gefübrte Bau der Firma, der den vielen hundert Arbeitern ein Ge⸗ fellschaftshaus sein foll. Das Hauz ist soweit fertig gestellt, daß es in den Weibnachtsfesttagen eingeweiht werden konnte. Kaffeezimmer und Gasthäufer, Billardzimmer, Kegelbahnen, einen Saal für Vor- träge, eine Bühne und manches mehr wird das Haus erhalten.
Mit Beginn des neuen Jahres ist in Köpenick das Gesellschafts⸗ baus der Spindler'schen Fabrik in Berlin eröffnet worden Dieses Haus enthält zunächst einen großen Saal, welcher 2000 Personen faßt In diesen mündet eine Anzahl kleinerer Räume. Das Erd⸗ gesckoß hat auch eine mit allen Neuerungen ausgestattete große Küche. Zweck des Gesellschaftshausfes ist, den Arbeitern und Begmten der Spindler'schen Fabrik, welche nicht Gelegenheit haben, in ihrer Woh⸗ nung zu Mittag zu speifen, einen billigen, naht und schmackbaften Mittagsẽtisch zu bieten und ihnen Gelegenheit für aefellige Zusammen · künfte zu geben. Der Oekonom des Gefellschaftshaufes erhält ein festes Gehalt, während das geschäftliche Rifiko vom Erbauer, dem Kommerzien⸗ Rath W. Spindler, getragen wird. .
Di Köchlin'sche Fabrik in Lörrach hat eine betrãchtliche Summe ausgeworfen, um die Altersrente der Bezugs berechtigten aus der Fa⸗ brik zu erhöhen. Auch hat dieselbe an verschiedene Familien den Bezug eines Quantums Keks oder Kohlen als Winterunterstützung bewilligt.
66 erneuten Beweis seiner Arbeiterfreundlichkeit leistete zu Weihnachten Hr. Fabrikbesitzer Ernst Heubach in Köppelsdorf (Thü⸗ ringen) durch Zuwendung bedeuten der Geldgeschenke an mehrere seiner Arbeiter. Er Überreichte jedem derselben ein Sparkaffenbuch über 50 60.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber die Arbeiterbewegung in der Lausitz wird der ‚Lpz. Itg.“ geschrieben: Die Bestrebungen, der Sojialdemo⸗ är ati, ihre Lehren auch auf das flache Land hinaus—⸗ zutragen, begegnen vielfach Mitteln der Abwehr in der Lausitz, wo fich immer mehr Vereine bilden, um die Sozialdemokratie zu bekämpfen. Solche bestehen zur Zeit in Löbau, Ebers-⸗ bach, Kunewalde, Weißenberg, Hochkärch ꝛe. — Das erfolg · reichfte Mittel dürfte jedenfalls fein, die Agitatoren in ihren Ver⸗ sammlungen aufzusuchen und ihre Ausführungen an Ort und Stelle zu widerlegen, es giebt ja genug Männer, welche sich hierzu eignen. In den Fabrikdistrikten ist es aus begreiflichen Gründen jetzt ziemlich ruhig geworden und ein Versuch der Reichenberger Sozialdemokraten, in Georgswalde, eine Versammlung einzu⸗ berufen, wobei man auf vielen Zuspruch aus Sachsen rechnete, ist ins Wasser gefallen, weil die K. K. Bezirks hauptmannschaft in richtiger Würdigung der Sachlage die Abhaltung der Versammlung derbor. Die Einberufer waren bei den Strikes in Gersdorf sebr thätig gewesen. Wenn sich nach einem Bericht der Säãchs. Arbeiter- Zeitung“ Sozialdemokraten in (iner Versammlung zu Groß⸗ schönau ungezogen aufführten, so ist das ja nichts Neues und hat nicht riel zu sgen. Die Versammlung war von Arbeitgebern zu dem Zwocke einberufen worden, die Arbeiter über die Alters⸗ und Invaliden versicherung zu belehren, die ja bekanntlich den Beifall solcher Leute nicht findet, obschon gerade sie recht ängstlich bemüht sind, sich darin zu informiren und in der Praxis vermuthlich die Erften fein dürften, welche das Gesetz in Anspruch nehmen werden.
In Halle a. S. fand am Sonnabend eine, wie die Mgdb. Ztg. berichtet, von etwa 1600 Personen besuchte Versammlung Ärbeitslofer statt. Es wurde von verschiedenen Rednern beklagt, daß die dortige Stadtverwaltung für die Arbeitslosen nichts thue; der von der Siadt gezahlte Tagelohn für Schneeschaufeln wurde für unzulänglick erklärt. Schließlich wurde der Beitritt zum sozial⸗ demokratifchen Wahlperein empfohlen und eine im sozial— demokratischen Sinne gehaltene Resolution angenommen.
In Hannover erklärte es am 24. d. Meine von etwa 1500 Personen besuchte Versammlung von Arbeitslosen einem Bericht der „Frkf. Ztg. zufolge für Pflicht der Regierung und der Volksvertretung, daß das Recht auf Arbeit zur Grundlage der Staatsordnung gemacht werde.
In Leipzig beschloß der „‚Lpz. Ztg. zufolge eine Versammlung ron Härtnergehülfen auf eine bessere Organisation der Gärtner hinzuwirken, und für die Interessen der Arbeiterpartei einzutreten; man wählte hierauf einen Vertreter in das Gewerkschaftskartell.
Zur Aussperrung der Schreiner in. Mainz schreibt man dem Vorwär sn (. Berl. Volkebl.“), daß die Situation unverändert wie vor drei Wochen sei, nur die Zahl der Ausständischen sei auf 230 gestiegen.
Wie dasselke Blatt berichtet, hat die Berliner Arbeiter⸗ schule bereits nahezu 4000 Maglieder.
Aus Glasgow meldet ein ‚Wolff'sches Telegramm vom gestrigen Tage, daß die durch den Strike der Gisfenbahn⸗ Zedtiensteten hervorgerufene Lage fast unverändert ist. Indessen haben in Folge einer Erleichterung des Verkehrs der Züge die meisten Bergwerke und Fabriken, die seit dem Beginn des Strikes gefeiert haben, beute die Arbeit wieder aufgenommen.
