ist ohne Reflexion, ohne Sentimentalität und ohne Falsch; er liebt die heitere, lebensfrohe Natürlichkeit und will sie uns im schönsten Gewande zeigen. Darum bewegt er sich auch fast ausschließlich mit seinen Darstellungen in jener vornehmen, lebenslustigen Gesellschaft Venedigs, und darum sind ihre Künstler Tizian und Paul Veronese auch seine Vorbilder. Gelernt hatte er freilich bei dem antikisirenden Klöber und gearbeitet unter Cornelius und Heß; aber nachdem er 1853 zum ersten Mal nach Venedig und Verona gekommen, ist er trotz eines längeren Aufenthalts in Paris immer wieder zu seinen Lieblingen zurückgekehrt und hat in ihrem Geiste geschaffen. Möge es ihm, dieser echten, gemüthvollen Künstlernatur, welcher nicht müde werden kann, dasselbe Thema gleichsam wie in einer großen Symphonie in immer neuen Wendungen uns vorzuführen, auch fernerhin vergönnt sein, sich selbst diese ungetrübte Lebensfreuoe zu er⸗ halten und uns eine gleiche Freude noch recht ö. zu bereiten.

X Die Wintersitzungen des Kaiserlich Deutschen Arch äolog ischen Instituts wurden dem Herkommen gemäß um die Zeit des Geburtstages Winckelmann's und zwar dieses Mal in Rom am 12. Dezember und in Athen am 9. Dezember mit feierlicher öffentlicher Sitzung begonnen. Die Betheiligung war an beiden Orten sehr zahlreich.

In Rom war unter achtzig eingeschriebenen Besuchern die Kaiserlich deutsche Botschaft durch die meisten ihr ange⸗ örigen Herren vertreten; zugegen waren ferner der Königlich bayerische Gesandte, die Leiter des Königlich preußischen und des Kaiserlich österreichischen historischen Instituts, der Direktor der französischen Schule, von italienischer Seite der Herr Unterrichts⸗Minister und dem Institut nahestehende Gelehrte wie die . G. B. de Rossi, Gatti, Gnoli, Lumbroso, Pigorini, Tomassini u. A.

Der vorsitzende Erste Sekretar Hr. Petersen verkündete luerst die Namen der neu ernannten Mitglieder, wies auf die ausgestellten Tafeln des diesjährigen Heftes der antiken Denk— mäler hin und hielt den Vortrag über die Nekropolis von

essos mit vergleichender Herbeiziehung verwandter erscheinungen in etruskischen Grabanlagen und deren Aus⸗ saitung, während die Besprechung eines einzelnen besonders heworragenden Grabmales in Termessos, nach den Aus⸗

hrungen des Vortragenden wahrscheinlich das Grab des lletas, Bruders des Perdikkas, auf AÄnalogien tarentinischen räberwesens führt.

In Athen wohnte unter etwa sechzig Theil nehmern neben dem Kai erlich deutschen Gesandten der Kaiserlich öster⸗ reichische Gesandie der Festsißzung bei, . der Rektor und scbrere Professoren der Universttät Athen, sowie die Direk—

ren der engli hr und amerikanischen archäologischen Schule. j Zuerst ö der vorsitzende Erste Sekretar Hr. Dörp⸗ . über die Bauwerke Cyperns und verweilte bel einer Be⸗ . 6 der diesen Bauten eigenthümlichen Kunstformen, amtlich der reichen Volutenkapitelle. Nach einem Hinweise 8 die stolgriig n Ruinen der mittelalterlichen Bauten au Insel ging der Vortragende zum Schlusse auch noch au

verkehr vollständig abgeschnitten.

die modernen Bauernhäuser ein, an welchen in zäher Tradition

manche Formen aus dem Alterthume beibehalten seien, die sie der Beachtung des Forschers werth machten.

