offenen Prämie von a. 150, b. 2,25, c. 1,30 Æ ohne beschränkung mit 16 gegen 11 Stimmen angenommen wurde. Der Staatesekrekär Freiherr don Maltzahn war aus finanziellen Gründen gegen diesen Antrag aufgetreten. Abg. von Staudy gab die Er klärung ab, daß die Konservativen, wenn der
Mirbach zu 5§. 67 nicht angenommen würde, Lesung gegen S. 1 stimmen würden. Abg.
Revifion der Baurisse noch nicht beendigt sei; dabei
Sstfee⸗Kanal) wurden ohne Abstrich bewilligt. — Die Krankenkassenkommission des
angehörigen des
Wetterbericht vom 17. Januar, Morgens 8 Uhr.
.
sp.
Wind
Stationen.
Temperatur
d. Meeres
Bar. auf 0 Gr.
S5 2 — 2 2 S 2 — — 8
u
Mullaghmore 7T7I
Antrag von in der zweiten Oechel hãuser wollte unter allen Umständen eine höhere Konfumsteuer (6. 2) als 18 M nicht bewilligen. Am Meisten sympathisire er mit dem frei⸗ sinnigen Antrag auf 12 66 Konsumsteuer. Die Abgg, Schröder und Heine traten nochmals für die Anschauungen des Schatz sekretãrs bezüglich der Prämien, die im Volke durchaus getheilt würden, ein. Darauf kam es zur Abstimmung, die das oben mitgetheilte Bei §5. 2 Konsumsteuer verlangte der Abg. Ulrich jeder Steuer, der Fürst Hatzfeld 18 6, Graf Hoensbroech iß M, die Freisinnigen 12 6. die Vorlage dieselbeJ sflimmt Niemand. Der Antrag Hatzfeldt wurde 1 gegen 11 Stimmen abgelehnt, der Antrag Hoensbroech, Konsumsteuer von 16 M, mit 18 gegen 9 Stimmen an⸗ genommen. — S 65 wurde mit gleichem Stimmenverhältniß an⸗ genommen. — S. 566: Material · Steuervergüůtung 1. August 1892 wurde mit 14 gegen 13 Stimmen gestrichen. Der Reft der Vorlage wurde einer Subkommission, bestehend aus den ÄAbgg. Pr. Dohrn, Dr. Buhl und Graf Chamars, überwiesen.
— Die Budgetkommission des Reichstages beendigte in ibrer heutigen Sitzung die gestern Abend begonnene Berathung der ihr überwiesenen Titel des Etats des Reichsamts des Innern und enfschied sich bei den dauernden Ausgaben für Bewilligung sämmt⸗ sicher Forderungen der Reichsregierung. Von den einmaligen Ausgaben wurden die unter Titel 2 geforderten 124 000 M zum Ümbau des Bundesrathssaals im Dienstgebäude des Reichsamts des Innern bewilligt, dagegen bei Titel 5 Lie als erste Baurate einge⸗ stellten 400 0065 M zum Beginn der Ausführung eines Dienst“ gebäudes für das Reichs- Versicherungsamt abgesetz
Resultat ergab.
de das Be⸗— dürfniß des geplanten Neubaues einstimmig anerkannt und die Grundstückserwerb geforderten 13 Millionen Mack bewilligt. Titel des außerordentlichen Etats (Reichstags gebäude und Nord-
Reichstages nahm gestern 8 4 mit dem Antrage Hirsch an, welcher das Recht des Beitritts nicht versicherungspflichtiger Pœ Cwsonen zur Gemeinde⸗ krankenversicherung an ein Jahreseinkommen von unter 2000 0 knüpft. 5. 5 unverändert, ebenso 5. 5a (Versicherung der wechfelnden Orten beschäftigten Personen). In S 6 wird bestimmt, daß die 13 Wochen, während derer Krankengeld gewährt wird, nicht wie bisher vom Beginn der Krankheit ab, sondern vom Beginn des Krankengeldbezuges ab gerechnet werden. Zu §. 6a beantragte Dr Buhl einen ore, wonach gegen geringeren Beitrag die Familien
ersicherten für freie ärztliche Hülfe und Arznei ver sichert werden können. Der Antrag wurde angenommen; ebenso der Antrag Schier, daß das Krankengeld auch denen soll, entzogen werden können, die bei Begehung eines durch strafgerichtliches Urtheil fest⸗
mit dem Datumftempel“.
— de
Aberdeen. ? Christiansund 770 Kopenhagen. 768 Stockholm. 1769 aranda I69 t. Petersb. 763 L bedeckt
Cork, Queens - ö Cherbourg. 1.67
bedeckt wolkig wolkenlos heiter wolkig ) Schnee Nebel 765 Nebel?)
766 halb bed. 66 Nebel 763 2 wolkenlos 764 2 bedeckt?) 759 2 heiter ) . l 2 Nebe 757 4 Schnee 67 L bedeckt Ile Nix Is] 5 bedeckt . 4 Schnee 756 1‚halb bed.
768 47168 1I67 765 766
deo deo — — — — — 8 —
1) Raubfrost. ) Reif. ) Vorm. Schnee. 9 Nachts Schnee. 5) Raubfrost.
Uebersicht der Witterung.
Eine Zone höchsten Luftdrucks, über 770 mm, erstreckt sich von den Britischen Inseln ostnordost⸗ wärts nach dem Bottnischen Busen, während über Süd ⸗Europa ein umfangreiches Depressionsgebiet unter 750 mm lagert. Dementsprechend sind in Central⸗Europa nördliche bis östliche Winde vor— herrschend, welche allenthalben nur schwach auftreten und unter deren Einfluß der Frost allenthalben zu⸗ genommen hat. Das Wetter ist in Deutschland meist trübe und vielfach nebelig, stellenweise ist Schnee gefallen. Es melden Karlsruhe und Neu sahrwasser 20, Bamberg 23 Grad unter Null. Auch in Frankreich herrscht ziemlich strenge Kälte. Eine Depresston liegt an der mittleren norwegischen Küste, welche indessen das Wetter in unseren Gegenden
nicht beesnflussen dürfte. * Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Ränigliche Schauspiele. Sonntag: Opern— . 16. Verstellung. Der fliegende Holländer.
omantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Scauspielhaus. 15. Vorstellung. Romeo un d 6 Trauerspiel in 3 Auf;jügen von Shakespeare, ö ö ö. a der Schlegel'schen Uebersetzung.
ontag: Opernhaus. Mit aufgehobenem Abonne⸗ . Auf Allerböchsten Han r. fr 6 . 24 K, . Großes
6 . 1 en v eL.
