2.
Nullaghmore
Grimm, bald baßerfülltes Froblocken erweckte.
artigen Empfindungen,
drucks voll heraus; in der großen Gerichtsscene
Demüthigung und unheilvollen Schmach offenbarte der Darsteller der sonst der Gestalt mangelte.
realistische kräftig hervortrat;
Größe, tragen alle eine stark seinem Shylock
einen Zug von Charaktere welche auch bei
auch . Grube! s bung,
die Haltung, die Bewegungen der Hände und Arme, Anklang der Sprache zeigten das Bestreben, die äußeren Merkmale nicht nur einer einzelnen Persönlichkeit, sondern des ganzen Stammes, Den Kaufmann Antonio spieste Hr. Ludwig mit ernster Vornehmheit und weiser Zucück⸗ Matkowsky
dem Shylock angehört, zu zeichnen. —
haltung. Als Bassanio entwickelte Hr.
Empfinden und in ruhigeren Augenblicken eine erfreuliche Sprache. Auch Hr. Keßler als Graziang fügte sich gut dem Zusammen⸗ ochenburger fehlte es dagegen charakteristischen Eigen thümlichkeiten der beiden Freier der Porzia, der Prinzen von Aragon dargestellt durch die Hrn Müller und Doch im Ganzen verlief die Vorstellung frisch und ohne Anstoß und fand bei dem Publikum
spiel ein. Der Jessiea der Fr. von 5 an Leichtblütigkeit; ebenso hätte man die
und Marokko, ; etwas stärker betont wünschen können.
stürmischen Beifall. Berliner Theater.
Paul Heyse und Adolf Wilbrandt haben ihre neuesten drama⸗ tischen Schöpfungen Hrn. Direktor Ludwig Barnay eingereicht. eyse hat ein phantastisches, volksthümliches Schauspiel in klingenden historischem Grunde eine deren Herrschernatur dem
Versen geschaffen, während Wilbrandt aus mächtige Frauengestalt herautwachsen läßt, unabänderlichen Verlangen nach
die dramatischen
anzunehmen, beweist die Absicht, Hans
Mark?‘ und Wehe den Besiegten' von
Lesfing⸗ Theater.
Morgen wird Hr. vierwöchigen Urlaub auftreten und zwar in Trast Saarberg in Hermann Sudermann 's Die Splvester⸗Novität des Lessing⸗ Theaters Jahrhunderts“ Die Hauptrollen sind
tar Blencke, Oskar Höcker, Georg Molenar,
Setar Sauer, Franz Schönfeld, Eugen Stägemann, Für einen Kostümball im Dritten Akt, in welchem die Damen im Harlekinkostüm zu erscheinen ron Jean Beraud während die neue mit einem großen Treppenhaus versehene Ballsaal⸗Dekoration aus dem Atelier des Hrn. Beraglio in
nnd Carli Waldow dargestellt werden.
haben, sind die berühmten Pariser Zeichnungen benutzt worden,
chen hervorgegangen ist. Wallner ⸗ Theater. Die Direktion bringt am Neujahrstage Theaterbesucher eine Wiederaufnahme welches bei seiner
Residenz⸗ Theater.
Auf die Ermäßigung der Preise bei der Matinée von Ibsen's . sei hiermit nochmals hingewiesen. das in
Wildente! am 1. Januar 1891
Wetterbericht vom 29. Dezember, Morgens 8 Uhr.
.
tillim.
Gfationen.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeregsp. Tempera a⸗
red. in
—
8867
wolkenlos bedeckt wolkenlos heiter Nebel wolkenlos Nebel bedeckt
ber ken. Ghristiansund Ropenbagen. Stockholm. Haparanda St. Petersb. Moskau... Vort. Queens ·
town. Cherbourg
elder
vlt
amburg .
winemünde Neufahrwasser Memel ...
ö wolkenlos Münster ö 2 wolkenlos Karlsruhe. 1.6 1 wolkenlos Wiesbaden 34 3 wolkenlos München.. 766 2 Dunst Chemnitz.. 1 wolkenlos Berlin.. 3 O , , e. Wien.. still wolkenlos RmreslaEn .. O 1 wolkenlos
rm. 5 SRMSG CCI bededt Friest SMS 3 heiter
nebersicht der Witterung.
Das barometrische Maximum, welches gestern über Südfinnland lag, ist südwärts nach dem Rigaischen Bufen fortgeschritten, während die Luftdruckunter⸗ schiede nach Sädwest hin zugenommen baben, Ueber den britischen Inseln und Umgebung ist das Paro— meter gestiegen. In Deutschland ist, bei im Nord⸗ westen ftarken, sonst schwachen östlichen Winden, das Wetter trocken und heiter, die Temperatur liegt dafelßst 6 bis 18 Grad unter Null. Im südlichen Deutfchland ist bei Ausbreitung einer Depression jenfeits der Alpen der Luftdruck im Abnebmen be inen und dürften daselbst Trübung und Schnee
bedeckt bedeckt wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos heiter wolkenlos
do do — N de rt = O e.
älle zu erwarten sein. Deutsche Geewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Rönigliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ baus. 210. Vorstellung, Der Trompeter von Säckingen. Oper in 4 Akten nebst einem Vor⸗ spiel von Vietor C. Neßler. Text mit autoꝛisirter theilweiser Benutzung der Idee und einiger Original⸗ Lieder aus J. Victor von Scheffel's Dichtung von Rudolf Bunge. . Vallet von Charles Grillemin. Dirigent; Musikdirektor Wegener. Anfang 7 Uhr.
Schauspiel haus. 281. Vorstellung. Der Biblio⸗ thekar. Schwank in 4 Aufzügen von G. von Moser.
Anfang 7 Uhr.
Den Sbylock/ gab Hr. Grube mit klugem Verfländniß; er arbeitete die verschieden⸗ welche die Seele des tödtlich beleidigten und nach Rache fich verzehrenden Juden bewegen und durchglühen, ein
Liebesglück erliegt. des Berliner Theaters, sich der deutschen Dichtung ernster Tendenz Arbeiten ö g von Hopfen und Richard Voß demnächst auf dieser Bühne in Scene gehen
Adolf Klein zum letzten Male vor seinem der Rolle des Grafen Schauspiel „Die Ehre“. „Auf der Höhe des ruft das gesammte Damen⸗Personal auf die Seene. in den Händen von Jenny alm, Lilli Petri und Ida Stägemann, während in den wichtigeren pisoden⸗Rollen Julia Berger, Else Kühling, Clara Marlwordt, Luise von Pöllnitz, Hermine Reichenbach und Ida Timling beschäftigt nd. Die HerrenRollen des figurenreichen Lustspiels werden von Hugo Ranzenberg,
auf Wunsch des Volksstücks früheren Aufführung durch die geniale Leistung Felix Schweighofer's einen so glänzenden Erfolg davongetragen hat.
