1890 / 305 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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kranz mit langer weißer Widmungsschleife. Die Unterbeamten der Akademie hatten eine Deputation unter Fübrung des Kastellang Steinmetz entsandt. Für die Oberbeamten erschien eine Deputatson unter Führung des Rechnungs ⸗Raths Schwertfeger Behufs Ueber reichung einer künstlerisch ausgeführten Adresse, welche von Hin Croner entworfen und mit Initialen vom Kupferstecher Grohmann geschmückt war. Die Adresse lag in einer vom Hof⸗Buchbinder Slaby gefertigten Mappe. Auch die Lebhrerschaft der Akade⸗ mischen Hochschule, welche die Hrrn. Professoren Teschendorf Herter, Brausewetter und. Woldemar Friedrich entsandt hatte, hatte ihre Glückwünsche in einer Adresse niedergelegt. Diese lag in einer schönen . : Mappe mit Bronzeschmuck. Der Künstlerverein, wel cher zu Ehren Fondsbörse, Geld⸗ und Kapitalsmarkt.

des Jubilars heute noch ein großes Fest, veranstalten wird, hatte ; ö.

die Hrrn. Hoffacker, Körner und Schweinitz damit betraut, die Giüz— Berlin, 15. Dezember. Die deutschen Börsen haben wünsche des Vereins auszusprechen. Für die Verwaltung der König. auch in den letzten Wochen unter dem beengenden Einfluß der lichen Museen Ischien der General⸗Direktor, Wirkliche Geheime Lage des Geldmarktes gestanden. Die erfahrungsmäßig großen r,, , Dr n, n,. ö. an , iner n Anforderungen, welche der Jahresschluß stellt, zwingen die and si er Gebeime er⸗Regierungs Rath Polenz zur Be⸗ roßen Geldinstitute zur Schonung ihres Baarbestandes, der

glückwünschung ein. Von dem Senat und den Mitgliedern d ö ; ; z rm, sta demie der Künste erschienen zur Gratulation der ö 26. Privatdiskont behält daher fortdauernd steigende Tendenz und heime Regierungs- Rath Ende, der Geheime Ober · Regierungg Rath hat am heutigen Tage den hohen Diskontsatz der Reichsbank

Pr. Jordan, Prof. Knaus, Prof. Adolf Menzel, Prof. Blumner von Hi / z Proz. erreicht. Es kann daher nicht Wunder die ständigen Sekretäre Dr. Zöllner und Spitta. Die Akademie nehmen, daß unter mancherlei Schwankungen im Ein— perebꝛte ihrem Präsidenten seine von Professor Moser ausgeführte zelnen die Gesammttendenz der Börse sich als eine schwache Büste. darstellt und der Geschäftéumfang im Allgemeinen nicht be— friedigt. Die Verstimmung der Spekulation, welche in dieser Beziehung zu Tage tritt, wird durch mancherlei ungünstige Erscheinungen auf dem Gebiet des internationalen Handels im Allgemeinen und durch die weitere Entwickelung des inter— nationalen Geldmarktea im Besonderen hinreichend begründet.

Die sogenannte „argentinische Krisis“, von welcher bereits ;

Er ste Beilage zum Dentschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

305.

Schönheit künstlerisches Empfinden, verbunden mit historischer Stil- treue, wieder. Die Darstellung fand ungetheilten reichen Beifall.

Für die Weihnachtsfeiertage sind folgende Aufführungen fest⸗

esetzt: Am Donnerstag, dem ersten Feiertage, wird Die Kinder der

xreellenz', am Freitag ‚Das Wintermärchen“ und am Sonnabend wiederum „Die Kinder der Excellenz' gegeben. Für den Sylvester⸗ Abend war die Neuaufführung des Lustspiels Schwiegermama“ (Belle maman) von Victorien Sardou und Raimond Des landes mit Fr Hedwig Niemann in der Titelrolle in Aussicht ge—⸗ nommen, indessen haf sich der Erfolg der letzten Novität „Die Kinder der Cxcellenz' als ein so großer erwiesen, daß dieses Stück vor . aussichtlich noch lange den modernen Theil des Repertoires beherrschen wird. Die Direktion hat sich daher entschlossen, die erste Aufführung von „Schwiegermama“ einstweilen noch aufzuschieben.

Lessing⸗Theater.

In der heutigen Aufführung von Grillparzer's Der Traum ein Leben' sind die Hauptrollen wie folgt besetzt: Mirza Hermine Reichenbach. Rustan Josef Kainz, Zanga Adolf Klein und Gülnare Jenny Groß.

Thomas ⸗Theater.

Für die Nachmittags ⸗Vorstellungen, die am Donnerstag, Freitag, Sonnabend und Sonntag stattfinden und wobei der bekannte humor⸗ volle Schwank: „Der Raub der Sabinerinnenꝰ mit Emil Thomas als Striefe zu halben Prelsen in Scene geht, sind die Billets berei ts von heute an der Tages- und Abendkasse zu haben. Der zugkräftige Schwank: „Der Soldatenfreund', der am morgigen Abend zum Beften der Sanitätswache im 25. Polijeirevier gespielt wird, bleibt auch am Sonntag auf dem Repertoire.

Concerthaus.