Sodann sprach der Zweite Sekretar Hr. Wolters über die attischen Grabvasen. Ausgehend von einem Exemplare der Schliemann'schen Sammlung führte der Vortragende im Anschlusse an Milchhöfer's Aufstellungen aus, daß solche Thon⸗ gefäße, auf die Gräber der Unverheiratheten gestellt, in dauer⸗ hafter Umgestaltung in den zweihenkligen Marmorgrabvasen Attikas wieberzuerkennen seien. Hiernach sei die mit Unrecht in Abrede gestellte Ueberlieferung über die sogenannten Lutro-

horoi als thatsächlich richtig festzuhalten, diese zweihenkligen utrophoroi aber scharf zu scheiden von den gleichfalls dem d, , dienenden und zu Grabaufsätzen in Marmor umgestalteten einhenkligen Lekythen.

Der Afrikareisende Dr. Emil Kräusel, ein geborener Charlottenburger, ist, wie die Voss. Z Y erfährt, am Sonntag aus dem Togo Gebiet im Westen Afrikas nach seiner Vaterstadt zurück⸗ gekehrt. Dr. Kräusel hat eine größere etbaographische Sammlung mitgebracht; in seiner Begleitung befinden sich fünf junge Neger im Alter von 10 bis 15 Jahren, welche die deutschen Schulen besuchen und späterhin in verschiedenen Handwerken unterrichtet werden sollen.

Sandel und Serbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 17. Dejem ber gestellt 9909, nicht recht zeitig gestellt 1945 Wagen, weil in Folge des Frostes das Rangir⸗ geschäft sehr schwierig und dadurch die Zu⸗ und Abfuhr von den großen Sammelbahnhöfen behindert ist.

In Oberschlesien sind am 16. d. M. gestellt 4108, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Su bhasstations - Resultate.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das im Grundbuch von Lichtenberg Band 3 Nr. 104 auf den Namen des Kaufmanns Julius David eingetragene, in der Frankfurter Allee belegene, mit 14,07 M Reinerirag und einer Fläche von 41 a 34 am nur zur Grundsteuer veranlagte Grundstück zur Bersteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 600 4 festgesetzt. Für das Meistgebot von 171 500 ½Æ½ wurde der Kaufmann M. Wiggodzinski, Lennéstr. 4, Ersteher. Ferner stand zur Versteigerung das im Grurdbuche von Werder Band 4, Nr. 2631264 auf den Namen Röttger und Genossen ein⸗ getragene, in der Adlerstraße 13 belegene, mit 2880 M6 Nutzungs⸗ werth veranlagte Grundstück zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den Miteigenthümern. Es bot der Kunstgärtner J G. G. Röttger, . Wittlwe Pohl, geb. Röttger, und der Kaufmann Schabrau, ämmtlich zu Berlin, 52 000 SY Der Zuschlag wurde ausgesetzt. Endlich stand das im Grundbuch von der Königstadt Band 99 Nr. 4837 auf den Namen des Bauunternehmers Heinrich Hahn ein⸗ getragene, in der Hirtenst raße 20 belegene Grundstück zur Ver⸗ steigerung. Das geringste Gebot wurde auf 67 559,10 (6 festgesetzt. Für das Meistgebot von 67 600 Æ wurde der Kaufmann Louis Schneider zu Berlin Ersteher. Aufgehoben wurde das Ver⸗ fabren der Zwangsversteigerung zum Zweck der Auseinandersetzung, betreffend das Grundstück ia der Reinickendorferstraße 47, dem Kaufmann L. A. H. Thiele und dem Maurermeister EG. C. H. Zimmermann gehörig, und die Termine am 15. Dezember d. J.

Der „Zeitschr. f. Spir.JInd. entnehmen wir folgenden Bericht über den Handel mit Stärke nach Mittheilungen der Vertrauensmänner in der Zeit vom 19. bis 16. Dezember 1890. Im Laufe der Berichtswoche sind nachstehend angegebene Abschlüsse in Kartoffelfabrikaten mitgetheilt worden. Es wurden verkauft an: feuchter Kartoffel stärke 300 Sack zu 13 16, prompte Liefe⸗ rung, frei Station im Mecklenburgischen; 600 Sack zu 1262 4 frei Station an der Bahnstrecke Stettin Küstrin; 500 Sack zu 12, 45406 frei Station an der Bahnstrecke Ruhnow Neustettin.

