heson ders ergehen ju müßssen) Wenn der Redrer in dem ersten Theil feincs Vortragg die uisprüngliche Geh rgebildung. dargestellt ratte, Lurch welche gleichsam erst die Mobellblöcke zu unsern gegen— wärtigen Berglardschaften geschaffen wnrden, so Lennzeichmete, er in rem jwelsen Theil des Vortrags die Thätigkeit des Wassers in dem Prosesse der Eroston und in demjenigen der Verwitterung oder Denndation . .
Wenn die ersten Bewohner der Alpen, vielleicht die Pfahlbauer, ein genau gezeichnetes Panorama der Schweijer Berge hinterlassen bälten, so würden wir durch Veigleich jener Berge mit ihrer heutigen Gestaltung unschwer umfassende Formveränderungen auf den ersten Blick erkennen können. Ber in die Tiefen der Erde eindringende Blick dez Forschers hat gezeigt, was von den Bergen seit ihrer Entstehung. veischwunden ist. Dort wo ursprünglich regelmäßige Schichtenfalten über einander lagerten und eine zusammenhängende Kette bildeten, ist heute der Verlauf dieser Falten kaum mehr zu erkennen. Ganze Partien sind aus dem regelmäßigen Bau herausgerissen, und nur noch bie innere Ttktonik der Gebirge weist auf die einst vorhandenen Falten hin. So sind die Alpen, wie der Verlauf ihrer Schichten nachweist, als eine Ungeheure Ruine zu betrachten. Der Geologe deim nimmt an, daß das Volumen detz gegenwärtig über dem Meeres⸗ spiegel sich erhebenden Alpengebirges nur sehr wenig größer sei, als ber Rauminhalt desfen, was schon durch Abtragung vernichtet worden ist. Die Mehrjahl der Berggipfel legt schon durch die äußere Form deutlich Zeugniß ab von der Finwirkung der zerstörenden Elemente. Der Vortragende weist dies durch schone bildliche Wiedergabe der
drei Innen bei Schluderbach in Tirol und des Matterhorns nach.
Alle Einzelheiten in der Obe flãchengestaltung der Erde nd im weit⸗ gebend sten Maße das Werk der gewaltigen geologischen Triebkraft des Waffers. Man mag sich nur der Thatfache erinnern, daß der Rhein jaͤhrlich zwei Millionen Kubikmeter aufgelsster Gesteinstheile bei Basel vorüberträgt; man mag ferner daran denken, daß die thonigen, sandigen und mergeligen Gebilde und, Gerölle, welche die Donauhochebene in noch unbekannter Mächtigkeit überdecken, zum größten Theil aus dem verwitterten, durch Ströme und Gletscher berabgeschafften Gesteinsmaterial bestehen, welches einst die Bergrinnen der Alxen krönte. — Das Wasser wirkt unter Betheili⸗ gung des stets in ihm enthaltenen Sauerstoffes und der Kohlensäure der Luft als chemisches Lösungsmittel, alsdann im Bunde mit dem Frost als Verkleinerungs⸗ und Sprengmittel, endlich als Verthei⸗ lungs- und Fortschaffunge mittel auf die Felsmassen ein, Die Tempe⸗ raturveränderungen auf den Hochflächen der Gebirge führen durch un⸗ gleichmäßige Zufammenziehung und Ausdehnung der Massen Risse und Sprünge an der Oberfläche herbei. Das Wasser tritt durch diese Spalfen in das Mark des Gesteins, treibt die gelockerten Felt massen vollends augeinander und macht sie überhaupt erst fähig, mit dem im Wasser vorhandenen Sauerstoff und der Kohlensäure der Luft chemssch« Verbindungen einzugehen. Man kann die aus- nagende Thätigkeit des Wassers besonders klar an din vulfanischen Gebilden früherer Zeiten beobachten Hier sind die Tufffchichten der äußeren Umhüllung der Spül kraft deg Wassers mehr oder weniger zum Opfer gefallen, während die innere krstallinische Kernmasse erhalten blieb. Ber Vortragende kam nun auf die Ge⸗ flaltungen zu sprechen, welche durch die verschiedenartige Widerstands⸗ fähigkeit der Gesteinsmassen gegen das Wasser erzeugt werden; ferner auf die Versteinerungen im angewitterten Kalk und auf die Karren ⸗ oder Schrattenfelder. Wo ein Gebirge nicht zur Kamm ⸗ und Spitzen bildung, sondern zur. Plateaubildung hinneigt, versinkt das Wasser mehr in die Spalten und Klüfte und sucht sich unterirdisch elnen Weg zu bahnen; hierdurch ontstehen Fele trichter, Kesselthäler, Höhlen und unterirdische Wasserläufe, wie sie namentlich in dem schwäbischfränkischen Juragebirge, in den silurischen Kalktafeln der russischen Ostseeprevinzen, und besonders schön unter den öden K der Krain, Istriens und Dal⸗ matiens gefunden werden. unmehr ging der Vortragende auf die Erklärung der sogenannten „Felsenmeere“, jener Flächen, auf denen Felsblock an Felsblock zerstreut liegt, als die Folge der Zersprengung der Felsmaffen durch das gefrorene Wass er über. — Die Verwitterung zerkleinert und zertrümmert das scheinbar unbezwingbare Felsgestein und macht fo den Trangport desselben in die Niederungen der Thäler möglich. Diese mit dem Wasser trelbenden Geröllmassen reiben und wetzen fortwährend an der Oberfläche und, wo sie, durch die Oertlich⸗ keif bedingt, längere Zeit in kreisender Bewegung erhalten werden, höhlen sie wie Erdbohrer Strudellöcher aus, wie man sie in Skandinavien und in der Schweiz häufig vorfindet. Die furchtbarsten Wirkungen der Eroszongthätigkeit sind die Bergstürze. Den geraden Gegensatz zu den im harten Gestein ausgewaschenen Riefenkesseln und „Sefen“ bilden die in lockerem Gebirgsschutt durch Regen erzeugten Erdpyramiden; ausgezeichnet ist diese Erschei⸗ nung in dem rothen Porphyrschutt auf dem Ritten hei Bozen in Südtirol zu beobachten. Der Vortragende gelangt weiter zur Vor⸗ führung jener phantastischen, Erostonsgebilde, die wir als Säulen, Radeln, Obelisken, pilzförmige Gebilde und andere bizarre Gestal⸗ tungen auf der Erdoberfläche vorfinden, und kommt auf die über= wältigend