Das Programm des morgigen Abends wird ausschließlich aus

den beliebsesten Walzern der größten Walzer⸗Komponisten zusammen⸗

gesetzt sein. ö Architektenhaus. . Der r J, 9 k durch . des eistungen hierselbst bereits bekannt, veranstaltete gestern im Saal des Neuesten Nachrichten“ bemerkte der Minister, er woll ; AÄrchltektenbauses eine Schüleraufsührung, in welcher drei seiner noch 4 e seine in zartem Alter stehenden Clevinnen Zeugniß ablegen sellten von zen , zu K 24 ö Gymnasien Studien, die sie bei Hrn. Schousboe gemacht haben. Miß ayerns in ihrem derzeitigen Grundbau nicht verschweigen, müsse aber hervorheben, Saß diese Anstalten as menschliche

Gopeland begann mit einem Präludium und Toccata von Lachner, ue l t. ensch starken Färstin von überlegenem Geiste blieb sse hinter berechtigten das sie, sehr korrekt vortrug. In den Stücken von, Schu. Einrichtungen, doch Ergänzungen und Abänderungen in einzel. Grwartuͤngen zurück. Uebrigens schten die scheinbar bis in die gering! mann ließ jedoch die Tempobewegung und die Schattirungs. nen organischen Bestimmungen erheischten, wodurch dieselben nicht

fügigflen Einzelheiten historisch treue Kleidung die Darstellerin häufig weise viel zu wünschen. Frl. Maschke spielte die 32 Variationen in der , ihrer Bewegungen und Willenkäußerungen zu hemmen von Beethoven nicht sicher genug und brauchte zu viel Pedal. Am und zu beengen, selbst die Stimme war durch eine übermäßig große Wenigsten genügte daz Spiel des Fil. Cerf, da es in der That von . juwellen in ihrem Ausdruck beeinträchtigt. Frl. zu großer technischer Unsicherheit zeugte. Ein zweimaliges Ansetzen rauendorfer legte ein hervorragendes Gewicht auf die unliebens⸗ der Anfangstakte eines Stückes ist doch ein zu auffälliger Fehler; würdigen Seiten des Charakters der Elisabeth, auf die Heuchelei und dieser muß beseitigt sein, ehe eine junge Dame überhaupt in die Streitsucht. Sie vermochte die Zwiespältigkeit in dem Charakter der Oeffentlichkeit geführt wird. An aufmunternden Beifallsbezeugungen Königin, welche die Wiedergabe desselben so schwierig macht, nicht des wenig zahlreich erschienenen Publikums fehlte es nicht. natürlich und wahr zu geflalten. Der starke königliche Wille, die bobe Seele, welchen fich in den Augenblicken gedemüthigten Stolzes oder gekränkter Liebe fast unbewußt ein Zug von Heuchelei und heim⸗ tückischer Grausamkeit beigesellt, kamen fast gar nicht zur Geltung. Die männlichen Rollen dagegen waren ohne Ausnahme gut besetzt. Unter ibnen müssen wir besonders den Burleigh des Srn. Pohl als vollendete Leistung hervor- beben, der den für sein Vaterland Alles wagenden und mit eisernem

1 Deutsches Theater. ; Gestern Abend fund die erste Aufführung von Schillers Maria Stuart“ in der würdigen und künstlerisch vollendeten Form statt, durch welche sich diese ühne bei der Vorführung klas⸗ sischer Dramen von Anbeginn aus zeichnete. In allen jenen großen pathetischen Seenen der Tragödie, in welchen das Geschick der unglück · ficben Königin fich entscheidet, war kaum ein Moment, in welchem die volle Kraft der Dichtung durch die Darstellung gestört wurde. Der Höhepunkt des Dichterwerks, jener Worttampf der beiden Königinnen, Ton welchen die eine durch den Besitz des Thrones äußerlich, die andere durch ir gutes Recht und das ihr angethane Unrecht innerlich und sittlich sich gehoben fühlt, bildete auch den Höhepunkt der Vor stellung. Jede einzelne Scene kam auch im Uebrigen in ihrer Be— onderheit und in ihrem Zusammenhang mit dem Ganzen voll zar Geltung; aber weder diejenigen, welche in den Prachtgemächern des Königlichen Palastes spielten, noch die andern, die uns die duldende Königin in ihrem Gefängniß zu Fotheringhay zeigen, waren von so mächtiger, hinreißender und in ihrem Beginn wie in ihrem Abschluß tief ergreifender Wirkung, wie die Scene im Pack von Fotheringhay. Die große Zahl der bedeutsamen Rollen, welche dies Drama birgt, war fast ausnahmslos in den Händen bedeutender Darsteller. Bie Titelrolle, in welcher das Hauptgewicht der Tragödie liegt., und welche von der Darstellerin nicht nur eine eminente schauspielerische NMeranlagung, sondern auch ungewöhnliche, äußere Kraftmittel und das Vermögen verlangt, die geheimsten Triebe und edelsten Empfindungen der Seele mit königlichem Anstande zum Aus⸗ bruck zu bringen, dürfte kaum eine eindrucksvollere Vertreterin finden, als das Deutsche Theater sie in Fr. Geßner besitzt. Ein hoher Sinn, der in der tiefsten Demüthigung die sittliche Würde nicht verliert, der ein Herz voll Liebe, Hingebung und Opfermuih, im gegebenen Moment auch den königlichen Stolz und das Gott er gebene Dulderherz offenbart, das sind die Charakterzüge, die das Wesen von Schiller's Maria ausmachen, und alles das brachte Fr. Geßner in ihrer Gestalt der Königin herrlich zur Anschauung, denn das minder Vollendete der Kunstleistung darf neben dem Unüber refflichen un- erwähnt bleiben. Frl. Frauendorfer als Elisabeth konnte leider nicht in gleichem Maße unseren Beifall gewinnen. Man konnte in ihrer Leistung wohl in einigen hervorragenden Zügen der Charakteristik die begabte Künstlerin erkennen; aber in der Verkörperung der willens—

1890.

Berlin, Freitag, den 19. Dezember

jmmer nur auf ihre Gefabr, ohne hierzu durch die Lage der Baustätte oder gar den Betrieb selbst gezwungen gewesen zu sein (zu vergleichen Entscheidung s909, „Amtliche Nachrichten des R.. V. A. 1890 Seite 509).

