1890 / 312 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

wiederholt Allerhöchftihre Befriedigung über dag prächtige Ensemble und ließen allen Mitwirkenden Ihre volle Anerkennung ausdrücken, !

Freitag., den 2. Januar, geht . Der Kaufmann von Venedig zum ersten Male in dieser Saison in Scene. Das neu verpflichtete Mitglied, der russische Hofschauspieler Ferdinand Suske, debütirt als Shrleck. Am Sonntag Abends 71 Uhr werden Gustav Freytag's Journalisten mit Friedrich Mitterwurzer als Konrad Bolz gegeben. Fufcha Butze wird in dieser Vorstellung zum ersten Male die Rolle der Adelheid darstellen.

Wallner⸗Theater. ! .

Mit den Donnerstag beginnenden Reprisen des Volks stůucks s Nullerl geht das Gastspiel Felix gar ef, zu Ende. In den von Ponnerstag, den J. Januar, Vis einfchließlich Sonntag, den 4 Januar, fattfindenden vier Aufführungen dieses Stückes wird sich der genannte Eier n von dem hiesigen Publikum verabschieden.

Friedrich Wil helm städꝛtisches Theater.

Sophie Offeney, eine der beiden Gondolierenbräute in der neuen Sull van chen Operette, sin gt seit einigen Abenden einen flotten Walier des Komponisten, der urspruͤnglich für die Berliner Aufführung nicht verwerthet werden konnte, jetzt aber im ersten Akte nachträglich noch in ganz besonderem Grade die Hörer fesselt und allabendlich vielen

eifall findet.

K Residenz Theater. t

In den letzten Tagen sind mehrere Damen neu verpflichtet: Die hächste Novltät nach dem Kampf um Dasein., bei dem aus⸗ verkaufte Häuser nicht selten find, wird das Lustspiel Yer selige Toupinel' fein, deffen Premiere seinem fröhlichen Charakter gemäß in die Faschingszeit (Mitte Januar) verlegt ist. Zum Schluß sei noch auf die Matinse am 1. Januar 1891, mit Ibsen's „Wildente“,

ingewiesen. hingewiesen.] Circus Renz.

Der Circus war vom ersten Feiertage bis gestern in allen Vor stellungen, sowohl Nachmittags wie des Abends, ausverkauft, und es fanden die effektvollen Darbietungen der sämmtlichen Künstler, be sonders aber die glanzvollen Pantomimen⸗Aufführungen die beifälligste Aufnahme. Auch für die laufende Woche sind vielerlei Abwechselungen in den Programmen vorgesehen und für den Neujahrstag zwei Extra · Vorstellungen angesetzt, welche den Besuchern einen außergewöhnlichen Genuß versprechen.

Jagd.

Kassel, 24. Dezember. Von vielen Seiten wird der . Köln. 3. berichtet, und zwar aus Hessen, Thüringen, Waldeck und Südhannover, daß es felten fo viele Hasen gegeben hat wig in diesem Jahre. Auf einer großen Treibjagd, welche vor einigen Tagen vor den Thoren Kaffels abgehalten wurde, kamen nicht weniger als 312 86 zur Strecke. Früher hat man kaum fünfzig auf derselben Jagd ge—⸗ schossen. Auch Dachfe und Füchse giebt es in diesem Jahre in Menge. So bat ein Förster bei Marburg an einem Tage drei Dachse und zwei Füchse erlegt.

Mannigfaltiges. rr r,, 1 Der Um- und Erweiterungsbau des Weißen Saales im Königlichen Schloß wird, wie die ‚Nat.⸗3. mittheilt, thatsächlich im kommenden Frühjahr in Angriff genommen werden. Es sind fünfundvierzig Jahre verflossen, seltdem dieser hervorragendste Festsaal nach dem unker König Friedrich Wilhelm IJ. vorgenommenen Umbau wieder in Benutzung genommen wurde. Man feierte damals, am 19. Fanuar 1845, das Krönungs⸗ und Ordensfest in dem wesentlich verschönerten Raum. Der jetzige Erweiterungsbau wird derart vor⸗ genommen, daß an der nach dem Hofe gelegenen Ostseite des Saales ein Anbau hergestellt wird, der zugleich eine bessere Ver bindung des Saales mit den altdeutschen Kammern bezw. der Bilder Galerie ermöglicht. Bekanntlich besitzt der Weiße Saal an seiner Nord. und sesner Südseite auf je sechs Säulenpaaren ruhende Logen, von welchen die nördliche für die Mustkkapelle und die südliche für Mitglieder des diplomatischen Corps bestimmt ist. An der Ostseite soll nun eine ähnliche, auf Säulen ruhende Loge angeordnet werden. Bezüglich seiner Dekorgtion wird der Weiße Saal keine Veränderung erleiden, vielmehr bleibt seine vorwiegend in weißem Marmor und Stukko gehaltene Ausschmückung unverändert. . . . , , e, , n, 3 e , Das neue Tehrpronramm der Humboldt ⸗Akadem ie ist soeben erschlienen und wird in einer Anzahl bekannter Buchhandlungen, im Verein junger Kaufleute (Beuthstraße 20 1D, in der Adreßbuch · Expedition, im Invalidendank und im Bureau der Akademie, Centralhotel Laden 14, unentgeltlich ausgegeben. Das Pro⸗ gramm enthält die meist ausführlichen Anzeigen von 29 Vor · tragseyklen aus allen Wissensgebieten, welche im Winter⸗ Duartal für Herren und Damen im Dorotheenstãdtischen Real⸗ gymnastum, Georgenstr. 30 / 1, von namhaften Dozenten in den Abend⸗ stunden abgehalten werden. Unter den behandelten Fächern befinden fich auch mehrere neue, wie „Bakterienkunde', „Der Mensch in der Urzeit, „Die attische Komödien, „Geschichte des jĩdischen Volks, „Russische Literatur der Neuzeit, insbesondere Leo Tolstoj'. Ein Pericht über das verflossene Herbst⸗Quartal ergiebt u. A daß die Cyklen der Humboldt ⸗Akademie von 830 Hörern und Hörerinnen aller gebildeten Klassen besucht waren.

