Allenstein, 28. Januar. (W. T. B.) Das hiesige Betriebtz⸗ amt macht bekannt: Der Betrieb auf der Strecke von Neiden— burg bis Soldau ist wieder hergestellt. . ;
. 29. Januar. (W. T. 83 Das Königliche Eisen⸗ bahn Betrieb samt macht bekannt, daß die in Folge leber⸗ schwemmurg unfahrbar gewordene Strecke Lindern — Heins berg' wieder fahrbar und der Betrieb auf, derfelben am 27. d. M. bei Zug 67 (11566 Uhr Vormittags, Ortszeit ab Heinsberg) wieder aufgenommen worden ist.
Hamburg, 28. Januar. (W. T. B.) Der Post dampf er Rhenania? ber Hamburg, Am erikan ischen bacetfahnt KRkrtiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Nachmittag in St. Catharines Point eingetroffen. .
London, 28. Januar. (W. T. P.), Der Union ⸗ Dampfer Rom an“ ist heute auf der Heimreise in Southampton ange kommen. — Der Eastle⸗Bampfer „Garth Castler ist heute
auf der Ausreise von London abgegangen. — 27. Januar. z. T. B. Der Union Dampfer
Pretoria ist gestern auf der Ausreise von Madeirg abgegangen.
Arco, 28. Januar. Die Gardasee Bahn Mori ⸗Areo⸗ Riva ist, nach einer Mittheilung des W. T. B.“, heute feierlich eröffnet worden.
Preuszische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der. 4. Klasse 183. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittagsziehung: ö
2 Gewinne ' von JZ0 000 M auf Nr. I8 170. 89 311.
2 Gewinne von 15 000 6 auf Nr. 5445. 21 736. ö
3 Gewinne von 106006 S6 auf Nr. 676086. S2 gö52. 158 734.
1LGewinne von 50h M auf Nr. II 623. .
23 Gewinne von 3000 M½ auf Nr. II7I. 14 735. 24 529. 27461. 27768. 29 188. 356 2356. 33 872. 35 336. 40 255. 0 736. 35 069. 965 419. 95 786. 1145365. 120 659. 125 296. 135 560. 140 873. 142 243. 156 683. 181 013. 184 820.
360 Gewinne von 1500 M auf Nr. 12934. 14191. 25 851. 36 975. 35 352. 37 060. 38 106. 42 353. HM 697. 55 259. 58 760. 66 856. 70 925. 73 818. 103 438. 194 825. III 217. 133291. 133 4719. 134284. 135 S828. 139 862. 149 394. 168399. 169 825. 172 967. 176448. 185 341. 187 776. 189 776. .
47 Gewinne von 500 MS auf Nr. 68. 2600. 6783. g9364 153 602. 21 205. 22 196. 23 603. 24 940. 25709. 302751. 41 641. 42558. 50 370. 53 168. 53 583. 60 595. 65 759. 65 668. 71 655. 87 565. 90 480. 91 120. 94 125. 163277. 164492. 105 577. 109921. 111612. 113 162. 1171365. 118095. 120 933. 122 687. 125 047. 1229492. 134259. 137 405. 148 221. 148 261. 159 153. 173 618.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4 Klasse 183. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittagsziehung: .
J Gewinn von 15 000 M6 auf Nr. 128 697.
1è Gewinn von 10000 M auf Nr. 123 467.
3 Gewinne von 5000 M½ auf Nr. 80 624. 123918.
166038. e Ih Gewinne von 3000 S6 auf Nr. 407. 30 69. S5 602.
42199. 56 632. 65 685. 66 781. 67104. 67 393. S9 45h. 96 116. 99 721. 105 823. 110 820. 114 774. 119 832. 127 305. 123 085. 1253 860. 194742. 138 5109. 133 717. 155 677. 142 244. 145 430. 151 502. 153 113. 156 423. 175 642. 186 889. . . .
37 Gewinne von 1500 MS auf Nr. 1265. 2648. 10 617. 12780. 14661. 14 894. 16007. 16394. 20 763. 21 118. 21 684. 25 940. 35 754. 41 206. HI H35. Hö5 349. 56 688. 57 564. 63 429. 63 950. 88 336. 89 829. 105730. 103 405. Iii 235. 1I5 216. 119 3539. 120 657. 122181. 140 640. 154 565. 1735 339. 1176 294. 177018. 180 712. 185 684. 188 899. .
35 Gewinne von 500 IS auf Nr. 505. 2407. 2915. 3008. 4897. 14 386. 17581. 36 S28. 26 929. 32 2301. 39 06. I9 921. 54 933. 61 416. 69 881. 73 733. 78 345. 80 235. 84 365. 589 788. 91 770. 95 858. 115 951. 124 358. 138233. 164 345. 165 918. 174 601. 175 345. 177527. 17727. 1841 529. 186 591. 186 648. 188112.
Mannigfaltiges.