In Malaga haben, wie ein Telegramm der „Köln. Ztg.“ mit⸗ theilf, die Hafenarbeiter die Arbeit eingestellt.
Mitwirkung der Postanstalten Belgiens bei der staat⸗ lich eingerichteten Leibrenten⸗ und Altersversicherung.
Durch einen unterm 25. Oktober 1890 ergangenen Königlichen Erlaß sind, wie wir dem ‚Archiv füc Post und Telegraphie' entnehmen, seit dem 15. Nopember 1890 alle Postanstalten Belgiens, einschließlich der Sammelstellen, sowie auch sämmtliche im belgischen Postdienst be—⸗ sckäftigten Landbriefträger den Zwecken der nnter Staaisgarantie be— stebenden Rentenversicherungsanstalt in demselben Umfange dienstbar gemacht, wie schon seinher den Zwecken der Staaissparkasse.
Die durch Gesetz vom 15. Mär; 1865 zugleich und in Verbin⸗ dung mit der Staats sparkass- begründete Renten ver sicher ung anstalt (Gaisse de retraite bat die Versicherung entweder von sofort zahl baren oder von aufüeschobenen Leibrenten zum Gegenstande. Beittitis berech at für sich selbst und für einen Dritten ist jede Person im Alter Ta wenigstens 18 Jahren Der zu veirfichernde Dritte darf indeß nicht unter 10 Jahre alt fein. Renten können ecworben werden im Betrage von 12 Fꝛ. bis zu 1200 Fr. jährlich.
Die sofort z:blbaren Leibrenten müßen durch volle einmalig; Kapitaleinzahlung bewerkstelligt werden, welche wenigstens Jo groß sein muß, daß damit die Mindeftrente von 12 Fr. erworben werden kann; sis nehmes ibren Anfang am . desjeni sen Moanatz, welcher dem Monat der Einzahlung folgt.
Die aufgescho benen Leibrenten werden je nach Wabl des Versscherers erst' zablbar, wenn der Bersich rte das 50. gebens- fahr oder cines der zwischen dem 0. und 65. Lebens⸗ jahre liegenden Jahre zurückgelegt hat. Ihre Bersicherung kann mit oder oßn? Rückgewähr der Kapitaljahlung für den Fall des Todes des Verfickerten erfolgen. Die Kaxizaleinzahlung kann entweder in rollen Beträgen starthahen. welche zur Fest⸗ fetzung von Renten? sogleich geeignet find, oder auch in Theilbeträgen, welche an sich einzeln sür den Erwerb einer Rente noch nicht hinreichen. Die Theiliahlungen wieffen wenigftens 1 Fr. betragen und dürfen auf Bruchtheile (ines Franken sich nicht erstrecken. Die Verwaltung setzt fest, welcher Rentenaatheil auf jede Theilzah= lung entfällt. Ergeben die bewirkten Theilzablwagen zu dein für den Eintritt dez Rentengenusses festgesetzten Zeitpunkte noch nicht eine Rente von 1 Franken, so wird der Versicherse aufgerorderz, die Zꝛblung zu vervollstäntigen. Kommt der Letztere dieser Aufforderang nicht nach, lo werden ihm die gemachten Einzahlungen unter Hinzurechnung der
sich bei Anl gung gleicher Betrage in der Spar fasse ergebenden Zinsen von Amtswegen als Sparguthaben angelegt.
ö. . eine r,, , Leibrente ver iche rte Person, welche s . 9 . . ö. Dãnde Anrbein finder, erwerbsunfähig, Menn nn 46 . 9 n n r Rente, gesett werden; diese K i., ̃ . e, . des wirflichen Alter beim Ein J
— erlust eines Gliedes oder eine Sinneswer fzeuges, oder
durch eine in Fo'ge eines Betriebsunfalles eingetretene andauernde Krankheit hervorgerufen, so tritt der Versicherte sofort in den urverkürzten Genuß derjenigen Renten ein, welche er seit wenigstens fünf. Jahren für sich erworben hat. In. keinem Falle sollen jedoch diese Art von Renten den Betrag von 360 Fr. über⸗ eigen. . Endlich wird auch noch eine Summe von 25 Fr. als Ersatz für Beerdigungskosten aus der Rentenversicherungskasse in denjenigen Fällen gezahlt, wenn ein Versicherter, für welchen die Rentenzahlung bereits begonnen hat, in Dürftigkeit stirbt .
Bei der Abwickelung dieses in den Grundzügen kurz zusammen gefaßten Leibrenten⸗Versicherungsgeschäfts werden nun fortan die belgischen Postanstalten im umfangreichen Maße mitwirken. Sie werden sowobl einmalige Kapitaleinzahlungen und Zahlungen von Theilbeträgen zum Erwerb von Renten entgegennehmen, wie auch die fortlaufende Zahlung von Leib⸗ renken, die Auszahlung von Begräbnißkosten und die etwaige Rück⸗ zahlung von Kapitalbefrägen bewirken. Bei Entnahme der Einzah⸗ lungen für den Rentenerwerb werden außerdem die Landbriefträger betheiligt sein. . ;
Die Seitens der Postverwaltung über diesen neuen Dienstiweig erlassene Sienstanweisung schließt sich im Allgemeinen eng der über den Postsparkassendienst an.
An Einzelheiten entnehmen wir der Anweisung noch Folgendes: Ueber den Erwerb einer aufgeschobenen Leibrente werden Rentenbücher (livrets de retraite) ausgegeben, welche, von der Centralstelle aus⸗ gestellt, in jedem Einzelfalle durch Vermittlung der Postanstalt an den Versicherer gelangen. Solche durch Vermittelung der Post⸗ anstalten erworbenen Rentenbücher gelten als Post · Rentenbücher (lirrets postaux) und können für den Verkehr mit sämmtlichen Post⸗ anstalten Belgiens — zunächst allerdings nur versuchsweise — benutzt werden.
