1891 / 27 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Jan 1891 18:00:01 GMT) scan diff

wartungen nicht ganz entsprechen, weil der Dichter die drei Personen, deren Geschick er entwickelt, nicht gleichmäßig charakteristisch aus estalten konnte, und weil namentlich die geschichtliche Titanengestalt Fre rend uns zeitlich noch so nahe liegt, daß zu einer dichterischen Verkörperung diefes Mannes nach dem Maße, in welchem er in dem Gedächtniß der Zeitgenosen lebt, das ganze Genie eines großen um⸗ fassenden Dichtergeiskes erforderlich gewesen sein würde. Gerade an diesem, für den Werth des Dichterwerks Ausschlag gebenden Punkte versagte die Kraft des Dichters. !

Napoleon hat Elba verlassen; die Gräfin von Saint ˖ Aubonne gewahrt ihm auf ihrem, auf einer einsamen Felseninsel der fran zõsischen Küste gelegenen Schlosse die erste sichere Unterkunft. Vor langen Jahren hat fie, die Frau eines alternden, ihr aufgedrängten Gatten, eine kurze Zeit zu Napoleon in einem Liebes verhältniß gestanden und ihr Sohn, der junge Sraf Mario, darf für den natilichen Sohn Napoleon's gelten; die Gräfin ist dem Geliebten auf seinem Ruhmesweg im Geiste gefolgt und hat ihm in Bewunderung und Verehrung die hin. gebende cpfermuthige Seele bewahrt; Graf Mario aber ist y aller Bemühungen der. Mutter Rova ist geworden, wie die Saint ˖Aubonnes es immer waren; er ist jetzt Offizier des Königs und beauftragt, den einem Könige zu überliefern. Abschied⸗ nehmend ist erf im Haufe der Mutter anwesend. Dig Handlung setzt ein, als gerade jetzt auch der Kaiser erwartet wird. Mario, der der Mutter kas Work gegeben hat, das Haus nicht zu verlassen, und wie Ain echter Fanatiker seinen Äuftrag um jeden Preis ausführen will, plant den Meuchelmord. Vor der Schwelle des Schlaf⸗ zimmers des Kaisers findet er die Mutter als Wächterin; daz bereit gehaltene Pistol, welches die Niutter ergreift, entlädt sich und Napoleon erscheint. In einer Scene, welche nicht der Poesie, aber der Größe entbehrt. Überwindet der Kaiser den jungen Grafen und zwingt ihn zu seinen Füßen nieder Der Schluß akt zeigt uns Nopoleon nach Waterloo, Alles ist verloren, die Gräfin muß auch den Sohn, der feinen König verrathen hat, dem Geliebten zum Opfer bringen; im Angesicht der Mutter und des Kaisers fühnt Graf Mario die eigene und die Schuld der Eltern .

Man sieht aus diesem Inhalt, daß den Angelpunkt des Koꝛfl kits Napoleon und Graf Mario bilden; das Hauptinteresse aber, die Figur, zuf welche die Theiltahme der Zuschauer sich eigentlich konzentrirt und welche, wie oben erwähnt, der Dichter am Rührendsten und menschlich Wahrsten gezeichnet hat, ist die Gräfin. Die Scenen, in welchen fie ie Wendangen in dem Geschick des Welteroberers abseits eller Geschickte zu bestimmen scheint, sind die wirksamsten und klarsten res Schauspiels. Die Gräfin ist eine Frau von opfermuthiger Liebe, welche für sich Nichts begehrt, für den Geliebten Alles, selbst den Sohn bingiebt, welche aber auch von diesem beinahe wie fine Gottteit verehrten Geliebten das Höchste fordert und auch in der Schlußscene noch den kleinmüthig gewordenen Kaifer zu neuem Heldenmuth und neuer Heldenkraft iu erheben und zu begeistern sucht.

Kaiser lebendig oder tobt

Diesem Maß der Größe der Ge— sinnurg gegenüber bleibt der Welteroberer Napoleon in den rein menschlichen Beziehungen weit zurück, und von seinen. weltgeschicht Üicken Thaten klngt uns aus der Handlung kaum mehr als ein fernes icho entgegen. ;

ö. Dicfer Gegensatz wurde durch die Derstellung noch bedeutend vertiest. Die Gräfin spielte Frl. Nuscha Butze, welche die Ausdrucksfähigkeit für alle bestimmenden Züge einer großen Frauensecle besitzt; sie vermgg es, Zarte Hingebung und Gre tief angelegte schwärmerische LZiebe im Ton und törperlich echt und nahr zur Wirkung zu bringen; sie besitzt aber darüber hingus auch die Kraft der Leidenschaft und eiꝛnes heldenhaften, seelenstarken Gemüths. Ihr gegenüber stand als Napolcon Hr, Sus ke, welcher seine Rolle wie ein tüchtiger Scheuspieler woh! zur Geltung brachte, der aber wahre innere Größe völlig vermissen ließ und nur in einigen glücklichen Momenten eine genial angelegte Natur zur Ersckeinung krachte? Den Grafen Mario gab Hr. Stockhausen recht ver ftändig; in der ersten Scene, in welcher er auftritt, voll Feuer und Jugendkrajt, später der Situation jedoch nicht völlig gewachsen. In einer Episodenrolle machte sich Hr. Arthur Kraußneck als ein Grenadier der alten Garde durch scharfe Charakteristik und fein durch dachten Vortrag mit Auszeichnung bemerkbar. Außer diesen dürfen wir rn. Nolket, der einen ünlienischen Priester gab, und Hrn. Th. Weiß, den alten Haushofmeister der Gräfin, mit Anerkennung erwähnen.

E Wallner⸗Theater.