Leipzig, 17. Dezember. (W. T. B.) Kamm zug⸗Termin⸗ bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dejember 4,30 46, pr. Januar 4,30 S, vr. Februar 430 S, pvr. März 4,30 , pr. April 4,30 S6, pr. Mai 4,30 Æ, pr. Juni 4.30 MS, pr. Juli 4,30 , pr. August 4.30 Æ, pr. September 4.30 MÆ, pr. Oktober 4, 30 6, pr. November 4,30 M Umsatz 55 000 kg. Fest.

Hamburg, 17. Dezember. (W. T. B) Die „Hamb. Börsen⸗ halle meldet, daß nach einer Londoner Depesche heute 400 000 Pfd. Sterl. Gold für Deutschland der Bank von England ent- nommen seien und daß außer Lieser Entnahme gestern und vorgestern über 4 Millionen Mark, zum größten Theile in deutschen Gold münzen, gekauft und für die Hamburger Hauptbankstelle nach Ham⸗ burg verladen worden seien.

London, 17. Dezember. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen ladungen angeboten.

18. Dezember. (W. T. B.) Wie aus Buenos -Aires verlautet, beabsichtigt der dort tagende Kongreß eine neue Steuer auf die Geschäfte der Privatbanken, welche zur Noten Emis-⸗ sion berechtigt sind, einzuführen.

Luzern, 17. Dejember. (W. T. B.) Die Betriebsein⸗ nahmen der Gotthardbahn betrugen im November 1890 für den Personenverkehr 315 400 lim November 1889 280 000) Fr., für den Güterverkehr 669 600 (im November 1889 735 000) Fr., ver⸗ schiedene Einnahmen im November 300090 (im November 1889 30 000) Fr., zusammen 1015 000 im November 1889 1 0945 000) Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im November 1890 540 000 (im November 1889 545 000) Fr. Demnach Ueberschuß im November 1890 475 (00 (im November 1889 500 000) Fr.

Belgrad, 18. Dezember. (W. T. B.) Die Kölner Firma Kleefisch Scheuß wird heute in PßaaaaBnka eine Schlächterei für den Export von Rindfleisch eröffnen. Vertreter der serbischen Regierung und der deutschen Gesandtschaft haben sich aus diesem Anlaß nach Palanka begeben.

Verkehr s⸗Anftalten.

Köln, 17. Dezember. Der Rhein und die Mosel treiben laut Meldung des W. T. B. viel Gisz die Mosel ist theilweise, die Saar ganz zugefroren. Das untere Moselufer ist vom Bahn⸗

Hamburg, 18. Dejember. (W. T. B.) Der Postdam pfer Bavaria“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfabrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗Vork kommend, gestern Nach⸗ mittag 4 Uhr Lizard passirt.

London, 17. Dezember. (W. T. B.) Der Union ⸗Dampfer „Durban“ ist heute auf der Heimreise in Southampton ange fommen, der Union Dampfer . Mogr“ auf der Augreise von Lifsabon abgegangen und der Castle⸗ Dampfer Courland“ am Montag auf der Ausreise in Dur ban (Natal) angekommen.

18. Dezember. (W. T. B) Der Gastle - Dampfer „Norham Castle“ ist gestern auf der Ausreise von London ab—

gegangen.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der gestern beendigten Ziehung der 3. Klasse 183. Renin fich! preußischer Klassenlotterie fielen in

der Nachmittagsziehung: ; 1 Gewinn von h M00 M auf Nr. 11 613. 1 Gewinn von 10000 MS auf Nr. 53 993.

8 . 54 085. 94 186 132 458. 144 960 1465 164. 146 542. 158 6686. 1 15 Gewinne von 300 M auf Nr. 4664. 15 227. 20 684. 27 0655. 295 534. 35 440. 37 565. 43 gz5. 62 064. 34 607. S7 918. 9g3 586. 118 297. 144513. 172335.