Bei Einzahlung der zulässigen Theilbeträge im Mindestbetrage von L Fr. kann, wie bei der Postsparkasse, von Postfreimarken zu 5 und 10 ' Cis. Gebrauch gemacht werden. Die Summe der be— wirkten Einzablung wird in jedem Falle im Rentenbuch durch Ver⸗ wendung eines entsprechenden Betrages in Quittungsmarken (coupons- regus) bestätigt. Eine Abweichung tritt bei der erstmaligen Ein,; zahlung auf eine aufgeschobene Leibrente und bei der Einzahlung auf eine fofort zahlbare Rente Überhaupt insofern ein, als die Quittungs— marken auf dem in diesem Falle nothwendigen schriftlichen Antrag des Versicherungs nehmers anzubringen sind. Die Postsammelstellen dürfen Einzahlungen zum Rentenerwerb nur bis zur Höhe von 1000 Fr, die Landbriefträger solche nur bis zum Betrage von 509 Fr. entgegen— nehmen. Die Perfonen, welche Zahlungen an die Landbriefträger machen, müssen bereits im Besitz eines Rentenbuchs sein.
Der Eintritt in den Genuß der aufgeschobenen Leibrente beginnt mit Tem Monat, welcher demjenigen folgt, in welchem der Ver— sicherte das für den Rentenbezug festgesetzte Alter erreicht hat. Wenig stens einen Monat vor Eintritt dieses Zeitpunktes muß der Ver— sicherte sein Rentenbuch durch Vermittelung einer Postanstalt an die Centralstelle der Versicherungsanstalt einsenden. Die Centralstelle fertigt darauf einen Rentenbrief (brevet de rente) als Berechtigungs⸗ ausweis für den Versicherten aus und übersendet diesen mit der An— wei ung zur Zablung an die Postanstalt. In derselben Weise wird Sei⸗ tens der Eenttalflelle im Falle einmaliger Kapitalzahlung Behufs Erwerb einer sofort zahlbaren Rente verfahren.
Die Zahlung der Renten findet allmonatlich am Monatsende statt. Sse hört mit Ablauf des dem Tode des Rentenberechtigten vorangegangenen Monats auf. Die Zahlungen haben, nur gegen Vorjeigung des Berechtigungsausweises und gegen Quittung statt. Berlegt der Berechtigte seinen Wohnsitz, so kann er verlangen, daß die Rentenzahlung einer anderen Postanstalt überwiesen werde,
Das unter Beding der Rückgewähr eingezahlte oder allmählich angesammelte Kapital für eine aufgeschobene Leibrente wird im Falle des Todes des Versicherers den berechtigten Hinterbliebenen desselben nach Abzug der Verwaltungskosten von 30so ausgezahlt. Die Er⸗
theilung der bezüglichen Zahlungs anweisungen geschieht nur auf An—
trag der Berechtigten Seitens der Centralstelle. Ein Gleiches gilt bon der Anwejsfung der Begräbnißkosten. Seitens der Postanstalten sind derartige Zahlungsanweisungen wie die Zahlungsanweisungen für Rechnung der Postsparkasse zu behandeln.
Die in der Post⸗ (Staats-) Sparkasse angesammelten Guthaben können ohne weitere Förmlichkelten zum Erwerb von Leibrenten ver— wendet werden. In diesem Falle ist Seitens der Postanstalten ohne Rücksicht auf die Höhe der zur Verwendung kommenden Summe so zu verfahren, als ob es sich um die Rückzahlung eines Betrages von unter 100 Fr. handelte.
Die Postbeamten, einschließlich der Landbriefträger, erhalten für ihre Mitwirkung bei der Bildung von aufgeschobenen Leibrenten — nicht aber bei der Bildung sofort zablbarer Leibrenten — Vergütungen, welche sich nach Prozent des eingezahlten Kapitals, wie folgt, stellen:
1) bei Zahlungen bis zu 100 Franken
a. ohne Beding der Rückgewähr... . 19e,
b, mit Beding der Rückgewähr... 14 2) bei Zahlungen über 190 Franken
a., ohne Beding der Rückgewähr oso,
b. mit Beding der⸗Rückgewähtääꝛ. . 14 ..
An diefen Vergütungen nehmen die betheiligten Postbeamten klassen in einem fest bestimmten Vahältniß Theil.
Um die Kenntniß von den in Bezug auf die Rentenversicherung getroffenen en uen Einrichtungen in die breiteren Schichten des Volks, namentlich auch in die AÄrbeiterklasse, bineinzutragen, wendet sich die Postverwaltung an den Eifer und das Pflichtgefühl ihres Personals, indem sie darauf aufmerksam macht, daß immer ein angemessener Vorrath von Sruckschriften zur Verbreitung dieser Kenntniß zur Ver— fügung der Postanstalten vorräthig gehalten werden wird, welche ihrerseits mit der Vertheilung an das Publikum unausgesetzt fort fahren sollen.
Kunst und Wissenschaft.
Verein für Geschichte der Mark Brandenburg.