2. 2* 9 2. ( . . ö. . Die Musiknummern zu dem Vaudeville Miß Helvett“ stammen von dem bekannten Komponisten r ascotte', E. Audran Um

dem musikalischen Theile der Novität gerecht zu werden, hat Hr. Direktor Hafemann sowohl Chor als Orchester einer bedeutenden Verstaͤrkung unterzogen. . Miß Helvett“ gebt in Paris bereits der hundertsten Wiederholung entgegen.

e , n, ret.

Zum Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers hatte das Victoria Theater eine Festvorftellung deranstaltet, die bei vollbesetztem und festlich erleuchtetem Hause in gehobenster Stimmung verlief. Fine große Anzahl auswärtiger Gäste wohnte der Vorstellung bei, ebenso hatte die Spandauer Gewehrfabrik ein starkes Kontingent für diesen Abend entser det. Inzwischen geben „Die sieben Raben“ ihrer hundertsten Aufführung sentgegen, der voraussichtlich noch viele andere folgen werden, da ihre Anziehungskraft, wie die vollen Häuser beweisen, mit jedem Abend nur noch zuzunehmen scheint.

Sing Akademie. .

Fr. Elisabeth Feininger (Sopran), deren künsllerische Leistungen bereits vortheilhaft bekannt sind, gab gestern in Gem in. schaft mit dem stets gerngehörten Violinvirtuosen Hrn. xvan Mlyngrsti ein Concert, das sehr zahlreich besucht war. Ihre sehr klangvole und umfangreiche Stimme ist zuzleich gut geschult und läßt eine bedeu— tende Coloraturgewandtheit erkennen. Diese Vorzüge waren rereinigt mit einer sehr verständnißvollen und lebendigen Ausdrucks weise, mit der sie die Gesänge verschiedenen nhalts stets treffend wiederzugeben wußte. Drei Arien mit Orchesterbegleitung von Händel gelangen der Künstlerin ebenso, wie die beliebte Arie von Mozart „G re pastore“, die mit ganz besonders lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Brachte die Künstlerin hierin, wie in einer speziell für den glänzenden Bravourgesang geschriebenen Arietta von Schulhoff ihr schönes Talent zur Geltung, so führte sie andererseits auch die kleinen Gesänge von Schumann mit Klavier

egleifurg (die bekannten Kinderscenen) mit anmuthiger Naivität aus und ernteie reichliche Beifellsbezengungen. Hr. von Mlvnarski trag das so beliebt gewordene G-moll-Concert von Yt. Bruch und eine Serenade von Tschaikowski vor und bewies hierin edle Tonhehand ung, eminente technische Fertigkeit und sehr lebendige Ausdrucksweise. Auch an der Mozart'schen Arie hatte sich der Künstler mit gutem Erfolge betheiligt. Reicher, oft stürmischer Beifall folgte jedem seiner Vorträge. Tas Philharmonische Orchester bewährte noch besonders in einer sehr beifällig aufgenommenen Ouverture von Karl Feininger seine anerkannte Tüchtigkeit. . Concerthaus.

Kapellmeister Meyder veranstaltet morgen eine Schubert -Feier :. Die Concertfängerin Frau Betty Waibel wird an diesem Abend die Lieder „Du bist die Ruh“, „Gretchen am Spinnrade“, „Aufenthalt“ und „‚Are Maria“ singen. Das Orchester bringt die Sinfonien Nr. 7 in C-dur, Nr. 8 in H-moll (die urvollendete) u. s. w. zur Aufführung.

Philharmonie.

Der zweite populäre Lieder Abend der Fr. Amalie Joachim fand wiederum vor gänzlich ausverkauftem Hause statt. Bewunderns-— würdig war in erster Linie die große Vielseitigkeit ihres Talents, mit der sie die Stimmung der elegischen wie der heiteren Lieder so vollstaͤnrkig zu ihrer eigenen macht, daß der Hörer die ganze Wärme ihrer Empfindungen selbst mit ihr theilt, daß er mit ihr lächelt, mit ikr trauert. Die einfachen, nur wenige Töne umfassenden Lieder: Schaäferlled' von Haydn und Wiegenlied von Mozart sowie „Die Wonne der Wehmuth! und „Mignon“ von Beethoven sang die Künstlerin mit unvergleichlich innigem Ausdruck. In Schubert's „Erlkönig! trat eine so bedeutende dramatische Gewandtheit im Auseinanderhalten der drei handelnden Gestalten hervor, wie wir sie nur sehr selten gehört zu haben uns erinnern. Von den Liedern von Franz wurde Mein Schatz ist auf der Wanderschaft“ mit so rauschendem Beifall aufgenommen, daß Fr. Joachim es wiederholte. Den Gipfelpunkt ihrer Leistungen bil deten jedoch die Brahms'schen Lieder, für deren Popularizät sich bekanntlich die Sängerin ein ganz besonderes Verdienst erworben hat, und unter denen ‚Vergebliches Ständchen“ gleichfalls da capo ge⸗ wünscht wurde. Ihr Vortiag des Schumann'schen Lieder ⸗Cyklus „Frauenliebe und Leben' ist genugsam anerkannt worden, und es bedarf die Vertrefflichkeit desfelben keiner weiteren Be⸗ stätigung. Was den Klang der Stimme betrifft, so ist der—⸗ felbe befonders in der Mittellage noch von unveränderter Frische, während die Höhe sowohl wie die Tiefe etwas an Kraft einzubüßen scheint. Nichwiédestoweniger war der Eindruck ihrer Gesangsleistungen auf das Publikum ein sehr nachhaltiger, wie aus dem enthusiastischen

Beifall zu schließen war. Die feinschattirte und eingehende Be—

gleitung des Pianisten Hrn. EC. Wolff muß noch besonders lobend hervorgehoben werden. Die gute Akastik des Saales machte es möglich, daß man selbst im leisesten Piano Töne und Worte aufs Deutlichste vernehmen konnte. Der dritte Liederabend findet am 9. März statt.

