ö ,
.
2.
. ö 3) 1 ö ö . ;
).
— zur Unterbaltung der S — trů leichterung der nach öffentlichem Recht zu l senlen Berrflickteten aus der Staatskafse geleiftet werten. Abg. Sersfardr wies nach, das bei Vorlage der Gescße jur Erleichterung Ter Schullast das Abgeordnetenbaus in Kommifsion und Anstellung ron Lehrerinnen stets st ewe len lagen der Regierung, und daß es von feinen Beschlũñlen n Ee ien fei. Er befürwortete die Erbäbung der Staat di Zekrerinnen von 150 auf 200 66, und die staa für die Anftellung don Lebrern herabzumindern, um den . Schumacher, Brüel Abg. Brüel wellte den Lebrer von 60 auf 559 Æ
kei der Kolonisirung Westvteußens den dortigen Domänendörfern auf den Fiekus angewiesenen Leistungen einer Unterkommifsion zugewiesen itigt . worden war. Der Abg Lieb er berichtete Namens dieser gemmifsion bis über Ma ienwerder über die Anträge Wefsel und Koseritz, die das alte Recht stimmte dem ju. Scrann kam man zu Abschritt 8: Leistungen des Staats . Volksschulen.
wiederkerstellen wollen. Die Kommission
—
55 fentlichen bandelt es sich um die
*
Sm S. 194
in zuschränken. Die Abgg.
taate bein rag Le
gesetzt, den f ö Der Antrag Brel wurde mit der Antrag Seyffardt einftimmig angenommen.
38 Std
zge zum Diensteinkommen der Lebrer und Lehrerinnen, r Unterbaltung der Volks⸗
günstiger gewesen sei, als die ur gejwungen
feitigt. Die Eiabrechdanmmfer baben hizaus auf werden hiute fortgesetzt.
St. Peters burg, 25 meldung der Mgdb. 3. zuf
die zur Er⸗ Beleuchtung ] ein wertbcller Tepxich, jwei vrãchtig Tarifferien zerstört worden.
Plenum der Vor ⸗ New Jork, 24. Februar. Leichen der am 4. Februar in der sbeitrãge für liche Prãmie Frauen den funden, welche in Folge ibrer r natürlich furcktbar entktäftet waren.
ihr Leben durch Austrinken des Grub Durft mit dem an den Wänden
„ erböbt Ffchwefelbaltigen Wasser gelöscht
New - York, 25. Februar.
—
nnwetter werden dem W T. S.
meldet. Mehrere Personen fanden
werden.
auf zehn Jabre.
Mannigfaltiges.
Zum Besten des unter dem Protektorat Ibrer
Faistrin und Königin Auguste Vietorig fteßenden konifsen· Mutterbaries Paul Gerhardt ⸗ Stift (.. ! 36 wird der N Pr. Ztg. zufolge am 12. und 13. Mär, 25 Uvnr, in den Ranmen des Friegs Ministeriums, Leipnger
5, ein Bazar stattfinden.
Nach einem an den Magistrat gerichteten Antrag;
wie die N. A. 3. erfährt, ein Unternebmer, auf Rim 2 ein der Residen? in jeder Beziehung würdiges Theater, äbi dem Wiener Volks Theater (mit etwa 00 Plätzen und mit einem Kostenautwand von 1 bis 16 Millionen Mark) ju erbauen, in welchem Schaufpiele, Lustspiele und ODrern zur Auffübrung gelangen sollen Sie Umgebung des Theaters joll zu einem Schmuckvlas a September 1892 werden und am 1. Juli 1915 mit sämmtlichem Zubebör in das aus— schlieslicke Gigentbum der Stadt üßergeben, Bei der demnächstigen
Das Theater soll am 1.
Vervackfung des Theaters beansprucht der Unternebmer
Die Anjabl der offentlichen Brunnen in Berlin soll na ganz erbeblich In den leßten Jabren ist diese Vermebrung der Brunnen nicht mit der Ausdehnung des Straßennetzes fortgeschritten,
einer Mittbeilunz der . N. A. 3. im laufenden Jabre vergrößert werden.
namentlich im Norden und im Stadtibeil Moabit ist
pielen neuen Straßenanlcgen die Herstellung öffentlicher Straßen⸗ i Bedürfniß geworden. Von infrektionen sind daber achtjebn tiefe und dreißig flache Brunnen er⸗
brunnen ein dringendes
forderlich bezeichnet worden, von denen ein Theil im laufenden Jahre
errichtet werden soll.
Die Schiffabrt auf der Spree ist der N. Pr Ztg. zu. raken . fol ge . Mebrere Sclervdampfer trafen gestern früb 1. Mai feftzuhalten, die Tagesf mit beladenen Oderkähnen aus Srandau bier ein; größere Transporte folle in den nächsten Tagen folgen, sodaß sich namentlich im Humboldtsbafen bald ein reges Hafenleben entwidteln wird. S Tie letzten Eisreste auf der Havel verschwunden sind, stebt ein starker Zuzug von Frachtschiffen aus Magdeburg und Hamburg bevor.
Danzig, 25. Februar. Durch die von dem Ober ⸗ , . von Teipziger angectdneten Weichsel⸗Eizsrerrunzgen it laut . Meldung des B. T. B. nunmehr bei Schulitz eine Eisstopfung Arbeiter zu erfüllen und 3.
Wetterbericht vo Morgens
Stationen.
in o Celsius
0G. — 40R.
Bar. auf 0 Gr. Temperatur
u. d. Meeressp. red. in Millim
8961 M O0
Mullagbmore Aberdeen Rovenbagen Stockholm aparanda t. Petersb. Moskau.... Cort. Queens - town 1 Kw 1 amburg.. winemũnde Nenfahrwasser
Memel
w e m. .