In der Sitzung vom 14. Januar, legte Hr. Professor Sch molter eie im Dresdener Staatsarchiv gefundene Beschrei⸗ bung Berlins aus dem Ja bre 1723 vor, in welcher Berlin unter dein Bude einer rein milttärischen Festungsbevölkerung geschil= dert und die Königliche Familie, die Hoffeste, die Minister, die Truppen und Offiziere in tbeils ironischer, theils karrikirender Weise dargestellt werden. Der Vortragende wieg nach, daß nach dem Fund⸗ ort in den Akten, nach dem Inhalt, nach den Urtbeilen und einzelnen Aëussprüchen, di: mit dem Tagebuch des Feldmarschalls Grafen von Flemming Übereinstimmen, nur der Letztere oder einer seiner Ver⸗ trauten der Autor sein könne. Flemming war im Mai und Juni 17273 in Berlin, und die Beschreibung ist vom 30. Juni 1723 datirt. Gin Reihe eigen bümlicher Aussprüche, besonders auch über die vrerßische Ürnee, würden erst. durch Vergleichung mit ren Tagebuchaußzeichnungen verständlich; zugleich erkläre der Srandvunkt des vornehmen saächsischen Hoskavaliers die tadelnden und übertriebenen Ursbeile. Immer bleibe die pikante Schilderung ein werthvoller Beitrag für das damalige Berliner Leben und sei daher wobl werth, in den Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschickte, die der Verein herausgiebt, veröffenilicht zu werden. — Hr. Professor Koser beschrieb ein bisber unbekanntes, zur dem— nächstigen Veroffentlichung in den Forschungen zur brandenburgischen und preußirchen Geschichte bestimmtes Tagebuch, welches Friedrich der Große als Kronprinz wäbrend des Rbein - Feldzugs von 1734 gefübrt hat, und machte einige Mittheilungen aus dem Inhalt. Die Eintragungen, abgerissene Notizen in französischer Sprache, in flücktiger Bleistiftsschrift auf das Papier geworfen, bezithen sich vor⸗ wiegend auf rein äußerliche Begebenheiten, tragen aber doch bier und da eine individuelle Färbung und geben jür einige bisher nur unsicher überlieferte Züge erwünschte Bestäligung. Den Schluß bilden deuische Reime in österreichischen. Dialekt. — Hr. Pr. Hintze gab in Anschluß an srühere Mittheilungen einen
Ueberblick über die Wirksamleit des V. (Fabriken und Kom⸗ merz) Departements in der zweiten Hälfte der Regierung Friedrich des Großen. Trotzdem die Behörde als eine den ganzen Staat einheitlich umfassende gedacht war, unterlag doch that⸗ sächlich ihre Wirksamkeir in Folge der territorialen Verhältnisse mancherlei Einschränkungen und äußerte ihre volle Energie im Wesent— sichen nur in den sogenannten mittleren Provinzen. Die im Jahre 1757 durch Aufhebung der Plenarberathungen eingeführte Selbständig⸗ keit der Behörde Hlieb trotz manchen daraus ensstehenden Reibungen mit den anderen Departements, in der Hauptsache bis zum Tode des Königs unangetaster. Der Vortragende ging dann näher auf die Gesckäfte des Departemenis und auf die Grund fätze ein, nach denen sie geführt wurden. Er trörterte dabei das Verhältniß der Behörde zur Acciseverwaltung, die dem Namen nach mit dem V. Departement kombinirt, in der That aber unter der Regie Janz selbständig geworden war und in den zell—⸗ politischen Fragen mehr den fiskalischen Standpuakt vertrat gegenüber den wefentlich auf den Schutz der Industrie gerichteten Bestrebungen des V. Departements, — ferner die Benchuagen zur Statistik, namentlich des Handelsverkehrs, deren Hauptzusammenstellungen, die sogenannten Generalbalancen, die Hauptgrundlage für die Maßnahmen des Königs wie des V. Departements bildeten. Die Grundsätze, welche das V. Departement bei Begründung, Leitung und Be⸗ aufsichtigung der Manufakturen befolgte, wurden kurz angedeutet, ebenso die einzelnen zu diesem Behufe eingerichteten Institute und Organe (Manufakturkasse, Meliorationépläne, Reglements und Schauämter, Manufakturkommission, Fahrikinspektoren u. a) Der Voctragende wies besonders darauf hin, daß, ob; wohl diese gesammte Thätigleit sich in erster Linie auf die Begünstigung kapitalistischer Unternehmungen richtete, doch ein sehr wesentlicheß Moment darin der Arbeiterschutz war, den der König mit demsel ben Nachdruck übte, wie den Bauernsckatz, und der für den Geist, mit welchem das VJ. Departement seine Auf« gaben angriff, eines der bezeichnendsten Merkmale war. Es Folgte dann eine Uebersicht der seit 1774 in dem V. Departement thätigen KFeamten. Es kamen dabei zut Sprache, der Minister von Görne, der 782 wegen Unterschlagung kassirt wurde, der Generalkommissar von Borcke, den der König 1781 ziemlich ungnädig entließ, der Ge⸗ beime Finanz- Rath Tarrach, der die anfänglich besessene Gunst des Königs sich nicht zu erhalten verstand (F 1782), der Minister von Bismarck, der nach kurzer Amtsführung starb (1783), der Minister von Heinitz, der die Verwaltung provisorisch führte, aber wegen seiner felbständigen Grundsätze mit dem König bald in einen Konflikt gerieth, der seinen Rücktritt zur Folge hatte (1784), der Geheime Finanz⸗Rath Hartmann, den der König im Zorn über vorgekommene Bedrückung von Arbeitern durch Unternehmer entließ (17584), endlich der Minister von Werder, der die Geschäste bis zum Tode des Königs proviforisch und im Wesentlichen zur Zufriedenheit desfelben führte Die Seele des Ganzen war der König in dieser späteren Zeit noch mehr als früher; er hat zeitweise sogar die Leitung des Depärtements thatsächlich selbst übernommen und auch Details perfönlich erledigt. Ueberhaupt war die Stellung des Departemtnts⸗ chefs eine ziemlich unfelbständige und subalterne; einen selbständigen Geisft mit eigenen Ideen konnte der König in dieser Stellung nicht brauchen. Immerhin hinterließ der König der Behörde einen Fonds von festen Verwaltungegrundsätzen, die im Wesentlichen festgehalten worden sind, deren Anwendung freilich später in Routine ausartete.
— Im Elektrotechnischen Verein hielt am Dienstag, den 20. Januar, Hr. Ad. Franke einen Vortrag über eine experimentelle Untersuchung des Stromverlaufs in Telegraphenleitungen, welche im Telegraphen⸗Ingenieur⸗·Bureau des Reichs Postamts ausgeführt worden ist. Jeder der ein telegraphisches Zeichen bildenden turzdauernden elektrischen Ströme muß am Ende der Leitung eine gewisse Stärke erreichen, um den Empfangtapparat in Thätigkeit zu versetzen und pann wieder sinken, bis der Elektromagnet den Anker losläßt. Dieses Steigen und Fallen des Stroms am Ende einer langen Leitung ge⸗ schieht aber keineswegs plötzlich, sondern ist je nach den Eigenschaften der Leitung mehr oder weniger verzögert, und zwar ist diese Verzögerung für die unterirdischen Kabel größer als für oberirbische Leitungen. Folgen die einzelnen Zeichen zu schnell auf einander, so fällt der (lektrische Strom in den kurzen Pausen nicht genügend ab, sodaß mehrere kurze Zeichen in ein langes zusammen; laufen. Diese Verzögerungen des elektrischen Stroms waren für verfchiedenartige Leitungen mittels eines besonderen Apparats gemessen worden. An der Hand graphischer Darstellungen dieser Messungen, welche mittels eine Projektionkapparats (Laterna magiea mit elek⸗ trischer Lampe) gezeigt wurden, erläuterte der Vortragende die Eigen⸗ schaften der verschiedenen Leitungen. Auch wies derselbe nach, daß in manchen Leitungen der elektrische Strom erst ansteigt, dann wieder ein wenig abfällt und erst nach einigen Schwingungen mittleren Werth annimmt.