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Der Deutsche Thierschutzverein trat gestern im Grat— weil'schen Saale zu einer außerordentlichen Generalversammlung zusammen, um seine Satzungen für die bereits beschlossene ö 3 mit dem Beoliner Thierschutzperein umzuändern.

zer Zweck des Vereins Burde wie folgt festgesetzt: Der Thierwelt Schuß zu verschaffen gegen boshafte, muthwillige und leichtsinnige Quälereien, gegen rohe Mißhandlung beim erlaubten Gebrauch ihrer Kräfte, gegen Grausamkeit bei der Tödtung der Thiere und gegen eine Ver⸗ folgung, welche aus einer Verkennung ihres Nutzens entspringt. Der Berein will ferner das Recht des Thieres auf solchen Schutz zu allgemeiner Ueberzeugung und möglichster Anerkennung bringen. Als Mittel zur Erreichung dieses Zweckes werden in den neuen Satzungen aufgeführt: 1) Belehrung und gutes Beispiel, um in der Familie und im öffentlichen Leben Mitgefühl für die Thierwelt zu erregen und sittlichen Abschen gegen das Quälen der Thiere zu beleben. 23 Abmahnung Zuwiderhandelnder auf frischer That. 3) Oeffentliche Bekanntmachung von eklatanten Fällen der Thier = quälerei und gerichtliche Verfolgung von solchen, die zugleich Gesetzes⸗ Übertretungen enthalten. 4) Anrufung und Unterstützung Derer, welche durch ihren Beruf einen Einfluß auf die Erziehung und Bildung der Menschen auszuüben vermögen. 5) Herausgabe und Verbrestung passender Schriften und Äufsätze in den öffentlichen Blättern, um auf die Jugend und das Volk namentlich in dem Sinne zu wirken, daß in immer weiteren Kreisen die Ueberzeugung von dem Zusammenfallen einer zweckmäßigen Behandlung der Thiere mit dem eigenen Vortheil der Menschen verstärkt wird. 6) Unter. stützung jeder Bestrebung, durch welche der Vereinszweck gefördert wird. 7) Belohnung solcher Personen, welche sich um den T ierschutz verdient gemacht haben. Der Beitrag wurde auf 2 6. jährlich festgesetzt. Durch Zahlung von 100 M erwirbt man die dauernde Mitgliedschaft. Zugleich ist der Anschluß von Zweig vereinen in anderen Orten des Deutschen Reichs vorgesehen. Der bisher bestehende Ausschuß wurde aufgelöst. Die Leitung des Vereint soll von jetzt ab ausschließlich in die Hände eines Vorstandes gelegt werden, der aus 20 bis 24 Mitgliedern besteht. Dem bisherigen Vorstand wurde das Recht gegeben, noch diejenigen Aenderungen der , die von dem Polizei Präsidlum verlangt wurden. = Diejenigen Personen, welche sich im Laufe des Jahres durch sorg—⸗ fältige Aflege ibrer Nutzthiere ausgezeichnet haben, sind auch in diesem Jahre mit Prämien bedacht worden. Es haben erhalten 8 Personen je 10 6, 71 Persgnen je 6 4, 17 Personen Medaillen und 3 Männer und 2 Frauen Anerkennungé⸗Diplome.

Die Feier seines 26 jährigen Bestehens beging, wie die N Pr. 8 mittheilt, am dritten Weihnachtsfeiertage der Verein der Samm⸗ ler von Cigarren ⸗Abfchnit ten. Eine ansehnliche k lung von Vereinsmitgliedern, Freunden und Gönnern des ereins hatte sich zu dieser Festlichkeit, welche wiederum mit einer Weihnachtsbescheerung für arme Waisenkinder verbunden war, in dem großen Saale des Stadt⸗ missionsbauses am Johannistisch eingefunden. Auch in diesem Jahre war es dem Vereinsvorstande wieder möglich, sechzig armen Waisen eine Weihnachtsfreude zu bereiten, während gußerdem noch an fünfzehn Waifenknaben Geldgeschenke von etwa zehn Mark. gewährt werden sonnten. Um 3 Uhr Nachmittags begann die Feier mit der Be—⸗ wirthung der versammelten Waisen mit Chokolade und Kuchen. In diefer Jeit wurden die Lichte an den beiden mächtigen Weihnachts⸗ bäumen entzündet, und die Kinder dann von den Damen des Vorslsandes, Fr. Meineber und Fr. Mulzer unter Orgel- klängen in den Festsaal geleitet, woselbst an jwei. langen weißgedeckten Tafeln die aus dem Erlös der unscheinbaren Cigarren ⸗Abschnitte erzielten Geschenke aufgebaut waren. Eine jede Waise erhielt auch diesmal wieder ein wollenes Kleid, ein Paar dauerhafte doppelsohlige Lederstiefel, ein leinen Hemd ein Paar wollene Strümpfe, Pulgwärmer, sowie einen Teller mit Pfefferkuchen, Aepfeln und Ruͤfsen u. s. w. Nachdem vom Berliner Mãnnerquartett das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht, und einige andere Gesänge vorgetragen worden waren, nahm Hr. Oberlehrer Pr Müller datz Wort zur Festrede. Mit Gesang wurde die schöne Feier dann geschloffen, welche jedem der zahlreichen Besucher gewiß einen freund lichen Eindruck zurückgelassen haben wird.