(910) Ein Arbeiter, welcher bei einem Glasermeister in Arbeit

notirte am 15. . M. 97, 10 gegen 97,50 ult. November, 3! / proz Preußischen Consols blieben behauptet und die neuen 3 proz. An⸗ leihen des Reichs und Staats sind letztlich ungefähr auf den Stand von Ultimo November zurückgekehrt, nachdem sie zu Anfang des Monats unter lebhafterer Nachfrage etwas ange⸗ zogen hatten. Im Ganzen bleibt die Neigung offenbar vor- stand, hatte neben häuslichen Verrichtungen, der Leistung von Gesinde⸗

herrschend, dringenden Geldbedarf durch Realisation niedrig diensten, auch Arbeiten in dem bei der zuständigen Baugewerkt Beruf. verzinslicher Anklagen vorläufig zu befriedigen. Für den Be. genossenschaft versicherten Glasereibetriebe zu beorgen, Gr iz. ginn des neuen Jahres darf man alsbalb' die enkgegengesetzte ine Versetzung zu, als er ein Paar Stielel des Sohnes keines 8 Strömung erwarlen. herrn holen wollte, um sie zu putzen. Den von ihm erhobenen Ent

Unter der Gesammtlage des Handels und der Ungunst staähigungzanfpn d bet, das sheiche. Versiche rum Samt. nen **

der Börsentendenz leidet am nachtheiligsten der Verkehr in 6 ener , , m, n,, ar ne, ; e a Bankaktien. Die Banken als Vermittler des internationalen griech. da dez nfal, i im kansas Tenne gem cg, .

d di Zeit icht ll t ist. u Handels⸗, Geld⸗ und Kapitalverkehrs werden ihrem Wesen ien Tiger n re n, n, tif;

1d-⸗ un vergleichen Entscheidungen 483, 524, 559, 627 und 742, Am nach am empfindlichsten von den ungünstigen Strömungen be⸗ Nachrichten des R. V..‘ 1885 Seite 188, 228, 287, 343 und 1889 1 Nicht allein, daß der Umfang ihrer Trans⸗ Seite 3553). ationen durch kritische Borgange auf. dem Welt⸗ (914.) Ein Arbeiter erlitt im Betriebe eine Verbrennung des markt beschränkt wird, sind die Banken als Kredit- rechten Auges, welche neben völligem Verlust der Sehkraft auf diesem ö institute auch von Verlusten am meisten bedroht. Der Auge . , wee . 3. * 1 * 2 99. ine 8. früher an dieser Stelle die Rede war (vergl. Nr. 289 d. Bl.), Handel in Bankaktien, namentlich soweit das internationale Ge⸗ 5 Ei ö ,,, tt ist ihrer Lösung nicht näher gekommen, vielmehr haben di äft i ich der Insti ö e m de , mn ne m,, l Lojun . i , en, ehr haben die schäft in dem Bereich der Institute liegt, deren Grundkapital sodaß die Einsetzung eines künstlichen Auges unmöglich, und der hierauf bezüglichen, in London geführten Verhandlungen, bei sie bilden, unterliegt daher verhältnißmäßig großen Verletzte auch äußerlich erheblich entstellt wurde. Zudem blieb in dem weichen auch die, deutschen Und französischen Gläubiger Schwankungen. In kritischen Jeitläufen verliert der Termin- erblinketen Auge ein Reizzustand jurück, der die Gefahr eine.. . Argentiniens vertreten waren, mit einem Mißklang geendet. handel erfahrungsmäßig einen Theil seiner die Preis bewegung erkrankung des' unverletzten Auges nahe legte. Das Reich. Immerhin ist die Zuversicht auf eine Lösung der mildernden und regulirenden Kraft, weil der Umfang der speku— sicherungsanmt at. unter kiesen Umffänden in Uebepzinstim ann,. snanziellen Schwierigkeiten in Argentinien nicht gewichen lativen Käufe und Verkäufe sich plötzlich stark vermehrt oder ver— ben Sähiedsgerlct vutt hie nr ent beidung wen en nn,, Und n den Jetzten Tagen gelangte eine etwa . . J ane ; 9 re eine Verminderung der Erwerbsfähigkeit des Verletzten um 40 Prozen . , gelangte eine etmas günstigere mindert, während das Effektivgeschäst, er zernste., Handel, fich angenommen, da derfelbe zur Vermeidung der Miterkrankung zes seinung, we a argentinisch Werthe herrschte, nicht in demselben Umfange verändert. Die Course hängen linken Auges einer besonderen Schonung desselben bedarf und in Folge nicht nur hier, sondern auch in London in steigenden dann in erster Linie von der „Position“ der Spekulation der besonders augen fälligen äußeren Verunstaltung voraussichtlich bei Coursen zum Ausdruck Eine recht bedenkliche Gestalt hat ab. Das Zeitgeschäft in Bankaktien beschränkt sich fast aus. einer ganzen Reihe von, Verrichtungen, namentlich solchen, welche an die Lage des Nem-Yorker Platzes angenommen; zahlreiche In⸗ schließlich auf die Aktien solcher Institute, die am inter⸗ sich für seinen Zustand besonders geeignet sein würden, wie als Portter. solvenzen großer Firmen, die fast täglich aus den Handels- nationalen Handel hervorragend betheiligt sind; die Preis⸗ Austräger und dergleichen, schwerer oder unter ungänstigern⸗⸗⸗. centren Nord⸗Amerika's gemeldet werden, gewinnen natürlich schwankungen sind aber auch hier nicht nur in langeren Zeit⸗ dingungen, als ohne dicfeibe. Stellung finden wird. (Zu vergleichen auf allen Märkten eine beunruhigende Nachwirkung um so mehr, räumen, sondern oft von einem Tage zum andern oder selbst Enfscheidung bös. Amtliche Rachrichten des R- V. A. 1883 Sate n als die New⸗Yorker Börse in ihrer Kraft durch die vorher⸗ innerhalb einer Börsenversammlung sorldauernd recht beträcht⸗ (912. Einem Schneider wurde ein Theil des durch einen Betriebs gegangenen Excesse der Spekulation bereits stark beeinträchtigt liche. Wir führen folgende Zahlen an: unfall verletzten ersten Gliedes des rechten Daumens abgenommen,. wurde. Die finanziellen Schwierigkeiten der New-Horker Börse Alntheile der ult. Oklbr 29 Nobr. ult Nobr. I5. Dibr. as Reicht Versscherungsamt, bat durch Gntscheidung, vom 16 Junk rung der Beschaffung von Baarmitteln gewähren will und Berliner Handels Ge— j h ĩ ; kann, nur sehr allmählich gehoben werden. Wie stark und sellschaft 162, 00 154,900 153,20 16400 155,50

Nach Schluß der Redattion eingegangene Depeschen.