Sodann zeigte Hr. Ingenieur Uppenhonn eine nach feinen An— gaben von Dr. Edelmann in München ausgeführte Wirderstandsmeß⸗ brücke vor, wobei der 1 m lange Meßdraht genau auf 1 Ohm abgeglichen ist. Durch einen Zujatzwiderstand von 9 Ohm läßt sich der Meßbereich verzehnfachen. Zur Interpretation der Able ungen dienen die Hülfstafeln elektrischer Leitungswiderstände von G. Obach.
Hr. G. Berg führte eine elektrische Sicherheilsvorrichtung für Geldschränke u. s. w. vor. Diese. Vorrichtung besteht aus einem pendelnden Rohr, welches drehbar in einem Sockel gelagert ist, und über eine Thür gesetzt, die gegen Oeff nung gesichert werden soll und zwar so, daß das Rohr mit leisem Druck auf der Thür aufliegt. In dieser Lage des Rohrs ist es un— möglich, die Thür zu öffnen, ohne dabei an einem anderen Orte ein Läuten zu verursachen, welches solange dauert, bis die Glocken abgestellt werden.“ Der Kaffirer hat daher, um die Thür zu öffnen, das Rohr hoch zu legen und nach Schluß der Kasse dasselbe zu senken; weil nun hierbei jedesmal das Oeffnen und Schließen signalisirt wird, so gewährt diese Einrichtung noch den besonderen Vorzug einer täglichen Kontrole. Ferner wird die Sicherung durch Erschütterung und bei , einer gewissen Temperaturgrenze zum Funktioniren
ebracht.
ö Die in derselben Sitzung vorgenommenen Neuwahlen für den Vorstand hatten folgendes Ergebniß: Als Vorsitzender wurde der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Hr. Elsasser; als stellvertretender Vorsitzender Hr. Ministerial⸗Hirektor Hake; als Schriftführer die Hirn. Noebels, Vorsteher des Telegraphen⸗ Beiriebs⸗Bureaus im Reichs-Postamt und Ingenieur Dr. Nord- mann; als Ordner Hr. Jordan, Direktor der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft gewählt. Die Funktionen des Syndikus und des Schatzmessters üben wie blsber weiter aus die Hrrn. Geheimer Ober ⸗(Postrath Dr. jur. Spill ing und Münzdirektor Conrad. Die nächste Sitzung findet am 24. Februar statt.
— Der Verein deutscher Maschinen-Ingenieure in Berlin bat dem „Centr. Bl. d. Baurerw.“ zufolge ein Preis⸗ ausschreiben erlaffen, in welchem zwei Aufgaben zur Bearbeitung gestellt werden. Die er ste Aufgabe (Beuth⸗Aufgabe), welche gemäß Erlaß des Minissers der öffentlicken Arbeiten unter Umständen als Probearbeit für die Baumeister⸗Prüfung angenommen werden kann, hetrifft die Anlage einer Gifenbahn Reparatur⸗Werh⸗ stätke neben einem großen Güter- und Verschubbahnhof, Die Werkstätte ist für die Unterhaltung eines Fuhrparks von 300 Lokomo—⸗ siven, 400 Personen., Gepäck. und Postwagen sowie von 6009 Güter⸗ wagen, außerdem für die Unterhaltung der Weichen für ein Bahnnetz von 1507 Rm Länge bestimmt. Sämmtliche Arbeitsmaschinen u. s. w. follen durch elektrische Kraft betrieben werden, die zugleich auch ür die elektrische Beleuchtung der ganzen Anlage und des Bahnhofes ju dienen bat. Für die beste Bearbeitung ist ein Preis von 1290 0 ausgesetzt; falls ein erster Preis nicht ertheilt werden lann, ist der Beurtheilungzausschuß berechtigt, diesen Betrag nach Maßgabe der vorhandenen 'preiswerkhen Arbeiten zu vertheilen. Zweite Aufgabe ist die Beschreibung der zur Zeit bekannten Gattungen von Centralanklagen der Krafterzeugung für das Klein⸗ gewerbe und ihre kritische Beleuchtung in technischer und wirth⸗
schafiücher Beziehung.
Franck, Geheimer Admiralitäts- Rath Gurlt,
Gewerbe und Bauwesen“ veröffentlicht.
Theater und Musik. Königliche Theater.
In der morgigen Vorstellung der Oper „Ein Feldlager in sind die Damen Rothauser, die Hrrn. Krolop, Sylva Schmidt, Stammer, Lieban und Krasa beschäftigt. In der Donnerstagsvorstellung der „Zauberflöte“ trzten, die Damen Herzog, Waitz und Hellmuth-Bräm, die Hrrn Mödlinger, Rothmühl, Krolop, Schmidt und Lieban auf. .
Schlesienꝰ im Opernhause
Wallner ⸗ Cheater. Gestern Abend wurde das am Sonntag zum
geführte Lustspiel Adonis“ von . Slottko vor einem : ᷣ en Titel ve t Lustspiel dem Kosenamen, mit welchem die Frau ,,, ihren ältlichen Gemahl noch jetzt wie in den lustigen Jugendtagen ruft; im Uebrigen tritt der Major mit dem noch immer leicht ent⸗ zündlichen Herzen nicht so bedeutsam in den Vordergrund, daß man i ch Die Handlung
sich vielmeor in erster Linie um zwei junge , , das — 1 bieten di = schiedenen Scenen, in welchen sich die Liebesgeschichte dh pb weder einen besondern Reichthum an Witz und Frohsinn dar noch läßt das Geimüthslehen der Liebenden einen bemerken swerthen Schatz von zärtlichen Empfindungen und ernsten Gedanken erkennen. Die Handlung sowie die Charaktere erscheinen altmodisch und schablonen⸗ haft. Die beiden leichen jungen Mädchen, welche sich in einem Bade⸗ orte als arme Künstlerinnen einführen, sind im Grunde genommen recht alltäglich gezeichnet. Während die Eine den ihr vom Vater testamen⸗ tarisch vermachten zukünftigen Gatten kennen lernen will, bezaubert die Andere einen yraknschen jungen Juristen und überschüttet ihn, der ein zum eg, Mär chen freien meinte, zum Schluß mit ihrem Reichthum. Der Verfaßser führt noch eine große Zahl anderer, in alten Luft spielen vorkommender Personen ein: die strenge Gattin und Mutter die äußerlich sittsamen, aber heimlich Zola lesenden Töchter der selben
ziemlich gut besetzten Hause wiederholt.