Bei der Eroff nung der Internationalen Kunstausstel lung in Berlin, welche voraussichtlich Anfang Mai stattfindet, wird die Berliner Liedertafel die Festgesänge vortragen. Professor Heinrich Hofmann hat den Auftraz erhalten, hierzu einen Hymnus zu komponiren.

Preuszische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Tei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4 Klasse 183. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmitiagsziehung:

1Gewinn von 15 000 S auf Nr. 51 928.

5 Gewinne von 5000 S auf Nr. 36 884. (4261. 64 158. S8 785.

40 Gewinne von 3000 Mi auf Nr. 1565. 18 652. 20 066. 28 695. 29 964. 31 392. 36 817. 38 556. 39 C08. 48 573. 50 534. 51 102. 51 122. 56203. 60519. 62178. 64 980. 68 007. 68 588. 87 067. 88 817. 104881. 107 975. 108 106. 109 328. 113 735. 120 460. 128 179. 134430. 134488. 137 858. 142 673. 143 236. 145 749. 146 832. 162 729. 167 927. 170 520. 184 685.

32 Gewinne von 1500 MS auf Nr. 1263. 6866. 25999. 28 090. 32 200. 36 034. 39 269. 47 606. 61 817. 64 375. 64 852. 71 301. 72484. S1 373. 89 096. 89 487. 93 224. 96 225. 106 637. 108 177. 111 399. 118 269. 122 743. 131 609. 135 314 136 789. 137 722. 148 238. 155 053. 156 913. 168 976. 182992.

33 Gewinne von 500 auf Nr. 935. 2777. 6235. 8564. 15528. 15619. 17661. 24 397. 33 018. 40 257. 49 537. 50 261. 56 071. 61 389. 74 544. 76 855. S5 032. S8 501. 92528. 98 370. 98 389. 107 824. 114 659. 120 198. 122 949. 129581. 133 283. 146 864. 148 427. 168 256. 177 7128. 118 349 186171.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 183. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittagsziehung: .

J Gewinn von 600 000 S6 auf Nr. 125583.

16Gewinn von 30000 M auf Nr. 70 736.

1 Gewinn von 15000 s6 auf Nr. 15205.

1 Gewinn von 10000 66 auf Nr. 105 7164.

2 Gewinne von 5000 S auf Nr. 6098. 28 723.

34 Gewinne von 3000 S auf Nr. 452. 3587. 7161. 20266. 16181. 59 105. 59 990. 61 908. 62 542. 66 8564. 68 337. 71 070. 76057. 76 897. 79 894. S0 390. S4 326. S4 750. S5 195. 90 510. 94 339. 102676. 113 978. 132919. 136 623. 139 180. 145 220. 147 237. 153 535. 153 941. 163 966. 165543. 171 051. 174067.

32 Gewinne von 1500 S6, auf Nr. 6089. 17651. 41 055. 54 830. 59 878. 60 699. 62 124. 64 898. 67 652. 68 375. 88 249. 92 236. 91 157. 100418. 103 715. 106 949. 116000. 119698. 121 545. 124777. 131 878. 145 846. 151 416. 161 135. 163 820. 169 969. 173 907. ;,,

15 Gewinne von 500 auf Nr. 7872. S330. 9125. 9922. 20 837. 23 242. 28 274. 32 381. 34 0936. 35617. 38518. 44915. 45 806. 47 452. 50 315. 52 090. 52 773. 57189. 59 168. 62469. 71 347. 79 167. 79 308. 79 490. 87 744. 98 797. 102 578. 105 092. 109 058. 114981. 117977. 119 503. 121 399. 123 248. 124212. 133 759. 138 574. 139 557. 144296. 152 607. 172 702. 177 020. 178033. 180 376. 183 082.

54 296. 12722.

2c.

(61108 Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Lehrling Max Koeppel, geboren am 29. Mai 1863 zu Greifenberg, wegen Unter— schlagung in den Akten Litt. K. Nr. 491 de 1879 unter dem 26. Juli 1879 von dem Untersuchunge— richter des elemaligen Königlichen Stadtgerichts Berlin erlassene, und zuletzt am 18. Januar 1886 rom Königlichen Awntsgericht J. Abtheilung 83 Berlin erneuerte Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 20. Januar 1891. . Staatsanwallschaft beim Königlichen Landgericht J.

61110 Bekanntmachung. . In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Gottlieb Sahm aus Mangoldsall, Or. Oeh⸗ ringen, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗ Revifionsgericht zu Stuttgart am 17. d. Mts. zu Recht erkannt: es folle das dem Sahm gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. Ludwigsburg, den 27. Januar 1391. 53. Infanterie⸗Brigade (2. K. W.).

61109 ; K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagnahme.

Durch Beschluß der Strafkammer II. des K. Land- gerichts Stuttgart vom 17. Januer 1891 ist das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen folgender abwesender Wehrpflichtigen:

1) Johann Gottlieb Allmendinger, geboren 21. Oktober 1868 in Boll, O. -A. Göppingen, Küfer und Bierbrauer, .

27) Karl Adolf Göttling, geboren 29. Juli 1868 in Cannstatt, Sattler,

3) Friedrich Heinrich Ernst Häberle, geboren 3. August 1867 in Ludwigsburg, Koch,

4) Gottlieb Metzger, geboren 28. Januar 1869 in Zuffenbausen, S.A. Ludwigsburg, Eisenbahn ˖ taglöhner,

gegen welche das Hauptverfahren wegen Verletzung der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß §. 1410 Abs. 3 St. G. B. und S8. 325 und 1455 St -P. S. je ö. zum Betrage von 800 S mit Beschlag belegt

orden.

Stuttgart, den 27. Januar 1891.