3 Js, von der 8. Reihe an dur
bei der tiefsten
Fär⸗ Freund Lehmann“, Schwan der dialektische
wesen.
Thomas Der seuriges Natürlichkeit der erregt. schiedenen Regimenter besucht,
Die junge
Nesper,
welche die
sorgfältigen Studien, w Ließ auch
Paris gemacht hat. aul anzuerkennen.
von Wieniawski und
Das Bestreben ; Die gleichfalls
Fantasie wiederholte
In der
Volkmann und Bruch, Stimme zur Geltung kam; eiwas mehr Wärme zu wünschen, gerin dies gewiß noch Der bereits vortheilhaft
zu lassen.
Groß. Erna
lebhafte Beifallsbezeugungen.
meldungen eingegangen. zum Theil in den besonderen Olto Vischer Auch sollen zwei bedeuten zum Tanz aufspielen.
britannien und Irland ist, seines 75 jährigen Offizier eorps großen massiv silbernen, werthvollen Silberschatz ist. Nunmehr sehen die Lage, ihrem hohen Cbef ein einem farbigen
H vieler S Nullerl“,
Die Preise lauten: Logensitze und 4 M P chweg 2 .
Mittelloge 1,50 , II. Rang Balkon 1 4 und II Rang
den Sitz. Der Beginn der Matinse ist wieder auf 12 Uhr
In den Abendvorstellungen bleibt nach wie v
ms Dasein' auf dem Repertoire.
Helle⸗- Alliance · Theater.
Am Neujahrstage gebt zum ersten Male in Scene:
S kö in vier Akten von Klaußmann und
Wallner ˖ Theaters ge⸗
Brentano, welcher seinerzeit ein Kassenstück des R eitiges Verlangen eine
Rachmsttags um 3 Uhr findet auf viels Wiederholung der Kindervorstellung Aschenbrödel“ statt.
bevorfleht, hat bei allen Truppentheilen der h Die Vorstellung wird vielfach von Angehörigen sind von diesen bereits Be⸗ vesterabend gemacht worden. Sing ⸗ Akademie. Violinvirtuosin Frl. durch früheres Mitwirken in einem hiestgen Concert bereits haft bekannt, gab am Sonnabend ihr erstes einenes Concert. Ihr fauberes, in techaischer Beziehung sehr sicheres Spiel zeugt von den
llellungen auf Billets für den Sy
Foncerts mitunter mehr Lebendigkeit war doch die zarte Behandlung des Andantes herrschung der technischen Schwierigkeiten des Reicher Beifall folgte am Schluß dieses Satzes, der sich auch nach ker brillanten und graziösen Ausführung der
noch
in denen ihre wo
sammtliche Vorträge präzis am Klavier begleitete,
säbrigen Ball Seitens der Direktion gemacht werden, s de Musik⸗Kapellen von 9 Uhr ab abwechselnd
Bestehens beging, einen prachtvollen Tafelaufsatz (bestehend in inwendig vergoldeten Schale), des Offizierkasinos Offiziere
I. Rang
Theater.
Soldatenfteund , dessen 50. Vorstellung Anfang Janugr iesigen Garnison Interesse
auch
Fünstlerin im Konservatorium zu der Vortrag des Mendelssohn'schen des Augdrucks zu wünschen, so ͤsowie die sichere Be= letzten Satzes lobend
der Zigeunerweisen von jugendliche
erfreute
durch einige Solostücke und erntete gleich seinen beiden Kunstgenossinnen
Concert baus. Zu dem diesjährigen Subskriptionsball sind bereits viele An. Dieser Andrang zur Subskription findet Anstrengungen, welche für den dies⸗ eine Erklärung.
Mannigfaltiges.
Als das 1 Garde Dragoner ⸗Regiment, dessen Cbef be kanntlich Ihre Majestät die Königin Victoria von
am 21. Februar d. J.
besteht, auf dem
Mittwoch: Opernhaus. AI. Vorstellung. Neu einstudirt: Doktor und Apotheker. Komische Oper in 2 Alten von Carl Bittern von Dittersdorf. Text nach dem Französischen von Stephani. Hierauf; Wiener Walzer. In 3 Bildern von L. Frappart und F. Gaul. Die Musik zusammengestellt von Joseph Baver. Anfang 7 Uhr,
Schauspielhaus. 282. Vorstellung. Neu einstudirt: Was ihr wollt. Lustspiel in 4 Aufzügen von Shakespeare, nach Schlegels Uebersetzung In Scene igt vom Ober ⸗Regiffeur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Thrater. Dienstag: Die Kinder der Excellenz.
Mitswoch: Die Kinder der Excellenz.
DVonnerffag: Die Haubenlerche.
Die nächste Aufführung von Der Sohn der Wildniß findet am Sonnabend statt.
Berliner Theater. Dienstag: Maria Stuart.
Mittwoch: Goldfische.
Donnerstag. Nachm. 27 Uhr: Die wilde Jagd. Abends 73 Uhr: Kean.
Tessing - Theater. Dienstag: Die Ehre. Schauspicl in 4 Akten von Hermann Sudermann.
Mitwoch: JZum ersten Male; Auf der Höhe des Jahrhunderts. Lustspiel in 4 Akten von Ernest Blum und Raoul Toche.
Donnerstag: Auf der Höhe des Jahrhunderts.
Dienstag: Zum 30 Male: Die fleben Rahen. Romantisches Zaubermärchen n 5 Akten von Emil Pohl. Musik von G. Lehn⸗ hardt. Balleteomposttionen des 3. Aktes von C. R. Rasda. Ballets unter Leitung des Balletmeisters C. Severini. In Scene gesetzt vom Ober · Regiss eur W. Hock. Anfang 741 Uhr.
Victoria - Theater.
