* 2 I
Angekommen: der kommandirende Genera
XVII. 6 Corps, General ⸗Lieutenant Lentze, Danzig.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. Januar.
. ö . S jestät der Kaiser und König nahmen heu früh 3 ab die Vorträge des ,, Chefs des Generalstabes der Armee und des Chefs ö. i . kabinets entgegen und empfingen um 1 Uhr zahlreiche mili⸗
tärische Meldungen.
Ihre Majestät die Kaiserin und k den flädtischen Behörden von Pote dam das nachstehende Aller⸗ höchste Handschreiben zugehen lassen: . Kö
Die erneute Versicherung treuer Anhãnglichkeit . zu ö Wänsche babe Ich beim Beginn des neuen Jahres von dem n, . und der Stadtverordneten Versammlung der Residenzstadt K dam gern entgegengenommen. Es ist wabr, daß Ic 36. . dem Gefübl herzlichster Dankbarkeit auf das abgela fene Jahr znr . blicken kann, welches Mich durch die Geburt des jũngsten n. Söhne in besonderer Weise beglückte und Meinen alteren . fröbliches Gedeihen brachte. Die für den Faiser Meinen Semabl. wie für die fernere segensreiche Entwickelung Meiner Söhne 46. gesprochenen Wünsche der stãdtischen Behörden haben 2 2 angenehm berührt. Der Stadt Vote dam, in deren 1 6. . glückliche Jahre verlebte, wiederhole Ich zugleich mit . . den Ausdruck herzlichen Woblwollens und wärmsten Intereses. Insbesondere werde Ich Mich freuen, dort auch ,,, Bestrebungen zur Linderung körperlicher oder geistiger Noth Schutz und Hülfe angedeihen zu lassen.
] ; . 20
Berlin, 19. Januar 1891. w
Kaiserin und Königin. An den Magistrat und die Stadtverordneten der Residenzstadt Potsdam.“
Die während der letzten Wochen über weite Ländergebiete ausgedehnten starken Schneefälle haben K schiedenen Gegenden Deutschlands sehr ,, ö im Eisenbahnbetriebe zur Folge gehabt, we ö. . Schädigungen für Industrie und Handel nach R . ö Nach den vom Reichs⸗Sisenbahnamt , . hebungen ist indeß anzuerkennen, daß von . . Eisenbahnverwaltungen in den letzten Jahren ö 1 eschehen ist, um derartigen Naturereignissen ö t uu egegnen. Die zu diesem Zweck getroffenen n,, bestehen meist aus Zäunen, Schutzwän den und . . welche in einiger Entfernung von den Schienen 3 r Bahn angeordnet sind und dem durch den Wind angeiriehenen
Schnee zwischen . . und dem Geleise einen Raum ng bieten sollen. zur 2 bis zu 3 m Tiefe sind den ,,, Stärksten ausgesetzt, während Einschnitte von größerer . bei nicht zu lange dauerndem Schneesturme an sich . . Raum zur Schneeablagerung bieten, ohne daß die 8 dienen überdeckt werden. Im Allgemeinen wird angenommen, 395 der Raum zur Schneeablagerung einen Ouerschnitt , . 4am haben müsse, wenn mit einiger Sicherheit anf die Freihaltung der Geleise soll gerechnet werden können. Werden daher jene Schutzwände zu nahe den Geleisen angebracht, 4 stisten sie bei langer dauernden Wehen eher Schaden als nen, . Auf Dämmen und da, wo die Bahn in der Höhe der Geländes liegt, sind Verwehungen weniger zu befürchten 3 treten wohl nur ein, wo Zäune, Buden und dergleichen 2. an der Bahn stehen und ein Ablagern des Schnees auf dem Bahnkörper herbeiführen. Den wirksamsten Schutz gegen 3. verwehungen bilden Waldstreifen von mindestens . reite längs der Bahn, die Anlage derselben erordert aber viel Grund und Boden, welcher oft nur zu hohen Preisen zu haben ö ö. Zur Beseitigung von Schneemassen, sei es nach, ae em Schneefall auf der Janzen Bahnstrecke, sei es nach Verwehnn⸗ gen an einzelnen Stellen, werden, sofern es fich. um . Schneetiefen handelt, sogenannte Schneepflüge mit Vorthei ver⸗ wendet. Am Geeignetsten sind die mit den Lokomotiven en verbundenen Schneepflüͤge. mit welchen eine Schneewehe 3 wa 15. m Höhe glatt durchschnitten und der Schnee auf 2 e. Meter zur Seite geworfen werden kann. In tiefen Einschni ö wird jedoch die Wirkung des Pfluges bald 23 ab⸗ geschwächt, daß der beim Durchfahren k . Schnee in Ermangelung von Raum in die Fahrbahn . . fällt und sich hier bei fernerem Schneefall so ö,. aß die Kraft der Lokomotive nicht mehr hinreicht, die Masse zu en. ö J. ann,, werden neuerdings bei größeren Schnee⸗ tiefen Schaufelmaschinen benutzt, welche den gelösten . auf große Entfernung seitwärts schleudern. Eine der ge räuch⸗ licheren Maschinen