Staatsanwalt: Cleß.

tlicher Anzeiger.

1

Defen

3 Aufgebote, zustellungen und dergl.

61115

In Sachen des Schlachtermeisters Heinrich Heike hier, Klägers, wider den Speisewirth Wilhelm Voß und dessen Ehefrau, Louise, geb. Nagel, hier, Beklagte, wegen Hypothekkapitals, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen, an der Reichenstraße Nr. 1305 hierselbst belegenen Hauses und Hofes sammt da—⸗— hinter befindlichem Garten zum Zwecke der Zwangs zersteigerung durch Beschluß vom 8. Januar 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 8. Januar 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Donnerstag, den 14. Mai 1891, Morgens 11 Uhr, vor Verzog⸗ lichem Amtsgerichte hierselbst, Zimmer Nr. 37 an— gesetzt, in welchem die Hrpothetgläubiger die Hypo thekenbriefe zu Üüberreichen haben.

Braunschweig, den 15. Januar 1891. Herzogliches Amtsgericht. VIII. (Unterschrift.)

61124 Zur Zwangsversteigerung des zur Nachlaß⸗Konkurs⸗ masse des weiland Fuhrmann Fr. Stutz zu Teterow gehörigen Wohnhauses Nr. 15 an der südlichen Mauerstraße daselbst mit Zubehör, insbesondere Pertinenzwiese ll, 203, auf der Kappelwiese, steht nach dem vom Großherzoglichen Amtsgerichte am 8. November 1890 erlassenen Verkaufs ptoklame der Ueberbotstermin auf Mittwoch, den 18. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, an. Verselbe wird vorschriftsmaßig hiedurch öffentlich in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß in dem heute statt⸗ gefundenen ersten Verkaufstermine für das beregte Grundstück ein Bot von 1000 16 abgegeben worden ist. Teterow, den 28. Januar 1891. . il lies, Akiuar, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

oll20) ;

In Sachen des Ackermanns Fritz Bösche zu Hat— torf, Klägers, wider den Maurermeister Karl Träger zu Flechtorf, Beklagten, wegen Hypothek zinsen, ist in Folge der Zurücknahme des Sub—

hastationtantrags der auf den 23. April d. J. an gesetzte Verkaufstermin wieder aufgehoben. Braunschweig, den 26. Januar 1891. Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. E. Kulemann.

(61122 Bekanntmachung.

In der Subhastationssache des Rittergutsbesitzers Oskar Frh. v. Feilitzsch in Feilitzsch gegen die Tage⸗ löhnerswittwe Christiane Lippert in Zegelhütte bei Trogen wurde nach stattgefundenem Verstrich des Lippert'schen Anwesens Hö. Nr. 4 in Ziegel hütten vom kgl. Amtsgerichte Hof als Vollstreckangsgericht das Vertheilungsverfahren eingeleitet und demgemäß an die betheiligten Gläubiger die Aufforderung ge⸗ richtet, binnen 2 Wochen unter Vorlage der Be- weisurkunden ihre Ansprüche mit Angabe des Betrags in Haupt- und Nebensachen, des Grundes der For— derung, sowie des beanspruchten Ranges bei gedachtem Gerichte anzumelden und in dem auf Montag, den 16. März 1891, Nachmittags 3 Uhr, im Geschäftẽzimmer Nr. anberaumten Termine behufs Erklärung über den Vertheilungeplan, dessen Ent— wurf eine Woche vorher zur Einsicht aufliegt, zu erscheinen, widrigenfells angenommen würde, daß der Nichterscheinende mit dem aufgestellten oder berichtigten Vertheilungsplane, sowie mit dessen Ausführung einverstanden sei, .

Gegenwärtige Bekanntmachung erfolgt zum Zweck öffentlicher Zustellung an den in obiger Sache als Hypothekgläubiger betheiligten Bauern Johann Rauh von der Ziegelhütten, dessen dermaliger Aufenthalt unbekannt ist.

Hof, den 27. Januar 1891.

Gerichtsschreiberei des kal. Amtsgerichts. Millitz er, k. Sekretär.

61116 Anfgebot. ; . Der Althändler Anton Jörb zu Elberfeld, Steinen felderstraße 4, hat das Aufgebot des auf den Namen Auguft Pickhardt lautenden Sparkassenbuchs der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 17 078a beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 29. Inli 1891, Vor- . 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte hierselbst, Königsstraße Nr. 71, Zimmer Nr. 24,

anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte zu melden

Elberfeld, den 18. Januar 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

55180 Aufgebot. .

Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Kreises Löbau Nr. 34458 über 52 M einschließlich der Zinsen bis zum 1. April 1880, ausgefertigt für Paul Go⸗ ralsti aus Waldek, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Vermundes, Einsassen Johann Goralski aus Waldek, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden.

Es wird daher der Inhaber des fraglichen Buches aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine den 14. Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 14) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, k dasselbe für kraftloz erklärt werden wird.

Neumark, den 29 Dezember 1890.

Königliches Amtsgericht. 60188 Sekanntmachung.

Auf Grund Antrages der ledigen großjährigen Dienstmagd Margaretha Weiß von Kriegenbrunn, zur Zeit in Poppenreuth, und ihres glaubhaft ge⸗ machten Vorbringens, daß ein Schein der städtischen Sparkassa Fürth vom 4. Februar 1890 Nr. 6877 A. über 72 „„, lautend auf den Namen Margaretha Weiß, Dienstmagd von Lohe, und ihr gehörig, kurz vor Pfingsten 1396 ihr abhanden gekommen sei, wird gemäß der S823 ff. der Reichs-Civilprozeßord⸗ nung, Art. 69 des Ausf -⸗Ges. zur Reichs Civil⸗ prozeßordnung das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Kraftlozerklärung des bezeichneten Scheines be⸗ schlossen. Aufgebotstermin bestimmt auf Donnerstag. den 29. Otftober 1891, Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal Nr. 14... und der Inhaber des Scheines aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und solchen vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt würde.