Wallner -Theater. Dlenstag: Gaftspiel von Felix Schweighofer. Zum 5. Male: Lili. Vaudeville in 3 Akten von A. Hennequin und Th. Millaud. Mußik von M. Hervs und Jul. Stern. Anfang 7 Uhr. 4
Mittwoch: Zum letzten Male; Lili. .
Donnerstag? Gastspiel, Felix Schweighofers. s- Nullerl. Volktstück mit Gesang in 5 Akten von Carl Morr. Musik von Vincenz Pertl.
Iriedrich ⸗Wilhelmstãdtisches Theater. Dircklion: Jultug Fritzsche. Dienstag: Zum 10. Male: Die Gondoliere. Burles ke Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Deutsch von F. Zell und R. Gene Muslk von A. Sullivan. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapell⸗ meister Federmann. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Die Gondoliere.
Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten. burg. Dienstag: Zum 38. Male: Der Kampf um Dasein. (La jntte pour la vie.) Sittenbild in 5 Akten von Alphonse Daudet. Deutsch von Gugen Zabel. Anfang 71 Uhr.
Mittwoch: Der
arquet bis zur 7. Reihe Fauteuil 2 A6,
or Daudet's Kampf
Irene von Brennerberg,
Sopranistin Frl. Marie Busjäger aus Bremen unterstürte das Concert durch den Vortrag mehrerer Lieder von Jensen, Grieg, Schumann, hlklingende und umfangreiche nar wäre dem musikalischen Ausdruck doch wird die sehr begabte Sän⸗ durch fortgefetzte Studien erreichen können. bekannte Pianist Hr. Brüning, der
überfandte die Königin dem
einverleibt des Regiments sich sinniges Gegengeschenk zu Bilde
75 8 für bestimmt. Lanzen; corps.
Mein Ausführung in
geäußert haben.
der ver⸗
vorlheil⸗
gestellt.
Faust⸗ N. A. 8.
Sarasate enthalten.
Brahms,
Von der
außerdem
nördlichen Küste gemeldet. Die bahn ist
am re Im Hintergrunde sieht daranstoßenden Gebäude. Die Unter den Linden, gemachte photographische Aufnahme sowie die Farben ist eine geradezu vorzügliche und durchweg die Se. Majestät der Kaiser, Allerhöchstwelchem das Bild' vor einigen Tagen durch den Obersten von Kotze vorgestellt wurde, sich der N. A. J. zufolge in äußerst anerkennender Weise Das Bild, Meter hoch, ist von einem kostbaren goldenen Rahmen umschlossen und zeigt am oberen Rande zwischen zwei Lorbeerzweigen die Initialen der Königin, von j Achfelstücken bejw. Achselklappen trägt. Am 1. Januar soll das Bild der Königin übergeben werden.
künstlerische, über
In dem von der städtischen gestellten Verwaltungs bericht für das Jahr 1889/90 ist, wie wir der entnehmen, und Stiftungsvermögens der Stadtgemeinde Dem Lagerbuch zufolge betrug dieses Vermögen nach Ab⸗ zug der Passiva zum Courswerth Ende März 1874 75 334 248 4, am 1. April 18386 189 429 767 M, Ende März 1887 1965 246 335 , Ende März 1888 196 597 8653 A6, Ende März 1889 215 865 487 4 letzteren 191 363 606 6 und auf das Stiftungs vermögen 24 501 881 S Der Abschluß für 1889 / 90 liegt noch nicht vor, raubende Vermögensermittelung aufgehalten wurde.
Feuer entstand durch Entzündung elektrischen Draht.
1. Garde ⸗Dragoner⸗Regiinent in Parade darftellt. Im Vordergrunde bält das gesammte Offiziereorps zu pier mit dem Commandeur Obersten von Kotze, au
Schwadronen in rechts abmarschirter Zugkolonne mit aufgenommenen chten Flügel des ersten
dahinter grünem Rasen die fünf
Zuges das Trompeter man die Bockbrauerei und die vom Photographen M. Ziesler,
etwa einen Meter lang und dreiviertel
der Krone überragt, wie sie das Regiment auf den
Dem Hohenzollern⸗Museum ist ein Erinnerungsblatt an die Hochzeiktsfeierlichkeiten Il rer Königlichen Hoheit der Prinzessin Viekorta und Sr. Durchlaucht des Prinzen Adolf zu Schaum burg-⸗Lippe überwiesen worden. Das Blatt enthält die Bilder des hohen Paares, ein Stück des zur Vertheilung gekommenen Strumpf bandes u. dgl. und
ist in einem Schranke des Zimmers IIIb aus-
Grundeigenthumsdeputation auf
eine Zusammenstellung des Kämmerei⸗ Berlin
Summe enffallen auf das Kämmereivermögen weil er durch die zeit-
New Hork, 26. Dezember. In Baltimore ist nach einer Kabel Meldung! Der angerichtete
der Freimaurer tempel niedergebrannt.
Schaden wird auf 450 900 Doll. geschätzt. Von der Reu-Englands werden heftige Schneestürme Station Port Jer vis an der Erie⸗Eisen⸗ ein gänzlicher Raub der Flammen geworden, Das
einer Holzbekleidung durch einen
Groß⸗ die Feier
einer der dem worden in der machen,
Kampf ums Dasein. Donnerstag: Um 12 Uhr Mittags, zu ermãßigten Preisen: Matins . Die Wildente. Schauspiel in
5 Akten von Henrik Ibsen.
Gesang Wallner. 75 Uhr.
Musik von
Schlag.
Lehmann. Schwank Donnerstag,
ermäßlgten Preisen.
C. A. Görner.
in 4 Akten von
Ferron.
Thomas - Theuter. Anfang 75 Uhr
freund.
Mittwoch: Zum letzten Male: Donnerstag: Zum ersten Male
Adolph Ernst-Ähenter. 115. Male: Unsere Don Inans. Leon Treptow. Gouplets von Gustav Görß. Mustk von Franz Roth und Adolyh Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Belle Alliance Theater. Dienstaz: Ensemble⸗ Gastspiel von Mitgliedern des Wallner ⸗Theaters
Zum 7. Male: Schlag auf Schlag. in 4 Akten von L. Herrmann und Franz
Posse mit
Julius Stern. Anfang
Schlag auf
Mein Freund in 4 Aufzügen von
Klaußmann u. F. Brentano. Nachmittags 3 Uhr: ; letzte Nachmittags Kinder ⸗Vorstellung bei bedeutend Aschenbrödel. K Märchen mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von Musik von Stiegmann.