großartigen Wirkungen zu sprechen, welche in den riesigen Dimenstonen der Kathedralenklippe im Koloradogebiete das Staunen der Reisenden erregen. Die Bergformen der sächsischen Schweiz sind leichfalls Erscheinungen von ähnlichem Charakter. Um eine Vor⸗ tellung von der enormen Menge des feinsten Detritus, den die Ströme mit sich führen, zu geben, wird angeführt, daß der Mississippi dem Mexikanischen Golf jährlich 3800 Millionen Kubikfuß fester Stoffe zuführt, eine Masse, welche eine englische Quadrgtmeile No Fuß tief bedecken würde. Die drei großen Ströme Nord Astens bringen in 500 Jahren etwa acht Kubik⸗ meilen Land ins Cismeer. Zum Schluß weist der Vortragende auf die nivellirende Thätigkeit des Wassers hin, bespricht den Prozeß der Thalbildung, das Wesen des Wasserfalls und seine Wirkungen, welche am Niagarafall besonders erläutert werden; er weist darauf hin, daß in der sächstschen Schweiz mit dem Elblaufe sich ähnliche Vorgänge in vorhistorischen Zeiten abgespielt haben, und bespricht die eigen thümlichen Formen der Thalbildung in den Hochebenen von Kali⸗ fornien und Neu⸗Mexiko, wie sie der Koloradoriver mit seinen Neben⸗ flüssen erzeugt hat. Der Vortragende schloß mit folgenden Be⸗ merkungen: „Gebirge sind in grauer Vorzeit auch anderswo als dort gewachsen, wo Jetzt unser Auge sie erschaut. Aber ihre Trümmer ruhen längst in den Niederungen der Ströme, sie ruhen am Grunde der Meere, um daselbst im Laufe der Jahrtausende zu festen Gesteins⸗ bänken zu erhärten und vielleicht nach Jahrhunderttausenden als mächtige Berge durch neue Hebung und Faltung wieder zu erstehen, wenn die schwindende Wärmeenergie unseres Weltkörpers noch einmal so tief eingreifende Umwälzungen gestattet, wie sie im Jugendalter desselben sicherlich vor sich gegangen sein müssen.“
Nr. 25 des Archivs für Post und Telegraphie Beiheft zum Amtsblatt des Reichs⸗Postamts“, herausgegeben im Auftrage, des Reichs Postamts) hat folgenden Inhalt: J. Aktenstücke und Auf⸗— Katze Interkoloniale Post⸗ und Telegraphenkonferenz zu Adelaide. — Betrieb von Telegraphenleitungen beim Haupt- Telegraphenamt in Berlin durch Sammlerbatterien. — Die wirthschaftlichen und Ver kehrsverhältnisse Brastliens (Fortsetzung). — II. Kleine Mittheilungen: Zur Geschichte der Null. — Festunggtelegraphen in Rußland. — , me Wien — Brünn. — Neue englische Schnellzugts⸗ Fkomotive., = III. Literatur deg Verkehrtweseng; Her Telegraphen= Ltr eb in Kabelleitungen, unter besonderer Berücksichtigung der in der Reichs ⸗Telegrgphenverwaltung beftehenden Verhältnisse, von E. Müller, JJ e , n, . 26 in den Text ge⸗ ruckten Figuren, n, Julius Springer; München, R. Olden⸗ bourg. 1890. 8 Seiten. Preis 1 1 1 3. ) .
* . .
Nr hl der Versffentlichungen des Katserlichen Ge⸗ fundbeltsam ts vom 23. Dezember hat folgenden Inhalt: — Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. — Cholera Nachrichten = Sanitãts⸗· und Meotzinalwesen im Regierung. Bezirk Liegnitz iss6s 838. — Sterbefälle in deutschen Stäßten mit Too und Mcr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Gerliner Krankenhäͤusern. — Desgl. in deutfchen Stadt und Landbezirken. — Erkrankungen in Kranken- häusern Desterreichs 1890, 1. Halbjahr. — Witterung. — Zeit · weilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. — Thierseuchen in Italien, 30. Juni bis 28. September., Geflügel Cholera in Bayern. — Lungenseuche in Belgien — Schafreude in den Nieder⸗ landen. — Veterinär⸗-polizeiliche Maßregeln. — NMedijnal⸗Gesetz gebung u. . w. (Deutsches Reich.) Aerztliche und zahnãrꝛtliche (Prüfungsaufgaben. — (Preußen. Berlin.) Metallbrennereien. — Regierungsbezirk Stettin) Heilmittel. — (Baden) Versicherung der Rindrieh bestände — Jahresvorlagen der Bezirkäärzte.— Geschäfts⸗ hetrirb in den Apotheken. — (Frankreich) Gypsen des Weins; — (Ost · Afrika) Spirituosen. — (Congostaat) Desgl. — Recht sprechung. Weinfälschung. (Schluß) Vermischtes. (Bavern. Regensburg) Fleischbeschau und Fleischverbrauch. — (Hamburg.) Chemisches Staats ⸗ Laboratorium 1889.
Rekursentscheidungen, Bescheide und Beschlüsse des NReichs⸗Versicherungsamts.
(927) Anläßlich einer Meinungsverschiedenheit jwischen einer Gemeindebehörde und dem Vorstande einer Baugewerks · Berufẽgenoffen schaft hat das Reick. Versicherungs amt unter dem 31. Oktober 1890 feine Auffaffung dahin ausgesprochen, daß die Versicherungs anstalten der Baugewerks⸗Berufsgenossenschaften beziehungsweise der Tiefbau⸗ Berunfggenoffenschaft nicht verpflichtet sind, die Kosten der nach 5. 26 Absatz 1 des Bau⸗Unfallversicherungsgesetzes von den Gemeindebehorden auf ortsübliche Weise zu bewirkenden Bekanntmachung über den Be— inn der zweiwöchentlichen Auslegung der Auszüge aus den Prämien⸗ . den Gemeinden zu ersetzen.
(928.) Nach einem Bescheide des Reichs Versicherungsamts vom 2. November 18590 stellt sich das von einem Schlossermeister mit . von burchschnittlich fünf Arbeitern ausgeführte Anbringen und ufftellen von in seiner Werkstatt angefertigten eisernen beziehungs⸗ weise mit Eifen beschlagenen Turngeräthen in Turnhallen als eine verficherungspflichtige Bauschlosserarbelt dar, da die Geräthe an dem Fußboden beziehungösweise der Decke der Hallen befestigt werden und hierdurch eine auf eine längere Zeitdauer berechnete Verbindung mit den betreffenden Gebäuden geschaffen wird (vergleiche die Bescheide 7567 und 762, „Amtliche Nachrichten des R.⸗V. A.“ 1889 Seite 361 und 379).