Fürth, am 8. Januar 1891

Königliches Amtsgericht. gez. Michel, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber am K. Amtsgerichte Fürtb.

(L. 8.) Hellerich, K. Sekretär.

M 2.

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts zx. . 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Dritte Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußisthen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 30. Januar

*

1891.

Deffentlicher Anzeiger.

Ss Os.

l —— *

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch, Erwerbs und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

Bank ⸗Ausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

1612358 Ausfertigung. Aufgebot. J. Nachstehend bezeicknete Urkunde: Die Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 21. 21. Oktober 1885, nach welcher die Wittwe Minna Stange, geb. Preitz, in Wörlitz, unter Verpfändung ihrer im Grundbuche von Wörlitz Band IV Blatt 170 geführten Grundstücke, den Restbetrag von 2200 ½ dem Steinmetz meister Leopold Straetz in Dessau verschuldet, ist, was der Hypothekgläubiger Leopold Straetz glaubhaft gemacht hat, abhanden gekommen und hat derselbe das Aufgebot diefer Urkunde zum Zwecke der Kraftloserklärung beantragt.

II. Ferner hat der Gerichts⸗Sekretär MaxSSchütz von hier in seiner Eigenschaft als Kurator des Nachlasses der am 1. Februar 1890 hierselbst ver⸗ storbenen Stiftspensionärin Rosalie Göbel den Antrag gestellt, die unbekannten Erben derselben öffentlich aufzurufen.

III. Auf Grund des Anhaltischen Gesetzes Nr. 526 werden die bisher nicht ittelten und seit länger als 30 Jahren unbekannten jetzigen Eigenthümer der nachstehend aufgeführten, im Depositum des unter⸗ zeichneten Amtsgerichts befindlichen Sparkassenbücher hierdurch aufgefordert, nach geschehenem Nachweise ihrer Berechtigung die Depositen gegen Erstattung der erwachsenen Kosten abzuholen, widrigenfalls der Betrag dieser Bücher erhoben und in der gesetzlich fest⸗ gesetzten Zeit an den Landarmenfonds abgegeben werden wird:

1 des Sparkassenbuches der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 839 über 34 S 90 3 für Wilhelm Reichert aus Zerbst, herrührend aus dem Kauf— vertrage vom S8. April 1839 bezw. dem Nachlasse des am 24. Oktober 1842 verstorbenen Auszüglers Leovol?d Mohs sen. in Riesigk.

2) des Sparkassenbuches der Kreissparkasse zu Dessau, Nr. 869 über 7 63 3 für Henriette Reichert aus Zerbst, herrührend aus dem Nachlasse des unter 1 genannten Auszüglers Leopold Mohs.

Den zu J und IL gestellten Anträgen ist statt⸗ gegeben und werden daher:

zu I: der Inhaber der abhanden gekommenen Urkunde,

zu U: die unbekannten Erben der p. Göbel.

hierdurch aufgefordert, in dem auf den 6. Oktober 1891, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichts—⸗ stelle anberaumten Termine zu erscheinen und die Urkunde vorzulegen bezw. ihre Rechte wahrzunehmen, widrigenfalls durch das zu erlassende AÄAusschluß—⸗ urtheil

zu L: die Urkunde für kraftlos erklärt werden,

zu U: die Nachlaßregulirung und die Aus— antwortung der Erbschaft sowie die Ertheilung eines Erblegitimationsattestes an die bekannten legitimirten Erben ohne Rücksicht auf diejenigen, welche sich nicht gemeldet haben, erfolgen wird.

Oranienbaum, den 22. Januar 13891.

Herzogliches Amtsgericht. Dr. Cramer.

30tzg⁊ Aufgebot.

Die zu Vohwinkel unter der Firma Gebhardt K Cie. bestehende Handelsgesellschäft, vertreten durch Rechtsanwalt van Werden in Elberfeld, hat das Aufgebot des am 29. Mai 1890 von Max Cohn in Berlin an eigene Ordre auf die Firma Geschw. Böhm in Mainz gezogenen, mit Blanco⸗Indossament versehenen und von der Antragstellerin zuletzt inne⸗ gehabten⸗ ihr abhanden gekommenen Wechsels Über „6 650,25 und fällig am 7. September 1890, . re . der met e wird auf⸗ geiordert, spätestens in dem auf Freitag, den 13. Vr grz ad l. Dorne las? 9ilthnm 3 ' unterzeichneten Gerichte, Saal 22, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Mainz, den 31. Juli 1890.

Großherzogliches Amtsgericht. Fleitz.

61127. Aufgebot.

Die Wittwe Heinrich Kiüsener Maria, geb. Banken, zu Ottenstein hat zwecks ihrer Eintragung als Eigen thümerin im Grundbuche das 6ffentliche Aufgebot der zum Grundbuch noch nicht übernommenen, in . ,, e, ,, ,, Parzelle

ur 2 Nr. Lechtenbergs Toschlag, Acker gr 20,40 Are beantragt. ) 43 .

Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten werden daher aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf das Grundstück spaͤtestens in dem an biesiger Ge— richtsstelle Zimmer Nr. 12 auf den 13. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden ausgeschlossen und die Antragstellerin als Eigen thümerin des Grundstücks im Grundbuche wird ein— getragen werden.

Ahans, den 21. Januar 1891.

Königliches Amtsgericht.