Unwiderruflich Weihnachts⸗
Dienstag: Zum Gesangẽposse
Alte Jakobstraße 30.
Dienstag: Zum 38. Male: Der Soldatenfreund. Mittwoch und folgende Tage: Der Soldaten
Coneert⸗Anzeigen.
Concert aus.
Concert. ͤ miramis“ von Rossini.
Am Mittwoch, den
Bureau des Hauses.
Oub. ‚Rosamunde' von Schubert.
erster Subseriptions Ball. Billets à
Dienstag: Karl Meyder⸗ Se⸗
„Dichter und Bauer“ von
Supps. Faust ⸗Fantasie f. d. Violine von Wieniawsky, vorgetr. von Hrn. Concertmeister Wolff. Blut“, Walzer von Strauß.
Wiener
31. Dezember (Sylvester), 3 M im
Nrania, Anstalt für vollsthümliche Naturkunde.
Geöffnet von 12-11 zettel.
wissenschaftlichen Theater.
Am Landes⸗ cen, Park (Lehrter Bahnhof). r.
Täglich Vorstellung im Näberes die Anschlag⸗
Pantomime 2e Direktor E. Renz.
Schulpferd Johanniter,
Circus Nenz. (Carlstraße) Dienstag, Abends 7 Uhr: Deutsche Turner. Große nationale Original⸗ Neu arrangirt und inseenirt vom 6 irländische Jagdpferde (Non plus ultra, der Pferdedressur) und hierauf Great Steeple Chasse mit 6 engl. Vollblut⸗Sprinę pferden, dreff. und vorgef. von Herrn Franz Renz. strick, Fuchshengst, geritten von Frl. Clotilde Hager. Die großartigen Tremplinsprünge über 6, 8 und 10 Pferde mit Doppel saltomortales. phänomenalen Reitkünstlers Mr. J.
Galgen ⸗
Auftreten des F. Clarke. geritten von Herrn Gaberel.
Nach Schluß der Redattion eingegangene
Depeschen.
Wien, 29. Dezember. (W. T. B.) Der niederöster⸗ reichische Landtag bewilligte 5000 Fl. zur Bekämpfung des Nonnenspinners und forderte zugleich die Regierung auf, die nöthigen Vorkehrungen wegen mit anderen Ländern zu treffen, sowie Niederösterreichs auch materiell zu unterstützen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
eines gemeinsamen Vorgehens die Bemühungen
Meers. Clowns. Mittwoch: Vorstellung.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else Lüdicke mit Hrn. Lieut. Arretz (Potsdam Breslau). — Baronesse Anna von Berg mit Hin. Ludwig Hertzer (Berlin) — Frl. Amelie Schulz mit Hrn. Dr. phil Paul Krüner (Berlin). — Frl. Else Voigt mit Hrn. Dr. phil. Willi Haeckel (Leipzig] — Frl. Anna Schultze mit Hrn. Apothekenbesitzer Emil Thomas (Berlin) — Frl. Margarethe Leßhafft mit Orn. Dr. Richard Schaefer (Berlin Schön berg! — It. Alma Hahn mit Hrn. Dr. Gust. Keining (Berlin = Soest). — Frl. Luise Kalsinger mit Hrn. Kauf⸗ mann Adolf Euling (Ringelheim — Verden). — Frl. Margarethe Barth mit Hrn. Fabrikbesitzer Paul Hildebrandt (Berlin). — Frl. Gertrud Bertling mit Hen. Direktor Max Bleise (Berlin). Frl. Ida Staub mit Hrn. Christ. Radmann Soldin = Seebad Heringsdorf). — Frl. Alice Freavet mit Hrn. Hans Herrmann (London — Berlin). — Frl. Martha Stahl mit Hrn. Architekten Fritz Mittag (Berlin). — Frl. Klara Sondermann mit Hrn. Kaiserl. Bankvorst. Konrad Grannus (Düffeldorf Soest). — Frl. Julie Jordan mit Hrn. Moritz Behrend (Berlin)—— Frl. Klara Klingelhöfer mit Hrn. Kaufmann Emil Richter (Berlin). —= Frl. Margarethe Clauß mit Hrn. Lehrer Karl Nötzel (Berlin). — Frl. Betty Reichert mit Hrn. Maurermeister Robert Glasenapp (Berlin).
Verebelicht: Hr. Friedr. Mever mit Frl. Martha List (Köln = Frankfurt a. D.). — Hr Kal xand⸗ messer Georg Schwanitz mit Frl. Martha Leitrietz Eiegnitz —-Börssum bei Braunschweig). .
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hugo vom Hove (Malta) — Hrn. Dr med Franz Kanitz (Berlin) Hrn. Max Schroeder (Grimma): — Eine Tochter: Hrn. Dr. med. Schnell (Egeln). = Prn. Gisbert Vogt (Iserlohn). — Hrn Lieut. zur Sce Georg Schnelder (Wilbelmghsvem)
Gestorben: Hr. Bernh, von Mach Stettin). Hr. Pastor emer. Karl Atzler (Schweidniß). Hr. Julius von Rapacki. Warnia (Görlitz) Frau Prof. Rotter, geb. Bogdahn (Breslau). Pr. General ⸗ Arzt a. D. Pr. mel dockemann (Lüneburg). — Frau Ober · Steuercontroleur Luise Walther, geb. Neumann (Wernigerode g. 2 Hrn. Gymnasial · Dherlebrer Paul Scheller So Heinrich und Adolf (Hannover) — Hr. Pastor prim. Rauch (Wohlau). — Dr. Joachim von Wedell (New⸗YJorłk).
m.
Redacteur: Dr. H. Klee. Berlin: — — — Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag. Unstelt. Berlin sW., Wilheimstraße Nr. 3.
Sieben Beilagen
J
Erste Beilage
8
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 311.
Berlin, Montag, den 29. Dezember
1890.
CGᷣ
Königreich Preußen. 4000 0iges vorm als Nassauisches Staats⸗Anlehen von 7200 000 Fl. d. d. 30. September 1862.