Jagd. Offizieller Jagd⸗Rapport.

Für die am 16. d. M. im Hammer⸗Königs⸗Wusterhausener Gehege abgehaltene Hofjagd waren drei Triebe eing

In der Oberförsterei Hammer (Oberförster Gallasch) im Belauf Buchholz eine mit Horden zugestellte, innerhalb der= selben offene Suche mit Findern auf Sauen und im Velauf Neubrück ein Lappjagen auf Damwild mit breitem, in hohem Zeuge einseitig gestellten Lauf vor den drei ersten Ständen.

In der Oberförsterei Königs⸗Wusterhausen (Oberförster Hartig) im Belauf Dubrow ein weiteres Lappjagen mit zwei⸗ seitigem, durch Kulturgatter natürlich gebildetem Lauf für die vier ersten Stände.

Se. Majestät der Kaiser und König streckten Schaufler, 12 grobe und 6 geringe Sauen, Se. Majestät der König von Sachsen 21 Schaufler und 5 grobe Sauen, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Georg von Sachsen 10 Schaufler, 9 Stück Damwild und 9 geringe Sauen, Prinz Friedrich Leopold von Preußen 10 Schaufler, 10 Stück Damwild und 8 grobe Sauen, Prinz Christian 3 Schleswig⸗Holstein 6 Schaufler, 6 Stück Damwild, 1 groh und 5 geringe Sauen, die übrige aus 29 Herren ende Jagdgesellschaft 1 Stück Rothwild, 21 Schaufler, 94 Damwild und 80 Sauen.

Die Gesammtstrecke betrug also: 1 Stück Ro 5 Schaufler, 119 Stück Damwild (einschließlich Spieß 1265 Sauen, oder 321 Stück Hochwild. ̃

Geführt wurde die Jagd vom Vice⸗Ober⸗Jägermeister vom Dienst Freiherrn von Heintze, Ober⸗Forstmeister von Mengerßen und Forstmeister von Münch. .

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Mannigfaltiges. ö.

Zur Feier der Geburt des sechsten Kaiserlichen Prinzen hatten heute die öffentlichen und zahlreiche Privatgebäude Flaggenschmuck angelegt.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat das . über den Oberlin⸗Ortsverein für die Stadt Berlin, welcher hier z Zt. sieben Oberlin⸗Stationen bezw Schulen in den ärmeren Massengemeinden unterhält, allergnädigst über⸗ nommen. nr, , .

Durch eine Verordnung des Ober⸗Präsidenten Dr. von Achenbach über die Benutzung der Hunde als Zugthiere welche mit dem 1. k. M. in Kraft tritt, wird, wie die Staats b-⸗ 3 meldet, unter Anderm bestimmt, daß hitzige, hochträchtige oder säugende Hündinnen nicht mehr als Ziehhunde benutzt werden dürfen. Ferner muß auf jedem Hundefuhrwerk sich ein Gefäß zum Tränken des Hundes befinden, sowie eine Unterlage und eine Decke während der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April, welche während des Stillhalteng zu benutzen sind. Die Benutzung zweirädriger Hundekarren ist nur unter der Bedingung gestattet, daß die Hunde lediglich zum Ziehen dienen und nicht durch das Gewicht des Karrens im Rücken belastet werden. Zuwiderhandlungen gegen die Polizeiverordnungen werden, sofern nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen härtere Strafen ver⸗ wirkt sind, mit Geldstrafe von 60 MS bestraft.

Der von der Stadtverordneten⸗Versammlung eingesetzte Aus schuß, welcher den Magistratsantrag: das städtische Grundstück an der Ecke der Stralauer und Neuen Friedrichstraße (früheres Waisen⸗ haus⸗Depot) zur Errichtung einer zweiten Handwerkerschule und zur Beschaffung von geeigneten Räumen für gewisse Fachschulen zu verwenden, vorzuberathen hatte, hat sich, wie die N. A. 3 mit- theilt, mit großer Mehrheit dahin entschieden, der Versammlung die Annahme des Antrages zu empfehlen.