60766 Aufgebot.

Zum Zwecke der Befitztitelberichtigung für die nachbezeichneten ad 1-3 durch den Rechtsanwalt leckovß zu Grünberg, ad 4 durch den Rechtsanwalt

Crentzberger dafelbst dertretenen Antragsteller folgende

rundstücke:

1) Das Grundstück Nr. 157 Plothow, Wiese und Acker, Kartenblatt 1, Parzellennummer 115.628, 116/28, 117129 und 11825 in einer Gesammtgtsße von 1 ha 61 a 40 4m, mit 12,510 Thlr. R. E. und zu 3,54 S6 Jahresbeitrag zur Grundsteuer ver— anschlagt, als dessen Eigenthümerin die am 10. August 1879 verstorbene Wittwe Henriette Arnhold, geb. Steicke, im Grundbuche vermerkt steht. Letztere hat das fragliche Grundstück im Jabre 1875 an— geblich an den Antragsteller durch mündlichen Vertrag verkauft und ist dasselbe von letzterem seit diesem Zeitpunkt besessen worden.

Auf Antrag des Holzhändlers und Gemeinde— vorstebers Gustav Schirmer zu Neu⸗Nettkow bei Rothenburg a / O.

2) Das Grundstück Nr. 248 Grünberg Wiese, Kartenblatt 1, Parzellennummer 111 der Gemarkung Krampe Heegewaldwiese in einer Gesammt— größe von 1 ha 30 a 50 m zu 10,22 Thlr. R. E. und 2,93 S Jabresbeitrag zur Grundsteuer ver— anschlagt, als dessen Eigentbümer seit dem Jahre 1773 der am 25. Dezember 1812 verstorbene Gärtner Christoph Goldner zu merkt ist. Dieses Grundstück, welches von der An— tragstellerin und deren Besitzvorgängern angeblich stets als ein Theil, des Grundstücks Nr. 25 Lansitz angesehen worden ist, hat nach Bescheinigung des Gemeindevorstandes seit etwa 13 Jahren im Besitz der Antragstellerin und vorher in demjenigen ihres Vaters und Erblassers Friedrich Carl Goldner ge— standen.

Auf Antrag der verehelichten Härtner Auauste Ludwig, geb. Goldner, im Beistande ihres Ehe⸗ mannes August Ludwig zu Grünberg.

3) Das Grundstück Nr. 46 Hammer, als dessen Eigenthümer der Einwobner Carl Neumann und

Grundbuche vermerkt sind. Dieses dadurch entstanden, daß die Eltern der jetzt noch eingetragenen Eigenthümer von ibrem Grund— stück Nr. 40 Hammer an Carl Neumann diejenige Hälfte des zu letzterem gehörigen Hauses verkauft haben, welche links vom Hauseingange be—⸗ legen war, von der Basis bis zum Giebel. Nachdem nun die Eltern der eingetragenen Eigenthümer durch Vertrag vom 16. September 1837 auch das Grund stück Nr. 40 Hammer an ihren Sohn Carl Neu— mann verkauft hatten, ist Nr. 46 Hammer von Letzterem und seiner gütergemeinschaftlichen Ehefrau, sowie allen Rechtsnachfolgern im Besitz des Grund⸗ stücks Nr. 40 Hammer als integrirender Bestandtheil dieses letzteren mitbesessen worden. Insbesondere ist auch den Antragstellern von ihrem unmittelbaren Rechtsvorgänger das ganze Haus, also auch dies Grundstück Nr. 46 Hammer als zu Nr, 40 Hammer gehörend angeblich übergeben worden. Ein kataster⸗ licher Auszug betreffs des Grundstücks Ne. 46 Hammer hat nicht ertheilt werden können.

Auf Antrag der Häusler Clara, geb. Wiesent, und Heinrich Zerbock'schen Eheleute zu Nieder Sammer. 4 Das Grundstück Nr. 64 Grünberg Wiese, Kartenblatt 2, Parzellennummer 24 der Gemarkung Krampe in der Weißbaumwiese, insgesammt 88 a 20 m groß, zu Ses / io Thlr. R. C. und 2, 00 6 Jahresbeitrag zur Grundsteuer veranlagt, als dessen Eigenthümer der am 15. Juni 1880 verstorbene Kutschner Johann Christoph Lebmann zu Kübnau im Grundbuche vermerkt ist. Dieses Grundstück soll irriger⸗ weise als Bestandtheil der Kutschnerstelle Nr. 32 Kühnau in der Subhastation durch Zuschlagsurtheil dom 29. März 1854 dem Kutschner Johann George Schreck zu Kübnau zugeschlagen und von ibm in Besitz genommen worden sein. Bei der Erbtheilung

ch der verstorbenen gütergemeinschaftlichen Ehefrau des Erstehers soll das Grundstück Nr. 64 Kühnau wiederum irtthümlich dem Sohne desselben, Johann Christian Schreck zu FKühnau mit der Kutschnerstelle Nr. 32 Kühnan zu Alleineigenthum überlassen. von diesem in Besitz genommen und bis zu seinem im Jahre 1882 erfolgten Tode besessen worden sein. Nach dieser Zeit ist der Besitz des Grundstücks Nr. 64 Kübnau angeblich von der Antragstellerin als Unixersalerbin nach Johann Christian Schreck aus— geübt worden.

Auf Antrag der verehelichten Kutschner Anna Hentschel, geb Schreck, im Beistande ihres Ehe⸗ mannes, Kutschners Heinrich Hentschel, Beide zu Kühnau. Alle (bekannten und unbekannten) Eigen thumsprätendenten werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die vorstebenden Grund stücke spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 19, auf 18. April 1891, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebots⸗ termine anzumelden und ihr Widerspruchsrecht zu bescheinigen, widrigenfalls der Ausschluß aller Eigen« thumsprätendenten mit ibren Ansprüchen und Rechten auf diese Geundstücke und die Eintragung des Besitz⸗ titels für die Antragsteller erfolgen wird.

Grünberg, den 21. Januar 1891.