. Bei der am 8. d. W, stattgefundenen vierundzwanzigsten Ver⸗ loosung der Partial ⸗ Obligationen des unter Vermittelung des en net ö. A. von , , u. Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 40 igen vormals Nassauischen Staats ⸗Anlehens von 7 200 000 Fl. d. d. 30. September 1862 sind:
‚ . April 1891 ö 6. n nn n, , von 57 300 Fl, für einen außerordentlichen Tilgunge betrag von 66 000 Fl., zusamm l 66565 34 9 Fl., zusammen für ö b. pro 1. Oͤktober 1891 für den planmäßigen Tilgungsbetrag von 58 500 Fl. nachverzeichnete Nummern gezogen worden:
A. Zur Rückzahlung auf den 1. April 1891.
litt N. à 100 Fl. — 171 MÆ 43 4. Nr. 30 118 128 218 372 409 470 7833 793 805 810 828 838 879 924 1132 1134 1144 1154 1217 1405 1624 1638 1642 1648 1695 1700 1819 2021 2064 2110 2146 2154 2156 2166 2381 2391 2405 2415 2447 2462 2601 2624 2839 2859 2906 2916 2937 2973 2983 3011 3141 3213 3286 3320 3341 3360 3438 3440 3449 3638 3648 3688 3698 3791 3804 3814 3935 4024 4034 4044 4054 4083 4092 4112 4156 4176 4239 4377 4487 4527 4655 4662 4665 4815 4893 4981 4982 5109 5202 5339 349 5439 5496 5525 5577 5592 5622 5868 5943 5957 5959 — 102 Stück über 10 200 Fl. oder 17485 S 86 .
Litt. O. à 2060 Fl. — 342 M 86 J. Nr. 27 72 82 92 198 30 308 349 377 404 414 474 489 555 569 745 775 785 795 w 33 963 975 1047 1146 1232 1287 1424 1611 1614 1719 1737 1964 — 33 Stück über 6600 Fl. oder 11 314 MS 38 .
itt. P. à 500 Fl. — S857 Æ 14 8. Nr. 20 85 91 148 1683 372 397 405 407 427 468 541 630 640 650 660 789 888 898 33 908 g18 g21 928 931 937 1102 1109 1112 1122 1132 1142 1193 1193 1447 1465 1466 1556 1693 1703 1713 1718 1723 1733 1743 1767 1811 1848 1942 2278 2380 2475 2574 2584 2603 2618 2655 266 2664 2869 2934 3110 3137 3187 3193 3320 3330 3346 3350 3365 3464 3535 3563 3666 3750 3760 3764 3829 3839 3866 3376 4167 4192 4239 4249 4389 4465 4509 4568 4640 4673 4683 4694 4999 5039 5148 5192 5229 5409 5483 5519 5549 5559 5592 5602 56630 5632 5777 5787 5797 6044 6077 6328 6530 6584 6598 6608 6611 6649 6756 6760 6894 6915 6961 6981 6996 7102 7112 7265
Ia89 7427 7663 76135 7615 76458 7930 & 137 Stück über 68 Soo F oder 17 1428 M 18 3. . . Litt. G. à 1000 Fl. — 1714 4
6 5 2 7
Nr. 69 113 238 273 611 664 674 855 1001
29 9. 34 54 4163
276 304 305 315 328 332 340 521 106 1078 1132 1181 1309 1320 13 21
5 D. 8 1723 1733 1781 1806 1816 1868 1878 1988 1998 2061 3 — — ; oder 66 143 SV O02 3
8 Stück über 38 000 Fl.
Summa 310 Stück über 23 300 Fl. oder 211 371 MS. 44 .
B. Zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1891. r 100 Fl. — 171 4M 43 4. Nr. 72 249 355 434 439 664 1009 1019 1030 1196 1554 1579 1589 1599 1810 2325 2351 2367 2377 2403 2425 2454 2666 2691 2775 2841 2845 2851 2855 2949 2990 2998 3281 3451 3473 3556 3583 3803 4620 5058 5068 5104 5364 5408 5418 5466 5922 5933 5946 5973 — 50 Stück über 5000 Fl. oder 8571 S 50 .
; itt. O. à 200 Fl. — 342 A S6 . Nr. 132 493 813 833 843 855 1077 160960 1106 1171 1283 1554 1603 1665 1736 - 15 Stück über 3000 Fl. oder h142 S 90 .
; Litt. P. à 500 Fl. — 857 M 14 4. Nr. 119 295 345 509 665 5922 9745 1147 1157 1167 1451 1500 1668 1963 1970 1984 239 2527 2566 2586 2596 2840 3179 3219 3295 3347 3458 3822 3832 3860 3938 z948 4175 4241 4251 4272 4343 4840 4870 4897 4976 4933 4990 5HI00 5202 5212 5464 5807 6178 6325 6335 6505 66b4 6564 6574 6594 6604 6606 6708 6806 6826 6960 7550 7818 738837 —= 65 Stück über 32 500 Fl. oder 55 714 M 10 3.
Litt Q Aa 1000 Fl. — 1714 06 29 4. Nr. 73 103 367 377 386 700 9g74 991 1619 1196 1241 1326 1334 1667 1864 1865 1555 1920 2 18 Stück über 18 660 Fl. oder 30 857 M 22 3.
Summa 148 Stück über b8 bo0 Fl. oder 100 285 M 72 5.
Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit, dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine stattfindet, bei folgenden Stellen erhoben werden können: bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M, bei der Königlichen Regierung auptkasse in Wiesbaden, sowie bei jeder anderen König⸗ lichen Regierungs: Hauptkasse, bei der Königlichen Staatsschulden n, , in Berlin und bei der Königlichen Kreiskasse in Frank urt a. M.
Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe V Nr. 6 bis 20 und ZinsscheinAnweisung hei den Obligationen sub A und, gegen Rückgabe der Obligationen nebst Zinsscheinen Reihe v Nr. 7 bis 20 und Zinsschein⸗Anweisung bei denen Sub B. Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrage zurückbehalten.
Soll die Einlösfung der Obligationen weder bei dem vor⸗ genannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs⸗Haupt⸗ kasse in Wiesbaden oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frank⸗ furt 9. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zinsscheinen und Zins⸗ schein⸗Anweisungen durch diese Kasse vor der Auszahlung und zwar einige Zeit vor dem Rückjahlungstermin an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden.