Die Weihnachtsfeier des Moon'schen Blinden vereins wurde, wie die ‚Staatsb.- 3. berichtet, am Sonnabend in herkömmlicher Weise im großen, Saale des Evangelischen Vereins⸗ hauseß unter sehr starker Bethelligung begangen. Unter dem großen Ehristbaum hatten etwa 206 Blinde mit ihren Führern Platz genommen; an den Seiten und auf den Emporen saßen in dichter Fülle die Verwandten der Blinden und die Freunde dieser weh⸗ müthigen Weihnachtsfeier. Vor dem Altar waren die Gaben auf⸗ gehäuft, welche den Mitgliedern gespendet werden sollten: warme Unterkleider, Wäsche, Geld ꝛe. Nach einem Orgel⸗Vorspiel sang der unter Leitung des Hrn. Mirow stehende gemischte Chor der Blinden: Ehre fei Gott in der Höhen. Superintendent Steinbach hielt nach Verlesung der Weihnachts geschichte die Ansprache. Der Thor sang; „Sehet, welch' eine Liebe hat uns der Vater erzeiget ! Der seit 32 Jahren erblindete und fast seit derselben Zeit die Leitung des Vereins deforgende Diakon Bernhard erstattete den Jahresbericht. Es befinden sich fetzt 211 Blinde in der Pflege des Vereins; zwölf Mitglieder sind im Laufe des Jahres gestorben. Die Bescheerung der Gaben an die Blinden folgte dem Bericht, worauf Gebet und Gesang die Feier schloß, welcher auch der Wirkliche Geheime Ober · Regierungs⸗ Rath Elsaffer beigewohnt hatte.

Im Januar beginnen der Nat. Itg.“ zufolge wieder die Kurse für häusliche Krankenpflege, welche sich seit 1387 der Be⸗ theiligung der verheiratheten und unverheiratheten Damen erfreuten. Biese Kurse werden von den Herren Ober-Stabsarzt Dr. Tiburtius, Pr. Th. Flatau,. Dr. Holzmann und Dr., Spandow geleitet. Mel⸗ dungen nimmt Frau Lina Morgenstern, Lützowplatz 14 Montag und Sonnabend von 3—4 Uhr entgegen.

Volks -Unterhaltungsabende in Berlin zu veranstalten hat der Voff. Ztg.“ zufolge die Deutsche akademische Vereinigung“ in Gemeinfchaft mit der „Gesellschaft für Verbreitung von Volka⸗ bildung“ beschlossen. Seit einigen Jahren sind auf Veranlassung des Geheimen Raths Victor Böhmert in Dreßden und mehreren anderen Otten Seitens gebildeter Velksfreunde derartige Abende eingerichtet worden, um den Acbeiter⸗ und Hand⸗ werkerkreisen für billiges Geld ein wirklich guteß und gefundes Vergnügen flatt der mancherlei sich sonst dar. bietenden zweifelhaften und schädlichen Genüsse zu verschaffen. Außer einem belehrenden Vortrage werden musikalische und deklamatorische Unterhaltungen der verschiedensten Art in volksthümlichem Stile, sern von jedem politischen und religissen Parteiwesen geboten. Die Verpflichtung der gebildeten Stände, sich in dieser Weise der Volks⸗ belehrung zu widmen, ist neuerdings auch in den „Deutschen Schriften für nationales Leben! mit der direkten Forderung einer solchen Einrichtung für Berlin betent worden. Die beiden genannten Vereine bereiten nunmehr die Veranstaltung von Volks Ünterhaltungsabenden in der Reichshauptstadt vor. Der erste Abend wird am Sonntag, 25. Januar, im großen Saale, des Handwerker, vereins, Sophienstraße, stattfinden. ÜUm den Zutritt uneingeschränkt Jedermann, und namentlich auch die Theilnahme der Frauen und Familien von Arbeitern und Handwerkern zu ermöglichen, ist der Ein rfrittspreis auf 10 Pfennig festgesetzt worden.

Am Sonntag um 4 Uhr 45 Min. 25 Sek. Nachmittags wurde der „Boss. Ztg.“ zufolge im Süden der Stadt am Nordwesthimmel eine prächtige Himmelserscheinung beobachtet. Eine Feuer⸗ kugel mit weißem Kern und gelbroth glühendem Schweif bewegte sich im Winkel von etwa 40 Grad von Südwest nach Nordost zur Erde. Bas Meteor erschien in seiner ganzen Ausdehnung dem un bewaffneten Auge etwa 60 em lang.