nach ihm das Stück durchaus benennen müßte.
zum Schluffe fürs Leben verbinden; doch
Kaufmann und einen sentimentalen Kellner, welcher bei jeder passende oder auch unpassenden Gelegenheit wehmüthig seines K e, als Apotheker gedenkt. Trotzdem wollte der „Adonis“ keine rechte fröhliche Stimmung im Publikum erwecken, ba der Verfasser nirgends über eine obeiflächliche Charakterschilderung hinguskommt.
Die Darstellung kann im Einzelnen wie im Zusammenspiel als tadellos bezeichnet werden. Eine besonders bedeutende und charakfter⸗
Die Lösung soll in einer Abhandlun bestehea, welche nach Erfordern durch Zeichnungen zu erläutern 1 und sowohl Centralanlagen für ganze Städte als auch für Stadt⸗ iheile, Gebäudegruppen und größere Gebäude behandelt. beste preiswürdige Lösemg ist ein Preis von 600 M ausgesetzt. Die Arbeiten sind, mit Kennwort versehen, bis zum 15. August d. J. an den Vorstand des ausschreibenden Vereins einzureichen. Das Er— gebniß der Beurtheilung wird spätestens in der November Sitzung des Vereins mitgetheilt werden. Den Preisausschuß bilden zur Zeit die Hrrn. ECisenbahn Direktor Callam, Eisenbabn-⸗Direktor a. D.
zuführen. Jeder that an seinem Für die Müller als Kommerzien⸗Rath
eng anliegendes Ruderhemd den enthüllt wird. Den Darstellern
genommenen Tonstück spielte der
Leisinger und
wilde und geniale Treiben, dem ersten Male auf—⸗ baßfiguren hindurchzuschimmern,
nie den Gedanken an seine hö kum bis zur Aufregung sich dankend verneigend.
r Vorspiel zu „Lohengrin meisterhaften Ausführung des
Hrn. P. Kalisch.
gang der Kirche.
volle Rolle hatte Niemand von der reichen Künstlerschaar durch
die Leistungen Aller mit Anerkennung erwähnt werden. Eine noch im Einzelnen bemerkenswerthe komische Wirkung brachte Hr. Theodor
der Sport liebende Getreidehändler hervor, letzterer in einer possen« haften Scene, in welcher sein weiter Mantel fällt und ein .
g r ren ri; ibnen auch vom Publikum reichlich gespendet wurde. Hoppe, Fabrikbesitzer Meblis, Eisenbahn⸗Bauinspektor Schrey, 83 . beimer Ober. Vaurath Stambke und Geheimer Baurath Wichert. Der ausfährliche Wortlaut der Aufgaben, die näheren Bedingungen u. s. w sind im letzten Heft (Nr. 323) von „Glaser's Annalen für
Das siebente Philbarmonische Concert des Hrn. Dr Hans von Bül ow, welches gestern vor ausverkauftem Hause stattfand, begann mit dem Vorspiel zu „Tristan und Isolde! von Wagner, und jwar mit dem für die Pariser Concertaufführung eigens komponirten Schluß. Dieser rundet das Vorspiel sehr wirkungsvoll ab, während das frühere Hinzufügen der ganzen ersten Scene demselben eine be— denkliche Ausdehnung gab. Nach diesem unter von Bülow's Leitung ganz besonders fein schattirten und mit sehr lebhaftem Beifall auf⸗
Dalir das Concert von Beethoven, und zwar mit einer Vollendung, die den besten hier gehörten Interpretationen dieses gros en Werkes gleich kommt. Auch hierauf folgte rauschender Beifall und Hervorruf. Besonderes Interesse erweckte eine Novität des gestrigen Programms, eine Ouver- ture zu Shakespeare's Heinrich IV.“ von Josef J
Gesellschaft mit Falstaff und seinen Gesellen hingiebt, ist durch die leichten und gefälligen Motive des Anfangs trefflich wiedergegeben; auch die Gestalt des Falstaff scheint in den drastisch ⸗komischen Contra
artig erklisgende Themata die Krönung Heinrich's vorbereiten, der ja
Nach einem nicht enden ö Beifall, der sich im Publi—⸗ eigerte, Beethoven's „Pastoral⸗Sinfonie“ und
gern gehörte Werke. bildeten den Schluß des Concerts. Dem un— übertrefflichen Dirigenten und seinem Orchester wurden die lebhaftesten Ovationen zu Theil. Das achte Concert, welches Montag, den 9. Fe— bruar, stattfinden soll, bringt Werke von Beethoven, Haydn und Weber unter solistischer Betheiligung des Frl. Kleeberg und des
Freitag, den 30. Januar, Abends 75 Uhr, findet ein Concert in der Parochial-Kirche (Klosterstraße) zum Besten des seit mehreren Jahren erhlindeten Familienpaters Herrmann Werth unter gütiger Mitwirkung der Concertsängerin Auguste Hohen schild, der Violin⸗Virtuosin Valerie Karstedt, des Kapell— . . . ö . Friedrich und . h ? eines gemischten Chors unter Leitung des Direktors J einen den Sport in allen Gestalten liebenden, aber stets lächerlichen statt. Billets zu 1 S sind zu ö. in der i Hu fn d mne von Bote u. Bock, Leipzigerstr. z', und am Concertabend am Ein
Cireus Renz. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers findet heute im Circus Renz eine große Gala-Fe stvorstellung statt, in welcher neben den auserlesensten equestrischen Nummern ein
vom Direkt Platz das Beste und somit müssen .