Das Comits zur Errichtung eines Denkmals der Hochseligen Kaiserin Augustg trat gestern Nachmittag im Sitzung saale des Magistrats zur konstituirenden Sitzung zusammen. Der bisherige prorisorische Vorstand, der aus dem Ober ⸗Bürgermeister Dr. von Forckenbeck als Vorsitzenden, dem Regierungs⸗Rath Haß als Schrift ährer und dem Geheimen Kommerzien-⸗Rath G. von Bleichröder als Schatzmeister gebildet wurde, wurde nunmehr endgültig mit der Führüng der Geschäste betraut und wird mit dem Unter⸗Staats⸗ sekretär Dr. Barkhausen, dem Präsidenten der Akademie der Künste, Profeffor Carl. Becker, em Geheimen, Kommerzien Rath Cmil Becker, dem Ministerial⸗Direktor, Wirklichen Geheimen Ober⸗Regie⸗ rungö⸗Rath von Botticher, dem General⸗Stabsarzt der Armee Hr. von Coler, dem Präsidenten der Aeltesten der Kaufmannschaft, Geheimen Kommerzien⸗ Rath Frentzel, dem Rektor der Technischen Hochschule, Geheimen Regierungs ˖ Rath Professor Reuleaux. dem Geheimen Kommerzien⸗ Rath Schwabach, fen. General der Infanterie von Strubberg, dem Stadtverordneten⸗ Vorsteher Pr. Stiyck und dem Ober-Baundirektor Wiebe den engeren Ausschuß bilden. Der Vorsttzende Dr. von Forckenbegk eröffnete die geschäftlichen Verhandlungen mit dem Ausdruck der Zuversicht, daß es der Thätigkeit des Comités gelingen werde, der tiefen Verehrung, welche in der ganzen Nation für die Kaiserin Augusta lebendig ist, durch ein würdiges Denkmal in der Reichs hauptstadt Ausdruck zu geben. Den Bericht Über die bisherige Thätigleit des prorisoriscken Porftandes erstaltete Regierungs- Rath Haß. Sr. Mazestät dem Kaifer ist durch Vermittelung des Wirklichen Geheimen Rath Dr. von Lucanus Anzeige von der Bildung des Comitèss gemacht worden und Se, Majestät hat antworten lassen, daß Allerhöchstderselbe warmen Antheil nehme und gern der demnächstigen Einreichung von Plänen und Ent⸗ würfen entgegensehen wolle. Auch in der Presse Deutschlands ist der Plan der Errichtung eines Denkmals der Kaiserin Augusta mit leb⸗ zafter Sympatkie begrüßt worden. Die Thätigkeit des provisorischen Comiteés hat sich bisher lediglich darauf beschränkt, einen Aufruf zu verbreiten. Den Mitagliedern des Comitèés sind Zeichnungslisten mit der Bitte zugegangen, diese Listen bis jum 16. Fe⸗ btuar an den Schatzmeister zurückgelangen, zu lassen, da Mitte des Menafs die ersten' Zeichnungslisten veröffentlicht werden sollen. Außerdem ist an eine Anzahl von Personen, die der KRaiserin besorders nahe gestanden haben, sowie an die Vereine des Rothen Kreuzes das Grfrchen gerichtet, sich für die Sache zu interessiren, und in Verfolg dessen haben denn auch schon Zeichnungen stattgefunden. Auch einzelne Stäbte haben bereits die Initiative ergriffen, um Sammelstellen einzurichten und Zeichnungen herbeizuführen, so Breslau und Köln. Die rheinische Stadt Rheydt hat aus Kommunalmitteln 150 06, der Gemeinderath von Weimar hat 309 bewilligt und außerdem eine Sammlung eröffnet. — Die Versamm⸗ lung trat sodann in eine Besprechung über Ausführung und Standort des geplanten Denkmals ein. Regierunge⸗Rath Haß leitete
die Besprechung ein, indem er auf die Verhandlungen des sogenannten Obelisken ⸗Comitẽs hinwies, in dessen Schoß der später allerdings abgelehnte Plan auftauchte, die für den ungus führbaren Obelisken zur Verfügung stebenden Mittel für ein Kaiserin · Augusta · Denkmal zu Derwenden. Auf Anregung aus Kreisen dieses Comit es hat Prof. Herter einen Entwurf gemacht, der aus einer bohen weißen Marmor⸗ säule besteht, welche die Kolossalbüste der Kaiserin trägt und von zwei allegorischen Gruppen flankirt ist, in denen die Lebensaufgaben der hohen Frau zur Darstellung kommen sollen. Dieses Denkmal sollte nach den Ideen der Herren im Obelisken ⸗ Comité am Schnittpunkt der Königin Augusta⸗ und von der Heydt · Straße, an jenem Platze aufgestellt werden, welcher von der Kaiserin bei sbren Spazterfahrten gern und wiederholt besucht wurde. Regierungs⸗ Rath Daß konnte fich perfönlich mit diesem zu sehr aus dem Verkehr liegenden Standort nicht ein verstanden erklären und hielt den Platz zwescken Spernbaus und Palais für weit geeigneter. Gerade auf diesem Platz hätten die Augen der Kaiserin mit Vorliebe geruht. Professor Becker regte in Uebereinstimmung mit Professor Knaus an, Tas Denkmal in der neuen Gedächtnißkirche, der ja auch die Obelisken⸗ mütel zufließen, aufzustellen. Es widerstrebe seinem Gefühl, dieses Denkmal auf einem öffentlichen Platz errichtet zu sehen. Mit Recht habe Herter herausgefühlt, daß hier nicht eine Statue, sondern eine mehr allegorische Darstellung am Platz seiz ein solches Denkmal aber werde, auf der Straße errichtet, zu sehr an den Kirchhof erinnern; in einer schönen neuen? Kirche werde sich viel eher ein Platz finden, der für eine stille Verehrung geeignet sei. Wolle man aber durchaus einen öffentlichen Platz wählen fo möchte er die Blicke auf den Thiergarten gelenkt wissen. General von Grolman, der Gouverneur des Invaliden⸗ haufes, empfahl für den Fall, daß der Gedanke Beifall finde, das Denkmal mit einem Kirchenprojekt zu vereinigen, der Gnadenkirche im Invalidenpark. Die Kirche liege in unmittelbarer Nähe des Augusta⸗Hospitals, der Lieblingsschöpfung der Kaiserin. Prof. Becker er⸗ lärte fich mit dem Grolman'schen Vorschlag einverstanden. Präsident Pr. Bödiker vom Reichs⸗Versicherungsamt verwies sodann noch auf das Reiterinstandbild der Königin von England in Liverpool, das auf einem geräͤuschvollen Platz stehe und doch einen recht guten Ein⸗ druck mache, und knüpfte hieran die Schlußfolgerung, daß der viel ruhigere Opernplatz sehr wohl einen geeigneten Standort für ein Kaiferin. Augusta.Benkmal bilden werde. Die weitere Erörterung dieser Fragen wurde dem engeren Ausschuß überlassen, der alsdann mit bestimmten Anträgen an das Gesammt ⸗Comits herantreten soll.