München, 19. Dezember. (W. T. B.) Der Kultust⸗ Minister von Müller eröffnete gestern die erste Sitzung obersten Schulraths. Nach den „Münchener

geschädigt, sondern v elmehr befähigt würden, allen Anforderungen in höherem Maße zu entsprechen. Hierauf sei in vierstündiger Berathung ein Gutachten des Geheimen Medizinal-Raths Dr. Kerschensteiner in Betreff der Anforderungen, welche vom hygienischen Standpunkt aus an die Schulen gestellt werden müßten, erledigt worden. Die Versammlung begutachtete ferner Bestimmungen über die in der Regel zulässige höchste Schülerzahl für das Gymnasium und dessen einzelne Klassen und erklärte sich für Einführung des naturgeschichtlichen Unterrichts als obligatorisches Fach in den Lehrplan, aber nur in der Form des Anschauungsunterrichts und in Ver⸗ bindung mit Exkursionen, ohne daß dadurch die wöchentliche Stundenzahl vermehrt würde. Der obligatorische Vormittags— Unterricht fei nicht über drei Stunden auszudehnen. Zwischen

Heinrich Hofmann's neues Chorwerk , Editha!“ hatte bei seiner Aufführung in Amsterdam einen glänzenden Erfolg.

10 Prozent erlitien hat. Wenngleich die Verstümmelung an sich nicht erheblich ist und einen gewöhnlichen, nur mit groben Arbeiten befaßten Tagelöhner vielleicht nicht in nennenswerther Weise in seiner Erwerbg⸗ fähigkeit beeinträchtigen würde, so mußte doch hier berücksichtigt werden,

Mannigfaltiges.

Der Präsident des Senats der Akademie der bildenden Künfte Prof. Karl Becker wurde aus Anlaß seines 70. Geburtstages

Verletzte in Folge dessen eine Minderung seiner Erwerbsfähigkeit um ł allmaäl werde zie 151,00 schnell der europäische Geldmarkt durch dieselben in Mitleiden— Aktien der Deutschen Bank. 150,10 155, 25

Willen durchführenden Staatsmann besonders betonte und dadurch die Grausamkeit, welche in seinem Eifer gegen Maria zu Tage tritt, milderte und sühnte. Der Mortimer des rn. Barthel besiegte die Empfindungen, der welche in edler vornehmem Wesen zur Dar⸗ Pategg (Shrewsbury) und

Sommerstorff (Leicester), ferner Hr. Merten, der den Paulet ö spielte, und Hr. Herz als Davison fügten sich dem Zusammenspiel erste offizielle Deputation, welche sich einfand, war der Aut⸗

Hörer durch die Leidenschaftlichkeit der glübenden Liebe und des fanatischen Hasses, künstlerischer Sprache und mit stellung kam. Auch die Hrrn.

trefflich ein.

Die Dekorationen und Kostüme spiegelten in ihrer Pracht und als

Wetterbericht vom 19. Dezember, Morgens 8 Uhr.

2 2 6

Stationen. Wind. Wetter.

8.

Temperatur in o Gelsius

Bar auf 0 Gr.

1 wolkig

z bededt

6 wolkenlos 3 bedeckt

4 bedeckt 4 bedeckt . 1

Mullaghmore Aberdeen Christlansund Kopenhagen. Stockholm. aparanda. t. Petersb. Moskau Cork. Queens ö,, Gherbourg elder . amburg.. winemünde Jeufahrwasser Memel 161 OS , unster . 753 O Karlsruhe. 753 NO Wiesbaden ] München Chemnitz.. Berlin Wien Breslau bed Ile dir.. 753 NRW wolkig Crit... 758 O bedeckt nebersicht der Witterung Eine Furche niedrigen Luftdruckes erstreckt sich vom; Nordweslen der brisischen Inseln südostwärts nach Frankreich hin, in Wechselwirkung mit dem baro— metrischen Maximum über dem Innern Rußlands, , , . der schwachen südöstlichen Luftströmung ei andauernd strenger Kälte in Central Europa verursachend. Tiefe Minima liegen westlich von Schottland und über dem Kanal, da die Furche, welche bereits in Frankreich eingetreten ist, sich auch über Deutschland ausbreitet. Auch in Westrußland ist es viel wärmer geworden. Münster und Magdeburg melden 15 Grad unter Null. Deutsche Seewarte.

8 ö ;

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern haus. 261. Vorstellung. Taunhäuser und der Sang erkrieg anf der Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. Ballet von G. Grgeb. In Scene . vom Ober Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7

Schnee Schnee

heiter Schnee wolkenlos heiter wolkenlos bedeckt bedeckt bedeckt

bedeckt wolkenlos wolkig bedeckt Nebel Nebel wolkenlos halb bed. bedeckt

I & Q X Sd R, . do & & e d Q X.

hr.

sandte. Prof. Dr. Adolf

Livistona,

Studirenden der

schuß der dankbarer

Zeichen

geftern schon in früher Morgenstunde durch ein Ständchen überrascht, welchez Prof. Julius Jacob, Prof. W. Amberg und andere Freunde dem Jubilar brachten. Gleichzeitig erschien die Familie zur Beglück= wünschung. Die erste Jubelgabe, die eintraf, war ein An gebinde Oswald Achenbach's, welcher auz Düsseldorf eines seiner Werke, eine italienische Landschaft in kost barem Rahmen, über Menzel ein wahres Prachtexemplar der

Verehrung einen

schenkte eine mächtige Gärtnerkunft. Die

Dieser großen

überbrachte Lorbeer⸗

Hochschule.