Aus Bremen schreibt man der ‚Nat.- Ztg.“: Der Staatssekretär des Reichs -Postamtz Hr. Dr. von Stephan, hat sich im ver flossenen Sommer nach den bestehenden Trinker ⸗Heilanstalten bei dem Seutschen Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke erkundigt und nun an den Geschäftsführer des letzteren, Hrn. A, Lam - mers in Bremen, unterm 24. Dezember nachstehende Antwort gerichtet: „Ew. Wohlgeboren sage ich für die Mittheilungen über die deut- schen Trinker Heilanstalten, welche Sie mir zuzusenden die Freundlickkeit hatten, meinen verbindlichen Dank. Ich bin von der Bedeutung der Bestrebungen, welche sich in der Exrichtung dieser Anstalten kundgeben, lebhaft durchdrungen und habe die Ober- Postdirektoren auf diese Einrichlungen mit der Ermächtigung auf⸗ merksam gemacht, in geeigneten Fällen der Frage der Unterbringung trunkfälliger Beamten in einer solchen Heilstätte näher zu treten und sich deswegen mit dem Leiter der Anstalt ins Benehmen zu setzen. Eines allgemeinen Abkommens über die Bedingungen für die Auf— nahme von Ängehörigen der Reichs Postverwaltung wird es nicht bedürfen. Mit der Versicherung vorzüglicher Hochachtung Ew. Wohl⸗ geboren ergebenster Or. von Stephan.“

Sprengungen am Mühlendamm sind, wie die N. . 3. berichtet, gestern Nachmittag von Mannschaften des Eisenbahn -Regi⸗ ments vorgenommen worden. Unter dem Kommando des Lieutenants Glimpf legten zwei Ünteroffizlere und zwanzig Mann die nöthigen Minen, durch die die drei Widerlager der vielen alten kleinen Gerinne an den früheren Dammmühlen beseitigt werden sollten. Bald nach 4 Uhr wurde die Brücke durch Polizeimannschaften und Soldaten uke oeh, und 20 Minuten später verkündete eine starke Detonation, daß die

Mine ihre Schuldigkeit gethan. Der Erfolg entsprach genau den

vorherigen Berechnungen. wendung gekommen.

In der Neujahrs nacht, zwischen 12 und. 1 Uhr, wird wiederum, wie es seit drei Jahren üblich ist, feierliches Glocken. geläut von den Thürmen der St. Nikolgi.. Marien. und Kloster= kirche in mehreren Pulsen ertönen. Dem Vernehmen der Voss. 3 nach soll die schöne Sitte diesmal auch bei anderen Gemeinden der Stadt Eingang finden. .

Im Nordland - Panorama., Wilhelmstr. 1, war der Besuch wäbrend der Weihnachtsfeiertage ein überaus reger, wie in den ersten Tagen nach der Eröffnung Der ermäßigte Eintritts preiz von 30 A hafte noch Viele veranlaßt, die interessanten Ausstellungen kurz vor Schluß derfelben zu besichtigen. Die Direktion hat in Folge deßsen auch für den Neujahrstag den Eintrittspreis auf 30 3 festgesetzt. Um Zeit und Mühen zu sparen, wird ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Ausstellungen nicht elektrisch be⸗ leuchtet und daher nur bis zur Dunkelheit geöffnet sind.

Görlitz, 29. Dejember. Se. Maje stät der Ka iser haben wie die „Schl. 3. erfäbrt, das Projekt für das hier auf dem Obermühlberge zu n , Friedrich Karl- Denkmal genehmigt und Allerhöchstihr Interesse an dem Fortgang des Unter⸗ nehmens ausspcechen lassen. Das Standbild soll, in Bronce in doppelter Lebensgröße ausgeführt werden und auf einem vier Meter hohen Sockel aus ganz polirtem, dunklen schwedischen Granit zu sftehen kommen, sodaß es eine Gesammthöhe von acht Metern er⸗ reichen wird.

Zum (Sprengen war Roborit“ in An⸗

Münster, 26. Dezember. Vor Kurzem wurde berichtet, daß ein münsterischer Student Namens Thiemann ein Kunstwerk von Aldegrever entdeckt habe: „Dr. Luther's eigenhändiges Betrachtungsbuch über das Leiden Christi. Bem prachtvoll ausgestatteten Buch wurde ein um so größeres Interesse entgegengebracht, weil aus der Wizmung gefolgert wurde, daß Kurfürst Joachim . im Jahre. 1525 ein Gegner Luther's und der Reformation gewesen sei, wie bisher immer angenommen wurde. Der genannte Student, hieß es, habe das Buch bei einem Wirth im Dorfe Bevergern entdeckt und um I6 006 S erworben. Da brachte der „Münsterische Anzeiger. eine längere Abhandlung. in welcher die Echtheit des Buches bestritten wurde. Der Besttzer antwortete sofort auf die einzelnen Ausführungen, und in der allerletzten Nummer bekennt sich der Köln. Zig.“ zufolge Professor Dr. Wormstall hierselbst, ein gewiegter Kenner, wie der Geschichte überhaupt, so der westfälischen Vergangenheit im Besondern, als den Verfasser des ersten Artikels, indem er nunmehr das Buch nennt sicher ein Falsifikat, das nur den Werth des Metalls und schöner, aber moderner, neuester Kunst⸗ arbeit repräsentirt“. Inzwischen hat es sich herausgestellt, daß ein solchez Werk, wie das in Bevergern angeblich aufgefundene, von münsterifchen Künstlern vor einiger Zeit angefertigt worden ist, und zwar hat ein Bildschnitzer die restaurirten Elfenbeindeckel, ein Silber schmied die Umrandung des Einbanddeckels, die Filigranknäufe und den Rücken, ein Graveur die Silberplatten mit dem Bildwerk nebst der nöthigen Analterung des Ganzen besorgt.