Gährich. Anfang 7 Uhr. .
häuser und der Sängerkrieg auf der Wart
Romantische Dper in 3 Akten von Richard Anfang 7 Uhr.
Schauspiel haus.
Grillparzer. Zweite Abtheilung: Die Argonauten. Anfang
der Excellenz. ,, ö. — nr. . . Wellen. . ienstag: Die Kinder der Excellenz. örlitz. Musik von Carl Millöcker. Mittwoch: Die Sanbenlerche. 9 . 56. Male:
eund. . Auftreten von Betty Damhofer. Zum
Berliner Theater. Sonntag, Nachm. 25 Ubr: 4. Male: Drei Paar Schuhe, In der 2 ö n Vorbereitung: Der Registrator auf Reisen.
von Sendery. Montag: Zum 47 Male: Kean. Dienstag: Das Fräulein von Scudery.
ein Leben.
Victoria Theater. Sonntag: Zum 49 Male: . Die steben Raben. Romantische: Zaubermärchen Philharmonie. Sonntag, 12 Ubr Vormittags: in 5 Akten von Emil Pobl. Mustt ron G. Lehn. Matinee Franz Ondricek mit dem Phil barmonischen hardt. Balleteompositioten des 3. Alteg von C. HDrchester und unter gütiger Mitwirkung von Frau Ballets unter Leitung des Balletmeisters Baechi ⸗Faehrmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur ö Hock. Anfang 77 Ubr.
Wallner Theater. Sonntag: Stern schanpᷣpẽ. Schwank in 4 Akten von G. ron Moser und Otto Anfang 73 Ubr.
Montag und folg. Tage: Die Sternschnuppe.
Dirertion: 29. Male:
Nesidenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten ·
gestellten Verbrechens sich die Krankheil zugezogen haben. Mit diesen Abänderungen wird 8. 5a, welcher die Anftellung von Kassenãrzten für die Gemeinde Krankenversicherung vorsieht, mit Mehrheit ange⸗ nommen.
In der heutigen Sitzung wurden §§. 7. 11, 12, 13, 14 14a, 15, 6, 17, 30 unverändert angenommen. Zu §. 8 wurde ein Zusatz⸗ antrag des Abg. Dr Hirsch im Interesse der freien Hülfskassen an⸗ genommen, welcher also lautet: Der Betrag des ortsüblichen Tagelohns gewöhnlicher Tagearbeiter wird von der höheren Verwaltungsbehörde nach Anhörung der Gemeindebebörde festgesetzt und durch das für ihre amtlichen Bekanntmachungen bestimmte Blatt veröffentlicht. Aenderungen in der Festfetzungz treten sechs Monate, nach der Veröffent⸗ lichung in Kraft.“ Damit wird der 5. 8 angenommen. In §. 10 wird der Ausdruck Erhöhung der Unterstützung ersetzt durch Erweiterung der Unterstützung — Zu 5. 18 wird ein Zusaßz des Abg. von der Schulenburg: und zwar unter thunlichster 6 verwandter Berufsarten der Mitglieder angenommen. Die Berathung über § 19 wurde zurũck⸗ gestellt bis zur Berathung des §. 75. Eine lange und lebhafte De⸗ batte entfpann sich über 8. 20, der u. A. bestimmt, daß nur eheliche Wöchnerinnen Krankengeld erhalten sollen. Für die Beibehaltung der bisherigen Bestimmungen, welche auch unehelichen Wöchnerinnen Krankengeld sichern, sprachen die Abgg. Hirsch, Eberty, Voll; rath, die von den Sozialisten und Nationalliberalen unterstützt wurden. Schließlich gelangte der ad hoc gestellte Antrag Hirsch zur Annahme gegen die Minorität von zwei Centrum mitgliedern. Dafür stimmten Konservative, Nationalliberale, Freisinnige und Sozialdemokraten und ein Theil des Centrums. Auf Antrag des Äbg. Pr. Bu bl wurde beschlossen, die Krankengelder auf vier (statt
drei Wochen) zu zahlen.
— Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung der Fom mission des Hauses der Ahgeordneten für das Volksschulgesetz wurde in §. 27 auf Antrag des Abg. Zelle in Abs. 2 (. Aus er⸗ heblichen Gründen können Landgemeinden und Gutsbezirke einem städtifchen Schulbezirke von der Schulaufsichtsbehörde gastweise zu⸗ gewiesen werden) binter dem Wert Gutsbenrker eingeschaltet: in ßeren Bezirk eine eigene Volksschule nicht vorhanden ist“. Zu S§. 28 (ländliche Schulbezirk) beantragen die Konser⸗ dativen folgenden Zusatz: ‚Wo bisher ein Gutsbezirk einer Land— gemeinde gastweise angebörte und dies Verhältniß auf Herkommen oder Vertrag beruht, kann es dabei auch fernerhin von der Schul aufsichtsbehörde belassen werden. In Betreff der Vergütung für die gastweise Benutzung gilt das im 5. 27 Abf. 2 und 3 Gesagte mit der Maßgabe, daß der Kreisausschuß die Vergütung festzusetzen hat. Zugleich ist die Höhe der bisherigen Leistung des Gutsbezirks für die be⸗ treffende Schule zu berücksichtigen. Der Antrag wurde mit Stimmen ⸗ gleichheit abgelehnt und 8. 28 in der Fassung der Regierung vorlage an⸗ genommen. In F. 29 wurde in dem Satze: . Jede Landgemeinde (Guts bezirk) kann nur einem Schulverbande angehören“, auf Antrag des Abg. von Evnern das Wort „kann“ ersetzt durch die Worte zsoll in der Regel“. In 5§. 30, wo zur Bildung, Aenderung und Auf. lösung der Schulverbaͤnde die Anhörung der Betheiligten gefordert
wird, wurde auf Antrag des Abg. Wessel „und des Kreisausschusses“
Ueber die Fremden-Logen und den J. Rang ein˖ Verhber zum 9. Male; Friguette. schließlich der Dienst. und Freiplätze ist Allerhöchst 1 Akt von Benno Jacobson. . ö. von Sigmund Lautenburg. Anfang 77 Die Eintrittskarken für das Parquet werden Montag: Dieselbe Vorstellung. zu dieser Vorstellung nur unter der Bedingung ver⸗ kauft, daß die Damen in heller Abend ⸗Toilette, die Herren in Frack und weißer Binde erscheinen.