8 71
8G
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89)
Ie d Air. Ning... CHerst....
Get t)
i) Nebel, Reif. ) Reif. ) Nebel, Reif, Glatteis
9 Reif. neberficht der Witterung.
Im Südresten der hritischen Inseln ist eine Der re sicn er schitnen, wäkren? der Kern des böchsten Tartzruckes Rich nad dem füdostlichen Ostseegebiete verlegt kat. In Central Europa ist das Wetter ftill, cielfacd Kelkenlcz, an der Füste neblig, im Wetter etwez wärmer, im Often kälter. Auch über
arkreiSd Ferrit meift wol senlose Witterung. In — näland ist erhebliche Abkühlung ein⸗
getreten. ;. Deutsche Seewarte.
i — Theater⸗Anzeigen.
Bönigliche Schauspiele. Freitag: Dvern— baus. 55. Vorstellung. Marie, oder: Die Tochter des Regiments. Komijche Oper in ? Atten pon Donizetti. Tert nach dem Französtschen des St.“
Lortzing.
. 7 Uhr.
Julia. Trauerspiel in ? Aufzügen von Sbake peare,
mit Benutzung der
Anfang 7 Uhr.
ür 7 Ur: Graf Waldemar.
in 3 Akten von Henrik Ibsen. 4 Akten ron Oskar Blumenthal.
in 5 Akten von Emil Pobl. bardt. Balletcomrpositionen des 3. Altes von C. A. Raida. Ballets unter Leitung des Ballet meisters
gegen den Fluß Gila errichtet war, fft beträchtlich. Ein großer Theil Majestãt
Muller⸗ Kansas GCitv, 23. Februar. des Missouri und des starken Haus in den Fluß und die aus samilie ertrank. beabsichtigt, . ö
ũ Bow platz ĩ Februar. ãbnlich Srringhill
Ersticken. Die an die Oberfläche — —
umgewandelt
das Vorrecht Kalkutta. 22. Februar. An darpore (in Gbota Nagpore) die f nac Win ter ist in diesem Jahre in Ca aufgetreten und seit einigen Tazen
von 11 650 m, bei Fordon eine solche von 7000 m Länge völlig be⸗
Februar. Einer nachtrãzlicheꝛ Drabt⸗ olge war das Feuer im Anitschtow⸗ Kkrlicken Bei- Palast (vergl. Nr. 45 d, Bl) nicht das Werk eines Brand stifters, n ordern es entstard durch die mangelbafte Anlaze der elektrischen Im Arbeits immer der Kaiserin sind iwei Oelgemãlde,
Bei der Nachforschung nach den
verunglücten Sergleute (vergl. Nr. 33 d. Bl. wurden gestern an den verschütteten Stellen vier Bergarbeiter noch lebend ge⸗
Stadt Jama in Arizona stebt unter Wasser.
Die Flüsse Sila und Colorado steigen beständig.
eines Fischers am Fiußufer unterwaschen. g te fürf Personen beftebende Fischer⸗ Ueber die schreckliche Ervlosion irn
Von den Verunglückten fanden die Meisten ibren Tod durch Brandwunden in entietzlicher Wꝛise verstüm melt und entstellt. Man glaubt, daß alle noch in der Grube befindlichen Arhetter err tom rf ne Far. Durch cie Exrvplostonen wurden außerdem noch über 10 Pferde Am 3 Mär; wird in Chakbar⸗
Nagrore-Gisfenbahn durch den Vije König stattfinden. — Der
alle Verbindang mit Herat und Turkestan unterbrochen.
kation am heißt,
den Strom von der Mündung es gebrochen. Die Eisbrecharbeiten
etwa 200.
Meldungen
e Marmorftatuetten und kostbare
von der
Koblenzecke Iransdille
neunzebntãgigen Gefangenschaft
Sie baben in der ganzen Zeit
enlampenöls gefristet und ibten des Ganges durchsickernden stark Florenz,
erschwem mungen und on verschiedenen Seiten ge ⸗ n den Fluthen ihren Tod. Die Der Damm, welcher wurde wegaerissen. Der Schaden der Berölkerung ist chdachlos
Ueb .
befunden. Belgrad,
offentlicht. Belgrad, Skupschtina⸗ lebhaften Zivio⸗ lesene nommen. Das
In Folge des Uebertreten?s Regenfalles wurde das Haus Heute stürzte das
werden jest weitere Einzelheiten
gebrachten Bergleute sind durch kraftigen.
eierliche Eröffnung der Bengal
b s s seit 50 Jah r bul strenger als seit 50 Jahren fsändifche
i S stĩ . ö in Folge von Schneestürmen Truppen aus,
in Folge der
den Bau⸗
—*
dem Fraktionabeschluß,
Paris, 25. Februar.
Lyon, 25. Februar. (W.
Sobald kanten weigern sich
Dirigent: Mustkdirtktor Wegener. Zum von Emil Graeb, Musik Anfang 7 Ubr.
56. Vorstellung. Der neue
eitet. Tanz von
SSauspielbaus. 57. Vorstellung. Romeo und
Schlegel'schen Uebersetzung
Zeutsches Theater. Freitag: Das alte Lied. Sonnabend: Die Kinder der Excellenz. Sonntag: Das alte Lied.
Berliner Theater. Freitag: 25. Abonnements orstellung. Ein Freund der Frauen. Anfang
Sonnabend: Kean. Sonntag, Nachm. 24 Ubr: Demetrius. Abends
Tessing-Theater. Freitag: Nora. Sckausriel Sonnabend: Der Probepfeil. Läastsviel in Sonntag: Der Probepfeil.