Die sofortige Einrichtung von Wärmestuben, welche die Mitglieder der deutschen Bürgerpartei in der jüngsten Stadtverord⸗ neten Verfammlung beantragt hatten, ist, hiesigen Blättern zufolge, auch von dem vorberathenden Äusschuß allseits als nothwendig aner kannt worden. Mit Rücksicht jedoch auf die vorgerückte Jahreszeit, in Anbetracht, daß dauernde Einrichtungen bei der Neuheit der Sache nicht sofort geschaffen werden können, und um dem etwa in diesem Winter noch eintretenden Bedürfnisse genügen zu können, beschloß der Ausschuß, die Stadtverordneten ⸗Versammlung möge den Maägsftrat erfuchen: I) in geeigneten Lokalen noch für diesen Winter Wärmestuben provisorifch einzurichten, 2) mit der Versammlung in gemischter Deputation über die Schaffung geeigneter Räume zu dauernder Verwendung für den bezeichneten Zweck zu berathen.
An der Front des Neubaues für das Reichs-Patentamt in der Luisenstraße werden der Voss. Ztg.“ zufolge zur Zeit zwei große, von Professor Otto Lessing modellirte Figuren, welche in Sandstein gearbeitet sind, in den seitlich des Mittelbalkons an— geordneten Nischen aufgestellt. Beide Figuren, unter ihnen die kraftvolle Geftalt eines mit dem Schurzfell bekleideten, am Ambos stehenden Schmieds, verherrlichen Technik und Erfindung. Mit Beginn des Frühjahrs wird man den schönen Bau, dessen Sandstein⸗ Fagade mit ihrer reichen Ornamentik an Emblemen des Deutschen Reichtz und sonstigen Motiven einen hervorragenden Schmuck der dortigen Gegend bildet, seiner Bestimmung übergeben können, Einen bedeutenden Raum im Innern nehmen die großen Sammlungssäle ein, in welchen die zahlreichen Modelle und Zeichnungen des Reichs Patentamts zur Aufstellung gelangen sollen.
Die „Kaufmännischen Fortbildungsschulen“ (im Köll⸗ nischen und Friedrichs ⸗Werderschen Gymngsium) begingen gestern Abend mit ihren Schülern in Anwesenheit des Kuratoriums, der Lehrerschaft und zahlreicher Gäste in der großen Aulg des Köllnischen Gymnafinms die Feier des Geburtstahes Sr. Majestät des Kaifers. Nach einem Liede des aus Schülern der Anstalt gebildeten Gesangschors brachte der Vorsitzende des Kuratoriums, Rechtsanwalt Br. Haafe in einer würdigen Ansprache das Hoch auf Se. Majestät aut. Redner betonte, daß gerade die Kaufmaͤnnischen Fortbildungs⸗ schulen dem erlauchten Landesherrn zu besonderem Dank für seine Be ⸗ strebungen zur Hebung des praktischen Schulunterricht verpflichtet seien, und ermahnte die Schüler, durch regen Fleiß und Eifer dem Kaiserlichen Mahnworte gerecht zu werden. Hierauf deklamirte Pr. Schwarz, früher Mitglied des Burg ⸗Theaters, in zündendem Vortrage eine patriotifche Hymne, und dann entrollte der Königliche Archivar Pr. Schuster in längerem Vortrage ein erschöpfendes, historisch treues Lebenebild König Friedrich Wilhelm's 1, der den Grund gelegt habe zu denjenigen Faktoren, mit denen Preußen und Deutschland so groß geworden.“ Der Rest des Abends war geselligen Genüssen geweiht. Abwechselnd wurden Lieder des. Gesangchors und Deklamztionen des Hrn. Pr. Schwarz von launigen, in das kaufmännische Gebiet ein⸗ greifenden Gedichten zum Vortrage gebracht.
In der Abtheilung Berlin der Deutschen Kolonial gesellschaft wird keute Abend 8 Uhr im Architektenhause (Saal B) Hr. Pastor E. Schneider (E. Sartorius) einen Vortrag über „Unter den Palmen im deutschen Korallenmeer“ halten. Gaͤste, Damen und Herren, sind willkommen.
Vom Garde⸗Pionier-⸗Bataillon hat sich gestern Abend ein Kommando zu Eissprengungen nach Dömitz a. Elbe begeben.
Die Geflügel ⸗Ausstellung der ‚Cypria“ ist im Ganzen von 5353 Personen besucht worden. Morgen findet die Ziehung der mit der Autstellung verbundenen Lotterie, am 4. Febraar die Ver⸗ steigerung des zurückgebliebenen Geflügels statt. aer, J
Greifenhagen, 26. Januar. Das hier einquartierte Kom⸗ mando des Pionder⸗Bataillons — 1 Affinier, 3 Unteroffiziere und 0 Mann stark — hat, wie die N. St. Z. mittheilt, heute die Sprengung des Eises vor der großen Reglitzbrücke begonnen. Sbgleich die Sprengungen an sich recht guten Erfolg hatten, so bat das Eis felbstverständlich keinen rechten Abfluß, da nur eine nicht übermäßig große offene Stelle vor der Brücke zur Aufnahme der los⸗ gelösten Stücke vorhanden ist. Es wird auch zur Zeit ein großer Affluß des Eises kaum zu schaffen sein, da das gefunde, starke und widerstands fähige Eis auf eine weitere Strecke auch bei größter Anstrengung nicht zu entfernen sein wird, nament lich auch mit Rücksicht darauf, daß hier nicht einmal eine mit schwächerem Eise bedeckte Fahrrinne vorhanden ist. Uebrigens be⸗ fürchten unsere Fifcher, daß der harte Winter für sie auch insofern noch eine schlimme Nachwirkung haben wird, als vermuthlich auf dem sogen. Dewitz — einem Haupt fangorte der Fischer — bei dem starken Elfe wegen Suftmangels viele Fische erstickt sind. Doch auch hier ist gestern Lurch die Pioniere durch Löcherschlagen schon etwas Wandel geschaffen. Jedenfalls sind die hiesigen Bürger für das rechtzeitige Einschreiten der Behörden sehr dankbar, um so mehr, als die uns drohende Wassersgefahr nicht zu unterschätzen ist.
Posen, 28. Januar. Eine 49 Mann starke, mit 4 Pontons von Glogau hier eingetroffene Abtheilung Pioniere begann, wie W. T. B.“ meldet., heute, von Mannschaften der Fußartillerie äanterstũtzt, mit dem Sprengen des Eises unterhalb der Stadt an der größen Schleuse. Auch Seitens des Magistrats wird nun—
mehr vorgegangen, um den Gefahren einer drohenden Ueberschwemmung möglichst zu begegnen.