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Thomas -Thenter. Alte
Abends 77 Uhr: Das Fräulein
hinzugefügt. weifung von Schulkindern) stand der Antrag des Abg Zelle (dfreis.) den letzten Abfatz folgendermaßen zu fasfen; .Es sind dabei die Selbstkosten in Ansatz zu bringen, welche der gastweise benutzten Gemeinde für den Unterricht der in ibr einheimischen Kinder er ⸗ wachsen.“ Der Antrag wurde abgelehnt und die Regierungsvorlage In 5. 34 (Schulbefuchsbezirke) nahm die Kommission den Antrag des Abg. von Eynern an, zu sägen statt Schulbesuchs. bezirke können von der Schulaufsichtsbebörde nach Anhörung des Schul vorstandes eingerichtet werden — von dem Schul vorstande“. In 5 I6 wurde in Abf. 2: „Unentgeltlich in Pflege und Kost ge⸗ nommene Kinder gelten als einbeimisch am Pflegeort“, hinter dem Wort unentgeltlich“ eingefügt von Verwandten“.
— In der Einkommensteuer⸗Kommission des Hauses der Abgeordneten wurde gestern die zweite Lesung der Vorlage bis 5. 85 fortgeführt, ohne daß wesentliche Aenderungen an, den Beschlüssen erster Berathung beliebt wurden. Die Entscheidung Einfluß der Besteuerung auf die Wählerklass⸗ —
Die Berathung der Schlußparagraphen 84 und 88 Verwendung der Ueberschüsse) wurde wegen der namentlichen Abstim⸗ mung im Reichstage (Kornzölle) unterbrochen. Heute soll die zweite Lesung der Vorlage zum Abschluß gebracht werden.
— In der gestrigen Sitzung der Kommission de; Hauses der Abgeordneten für die Landgemeindeordnung wurde bei der weiteren Berathung 5. 143, weil nach den zu §5§. 2 und 126 ge⸗ faßten Beschlüssen überflüssig, gestrichen. Ein Antrag des Abg, von Strom beck, daß die Zusammenlegung von Gemeinden und Guts bezirken im Wege des durch dieses Gesetz geordneten Verfahrens nur bis zum Jahre 1893 erfolgen dürfe, nachher aber wieder für jeden Einzelfall ein besonderes Gesetz nöthig sein solle, wurde gegen die Stimmen des Centrums abgelehnt. 8. 144 (der Minister erläßzt die zur Ausführung dieses Gesetzes erforderlichen Bestimmungen) wurde Damit ist — bis auf zwei einer besonderen Redak⸗ tionskommission überwiesene Paragraphen — die erste Lesung des Gesetzentwurfs beendigt.
angenommen.
wurde ausgesetzt.
angenommen
§. 33 der Regierungsvorlgge (gastweise Zu⸗
Schwank in In Scene gesetzt
elle Alliance Theater. Sonntag: Ensemble · Die Billets tragen die Bezeichnung ‚Reserve⸗Satz Gastspiel von Mitgliedern des Wallner · Theaters Jum 2. Male: Die Nachbarinnen.
Schauspielhaus. 17. Vorstellung. Was ihr wollt. J Akten nach dem Französischen von Hans Ritter. Lustspiel in 4 Aufzügen von Skakespeare, nach Anfang 74 Uhr. Schlegel's Nebersetzung. Anfang 7 Uhr.
Montag und folg. Tage: Die Nachbarinnen. Dienstag: Opernhaus. 17. Vorstellung. Tann
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
London, 17. Januar. (W. T. B.) Nach einer Depesche des „Reuter'schen Bureaus“ aus Buenos Aires von heute sind die Aufständischen in der Provinz Entre⸗Rios ent⸗ waffnet; ein neuer Gouverneur hat die Führung der Verwaltung übernommen.
St. Petersburg, 17. Januar. (W. T. B. Die Ver⸗ ordnungen Betreffs der Konversion der 1875er Konsols sind heute veröffentlicht worden.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
E. Renz. Abends 7 Uhr: Japan, oder: Die neckischen Frauen des Mikado. Großes equestrisches Ausstattungs Divertissement nebst einer mimischen Handlung in 2 Abtheilungen. Arrangirt und in Scene gesetzt von Direktor E. Renz. In beiden Vorstellungen Auftreten der vorzüglichsten Künstlerinnen und Künstler, des renommirten Driginal · Natur Mimikers Mr. Walton Stanton (Hahnen ·Mensch), sowie Reiten und Vorführen der bestdressirten Schul ⸗ und Freiheitspferde. Komische Intermezzos von sämmtlichen Clowns. Montag: Vorstellung.
— — — — —
Adolph Ernst⸗Theater. Son Vorst 134. Male: Unsere Don Jnans. . 18. KJ in 4 Akten von Leon Treptom, 8 dvo⸗ Dramatisches Gedicht in 3 Abtheilungen von Franz Gustav Gorß. Mustik von Franz Roth und Adolph Erste Abtheilung: Der Gastfreund' Ferron. Anfang 7 Uhr.
Gesangaposse
Anfang 743 Uhr.
J Jakobftraßhe Beutsches Theater. Sonntag! Die Kinder Sonntag: Auftreten von Betty Damhofer.
3. Male: Drei Paar Schuhe,. in 3 AÄbtheilungen und einem, Vor
(Frankfurt a. M. — Marienwerder) —
osse mit Gesang . von Catl
Der Soldaten
vingakademie. Montag, Hildach.
Coneert⸗ Anzeigen.
Concert Jaus. Sonntag:
Tesstng⸗ Theater. Sonntag: Der Traum, 8. , n Dramatisches Märchen in 4 Aufiügen hos 4 Life f Uhr. von Franz Grillparzer, mit scenischem Epilog von 2 g ; Ludwig Fulda.
Montag: Sodoms Ende.