Entscheidungen des Reichsgerichts.
— Ils ein Unfall „bei dem Betrieben im Sinne des & 1 des Unfallversicherungsgesetzes ist nach einem Urtheil, des Neicht⸗ gerichts, J Strafsenats, vom 9. Oktober 13890 der nach der Beendi⸗ gung der Arbeit auf dem Wege von der Betriebsstätte nach Hau se geschehene Unfall nicht anzusehen.
— Betreibt Jemand des Gewinnes wegen ein Spiel, welches er als ein Glücksspiel bezeichnet und auch anscheinend ein solches ist (d. b. ein Spiel, dessen Ausgang wesentlich vom Zufall abhängt), thatsächlich aber vom Spieler durch eine rerborgene, ihm bekannte Manipulation so geleitet wird, daß er den Ausgang nach seinem Willen bestimmen lann, so ist er, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1V. Strafsenats, vom 10. Oktober 1890, wegen Betrugs zu bestrafen.
— Eine schriftliche Erklärung auf einem Wechsel, welche eine wechfelmäßige Verbindlichkeit zwar nach dem Willen des Unterschreibenden enthalten soll, thatsächlich aber eine solche Verbind⸗ lichkeit nicht enthält, macht, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1. Strafsenats, vom 13. Oktober 1899, die Erklärung nicht Hechfelstempelpflicktig. Gine Bürgschafte erklärung auf der Rückseite eines das Verbot des Indossaments enthaltenden eigenen Wechsels ist wirksam, und der Unterzeichner der Bürgschafts⸗ erklärung ist stempelpflicht i *
— Ist ein Angeklagter auf seinen Antrag wegen großer Ent⸗ fernung seines Aufenthaltsortes von der w , zum Er⸗ scheinen in der Hauptverhandlung ent unden worden, so ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 17 Oktober 15900, dennoch die Ladung desselben zum Verhand— lungstermin erforderlich; die Lgadung seines Vertheidigers genügt nicht. Auch muß, Falls in der Hauptverhandlung neue Beweismomente bezüglich der Anklage vorgebracht werden, der nicht erschienene An⸗ geklagte vor der Ürtheilssprechung hiervon Kenntniß erhalten und darüber gehört werden.
— Die Hypothek auf einem Grundstück ergreift nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 23. Oktober 1890, auch die neu (nach Bestellung der Hypothek) hinzukommenden Sub st anztheile des Grundstückz, selbst wenn sich der Hersteller der neuen Theile oder in Anderer an diesen Theilen das Cigent hum vorbehalten hatte. Dieser Vorbehalt ist dem Hypothekengläubiger egenüber wirkungslos. Als Substanztheil eines zu einem speziellen zabrik⸗Ctablissement bestimmten Gebäudes sind diejenigen in das Fabrikgebäude eingefügten Maschinen aufzufassen, durch deren Ein⸗ un erst das Gebäude zu dem bestimmten Fabrik- Etablissement wird.
— In Bezug auf 8. 564 J, 9 des Preußischen Allgemeinen Land⸗ recht ( Ist die Verjährung bereitö vollendet, so hebt ein Anerkenntniß des erloschenen Rechts die Wirkung derselben nur infofern auf, als aug diesem Anerkenntniß nach den Gesetzen ein neuer Rechtsgrund entsteht.) hat das Reichsgericht, ITV. Civil senat, durch Urfheil vom 27. Sltober 1890, auggesprochen, daß die Ausstellung eines Schuldscheins, in welchem der durch Ver jährung erloschene Schuldgrund Lediglich wiederholt wird, die Wirkung der Verjäbrung aufhebt.
— Bei einem Werkverdingungtvertrage über Bauten, die in einer beftimmten Frist auszuführen sind, ist, nach einem Urt eil des Reichsgerichts, VI. Civilsengts, vom 30. Oktober 1890, im Gebiet des Preußischen Allgemeinen Landrechts der Besteller schön vor Ablauf der Frist von dem Vertrage abzugehen berechtigt, wenn es fest steht, daß der Werkmeister aus eigener Schuld thalsächli das Werk nicht rechtzeitig fertigstellen werde. Die bloße, wenn au gegründete Annahme des Bestellers, daß die Fertigstellung nicht rechtzeitig erfolgen werde, gewährt dem Besteller kein Rücktriftsrecht.
Etatiftik und Volkswirthschaft.
Der Verkehr auf den deutschen Wasserst raßen in den Jahren 1881 —1889.
Seit dem Jahre 1872 finden zufolge Bundesrathsbeschluß alljährlich Aufjeichnungen über den Verkehr auf den deutschen Wasser⸗ straßen statt, welche vom Kaiserlichen Statistischen Amt zusammen⸗ gestellt und veröffentlicht werden, Die entsprechenden Bestimmungen find jwar 1881 nicht unwesentlich abgeändert worden, jedoch haben diefe Aenderungen die Vergleichbarkeit der Nachweise im Allgemeinen nicht gestört. Gegenstand der Ermittelungen ist der Güter und Per⸗ sonenverkehr auf den deutschen Strömen, Flüssen und Kanälen, wogegen die Fahrten von Fahrzeugen, welche zum Zwecke des Fischfangs, zu Baggerarbeiten und Strombauten oder sonst zu einem anderen Zwecke als jur Vermittelung des Güter; und Personenverkehrs zwischen zwei oder mehreren verschiedenen Uferplätzen ein, und aus- gehen, sowie die Fahrten der Fähranstalten von der Ermittelung autgeschloffen sind! Die Erhebungen finden statt an den Grenz durchgangsstellen über die Fahrzeuge und Güter, welche über die Zollgrenze ein, und ausgehen; an den Durchgangsstellen im Innern, welche Uebergänge aus einem der Hauptstrom⸗ und Flußgebiete in das andere bilden, über die durchgehenden Fahrzeuge und Güter; an den Hafenplätzen, welche als Konsumtionsorte oder als Umladeorte oder als Änmeldestellen für die Flößerei von besonderer Wichtigkeit sind, über die ankommenden und abgehenden Fahrzeuge, sowie über die geladenen und gelöschten Güter.