Nachstehend verzeichnete, zur Rückzahlung verlooste bezw. ge⸗ kündigte Obligationen sind noch im Rückstande:
A. Vom vormals Nassauischen Staats ⸗Anlehen vom 1. Oktober 1851. , a. Verloost: per 30. Juni 1880: D. 1029. per 30. Juni 1888: D. 666 1286 1757. b. Gekündigt: per 31. Juli 1888: B. 183, G. 447 Hob 622, 1378 1486 1527 1631 1645. B. Vom vormals Nassauischen Staats -⸗Anlehen vom 26. Oktober 1863.
Verloost: per 1. Dezember 1873: D. 135. per 1. Dejember 1888: D. 536 627.
0. Vom vormals Nassauischen Staats ⸗Anlehen vom 12. Juli 1869. a. Verloost: per 1. Juli 1888: A. 223. b. Gekündigt: per 1. August 1888: A. 649, B. 343 370 384.
D. 203 324 1377
D. Vom vormals Nassauischen Staats ⸗Anlehen vom 30. Septem ber 1862. Verloost:
per 1. Oktober 1876: P. 5821.
per 1. April 1389: N. 3780.
per 1. Oktober 1389: N. 1438 1942 2583 2852, P. 3977. ; per 1. April 1890: N. 231 390 5859, O 291 1383, F. 1567 2338 2587 2904 3751 5628 6060 6173 6451 7188, G0 152 621.
per 1. Oktober 1880: N. 1121 1140 2217 2251 4260 4610 4346 5371 5581 5655 5697 5802, 0. 484 815 960 1563, P. 142 1747 3166 3721 3862 3893 6071 6164 7902 7912, G. 548 631.
Die Inhaber dieser Obligationen werden hiermit wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert.
Wiesbaden, den 15. Dezember 18990.
Der Regierungs⸗Präsident. von Tepper⸗Laski.
Krankheit, Dienstunbrauchbarkeit und Sterblichkeit in der Marine in dem Zeitraum vom 1. April 1887 bis 31. März 1889.
Nach dem statistischen Sanitätsbericht, welcher kürzlich als Beilage zum Marineverordnungzblatt erschienen ist, belief sich die Kopfstärke der Marine in dem ersten Berichtsjahre im Ganzen auf 14718 im weiten auf 14 964 Mann, von denen sich durchschnittlich im Jahre bezw. 7788 und 1821 an Bord und 6930 bezw. 7143 am Lande be⸗ fanden. Die Zahl der Erkrankung en betrug 1887188 im Ganzen 13 896 oder 912 /o, davgn 7687 oder 987,0 0½ 0 an Bord und 5209 oder 8960 o/ am Lande, 1888/89 13 204 oder S824 0soo, davon 7330 oder 937,2 ooo an Bord und 874 oder 822,3 too am Lande. Es waren mithin in beiden Jahren, im Gegensatz zu den Vorjabren die Erkrankungen an Bord zahlreicher, als die auf dem Lande. Die Zahl der Gesammterkrankungen hatte im ersten Berichtsjahre gegen das Voriahr um 79,2 o oo abgenommen, und im zweiten machte sich ein weiteres Sinken des Krankenbestandes um 61,8 osoo bemerkbar. Bedingt war diese Abnahme durch ein stetiges Fallen des Krankenzuganges am Lande und auf den Schiffen in den heimischen Gewaäͤssern. Die höchste Erkrankungszabl hatten bei den Schiffen im Auslande im ersten Berichtsjahre die ostasiatische und die afrikanische Station, im weiten hatte die afrikan sche Station allein einen besonders hohen Kranken. zugang, den niedrigsten hatten in, beiden Jahren die Schiffe im Mittelmeer. Geheilt wurden im Jahre 18871883 S321 o, es starben 2.0 oo, evakuirt wurden 7*., 9 osoo und im Bestande blieben 30.2 ο; für 1888/89 betrugen die bezüglichen Zahlen 772,1 0so, 3,4 0 / oo, 77.4 060 und 29,6 Coo. . Die durchfchnittliche Dauer der Be⸗ handlung stellte sich unter Hinzurechnung der in den Lazarethen auf dem Lande behandelten Schiffskranken auf bezw. 13,4 und 1238 Tage An Bord war sie in beiden Jahren kürzer als auf dem Lande, am längsten (6.5 bezw. 22,7 Tage) währte sie auf den Schiffen in der Südsee, am kürzesten war sie im ersten Berichtsjahre auf den Schiffen in Westindien und Amerika (9,2 Tage) und im zweiten auf denen in den heimischen Gewässern (11,6 Tage). Was die einzelnen Krankheitsgruppen anbetrifft, so kamen Rrankheiten der Athmungsorgane am Lande erheblich häufiger vor, als an Bord im Auslande, im ersten Berichtsjahre zeigten auch die mechanischen Verletzungen und die Krankheiten der Ernährungsorgane am Lande eine größere Häufigkeit, als an Bord, Bei allen übrigen Gruppen verhielt es sich umgekehrt. Am Auffälligsten ist der Unter⸗ schied bei den allgemeinen Krankheiten und den Krankheiten der Athmungtorgane, indem sich die ersteren in beiden Berichtsjahren an Bord im Auslande vier ⸗ bis sechsmal häufiger zeigten, als am Lande, während die Krankheiten der Athmungsorgane am Lande mehr als doppelt so häufig waren, als an Bord der Schiffe im Auslande.