Dienstag: Der Traum, ein Leben.
X. v. Beet ˖
Abends 75 Uhr: II populärer Lieder Abend von Anna und Eugen
Römischer Jof. Montag, Abends 8 Uhr: Concert von Lilli Marsala Men osoꝝran) und Magdalene Voigt (Klav), unter gütiger Mitwirkung des Violinvirtuosen Hrn. Henri Marteau.
z nt e t 12 — q zrrdric. wihelt gibi sgee heat, f ü c Tln, n. Jultus Fritzsche. Sonntag! Zum zettel. Tie Gondoliere. Burles ke Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Deutsch von F. Zell sonss6) und R. Gense. Musik von A. Sullivan. In Scene t von Juljus Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapell er Federmann. Montag: Die Gondoliere.
Arania, Anstalt für velkethlmliche Naturkunde.
Am Landes ⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnbof) lich Vorstellung im eres die Anschlag⸗
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Maria Friederichs mit Hrn. Ger. Affessor Dr. Karl Röchling (Soest — Saarbrüden). Frl. Ida Höhne mit Hrn. Ger- Assessor Kurt Steinbausen (Berlin). — Frl. Jobanna Mecke
mit Hrn. Karl de Lorenzi (Bad Driburg) — Frl. Mimi Deichler mit Hrn. Hauptmann 5663
rl. Therese Kraker von Schwarzenfeld mit Hrn Lieut. Albrecht Freiherrn von Reiswitz und Kaderzin
(Bogenau). — Frl. Anna von Kurnatowski mit Hrn. Kreis⸗Baumeister Georg Lau (Breslau — Hoyerswerda). — Frl. Magdalena von Schaewen mit Hrn Prediger Paul Glage (Königsberg
i. Pr. = Bladiau i. Ostpr) — Frl. Mela Diek
mann mit Hrn. Kal Reg. Baumeister Max Tieling (Obernigk — Liegnitz. — Frl. Magdalene
Jumpertz mit Hrn. Aichitekten Heinr. Fürth (Düren = Köln). — Frl. Friederike Wiechmann mit Hrn. Landwirth Georg Lather (Deohndorf — Mehringen). — Fel. Martha Willmann mit Hrn. Lehrer Aug. Kindler (Mogwitz.
Verehelicht: Hr. Lieut. Kurt Manger mit Frl.
Marie Gascard (Heidehaus) . — Hr. Kgl. Reg. Assessor Wilh. Koch mit Frl. Charlotte Döpping (Bonn a. Rh.)
Geboren: Gin So hn: Hrn. Architekten O.
Müller (Hamburg). — Hrn. Lieut. z S. Walther von Oppeln⸗Bronikoweki (Berlin). — Hrn. Berg⸗ Assessor Kropp (Linz a. Rh.) — Hrn. Peivat⸗ dozenten Dr. Fritz Schenck (Würzburg) — Hrn. L. Reineke (London). — Hrn Dr. Rich. Paasch (Berlin) — Hrn. Albrecht Bartmer (Ronnen⸗ erg. — Eine Tochter: Hrn. Kgl. Forst- Assessor Schmidt (Proskau) =
Gestorben: Hr. Geheimer Jastiz- Rath Julius
Heintzmann (Hamm)) — Hr. Kanzlei⸗Rath z. D. Ferd. Kopka (Kleinburg b. Breslau). — Frau Landgerichts Direktor Helene Rampoldt, geb. Noeldechen (Dirschber). — Hr. Rentier Alb. Kollberg (Berlin) — Hin. Hans von Götz Sohn Hans (Hohenbocka) — Frau verw. Bürgermeister Kuthbe (Egeln). — Hr. stud chem. Karl Rehefeld (Elbing). — Hr. Rentier Friedr. Wilh. Galr. Baade (Berlin — Frau verw. Amtmann Luise Ahlers, geb. Schwarzhaus (Stendal) — Frau Marie Pfläcker, geb. Effenberger (Posen) — Hr. Johannes Schappach Berlin). — Hr. Karl Wendland (Berlin). — Hr. August Fnötel (Breslau).
„Nordland 2 a , 10.
Anfang 7 Ubr. Schluß der Ausstellungen Ende Jannar er.
Berlin:
; ꝛ. J a. Renz. (Carlstraße) Sonntag, 2 Vor- urg. onntaa: Zum 9. Male: Der selige Ton⸗ stellungen. Um 4 U i i): , e, . fn 5 s Akten . e, n n , don Alexandre Biffon. Deutsch von Gustav von Großes phantastisches Zauberma i llet. Moser. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Arrangirt und 9 6 ß nt e.
Aschenbrödel, oder: Der gläserne Pantoffel.
von Direktor
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Verlag der Expedition (Schol).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗
Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),
und das Verzeichniß der gezogenen Kur⸗ märkischen Schuldverschreibungen.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 15.
Berlin, Sonnabend, den 17. Januar
— —
— —
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee-Fähnriche xc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 2. Dejember. . Bolschwing, Ser. Lt. vom 1. Leib⸗ Hus. Regt. Nr. 1, in das Littau. Ulan Regt. Nr. 12 versetzt.
Berlin, 14. Januar. Frhr. v. Fal kenstein, Königl. Württem⸗ berg. Gen. Lt. Gen A la suite Sr. Majestät des Königs von Württemberg und Commandeur der 52. Inf. Brig. (2. Königl. Württemberg), behufs Verwendung als Div. Commandeur nach Preußen kommandirt und ihm gleichzeitig das Kommando der 3. Div. übertragen. Küster II., Gen. Major und Direktor der Pulverfabrik in Spandau, ein Patent seiner Charge verliehen. v. Hüpeden, Oberst und Commandeur des Hess. Feld⸗Art. Regts. Nr. Il, unter Stellung à la suite des Regts, nach Württemberg Behufs Ueber nahme der Führung der 13. Feld⸗Art. Brig. (Königl. Württemberg) kommandirt. v. Nippold, Oberst à la suite des 2. Garde Feld⸗ Art. Regts, unter Entbindung von seinem Kommando nach Württem— berg, zum Commandeur des Hess. Feld Art. Regts. Nr. 11 ernannt. v. Flaiz. Königlich Württemberg. Oberst Lieutenant à la suite des Feld Artillerie Regiments König Karl (1, Königlich Württem— berg.) Nr. 15, Behufs Rücktehr nach Württemberg, von der Stellung als etatsmäß. Stabsoffiz. des 1. Garde ⸗Feld⸗Art, Regts. entbunden. Sche de, Major und Abtheil. Commandeur vom Hess. FeldeArt. Regt. Nr. 11, unter Stellung à la suite des Regts,, nach Württemberg Behufs Uebernahme der Funktionen des etatsmäß. Stabsoffiziers des 2. Königl. Württemberg. Feld⸗Art. Regts. Nr. 29 Prinz-⸗Regent Luitpold von Bavern, Münzenmaier, Königl. Württemberg. Major vom Generalstabe der 27. Div. (2. Königl. Württemberg,), Behufs Verwendung als Abtheilungs⸗ Commandeur, zum Hessi— schen Feld⸗Artillerie Regiment Nr. 11 — kommandirt. von Sluyterman Lange weyde, Oberst⸗Lt. vom 1. Garde . Regt., unter Entbindung von der Stellung als Abtheil.