Auf Grund dieser Erhebungen läßt sich zwar keine vollstän⸗ dige Nachweisung über den Gesammtverkehr auf den deutschen Wasserstraßen geben, wobl aber die Entwicke⸗ lung der Schiffahrt an den Hauptverkehrspunkten der deurschen Ströme darstellen. Als wichtigere Verkehrspunkte er⸗ scheinen die nachstehenden Orte für eine allgemeine Zusammenstellung besonders geeignet: Für das Gebiet des Niemens: Schmale⸗ ningken, der Weichsel: Thorn, des Bromberger Kanals: die II. Schleuse, der Oder: Thiergarten bei Ohlau, — die Nachweisungen über den ungleich bedeutenderen Wasser⸗ verkehr Breslaus liegen erst seit 1388 vor, bieten daher noch keinen genügenden Vergleich über die Entwickelung dieses Verkehrs —, der Spree: Berlin, der Elbe: Hamburg und Schan dau, der Weser: Bremen, der Ems: Koppelschleuse bei Meppen, des Rein: Emmerich und Mannheim, der Saar: Güdingen, des Rhein ⸗Marne⸗Kanals: Altkirch⸗Zollgrenze. Wird der Berg⸗ und Thalverkehr zusammengezogen, so ergiebt sich für den Ge— sammtverkehr an den genannten 13 Verkehrspunkten folgendes Bild: Es gingen zu Berg und zu Thal:
. durchschnittlich im Jahre
ö JJ, beladen... . 114466 120463 132 853 123 812 124116 unbeladen. . . 31 912 37269 35 989 35 835 36104 mit einer Tragfähig⸗
keit in 10660 t . 22951 26210 28577 28039 29618 und geladenen Gü⸗
tern in 1000 t . 14318 16009 17568 19007 19011
Flöße (Floßholz in looot 2318 2061 2317 2653 3 093 Hieraus berechnet sich die durchschnittliche Tragfähigkeit eines jeden der beladenen und unbeladenen Schiffe auf Tonnen. 16568 166,2 169,2 175,6 184,9 die durchschnitt⸗ liche Belastung eines beladenen Schiffes auf Tonnen 125,1 132,8 132,2 153,5 163,2 Die Zahlen zeigen, daß der fragliche Verkehr im betreffenden Zeitabschwmitt sich nicht unwesentlich gesteigert hat. Vom Durchschnitt der Jahre 1881/89 bis zum Jahre 1889 bat die Gesammtzahl der beladen und onbeladen pafsirten Schiffe um 9, 5 ½, die Tragfähigkeit derfelben um 29,0 / und die Menge der geladenen Schiff sgüter um 32,8 , zugenommen. Auch die durchschnittliche Tragfähig⸗ keit der Schiffe fowie die durchschnittliche Belastung der beladenen Fahrzeuge ist um 17,9) bezw. 22,5 9 im genannten Zeitraum gewachsen. Im Jahre 1889 ist die Zahl der Schiffe, welche am betreffenden Verkehre betheiligt waren, sowie die beförderte Gũter⸗ menge gegen 1888 nur unwesentlich, nämlich um CO, 24 bezw. O, OQꝛ os gestiegen. Der Floßverkehr hat gegen das Vorjahr um 16,6 Go, gegen den Burchschnitt der Jahre 1881585 um 33,4 Cso zugenommen. Wie sich die betreffenden Verhältnisse für die einzelnen obengenannten Ver⸗ kehrspunkte gestaltet haben, ist unserer Quelle, den Monats heften zur Statistik des Deutschen Reichs‘ (Oktoberheft 1839), zu entnehmen, In welchem Umfange Schiffe fremder Nationalität sich im Jahre 1889 an dem Binnenschiffahrtsverkehre Deutschlands be⸗ theislgt haben, erhellt aus folgenden Angaben. Von den über die Grenze nach Deutschland eingelaufenen 29 624 fremden Schiffen — keim Eingang über den Bodensee sind nur die in Friedrichshafen Kindau und Wasserburg eingelaufenen Schiffe gezählt — entfallen auf die niederländische Flagge 15 605 Schiffe oder 52,70 /ο, auf die öster⸗ reichische 85687 oder 25,3 o. Ihnen folgen nach der Größe der Theil nahme die schwellerische Flagge mit 3873, die französische mit 4841, die belgische mit 381 und die russische mit 353 Fahrzeugen. Hinsichtlich der einzelnen Stromgebiete zeigt sich die stärkste Kc kbeilis nn fremder Schiffe — abgesehen von der Donau, welche wegen ihres verhältnißmäßig geringen Verkehrs nicht in Betracht kommen kann — auf dem Rhein und dem Bodensee, bei welchen die Zahl der in den einzelnen Häfen angekommenen fremden Schiffe 28. dezw. 33,5 ö der Gesammtzahl der angekommenen Schiffe beträgt. Bemerkentzwerth ist, daß die Kohlenabführ im Gebiet der Przemja (Neue Priemza⸗ Grube, Wanda ⸗ Grube, Myslowitz⸗ Grube, Karlssegen⸗ Grube, fämmtlich in Oberschlesten) 1889 ausschließlich (und zwar durch 2055 öfterreichische Schiffe), diejenige im Ruhrkohlengebiet über · wiegend durch fremde Schiffe erfolgte. Unter den in Ruhrort an⸗ gekommenen Fahrzeugen wurden 68, 8 o, unter den in Duisburg angekommenen 46,6 9 fremde gezählt.
Zur Arbeiterbewegung.
In Hannover fand am 27. d. M ein dent scher Tischler Kongreß statt, auf welchem nach dem Bericht des „Berl. Voslksbl. s3 Delegirte anwesend waren, die 91 Orte vertraten. Nach dem Bericht der Central⸗Strikekommission wurden vereinnahmt in der Zeit vom I. November 1883 bis. 23. De—⸗ zember 1895 insgesammt 41 532 „, verausgabt 39 514 4 Der Kaffenbestand betrug am 23. Dezember 1890 1896 M Kloß⸗ Stuttgart, welcher den Bericht erstattete, schloß mit dem Hinweis auf eine ernfte Krise, die im Auzuge sei. In der nächsten Zeit müsse
beffere Zelt verschicben. Den dritten Punkt der Tagesordnung bildete der Bericht der Delegirten, den vierten Punkt die Srganisationtzfrage.