Birnbaum und Hr. Büller als wartet wurde.
Blicken erschreckter junger Madchen gebührte lebhafter Beffall, welcher
Vom Ga arm onie.
begeben. Gelsenk
Nr. 22 u. 23 außerordentlich
rühmlich bekannte Violinvirtuos Hr. Mainz,
war früh 2, ĩ4 z Mainz., ö . f Joachim. Das sich der jugendliche Königssohn in
bis am Schlusse ernstere, marsch—⸗ here Bestimmung aufgegeben hatte.
erschien der Komponist, Helgola
von Wagner, zwei in der
1 / nach Hambur Philharmonischen Orchesters stets 9 .
im Nebel auf
Helgoländer R hoch. Das S
Petroleum fan
New⸗ Yo sich das vom
völkerung. Der 3 Stunde lang aus.
berichtet, gestern Nachmittag wiede ü Wasser stand beträgt 3, 21 . r gestelt.
Renz persönlich inscenirtes großartiges Festspiel mit
Rittertournieren und einem feenhaften Balletdiverti
. ö haf ivertissement zum Schluß m 4. Februar schließt der Circus Renz seine diesjährige Saison
um nach Wien überzusiedeln, wo derselbe schon ö .
Mannigfaltiges.
rde⸗Pionier⸗Bataillon hat sich ein Kommando
zur Ausführung von Eissprengungen nach Wittenbergea. E.
irchen, 26. Januar. Die heutige Beerdigung
der Opfer der Katastrophe auf der Grube „ Hibernia“ (vergl.
d. Bl.) erfolgte laut Meldung des. W. T. B. unter zahlreicher Betheiligung der Behörden und der Be— ug, welcher den Saͤrgen folgte, dehnte sich eine
26. Januar. Das Rheineis hat sich beute in Be—
wegung gesetzt, ohne bisher Schaden zu verursachen. Der Rheinstand
m und ist jetzt (Nachmittags 23 Uhr) 2, 97 m 27. Januar. Das Rheineis hat sich, wie W. T. B.“ Der gegenwärtige
Bremen 27. Januar. Die Rettungsstation Langeoo meldet dem W. X. B.“ zufolge: Am 26. Januar sind von 896 . Ostende der Insel gestrandeten englischen Dampfer Ocean King ; Kapitän Parry, sieben Personen durch das Rettungsboot Papenburg“ der Oststation gerettet worden.
nd, 26. Januar. Der Hamburger Dampfer
Betty Sauber“, Kapstän Schulz, mit Steinkohlen von Grimsby
unterwegs, strandete, laut Meldung des W. T. B.“. den Nothurn-⸗Klippen. Die Mannfchaft mußte,
da Explosionsgefahr eintrat, das Schiff verlassen und wurde vom
ettungsboot geborgen und gelandet.
tungs Die See geht chiff ist wrack. .
Glasgow, 26. Januar. Der Bahnhof von Calderb an der kaledonischen Eisenbahn wurde gestern durch eine . brunst zerstört. Daraus, daß man im Wartesaal ein Gefäß mit
d, wollte man, dem . W. T. B.“ zufolge, schließen,
daß es sich um eine Brandstiftung Seitens der Strikenden handle?
Rom. In der Dynamitfabrik zu Avigli ĩ r In, der Dy! b Avigliana fand, wie das 8. T. B.“ mittheilt, am Montag eine Explosion statt; zwei Arbeiter wurden schwer, ein Soldat leicht verwundet.
rk. 27. Januar. Der Eisenbahnzug, in welche ö uar. enh ah , m Indianer ⸗Kriegsschauplatze zurückkehrende 7. Kaval⸗
lerie⸗Regiment mit der dem selben zugetheilten Artilleri ; r n e en 2 rie be⸗ fand, stieß einem Telegramm des „Wolff'schen Bareauss= . 3 5 gang . 3 andern Zuge zusammen. Beide Züge sollen erhehliche Beschädigungen erlitte b ü ist noch nicht bekannt. ; J
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ zc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
60437 Beschluß.
Auf. Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird in der Strafsache gegen den Heinrich Joseph Kolberg und Genossen wegen Verletzung der Wehr— pflicht das Vermögen des Angeschuldigten Gustay Holländer, Handlungsgehülfe, geboren am 30. April 1867 zu Eschweiler, daselbst zuletzt wohnhaft, jetzt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, bis zur Höhe ron 3030 S6 mit Beschlag belegt.
Aachen, den 109. Januar 1891.
Königliches Landgericht, Strafkammer.
lh ) Die unterm 7. August 1880 gegen den Angeklagten Wilbelm Rutschmann von Riedöschingen verfügte Vermögens heschlagnahme wird in Anwendung des §. 335 vgl. S 480 St.“ P. -O. für aufgehoben erklärt. Konstanz, den 18. Januar 1891. Großherzoglich Badisches Landgericht Konstanz, Strafkammer II. (gez) Eiselei 'n. Dr. Hick. Kohlunt. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber des Gr. Landgerichts. Dr. Hauser.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
604661 Zwangsversteigernng. Im Wege der Fee er n ffn mn, soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 99 Nr. 4835 auf den Namen des Tapezierers Friedrich Gustav Schoepf eingetragene, angeblich in der Hirtenstraße Ur. 22 belegene GHrundstück am 13. April 1tzgi, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrich- strahe 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 3 a 65 gam weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus⸗ zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab— schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in, der Gerichtsschreiberei, ebend, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberech- tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungè⸗ dermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital. i wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, H e igenfa nt dieselben bei Feststellung des geringsten ebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 1.
leg 70 In Sachen der Wittwe des Forstmeisters Th. Schuster, Louise, geb. Albers, zu . wider den Kaufmann Hermann Wöhrle, früher in Schöningen, jetzt hier, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des dern Beklagten gehörigen, Nr. 176 VIII. Blatt II. des Feldrisses Altewiek an der Bienen straße belegenen Grundstücks zu 8 a 80 4m zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom I5. Januar 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 16. Januar 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangeversteigerung auf den 12. Mai 1891, Morgens 10 uhr, . 1 Zimmer 39, an⸗ gesetzt, in welchem die Hypothekglaubiger di = thekenbriefe zu überreichen ö . Braunschweig, 195. Januar 1891. Herzogliches Amtsgericht. VII. (Unterschrift.)