Pictoria· Theater. Freitag: Zum 893 Male:
Die fieben Raben. Romantisches Zaubermärchen Musik von G. Lebn
F. Sererini. Ir Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur W. Hod. Anfang 74 Uhr.
Wallner -Theater. Freitag: Zum 21. Male: Miß Helyett. Vandeville in 3 Akten von
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Deveschen.
Braunschweig 26. Februar. .). sammlung hiesiger Sozialdemokraten beschloß, entgegen einstimmig an
ohne Konflikt mit einzelnen Arbeitgebern möglich sei, zu be— gehen und daneben eine Abendfeier zu veranstalten.
(W. T. B.) e sandtẽ von Gu ate mala dementirt die Nachricht, der Präsi⸗ dent Barillas beabsichtige, Guatemala zu verlassen.
entschieden, die u sind entschlossen, die
. ;. ron Alexandre Bisson. Serr. n von Ernst von ̃ 6
Wildenbruch.
geplündert.
der Feier des und die Stadt
eier jedoch nur, insoweit dies
Der bisherige Ge⸗
Die Glasfabri⸗ Forderungen der Fabri⸗
2
hiesigen . Orte würden sie in all ir hierdurch eutstehenden Schaden von etwa 2 Nillionen Franken vom Syndikat der französischen Glas fabrikanten enischãdigt werden. Die Zahl der Strikenden beträgt gegenwartig
Programm mit
Rio de Janeiro, 25. Februar. 3) Vize-Präsidenten der Republik ist General Florians Petro to gewählt worden. — Der Strike der Stauer ist nunmehr beendet.
Buenos-Aires, 25. Februar. 8 )
Chile hier eingetroffenen Nachrichten bombardirte die auf⸗ chilenijche die sich in den Besiß des Zollamtes setzten. Sechs der größten Plätze der Stadt sollen durch das Bombar⸗ Dement zerfiörk und an 209 Frauen und Kin der sollen in den Häusern getödtet worden sein. Die 3 nte hätten, wie es heißt, die vornehmsten Häuser der Stadt
M ine Ver- sei das Bombardement, (W. T. Gn. Eine ver Kommandant der Regierungstruppen habe
ganz aufzugeben. Wie biesem Falle für den
St. Petersburg, 26. Februar., (W. T. B.) Nach verschiedener n beschloss'n, den Bau der Ei senbahnstrecken Slatoust — Tscheljabinsk vo st ock sofort in Angriff zu nehmen und inzwischen die Strecke Tscheljabinsk⸗Toms k zu traciren. Krone Samarkand⸗Taschkent sei ebenfalls genehmigt.
Rom, 26. Februar. (W. T. B.] . Der König ernannte zu Unter-Stactsfekretären die Abgegrdneten Frola im Schatz⸗Ministerium, Fulke im Unterricht⸗Ministerium und Pascolato im Post⸗Ministerium. 25. Februar. 2 ᷓ ĩ kündigte dem Munizipalrath an, der öffentliche Ge sund⸗ beit?zzustand sei wieder ein normaler; die eingesetzte Spezialkommission habe nunmehr das Trinkwasser für gut
Blatter ist nunmehr definitiv und ladiwostock — Chabarow ka
Die Arbeiten werden ausgeführt. Der Bau der Eisenbahn
Salandra im Finanz⸗Ministerium,
(W. T. B.) Der Sin daco
25. Februar. (W. T. B.). Den Minister⸗
wechsel benutzend, hat der Deputirte Dragischa Stanowe⸗ wilsch eine PFroklamation revolutionären Charakters ver—
26. Februar. (W. T. B.) In der heutigen
Sitzung wurde das neue Kabinet mit
Rufen begrüßt und das von Pafitsch ver⸗ stürmischem Beifall aufge⸗ Programm besagt: Die Regierung sei fest
entschlossen, die neue Ordnung und den Frieden im Lande zu wahren; sie sei von der Nothwendigkeit des außeren Friedens fest Überzeugt und gewillt, die übernommenen freundschaft⸗ lichen Beziehungen zu allen Staaten zu wahren und zu
(W. T. B.) Zum
(R. B.) Nach aus
Flotte Iguigque und schiffte
Die Insurgenten
Auf Intervention des englischen Admirals sodann eingestellt worden. Der kapitulirt
den Infurgenten übergeben, welche neue
Truppen ausgeschifft hatten, um die Regierungstruppen im Lande anzugreifen. .
Tanger, 26. Februar. (W. T. B.) Das franzoösische Geschwader ist hier eingelaufen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
— ——— — —— —
Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten burg. Freitag: Zum 43. Male; Der selige Ton⸗ pinel (Fen Toupinel). Schwank in 3 Akten Deutsch von Gustax von Moser. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenhurg. Vorher zum 45. Male: Friguette. Schwark in L Akt von Benno Jacobson. In Scene gesetzt don Sigmund Lautenburag. Anfang 71 Ubr.
Sonnabend: Der selige Tonpinel. Vorber: Zum 1. Male: Die Freutzersonate. Schausviel in 1 Att von *..
Belle Alliance- Theater. Freitag: Vorlestes Gnfemble⸗ Gaftspiels der Mitglieder des Wall ner⸗ Theaters Zum vorletzten Male: Pension Schöller. Poffe in 3 Akten nach einer W. Jacoby schen Idee von Carl Laufs Anfang 75 Ubr.
Sonnabend: Letztes Ensemble⸗Sastspiel der Mit- alicber des Wallner ⸗Theaters. Zum letzten Male: Pension Schöller.
Adolph Ernst-Theater. Freitag: Zum 14 Male: Adam und Eva. GSesangsposse in 4 Akten von Eduard Jacebson und Leopold Glv. Couplets von Jacobson und Gustad Görß. Musik von Adolvb Ferron Anfang 73 Ubr.