Schauspielhaus. 272. Vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lustspiel in 4 Aufzügen von Ernst Wichert. Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 262. Vorstellung. Oberon, König der Elfen. Romantische Oper in 3 Auf⸗ zügen. Musik von C. M. von Weber. Die Recitativr von F. Wüllner. Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 273. Vorstellung. Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Auf- zügen von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend? Maria

Deutsches Theater. Stuart.

Sonntag: Die inder der Excellenz.

Montag: Fanst, L. Theil.

Berliner Theater. Sonnabend: Goldfische. Sonntag: Nachm. 24 Ubr: stabale und Liebe. Abends 7 Uhr: Goldfische.

Montag: Kean.

Tessing Theater. Sonnabend: Der Traum,

ein Leben. Dramatisches Märchen in 4 Aufzügen von J. Grillparzer. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Sodoms Ende.

Wallner - Theater. Sonnabend: Gastspiel von Felix Schwelghofer. Zum 25. Male: In Hemds⸗ ärmeln. Schwank in 1 Akt von A. Günther. Hierauf: Zum 72. Male: Pension Schöller. Posse in 3 Akten nach einer W. Jacoby'schen Idee von Carl Laufs. Anfang 7 Uhr.

Victoria - Theater. Sonnabend: Zum 21. Male: Mit vollständig neuer Ausstattung. Die sieben Raben. Romantisches Zaubermärchen in 5 Akten von Emil Pohl. Mustk von G. Lehnhardt. Ballet⸗ compositionen des 3. Aktes von C. A. Raida. Ballets unter Leitung des Balletmeisters C. Severini. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur W. Hock. Anfang 74 nö]

Friedrich ⸗Wilhelmslãdtisches Theater. Direktion: Julius Fritzsche. Sonnabend: Mit neuer Ausstattung. Zum 1. Male: Die Gon doliere. Burleske Operette in? Akten von W. S. Gilbert. Deutsch von F. Zell und R. Gense. Mussk von Arthur Sullivan. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapellmeister Federmann.

Sonntag: Nachmittags ⸗Vorstellung bei bedeutend ermäßigten Preisen. Die Puppensee. Sonne und Erde. Anfang 3 Uhr.

doliere. Anfang 7 Uhr.

in 5 Akten von Alphonse Daudet. Eugen Zabel. Anfang 74 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Mamsell Nitouche.

von Richard Gensée. fang 7 Uhr.

Der gläserne Pantoffel.

Dienstag: Zum ersten Male:

Abend ⸗Vorstellung: Zum 2. Male: Die Gon⸗

Belle Alliance Theater. Sonnabend: Ensemble⸗⸗ Gastspiel von Mitgliedern des Wallner -Theaters. Die lustigen Heidelberger oder: Ein Studenten. Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von Meilhae und Millaud. Musik von M. Hervs. An⸗ G. Renz.

Sonntag und Montag: Mamsell Nitouche.

Sonntag: Nachmittags Kinder -⸗Vorstellung bei bedeutend ermäßigten Preisen. Aschenbrödel, oder: Weihnachtsmärchen mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von C. A. Görner. Musik von Stiegmann. Anfang 3 Uhr.

Schlag. Posse mit Gesang in 4 Akten von

den einzelnen Schulstunden hätten Pausen einzutreten und zwar nach der ersten eine Pause von zehn Minuten, nach der zweiten und eventuell dritten solche von fünfzehn Minuten. Die Pausen sollten thunlichst durch körperliche Bewegung und Spiele im Freien ausgefüllt werden; inzwischen sollten die Schulzimmer gelüftet werden. Endlich wird auch eine zweck— mäßige Abtheilung des Turnunterrichts Behufs zahlreicherer Betheiligung an den Uebungen empfohlen.

Circus Renz. (Carlstraße) Sonnabend, Abends 7 Uhr: Soirse equestre. Aus dem gewählten Programm wird besonders hervorgehoben: A4 fache Fahrschule, ger. von 4 Herren mit 8 Schulpferden.

Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten G irländische Fagdpferde (Non plus uitra der Pferde- burg. Sonnabend: Zum 29. Male: Der Kampf dressur), dress. und vorgef. von Herrn Fr Renz, ums Dasein. (La Iutte pour la vie,) Sittenbild

Colmar, ger. von Frl. Clotilde Hager. Gigerl⸗ Manöver, ger. von 16 Damen. Auftreten des phänomenalen Reitkünstlers Mr. J. F. Clarke. Auftreten der vorzüglichen Künstlerinnen Frl. Adele, Miß Rosa und Lillie Meers, sowie Miß Zampa und Mr. Burnell Fillis, Jockevreiter 1 Ranges. Komische Entrées von sämmtlichen Clowns. Außerdem

Deutsch von

Aueflug mit Hindernissen. Große Original- Panto⸗ Deutfch mime, neu arrang. und inscenirt vom Direktor

Sonntag: 2 Vorstellungen, um 4 Uhr (1 Kind

frei Aschenbrödel. Abends 71 Ubr: Deutsche Turner.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Michaela Secker mit Hrn. Eugen

Schlag auf

L. Heirmann und Franz Wallner. Musik von

Julius Stern.

Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Zum 105. Male: Unsere Don Jnans. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptom. Couplets von Gustav Görß. Musik von Fran Noth und Adolph

von Krakau (Hamburg). Frl. Bertha Boeck⸗ mann mit Hrn. Ger ⸗Assessor Pr. Karl Gelpcke (Berlin). Frl. Selma Spohr mit Hrn. Herm. Kellermann (Remscheid⸗Hasten Köln). Frl. Lilly Brandt mit Hrn Herm. Goverts (Ham- burg). Frl. Anna Mertens mit Hrn. Hant Stutz (Berlin).