Au Zwickau schreibt man dem „Chem. Tabl.: der hiesige Bergarbeiker Anton Strunz, welcher die Bergarbeiter aus Sachfen auf den Kongressen ju Paris und Jolimont vertrat, hat an die sächsischen Bergarbeiter eine Aufforderung erlassen, spatestens bis Ende Januar 1891 Delegirte zu wählen, welche an irgend einem Orte Sachsens tagen und über Beschickung deg Ende Mär; 1591 in Paris stattstndenden internationalen Berg- . beschließen sollen.
Die „‚Saarbr. 3li9.“ berichtet, daß in Stadt St. Johann auf Veranlassung des Pfarrers Lichnolt, der früher in Bergarheiter⸗ kreisen eine fegengreiche Thätigkeit entfaltet hat, ein evangelischer Arbeiterverein gegründet wurde. Der sofortige Beitritt saͤmmt⸗
man sich auf Abwehrstrikes beschräͤnken und die n,, , auf eine
letzten Jahresberichte ausgesprochene Ansicht
licht Anwesenden erfolgte in der Gründungsbersammlung. Der Verein zählte daher bei seinem Entstehen n. über 200 5
Aus Eschwege schreibt man der Volks-Ztg.“ unter dem 258. d. M.: Seit Monaten dauert nun berelts der Ausst and der Cigarrenarbeiter an, ohne daß irgend eine Aenderung, welche für die Cigarrensabrikanten sowohl wie für die Cigarren arbeiter doch sehr erwünscht wäre, eingetreten ist. Auch ist nicht abzusehen, daß in nächster Zeit eine Wendung zum Besseren eintreten wird Auf beiden Seiten wird der Kampf nach wie vor hartnäckig geführt. Aus st ändig sind noch 2690-390 Perso nen, welche von auswärtz Unterstützungen erhalten. Die Fabrikanten ver⸗ . . . ij 6 . er dem Bremer Fach⸗
erein nicht angehöre; sie lassen zum Theil auswärts (i fal 6 2c.) g . ö —⸗ ö
inem Wolff schen Telegramm aus London zufolge haben die Dockarbeiter in Hull gestern Nachmittag fi e en zingestellt, weil die Schlffgeigner auch, Nichtvereinler be⸗ schäftigen. Die Arbeiter beschlossen, mit Ausnahme der Schiffe der Wilson - Linie, kein dem Schiffseigner Verbande angehörigetz Schiff zu betreten. — In Carlisle und Dundee dauert der Strike der Eisenbahn⸗Bediensteten noch fort, während der⸗ selbe in Aberdeen gescheitert ist. Der Verkehr ist beinahe wieder auf den normalen Stand zurückgeführt.
Aus Glasgow telegraphirt man der „Magd. Ztg.“ vom gestrigen Tage: Die schottischen Eisenbahn-⸗Compagnien nahmen mehrere Tausend englische Arbeiter an, sodaß der volle Bahnverkehr bald hergestellt sein wird. Die Ausständischen hielten unter dem Vorsitz Toit's eine Versamm⸗ lung ab, worin sie die Absicht kundgaben, den Dienst wieder aufjunehmen — Auf dem Bahnhofe von Dundee griffen Mittags 5o0 Strikende einen, Zug an, welcher mehrere Hundert englische Arbeiter beförderte. Die Gendarmerie machte von ihren Waffen Gebrauch. 15 Personen wurden verwundet.
Aus Brüssel wird demselben Blatt telegraphisch gemeldet, daß die gestrigen, in ganz Belgien vorgenonimenen Wahlen für die Arbei sschiedsgerichte einen Sieg der Sozialisten ergaben, deren Kandidaten fast überall durchdrangen. Die katholische Arbelter⸗ partei erlitt eine schwere Niederlage.
Der Jahresbericht der Hamburger Handelskammer für 1890,
welcher wie stets pünktlich am Schluß des Jahres erschienen ist, enthält in seinem allgemeinen Theil Folgendes:
„»In der ersten Hälfte des beendeten Jahres herrschte im Handel eine rege Thätigkeit, hervorgerufen zum großen Theil durch die Aus führung der Unternehmungen, welche in dem vorigen Jahre kochgespannter linternehmungslust auf allen Gebieten eingeleitet waren. Aber die schon gegen Ende des Vorjahres bemerkbare Ab⸗ nahme dieser Geschäftsthätigkeit nahm einen weiteren Fortgang und verschärfte sich, je mehr hervortrat, daß in jener Zeit allge— meinen Aufschwunges in manchen Fällen eine zu optimistische Auf⸗ fassung die nüchterne Prüfung der Verhältnisse berinträchtigt hatte. Die politische und finanzielle Krisis in Argentinien be⸗ einflußte nicht allein während des ganzes Jahres das Geschäft mit diesem Lande, sondern übte auch auf weite Kreise eine beun⸗ ruhigende Wirkung aus und führte gegen Schluß des Jahres zu Schwierigkeiten in leitenden Londoner Bankierkreisen, welche, wenn auch durch kräftiges Eingreifen das Schlimmste verhütet wurde, doch nicht ohne weitreichende Rückwirkung bleiben konnten. Das neue Silbergesetz in den Vereinigten Staaten und der Versuch überstürzter und maßloser Ausnutzung der der Silberpartei durch dasselbe eingeräumten Vortheile, führten zu außerordentlichen Schwan . kungen des Silberpreises und zu einer Unsicherheit in den weitver⸗ zweigten, von ihm beeinflußten Interessen. Eine weitere Beunruhigung verursgchte die neue Zollgesetzgebung der Vereinigten Staaten, welche, wenn sie auch zunächst zu beschleunigter Aussendung großer Waaren⸗ mengen nach jenem Lande veranlaßte, um dieselben noch vor Inkrafttreten der zum Theil exorbitanten Zollerhöhungen zur Einfuhr zu bringen, doch nicht verfehlen kann, einen, im Einzelnen noch nicht übersehbaren nachtheiligen Einfluß auf den Wagrenauttausch mit diesem wichtigen Verkehrsgebiete herbeizuführen. Endlich und nicht zum Mindesten, brachten die überall drohenden bezw. zum Ausbruch gekommenen Arbeiter Aufstände eine Störung in die regelmäßige Thaͤtigkeit der Industrie und des Handels, führten durch die Durchkreuzung der Be⸗ rechnungen über die Zeit und Kosten der Herstellung und Beförderung der Waare zu vielseitigen Verlusten, und übten auf die Beurtheilung und den Werth mancher industrieller Anlagen einen Druck aus, gegen welchen die in einzelnen Zweigen erzielte Erhöhung der Fabrikatpreise kein ausreichendes Gegengewicht bildete.