Sonnabend: Dieselbe Vorftellung.
Thomas -Theater. Alte Jakobstraße. 30. Freitag: Zum 25. Male: Der Registrator auf Reisen. Posse mit Gesang von A. SArronge, G. von Moser und G. Steffens. Musik son R. Bial. In Scene gesetzt von A. Kurz. Die neuen Couplets von Alfred Bender. Cäsar Wichtig: Emil Tbomas. Arfang 7 Ubr.
Sonnabend und folgende Tage: Der Regiftrator auf Reisen.
Coneert⸗Anzeigen.
Concert Jaus. Freitag: Carl Meyder⸗ Concert. Strauß · Suxxe⸗ Millõcker · Offenbach Abend.
Maxime Boucheron. Deutsch von Richard Genẽe. Musik von G. Audran. Anfang 73 Ubr. Sonnabend und folg. Tage Miß Helwett.
Friedrich -Wilhelmstãdtisches Theater. Freitag: Mit neuer Ausstattung. Zum 38. Male— Der Vogelhändler. Dÿerette in 3 Auftügen nach Tner Ider des Bierille von Held und West. Musik von C. Zeller. In Scene geseßt vos Julius Fri che. Dirigent? Hr. Favellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Philharmonie. Freitag, Aberds 73 Uhr Populärer Lieder und Balladen ⸗ Abend von Eugen Dura. Balladen von Loewe, Lieder von Schubert, Franz, Taubert. Dichterliebe von Schumann.
Nrania, Anstalt für volkethämlicke Naturkunde. Am Landes ˖ Ausstellungs ˖ Park Lehrter Babnbof) Geöffnet von 12— 11 Ubr. Täglich Vorstellung im
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Luise Wollank mit Hrn. Sec.
Lieut. Fritz von Zollikofer Alter klingen (Pankow — Berlinsß. — Fel. Martha Hähne mit Hrn. Jer. Assessor Huge Rückert (Schackentbal Halle a. S.). — Frl. Emmy Sünther mit Hrn. Fal. Bergreferendar Max Eichberst (Berlin— WKWerlau i. Dürr.) — Freiin Helene von Stern feldt mit Hrn. Rttmeister von Rei bel Maldenten (Berlin). — Erl. Wilbel wine Waiß mit Hrn. Alerander ter Meer (Krefelz — Frl. Edith Meinert Buũnau mit Hrn. Forstassefsor Erich Voigt (Zwenkau = Leiria). — Frl. Margarethe Wel mit Orn. Ober Landesgerichts ˖ Sekretar Alb. Ties ler Breslau).
Verebelicht: Hr. Dr jur. Alrbons Diederichs mit Frl. Hedwig Clouth (Benn — Köln ⸗Ripves) — Hr. Eugen Thieler mit Frl. Maria Bewert (Köln). — Hr. Robert Heß mit rl Lydia Wurm Domäne Bobbe) — Hr. Rickard Wagner mit Frl. Hildegard Walther (Leipnig).
Geboren:; Ein Sobn: Hrn. Prem. Lieut. Hans vem Berge und Herrndorf (Liegnitz. — Hrn. Major von Paczenskv u. Tencnn Frankfurt a. M.. — Hrn. Amtsrichter Ibering (Teck in Schleswig). — Gine Tochter: Hrn. Dr. G. Schmal. fuß (Hamburg) — Hrn. Lotbar von Derentball (RarkswJ. — Hrn. Pastor Jaebser (Magdeburg Neustadt. — Hrn. Mar Schelbach (Leivng).
Gestorben: Hr. Prof. Er. Aug. Franke Celle), = Hr. Rechnungs · Rath Ferd. Revers (Potsdam). — Frl. Sophie de la Camry (Danner — Hr. Rittergutsbesizer Adelbert Eberhard (Walen). - Frau verw. Justiz · Rath Marie Richter, geb Duncker Brandenburg). — Hr. Dram Eieut. a D. Albert von Daffel · Wellersen (Friedentbal)h. — Or. Steuer, Ratk Grün (Mühlberg). — Frau Justij · Rath Fur bach, geb. Bollmann (Alt · Marrin)]. — Hr. Kirchen. Rath Gustap Liernom (2obmen) — Or. Dauvtlebrer a. D. Heinrich Nowak (Nicolai? Frau verw. Rektor Emilie Altmann, geb. Dame Tiegniß]. — . Sr. Prem - Sieut. 3. D Conschat (Franken stein i. Schl). — Frau Eleonore Braun dicke, geb. Becker (Annaberg)
Nedacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8Ww., Wilbelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (anschließlich Bẽrsen · Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 1.
e , . Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel
schonen.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.
59.
Denutscher Reichstag. 74. Sigzung vom 25 Februar, 1 Uhr.
Am Tische des Bundesraths: Der Staats-Minister Freiherr von Berlepsch. .
Die Banke des Hauses find besser besetzt als an den vor— hergehenden Tagen.
Die zweite Berathung des Arbeiterschutzgesetzes wird fortgesetzt.
Zunächst hat die Abstimmung über §. 192 und die dazu geftellten Anträge stattzufinden, welche nach Schluß der Dis— kussion gestern vertagt worden war.
3. 18a wird unter Ablehnung der Anträge der sozial⸗ demokratischen und der Volkspartei nach der Kommissions⸗ fassung mit dem Antrage Gutfleisch angenommen, wonach bie Bestimmung über die Einbehaltung eines Theils des Lohnes 6 werden soll auf verabredete Konventional⸗ strafen. Die Resolution Hirsch, betreffend die Einführung kürzerer Lohnfristen in den Reichs- und Staatsbetrieben, wird von dem Antragsteller wegen politischer Bedenken, welche gegen die Fassung des Eingangs derselben ihm ausgesprochen sind, bis zur dritten Lesung zurückgezogen.