dieser Art ist folgen dermaßen ,. an dem Vordertheile eines großen, von einer Lokomotive geschobenen Wagens ist ein viereckiger, trichterförmiger, vorn offener, mit scharfen Rändern versehener Kasten aus Eisenblech angebta ht, welcher in der für die Freilegung des Geleises erforderlichen Breu sich in den Schnee hineinschiebt und diesen sodann einem Rade von 2,5 m Durchmesser zuführt, dessen in der Richtung des Geleifes liegende Achse von einer auf dem Wagen befindlichen Dampjmaschine in rasche Um⸗ drehung versetzt wird. Die Radscheibe besteht aus messerartigen, den Flügeln einer Windmühle ähn⸗ lichen Platten, welche die Schneemasse in dünne Streifen
mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 5 km in der Stunde ,, Maschinen, welche unseres Wissens in Deutschland noch nicht Verwendung gefunden haben, sollen fich sowohl . 4 auf die Schnelligkeit in der Freilegung der er,, 5 hinsichtlich des Kostenpunktes vortheilhaft bewährt ha 4. sodaß es angezeigt sein möchte, auch in Deutschland auf dazu 3 eigneten, besonders gefahrdeten Bahnstrecken Versuche mi nzustellen. ö Kö Richtung wird gegenwärtig auf Anregung . Reichs Eisenbahnamts der Versuch gemacht, ob es nicht möglich ist, die Beobachtungen der deutschen Seewarte zu benutzen, um die Bahnverwaltungen von bevorstehenden Schneestürmen telegraphisch in Kenntniß zu setzen, sodaß sie durch rechtzeitige Verfammlung von Arbeiterkolonnen, Heranholen von kö pflügen u. w. die Geleise freizuhalten im . wären. Wie uns mitgeiheilt wird, hat das Reichs⸗ Marineamt dieser Anregung bereitwilligst Folge . ge⸗ geben; da es indeß der Seewarte zur Aufstellung genügend sicherer Prognosen in dieser bestimmten K vorlaufig noch an ausreichenden Unterlagen fehlt, o wer . zunächst in einigen Eisenbahnbe z irken genaue statistische Er⸗ mittelungen über die Schneefälle und die . unter denen sie eintreten, durch die Bahnbeamten angestellt. Das Material wird bei der Seewarte gesammelt un einer wissenschaftlichen Prüfung dahin unterzogen, ob sich Grund⸗ sätze feststellen lassen, nach welchen Vorausbestimmungen ö Schneestürmen demnächst mit einiger Sicherheit getroffen werden können.
Ein Artikel im „Berliner Aktionär“ vom 21.2. V. enthält unter dem Rubrum „Kanalistzung der oberen Ddr in Betreff der Beziehungen der Stadt Breslau zu dem Projet einige Unrichtigkeiten. Die Leistungen, welche aus . kreifen für das Unternehmen zugesagt sind, waren dur Schul = verschreibungen nach einem in gleichartigen Fällen stets ., zur Anwendung gelangten Muster zu verbriefen. Der Magistra zu Breslau wünschte aber statt dessen einen Vertrag zu ö in welchem über die Bedingungen hinaus, an welche die Be⸗ schlußfassung der städtischen Löcperschaften die , Leistungen geknüpft hatte, Seitens der ö ung bestimmte Zusagen hinsichtlich der künftigen Behand ö ng des Lösch- und Ladeverkehrs beurkundet werden o ö Darauf konnte nicht eingegangen werden. Denn der Fi us würde dadurch in Ansehung von Fragen, welche zur Zeit noch gar nicht klar übersehen werden können und ganz . Gestaltung des Verkehrs vorzuhehalten sind, in das Verhä tniß eines der Stadtgemeinde durch Privatvertrag Verpflichteten ver⸗ setzt worden sein. Es ist somit auch unrichtig, daß es 3. um Gegenleistungen gehandelt hätte, welche von 3. Staatsregierung früher übernommen worden eien. ine Sicherstellung“ der übernommenen Leistungen, wie sie von Privatgesellschaften und Firmen verlangt . werden mußte, ift übrigens der Stadt Breslau nicht angesonnen worden. Die ordnungsmäßige Beschlußfassung der . Körperschaften gewährt der Staatsregierung an . . si die Bürgschaften, auf welche anderweit — nachdem das e vom 9. Juli 1886 / 6. Juni 1888, die Mangriffnahme des Projektes von der Sicherstellungꝰ der Interessenten beiträge abhängig gemacht hat — Werth gelegt werden mußte.
Dem in Nr. 15 des „R⸗ u. St-⸗A.“ vom 17. Januar mitgetheilten Erlaß des Regierung Krasidenten kö betreff ind die Kontrole über Auswanderzt, Rieg ö Cirkular-Erlaß des Ministers des Innern vom 20. . zu Grunde, welcher gleichmäßig an sämmtliche K he Regierungs Präsidenten, sowie an den Königlichen Polizei⸗ Priäfidenten in Berlin ergangen ist.