Königliches Amtsgericht II ER.

611181 Aufgebot.

Die nachstebend näher bezeichneten Grundstücke werden behufs Besitztitelberichtigung im Grundbuche aufgeboten:

A. in der Gemeinde Liesen

auf Antrag der Geschwister Anton, Johann, Franz, Maria, Margaretha, Elisabeth und Regina Althaus (als Erben ihres Vaters) in Liesen: Flur 1 Nr. 592, in der Müblenbach, Wiese, 13 a 18 4m, eingetragen im Grundbuch von Liesen Band 1 Blatt 26 für die Regina und Catharina Brieden von Liesen; Flur IV Nr. 356, an der Keshecke, Acker, 13 a 74 qm, Flur Nr. 310, aufm Humpertzacker, Garten, Ta 47 4m, lur J1 Nr. 854, an der Winterseite, Acker, 27 a

3 4m, alle eingetragen in Band HI Blatt 11 für

Lansitz im Grundbuche ver⸗

dessen Ehefrau Ann Elisabeth, geb. Grottke, im Grundstũck ist

den Franz, die Anna Margaretha und den Anton Althaus in Liesen; ferner Flur 1 Nr. 240. aufm trockenen Acker, Garten, Za 23 m hinter der Bartenbelle, Acker. 17 a 62 am, Flur IV Nr. 343, an der Keshecke, Acker, 15 a 38 am, Flur 1 Nr. 395, im Garten, Garten, 60 am, Flur III

Nr. 117, über der Schlage, Holzung, 17 2 50 am

Nr. 126 daselbst. Weide, 3 a 66 am, alle 6 einge⸗ tragen Band III Blatt 10 für die Wittwe Jakob Althaus, Elisabeih, geb. Harbecke in Liesen.

B. in der Gemeinde Züschen auf Antrag der vorbenannten Geschwister Althaus: die Parzelle Flur IL Nr. 233, an der Wackt, Holz, 18 a2 3 am, eingetragen in Band III Blatt 11 Liesen für die 3 erwähnten (oben A.) Geschwister Althaus.

C. in der Gemeinde Hesborn auf Antrag des AÄckerers Peter Mörchen, gt. in Hesborn: Flur II Nr. 456, am Dasseberg, 50 a 82 4m, eingetragen Band II Slatt 5 born für den Jakob Anthe von Heshorn.

D. in der Gemeinde Braunshausen

I) auf Antrag des Ackerers Conrad von Braunshausen: Flur II Nr 187, auf stehe, Acker, 33 a 5 am, Nr. 188. da 40 a 39 4m, eingetragen Band III Bla Kirche Hallenberg;

2) auf Antrag des Ackerwirths

Klebbeses in Braunthausen: Flur 1

eingetragen M ngel ta 2

Saueracker. Acker, 13 2 21 am Blatt 338 für den Ackerer Carl Knecht,

M * 3 Ackerers

gt. Henses, 16 14 w

in X rauntbaulsen,

3) auf Antrag des Knecht, at. Christen, in N * 8598 5 2 Nr. 1349/626, auf der Nune, Wiese, 5 Nr. 1352999, 1353. 999, unten im Garten, Gar 45 bezw. 40 4m, eingetragen in (siehe 2).

1 8

* 17,

. E. in der Gemeinde Hallenberg auf Antrag des zu D genannten Knecht: Flur! Nr. 315, Wulmeringhäuser Heidekopf. Acker, 80 a 50 4m, eingetragen wie die Grundstücke bei Dz. F. in der Gemeinde Medebach

1) auf Antrag der Wittwe Rendant Althaus in

Medebach: Flur XXV Nr. 10989, binten aufm oberen Kampe, Garten, 87 4m, eingetragen Band l Bl. 5 Medebach für die Wittwe Advokat van Dyck und deren Kinder in Medebach, Flur XII Nr. 549, aufm bohlen Wege, Garten, 98 4m, eingetragen Band V Blatt 40 Medebach für die Wittwe Joseph Schmidt, Margaretha, geb. Anthe, und deren Kinder in Medebach,

2) des Ackerers Anton Schüngel, gt. Macken, von Medelon: der Hälfteantheil der Wittwe Christoph Klüppel, Maria Catharina, geb. Schmidt, und deren Kinder: Heinrich Anton, Maria Franziska, Anna Wilhelmine Josefine in Donau an den in Band VI Blatt 15 Medebach eingetragenen Par— zellen: Flur TX Nr. 72, 73, vorm Bocksberge, Wiese, 4 a 87 m und 45 a 23 4m.

Diejenigen, welche an eins dieser Grundstücke den Antragstellern entgegen Eigenthumsansprüche erheben, werden aufgefordert, sich spätestens im Aufgebots—⸗ termin am 14. April 1891, Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 9 des unterzeichneten Gerichts zu melden, widrigenfalls die nicht angemeldeten An— sprüche ausgeschlossen und die Grundstücke für die Antragsteller berichtigt werden.

Medebach, den 7. Januar 1891.

Königliches Amtsgericht. 61125 Bekanntmachung.

Auf Antrag des Hotelbesitzers Wilhelm Köhler zu Rathenow, vertreten durch den Rechtsanwalt Kub ebenda, wird dessen Sohn, der am 24. Oktober 1857 geborene Wilhelm Arthur Walter Köhler, welcher seit Anfang des Jahres 1880 rerschollen ist, und werden die von dem Letzteren etwa zurück— gelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer auf⸗ gefordert, sich schriftlich oder persönlich spätestens im Aufgebotstermin am 25. November 1891, Vormittags 19 Uhr, zu melden, widrigenfalls der Wilhelm Arthur Walter Köhler für todt erklärt werden wird.

Rathenow, den 22. Januar 1391.

Königliches Amtsgericht.

(61119 Bekanntmachung.