Da in der vorhergehenden Zeit großer Unternehmungslust die verfügbaren Kapitalien zum Theil in schwer realisirbaren Werthen festgelegt waren und die vorerwähnten Verhältnisse das freie Kapital naturgemäß zu einer gewissen Zurückhaltung veranlaßten, trat in der zweiten Hälfte des Jahres eine zunehmende Erhöhung der Diskontfätze ein, welche ihrerseits wiederum dem effektiven Geschäft nicht förderlich war. Diesen ungünstigen Momenten, welche freilich nicht allein, aber doch in erster Linie die spekulagtive Thaͤtigkeit berührten, steht ausgleichend eine Erweiterung und Vermehrung des Waarenverkehrs gegenüber, welche wir schon im letzten Bericht als eine voraussichtliche Folge der vermehrten industriellen Thätig⸗ keit in den Kulturstaaten, des wirthschaftlichen Aufschwungs in manchen überseeifchen Ländern und der neu eröffneten Verbindungen mit bisher in den Weltverkehr noch wenig einbezogenen Gebieten bezeichnet hatten. Gerade Hamburg hat . diese Erweiterung des Waaren verkehrß nach mehreren Richtungen hin erfahren. Der Raum gehalt der angekommenen Seeschlffe hat gegenüber dem Vorjahre wiederum um reichlich 400 900 Tonnen zugenommen und damit er⸗ heblich die Zahl von fünf Millionen überstiegen, nachdem erst, im Jahre 1888 die vierte Million erreicht war. Zu diesem Ergebnisse Tat zum nicht geringen Theile die, im vorigen Jahre berichtete Gründung neuer und die Erweiterung bestehender Dampf⸗ schifflinien beigetragen. Diese Unternehmungen haben im Allgemeinen bie Erwartungen, auf Grund deren sie ins Leben gerufen sind, gerecht⸗ fertigt, in manchen Fällen hat sich gleich Anfangs ein kaum erwarteter Umfang des Verkehrs gezeigt. Ergiebt sich hieraus, daß das that kräftige Vorgehen der hiesigen Rhederei ein gesundes und der Lage der Binge entsprechendes war, so eröffnet zugleich die Thatsache einen erfreulichen Außblick in die Zukunft unseres Platzes, der in immer weiterem Umfange befähigt wird, den steigenden Verkehr Deutschlands und seiner Nachbarländer mit den überseesschen Handelsgebieten direkt, unter Vermeidung fremder Zwischenhäfen, zu vermitteln,
Wenn auch gegen Ende des Jahres die erwähnten Londoner Vor- gänge eine gewisse gedrückte Stimmung hervorgerufen haben, und wenn auch die Neigung zu großen neuen Unternehmungen für einige Zeit und bis zur Ausgleichung mancher Verluste des letzten Jahres eine geringere fein wird, so halten wir doch eine ungünstige Beurtheilung der Gefammtlage des Geschäfts nicht für begründet, Freilich wird die Unsicherheit über die Gestaltung der Zollverhältnisse und der Handels beziehungen der Kulturstaaten unter einander, welche mit dem Ablaufen einer Reihe maßgebender Handelsverträge eine durchgreifende Neuregelung erfahren werden, dem Waarenaugtausche manche Störungen bereiten und übertriebene Forderungen der Arbelter könnten zu neuen Konflikten führen. Wir glauben aber, daß die Fortschritte in der Herstellung der Waaren und die Erweiterung der . welche in den setzten Jahren erzielt sind, dem Handel überhaupt und dem Handel des n,. schnell fortschreitenden Deutschlands ins⸗ besondere, ferner eine befriedigende , sichern und unsere im
estätigen werden, daß
Entscheidungen des
veranschaulichen sie,
acht Jahren:
883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890
termin am 27.
verkehr mit
durch eine direkte
sächlich dazu bestimmt. der sich über den Stand der Rechtsprechung liebigen Gebiet orientiren will. reicht vemöge einer ebenso einfachen wie mitgetheilten Entscheidungen Materien unter den drei großen Gruppen: Rechtequellen, bürgerliches Recht, Civilprozeß. Die Auffindung wird außerdem noch wesentlich jedes Rechtsinstituts seitwärts am
höchsten Gerichtshofes in
wie
ein
erleichtert, indem die Namen Rande, gesondert von dem übrigen Text, gedruckt sind. Anordnung ist von jedem mitgetheilten Fall in größtmöglicher Kürze der Thatbestand und mit wenigen Worten die Entscheidung, welche das Reichsgericht getroffen hat, skizzirt. der Erkenntnißgründe, sowie für eigene Raisonnements des Herrn . bleibt natärlich hierbei kein Raum, aber bei dem oben etonten, wesentlich praktischen Zweck, den die Sammlung im Auge hat, ist dies auch nicht erforderlich. Wir sind überzeugt, daß das Werk bei allen Juristen, die wie Syndiei, Rechtzanwälte u A. häufig in die Lage kommen, sich einen raschen Ueberblick über die Praxis des e einer bestimmten Frage verschaffen müssen, sich bald immer allgemeinerer Beliebtheit erfreuen wird.
Mlr. Zur Bearbeitung von Grundbuchsachen. Beiträge aus der Praxis nebst kritischen Bemerkungen von R, Nachstaedt, Amtsgerichts Rath. Breslau, J. U. Kern's Verlag (Max Mueller) 1890, kl. Okt. 87 S. Preis 1,50 166 — Der Verfasser möchte durch die Mittheilung seiner als Grundbuchrichter gesammelten Erfahrungen eine größere Gleichförmigkeit in der Behandlung der Grundbuchsachen anbahnen. Er wenzet sich zu diesem Zweck hauptsächlich an den angehenden Praktiker, den die Schrift in das Wesen des Grundbuchs einführen“ und bei der Bearbeitung der einschlägigen Sachen in die richtigen Wege leiten soll. Aus ähnlicher Absicht heraus ist in den letzten diesem Gebiet eine Reihe von Werken hervorgegangen. selben kann der Vorwurf nicht erspart werden, daß sie für den jungen Juristen, zumal für den Referendar, mehr eine Gefahr, als einen Nutzen bergen. Denn die in denselben mitgetheilten, fast alle nur denkbaren Fälle umfassenden Verfügungsschemgta, die bei der Aus⸗ arbeitung von Verfügungsentwürfen gewöhnlich fast wörtlich benutzt werden, verleiten zu einer Denkfaulheit, die sich später bei selbständiger Thätigkeit in einem bedauerlichen Mangel an praktischem Geschick rächt. In der vorliegenden Arbeit ist dieser Fehler u. E. glücklich vermieden. Zwar kargt der Verfasser ebenfalls nicht in der Mitthei⸗ lung von Musterverfügungen, aber dieselben können nicht willkürlich aus dem Zusammenhang, —ᷓ mechanisch benutzt werden.