Ja einem Eirkularerlasse des Ministers des Innern vom 3. 3. 1875 ist auf die Wichtigkeit des In stituts der Waisenräthe, welches einen regen. Ver kehr iwischen den Vormundschaftsgerichkten und den Waisenräthen zur . setzung hat, für die Gemeinden sowie für die Erzie zung Ausbildung und das persönliche Wohl der Mündel ufmer ö. gemacht worden. Zu den, Obliegenheiten des . ö. gehört es namentlich, diej nigen Personen vorzuschlagen, we . inreinzelnen Falle zur Berufung als Vormundoder e , ꝛ geeignet erscheinen. Nach den gemachten Beobachtungen it e Erledigung dieser Aufgabe nicht immer mit der nöthigen 986 falt verfahren; insbesondere ist darüber Klage geführt wor 9 daß von den Waisenrä hen mitunter unbemittelte und ö. ö. unbedingt zuverlässige Personen als Vormünder und . in Vorschlag gebracht worden sind, obwohl ihnen, 6. . Vermögensbestände anvertraut werden mutten. . hr 3. jährigen Berathungen des Herrenhauses y . 2 Sitzung vom 8. Mai 1890 S. 193) hat der Qber= ,. . Struckmann aus ,,. rf hdl ge en n gun. Belebung des Instituts in il des ⸗ ye, etroffen' sei, unter dem Vorsißs eines Ptagiht nn die dortigen Waisenräthe zee, n ,, . kehrende Sitzungen abhalten zu ae. . . — k 5 ,,, 6 n . zulegen habe, auch jede Vormund a en e gnrsh, Folse dessen seien werthvolle Verbindungen Der iiser ö ., 5 , . a n n hen Singen m, n, iele Angelegenheiten ver⸗ sich mit den Waisenräthen über n,, e , ge rich standigt. Insbesondere wegen der Betheilig , int diefe Einrichtung noch zweckmäßiger 3 ; en n,, der Waisenrãthe, . , ,,, 6 e en s . e ft ung ein⸗ rung der übertragenen Fun e . K ihelnccher Grundfise, der Ge chäftsh gte Cammnrsset it unter dem Vorsitz eines Magistrats⸗ Kor . e 36 Bei heiligung, ö. ,,,, ö. et. fi linister des : n, ersucht, durch entsprechende Anweisung der
zerschneiden. Der zerkleinerte Schnee gelangt alsdann in eine Trommel, aus welcher ihn schnell rotirende Schaufeln durch eine in der Decke befindliche Oeffnung fortschleudern. Ueber dieser Oeffnung befindet sich eine verstellbare Klappe, die den Schnee je nach Bedarf rechts oder links zur Bahn lenkt. Der fortgeschleuderte Schnee fliegt in hohem Bogen 39
n' Behörden darauf hinzuwirken, daß die in , Einrichtung weiter ausgebildet und daß serner den Waisenräthen eingeschätft werde, ö. ö Fällen, wo Mündelvermögen zu verwalten ist, bei der . wahl von Vormündern und Pflegern mit, besonderer ö . zu verfahren. Ebenso hat der Justiz⸗Minister in einem Erla
sicht genommenen neuen Einri
Folge leisten werden. des Innern ist bereits
Minister des Innern ih. eine solche Fabrikation in An
Kontrakte, sobald es angängig artige Kontrakte nicht mehr zu
öffentlichen Schlachthäuser zu ruflich gestattet.
Lieutenant Hellhoff, ist am troffen und beabsichtigt, am
gehen.
Dres den. 24 Januar. sich dem „W. T. B.“ zufolge
Aus Mili -Bataillonen, de ruhender Herr Urgroßoater des
Ybeit nun vor 160 Jahren die 8
ments. . Aufstellung. So viele Jahre, allen Schlachtfeldern Europas
spanischen Halbinsel. Heldenmuth während
und den unwegsamen he tapferen unerbittlichen Gegner
329 8 sondere Auszeichnung wurde dem
Regiment führte.
4. * tung auch in den unrukigen = tapferer Gegenwehr im Feldzuge mandenr auf dem blutigen Schla Stämme, allen früheren Hazer Meiner Dirision und nicht am
denkwürdigen Feldzuges. von
Schlachtfeldern
— ** 8
fiel unter Meinen Augen am 18
Von den Niederlanden nach
ments Prinz Karl! ö. So soll es auch bleiben für
Kaiser unser Alleranädigster Krie
Augen den alten hessischen Wa
Um dem Regiment an d
Haltung und Führung einen wollens zu Theil werden zu
Säcular⸗Fahnenbänder
öffentlichen nachstehende Bull
Schwerin, den 22. Januar
bis 100 in weit hinweg. Wo der Schnee noch nicht sehr fest gelagert ist, kann der Schaufler Massen von 3 bis 3,6 m Tiefe
i ausgesprochen, daß eine regel mäßige Theil nahme 1 23 . i r, an den in Rede stehenden Arbeiten
abrikation von kün oder Vor⸗ . zu denselben, sofern nicht bestehende Verträge hinder⸗ lich sind, in Aussicht genommen, Dem entsprechend hat der
nach Berlin hier eingetroffenen . Genug bereits am Sonntag nach Berlin begeben.
Baden. l3ruhe, 23. Januar. 3 . . . ' meldet, . fortdauernden katarrhalischen Erkältungs zu andes die 9 6 aufgeben, Sr. Majestät dem Kaiser zum . . tage perfönlich seine Glückwünsche da rzu . Wenngleich das Gesammtbefinden wesen lich besser geworder ist, bedarf der Großherzog immer noch der Schonung.