ommandeur, zum etatsmäß. Staboffiz. ernannt. v. Davans, Major vom 2. Garde Feld ⸗Art. Regt, als Abtheil. Commandeur in das 1. Garde⸗Feld ˖ Art. Regt. zurückversetzt. v. Kalckreuth, Pr. Lt. vom 2. Garde⸗Feld Art. Regt., zum Hauptm. und Baitr Chef, vorläufig ohne Patent, befördert. Graf v. Bernstorff, Sec. Lt. vom 1 Garde- Feld ⸗Art. Regt, unter Belafsung in dem Kommando zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amte und unter Be— förderung zum Pr. Lt., in das 2 Garde⸗Feld⸗Art. Regt. versetzt. Vocke, Oberst⸗Lt, beauftragt mit der Führung des Feld-⸗Art. Regis. . Saldern⸗Ahlimb, Oberst Lt, beauftragt mit der Fübrung des Thüring. Feld Art. Regts. Nr. 19, Graf v. Reventlow, Oberst-Lt., beauftragt mit der Führung des Feld— Art. Regts. von Podbielski (Niederschles) Nr. 5. — zu Comman—⸗ deuren der betreffenden Regimenter ernannt. Adriani, Pr, Lt. dom Füs. Regt. Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollern) Nr. 40. kommandirt als Assistent bei der Infanterie ⸗Schießschule, in das Kommando als Adjutant dieser Schule übergetreten. Linnekogel, Second⸗Lieutenant vom 8. Königl. Württemberg. Inf. Regt. Nr. 126, als Assist. zur Inf. Schießschule kommandirt. v. Frankenberg u. Ludwigs dorff. Sec. Lt. vom 3. Bad. Inf. Regt. Nr. 111, auf ein Jahr zur Dienstleistung bei dem Kür. Regt. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8 kommanditrt.
Durch Verfügung des Kriegs- Ministeriums. 8. Januar. Prestel, Hauytm à la suite des Oldenburg. Inf. Regts. Nr, 91, in seiner Eigenschaft als Suhdireklor der Gewehr und Munitions⸗ U. von der Gewehrfabrik in Danzig zu derjenigen in Spandau ersetzt.
A bsch ieds bewill igungen. Im aktiven Heere. Berlin, 8 Januar. Harte, Hauptm. a. D., zuletzt Comp Chef im jetzigen Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, der Charakter als Major verliehen.
Berlin, 14. Januar. Frhr. Roeder v. Diersburg J., Gen. Lt. und Commandeur der 3. Div, in Genehmigung seines Ab— schiedsgesuches, als Gen. der Inf. mit Pension zur Disp. gestellt.
Militär Justizbeamte.
Durch Verfügung des General⸗Auditeurs der Armee. 13. Ja nuar. Landmesser, Dio. Auditeur der 4. Div., zur 16 Div., Wunsch, Justiz-⸗Rath, Garn. Auditeur in Mandeburg, nach Swine münde, Schulz, Div. Auditeur der 1. Div., als Garn. Auditeur nach Magdeburg, — vom 1. März d. J. ab versetzt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs -Ministeriums. . Januar, Plümer, Zahlmstr, vom 2. Bat. Füs. Regts. General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannor.) Nr. 73, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
Durch Verfügung der General- Kommandos. Zahlmeister. a versetzt; Baltrusch vom 2. zum 1 Bat. Gren. Regts. König Friedrich II (3. Ostpreuß.) Nr 4 Lyck vom 1 Bat. Gren Regts. König Friedrich Wilhelm II. (1. Schles. Nr. 10, zum Schles. Train⸗ Bat. Nr 6, Pe trusch von lektacnanntem Bat, zum 1. Bat. Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm II. (I. Schles.) Nr. 10, Thiele rom 1. Bat. 4. Niederschles. Inf Regts. Nr. 51, zum 1. Bat. 4. Oberschles. Inf. Regts. Nr 63, Krippendorf vom J. Bat. Füs. Regté. Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollern) Nr. 40, zum 3. Bat. Inf. Regts. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, Srentz von der 1. zur 2, König von der 2. zur 1. Abtheil. Schleswig. Feld ⸗Art. Regts. Nr. 98, — Beide zum 1. April, Seiffert vom 2. Bat. Inf. Regts. von Grolman (J. Posen.) Nr. 18, zum Train-Bat. Nr. 17; — b in Folge Ernennung über⸗ wiesen: Ada mheit dem 3. Bat. Inf. Regts. Nr 128. Roll dem * Bat. 6. Rbein. Inf. Regts. Nr. 68, Weiß dem 2. Bat. 5. Rhein. Inf. Regts. Nr. E56, Böbm dem 2. Bat. Gren. Regts. König Friedrich II. (3. Ostpreuß.) Nr. 4, Drescher der Reitenden Ab= Iibeilung Feld⸗Art. Regts. Prinz August von Preußen (Ostpreuß.) 3 4 Hoffmann dem 1. Bat. Inf. Regts. vo Borcke (4. Pomm)
r. 71. Fsöniglich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ?., Ernennungen, Beförderungen und Verseß ungen. Im aktiven Heere. 6. Januar. Feldhäußer, See. Lt. vom 2. Pion Bat. , Schin, Sec. Lt. vom 15 Inf. Regt. König Albert von Sachsen, — beide kommandirt zur Dienstleistunz beim 2. Train⸗Bat, zu diesem Truppentheil versetzt.