Neu kuhren, 27. Dezember. Die „K. H. 3. schreibt: Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich in der Weihnachtswoche in der Nähe unseres Dorfes auf der See ereignet. Am Sonntag, 21. d. M., fuhren zwei hiesige Boote und ein Boot aus Rantau mit je fünf Mann Besatzung auf das Meer hinaus, um dem Lachtfang obzuliegen. Das Wetter war, abgesehen von wenigem Nebel, sehr günstig und so rechnete man auf einen guten Fang. Dieser blieb denn auch in der That nicht aus, aber plötzlich erhoh sich ein heftiges Schnee treiben bei wachsendem Wind, und da das vollständig unvorhergesehene Unwetter immer heftiger wurde, hielten es die Fischer doch für ge— rathen, nach dem Strand zurückzukehren. Hier erwartete sie aber elne furchtbare Brandung, sodaß die Fischer sich mit Schrecken vom Lande abgeschnitten sahen. Dennoch mußte der Versuch gemacht werden, den Strand zu erreichen. Nach ungeheuren Anstrengungen gelang das zwei Booten; das dritte aber wurde von den wildschäumenden Wogen emporgeschleudert und ver— schwand dann in der Tiefe. Hierbei ertranken der Besitzer Glagau und die Fischer Lange, Fe derm ann und Forderung: die ersteren Drei bon hier, der Letztere aus Rantau. Der fünfte Mann wurde durch den hinzugeeilten Besitzer Lunan aus der Bran— dung gerettet. Außer den Geräthen, die größtentheils ganz neu waren, ist auch das Boot gänzlich verloren. Bie Ertrunkenen waren junge Leute, von denen der Besitzer Glagau die einzige Stütze seiner Mutter und Geschwister war.

Klausthal, 28. Dezember. Wie schon kurz berichtet, traf Hr. Professor Dr. Robert Koch am zweiten Weihnachtstage ganz un— erwartet auf hiesigem Bahnhofe ein und zog still und unerkannt in seine Vaterstadt ein, deren Ehrenbürger er nicht nur ist, sondern wo er sich auch durch den Ankauf seines Elternhauses das Recht eines Relhebürgers erworben hat. Gestern nahm Professor Koch sein neu erworbenes Besitztbum am FKronenplatze in Augenschein und begab sich dann nach dem Amtsgericht Zellerfeld, wo die Zuschreibung des Haufes erfolgte. Heute Abend brachten ihm, wie der „Hann. C.“ mittheilt, die Feuerwehr, die Krieger⸗, Turn— und Gesangvereine der Stadt einen glänzenden Fackelzug, der sich von dem Hotel „Glückauf durch die Goslgr'sche Straße nach der Villa Biewend“ bewegte, wo Koch wohnt. Nachdem die Gesangvereine den großen Forscher durch mehrere Lieder begrüßt hatten, begaben sich die Beputirfen der verschiedenen Vereine ju ihm ins Haus. wo Fabri— kant Gleichmann die Ansprache hielt. Als Professor Koch wieder am Fenster erschien, brachke ihm Ober⸗Bergrath Engels im Namen aller Auwesenden ein herzliches „Glückauf entgegen. Der Redner hob hervor, daß man fich nicht hätte versagen konnen, dem großen Sohne der Stadt, dem deutschen Gelehrten, dem Stolz der Stadt eine Huldigung darzubringen. Als darauf von der ganzen Bolkt⸗ menge das alte Harzer Bergmannslied , Glückauf, ihr Bergleut, jung' und alt“ gesungen worden, sprach Professor Koch in herz. lichen Worten selnen Bank aus und ließ die Stadt Klausthal hoch= leben.

Stuttgart, 29. Dezember. Der Nachtschnellzug Paris Wien ist nach einer Meldung des W. T. B.“ heute früh um 3 Uhr 35 Minuten bei der Einfahrt in den Bahnhof zu Eßlingen in Folge eines durch die Kälte verursachten Bruchs einer Weichen. junge entgleist. Ein Personenwagen, in welchem sechs Reisende sich befanden, wurde dabei umgestürzt, aber Niemand verletzt.

Neumünster, 25. Dezember. Die Nachricht von den zwölf Konfirmandinnen, die, im Scl enter See ertrunken n sollen (vergl. Nr. zoͤs'd. Bl) hat sich den Schletwig. Nachricht. zufolge nicht bestätigt.

Paris. Die Frauen zweier Männer, die unter dem galserrg Napoleon's III. eine große Rolle ehe, haben, die Witt we de

Ministers Rouher und die Gemahlin des früheren Sime Hr ft; Haußmann, find am 25. Dezember in Paris fast zur sel ö. Stunde gestorben. Erstere erreichte ein Alter von 84 Jahren, Zweite von 68 Jahren. .

Caneg. Wie die N. A. 3. mittheilt, ist der Mörder ö. Dr., Reinsch (über dessen Ermordung wir gestern autführlicher ö. richteten) durch die türkischen Behörden inzwischen verhastet und fel. ibn eine sirenge Untersuchung eingelcitet worden. Seitens den . ö. schen Regierung sind a gen d Befehle ertheilt worden, das g richtliche Verfahren gegen den Mörder zu beschleunigen.

e e,

. zu Szezodowo, Kossen, letzter Wohnsitz Magde⸗

hen ber 1861 zu

Dritte

Beilage

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 30. Dezember

r 312.

—— Untersuchungs⸗ Sachen. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

suchungs⸗Sachen. 5429

Der gegen den Schlossermeister Ludwig Emil gettel wegen Unterschlagung und Untreue in den Alten UL. K. L. 4. 87 unter dem 19 Januar 1887 von dem Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht J. erlassene Steckbrief wird zurück- genommen.

Berlin, den 23. Dezember 1890.