Ferron. Anfang 74 Uhr.

gratis.

Thomas -heater. Alte

Direttion: G. Thomas. keits · Vorstellung. im 28. Polizei⸗Revier. Soldatenfreund. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: 1 halben Kassenpreisen.

Jeder Besucher der Morgen stattfindenden Vor⸗ stellung erhäͤlt ein Jubiläums ⸗Souvenir⸗Exemplar

Jalobstraße 30.

Sonnabend: Woblthätig⸗ Zum Besten der Sanitätswache Zum 29. Male:

Nachmittags ⸗Vorstellung. Zu Der RNanb der Sabine⸗ rinnen. Emanuel Striese: Emil Thomas.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem. Lieutz Erdmann (Münsterbercg Hrn. Ernst, Senst (Magdeburg). Hrn. Alfr. Wunderlich (Osna⸗ brücks. Hrn. Schlüter (Schermcke). Hrn. Otto Langerfeld (Kreseld). Eine Tochter; Hrn. Hubert Bauer (Köln). Hrn. v. Bismarck . Uebigau). Hrn. C. Faber (Ader edt).

Der Gestorben: Hr. Fabrikbesitzer Franz Rauch (Scheibe bei Glatz. Frl. Thusn. Seehagen Berlin). = Frl. Klara Brunsig Edle pon Brun Nordbäusen 4. S3. Hr. Ober ⸗Stabt art En, Kugust Blanck (Schwerin). Frau Sohhie Riema, geb. Hürter (Barmen). Orn, Pastor

Concert Jaus. Sonnabend: Concert. Unsere Walzer⸗Könige

Strauß Sohn, Josef Strauß, Josef Gungl.

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Josef Labitzk, Johann Strauß Vater, Johann Eduard Strauß,

prim Theod. Daechsel Tochter Käthe ¶Militsch. Frau Marie Heyn, geb. Kemmler (Sali: brunn).

Carl Meyder⸗

Josef Lanner,

Redacteur: Dr. H. Klee.

Berlin:

wissenschaftlichen Theater.

zettel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Arania, Anstalt für volkethümliche Naturkunde. Druck der Norddeutschen Yu druckerei und Verlagt⸗

Am Landes ⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof) Geöffnet von 12 —11 Uhr. Täglich Vorstellung im Näheres die .

Anstalt, Berlin SW., Wil helmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (eiaschließlich Börsen · Beilage).

schaft gezogen wird, zeigen die großen Goldverschiffungen, be⸗ sonders aus London nach Amerika. Bemerkenswerth ist in diesem Zusammenhange die Bewegung, des New ⸗Yorker Wechselcourses auf London, der sich seit Wochen erheblich unter der Parität bewegt und Ultimo November mit 4,82, am 11. Dezember mit 4,78 und am 15. Dezember mit 4, 181/. Doll. für 1 Pfd. Sterl. notirt wurde, während Wechsel auf Berlin in New York seit ult. November von 945 , bis zum 11. d. M. auf 94 Cents für 4 4 zurückgegangen waren und am 15. Dezember unverändert mit 4 notirt wurden. Noch günstiger für die Erhaltung des deutschen Goldbestandes zeigt sich die Beziehung Berlin London; es wurden nämlich an unserer Börse Wechsel auf London notirt ult. November mit 20,345 S6 für 1 Pfd. Sterl., welcher Cours sich allmählich bis zum 13. . M. auf 20,305 , . und also eine Goldeinfuhr nach Deutschland rentabel machte.

Die Bank von England hatte am 4. d. M. ihre Dis cont⸗ rate von 6 auf 5 Proz. herabgesetzt auf Grund einer weiteren kleinen Besserung ihres Standes in der vorangegangenen Woche. Der jüngste Ausweis kann gleichfalls nicht als ungünstig betrachtet werden, da sich trotz großer Goldabgaben im Wochenresultat nur eine Abnahme des Baarbestandes um 67 000 Pfd. Sterl. ergab, während gleichzeitig der Noten⸗ umlauf um 401 000 Pfd. Sterk, abgenommen, die Total⸗ reserve sich dadurch um 334 000 Pfd. Sterl. vermehrt hat; es wird die weitere Entwickelung des Status namentlich davon abhängen, ob die Englische Bank noch ferner⸗ hin stark, besonders von Amerika und Deutsch⸗ land durch Goldentnahmen in Anspruch genommen wird; je nachdem wird sich die Diskontrate bewegen und eventuell zum Schutze des Goldbestandes wieder erhöht werden müssen. Am offenen Markt zeigte sich in London Geld in den ersten Tagen dieses Monats recht willig; der Privatdiekont ermäßigte sich bis auf 35 / Proz. am 6. d. M., zog dann aber allmählich wieder bis auf. 4 Proz. an und ,. vom 11. bis zum 15. d. M. auf 4 Proz. zurück.

An unserem Geldmarkt herrschen Befürchtungen, es würde zum Ultimo die Geldbeschaffung für die Spekulation Schwierigkeiten bereiten. Der fällige Ausweis der Nieichs bank wird in dieser Richtung bereits klärend wirken), während dem günstigen ersten Status dieses Monats noch keine maßgebende Bedeutung fur die Lage am Ende des Monats beigemessen werden konnte. Wie die Steigerung des Diskonts am offenen Markt, so deuten auch andere Symptome auf die Spannung, die auf dem Geldmarkt herrscht, hin. Die 4 proz. Reichsanleihe ist seit Ende November nach einer Steigerung bis auf. 105,25 wieder bis auf 104,90 Proz. gewichen, 4proz. Preußische Kon— sols standen am 15. d. M. 104,70, nachdem sie sich zuvor bis auf 105 Proz. gehoben hatten; Z! / aproz. Reichsanleihe hat sich seit Ende vorigen Monats mehr gefragt gezeigt und