Heffen. Kö in der gestrigen Nummer des „R. u. St⸗-A. in den nach . des . eingetroffenen Depeschen kurz erwähnte Tages⸗Befehl Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs an das 4. Großherzoglich Hessische Infanterie Regiment (Prinz Karl) Nr. 118 lautet nach der „Darmst. Ztg.“:
bei Meß und
Winterfeldzuge in den Gef un ) ö der Loire war Euer Regiment stets auff . Montlivault am 9. Dezember hat es im Verein n e . 4 ? Regiment gegen vielfache feindliche Uebermacht das Feld be . 2 und zur gleichen Stunde erstürmte eine kleine Schaar 8 . unter einem kühnen, begabten Führer das alte Sc loß Chambord, da Symbol des früheren Herrschergeschlechts Frankreichs.
isenrã für die ersprießliche Wirksamkeit der in Aus⸗
der Waisenräthe für die ersp 6. ö . . . i de, und daß die Vormundschaftsrichter den an sie er⸗ . Einladungen zu den Waisenrathssitzungen willige
ö. fanstalten des Ressorts des Ministeriums K seit längerer Zeit die Einstellung
stlichen Blumen oder Vor⸗
bestimmt, daß, falls etwa noch
alten stattfindet, die betreffenden
ist, aufzulösen und neue der⸗ schließen sind.
inifter für irthschaft, Domä Forsten Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forf : hat die Einfuhr von lebenden Schweinen aus Italien in die
Celle und Stendal wider⸗
M. Kanonenboot, Wolf“, Kommandant Kapitän⸗
22. Januar in Nagasaki einge⸗ 31. nach Hongkong in See zu
Sachsen.
Se. Majestät der König wird mit dem auf der Durchreise Herzog Thomas von
Se. Königliche Hoheit der
ren Ursprung bis zur Zeit des
spanischen Erbfolgekrieges binaufreicht, formirte Mein in Gott
Großherzogs Ludwig 1. Königliche zwei ersten Bataillone Eures Regi⸗
Ernste kriegerifche Zeiten brachen an, sofort nach der
fast ebenso viele Feldzüge; auf focht das Regiment Groß und
ĩ i iede e id Rhein in den 99er
Tinz, in den Niederlanden und am Rhein in gr lnt ggh e. 1807 in Preußen und Pommern, in Spanien don 1808 bis 1812, 1815 bei St unter, ih 2 Meines Hauses. — Die Glanzperiode in der Jugendgeschichte
taßburg unter einem heldenmüthigen
spielte si auf der
Regimentes spiclte sich ab fern von der Heimäth auf ö . Entfagung und Ausdauer, Aufopferung und vier langer Jahre . , . seinem alten Namen auf den wasserlosen Hochebenen Gastittens , kaskischen Gebirgsschluchten gegen einen
a f dag Glänzendste bewiesen,
i ildlich für je bten Soldaten! — Lange Jahre vorbildlich fär jeden echten Soldaten Jab
53 Friedens folgten, doch das Regiment strebte ö. ä. zu vervollkommnen, und erwarb sich so zu jeder Zeit die Anerkennung Meiner Hohen Ahnberren Ludw
ig II. und Ludwig III. Eine be= Regiment im Jahre 1836 zu Theil,
in Hochseli e ie Inhaberstelle übernahm und ockfeliger Herr Vater die Inhab ahm un . 261 treuer Sorgfalt und Wohlwollen für Sein
In dies en Periode zeigte das Regiment musterhafte Hal⸗ . abren 1838 und 1849 und ließ in
1863 seinen braven treuen Com- chtfelde.
Gine neue, bessere, größere Zeit bricht an. Die vereinten deutschen
auf immer vergessend, schaaren sich
mier des beldenmüthigen Kaisers Wilhelm J. Führung. — Auch
venigsten dem Regiment Prinz Karl
war es vergönnt, Theilnehmer an den Großthaten des ewig
1850671 ju sein. Auf allen an der Loire bewahrte das
sei ff Fin ritterliche andeur Regi inen alten Waffenruhm. Ein ritterlicher Commg K August am Bois de la Cusse. —
chien um Orleans und an beiden einem Platze. Bei
Spanien bis zu den blutgetränkten
i it, wie verschieden i iegs mitteln
den der Loire, welch lange Zeit, wie verschieden in Kriegẽ mi i e, mien. und doch in Einem und dem Vornehmsten immer gleich: Der unerschütterlichen Treue und Hingebung Meines Regi⸗
die Zukunft!
Eingedenk der großen glorreichen Vergangenheit 8666 ments, gelobe sich am heutigen Tage Jeder, wenn Se. ajestã
gsberr rufen sollte, es gleich zu tbun
. . ñ . den Vätern, den Helden in Spanien und an der Loire, stets vor
blfpruch Eurer rubmreichen Fahnen:
„Goit, Ehre, Vaterland! Segeben Darmstadt, den 23. Januar 1891.
Ludwig. . em Tage seines hundertjährigen
Bestehens, für die von ihm jederzeit bewiesene musterhafte
besonderen Beweis seines Wohl⸗ laffen, hat Se. Königliche Hoheit
der Großherzog den Fahnen des 1. und des 2. Bataillons
verliehen.
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 23. Januar.
Die „Mecklenb. Nachr.“ ver⸗ eins:
fe des Heutigen Tages ist in dem Zustand Ihrer König . , in keiner Hinsicht eme Verschlimmerung eingetreten. Das subjcktive Befinden Ihrer König sichen Hoheit bat sich merklich gehoben.
1861, 6 Ubr Abends. ; Pr. Mettenheimer. Dr. Müller.
J
Ihre Königliche Hoheit Hatte im Ganzen eine erträglich gute Nacht. Lungenaffektion und Schwäche der Herzthätigkeit haben nicht zugenommen, dagegen liegt der Appetit noch ganz darnieder und lähßt der allgemeine Kräftezuftand viel zu wünschen übrig. Temperatur
steigerung ist nicht eingetreten. Schwerin, den 23. Januar 1891, Vormittags 9 Uhr. Dr. Mettenheimer. Dr. Müller.
Anhalt.
Dessau, 23. Januar. Se. Hoheit der Erbprinz und Ihre Großherzogliche Hoheit die Erbprinzessin find gestern
von hier nach Karlsruhe abgereist.