8. Januar. Carhben, Port. Fähnr. vom 14 Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, zum 6 Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von
reußen, Ritter v. TZyland er, Port. Fäbnr. vom 3. Inf.
egt. König, zum 3. Feld- Art. Regk. Königin Mutter, Fräedl, Port. Fähnr. vom 2. Fuß-Art. Regt, Wagner, Port. Fäbnr. vom 1. Fuß Art. Regt. vakant Bothmer, — beide zum 4. Feld⸗ Art. Reg. König — verfetzt. Amthor, Rager, Unteroffe. im 11. Inf. Regt. von der Tann, Wil m er, Unteroff im 5. Feld Art. Regt, Bruhn, Unteroff. im 2. Fuß ⸗ Art. Regt, — zu Port. Fäͤhnrs. befördert.
Im Beurlaubtenstande. 8. Januar. Rindle, Vize⸗ i ben der Res., dermalen dienstleiftend im 12. Inf. Regt Prinz
rnulf, zum Port. Fähnr. in diesem Regt ernannt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 7. Ja- nuar. Wolf, Bats Commandeur im 6. Inf. een e . Riten König von Preußen, Deißböck, Haupim. und Comp. Chef im 2. Jäger⸗Bat;, diesem unter Charakteris als Major und unter Ver—⸗ leibung der Aussicht auf Anstellung im Civildienste, — mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniferm der Abschied be⸗ willigt. Meister, Sec. Lt. a. D., die Aussicht auf Anstellung im Civildienste ausnahmsweise nachträglich verliehen.
Im Sanitäts- Gorps. 8 Januar. Dr Mankiewitz (Aschaffenburg), Assist. Arzt 1. Kl. der Res., in den Friedensstand des 5. Cher. Regts Erzherzog Albrecht von Oesterreich versetzt. Dr. Dreisch, Unterarzt im 19. Inf. Rent, Dr. Knauth, Unterarzt im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Dr. Wefsel (J. München), H echt (Würzburg), Ledermann, Faust. Weinbuch. Vogt, Dr. Borger, Dr. Tr eum ann, Weißel berg, Dr. Lange, Dr. Campbell, Dr. Ritter und Edler v. Riedel (I. München), Torn (Erlangen), Roemer, Dr. Neander (J. München), Göh!l (Landshut), Dr. Ei senstaedt (Bamberg), Unterärzte der Reserve, — zu Assist. Aerzten 2. Kl. befördert.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
9. Januar. Leybold, Garn. Verwalt. Insp. der Garn.
Verw. Passau, unter Verleihung des Titels eines Rechaungs⸗Rathes, in den erbetenen Ruhestand getreten. Durch Verfügung des General- Kommandos II. Armee⸗Corps. Keerl, Zahlmstr. beim 11. Inf. Regt. von der Tann eingetheilt. Zick, Zahlmstr, vom 5. Inf. Regt. Großberzog von Hessen, Rauscher, Zahlmstr. vom 2. Ulan. Regt. König — gegenseitig versetzt.
XIII. (Ftöniglich Württembergisches) Armee⸗Sornps.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen ꝛ. Im aktiven Heere. 12. Januar. v. Ihlenfeld, Königl. preuß. Oberst à Ia suite des Feld⸗Art. Regts. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8, von dem Kommando des 2. Feld⸗Art Regts. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bapern enthoben. Bickart, Major und Bats. Goömmandeur im Gren. Regt König Karl Nr. 123, mit Pension zur Disp. gestellt und zum Commandeur des Landw, Bezirks Biberach ernannt.
Im Sanitäts⸗Corps. Durch Verfügung des Corps— Beneralarztes. 4 Januar. HYöpfner, Unteroff. der Res. im Landw. Bezirk Reutlingen, zum Unterarzt der Res. ernannt.
Kaiserliche Marine.
Offiziere : Ernennungen, Beförderungen und Ver seßzungen. erlin, 10. Januar. Prinz Heinrich von Preußen Königliche Hoheit, Kapitän zur See und Commandeur der 1. Matrosen⸗Div, vom 26. Januar d. J. ab auf die Dauer von drei Wochen dem Ober Kommando der Marine attachirt.
Berlin, 6. Januar. Langemak, Korv. Kapt. z. D., Art. 2 der Werft zu Kiel, der Charakter als Kapitän zur See verliehen.
2 1. 97 =
Dentscher Reichstag. 45. Sitzung vom 16. Januar, 1 Uhr.
Am Tische des Bundesraths: die Staatssekretäre Dr. von Boetticher, ö von Maltzahn und Freiherr von Marschall, sowie der Staats⸗Minister von Heyden.
Die erste Berathung der Anträge Auer und Richter über Aufhebung, bezw. Herabsetzung der Lebens— mittelzölle wird fortgesetzt.