Wies baden, 21. Januar. Die Erbauung eines neuen König⸗ lichen Theaters am Warmen Damm im 6 an die Neue Kolennade wurde, der Köln. Itg. zufolge, heute vom Bürgerausschuß endgültig beschlossen. Die Ärchitekten Prof. Frentzen in Aachen, Semper in Hamburg, Hellmer und Fellner in Wien sollen zur Ein reichung von Plänen aufgefordert werden. Die Bausumme ist vor⸗ läufig auf 1 8 0 000 M festgesetzt, ein Grundstock von 800 000 ist noch aus den Zeiten der Spielbank vorhanden.
Köln, 28. Januar, Abends. Während am Mittel⸗ und Ober⸗ rhein eine Eis- Oder Hochwassergefahr nicht mehr hesteht, ist laut Meldung des. W. T. B. die Lage am Niederrhein -eine kritischere Bas Moseleis und das Eis vom Mittelrhein hat sich, da in den Niederlanden das Eis noch fest stebt, stromaufwärts ab Emmerich angeschoben und steht schon bis unterhalb Rees. Das Wasser ist in Folge dessen dort überall stark steigend; Huisberden, Warbeyen, Griethausen, Düf felward sind überschwemmt. — Die Kohlenverladungen im Ruhrorter und Duisburger Hafen i theilweise wieder aufgenommen, die Zechenzufuhren sind gering ügig.
Bonn, 24. Januar. Zahlreichen Anfragen gegenüber ist die „Bonner -Itg.“ in der Lage, mitzutheilen,ů daß der Verein Beethöven⸗Haus“ beabsichtigt, das Bild der Gräfin Therese Brunzwick in würdiger künstlerischer Form vervielfältigen zu lassen. Das Gemälde — Brustbild in dreiviertel Lebens größe — zeigt dem Zeitgeschmack entsprechend die Gräfin in antikisirender Ge⸗ wandung. Durch das wellige braune Haar ist eine blaßzgelbe Binde gewunden, die Brust ist bedeckt mit einem weißen Untergewande mit blaßblauem Streifen am Saume. Auf den Schultern liegt ein rother Spawl. Das Antlitz mit seinem fast klassisch reinen Profil und dem seelenvollen braunen Auge vereint weibliche Doheit mit zarter maäͤdchenhafter Anmuth. Als Maler wird B. G. Ritter von Lampt genannt, welcher in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts zu den tüchtigsten und gesuchteffen Bildnißmalern Wiens lählte, Das Bild befand sich bisher im Besitze des Hofkapellmeisters Hellmesberger in Wien, der es unmittelbar von der Familie Beethoven's er halten hatte. Es gereichte ihm zur Genugthuung, das Bild. dem Hause zu überlassen, wo der Genius das Licht der Welt erblickte. Nun hat das Bildniß feine Stätte in unserm Beethoven -Haus zu Bonn ge— funden. Mit Rührung schaut der Verehrer auf zu jenen Zügen, die dem großen Meister so theuer waren. Nun erst wird das Wort zur Wahrheit werden, das Beethoven seiner Braut damals schrieb: „Meine unsterbliche Geliebie“.
Bochum, 27. Januar. Der Köln, Volksztg., zufolge ist heute Vormittag im Bessemer-Werk der Gesellschaft für Stahl Industrie zu Bochum eine Gießpfanne umgefallen. Elf Ärbeiter sind schwer verletzt. An dem Aufkommen von fünf anderen wird ö Eine späters Depesche meldet den Tod von zwei Ver⸗ etzten.
Münster, 28. Januar. Dis hier am 1. April 1889 ins Leben gerufene orthopädische Heilan stalt (Hüffer · Stiftung), welche der Abficht des Stifters gemäß vorzüglich den minder bemittelten sowie den armen orthopädischen Kranken ärztliche Behandlung und Pflege angedeihen läßt, hat auch im zweiten Jahre ihres Bestehens schöne Erfolge aufzuweisen. Es wurden 1890 im Ganzen 134 Pa⸗ tienten, welche an krüppelhaften Gebrechen litten an 12 687 Ver⸗ pflegungstagen verpflegt und behandelt; von diesen waren 87 aus Westfalen, 32 aus dem Rheinland, 8 aus Hannover, je 1 aus Sachfen und Waldeck und 5. aus dem Auslande. Die häufigsten Gebrechen waren Skoliose d. i. seitliche Rückgrats verkrümmung (29), Mißbildungen des Fußes, als Klumpe, Spitz, Pferde, Plattfuß (19), Kyphose d. . Buckel (14). Geheilt wurden entlassen 45, gebessert 55 Pa⸗ tienten. Für minder bemittelte Kranke beträgt der Pflegesatz l, IM pro Tag einschließlich des ärztlichen Honorars. In dem Pflegesaßz einbegriffen ist die Benutzung der Bäder nebst Zuthaten und der allgemeinen ortho⸗ pädischen Apparate. Alle diejenigen Kranken aber, welche mit einem Armuthszeugniß ihrer Gemeindebehörde versehen sind, erhalten gegen Zahlung von 1 66 pro Tag Verpflegung, ärztliche Behandlung, Ärjneien und schließlich die für den Einzelnen nöthigen othopädischen Apparate.