eee ö Aufgebot. ts werden folgende Sparkassenbücher hier zum Zwecke der Kraftloserklärung 1. darm an ,. 9 kassenbuch N
as Sparkassenbu r. 3583 der Städti Sparkasse zu Grünberg, lautend auf den ö Antragstellers Max Adam zu Bistritz, Sohn des Domaͤnenraths Adam, welches am 5. November 1860 ausgestellt, dem Antragsteller im Laufe der Jahre angeblich verloren gegangen ist und ultimo Dezember 1889 nebst den aufgelaufenen Zinsen Über ein Guthaben von 75 M½ 7 3 lautete. Auf Antrag des Max Adam zu Bistritz bei Neuern in Böhmen, vertreten durch den Rechts— , Grünberg. 2) Das auf den Namen des Dien stmädche Marie Klose zu Grünberg, später . Schuhmachermeister Friedrich Richter zu Lucken⸗ walde ausgestellte, angeblich verlorene Quittungsbuch der Städtischen Sparkasse zu Grünberg Nr. S469 über ein Guthaben, welches ultimo Dezember 1889 inel der aufgelaufenen Zinsen 486,37 „ betrug. Auf Antrag der Intestaierben der Marie Klose, n, Schuhmachermeister Richter, namlich: a deren Ehemanns, Schuhmachermeisters Friedri
Richter zu Luckenwalde, . b. deren Schwestern:
theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten
— ma.
FGormnndit. Gefell gen n uit, Tien. , ö Niederlassung ꝛe. von Sanwälten.
5. Hank. rn . echt anwãlte
Königliches Amtsgericht. IIIF.
(604689 Aufgebot. Das Großh. Amtsgericht Waldkirch bat unter'm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen: Emilie Bayer von Kollnau⸗Kohlenbach hat das Aufgebot eines Sparbüchleins der Spar kasse Wald kirch ausgestellt am 7. Mai 1885 Nr. 6482 über ein Einlageguthaben von 50 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 12. Oktober l. Is., Vormittags 8] Uhr, vor Großh. Amts— gerichté Waldtirch anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte zu melden und die Urkunde vorzulegen, . die Kraftlozerklärung der Urkunde erfolgen zürde. K 1891. er Gerichtsschreiber Großh. Amtsgerichts. (L. S.) Willi. . .
54553 Aufgebot. Der Pastor P. Maringer aus Niederspay hat das Aufgebot eines ihm von der Kreis- Spar- und Hülfslasse St. Goar zu Boppard ausgestellten Spar⸗ lassenbuches Nr. 5812 über 100 S beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 145. Juli 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe— raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Boppard, den 23. Dezember 1830.
Königliches Amtsgericht.
õ90lo Aufgebot.
Es ist das Aufgebot solgender angeblich verloren gegangener Sparkassenbücher beantragt worden:
1) Nr. 4773 der landwirthschaftlichen Vereinsbank für die Prignitz eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht zu Pritzwalk über 627 585 A lautend auf den Ramen Wilhelm Klaaß in Buchholz von dem Arbeiter Wilhelm Klaaß, fruher zu Buchholz, jetzt zu Blumenthal,
2) Nr. 142 des Vorschußvereins zu Putlitz ein getragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haft⸗ Pflicht über 158 1 66 , lautend auf den Namen Friedrich Schulz zu Putlitz von dem Pfleger des Nachlasses des Friedrich Schulz, Messerschmied Ludwig Kluth zu Putlitz.
Die Inhaber der Bücher werden aufgefordert,
a. der verwitweten Arbeiter Ernestine Woitschack, geb. Klose, zu Ebert dorf, Kreis Sprottau,
gs 12 Uhr, bei dem unter eichneten
Pritzwalk, den 123. Januar 1891. Königliches Amtsgericht.
60479
Der Maurer Heinrich Vieth jum. hier hat das Aufgebot des auf seinen Namen lautenden Spar⸗ kassenquittungsbuches 932 der Amtssparkasse zu Werne — Bestand am 1. Januar 1889: 125,43 S — beantragt.
Der Inhaber des Buckes wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. September 1891, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte auf dasselbe anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe wird für kraftlos erklärt werden.
Werne, den 17. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. 60478 Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Königsberg Nr. 115 866, ausgefertigt für Johanna Burchardn, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es werden daher die Inhaber des betreffenden Sparkassenbuches aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine den 18. September 1891, Vor⸗ mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 62) ihre, Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Königsberg, den 17. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. VIII.
34889 Aufgebot. Auf dem sogenannten Schloßjäger Gütl des Bäcker meisters Johann Osterrieder Os. Nr. 52 in Train sind im Hypothekenbuche für Train Bd. IV. S. 301 seit dem 26. April 1826 für die Jägerskinder Anton, Paul, Amalie und Magdalena Rieger eingetragen:
Ansprüche im ledigen Stande bei Krankheit
auf Unterkunft, Wart und Pflege beim Anwesen“. Da die Rachforschungen nach den eingetragenen Gläubigern und deren Erben erfolglos geblieben und seit der letzten auf diese Ansprüche bezuͤglichen Ein ⸗ schreibung mehr als 30 Jahre verstrichen sind, ergeht hiermit auf Antrag des Anwesensbesitzers an alle Jene, welche aus dem erwähnten Hypothekenbuchts= eintrage Rechte ableiten zu können glauben, die Auf⸗ forderung, ihre Ansprüche innerhalb sechs Monaten, längstens aber in dem auf Samstag, den 2. Mai 1891, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale Nr. 8 anberaumten Aufgebotstermin beim Königl. er en, mt n., eee anzumelden, widrigenfa e Ansprüche für erloschen erklä im Hypothekenbuch gelöscht ö ö Abensberg, den 15. September 189.
Königlich baver. Amtsgericht. gez. Rad linger, Kgl. Amtsrichter. Zur Beglaubigung:
Abensberg, den 24. September 1890.
spätestens im Aufgebotstermine, den 18. September
Der Kgl. Sekretaͤr Etzinger.
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