Königliche Staatsanwaltschaft J. bbs]. U

Der Arbeiter Theophil Rosenkranz, zuletzt in Ketzin wohnhaft gewesen, zur Zeit unbekannten Auf- enthaltzorts, am 9. März 1864 zu Steinkrug ge⸗ boren, katholisch, wird beschuldigt, als beurlaubter Reserbist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. ebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgfesetz buchs. Derselbe wird auf Anordnung des König lichen Amtsgerichts hierselbst auf den 19. März 1891, Vormittags 91 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 5, zur Haupt- verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strasprozeßordnung von dem Königlichen Land— wehr Bezirks- Kommando zu Brandenburg a / H. aus gestellten Erklärung verurtheilt werden. Potsdam, den 19 Dezember 1890.

CGouvrenx, Gerxichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Abtheilung V.

bih26] .

Der Schmied Asgust Kunkel, zuletzt in Nedlitz wohnhaft gewesen, z. 3. unbekannten Aufenthaltsorts, am 17. Anugust 1867 zu Rapendorf geboren, evan— gelisch, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen 5 360 Nr 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 10. März 1891, Vormittags vi Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 54, zur Hauptverhandlung ge laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ selbe auf Grund der nach 5§. 472 der Strafprozeß ordnung von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirks⸗ Kommando zu Brandenburg a / O ausgestellten Er⸗— klärung verurtheilt werden.

Potsdam, den 19. Dezember 1890.

„GCou vreux, Gerichtsschreiber

des Königlichen Amtsgerichts. Aetheilung V. [436381 Oeffentliche Ladung.

Die nachstehenden Perfonen, als Grtsatzreservisten des Landwehrbezirks Magdeburg:

1) Albeit Fabarius, geboren am 5. Januar 1864 zu Magdeburg, zuletzt hier wohnhaft gewesen,

2) Karl Friedrich Wilhelm Schröder, geboren am 3. November 1861 zu Falkenberg, letzter Wohn. sitz Magdeburg,

3) Friedrich Emil Gearg Ernst Meyer, gehoren am 21. Juni 1865 zu Magdeburg, letzter Wohnsitz Magdeburg,

4) Gustav Gotthardt Endrikat, geboren am 15. August 1864 zu Urzeszuppen, Kr. Pillkallen, letzter Wobn itz Magdeburg,

o) Oswald Edugrd Emil Scholz, geboren am 29. Juli 1861 zu Wusterhausen, Kr. Ruppin, letzter Wohnsitz Magdeburg,

6) Friedrich Hermann Köhler, geboren am 16. August 1864 zu Langewiesen, Kr. Arnstadt, letzter Wohnsitz Magdeburg,

„') Friedrich Heinrich August. Witt, geboren am 309. November 1859 zu Parchim, letzter Wohnsitz Magdeburg,

8) Julius Heinrich Kißner, geboren am 13. August 1861 zu Reichenbach i. Schlesien, letzter Wohnsitz Magdeburg,

9) Hermann Carl Ernst Funke, geboren am 1 9, . 1864 zu Magdeburg, letzter Wohnsitz

zeburg,

19) Joseph Küttner, geboren am 13. Juli 1862 zu Herzogswalde, letzter Wohnsitz Magdeburg,

19 Paul Hermann Heinrich Tacki, geboren am 19. Jull 18655 zu Magdeburg ⸗Neustadt, letzter Wohn⸗ sitz Magdeburg,

. Wilhelm Lehmann, geboren am 21. Mal 1862 zu Gr. Wanzleben, letzter Wohnsitz Magdeburg,

15) Max Albert Julius Pistorins, geboren am 20. August 1863 zu Magdeburg Buckau, letzter Wohnsitz Magdeburg,

14) Paul Carl Franz König, geboren am 5. , 1862 zu Neustadt a. /S, letzter Wohnsitz

eburg.

15) Robert Ernst Reiche, geboren am 17. März 1889 zu Holmstedt, Mansfelder Seekreis, letzter , Magdeburg,

. rnst Eduard Altrxander Löser, geboren am 10. Deember 1864 zu Riga, letzter Wohnsitz Riga,

17) Friedrich Wilhelm Louis Richter, geboren am 4. Juli 1865 zu Genzien, Osterburg, letzter Wohnsiz Magdeburg,

18) Gustav Emil Baer, geboren am 14. Sep⸗ tember 1363 zu Priebow, Ost⸗-Sternberg, letzter Wohnsitz Magdeburg,

19 Johann Anttowiak, geboren am 3. Juni

26) Julius Hugo Stenzel, geboren am 3. No 4 resden, letzter Wohnsitz Magde⸗

werden beschuldigt: ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen 5. 360 Nr. 3 des Straf- esetzbuchs. Diefelben werden auf Anordnung des

Deffentlicher Anzeiger.

——

E89.

6. Kommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs und 58. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

irthschafts⸗Genossenschaften.

liche Schöffengericht hier, Thränsberg 44, Zimmer Nr 17, zur Hauptverhandlung geladen. e, schuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 477 der Straf-⸗Prozeß⸗Ordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kemmando zu Magdeburg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Magdeburg. den 30. Septemker 1890. (. S). (Unterschrift), Sekretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 12.