Nach 5. 1196 sollen die Bestimmungen über die Lohn— zahlung auch auf die Hausindustriellen und auf diese auch in dem Fall Anwendung finden, wenn sie die Roh- und Hülfs— stoffe selbst beschaffen. Ein vom Abg. Stadthagen dazu 86 Antrag wird für den Leser durch die nachfolgende
ede verständlicher, als durch die wörtliche Wiedergabe des Antrages selbst.
Abg. Stadthagen: Der 5. 11986 wolle die unerhörten Ausbeutungen, die die Mebrbeit im 5. 1182 dem Arbeiter gegen⸗ über beschloffen babe, auch auf die in der Hausindustrie Beschäftigten anwenden. Es sei eine unrichtige Behauptung, das §. 1192 seine Entstebung der soaldemokratischen Partei verdanke; sie babe An⸗ träge geftellt, die die gesetzliche Sicherung der Arbeiter gegen will kürliche und schrankenlose Ausbeutung herstellen sollten, und die alte geseglicke Vorschrift, daß dem Arbeiter der verdiente Lohn
F IT FEB dur Gwrudren.
nicht vorentbalten werden dürfe, auch th
2 6
wenn der Abg. gemacht habe, so er Handels gejchärtz des Fünfmänner ˖ Kartells, auf das s. 11982 sei ein Kampfgesetz gegen die Arbeiter, die Mebrheit diesen Paragraphen beschlofen e zu den Anschauungen der robesten, barbarischsten und ölker ckgekebrt; nicht er (Redner) allein sag ? idern Ibering us, daß alle balbcivilisirten Völker ibren Barbarismus dadurch zeigten, daß e Strafen gegen—⸗ n Schuldnern festsetzten, daß ' i en dem Gläubiger auslieferten. sei noch die Anschauung der Zwölftafelgesetze gewesen, später h sich nur an das Vermögen des Schuldners halten dürfen, und endlich babe das zum Leben dringend Erforderliche freigelafsen werden müssen. Das habe selbst der Chriftenverfolger Diocletian zugelafsen. Derselben Auffassung gebe das Lobnbeschlagnabmegeseß vom Jahre 1869 Ausdruck. Nun sage aber der Abg. Dr. Guifleisch: bier bandele es sich nicht um Beschlagnahme, sondern um Lohneinbebaltung, also sei dies Gesetz darauf nicht anwendbar. Der Abg. Dr. Gutfleisch scheine ibm (dem Redner) ganz außerordentlich gut bewandert in der Kunst, durch juristische Seiltänzerei die Begriffe zu verdreben. 5. 115 sei aber mit der Auffassung des Abg. Dr. Gaätfleisch unvereinbar; denn die dort für unzulässig erklärten Verträge solllen den Arbeiter doch nicht bloß gegen das Trucksyftem, sondern ibn, der seine Arbeitskraft dem Arbeit- aß ihm später sein Lohn nicht e werde. Abg. ron Stumm sage zwar, man möge nicht verlangen, daß er sich von den Arbeitern das Fell über die Obren zieben lasse. Das wäre auch unbillig, aber der Arbeiter trage auch sein Markte und der Unternehmer besorge ihm die müßse der Arbeiter gesetzlichen Schutz haben. auch vom Standvunkte der Mehrheit aus sebr igt; denn er stelle einen Angriff gegen das Königthum er die Strafe, die sonst der Richter im Namen des bier der Verfügung des Arbeitgebers über⸗ Der Lohn solle zur Strafe einbebalten werden dürfen; aber in Bergwerken sei Strafe darauf gesetzt, wenn man den Lobn ju spät abbole oder mit Staatssteuern im Rückstande sei; seien das Gründe, um einen Arbeiter mit seiner Familie dem Verhungern ausjusetzen? Denn das bedeute thbatsächlich das Einbebalten des Lobnes, auch nur des Wochenlohnes. Das sei die schärfste Unterstützung der schlimmsten Auswucherung! Aus diesen Strafen resultirten für die Arbeitgeber mindestens jwei bis drei Millionen jäbrlich Das stimme freilich ganz gut damit überein, daß der Abg. Dr. Hartmann kürzlich offen gesagt babe, es handle sich bier darum, den Arbeitgebern Schutz zu geben. Der 5. 11982 mache nun die Arbeiter vollends ju Leibeigenen. Solle ferner der Arbeiter, nachdem er für den Kontraktbruch bestraft sei, noch außerdem gejwungen werden, die Arbeit zu vollenden? Solle der Sklave noch außerdem zur Vollendung der Arbeit herangezogen werden? Das Landgericht Potsdam habe dies in mehreren Fallen bejabt. Man sage, aus der Fabrikordnung erfübren die Leute, was für sie bindend sei, aber diese sei schwer auswendig zu bebalten. — Man stelle den Arbeiter, der einen Rechtsirrthum begehe, schlimmer bin als den Schwindler und Bankerotteur, denn diesem versage man doch wenigftens nicht das zum Lebensunterbalt dringend Nöthige. Wie oft kaͤmen bei Arbeitgebern Kontraktbrüche vor! Der preußische Handels ⸗Minister habe ja kürzlich erst in einem vertraulichen Schreiben erklärt, daß diele Zechenverwaltungen inländische Abnehmer gegenüber dem Auslande benachtbeiligt hätten. Sei das etwa kein Kontrakt⸗ bruch? Ein Arbeiter habe auf schriftliche Anfrage von der Löwe'schen 6 in Berlin die schriftliche Zusage erhalten, daß er in rbeit genommen