Lippe. Detmold, 24 Januar. Der Minister von Wolf gramm hat laut Meldung des W. T. B.“ heute auf Befe des Fürsten den Landtag bis zum Herbst vertagt.
Oefterreich⸗ Ungarn. Wien, 24. Januar.
Krone erster Klasse verliehen.
Der Fürst⸗-Primas von Ungarn, Kardinal von Simor
. ; ; Der Kaiser sprach dem Domkapitel anläßlich des Hinscheidens des Kardinals in einem Telegramm seinen tiefen Schmerz über die Prüfung aus, von
ist gestern früh 8 Uhr gestorben.
welcher das Land und die Religion heimgesucht worden sei. Das Leichenbegängniß wird am 28. d. M., Vormittags, statt⸗ finden. Der Kaiser wird dabei durch den Erzherzog Friedrich vertreten sein. Minister-⸗Präsident Graf Szäpary drückte dem Domkapitel von Gran telegraphisch sein Beileid aus.
Bei der gestern im böhmischen Landtage fortgesetzten Budgetdebatte erklärte der Generalredner gegen die Vor— lage, Herold, die Jungezechen würden, abgesehen von den Klerikalen, mit allen Parteien der gegenwärtigen Reichtags⸗ Majorität zu paktiren in der Lage sein. Bei einem freund— lichen Entgegenkommen der Regierung würden auch die Jungczechen Entgegenkommen zeigen. Der General— redner für die Budgetvorlagen, Graf Clam-Marti— nitz, sagte, er sei fest überzeugt, der Ausgleich sei nicht gescheitert und müsse als eine Staatsnothwendigkeit zu Stande kommen. Dr. von Plener erklärte in Form einer that— sächlichen Berichtigung, er habe nicht vom Scheitern des Aus— gleichs gesprochen. Ebenso verwahrte sich Rieger gegen den ihm gemachten Vorwurf des Wortbruchs und bezeichnete den Ausgleich als unerläßlich für Land und Reich. Mächtige Faktoren träten für denselben ein. In dem Kampfe gegen den Ausgleich sei kein Sieg zu erhoffen. (Rufe von Seiten der Jungczechen: „Wir fürchten uns nicht.“
Großbritannien und Irland.
Das Parlament ist am 21. Januar wieder zusammen— getreten. In der gestrigen Unterhaussitzung erklärte der Unter-Staatesekretär Fergusson: Die jüngsten Vorgänge in Manica entzögen sich noch der Beurtheilung, die zum Theil von den geographischen Verhältnissen abhängen müßten. Die Unterhandlungen mit Portugal über die beiderseitigen Einflußsphären seien noch nicht beendet. Die von der britischen Regierung bei dem amerikanischen Obergericht in der Frage des Robbenfangs im Behringsmeer anhängig ge— machte Angelegenheit betreffe die Verletzung von Rechten nicht internationaler Natur, berühre daher nicht die diploma— tischen Verhandlungen. — Channing beantragte eine Re— solution, in welcher erklärt wird, daß die übermäßigen Arbeits—⸗ stunden der Bahnarbeiter eine Quelle der Gefahr für die Arbeiter und die Eisenbahn-Fahrgäste seien, daß das Handels— amt daher die Befugniß erhalten solle, die Arbeitsstunden der Eisenbahnarbeiter und-Bediensteten, wo dies nöthig erscheine, zu beschränken. Bei der Berathung erklärte der Präsident des Handelsamts Hicks-Beach: er finde den Antrag unpraktisch, aber die Zeit für die Untersuchung der Arbeitsstunden bei den Eisenbahnen scheine gekommen. Er (Hicks-Beach) hoffe, Channing werde seinen Antrag zurückziehen und ihn durch einen andern ersetzen, welcher erklärt, die über— mäßigen Arbeitsstunden der Angestellten der Eisenbahnen seien gefährlich für die Angestellten wie für die Reisenden. Ein Comité möge dann untersuchen, ob und in welcher Weise die Arbeitsstunden auf den Eisenbahnen durch Gesetze zu be— schränken seien. Das Unterhaus verwarf schließlich den An— trag Channing mit 141 gegen 124 Stimmen. In seiner am 21. d. M. in Cambridge gehaltenen, (in Nr. 20. d. Bl. bereits telegraphisch erwähnten) Rede brachte Lord Salisbury u. A. auch den geographischen Standpunkt in die Betrachtung der Ho merulefrage. Er sagte, die geo⸗ graphische Lage Irlands stehe absolut einzig da. Es gebe fast keine Insel auf der ganzen Erdkugel, welch: sich auf der falschen Seite des 50. Breitengrades in einer der beiden Hemisphären befinde. Eine Ausnahme sei England; England habe aber großen Mineralreichthum, welcher im Stande sei, einer zahlreichen industriellen Bevölkerung ihren Lebens— unterhalt zu verschaffen und ihr durch alle Schwierig- keiten zu helfen, welche das mangelhafte Klima sost erzeugen würde. „Setzt man“ sagte der Premier, „die Falk— lands⸗-Inseln und Island, welche kaum bewohnbar sind, bei Seite, so muß man sagen, daß Irland darin einzig dasteht, daß es eine geographische Lage hat, welche ganz ungeeignet zur Produktion ist, daß es eine Bevölkerung hat, die sich reißend schnell vermehrt und keine Mineralreichlhümer hat, die den Bewohnern helfen können. Dies sind die Faktoren, aus denen das Eiend Irlands entspringt, mag die Regierung gut oder schlecht sein. Die Iren sind gescheidte Leute. Sie sind talentvoller als die Englander und Schotten zusammen, aber sie haben nicht den schottischen Sparsamkeitstrieb und die englische Arbeitslust.“ . ö
Die Parnelliten haben die Absicht aufgegeben, die Wahl Sir Pope Hennessy's zum Abgeordneten für Nord⸗ Kilkenny anzufechten. William O'Brien, Dillon und Gill begaben sich von Paris nach Boulogne, wo in wenigen Tagen wahrscheinlich eine neue Konferenz von irischen Abge⸗ ordneten stattfinden wird. William Redmond ist bereits in Boulogne eingetroffen.