Das Königliche Friedrich⸗Wilhelms⸗Gym nasium bat der Voss. Ztg. zufolge seit dem letzten Sommer die Einrichtung getroffen, ein auf dem Turnplatz der Anstalt in der Hasenheide gelegenes und in viele kleine Theile zerlegtes Stück Land von Schülern der unteren Klassen unter Leitung älterer Schüler und Oberaufsicht eines Lehrers bebauen zu lassen. Die Arbeiten werden am Montag und Donnerstag nach dem Turnunterricht oder auch am Sonntag Nachmittag ausgeführt. Die jugendlichen Ackerbauer! haben sich bisher ihrer Aufgabe fast ausnahmslos mit großem Eifer gewidmet, zumal da die Auswahl der anzubauen⸗ den Gemüse, Blumen ꝛc. und die Anordnung der Beete ibrem eigenen Ermessen überlassen wird. Das Friedrich⸗ Wilhelms ⸗Gymnasium, welches mit der Ausführung dieses Gedankens in Berlin vorläufig allein dasteht, zeichnet sich auch sonst durch Pflege der Leibesübungen aus. Die Schüler erhalten wöchentlich vier Stunden Turnunterricht, da der geräumige Turnplatz eine

rößere Schülerzahl zu gleicher Zeit aufjunehmen vermag. In den Turnstunden werden die Bewegungs⸗ und Kriegsspiele gebührend be⸗ rücksichtigt. Große Aufaerksamkeit wendet die Anstalt auch dem Schwimmunterricht ihrer Schüler zu, indem sie bei den alljährlich in der Pfuel'schen Badeanstalt stattfindenden Wettschwimmen Ehren⸗ preise vertheilen läßt.

Die neue Markthalle (13) in der Wörtherstraße für die Schönhauser Vorstadt wird nach den Bauplänen im Ganzen 386 Stände von durchschnittlich 4 4m Bodenfläche enthalten, und jwar; 98 Stände für Schlächter und Wildbändler, 20 für Fische und A8 für Grünkam⸗ 2c. Händler. Sämmtliche Inseln. der Halle sind dabei ebenfalls mit Stände ⸗Eintbeilungen bedacht, sodaß es in dieser Halle keine freien Standinseln geben wird und nur die Durchfahrt zu kleinen Freiständen verwendet werden kann. Die innere Einrichtung schließt sich der letzterbauten Halle an. Die Wände werden im untern Theile in rothen, im oberen in gelben Verblendern aufgeführt. Die Hoffronten sollen unter sparsamer Ver- wendung von Terrakotten bei den Portalen einfach verblendet werden; die Fassade des Vorderbauses an der Tresckowstraße erhält Sandstein Architektur mit Backsteinflächen. Der Kostenanschlag beläuft sich, wie die N Pr. Ztg.“ vernimmt, auf 875 000 Æ gegen 850 000 Æ des Kostenüberschlags vom Mai d. J.

Die für Erweiterungs und Ernenerungsbanten auf

den städtischen Gasanstalten für das Jabr 1881 erforder

Geldmittel sind nach Mittheilung des B. Fr Bl.

auf 1190000 M festgestellt worden, da die ausn

Arbeiten zur Befriedigung des im Jahre 1889 30 im Wyrll

wieder um 6 c gestiegenen Gaskonsumz. dringend gelbrendig

sind. Die Gatabgabe aug den sämmtlichen adi

anstalten bat nämlich an dem Maximaltage dez

00 600 ebm betragen; das macht gegen die G

i, ee, de, . 22 ebm oder um 6 42 Ja. 0 des *

jabres 1888189 von 80 245 9009 cbm im Dabre Tr.

d6 O30 000 ebm, also um gleichfalls 6260 gestiegen.

Eine Verloosung von acht! der den der Berliner Gan

1ẽ Gewinn von 5000 M0 ö. Nr. 22 713. 1 Gewinn von 1500 S auf Nr. 141 451. 10 Gewinne von 500 M auf Nr. 33 668. 37 870.

f ft in Lichterfelde a liz sr n e e n n, ,.