Abg. Schuler: Man dürfe sich nicht wundern, daß bei der gegenwärtigen Debatte so viele badischen Landeskinder daz Wort er— griffen. Es werde ja auch sonst immerfort auf badische Verhältnisse und badische Enqueten aufmerksam gemacht. Die Sozialdemokraten, obwobl sie sonst den Teufel als die einzige anständige Person in der Bihel bezeichneten, hätten doch in dieser Debatte auf die von der Bibel geforderte Nächstenliebe verwiesen und derart die Aufhebung der Getreidezölle begründen wollen. Dieser Appell an die Bibel stebe aber in keinem Zusammenhang mit der sonstigen Haltung der Sozialdemokratie, die ja keine Almosen wolle, sondern ein Recht auf Arbeit geltend mache. In der Bibel stehe aber auch folgender Spruch: „Du sollst dem Ochsen, der da drischet, nicht das Maul verbinden“. Das heiße auf die deutschen Verbältnisse angewandt: „Du sollft den Arbeiter genügend löhnen“. Das sei aber nur möglich, wenn dem Landwirth selbst in Folge der Schutzzölle ein Verdienst ermöglicht werde. In den Kranz von Blüthen, den die Sozialdemo— kraten für ihre Ansichten auftischten, wolle er hier ein recht hübsches Exemplar einer Blume hineinstellen In einer großstädtischen Fabrik solle einmal der Lohn nur 106—12 ½ wöchentlich betragen haben. In Folge eines damit zusammenhängenden Prozesses sei gerichtlich festgestellt worden, daß folche Löhne in der That als Hungerlöhne bezeichnet werden müßten. Es sei dann von anderer Seite zugegeben worden, daß solche Löhne die Arbeiterinnen absolut zwängen, ein gewisses Nebengewerbe zu treiben, wenn sie nicht ver—⸗ hungern wollten. (Der Präsident mahnt den Redner wiederholt, nicht von den Hungerlöhnen, sondern von den Getreidezöllen zu sprechen, die der Gegenstand der Ver— bandlung sind. Aber der Abg. Schuler kann sich von den Hunger⸗ löhnen nicht trennen und bemerkt auf eine erneuerte Mahnung: ich wollte von den Hungerlöhnen sprechen. Präsident: Und ich will, daß Sie nicht davon sprechen und rufe Sie, weil Sie sich meiner Aufforderung nicht fügen, zur Ordnung Darauf fährt der Redner fort: Die Getreidezölle hätten den großen Werth, daß sie das Aut⸗ land hinderten, ihre geringwertbige Waare auf den deutschen Markt zu werfen Auch auf dem Schwarzwald sei früher solche Konkurrenz bitter empfunden worden, und erst in letzer Zeit sei es besser ge⸗ worden. Auch die badische Landwirthschaft habe bis vor Kurzem nicht höhere Einnahmen gehabt, als etwa in den vierziger Jahren, während die Produktionskosten erheblich gestiegen seien. Wer es gut mit der Landwirthschaft meine, könne auch nicht zugeben, daß der Bauer allein keinen Vortheil von den Getreidezöllen habe. Wenn der Bauer seine Produkte selbst verzehre, womit solle er dann seine anderen Bedürfnisse bestreiten? Ein Grund für die Getreizezölle
liege auch in der modernen Aenderung der Verkehrsmittel. Früher
seien Brot und Getreide im Preise verschieden nach der Gegend gewesen. Gerade die modernen Verkehrsmittel zwängen dazu, durch die Schutzzölle die Preise einigermaßen in Ueberein⸗ stimmung zu bringen mit den Verhbältnisen der Getreide bauen⸗ den Länder. Er habe aus seinem Wablkreise eine Reihe von Zuschriften erhalten, die ihn sämmtlich aufforderten, mit aller Dewalt für die Forterhaltung der bestehenden Getreidezölle ein zutreten. Die Schreiber seien durckaus keine Großgrundbesitzer, sondern kleine Bauern. Ein Brief forderte ihn direkt auf, für Er böhung der Getreidezölle zu stimmen. Gerade der Umstand, daß für die gegenwärtige Legislaturperiode erheblich mehr Abgeordnete in das Centrum gewählt seien, beweise, daß das Volk Vertrauen in seine bis ˖ herige Wirthschaftspolitik habe. Die Landwirtbschaft bedürfe auch des Schutzes, denn ihr Betrieb werfe beute meistens dur zwei vom Fundert ab. Deshalb müsse die Landwirthschaft ebenso wie die
Industrie gegen die auswärtige Konkurrenz geschützt werden. Es dürfe nicht das ,,, eintreten, daß in der Industrie nur Groß⸗ industrielle und Fabrikarbeiter, in der Landwirthschaft nur Groß⸗ grundbesitzer und landwirthschaftliche Tagelöhner sich befänden, Das fei vielleicht das Ideal der Sozialdemokratie. Die Mehrheit des Hauses verkenne aber nicht die Wichtigkeit der Erhaltung des Bauern— standes. Da leider in den Industriebezirken sehr viel Explosivstoff aufgebäuft sei, müfse in dem konservativen Element des Bauernstandes die kräftigste Gegenwehr gesucht werden. Das möge Einigen nicht ge⸗ fallen; seine Partei aber werde stets für die Erhaltung der bestehenden Zustände eintreten. (Beifall rechts und im Centrum)
Abg. Schultze: Wenn auch an eine Annahme des von seiner Fraktion gestellten Antrages nicht zu denken sei, so sei er doch der festen Ueberzeugung, daß die Macht der Verhältnisse die Mehrheit über kurz oder lang zwingen werde, mit einem Spstem zu brechen, welches auf solche Weise die große Masse des Volks belaste. Daß diese Erkenntniß auch auf dem Lande sich mehr und mehr Bahn breche, beweise der Zuwachs sozialdemokratischer Stimmen in länd⸗ lichen Wahlkreisen, obwohl dort fast gar nicht agitirt worden sei. Hätten die Sozialdemokraten beispielsweise in Ostpreußen eine
größere Agitation entfaltet, so würde es gewissen Herren sehr schwer