sei, und als er sich dort gemeldet habe, sei er nicht in Arbeit genommen worden, weil die Spandauer Fabrik sich gegen ibn ausgesprochen babe. Hier werde also ein Kontraktbruch eines Unternebmers unter Mitwirkung eines anderen Unternehmers, einer Königlichen Fabrik, vorgenommen. Man könne durchaus nickt immer sagen, daß die Arbeiter un⸗ , . und als Kontraktbrecher die Arbeit niederlegten. Die zenkschrift über den Bergarbeiterstrike gebe selbst viele Fälle an, in denen das Verhalten der Arbeitgeber durchaus inkorrekt gewesen sei, sodaß man die Arbeitseinsteung für gerechtfertigt halten müsse. Dahin gebörten die Vorschriften über das Nullen und über den Pbysiscken Zwang zur Uebernahme von Ueberschichten. Gegen alles Dieses und Aehnliches spreche sich die Denkschrift ziemlich scharf aus. Man wolle hier eine Strafbestimmung einführen, die einem Aus⸗ nahmegesetz gleiche. Man möge aber kie Hausindustrie damit ver- er kleine Hauginduftrielle würde es nicht verstehen, wenn ibm, falls er den Kontrakt nicht innehalte, für sieben Tage Lohn ab— Nö. werde, aber sein Arbeitgeber nicht bestraft werder wenn er eine Verpflichtungen gegen den Arbeiter nicht erfülle. Wolle man
866
— 2 — 1
Berlin, Donnerstag, den 26. Februar
den Arbeiter wirklich schützen, so möge man verlangen, daß der Unternehmer eine Kaution ftelle, damit der Arbeiter nickt beim Fon kurse des Unternehmers das Nachseben habe. Die armen Tagelöbner, Handwerker, kleinen Gewerbetreibenden hätten bei solchen Konkursen immer das Nachseben Und bier sollten diese Bankerotteurs noch zu ibrem Vortheil dem Arbeiter etwas vom Lohn einbehalten därfen. Die Unternehmer baßten die Erlasse vom 4. Februar v. J. Die Arbeiter bätten sich gefreut, als sie geseben hätten, daß das, was auf dem Pariser Kongreß beschloffen worden sei, in den Erlassen in so schöne Worte gekleidet worden sei; aber jetzt, wo es gelte, die Worte in Thaten umzusetzen, müßten sie seben, wie Schrit: für Schritt das Gegentheil des Arbeiterschutzes geschebe. Im Interesse der Humanität liege es, den Arbeiter gegen den Wucher zu schüßen und Bestimmungen gegen den roben Kannibalismus mu treffen. (Präͤsident v. Levetzow erklärt solche Ausdrücke für ungebörig.) Man möge daber den 5. 1196 nach seinem Antrage ändern. Lohn— einbebaltungen seien unzulässig, weil ie unsittlich seien, und der Reichstag sei nicht dazu da, unsittliche Gesetze zu machen.
Präsident v. Levetzow: Der Abg. Stadthagen babe gesagt: „Es kommt mir so vor, als ob der Kollege Dr. Gutfleisch gam ußererdentlich gut bewandert ist in der Art, wie er durch juristische eiltãnjerei die Bezriffe verdreht. Allerdings babe der Abg.
tadtbagen vorausgeschickt: Der Abg Dr. Gutfleisch würde ohl nicht übel nehmen.“ Wenn er (Redner) auch annehme,
er Abg. Dr Gutfleisch vielleicht diese Bitte erfülle (Heiterkeit), müsse er (Redner) doch im Interesse des Hauses eine soelche Red endung als unvarlamentarisch rügen. Darauf wird 5. 1196 unter Ablehnung des Antrages Stadthagen unverändert angenommen.
8. 120 schreibt in Absatz! die Verpflichtung der Gewerbe⸗ unternehmer vor, den Arbeitern unter 13 Jahren Zeit zum Besuch der Fortbildungsschulen zu gewähren. Der Unterricht darf nicht am Sonntag vor Beendigung des Gottesdienstes stattfinden.
Nach Absatz 2 gelten als Fortbildungsschulen auch Hand—⸗ und Hausarbeitsschulen.
Nach Absatz 3 kann durch statutarische Bestimmungen
* — 4 — It i
*.
für männliche Arbeiter unter 18 Jahren die Verpflichtung
zum Besuch einer Fortbildungsschule, soweit solche Verpflich⸗ tung lande zgesetzlich nicht besteht, begründet werden. Die Ge— meinde⸗Fortbildungsschulen find die jungen Leute nur dann zu besuchen gehalten, wenn sie keine von der höheren Ver— waltungsbehörde anerkannte Innungs- oder andere Fachschule besuchen.
Die Abgg. Auer u. Gen. beantragen, dem Absatz 1 hin⸗ zuzufügen: „An Werktagen ist der Unterricht in die Arbeits— zeit der jungen Leute zu legen“; ferner soll das Ortsstatut die in Abfatz 3 vorgesehene Verpflichtung auch auf weibliche Arbeiter ausdehnen können; endlich soll der letzte Satz des Absatzes 3 gestrichen werden.
Die polnischen Abgg. Cegielski und Genossen bean—
tragen einen Zusatz dahin, daß in den Landestheilen, wo die
Bevölkerung eine andere Sprache als die deutsche als ihre Muttersprache betrachtet, der Unterricht den Schülern in ihrer Muttersprache zu ertheilen ist. .
Abg. Freiherr von Münch beantragt, den Unterricht an Sonn⸗ und Festtagen so zu legen, daß die Arbeiter nicht am
Besuch des Hauptgottesdienstes gehindert werden.