64527 k In der Strafsache gegen 1) Karl Ottmann, geboren zu Ahl am 4. No⸗ 2 2 . 2) Heinr ugust Amberg, geboren zu Ahl am 7. Juli 1856. 1 . 37 Friedrich Franz Wilhelm Wenning, geboren zu Ahl am 24. April 1868, zuletzt daselbst , Douba, geb aco ouba, gebortn zu Herolz am 24. Juni ö t ar. wohnbaft, colaus Gärtner, geboren zu Herolz am 3 Hi 1568, / . ) Franz Markitan, geboren zu Herolz am 26. Februar 1868, ; . 3 Peter Zich, geboren zu Herolz am 14. Juni

8,

8) Heinrich Dietrich Herbig, geboren am 8. De⸗ jember 1868 zu Hutten,

9) Wilhelm Eduard Haferland, geboren zu Klosterhöfe am 11. Dejember 1868,

10) Karl Wilhelm Röll, geboren zu Salmünster am 6. Mai 1868,

11) Johannes Rosenberger, geboren zu Seiden⸗ roth am 27. Mai 1868,

12) Karl Friedrich Bauer, geboren zu Steinau am 9. Juli 1838,

13) Johannes Kneisel, geboren zu Steinau am 1. Juli 1863s,

14) Augustin Baumgard, geboren zu Weiperz am 28. August 1868, 15) Kaspar Spielmann, geboren zu Seidenroth am 23. Juli 1869, 16) Anton Pfeiffer, geboren zu Ahl am 10. No⸗ vember 1870, 17) Johann Karl Heimel, geboren zu Oberkal⸗ bach am 265. September 1870, 18) Andreas Wiesner, geboren zu Sannerz am 4. August 1870, . 19) Nicolaus Schneider, geboren zu Schlüchtern am 23. Dezember 1870, 20) Kaspar Lotz, geboren zu Seidenroth am 24. Dezember 1870, 21) Christopb Schauberger, geboren zu Seiden⸗ roth am 19. Februar 1870, . wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Beschluß Kgl. Landgerichts, Strafkammer, hier, vom 17. De- zember d. J. auf Grund der 55. 480, 326 der Strafprzoeßordnung und §. 140 des Straf⸗ gesetzbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen der Angeklagten zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Absatz 1 der Strafprozeßordnung veröffentlicht wird. Hanau, am 20. Dezember 1890.

Der Erste Staatsanwalt. J. A.: Kitz.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

54541 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangtvollstreckong soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder barnimschen Kreise Band 3 Nr. 170 auf die Namen des Kaufmanns Louis August Heinrich Thiele und des Maurermeisters Erdmann Carl Hermann Zimmer- mann eingetragene, in der Reinickendorferstraße Nr. 47 belegene Grundstück am 23. Fesruar 1891, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel 0. Erdgeschoß. Saal Nr 40, versteigert werden. Das Grundstück ist ür das Rechnungsjahr 1891/1892 mit 15 200 / ½ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veran⸗ lagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts schreiberei, ebenda, Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte . zu machen, widrigenfalls 3 bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und ei Vertheilung des . gegen die berück · sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- senigen, welche das Eigenthum des Grundstücks . werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Cinstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 23. Februar 1891, Nachmitiags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

b4542 Zwangsversteigernug. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im BGrundbuche von den Umgebungen Band 147 Nr. 6608 auf den Namen des Zimmermeisters Hermann Henschel zu Berlin eingetragene, in der Strelitzer⸗ straße hierfelbst belegene Grundstück am 9. März 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstrake 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 14,43 4 Reinertrag und einer Fläche von 20 a 45 4m nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund stůck ere ende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundhuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, intbesondere derartige orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungt⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls diefelben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berückßchtigt werden und bei Ver theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungötermins die Einstellung des. Verfahrens herbelzuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf. den Anspruch, an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 9. März 1891, Nach⸗ mittags 14 Uhr, an Gerichtsstelle wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 19. Dejember 1899. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 51.

b 4b4ol Zwaugsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus Parzellen Band 9 Vr. 357 auf den Namen des Maurermeisters Max Zoche, jetzt zu Charlottenburg, und des Kaufmanns Brung Schoenwetter hier eingetragene, in der Chausseestraße Nr. 489/50, Ecke der Wöhlert⸗

straße (Nr. 44) belegene Grundstück am 26. Fe⸗ bruar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal a0, versteigert werden. Das Grundstück ist fur das Etats iahr 1891 382 mit 34 200 ½ Nutzungswerth jur Gebãudesteuer veranlagt. Auszug aug der Sten errolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts Grund⸗ buchartikels etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel O, Zimmer 42. eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgesordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Hinsen, wiederkehrenden Pebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berüchichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Gigenthum des. Grundstücks be— anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ sahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 26. Febrnar 1891, Nachmittags 127 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 13. Dezember 1850.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 53. (o4549 In dem Verfahren betreffend die Vertheilung des durch Zwangsvollstreckung gegen den Oberst⸗Lieute⸗ nant a. D. Hantelmann zu Granfee aus seiner Pension beigetriebenen und hinterlegten Betrages von 535,65 M ist zur Eiklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungsplan sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 19. Febrnar 1891, Vormittags 109 Uhr, vor dem König,; lichen Amtgerichte hierselbst, Zimmer 661, bestimmt worden. Ver Theilungsplan liegt vom 10. Februar 1891 ab auf der Gerichteschreiberei IV., Zimmer 30, zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Ter— mine werden Sie auf Anordnung des Königlichen ,,. geladen mit dem Bemerken, daß nach dem Theilungsplane die Masse abzüglich der Kosten des Verfahrens an die Wittwe Elisabeth Galle, geb. Stiller, und an die Wittwe Auguste Haendschke, geb. Rudelius, gezahlt werden soll. Breslau, den 19. Dezember 1890.