Wegen Dienstunbrauchbarkeit und Invalidität wurden im Jahre 1887835 337 Mann (22,9 o, o,o der Gesammtstärke der Marine) entlassen, und zwar 204 (26,3 oso) bei der Ostsee- Station und 1533 (19,1 600) bei der Nordsee⸗ Station. Im Vergleich zum Vorjahr hatte im Ganien eine Zunahme von 2h Goo stattgefunden; bei der Ostsee⸗ Station betrug diesel be 3,5 0 oo, bei der Nordsee Station 1,‚4 0, . Im zweiten Berichtsjahre betrug die Gesammtzabl der Entlassenen 310 Mann (20,7 0, ), und zwar bei der Ostsee⸗Station 177 (21,7 Cαοο) und bei der Nordsee⸗Station 133 (19,5 o/o). Gegen das Vorjahr war also im Ganzen eine Ab nahme von 23 Gοο eingetreten, welche durch die erhebliche Verminde⸗ rung des Abganges bei der Ostsee⸗ Station bedingt wurde. Gegen 1885/87 hat sich in der Berichtsperiode die Gesammtzahl der wegen Dienstunbrauchbarkeit und Invalidität Entlassenen um 1,1 00 erhöht. Als dienslunbrauchbar wurden entlassen 417 Mann, und zwar wurden hiervon mehr als die Hälfte (217 Mann) entweder sofort nach der Einstellung oder innerhalb der nächsten drei Monate entlaͤssen. Bei vielen dieser Leute war die Einstellung nur versuchs⸗ weise zur Feststellung zweifel hafter Dienstfähigkeit angeordnet worden, und erklärt fich bieraus die große. Zahl, der Entlassungen in den ersten Monaten der Dienstzeit. Die übrigen zwei zundert Fälle der Dienstunbrauchbarkeit betrafen länger dienende Mannschaften, und zwar dienten von diesen 95 im ersten, 57 im zweiten, 33 im dritsen und 15 länger als 3 Jahre. Daß ungeachtet der großen Zahl von Entlaffungen in den ersten drei Dienst⸗ monaten die Zahl der Unbrauchbaren im ersten Dienstjahr immer noch eine größere war, als in den späteren Jahren, hat seinen Grund darin, daß bei vielen Leuten während ihrer militärischen Ausbildung Anfangs schon vorhandene, aber geringfügige Leiden immer deutlicher hervortraten, ebenso ist die Bestimmung von Einfluß gewesen, daß Schwindsüchtige, bei denen die Erscheinungen der Krankheit im Entstehen begriffen sind, so schnell als möglich aus dem Dienst enilassen werden müssen. Den häufigsten Anlaß zur Entlassung gaben Leiden der Augen und der Sehfähigkeit (3,4 0m), dann folgten in fast gleicher Häufigkeit Unterleibsbrüche (1, 9 G οο, Lungenschwindsucht (l, o/o) und Krankheiten der Be⸗ wegungsorgane ,I Coo), Auf die einzelnen Marinetheile ver⸗ theilen sich die 417 Dienstentlassungen wie folgt: Matrosen⸗ Bivisionen 193, Werft ⸗Dipisionen 67, See ⸗Bataillon 70, Torpedo⸗ Abtheilungen 24, Matrosen ⸗Artillerie 62 und Schiffs jungen ⸗Ab⸗ sheikungen' 1. Als bal binvalide wurden 2, Mann (2,4 0 / o der Géesammtstärke) erklärt. Unter den die . be⸗ gründenden Ursachen führten, wie in früheren Jahren, Unterleibs⸗ brüche 36 mal, Leiden der Bewegungzorgane 235 mal, Lungenleiden 6 mal, allgemeine Schwächung nach langer Dienstzeit 4 mal, Magenleiden 2 mal und Krankheiten des Ohrs wie aus⸗ gedehnte Narbenbildung am Brustko b je 1 mal zur Entlassung. Auf die Matrosen⸗Divisionen kamen 40, auf die Werft ⸗ Divistonen 12, auf Tie Marine⸗Infanterie 11, auf die Matrosen · Artillerie 5, auf die Schiff jungen Abtheilungen 3 und auf die Torpedo⸗Abtheilungen 1 Entlassung. Der Charge nach waren 54 Gemeine und 18 Unteroffiziere unter den Halbinvaliden, davon hatten 48 ein Dienstalter bis zu 3 Jahren, 9 ein solches von 3 bis sz Jahren, 3 ein solches von 8 bis 12 Jahren und 12 dienten länger als 12 Jahre. Bei 60 Leuten trat die Invalidität durch äußere BDienstbeschädigung ein, bei 1 Mann wurde sie alt temporär, bei 61 als dauernd? ausgtsprochen. Als ganzinvalide wurden 158— Mann (6, 3 /oo der Gesammtstärke) erklärt. Unter den die
Ganzinvalidität begründenden Krankbeiten waren Leiden der Be⸗ wegun asorgane die häufigsten (61 Fälle), denen zunächst Lungenschwind⸗ sucht (zl Fälle) und Herzkrankheiten (E20 Fälle) standen Sonstige Lungenleiden gäben in 15, Leiden der Augen und der Sehfähigkeit in 13 Fällen Anlaß zur Invaliditätserklärung. Der Eharge nach befanden sich unter den Ganzinvaliden: 113 Gemeine und 45 Unter⸗ öfftziere, von denfelben dienten 92 weniger als drei Jahre, 32 von ber big acht Jahren, 22 acht bis zwölf Jahre, 10 zwölf bis zwanzig Jahre und 2 länger als zwanzig Jahre. Die Erwerbsfähigkeit war Ddiermal nicht beschränkt, 109 mal temporär und 45 mal dauernd war sie aufgehoben, und zwar 60 mal theilweise, 71 mal größtentheils und 23 mal gänzlich. ; J ; .
Die gefammte Sterblichkeit in der Marine belief sich im Jahre 1897 33 auf 67 Todesfalle Ce 6 o/ oo) von welchen 39 an Bord und 28 am Lande vorkamen; 1885/89 starben im Ganzen 99 Mann (6,6 o/ o), und zwar 73 an Bord und 26 am Lande. Im ersten Jahre hatte fich die Sterblichkeit um 1470 gegen das Vorjahr vermindert, im zweiten steigerte sie sich um 3 osoo, und zwar durch erhebliche Zu⸗ nahme der Todesfälle an Bord, während am Lande eine geringe Ab⸗ nahme stattgefunden hatte. Die 112 in beiden Jahren an Bord vor— gekommenen? Todesfälle waren in 65 Fällen durch Krankheit, in 2 durch Sesbstmord und in 45 durch Unfälle verursacht. Je 32 davon entfielen auf die Schiffe in der Südsee und in der Heimath, 26 auf die in Afrika, 13 auf die im Mittelmeer, 9 auf die in Ostasien und 1 auf die in Westindien und Amerika. Im Verhältniß pro Kopf⸗ stärk! war die Sterblichkeit auf den. Schiffen in Ostasien 10) und in der Südsce (17 5 Go) am beträchtlichsten; auf den Schiffen in Afrika betrug sie 11,7 ο und auf den übrigen Stationen schwankte sie zwischen 1,6 o/ o und 4,5 . Von Len 54 Todesfällen auf dem Lande kamen 39 auf Krankheiten, 6 auf, Selbstmorde und O auf Unglücksfälle. Die häufigste Ursache für die Todesfälle durch Krank⸗ heif bildeten, wie in den Vorjahren, Lungenleiden — 23 Mann starben an Lungen und Brustfellentzündung und 22 an Lungen⸗ schwindsucht — demnächst folgten Malariafieber, welche in zehn Fällen zum Tode führten. Die Todesfälle durch Lungenleiden waren am Lande häufiger als an Bord, 27 gegen 19, dagegen kamen sämmtliche Todesfälle durch Malariafieber an Bord vor, näm⸗ lich 3 in der Südsee und? in Afrika. Auch die Todesfälle durch Ruhr, Cholera und Hitzschlag kamen ausschließlich an Bord, und zwar im Auslande vor.