Der Ausfall der Er satzwahl in Hartlepool zu Gunsten des liberalen Kandidaten hat im unionistischen Lager keinen Schrecken verbreitet, da man sich gewiß ist, daß die Entscheidung nicht durch die Fragen herbeigeführt wurde, welche bei einer allgemeinen Wahl das Schicksal der Parteien
j Seiten Frankreichs der Handels- und Schiffahrts—
. Se. Majestät der Kaiser und König hat, wie „W. T. B.“ meldet, dem rumänischen Minister des Aeußeren Lahovari den Orden der Eisernen
sind indeß argwöhnisch, und die Vorposten sind verdoppelt worden, um auf jede Eventualität vorbereitet zu sein.
Kalakaua L., König der Sandwichsinseln, dort am 20. d. M. Nachmittags verstorben ist. Der dahingeschiebene Herrscher wurde 1836 als der älteste Sohn Kepaakea's und Kekaulnokus, einer Nichte des Königs Kamehameg J, geboren und bestieg mit Zustimmung des Parcaments als Nachsolger des Königs Limälilo J. den hawaiischen Thron. Seine Schwester, Prinzessin Liliuokalani, welche England im Jahre 1887 anläßlich des Regie rungs⸗Jubiläums der Königin Victoria besuchte, ist die präfumtive Thronerbin. Die Leiche des Königs Kalakaua wird auf dem Vereinigten Staaten ⸗ Kreuzer
werden, und zwar mit allen militärischen Ehren. hawaiische
neubeleben werde.
allgemeinen Wahlen werde umgestoßen werden.
zu errichten.
Schweden und Norwegen.
(FE) Stockholm, 21. Januar. Das Geburtstagsfest des Königs, welcher heute sein 62. Lebensjahr vollendet, wurde auf solenne Weise begangen; alle öffentlichen und viele private Gebäude, sowie die Schiffe im Hafen hatten geflaggt und die Schiffsholm-Batterie gab den Königssalut.
Wie die „Post- och Inr. Tidn.“ berichket, ist gestern von
Vertrag zwischen Schweden-Norwegen und Frankreich ge— kündigt worden. ; In dem Budgetentwurf für das Jahr 1892, der dem Reichstage gestern vorgelegt worden ist, verlangt der Kriegs-Minister eine außer— ordentliche Bewilligung von 2343 80990 Kronen, welche er zum größeren Theil für die Verstärkung der Festungen zu verwenden wünscht. Für die Anschaffung von Festungsgeschützen mit Zubehör sind 1100060 Kronen in Ansatz gebracht, für Befestigungs arbeiten bei der Hauptfestung Karlsborg 200 000 Kronen und bei Karlskrona 160 000 Kronen. In seiner dem Staats raths-Protokoll bei⸗ gefügten Begründung dieser Ausgaben weist der Kriegs— WMinister auf die Nothwendigkeit hin, in erster Linie für die Befestigungen zu sorgen, welche, wenn Schweden aus dem einen oder dem anderen Grunde genöthigt sein sollte, seine Veutralität mit bewaffneter Hand zu vertheidigen, für diesen Zweck vorzugsweise in Anspruch genommen werden dürften. „Es kann nicht kräftig genug betont werden“, sagt der Kriegs-Minister, „daß eine sogenannte Neutralitätserklärung sich nicht auf eine bloße Erklärung des neutralen Landes beschränken kann, daß es seine Absicht sei, sich in den Krieg nicht einzumischen, der auszubrechen droht oder bereits ausgebrochen ist, sondern diese Erklärung muß, besonders wenn der Krieg in der Nähe geführt wird, von wirklichen Rüstungen begleitet sein, wodurch das erwähnte Land seinen völkerrechtlichen Pflichten gemäß sich in den Stand setzt, wenn erforderlich, die kriegführenden Mächte mit Gewalt zu verhindern, daß fie zur Beförderung ihrer Zwecke sein Gebiet betreten oder dessen Hülfaquellen aus— nutzen. Von dem Umfange und dem Ernst dieser Rüstungen dürfte die Aussicht auf den fortgesetzten Genuß der großen Vortheile der Neutralität in hohem Grade, um nicht zu sagen ausschließlich, abhängig sein .. .“ Wie der Kriegs— Minister ferner hervorhebt, würden nach einem von König Oscar eingeforderien Gutachten von Sachverständigen für die Versetzung der Grenz festungen des Landes in Vertheidigungs— zustand, für die Anschaffung von Artilleriematerial, für die Errichtung von neuen festen Vertheidigungspositionen u. s. w. 9 bis 10 Millionen Kronen erforderlich sein. Diese Summe werde verhältnißmäßig hoch erscheinen, aber es könne nicht geleugset werden, daß das Material der Armee und vor allem die Festungen und deren Bestückung sich nicht in einem Zustande befinden, der mit dem entsprechenden Material der meisten übrigen Länder Europas zu vergleichen ist; und doch sei es leicht einzusehen, daß bei einer eventuellen Mobilisirung für Aufrechterhaltung der Neutralität die Be— schaffenheit der todten Vertheidigung eine besonders große Bedeutung erhalten werde. Der Minister bedauert, daß keine Aussicht dazu vorhanden ist, die