NewYork, 27. Januar. New. Jork wurde, wie der Voss. Z.“ telegraphirt wird, am Sonnabend Abend Lon einem furchtbaren Schneesturm heimgesucht, der die meisten Telegraphen⸗ un Telephonleitungen sowie die elektrischen Lichtdrähte zerstörte, sodaß fast das ganze Geschäft ins Stocken gerieth. Die Zeitungen er⸗ schienen ohne Drahtmeldungen, da die telegraphische Verbindung mit der Außenwelt zeitweilig abgeschnitten war. Mit der Herstellung der Deähte ist begonnen worden, sie dürfte aber noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Der angerichtete Schaden wird auf eine Million Dollars, veranschlagt. Der Verkehr der Straßen- bahnen war wegen des hohen Schnees eingestellt. Abends ist New⸗ Vork ohne elektrische Beleuchtung. Dem Schnee folgte Regen, wodurch die Straßen fast unwegsam geworden sind. Durch zerrissene elektrische Drähte sind zahlreiche Un fälle verursacht worden. Die A. C berichtet über die Folgen des Schneesturms unter dem 27. Januar: Allmählich wird der Schaden, welchen der verheerende Schneesturm am letzten Sonnabend angerichtet hat, wieder gut gemacht. Die Western Union Telegraphengesellschaft hatte gestern gbend' 15 Drähfe nach dem Westen im Betrieb. Die Ver⸗ öindung mit dem Süden war dagegen noch nicht wieder⸗ hergestellt. In New⸗Jersey und auf Long ⸗ Island stockt der telegraphische Verkehr vollständig, den unterseeischen Kabeln ist dagegen kein Unfall zugestoßen. Die Stadt Willesbarre in Pennfylvanien war von einer Ueberschwemmung bedroht. Seitdem ist sedoch der Susquehanng um 3 Fuß gefallen und hofft man, daß nunmehr die Gefahr vorüber ist. Die Eisstauung kei Plymouth in- dessen ruft Beforgniß hervor. Die Eisenbahndämme in der Gegend stehen unter Wafer. Der starke Schneefall hat schen viele Tele= graphendrähte in jenem Distrikt herabgeweht. In Lanecaster gerielhen die herabgewehten Drähte untereinander. Feurige Schlangen schossen in Folge dessen die Straßen entlang, zum nicht
ringen Schrecken der Einwohner, Einer Telephondevesche von Harrlsburg zufolge wird der telegraphische Verkehr jener Start mit der Außenwelt nur durch einen einzigen Draht vermittelt. Auch in Philadeiphia ist der Telegraphendienst in sehr beschränktem Maße Fieber aufgenommen. Es wird beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen, den Schaden wieder ausjubessern. Die Badeplãtze New Jersey's haben auch fehr gelitten, aber Schiffbrüche sind nicht vorgekommen. Auch in den Neu England⸗Staaten haben heftige, mit Schnee und Regen verbundene Stürme gewüthet.
Gibraltar, 28. Januar. Der Schnel ldampfer Au gustza Victoria“ der Hamburg ⸗Amerikanischen PVacketfahrt / Akt engesell. schaft ist, wie W. T. B. meldet, heute früh ] Uhr in Gibraltar eingetroffen. Das Wetter ist schön, der Wind mäßig; das Thermo⸗ meler zeigt 1 Grad Rsaumur im Schatten. Die Stimmung der an Bold befindlichen Gefellschafts reisenden ist eine sehr animirte. Der gestrige Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm wurde an Bord mit einem Festkommers begangen.
New⸗ York, 28. Januar. In den der Firma Frick Coke Company gedörigen Kohrengruben, die 10 Meilen von Mount Pleafankd (Pennsplvanien) liegen, fand, wie das W. T. B.“ mit ⸗ fheilt, eine Gase 6 jon staitt. Bisher sind 60 Leichen auf⸗ gefunden worden. 5 an befürchtet, 3 noch etwa 70 andere Arbeiter
geiödtet seien. Die Ursache der Explosion ist noch nicht bekannt.
Dritte
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 29. Januar
M 2G.
— 2
— · ·ᷣ¶VUu2arů 2000
——— —
1891.
1. Untersuchun gs Sachen.
3. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung ꝛe. von Werthpapieren.
ö Deffentliche
r Anzeiger.
6. Zommandit · Sesellschaften auf Aktien n, Aktien ⸗Gesellsch. 7. Erwerbe. und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.
J. Bank Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
) Untersuchungs⸗Sachen.
61030] Beglaubigte Abschrift. In der Strafsache gegen den Redacteur Eduard Müller zu Berlin, geboren am 13. September 1853 zu Gotha, evangelisch, wegen Beleidigung durch die Presse J III B 360. 89., hat die 1V. Straf⸗ kammer des Königlichen Landgerichts JL zu Berlin am 22. Nobember 1890 für Recht erkannt: Daß der Angeklagte Müller sckuldig der Be leidigung mittelst der Presse in zwei Fällen und des⸗ halb unter Belastung mit den Kosten des Verfahrens zu bestrafen mit einer Geldstrafe von zweihundert (200) Mark, der im Nichtbeitreibungsfalle zwanzig (20) Tage Gefängniß zu substituiren; daß ferner alle vorfindlichen Exemplare des inkriminirten Ar— tikel, fowie die zu deren Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen, endlich dem Königlichen Präsidenten des Landgerichts Hirsch⸗ berg und dem Königlichen Ober-⸗Staatsanwalt beim Kammergericht als Dienstvorgesetzten der Beleidigten, nämlich der Ferienstrafkammer bei dem Landgericht zu Hirschberg und der Verwaltung Pes Hülfsstraf⸗ gefaͤngnifses zu Rummelsburg, die Befugniß zuzu— sprechen, die Verurtheilung auf Kosten des Ver⸗ urtheilten einmal im Deutschen Reichs“ und König lich Preußischen Staats-Anzeiger und einmal in der Berliner Morgenzeitung binnen vier Wochen nach Zustellung einer Ausfertigung des rechtskräftigen Ürtheils öffentlich bekannt zu machen. Mit dem Original gleichlautend. Berlin, den 26. Januar 1891. (L. 8) Schulz.
Y) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 60947
In Zachen der Wittwe des Stationskommandanten Haß, geb. Hirsch, in Blankenburg, Klägerin, wider den Bäckermeister Vorbrodt, früher in Hüttenrode, jetzt in Wernigerode, Beklagten. wegen Zinsen, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen sub No. ass. 16 zu Hüttenrode belegenen Wohnhauses nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 10. Januar er. verfügt, auch die Eintragung diefes Beschlusses im Grundbuche am 10. Januar er. erfolgt ist, Termin zur Zwangs versteigerung auf Donnersftag, den 30. April 1891, Nach⸗ mittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Blankenburg, im Schünemannschen Gasthofe zu Huttenrode, angesetzt, in welchem die Hypothek glaͤubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Blankenburg, den 21. Januar 1891.