Zu den Ziffern der Sterblichkeit sind noch hinzuzufügen zwei Todesfälle an Bord des Kreuzers „Adler? und des Kanonenboots „Eber“ im Jahre 1888/89 durch Krankheit, sowie 93 Mann darch Verungluͤckung bei dem Untergange der beiden genannten Fahrzeuge während des Cyklons zu Apia vom 16. März 1889. Hierdurch er⸗ höht sich die Gesammtsterblichkeit in der Marine für das zweite Berichtsjahr um 6,4 0'oẽ.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber den Ausstand auf Zeche Blankenburg. (Vgl. Nr. 3608 d. Bl.) wird der Rh. Westf. Itg.“ aus Blaakenstein a. d. R. geschrieben, daß am Sonnabend früh 41 Bergleute unter Tage angefahren sind, während über Tage 27 arbeitetcen.
Ans Erfurt schreibt man der „Frkf. Ztg. unter dem 25 d. Der Schuhmacherstrike dauert noch immer an. (Vgl. Nr. 292 d Bl) Es striken jetzt noch 195 Männer und 70 Mädchen; in den Fabriken sind aber nur noch etwa 30 Arbeitsstellen frei. Die Unterstützungs⸗ sendungen der Arbeiter für die Ausgesperrten fließen verhältnjß⸗ mãßig reichlich, sogar aus Oesterreich, der Schweiz, Belgien liefen ansehnliche Geldbeträge ein. Die Fabrikanten verharren wie vor bei dem vom Fabrikantenverein aufgestellten Verlangen, jeder Arbeiter habe schriftlich zu erklären, daß dem Arbeitgeber allein ne Recht zustehe, über Annahme oder Entlassung eines Arbeiters zu entscheiden. *
Wie der „Mgdb. Ztg.“ aus Hamburg mitgetheilt wird, war der Reichstags ⸗ Abgeordnete Auer vor einigen Tagen daselbst anwesend, um tiefgehende Meinungsverschiedenheiten zwischen den Berliner Parteigenossen und dem Hamburger sozialdemokratischen Verlag — Dietz u. Comp. — zu schlichten. Schon vor Jahren ver- langten die „Jüngeren“, daß der ansehnliche Verdienst, welcher aus dem „Hamburger Echo. floß, zu einem bestimmten Theile der Parteilasse zu Gute kommen solle. Die Hamburger Führer der Sozialdemokratie, welche sich in den Gewinn theilen, wollen aber davon nichts wisfen. Zu einer Verständigung soll es ebenso wenig über diesen Punkt, wie über den Vorschlag, gekommen sein, den Abonnementspreis von 4 6 20 3 zu ermäßigen, wie es viele Leser wünschen.
Aus Wien berichtet ein Wolff'sches Telegramm vom beutigen Tage: Der Minister⸗Präsident Graf Tgaffe übermittelte dem Comité zur Unterstützung der arbeitslosen Perlmutter drechsler aus den ihm zur Verfügung stehenden Fonds 6000 Fl. zur Vertheilung an Familien Arbeitsloser. ö
Ungarns Spirituserzeu gung.
Der provisorische Ausweis über die Spiritus⸗Produktion in Ungarn sowie über die nach denselben erzielten Steuereinnahmen im Monat November zeigt, der Wien. Ztg.“ zufolge, folgende Ziffern: I) Laut amtlicher Konstatirung wurden in den der Konsumabgabe unterliegenden Brennereien erzeugt: 6 865 132 Hektolitergrade. 2) Gegen Entrichtung der Produktionsabgabe wurden in den derselben unterworfenen Brennereien erzeugt: 476 245 Hekiolitergrade. 3) In Raffinerien und Freilagern wurden aus den im Reichsrath vertretenen Königreichen und Ländern oder aus Bosnien und der Herzegowina unter dem Bande der Konfumabgabe eingebracht: 335 814 Hektolitergrade. 4 Gegen Entrichtung der Konsumabgabe wurden aus Brennereien, Raffinerien oder Freilagern weggebracht: 6436 834 Hektolitergrade. 5) Unter dem Bande der Konsumabgabe wurden weggebracht: a. für Unternehmungen in den im Reichsrath vertretenen Königreichen und Ländern: 490 739 Hektolitergrade; b zur Aussuhr über die Zolllinie: 1606270 Hektolitergrade; e. zur anderweitigen abgabefreien Verwen⸗ dung: 443 200 Hektolitergrade. 6) Die berechnete Konsumabgabe be⸗ trägt 2282 891 Fl. 98. Kr., die bei der Anmeldung fällige Abgabe beträgt 166 685 Fl., zusammen 2 419 577 Fl. 27 Kr.
Die französische Postsparkasse 1889.
An der günstigen Entwicklung, welche das Sparkassenwesen der meisten europaͤischen Länder während der letzten Jahre genommen hat, betheiligt sich, wie die Statist. Corr? schreibt, auch die französische Postsparkasse in hervorragender Weise. Es traten derselben 1889 allein 297 36 neue Einleger hinzu; am Jahresschlusse blieben 1 301 743 Conten offen gegen 1123 984 im Vorjahre, wäbrend das Guthaben der Einleger sich auf 332,07 Mill. Fr. vermehrte. Der Ueberschuß der Einlagen über die Rückzahlungen bezifferte sich auf 6, 61 Mill. Fr. Ist, übrigens schon das Berichtsjahr ein weit günstigeres als die Vorjahre, so übertrifft die Bewegung während der ersten zehn Monate des Jahres 1890 allein schon wiederum diejenige von 1889.4 Da der Cours der französischen Rente, in welcher der größte Theil der Spargelder angelegt wurde, während des ganzen Jahres sehr hoch stand, überstieg die Zine⸗