auf
*
2.
als Extrahent, Ersteher. —
mit
Literatur.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Mlr. Die Praxis des Reichsgerichts in Civilsachen. Bearbeitet von A. Bo lze, Reichsgerichts Rath. Achter und neunter Band. Leipzig, F. A. Brockbaus 1890. eh. à 6 S — In schneller Aufeinanderfolge sind in dem vergangenen
ahre zwei neue Bände des in den Bibliotheken der Gerichte laͤngst ein- gebürgerten Sammel;oerks
wissenschaftliche Ziele
erschienen. die neben Reichsgerichts);
in jedem
152 447 Tonnen,
185 827 259 137 247527 358 745 420 868 18 287 S23 061
Subhastations Resultate.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Das im Grundbuch von Niederbarnim Band 80 Nr. 3364 auf den Namen des Tischler⸗ meister 5. Schwarz eingetragene, in der Stephanstraße belegene Grundstück. Das geringste Gebot wurde auf. 274 266 6 festgese Für das Meistgebot von 275 000 Se wurde der Rentier F. Va Wilsnackerstraße 31, Ersteher. — Ferner das im Grundbuche von den Um⸗ gebungen Band 148 Nr. 6643 auf die Namen der Regierungs ⸗Baumeister Richard Lindeman und Albert Knispel eingetragene, in der Marienburgerstraße 33 belegene Grundstück. Gebot wurde auf 750 „6 festgesetzt. A0 000 S wurde der Ober⸗Regierungs⸗Rath Leo Poschmann hier, Aufgehoben wurde der Bietungs⸗ Dejember er, betreffend das Grundstück in der Huffitenstraße, Umgebungen: Band 83, Nr. 4207, dem Maler Wilhelm Henschke gehörig.
— Im Verlage von Julius Springer in Berlin N. ist soeben die dritte umgegrbeitete Auflage von: dem Comtoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere“, zum allgemeinen Gebrauch bearbeitet von R. Kraschutzki, Tresor⸗Kassirers im Comtoir der Reichs ⸗Hauptbank für Werthpaplere, erschienen. Erläuterungen zu den
tretenden neuen Niederlegungs⸗Bedingungen Ueber viele Punkte
Das Büchlein dem 1. Januar
über die
Anfrage bei
4
der Aufschwung, welcher sich damals überall bemerkbar machte, nicht nur ein kurz vorübergehender, sondern, weil auf tieferen Ursachen be⸗ ruhend, von längerer Dauer sein werde.“
Gr. Okt. 459 u. 463 S.
Dasselbe es
Dieser Zweck wird vollkommen er⸗ nnreichen Gruppirung der nde nach den einzelnen
Für eine detaillirte Angabe
in dem sie stehen, r Sie sind die Illustrationen des Textes, durch welche die anregenden Bemerkungen des Verfassers üher die Prinzipien, nach denen seinen Erfahrungen gemäß am Zweckmäßigsten zu verfahren ist, k .. werden. welche stehenden Schwierigkeiten die wiederholt betonte licht werden könne, daß gerade der Grundbuchrichter, wenn anders nicht das Grundbuch mik nebensächlichen Bemerkungen belastet und dadurch unübersichtlich gemacht werden soll, sich ganz besonders Kürze und Präzision in der Form seiner Berfügungen angelegen sein lassen muß. — So darf das Werkchen neben anderen Schriften ähnlichen Inhalts selbständigen Werth begnspruchen und kann nicht nur an gehenden Juristen warm empfohlen werden, auch ältere Praktiker werden aus demselben mannigfache Belehrung schöpfen können.
Weise
Handel und Gewerbe.
Der Wasserumschlag von der Eisenbahn zum Schiff in den Oderhäfen in und bei Breslau betrug in den letzten
1 n 4 1 1 4
Im letzten Jahre (1850) belief sich hiernach die Steigerung gegen das Vorjahr auf 304774 Tonnen oder 58 Proz.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
In Oberschlesien sind am 29. d. M. gestellt 654, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Für
man dem Comtoir papiere die gewünschte Aufklärung verschaffen konnte, giebt es die
herausgegebenen ; ist vielmehr Nachschlagebuch für Jeden zu sein,
ahrzehnten auf Vielen der⸗
herausgerissen und
Insbesondere
orderung verwirk⸗
das Meistge
Der Geschäfts⸗
giebt ausführliche Reichsbank.