nöthigen Mittel für das Vertheidigungswesen durch eine Anleihe zu beschaffen, wie das in anderen Ländern geschehe, weshalb nichts anderes übrig bleibe, als alle Anstrengungen auf die Vollendung und Verbesserung gewisser besonders bedrohter Punkte zu richten: das seien die Befestigungen, welche die Einfahrten von Stockholm und Karlskrona abzusperren haben. — Für die Flotte werden u. a. verlangt: 1250 000 Kronen als zweite Rate für den Bau des Panzer—⸗ schiffs „Thule“, 374 00) Kronen für zwei Minenboote erster Klasse nebst Ausrüstung, 490 000 Kronen für Artillerie— Material, 200 000 Kronen für die feste Minenverthei— digung u. s. w. — Die am 23. d. vorgenommenen Wahlen zu den Ausschüssen des Reichstages fielen, wie „W. T. B.“ aus Stockholm meldet, in der Etsten Kammer ziemlich unver— ändert zu Gunsten der Protektionisten aus, während in der Zweiten Kammer durchgängig Freihändler gewählt wurden. Amerika. Vereinigte Staaten. In der Sitzung des Re— präsentantenhauses vom 20. d. M. erneuerte sich die Aufregung des vorhergehenden Tages, weil der Präsident dem Abgeordneten für Texas Mills wiederum die Betheiligung an der Debatte über die Genehmigung des Protokolls des Hauses verwehrte. Bland und Rogers griffen hier— auf den Präsidenten heftig an, welcher in Erwiderung darauf erklärte, er handhabe die Geschäftsordnung, wie er sie verstehe und das Haus sie unterstütze, und er werde darin fortfahren, so lange er Präsident des Hauses sei. Me Kinley, der Führer der Republikaner, kündigte an, das Haus würde nöthigenfalls bis zum 4. März permanent tagen, um die Bundeswahlen-Vorlage durchzusetzen.
Einer Drahimeldung aus Pine Ridge zufolge haben nunmehr sämmtliche Truppen, mit Ausnahme des]. Fuß⸗ Regiments, ihr Lager abgebrochen und sich nach einem vier Meilen füdwärts gelegenen Punkte zurückgezogen, wodurch die Indianer ihre Stellung zwischen den Truppen und der Agentur erhalten. Diese Bewegung wurde vorgenommen, damit kleine Truppenabtheilungen nach Rushville dirigirt werden können, ohne die Aufmerksamkeit der Indianer zu erregen. Letztere
Aus San Francisco wird gemeldet, daß David
„Charleston / nach Hawaii überführt
Als der
Gesandte dem Präsidenten Harrison
) Aber das Blatt fügt hinzu: Man dürfe zuversichtlich hoffen, daß das Verdict von Hartepool bei den
Das Kriegs⸗-Minister ium hat beschlossen, im Lager von Aldershot ein Gebäude für die Ballon⸗-Abtheilung
seinem Bedauern Ausdruck, daß Hawaii einen guten und weisen Souverän verloren, unter dem das Land sich allgemeiner Wohlfahrt erfreut habe und der stets bestrebt gewesen sei, das gute Verhältniß zu den Vereinigten Staaten noch enger zu gestalten.
Mexiko. Einem in New⸗Hork eingegangenen Telegramm aus Mexiko zufolge hat der Präsident General Diaz selbst das Gerücht von bevorstehenden Veränderungen im Kabinet für völlig unbegründet erklärt.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (51.) Sitzung des Reichstages, der die Staatssekretäre Br. von Boetticher und Freiherr von Maltzahn beiwohnten, wurde zunächst der zu Wien am 2. Dezember v. J. abgeschlossene Vertrag, betreffend den Anschluß der österreichischen Gemeinde Mittelberg an das Zollsystem des Deutschen Reichs, in dritter Berathung genehmigt und sodann die zweite Berathung des Reichshaushalts-Etats für 1391—92 fortgesetzt, hie bei Titel 1 Kapitel 13a der ordentlichen Ausgaben des Spezial-Etats des Reichsamts des Innern (Reichs-Versicherungsamt) stehen geblieben war. Die Ausgaben für diese Behörde sind gegen den vorjährigen Etat von 446 185 s6 auf 743 725 sS, also um 297 540 6 erhöht, namentlich, weil die Durchführung der Alters- und Inyvaliditäts⸗-Versicherung die Einrichtung einer eigenen Ab— theilung mit einem Direktor und zunächst sechs Beamten, so— wie ein eigenes Rechnungsbureau verlangt.
Nach einem kurzen Bericht des Aba. Grafen von Behr brachte der Abg. Goldschmidt die Bedenken zur Sprache, die in berufsgenossenschaftlichen Kreisen bezüglich der Zu— sammensetzung des Reichs-Versicherungsamts und des Ueber— wiegens der juristischen Kräfte desselben im Vergleich mit den technisch gebildeten und erfahrenen laut geworden sind. Staatssekretär Dr. von Boetticher erwiderte darauf, daß ein Antrag des Präsidenten des Amts, ihm mehr Techniker zu überweisen, wenn genügend begründet, auch die Zustimmung der Centralverwaltung finden würde. Im Uebrigen könne der feste Plan des Etats nicht umgestoßen werden.