Herzogliches Amtsgericht. Ribbentrop.
(61033 In Sachen .
1) der Aktiengesellschaft Warps⸗Spinnerei und Staͤrkerei zu Oldenburg,
2) der Aktiengesellschaft Voigtländische Eaumwoll⸗ spinnerei zu Hof i / B.
3) des Bankhauses S. Frenkel in Nordhausen,
4) der Firma S. Blachstein C Ce zu Mühl⸗ hausen i / Th.
) der Firma A. Bresges zu Rheydt,
6 der Firma Eduard Gossel zu Nordhausen,
Glaͤubiger,
vertreten durch din Rechtsanwalt Dr. Usbek zu Nordhausen, gegen den früheren Fabrikanten Oscar Dreffel zu Ellrich, Schuldner, wegen Hypothek⸗ kapitals und Zinsen, wird, nachdem auf Antrag der Gläubiger die Beschlagnahme der dem Schuldner gehörigen Bergwerke, als:
1) das unter dem Namen „Trautenstein“ ver⸗ liehene Bergwerkteigenthum, in dem in den Forst⸗ orten „Große Giepenbachskepf! und „Grüne Gründche“ bei Trautenstein, Forstreviers Tanne, Kreis Blankenburg a. / H. belegenen Felde, welches einen Inhalt von 1841780 4m hat, jur Gewinnung der in dem Felde vorkommenden Blei⸗ und Kupfererze, Y) das unter dem Namen „Trautensteiner Ver⸗ einigung“ verliebene Bergwerkseigenthum in dem in der Forstgemarkung Trautenstein und dem Stadt bezirke Hasselfelde, Kreis Blankenburg a. / H., be⸗= legenen Felde, welches einen Inbalt von 1341780 m hat, zur Gewinnung der in dem Felde vorkommenden Silber-, Kupfer⸗, Blei⸗ und Zinkerze,
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be schluß vom 17. Januar 1591 verfügt, auch die Ein—⸗ tragung dieses Beschlusses im Grundhbuche am gleichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsver“ steigerung auf den 22. Mai 1891, Morgens 10 Uhr, im Gebäude des Herzoglichen Amts—⸗ gerichts bieselbst anberaumt, in welchem die Hypo⸗ thekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen
haben. Haffelfelde, den 21. Januar 1891. Herzogliches Amtsgericht. Bröckelmann.
(blolg]
Die in Nr. 165 dieses Blattes (3. Beil.) abge⸗ druckte Bekanntmachung des Königl. Amtsgerichts J. zu Berlin vom 10. Januar 1891, betreffend Stein⸗ mann , wird dahin berichtigt, daß es heißen muß statt: Tempelhof Band 90“
Tempelhof Band 207.
Io7 805] Aufgebot. Der Pfandschein Nr. 009 der Reichsbank⸗Haupt⸗ stelle Bromberg über die Verpfändung eines Neuen
trage von 000 M gegen ein dem Kaufmann J. Hey⸗ mann zu Zempelburg gewährtes Darlehn von 3600 M de dato Bromberg, den 27. Mai 1887, ist verloren gegangen und soll auf Antrag des ꝛc. Hey⸗ mann Zwecks Kraftloserklärung aufgeboten werden. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte stens im Aufgebotstermine, den 20. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht (Landgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 9) seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen wird. Bromberg, den 7. Januar 1891. Königliches Amisgericht.
60188 Bekanntmachung.
Auf Grund Antrages der, ledigen großjãhrigen Dienstmagd Margaretha Weiß von Kriegenbrunn, zur Zeit in Poppenreuth, und ihres glaubhaft ge— machten Vorbringens, daß ein Schein der städtischen Sparkassa Fürth vom 4. Februar 1890 Nr. 6877 A. über 72 S, lautend auf den Namen Margaretha Weißt, Dien stmagd von Lohe, und ihr gehörig, kurz vor Pfingsten 18960 ihr abhanden gekommen sei, wird gemäß der S§. 823 ff. der Reichs⸗-Civilprozeßord⸗ nung, Art. 69 des Ausf -Ges. zur Reichs. Civil- prozeßordnung das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Kraftloserklärung des bezeichneten Scheines be⸗ schlossen, Aufgebot termin bestimmt auf Donnerstag, den 29. Oktober 1891, Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal Nr. 145I. und der Inhaber des Scheines aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und solchen vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt würde.
Fürth, am 8. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. gez. Michel, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Der geschärtsleitende Gerichtsschreiber am K. Amtsgerichte Fürth.
(L. S.) Hellerich, K. Sekretär.
35314 - J
Das Kreissparkassenbuch des Kreises Neustadt O. /S. Nr. 98537, nach dem Stande vom 8. Februar 1890 über 266,28 4 lautend, auf das Dienstmädchen Anna Rieger in Mokrau ausgestellt, ist verloren gegangen und wird hiermit auf Antrag der Rieger aufgeboten.
Die unbekannten Inhaber des Sparkassenbuches werden aufgefordert, späiestens in dem im Termins zimmer Nr. 4 unseres Gerichtsgebäudes anberaumten Termine am 23. April 1891, Vormittags 10 Uhr, ihre Rechte unter Vorlegung des Spar— kassenbuches anzumelden, widrigenfalls dessen Kraftlos—⸗ erklärung erfolgen wird.
Neustadt O. /S., den 22. September 1890.
Königliches Amtsgericht.
54208 Aufgebot.
Das Sparkassabuch der Sparkasse Heidenheim Nr; 17, ausgestellt am 6. August 1882 und auf den ledigen Schreinergesellen Mathias Küchler aus Heidenheim als Gläubiger lautend, über eine Ein— lage von 96 M 90 9 t abhanden gekommen.
Auf Antrag des Mathias Küchler wird der In— haber der bezeichneten Urkunde aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, als welcher hiemit Freitag, der 24. Juli 1891, Vormittags 9 Uhr, bestimmt wird, seine Rechte beim hiesigen König⸗ lichen Amtsgerichte anzumelden und das besagte Sparkassabuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen würde,
Heidenheim, am 19. Dezember 1880.