geworden sein, in den Reichstag zu kommen. Seine Partei sei die erste, wenn es gelte, einer bestimmten Klasse zu helfen, weil sonst das Ganze leide. Der Getreidezoll komme aber nicht dem kleinen Grundbesitz zu Gute — und dies seien 80 ,ν —, sondern wesentlich dem Großgrundbesitz, der dieser Hülfe nicht bedürfe. Der Getreidezoll vertheuere das Brot, denn man sei auf die Einfuhr von Getreide angewiesen. In Königeberg sei an der Börse inländisches Getreide über 40 M höher notirt worden, als Transit, d. b. russisches Getreide. In Danzig steige diese Differenz sogar bis über 50 „S, und so viel mache der Zoll aus. Dazu komme die Preisfteigerung der übrigen Lebensmittel. Der arme Mann werde durch die hohen Zölle gezwungen, sich mehr der Kartoffel zuzuwenden. Die Lebenshaltung der kleinen Leute habe sich also entschieden verschlechtert. Dies gelte insbeson dere von seinem Wahlkreise Königsberg Königsberg sei der Daupthandelsplatz für Ostpreußen, nicht bloß für das ostpreußische Getreide, sondern ihatsächlich für den größten Theil des russischen Getreides gewesen. Durch die Getreidezölle sei Königsberg an den Rand des Abgrunds gebracht worden. Die dortige Arbeitslosigkeit habe zu den bedenklicksten Folgen Veranlassung gegeben. Im vorigen Jahre hätten sich Tausende von Arbeitern bor dem Rathhause zu⸗ sammengeschart und von dem Bürgermeister Arbeit verlangt. Das sei die Folge einer solchen unglückseligen WirthscaftSpolitik. Daß der Weften mit den Zöllen zufrieden sei, begreife er, denn dort sei der Boden ergiebiger. Auch die Vermehrung der Auswanderung?ziffer aus den östlichen Provinzen beweise, daß die Zölle ungünstig gewirkt hätten. Im Jahre 1889 habe die Auswanderung aus dem ganzen Deutschland 96 350 Personen betragen. Aus West und Ostpreußen, Posen und Pommern seien allein nicht weniger als der dritte Theil dieser Zabl cusgewandert. Man wandere aus, trotzdem man wisse, daß Amerika kein Land sei, wo jetzt noch Reichthümer zu erwerben seien. Dazu komme die Einführung der Grenzsperre, welche der Land ˖ wirthschaft gar nicht einmal genützt, dagegen dem armen Mann das Fleisch vertheuert habe. Wenn die Regierung nicht an die Vertheuerung der Lebensmittel geglaubt hätte, so hätte sie nicht im vorigen Jahre die Erböhung der Beamtengehälter beantragt. Sie sehe wohl selbst ein, daß auch für den Soldaten höhere Preise für Brot, Fleisch und höhere Futterpreise für die Pferde gezablt werden müßten. Man sage, die Zölle schafften dem Arbeiter mehr Arbeit; er bestreite das. Wolle man dem Arbeiter wirklich mehr Arbeit verschaffen, so nehme man die vorliegenden Anträge an. Der Abg. Graf Kanitz habe behauptet, daß der Lohn der Bergarbeiter um 20— 50 90 gestiegen sei. Selbst wenn diese Steigerung wirklich eingetreten wäre, so stände dem doch die Erhöhung der Lebensmittelpreise um mindestens 20 υ) gegenüber. Außerdem sei sie lediglich eine Folge der Strikes der Bergarbeiter Aus freien Stücken babe man den Bergarbeitern den Lohn nicht erhöht. In Folge der Zölle hätten die Arbeiter, die kleinen Beamten ihre Bedürfnisse einschränken müssen, auch die Bauern. Wirkliche Ver treter des Bauernstandes und der niederen Landwirthschaft würden hier nicht eher zu Worte kommen, als bis sich seine Partei darüber hermache und ein Dutzend Bauern als Abgeordnete bierher eitire. (Heiterkeit Man söage, es sei die Absicht der Sozialdemokraten, den Bauernstand zu verschulden, um ihn zu sich hberüberzuziehen. Ständen sie wirklich auf so wahnsinnigem Standpunkte, was würde ihnen ein verschuldeter Bauernstand belfen? Von einer Partei, die darauf ausgehe, die Massen zu verarmen, zu verschulden und zu proletarisiren, würde sich das Volk sicher abwenden; das wäre für seine Partei nur der reine Selbstmord. Im Gegentheil, sie wolle dafür forgen, daß die Ungerechtigkeit beseitigt werde; für die Proletarisation forge die rechte Seite des Hauses. Seine Partei wolls das Proletariat aus der Welt schaffen durch Beseitigung der erbärmlichen Zustände Selbst Rittergutsbesitzer aus Osipreußen hätten ihm versichert, daß eine Verbesserung in der Lage der land wirthschaftlichen Arbeiter und der kleineren Landwirthe in keiner Weise eingetreten sei, das Leben vielmehr viel schlechter sei als vor den landwirthschaftlichen Zöllen. Und dazu sei nicht der Geldlobn, sondern der Naturallohn, vorherrschend. Die Wohnungen der landwirthschaftlichen Arbeiter im Osten seien zehn Mal schlechter als die Schweineställe so manches Grafen im Westen. Die Leute müßten ihre Fenster mit Brettern vernageln gegen die Kälte und den Luftzug; der Gutsbssitzer lasse ihnen keine Schei⸗ ben einsetzen. Auch die Behandlung sei erbärmlich. In dem Reichs tagswahlkreise des Abg. von Kardorff habe ein Knecht sich allerdings eines Diebstahls schuldig gemacht, er habe aber nicht für seine Per- son gestohlen, sondern für die Pferde seines Herrn; denn er habe, weil er nickt genügend Futter bekommen, um die Pferde gut er halten zu können, selbst das Futter vom Boden herunter ge—⸗ nommen. Sein Herr habe ihm die Alternative gestellt, ob er ihn dem Gericht übergeben oder ibm 24 Peitschenhiebe geben solle. Der Knecht habe nicht an die Reohheit seines Herrn geglaubt und in seiner Angst die Peitschenhiebe gewählt. Der Herr habe seine Reit. peiütsche genommen und ihm 24 übergezogen, sodaß der Knecht acht Tage davon krank gewesen sei. (Große Unruhe rechts; Rufe: Namen nennen) Das sei im Wahlkreise des Abg. von Kardorff geschehen. Die Stimmen des Abg. von Kardorff bei der Wahl seien auch um 3000 heruntergegangen. Die Kornzölle bätten die kleinen Leute veranleßt, oppositionell zu stimmen. Der Abg. Freiherr Zorn von Bulach schildere die Verhältnisse in Elsaß-⸗ Lothringen mit sehr greller Farbe und meine, die dortigen Bauern wünschten eber eine Zollerhöbung. Gewiß, der Appetit komme eben mit dem Essen. Es fei drastisch, daß die Herren aus Elsaß Lothringen immer dann da seien, wenn es gelte, ihre eigenen Interessen wabrzu⸗ nehmen, während sie sich sonst nicht um die Interessen des Reichs kümmerten. ...
Vize ⸗Präsident Graf Ballestrem: Der Redner beschuldige die Abgeordneten aus Elsaß-Lothringen, d sie nur ihre Privatinteressen wahrnähmen und sonst nicht die Interessen des Reichs. Das wider⸗ spreche der Ordnung des Hauses, er rufe den Redner deshalb zur Ordnung (Beifall echts.)
Abg. Schul Fe (fortfahrendz: Es sei nicht seine Absicht ge = wesen, zu behaupten, daß die 8 ihre Privatinteressen verträten. Der Abg. Freiberr Zorn von Bulach behaupte, die kleine Gemeinde Gravelotte nehme in Folge der Kornzölle 8000 ½ mehr ein. Die