wird auch dem Unbewanderten durch Benutzung der beigefügten For- mularmuster, welche für alle etwa vorkommenden Fälle berechnet nd, leicht werden. Das nützliche Büchlein kann durch alle Buchhandlungen oder auch direkt von der Verlagshandlung jum Preise von 1 46 be⸗ zogen werden. ;
— Die ‚Rhein.“Westf. Ztg. berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Cifen⸗ und Stahlmarkt; Obwohl der rheinisch⸗ westfälifche Eisenmarkt innerhalb der letzten Woche, wie dies gewöhnlich in der Christwoche der Fall zu sein pflegt, still war. so hat sich doch in der Tendenz degselben Nichts geändert. Das Erz⸗ geschäft hat in der letzten Woche keinen Fortschritt gezeigt, doch beuten manche Anzeichen auf eine Wiederbelebung in nicht allzu ferner Zeit. Stegerländer Erze behaupteten sich 7 ihren Preisen. Ueber Lothringer Minette liegen keine näheren Nachrichten vor. Von dem Roherf en markt ist wenig Neue zu berichten. Die Nachfrage nach Puddelroheifen, welche sich bereits in der Vorwoche etwas be⸗ lebte, hat in etwas günstigerem Maße als früher angehalten. Der rbeinisck-westfälische Koheifen verband hat deshalb auch an den bisherigen Preisen, die allerdings nicht überall bewilligt werden, fest⸗ zuhalten beschloffen. Auch in Spiegeleisen war dle Nachfrage in der letzten Woche eine lebhaftere und die Preise entschieden fester als früher. Auf dem Wasjeisenmarkte sind keine wesentlichen Aenderungen eingetreten. Die Stabeis enwalzwerke sind ziemlich ungleich beschäftigt. Bei einzelnen hat die Nachfrage juge⸗ nommen, auch wurden verschiedene Posten gebucht, welche für einige Wochen wieder einen regelmäßigen Betrieb sichern. Andere Werke klagen lber Mergel an Beschaͤftigung; alle gemeinsam merken das Ausbleiben ausländischer Aufträge. Form eisen war ebenfalls lebhafter. In Bandetlsen ist die Marktlage unverändert geblieben. In Kesjel⸗ blechen und anderen Grobblechen ist das Geschäft im Allge⸗ meinen befriedigend; auch für Feinbleche scheint die Besserung, welche in der Vorwoche fich bemerkbar machte, angehalten zu haben. Die Käufer sind williger, auch einige Mark mehr anzulegen. In Walzdraht, gezogenem Draht und Drahtstiften ist alles beim Alten geblieben. Die Eisengießereien und Maschinen⸗ fabriken sind nur vereinzelt befriedigend beschäftigt; die meisten klagen über Mangel an Aufträgen und unlohnende Preise. Den Bahnwagenanstalten ist durch die letzten Ausschreibungen wieder einige Thätigkeit gesichert. Die ig. der letzten Verdingung waren allerdings etwas niedriger als zu Anfang des Jahres.
Leipzig, 30. Dezember. (W. C. B) Kammzug⸗-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Januar 4,30 S6, yr. Februar 4,32 S, pr. März 4,32 , pr. April 4,390 , pr Mat 4,30 Æ, pr. Juni 4,365 6K, pr. Juli 4,35 s, pr. August 4.35 (6, pr. September 4374 M, pr. Oktober 4,376 A, pr. No⸗ vember 4,375 M Umsatz 335 000 kg. Fest. ⸗
London, 30. Dezember. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ la dungen angeboten.
— 31. Dezember. (We. T. B.) In der gestrigen Sitzung der argentinischen Komm issign wurde mitgetheilt, die argen⸗ tinische Regierung habe beschlossen, die von dem englischen Comité vorgeschlagenen Grundlagen mit gewissen Abänderungen an⸗ zunehmen. Nach der ‚Times“ bezögen sich diese Abänderungen nur auf Details mit der einen Ausnahme, daß die argentinische Regierung in gewissen Fällen befugt sein solle, Bürgschaf ten für die Ver bindlichkeiten der Provinzen zu übernehmen.
Manch ester, 30. Dezember. (W. T. B.) 12 Water Taylor ?, 30r Water Taylor 9381, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8. 3er Mock Brooke st, 49. Mayoll 3, 40er Medio Wilkinsoa 103, 32r Warpeops Lees 85, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Double Weston 94, 60r Double Courante Qualität 122, 32 116 yds 16 36 16 grey Printers aus 32r/46r 171. Fest.
Dublin, 30. Dezember. (W. T. B.) Die hiesige Börse wird durch das Fallisse ment du Bedat's nicht biene, da die Mehrzahl seiner Gläubiger Privatleute sind. . Das gestrige Tele⸗ gramm über diese Insolvenz wird dahin berichtigt, daß der Cingang heißen mußte: „Der Präsident der hiesigen Börse du Bedat wurde offiziell für zahlungsunfähig erklärt u. f w.“
Athen, 30. Dezember. (W. T. B.) Von dem Finanz⸗ Minister und dem Direktor der hiesigen Kreditbank, als dem Vertreter auswärtiger Kapitalisten wurde heute ein Uebereinkommen betreffs einer Anleihe von 40 Millionen Drachmen in Gold unterzeichnet. Dieselbe ist für den Bau der Eisenbahn von Athen nach Larissa aufgenommen und wird mit 5. Yo verzinst. Der Emissionkeours soll 86 o/o betragen.
New-⸗York, 30. Dezember. (W. T. B.) Weizen- Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 11 000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents 12090, do., von Kalifgrnien und Oregon nach Großbritannien 11 000, do. nach . K. . 39 000 Qrts.
er Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 013 946 Dollars. ö 2
Submissionen im Auslande.
IJ. Egypten.
1. Februar 1891. Cairo. Kriegs⸗Ministerium: Ausrüstungs gegenstände für die Polizei.
II. Rumänien.
I) 20. Januar 1891, 3 Uhr. General- Direltion der Staatz monopole. Bukarest, 133 Calea Victorini: 40 000 Jutesäcke.
2 Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten hat den Ankauf von So n , . — 1 . Güterwaggons, sowie von agen für Bauarbeiten — im Gesammtwerthe von m 1 Millionen Mark — in Aussicht genommen. ,
Verkehrs⸗Auftalten.
Laut Telegramm gus Herbegthal ist die erste eng⸗ lische Post über Ostende vom 39. Dezember in ge,. Grund: Verspätete Landung des Schiffs in Ostende und Zug— verspätung in Belgien.
— Laut Telegramm aus Boxtel ist die englische
Post über Vlissingen vom 30. Dezember 8 Vm. aus blieben. Grund: Nebel auf See. ö m. ausge⸗
Köln, 31. Dezember. Der Rhein ist laut Meldung des W. T. B. völlig mit Eis bedeckt. Die Eisenbanntrajekte lar heim — Bingerhrück und Worms — Rosengarten sind außer Betrieb. Auch die Mosel ist größtentheils zugefroren.
Karlsruhe. 31. Dezember., (W. T B.) Die Schiffbrücke bei Speyer ist wegen des Eisganges abgefahren worden. Die direkte Eisenbahnverbindung Speyer — Heidelberg ist dadurch . ö
am burg, 31. Dezember. (W. T. B) Der Post dam pier Dania“ der Hamburg ⸗Amerikanischen an nr, Aktiengesellschaft hat, von New⸗Vork kommend, heute 8 Uhr K . ar 4 . ö
ondon, ; ejember. (W. T. B.) Der Castle⸗ Dampfer . Warwick Castle“ ist am Sonnabend von 3 to wn auf der Heimreise re ,
Ode lslsa, 30. Dezember. (W. T. B.) Wegen des andauernden k Frostes mußte die Schiffahrt gänzlich eingestel lt
verlangte Belehrung. Die Anfertigung der einzureichenden Antrãge