Königliches Amtsgericht. Der Kgl. Ober ˖ Amtsrichter: Hundrisser. Zur Beglaubigung: (L. S.) Kgl. Gerichtsschreiberei: Wirth, Sekretär.
48176 Aufgebot. Der nachstehende Wechsel:
,, . Abschrijt. Tichtenhain, denl Juni 1890. Für. 6 273.
Am 1. September 1890 zahlen Sie für diesen Prima Wechsel an die Ordre des Gustay Radtke in Lichten- hain die Summe von Mark Zweiw hundert drei und siebzig den Werth — — und stellen solchen auf Rechnung - S Bericht.
Herr Johann und Anguste
Johann Hut Auguste Hut
Angenommen
Angenommen Prima Wechsel
gez) Johann Huth
Huthschen Eheleute ger Angar Kuth
in Liehtenhain. soll verloren gegangen sein. Auf Antrag des Landwirths Gustav Radtke zu Lichtenhain, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Eichbaum zu Schwetz, wird dieser Wechsel hiermit aufgeboten und der unbekannte Inhaber desselben aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 21. September 1891, Vormittags 19 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 2, anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird. Schwetz, den 27. November 1890.
Königliches Amtsgericht.
60945 Aufgebot.
Auf den Antrag des Tagelöhners. Johann Pul— kownik zu Bobrownik wird dessen im Jahre 1840 geborene Ehefrau Anna, geborene Niewiadoma, welche sich vor etwa 18 Jahren aus Bebromnik, ihrem letzten bekannten Wohnsitz, entfernt hat, und von deren Leben oder Aufenthalt seither eine Nach⸗
in dem auf den 8. Februar 1892, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Auf—
erklärung erfolgen wird. Schildberg, den 19. Januar 1891. Königliches Amtsgericht. von Frangois.
66946 Aufforderung.
Johannes Wenner Wittwe, Marie Katharine, geb. Krauß, zu Pfungstadt ist am 21. Juli 1890 unter Hinterlassung eines Testamentes verstorben, in welchem sie ihren Sohn Jakob Wenner nur auf den Pflicht theil zum Erben eingesetzt at und zwar mit dem Anfügen, daß er aus dem Nachlasse nichts mehr er halten solle, da der Nacklaß, weil ihr verstorbener Eemann nicht das geringste Vermögen hinterlassen habe, lediglich als ihr eigents Vermögen anzuseben sei und ihr Sohn Jakob schon mehr als sein Pflicht theil vorempfangen habe.
Auf Antrag der übrigen Testamentserben, Mar— garethe, geb. Wenner, Wittwe des Georg Lutz zu Pfungstadt, Katharine, geb. Wenner, Ehefrau des August Claum in Ortenberg, und des Georg Klöp— pinger V. und dessen Ehefrau Marie, geb. Wenner, zu Pfungstadt, als Vertreter ihrer minderjährigen Kinder, wird daher der mit unbekanntem Aufent- haltsorte in Amerika oder sonst abwesende Jakob Wenner pon Pfungftadt aufgefordert, binnen drei Monaten vom erstmaligen Erscheinen dieser Aufforderung in den Blättern ab seine Rechte und Ansprüche an den Nachlaß seiner Eltern unter Anfechtung des Testamentes auf dem Klage wege geltend zu machen und dieses dem unterzeich— neten Gerichte nachzuweisen, widrigenfalls der Nach⸗ laß als lediglich von seiner Mutter herrührend ange sehen und nach Maßgabe des Testaments unter Aus— schluß von ihm den übrigen vorgenannten Testaments—⸗ erben überwiesen werde.
Darmstadt, 24. Januar 1891.
Großherzogliches Amtsgericht Darmstadt II.
Dr. Schneider.
60944 Aufgebot.
Auf Antrag der verwittweten Tischlermeister Agnes Tillner, geb. Scholz, und ihrer von ihr bevor— mundeten minderjährigen 5 Kinder Luise, Marie, Margarethe, Martha und Emma, Geschwister Tillner, sammtlich hier, als Benefizialerben des am 22, November 1890 hierselbst verstorbenen Tischler—⸗ meisters Ernst Tillner von hier werden die Nachlaß gläubiger und Vermächtuißnehmer des Ernst Tillner hierdurch aufgefordert, spätestens in dem Aufgebots— termine am 19. April 1891, Vormittags 10 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude bier, Zimmer Nr. 7, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben ihre An⸗ sprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nechlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Rutzungen durch Be⸗ ö der angtmeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Greiffenberg i. Schl., den 24. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht.
bo843) Bekanntmachung.
Der Kutscher Carl Martin Wilhelm Neuenfeld und dessen Ehefrau Bertha Luise Emilie, geb. Fehl⸗ berg, hat in ihrem am 23. Dezember 1890 publi⸗ zirten Testamente vom 28. August 1889 den Ludwig Fehlberg bedacht.
Berlin, den 14. Januar 1891. Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 61.
610031 Bekanntmachung.
In dem auf Antrag der Elisabeth Mahlmann
in Kankakee (Illinois) eröffneten Aufgebotsverfahren
zum Zwecke der Kraftloserklärung des am 25. Sep-
tember 1884 mit einer Einlage von 2104 S6 50
auf ihren Namen eröffneten Einlagebuchs der Neuen
Sparkasse in Bremen Nr. 11772 ist durch Aus⸗
schlußurtheil des hiesigen Amtsgerichts vom heutigen
. erwähnte Sparkassenbuch sür kraftlos
erklärt.
Bremen, 26. Januar 1891.
Der Gerichteschreiber des Amtsgerichts:
Stede.
Im Namen des Königs! Verkündet am 23. Januar 1891. Zörawski, Gerichtsschreiber. Auf den Antrag des Wirths Valentin Dobty in Dembowiee I, vertreten durch den Rechtsanwalt CEzrpicki in Koschmin, erkennt das Königliche Amts⸗ gericht zu Koschmin durch den Amtstichter Frydrychowicz für Kecht: Die Hypothekenurkunde, welche über die im Grund; buche bon Dembowlec IJ Nr. 1 Abth. III Nr. 12 fuͤr Peter und Johann Olesineki zu gleicken Theilen eingetragenen, auch auf Dembowiec II Nr. 13 haftenden mütterlichen Erbegelder von 1198 Thlr. 1 Sgr. 10 Pf. nebst 5 αίι Zinsen aus dem Marga⸗ retha Olesinßti'schen Erbrezeffe vom 16. Dezember 1863 bezw. 12. April 1864, dem Hypothekenbuchs⸗ auszuge und der Ingrossationsnote vom 4. Sep; tember 1868 gebildet worden, wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Verfabrens werden dem Antrag⸗ steller auferlegt.