Die Kommissionsmitglieder der freisinnigen und Volks—
partei (die Abgg. Dr. Gutfleisch, Hähnle u. Gen.) beantragen die Streichung der Bestimmung über die Unter— richtszeit in Absatz 1, ebenso die Streichung der Beschränkung auf männliche Arbeiter in Absatz 3, endlich die Hinzufügunz folgenden Satzes: Zum Besuch des Unterrichts an Sonntagen während des Hauptgottesdienstes kann der Arbeiter nicht ver— pflichtet werden. Die Abgg. Dr. Hartmann, Letocha, Möller, Frei— herr von Stumm wollen den Unterricht an Sonntagen nur stattfinden lassen, wenn die Unterrichtsstunden so gelegt werden, daß die Schüler nicht an dem Besuche des Haupt— gottesLdienstes ihrer Konfession gehindert werden. Ausnahmen für Fortbildungsschulen, zu deren Besuch keine Verpflichtung besteht, soll die Centralbehörde bis zum 1. Ok— tober 1894 gestatten können.
Den gesperrten Satz im vorstehenden Antrage will Abg. Dr. Schädler wie folgt fassen: daß die Schüler nicht ge— hindert werden, den Hauptgottesdienst oder einen für fie eingerichteten besonderen Gottesdienst ihrer Konfession zu besuchen “. ; Die Abgg. Dr. Gutfleisch, Dr. Hartmann und Gen. (freie Kompromiß⸗Kommission) wollen den Schlußsatz des
Absatzes 3 dahin fassen, daß der Besuch einer Innungs oder
anderen Fortbildungs- oder Fachschule von der statutarischen Verpflichtung zum Besuch einer Fortbildungsschule befreit, wenn der Unterricht in der ersteren von der höheren Verwal⸗ tungsbehsrde als ausreichender Ersatz des allgemeinen Fort— bildungsschul-Unterrichts anerkannt wird.
Abg. Dr. von Dziem bows ki: Die Frage der Fortbilzungsschulen babe für seine Partei eine andere Bedeutung, als für die anderen Parteien. Die Annabme der Vorlage bedeute für sie die Sanktio- nitung des preußischen Ausnahmegesetzes vom 4 Mai 1836 und die Errichtung und Unterhaltung von Fortbildungsschulen in den Pro— vinjzen Westpreußen und Posen. Dieses Gesetz bezwecke nicht den pol nischen Arbeiter fortzubilden, sondern ibn ju germanisiren; das Besetz sei aber ein Schlag ins Wasser gewesen, weil ein Zwang zum Besuch der Fortbildungsschulen nicht bestanden hätte. Werde jetzt der Zwang beschlofsen, so könne die preußische Regierung das Ausnabme⸗ gesetz von 1356 gegen die Polen in Wirksamkeit treten lassen. Um aber den Fortbildungsschuljwang in der Theorie anzunehmen, ohne das Ausnabmegesetz zu sanktioniren, stelle seine Partei ibren Antrag, durch welchen dem Gesetz von 18865 die Spitze abgebrochen werde. In den dortigen Volksschulen würden die Kinder im Deutschen nicht so weit vorgebildet, daß sie dem deutschen Unterricht in der Fort⸗ bildungsschule folgen könnten. Ohne den Antrag seiner Partei würde man also zwei Arten von Schülern schaffen; die deutschen würden in der Fortbildungsschule weiter gebildet, während die Schule für die volnischen keinen Zweck habe. Gleiches Recht dem deutschen und dem volnischen Arbeiter! Die Polen bätten ein Recht darauf und müßten verlangen, daß in der Muttersprache unterrichtet werde. (Beifall bei den Polen]
Abg. Freiherr v. Stu m m; Den Antrag Cegielski mäße er ab ˖ lehnen, weil diese Angelegenheit überbaupt nicht vor den Reichstag ge⸗ böre. So sebr er wänsche, daß den jugendlichen Arbeitern jede Ge⸗ legenheit gegeben werde, sich weiter ju bilden, balte er doch einen Zwang zum Besuch der Fortbildungsschule für unan ebracht. Da schon ein Zwang jum Schulbesuch bis jum 14. Jahre ke. kõnne
1891.
man den jugendlichen Arbeiter nicht noch darüber binaus gegen seinen Willen und vornehmlich gegen den Willen seiner Eltern die Schule besuchen lassen. Nachdem die Kinder schon den ganzen Tag durch ihr Handwerk genügend an⸗ gestrengt seien, könnten fie nicht mehr zu neuer Anstrengung Abends gejwungen werden, anstatt sich im Freien zu ergeben und ihren
Körper ju pflegen. Vielfach könnten sie auch von dem, was sie in
der Fortbildungsschule lernten, im Leben keinen Gebrauch machen. Keinesfalls sei der Zustand baltbar, daß die jugendlichen Arbeiter
auch während des Gottesdienstes in die Fortbildungsschule gingen.
In keinem anderen Staat bestebe ein Zwang jum Besuch der Fortbildungsschule. Der Kompromißantrag beseitige die wesent⸗ lichsten Mißstaͤnde der Regierungsvorlage. Mit dem Zusatz Schädler sei er vollkommen einverstanden. Der Antrag schlage ferner vor, den Zwang bezüglich der weiblichen Arbeiter nicht stattfinden ju lassen, wo die Kinder eine tüchtige Mutter bätten. Es sei besser, wenn sie den Hand- arbeitgunterricht bei dieser nebmen, als wenn sie gejwungen seien, anderswohin ju gehen. S ĩ Berücksichtigung der Innungssch schulen gleichwertbig seien. Die J Lehrlinge verlieren. Es wäre ein groß elstand, zu geftatten, gleichzeitig in jwei Schulen ju gebe bier zwischen den verschiedenen Anschauungen die finden. anz Abg. Dr. Schädler: In der Würdigung der stehe er auf dem Standpunkt des Vorredrerẽ. Vi die Regelung dieser ganzen igelegenbeit der L überlafsen sollen; so iel er (Redner) aber wie, sei gegen gesetzliche Regelung Seitens der übrigen Regierungen kein Widerfyruch erbeben worden. schweren Bedenken gegen die Ausdebnung des Fortbildungsschulzwanges bis zu 18 Jabren unterdrücke seine Partei mit Rückicht darauf, daß in diesen Schulen neben der unterricht lichen auch die sittliche und religisse Seite zu ibrem Rechte kommen sollte. Der Antrag Auer, den Unterricht in die Arbeitszeit der Werktage ju legen, sei ibm (dem Redner) deshalb sehr sympathisch. Die jungen Leute seien in den Abendstunden meist erschöpft und schläfrig und könnten dem Unterricht nicht mit der nöthigen Aufmerk- Die Haus baltungsschulen ienten ö ; doch sollte man machen. Die bes Lebrerin und die beste Schule das Haus.