Der Tagelöhner Cbristeph Genster von Hallen— berg, geboren daselbst am 4. Mai 1838 als Sohn der Eheleute Jakob Genster und Elisabeth, geborene Gibbelhaus in Hallenberg, ist im Jahre 1863 nach Amerika ausgewandert und seitdem verschollen. Auf Antrag des Ackerers Anton Genster in Hallenberg, eines Neffen des Verschollenen, wird dieser hierdurch aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 22. Dezember 1891, Vormittags 19 Uhr, zu melden, und ergeht an die unbekannten Erben des— selben die Aufforderung, den Aufenthaltsort des Ver= schollenen anzuzeigen, widrigenfalls der Christoph Genster für todt erklärt und sein Nachlaß den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet wird.

Medebach, den 13. Januar 1891.

Königliches Amtsgericht.

61123] Aufgebot. x

Auf Antrag des zum Nachlaßpfleger bestellten Justizraths Tepfer in Oels werden hiermit die un— bekannten Erben: ö

a. des am 13. November 1873 zu Stein Kreis Oels geborenen und am 8. September 18883 zu Breslau todt aufgefundenen Bäckerlehrlings Paul Winzig, unehelichen Sohnes des durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts zu Oels vom 14. Februar 1887, für todt erklaͤrten Dienstmäͤdchens Auguste Winzig aus Stein, .

b. des am 16. Januar 1890 ju Klein Ellguth verstorbenen Arbeiters August Froehlich von da,

Flur II Nr. 537.

Carl Wilhelm des au Braunshausen: Flur J dure

5 am, t

BVI. 35

aAbfgefordert, ihre Ansprüche und Rechte Nachlaß der ad a und b.

. . Verstorbenen Anterzei neten Gericht und zwar spitestens in den hierzu auf den 13. November 1891, Vormittage

11 Uhr im Schöffengerichtssaale anberaumten Ter⸗ widrigenfalls der betreffende Nach⸗ oder legitimirenden Erben, r dem Fiskus wird ver später meldende

abfolgt werden und k . = , alle Verfügungen des E tsbesitzers anzuerkenr 8us si * 2 MHechnrn . 4 S- s .* schuldig, weder Rechr l ͤ

Nutzungen, handenen wird fordern durf Oels, den 17.

Königliches

Oeffentliche Ladung. chen Erb⸗ oder sonstige Ansprü—

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hwenderin urma, geb. Gräfin 3 bei Sagan, jetzt

der Justizrath Uh

liches Amtsgericht.

ntmachung.

8 592 vom 2. Deiember 1890 verwittweten Maurer Arndt, dacht. Berlin, den 17. Januar 1891. Königliches Amtsgericht. J. Abtheilung 61.

60949 Bekanntmachung.

Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des bier⸗ selbst am 11. April 1890 verstorbenen Tischlers Hermann Rudolf Emil Froese ist durch das am 3. Januar 1891 verkündete Ausschlußurtheil beendet.

Berlin, den 19. Januar 1891.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

(61150 Bekanntmachung. Auf den Antrag des Arbeiters Felix Nowicki zu tts nachfol gers,

Jersitz, jetzt seines thümers Stanislaus zeichnete Gericht am 20. Januar 1891 für Recht erkannt: Nachbezeichnete Wechsel, und zwar: a. der Wechsel d. d. Jersitz, den 13. August 1887, über 350 „, b. der Wechsel d. d. Jersitz, den 22. August 1887, über 300 , . welche von Felix Nowicki zu FJersitz ausgestellt und von Adam Jeske zu Rataine ĩ worden, drei Monate a dato an die 8 Ausstellers 3261. bar gewesen und von n blanco indossirt, demnächst von Adam Jeske an die Ordre des Posener Creditvereins, eingetragene Genossenschaft, girirt und bei diesem ven Felix Nowicki eingelsft worden sind, werden für kraftlos erklärt. Posen, den 24. Januar 1391. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

61139 Oeffentliche Zuftellung.

In der Rechtssache der Emilie Ida Schönau, geb. Müller, in Georgenthal, Klägerin, gegen ihren Che⸗ mann Friedrich Reinhold Louis Schönau in un bekannter Ferne, Beklagten, wegen Ehescheidung, ladet die Klägerin den Beklagten zu dem auf Mon tag, den 23. März d. J., Bormittags 10 Uhr, vor der J. Civilkammer des Großherzogl. Landgerichts hier anberaumten Termine zur Ableistung eines Eides Lurch die Klägerin und zur weiteren Verbandlung.

Zum Zwecke der öffentlichen Zuftellung an den Beklagten wird diese Ladung bekannt gemacht.

Eisenach, 27. Januar 1891.

Der Gerichtsschreiber beim Großherzogl. Landgericht. Burkhardt.

61140 Oeffentliche Zuftellung.

Maria, geb. Valery, Dienstmagd in Wachenheim wohnhaft, Ehefrau des ohne bekannten Wohn and Aufenthaltsort abwesenden Ludwig Mahler, hat, durch den Rechtsanwalt Karl Schweickert in Franken⸗ thal als Prozeßbevollmächtigten vertreten, zum K. Landgerichte Frankenthal gegen ihren genannten Ehe- mann Klage wegen Ehescheidung erhoben mit dem Antrage:

Es gefalle dem K. Landgerichte, Civilkammer, die CEhescheidung zwischen den Parteien gegen den Beklagten auszusprechen, und dem Letzteren sämmt⸗ liche Kosten zur Last zu legen, auch die öffentliche Zustellung des Urtheils zu bewilligen.“

Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Ver— handlung des Rechtsstreites in die Sitzung des ge⸗ dachten Gerichts vom 15. April 1891, Vor⸗ mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen beim

Prozeßgerichte zugelassenen Anwalt aufzustellen.