] 3. Der gestern veröffentlichte Ausweiß der Reichsbank vom . d. M. ist als ein verhältnißmäßig günstiger anzusehen. Der ge⸗ sammte Kasfenbestand hat sich m S 28 O66. vermehrt, der Metal, bestand für sich um 8 84 000 „S, währ nd die Anlagen in Wechseln und Lombard nur eine ganz unbedeutende Veränderung erfahren haben, a der Abnahme dez Portefeuilles um 22 Millionen eine Zunahme er Lombardforderungen um rot. 2 Millionen Mark gegenüber⸗ eht. Der RNotenumlauf ist um 9,5. Millionen zurückgegangen 9d . sonstigen täglich fällig: ! Verbindlichkeiten haben sich um Ha Millionen Mart vermehrt. Im Jahre 18895 hat in der zweiten eiemberwoche der gefammle Baarbestand um 1,16 Millionen ab⸗ genommen, 1388 um 16,16, 1887 um 44 Millionen Mark sich ver⸗ . die Anlagen in Wechseln und Lombard wuchsen im varigen 1. um 1,8 Millionen, 1585 verminderten sie sich um 0.7 und vermehrten ste sich um 5,7 Millionen Mark; der Notenumlauf

3 ein 1885 um 4.5 Millionen Mark vermehrt, 1888 um 8 Millionen Mark vermindert und ist in 1887 in der zweiten De⸗

lemberwoche um 21. Millionen Mart angewachsen.

Darmstädter Bank. 15650 150,0 153,715 153,80 Verhältnißmäßig fest zeigte sich fortgesetzt die Stimmung sür fremde Staatsanleihen und Renten, von welchen nur die russischen Werthe zuweilen eine schwächere Haltung erkennen lassen; hierbei mag auch auf die stark weichende Bewegung der russischen Valuta, welche gegenwärtig noch fortdauert, hingewiesen werden. An der hiesigen Börje notirte man: uͤlt. Okt. ult. Nov. 15. Dez. 78, 50) 8,16 7810 Ungar. 4 proz. Goldrente . 89, 80 89,90 90350 Na 5h pie nn,, 92, 75 92,30 92,25 Russ. 4 proz. Anl. v. 1880 97,10 96, 90 96,80 Russ. Noten 247,65 236,00 231,00 In Eisenbahnaktien hat sich der Verkehr an der hiesigen Börse in den letzten Wochen ruhiger gestaltet; nur an einzelnen Tagen fanden große Abschlüsse in einzelnen österreichischen und schweizerischen Bahnen unter wieberholten Tendenzschwankungen statt. Das Gebiet der Industriepapiere führt schon seit längerer Zeit ein sehr ruhiges Vasein; daher bewegen sich auch im Allgemeinen die Werthveränderungen in mäßigen Grenzen. Größere Bewegungen finden dem gegenüber in den Montan⸗ werthen statt, welche auch, namentlich in den dem Termin⸗ 3 unterworfenen Papieren, zumeist lebhafter gehandelt werden.

Oesterr. Silberrente.

Rekursentscheidungen, Bescheide und Beschlüsse des Reichs⸗Versicherungsamts.

(08.) In einer Fabrik wird ein Fahrstuhl verwendet, Derselbe ist ausschließlich zur Beförderung der Waaren bestimmt. Seine Be nutzung zum Personentransport ist bei Strafe der Entlassung ver⸗ boten, und dieses Verbot nicht nur allen Arbeitern bekannt, sondern auch dadurch zu einem thatsächlich wirksamen gemacht, daß der mit den erforderlichen Schutz. und Hemmwvorrichtungen versehene Fahrstuhl nur nach Beseitigung derselben betreten und ia Gang gesetzt werden kann. Dieser Fahrstuhl wurde aus Spielerei von einem in der Fabrik beschäftigten Lehrling zu einer Fahrt benutzt, indem mit seinem Wissen ein anderer Lehrling denselben in Bewegung setzte, nachdem er selbst ihn nach Beseitigung der den Zugang versperrenden Kette betreten batte. Auf dieser Fahrt erlitt der Lehrling beim Abspringen eine Verletzung. Das Reichs ˖ Versicherungsamt hat den Entschädigungs⸗ anspruch in Uebereinstimmung mit dem Schiedsgericht in der Rekuraᷣ⸗ enischeidung vom 20. Januar 1890 abgewiesen, weil der Verletzte sich eigenmächtig der zwar an sich in der Betriebseinrichtung des Fahr⸗ stahlö ruhenden, nach den getroffenen Anordnungen aber für die Arbester des Betriebes nicht bestehenden Gefahr für Leib und Leben zu betriebsfremden Zwecken ausgesetzt und daher keinen mit dem Be— triebe und seiner Beschäftigung in demselben in ursächlichem Zusammen⸗ bang stehe aden Unfall erlitten habe (zu vergleichen dagegen die Ent⸗ scheidungen 563 und B34, „Amtliche Nachrichten des R. V. A.“ 1888 Seite 239 und 1889 Seite 351; vergl. auch Entscheidung 696, a. a. O. 1889 Seite 192).