60758]
Frydrvchow iez. Im Namen des Königs! Verkündet am 18. Januar 1891. Berg sträßer, Gerichtsschreiber. . Auf den Antrag 1) der Ehefrau des Fabrikarbeiters
0948]
—
Westpreuß chen Iz prozentigen Pfandbriefs im Be
richt nicht eingegangen ist, aufgefordert, sich spätestens
gebotstermin zu melden, widrigenfalls ihre Todes⸗
zu Barchfeld, 2) des Ackermanns Adam Ernst Schmidt zu Barchfeld erkennt das Königliche Amts— gericht ju Schmalkalden durch den Gerichts Assessor Dr. Schemann für Recht:
Der Reinhard Merkel bezw. dessen Rechtsnachfolger werden mit ihren Ansprüchen auf die im Grundbuche von Barckfeld Artikel 354 Abth. III. Nr. 1, 2 und 6 und Artikel 176 Abth. III. Nr. 2 eingetragene Hypothek:
Achthundertpierundachtzig Thaler 5. Silber. groschen Kaution dafür, daß Adam Ernst Schmidt sowie der Mabhlmöller Wilhelm Schmidt und die Wittwe Cath. Timme, geb. Merkel, zu Barchfeld das in Händen habende S884 Thaler 5 Sgr. betragende Vermögen des Reinbard Merkel zu Barchfeld auf Verlangen des Gerichts herausgebe, aus Cautionsurkunde bezw. Obligation vom 15. Juli 1854!
ausgeschlossen Die über diese Post gebildete Schuldurkunde wird für kraftlos erklärt. (F. 3/80)
Schemann.
61002 Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Joseph Ludwig Brandt, Maria, geb. Kalz, zu Dortmund, vertreten durch den Rechts anwalt Mausen daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Joseyh Ludwig Brandt, unbekannten Aufenthaltsorts, wegen Ehescheidung, mit dem An— trage, das zwischen Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allei schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Be— klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts— streits vor die zweite Civillammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund auf den 21. April 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen An—⸗ walt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zu⸗ stellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Gerichtsschreiber
annert, s Königlichen Landgerichts.
60959 Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Auguste Friederike Dieterle. geb. Schunk, zu Frankfurt a. M., vertreten durch Rechts⸗ anwalt Br. Dreves daselbst, klagt gegen ihren Ebe⸗ mann, den Metzgermeister Karl Gustav Dieterle aus Frankfurt a. M., jetzt unbekannt wo? ab⸗ wesend, wegen böslicher Verkassung auf Ehescheidung, mit dem Antrage auf Trennung der zwischen den Streittheilen bestehenden Ehe dem Bande nach un Erklärung des Beklagten für den schuldigen Theil, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Frankfurt a. M. auf den 3. April 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Frankfurt a. M., den 18. Januar 1891.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
D D de
609581 Oeffentliche Zustellung und Ladung.
Der Kgl. Advokat Hepdenreich hat dahier unterm 22. d. Mts. namens der Bauersfrau Katharina Gries von Nemschenreuth gegen ihren Ehemann Johann Gries, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, Klage wegen Ehescheidung zur Civilkammer des Kgl. Landgerichts Bayreuth eingereicht, welche den An—Q— trag enthält, zu erkennen: .
1) die Ehe der Parteien wird getrennt,
25 Beklagter wird als schuldiger Theil erklärt,
I) derselbe hat die erwachsenen Kosten zu tragen,
sowie die Vorladung des Beklagten zum Verhand- lungstermine mit der Aufforderung, einen bei dem Prozeßgericht: zugelassenen Anwalt zu seiner Vertre⸗ tung zu bestellen. Bies wird dem Beklagten Johann Gries, zar Zeit unbekannten Aufenthalts, mit dem Beifügen Fekannt gegeben, daß Termin zur mündlichen Ver: handlung der Sache auf Freitag, den 22. Mai IJ. J., Vormittags 9 Uhr, bei der Civilkammer des Kgl. Landgerichts Bayreuth ansteht.
Bahreuth, den 25. Januar 1891.
Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts.
(E S5 Hoepfel, Kgl. Obersekretär.
6b0g53! Oeffentliche Bekanntmachung, Mit Protokollarklage vom 16. Dezember 1890 verlangen die ledige grofjährige Arbeiterin Marga—⸗ retha Sörgel von Nemschenreuth, z. Zt. in Nürn⸗ berg, und der Oekonom Johann Böhmer von Neu— dorf, letzterer als Vormund über die minderjährige Barbara Sörgel, s. n. der Ersteren, die kostenfällige vorlaͤufig vollstreckbare Verurtheilung des Metzgers Jakob Üebelein von Schweinau, zur Zeit unbe— kannten Aufenthalts, ö a. zur Anerkennung der Vaterschaft zu dem von der Mitklägerin Margaretha Sörgel am t. Februar 1889 zufolge mit der Beklagten außerhalb der Ring—⸗ mauern der Stadt Nürnberg innerhalb der ein rechnungsfähigen Zeit allein gepflogenen Beischlafs außerehelich geborenen Kinde Namens „Barbara, b. zur Einräumung des gesetzlich beschränkten Erb- rechts für das Kind in seinen dereinstigen Nachlaß nach den Bestimmungen des preuß. Landrechts,
zur Leistung a. eines jährlichen, in wöchentlichen Raten voraus⸗ zahlbaren Unterhaltsbeitrags von 104 6 für die Zeit von der Geburt des Kindes bis zu dessen zurück gelegtem 14. Lebensjahre,
Reinhold Leffer, Clise Margarethe, geb. Schmidt,
b. des dereinstigen Schulgeldes,