Auf ahnliche Bedenken des Abg. Rösicke antwortete der Staatssekretär bei Schluß des Blattes.
— In der heutigen (.) Plenarsitzung des Herrenhauses, welcher der Justiz-Minister Dr. von Schelling beiwohnte, theilte der Präsident Herzog von Ratibor zunächst mit, daß zu dem Gesetzentwurf, betreffend die außerordentliche Armenlast, noch folgender Antrag des Freiherrn von Wilamo— witz⸗Möllendorff eingegangen sei:
Das Herrenhaus wolle beschließen: an die Königliche Staats regierung das Ersuchen zu richten, in Erwägungen darüber einzutreten, ob es sich nicht ewpfeblen möchte, j
den 5. s6 des Gesetzes, betreffend die Ausfübrung des Bundes—
setzes über den Unterstützungswohnsitz, vom 8. März 1871 (Getz. Samml. S. J30) dabin abzuaͤndern, daß die Verpflichtung zur Unterstützung unvermögender Orts armenverbände an Steslse der Prozinzen den Kreisen übertragen werde.
Auf der Tagesordnung stand zunächst die einmalige Schlußberathung über den von der Königlichen Staatsregierung vorgelegten Rechenschaftsbericht über die weitere Ausführung des Gesetzes vom 19. Dezember 1869, betreffed die Konsolidation preußischer Staats⸗ anleihen. Der Berichterstatter Graf von der Schulenburg— Angern beantragte, den Rechenschaftsbericht in Ueberein— stimmung mit dem Hause der Abgeordneten durch Kenntniß— nahme für erledigt zu erklären.
Das Haus beschloß demgemäß ohne Debatte.
Bei dem folgenden Gegenstand, der Wahl des Ersten Vize-Präsidenten, waren 965 Stimmzettel abgegeben, von denen einer unbeschrieben war, 7 auf Herrn Arthur von Manteuffel (Redel), 2B auf den Grafen von Zieten-Schwerin, ss5 auf den Freiherrn Otto von Manteuffel (Krossen) lauteten. Letzterer war somit gewählt und erklarte, die Wahl annehuien zu wollen.
Als Schriftführer an Stelle des Herrn von Schöning wurde durch Akklamation Herr von Rohr (Hohenwulsch) gewählt, der, da er im Hause nicht anwesend, von seiner Wahl benachrichtigt werden wird.
Es folgte die Berathung von Petitionen.
Die Petition des Magistrats zu Tribsee wurde durch Uebergang zur Tagesordnung für erledigt erklärt, die Petition des Dr. Knappe in Raibor wurde der Regierung bei der dem— nächst zu erwartenden Schulreform zur Erwägung überwiesen. Ueber die Petition des Lehrer-Kollegiums der Mittelschulen und der höheren Mädchenschule zu Wernigerode beschloß das Haus in Erwägung der bevorstehenden gesetzlichen Regelung der Mittelschulen und höheren Mädchenschulen zur Tages ordnung überzugehen. Eine Reihe von Petitionen wurde als zur Erörterung im Plenum für ungeeignet erklärt.
Es folgte die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die außerordentliche Armenlast.
Zu, den Kommissionsbeschlüssen liegt noch ein Antrag von Zieten-Schwerin vor. Derselbe lautet:
Das Herrenhaus wolle beschlietzen:
1) im 5. 31 erster Absaz zweite Zeile vor dem Worte Be⸗ wahrung einzuschieben Aufnahme, binter dem Worte Be⸗ wahrung“ einzuschieben „Erziehung, Ausbildung“;
2) im §. 31 erster Absatz fünfte Zeile das Wort und“ zu streichen, dagegen binter dem Worte Bewahrung“ einzuschieben Erjiehung und Ausbildung“;
3) im 8§. 31 erster Absatz vierte Zeile statt welche der Anstalts.« pflege bedürfen“ zu sagen „so lange sie der Anstaltspflege be— dürfen!;
4 im §. 3! zweiter Absatz den letzten Satz, welcher beginnt: dem Kreise bleißt 2c zu streichen und an dessen Stelle zu fetzen; dem Kreise bleibt der Rückgriff in ganzer Höhe der Kosten gegen den Kreis vorbebalten, dem der endgültig fürsorgepflichtige Armen— verband angehört. Demjenigen Kreise, welchem der endgültig fürsorgerflichtitié? Armenverband angehört, steht das Recht zu, ein Drittel der aufgewendeten Kosten von den nächten An- gebörigen des Hülfsbedürftigen (Geisteskranken, Idioten, Epiley⸗ tischen, Taubstummen und Blinden) zu erheben, wenn setztere nicht bereits Armenunterstützung empfangen. In diesem Falle bat der Ortsarmenverband das eine Drittel der Kosten dem Kreise zu er statten.
Der Landes-Direktor von Levetzow begrüßte die Ten—
denz des Gesetzentwurfs, der eine Unterbringung von Geistes⸗ kranken, Idioten, Epileptischen, Taubstummen und anderen
amtliche Meldung von dem Ableben seines
bestimmen. Die n e,. verhehlt sich nicht, daß der Ausfall die
der Wahl den Muth der niedergeschlagenen Gladstonianer
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, n. in besonderen Anstalten dem Landarmenverbande ö n . em z auferlege. Königs erstattete, gab der Präsident, wie die „A. C.“ berichtet,! w
r Die Familie und die Angehörigen der Kranken ären dazu sehr oft nicht in der Lage.
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