(909.) Zwei Klempnergesellen hatten an einem Neubau zu arbeiten und nächtigten, obwobl sie in einem eine halbe Meile von der Bau stärte entfernten Octe Nachtquartier finden konnten, in dem Neubau, bessen Räume noch nicht bewohnbar, inebesondere noch nicht mit Defen versehen waren und mit offenen Kokegöfen erwärmt wurden. Durch Kohlenorydgasvergiftung fanden sie dort den Tod. In diesem That⸗ bestande hat das Reichs⸗Versicherungsamt mit den Vorinstanzen einen Hetriebzunfall nicht zu erblicken vermocht. Wenn Lie Arbeiter S so heißt es in den Gründen des Urtheils vom 16. Dezember 1889 von der ihnen gebotenen Gelegenheit, in. bewohnbaren Räumen zu nächtigen, keinen Gebrauch machten, obgleich die in Frage kommende Entfernung vom nächsten Dorfe keine übermäßig große gewesen war man denke an die Verhältnisse in größeren Städten, wo viele Arbelter täglich derartige Wege zurücklegen müssen, um zur Arbeits stelle ju gelangen —, sondern in dem Neubau nächtigten so thaten sie dies, sei es aus Bequemlichkeit, sei es aus Ersparnißrücksichten,

daß der Verletzte als Schneider in besonderem Grade auf die Geschick⸗ lichkeit und Unversehrtheit aller Finger angewiesen ist. (Zu vergleichen Entscheidung 211, 243, 458, 570, . Amtliche Nachrichten bes RV. A. 1886 Seite 251, 1887 Seite 9, 1385 Seite 70 und 299.

(913.) Einem Ackergebülfen wurde beim Ginsterschneiden der kleine Finger der linken Hand abgeschnitten. Das Reichs ⸗Versicherungs⸗ amt hat in der Entscheidung vom VN. Juni 1890 unter Aufhebung des schiedsgerichtlichen Urtheils 10 Prozent der Rente für völlige Erwerbsunfähigkeit gewährt, indem es mit dem Arzt und dem Ver⸗ trauensmann davon ausgegangen ist, daß der Kläger bei seinen land⸗ wirthschaftlichen Arbeiten durch den Verlust des kleinen Fingers der linken Hand eine, wenngleich geringe, Beeinträchtigung der Arbeits- kraft erlitten hat, indem seine Fähigkeit, it der verstümmelten Hand Hacke, Schaufel und die schwereren Ackergeräthe zu greifen, festzuhalten und sicher zu handhaben, einigermaßen als vermindert zu erachten ist. Auch erscheint die Verstümmelung geeignet, den Verletzten, selbst wenn er durch Uebung und Gewöhnung die frühere Geschicklichkeit der linken Hand wiedergewinnen sollte, dem Verdachte auszusetzen, daß seine Arbeitsfähigkeit beschränkt sei, sodaß er bei starkem Angebot von 1 Gefahr läuft, hinter unverletzten Arbeitern zurück⸗ zustehen.

(914) Einem Weinbergarbeiter wurde in Folge Unfalls bei dem Betriebe seines Vaters, eines Winzers, der rechte Arm amputirt. Das Reichs ⸗Versicherungsamt hat in der Entscheidung vom 27. Juni 1899 ausgesprochen, daß der auf dem Gebiete der gewerblichen Unfall⸗ versicherung zur Geltung gebrachte Grundsatz: es könne bei der Be⸗ urtheilung der Erwerbsfähigkeit eines Verletzten nicht lediglich das bisherige Arbeitsfeld desselben in Rücksicht gezogen werden wergleiche Entscheidung 457, . Amtliche Nachrichten des R- V.. A. 1888 Seite 70), auf dem Gebiete der Unfallversicherung der in land und forst⸗ wirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen nicht mit gleicher Schärfe zur Anwendung zu bringen ist. Denn der land und forst⸗ wirthschaftliche Arbeiter haftet mehr als der gewerbliche an der Scholle, auf welcher er geboren ist; es ist für ihn daher schwerer, wie für diesen, sich auf anderen Gebieten des wirthschaftlichen Lebens einen seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten entsprechenden Erwerb zu verschaffen. Diese in der Natur der Dinge begründete größere Seß⸗ haftigkeit muß bei Bemessung der einem verletzten landwirthschaftlichen Arbeiter verbliebenen Erwerbsfähigkeit ins Gewicht fallen. Es war daher dem Kläger unter den obwaltenden Umständen nicht anzusinnen, außerhalb der nächsten Umgebung seines Heimathsorteg andere Arbeiten, als die eines Winzers, Landmannes oder ähnlichen Arbeiters, überhaupt aufzusuchen.

(916.) In einem Betriebe, in welchem es üblich war, daß neu eintretende Arbeiter, auch wenn sie in dem betreffenden Fache völlig ausgebildet und geübt waren, zuerst auf kurze Zeit gewissermaßen zur Probe einen geringeren, als den sonst im Betriebe üblichen Lohn bezogen, erlitt ein Arbeiter dieser Art einen Betriebsunfall, während er noch zu dem geringeren Lohnsatze arbeitete. Die ent · schädigungspflichtige Berufs genossenschaft legte der Berechnung seiner Rente den Jahresarbeitsverdienst eines im Uebrigen gleichartigen Arbeiters desselben Betriebes welcher aber wegen besonderer Ver hältnisse, Kränklichkeit u. s. w. den geringsten Lohnbejug unter den Arbeitern derselben Art hatte zu Grunde, weil dessen durchschnitt⸗ licher Verdienst dem von dem Verletzten zur Zeit des Unfalls be- zogenen am nächsten kam. Das Reichs ⸗Versicherungsamt hat dem- gegenüber durch Entscheidung vom 21. April 1889 die Rente nach dem Durchschnittslohn bemessen, welchen Arbeiter derselben Art über⸗ haupt in dem Betriebe innerhalb des dem Unfalle vorangehenden Jahres bezogen hatten. Der Gesetzgeber hat solche Besonderheiten der Lohnzahlung, wie sie hier bei dem Verletzten vorlagen, bei Erlaß der generellen Bestimmung des §. 3 Absatz 4 des Unfall versicherungt⸗ gefetzes unberücksichtigt lassen wollen, um die sonst im Ginzelfalle nöthigen, bis ins Kleinste gebenden Ermittelungen, sowie eine Besser⸗ oder Schlechterstellung der verletzten Arbeiter auf Grund vorüber gehender, mehr oder minder zufälliger Lohnverhältnisse thunlichst zu ö here se , ,, , 71, . Nachrichten es R. V. A.“ eite z auch zu vergleichen En ,, fia een