Schur, , , des Königlichen Amtsgerichts.

n

1) die muthmaßliche Erbin der Wittwe Anna an Frau Katharina Bisch, geb. Ries, rüher zu Luxemburg jetzt angeblich in Paris,

2) den Kaufmann Herrn Ä. Rath angeblich in

Berlin, den 18. Dezember 1890.

öniglichen Amtsgerichts hierselbst auf den 18. Fe⸗ brnar igoi, Gornittags H jihr, vor das König

Köoͤniglicheg Amtsgericht J. Abtheilung 58.

Berlin (Wohnung unbekannt).

sobꝛ3z ij .

Die auf den Inhaber lautenden, auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 29. August 1853 aus- gegebenen 33prozentigen Prioritäts⸗Obligationen der ehemaligen Oberschlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft

Litt. E. Nr. 2345 über 500 Thlr.,

Nr. 4926 192783 19789 und 19881 über

je 100 Thlr.,

welche laut Verhandlung vom 17. Juli 1885 aus⸗ geloost, jedoch trotz der in den §5§. 7, 10 und 11 des vorgenannten Allerhöchsten Privilegii vorgeschriebenen öffentlichen Bekanntmachungen bisher zur Einlösung nicht präsentirt worden sind, sollen auf Antrag der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Breslau für kraftlos erklärt werden.

Die gegenwärtigen Inhaber dieser Obligationen werden daher aufgefordert, ihre Rechte guf dieselben bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 11. April 1894, Vormittags 119 Uhr, an der Gerichtsftelle am Schweidnitzer⸗ Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 des zweiten Stocks, an⸗— beraumten Aufgebotstermine anzumelden und die Obligationen vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird.

Breslau, den 21. Dezember 1389.

Königliches Amtsgericht.

11724 Aufgebot.

Auf Antrag des Kaufmannes Peter Ehlers zu Krempe, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Josephson und Elkan in Hamburg, wird der un⸗ bekannte Inhaber des zur Obligation Serie 1173 Nr. 23444 der Lüäbeckischen Staals⸗Prämien ˖ Anleihe vom 1. April 1863 über 50 Thaler gehörigen Talons vom 1. April 1878, welcher dem Antragsteller nach dem Januar 1889 abhanden gekommen, aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche an denselben spätestens in dem auf Donnerstag, den 29. Jannar 1891, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Auf- gebotstermin anzumelden, auch den Talon vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheil, daß derselbe für kraftlos erklart werden wird.

Lübeck, den 15. Mai 1890.

Das Amtsgericht, Abtheilung II. Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber.

sõ3 183) Aufgebot.

te Wittwe Charon, geb. Therese Buisson, zu Metz, Ziegenstr. 44, vertreten durch Bankiers Kaiser & Eberhard in Metz, hat das Aufgebot zweier Titel bon zusammen 2000 00 ½ 2/1000 4 G Lothringer Bezirksanleihe (gekündigte Anleihe) Sect. JI. Nr. 613 u. 614

pr. J. Ju IShd beantragt. Der Inhaber der Ur⸗

kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mitt⸗ woch, den 8. Juli 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Saal 39, J. Stock, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Metz, den 6. Dezember 1890. Das Kaiserliche Amtsgericht. gez. Vaillant. Zur Beglaubigung: Der Amtsgerichtsschreiber: Cherbourg.

54551 Aufgebot. Der Inhaber des angeblich im Sommer 1888 aus der Kirchenkasse zu Garejyn verschwundenen Renten⸗ briefs der Provinzen Ost⸗ und Westpreußen Litt. A. Nr. 10105 über 3000 S6 wird auf den Antrag des Vorstandes der katholischen Kirche zu Garezyn auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 27. Januar 1892, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 36, seine Rechte anzumelden und den Rentenbrief vorzulegen, 3 die Kraftlsserklärung desselben erfolgen wird. Königsberg, den 20. Dezember 1890.

Königliches Amtsgericht. IX.

Heyn.

(36124 Aufgebot. Es haben

IH der Forstwärter Friedrich Wilhelm Hoppe in

Langenwolschendorf wegen eines auf den Ramen

Franz Hoppe aus Langenwolschendorf⸗ über ein

Guthaben von 19 98 12 3 ausgestellten Schuld⸗ buches der Fürstl. Sparkasse in Schleiz, Nr. 26 145.

Y) die Christiane Dorothee, verw. Patzer, geb.

Körner, in Tegau wegen eines auf den Namen

„Christiane Patzer aus Tegan‘ über ein Guthaben

von 179 Æ 51 8 ausgestellten Schuldbuches der Fürstl. Sparkasse in Schleiz. Nr. 25 8954,

3) die Albine, verehel. Hoppe, geb. Patzer, in

Langenwolschendorf wegen eines auf den Namen „Albine Patzer aus Tegau“ über ein Guthaben von 520 M 9g4 3 ausgestellten Schuldbuches der Fürstl. Sparkasse in Schleiz, Nr. 23 262,

das Aufgebot beantragt. Die Inhaber der Ur=

kunden werden aufgefordert, späteftens in dem auf Donunerstag, den 9. April 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. I, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen de. die Kraftloterklärung der Urkunden erfolgen w

rd. Schleiz, den . September 1890. Fürstliches Amtsgericht. Wendler.

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12,506 60,50 b; G ib ß Gn f. os vo br G 0.50 b; 13,40 08, 50 b; B 6 50 b G 93 Sohn 8, 60 bz

lschaften.

86.38

angegeden.)

3 16h 37.25 16 157.00 bz G Il, So bz G 1907 50 b G 121, 50 b G lg O5 c

1

32, 75G 30,8606 121,256 146,506