sei manche Mutter verwahrloft, aber er könne nicht zugeben,
dies zu einer allgemeinen Landeskalamität geworden sei. Mit dem Antrage Gutfleisch sei er nicht einserstanden. Es werde hier in die freie Bestimmung des Arbeiters gelegt, ob er dem Fortbildungs⸗ schulunterricht oder dem Gottesdienst feiner Konfession beiwohnen wolle. Der junge Mann könnte nun, einem gewissen Druck nachgebend, sich sebr leicht für den Unterricht entscheiden. Und wo liege die
Kontrole, wenn er weder in die Schule noch in die Kirche gebe? Es
wäre aber vädagogisch gar nicht gut, wenn ein Drittel oder die Hälfte sib dem Unterricht entjzögen. Es sei nicht abjuseben, wie die Schüler das Versaäumte nachholen sollten. Sein Antras trete hier vermittelnd ein. Er wolle es, namentlich in größeren Städten ermöglichen, daß neben dem Hauptzottesdienst sogenannte Schülergottesdienste einge ⸗ richtet würden, an welchen die Fortbildungsschüler nach Verein⸗ barung jwischen der geistlichen und der Schulbehörde theilnehmen und dann noch die Schule (an den Sonntagvormittagen) besuchen könnten. Dem Antrag der Polen stebe er sympathisch gegenüber. Ein Unterricht, der nicht in der Muttersprache ertbeilt werde, babe keinen Zweck. (Lebhafte Zustimmung bei den Polen.) Anderer seits gestehe er, daß die Regelung dieser Frage mehr in das Gebiet
der Landesgesetzgebung gehöre.
Abg. Wöllmer: Er freue sich, daß die in der Kommission gegen die obligatorischen Fortbildungsschulen erhobenen Vorwürfe, daß die Lehrer den Unglauben förderten oder das religisse Gefübl verletzten, beute nicht wiederholt worden seien. So symvatbisch ihm eine Verlegung des Unterrichts in die Arbeitszeit auch sei, so k er dock, daß dies praktisch undurchfübrbar sei. Er fürchte, daß eine solche Bestimmung dem Anreiz, Fortbildungsschulen zu gründen und auf eigene Kosten zu unterhalten, Abbruch gescheben kõnnte. Auch seine Partei wolle nicht, daß dem religissen Gefübl der jungen Leute oder der Eltern durck den Be ie ser S irgend ein Zwang auferlegt werde; aber gerade des k Antrag gestellt. Der Antrag Hartmanr die Erbaltung eines Theils
des Sonntags vormittags für Unterricht — **
Er verkenne nicht die gute Absicht de Schadler, einen besonderen Gottesdienst an die Stelle des Haurtgottesdienstes zu setzen. Aber auch nach dem Antrage seiner (des Redner? ] Partei werde sich immer ein modus vivendi finden lassen zwischen Schule und Geifstlichkeit, um auch eine indirekte Zurückbaltung vom Gottesdienste zu vermeiden. Bei aller Berehrung für die Geistlichen müsse er sagen, daß sie im Allgemeinen sehr wenig geneigt seien, auf die bürgerlichen Einrichtungen ihrer Ge⸗ meinden, besonders auf Schuleinrichtungen eine weitgebende Rücksicht zu nehmen; er erinnere nur an den Konfirmandenunterricht. Man müsse alfo billig Bedenken tragen, die Schädler'sche Vorschrift gesetzlich
festjulegen. Im Uebrigen freue er sich, daß seine Pattei sich in dieser
Materie durchaus auf demselben Boden bewege, wie die Regierung,
ine Uebereinstimmung, die auch sonst in der letzten Zeit bervorgetreten
ei Diese Uebereinstimmung werde sicher freudigen Widerhall finden.
Das weibliche Geschlecht von den Woblthaten eines obligatorischen
Unterrichts ausjuschließen, babe seine Partei Angesichts der bestebenden
Mißftände keine Veranlassung. Noch weniger dürfe man auf diesem i
* eue Vorrechte einräumen, da sie ohnehin für diese Zwecke febr wenig tbäten.
Abg. Freiberr von Münch; Sein Antrag bezwecke, den Besuch des Goöttesdienstes in keiner Weise unter dem der Fortbildungsschule leiden zu lassen. Der Sonntag sollte überhaupt möglichft frei von jeder Arbeit zu halten sein. Die ungeheure Ueberlegenbeit des englischen und amerikanischen Arbeiters beruhe wesentlich darauf, daß er sich in jeder Woche einmal völlig von seiner Arbeit loslöse. Der Beschluß der Kommission laßse die Sonntagsbeiligung der jungen Arbeiter nicht zu ibrem Rechte kommen, indem gerade jär große städtische Bezirke Ausnahmen zulässig sein jollten. Der Kommissionsbeschluß fähre auch eine Gefabr fur die Handlungsgebülfen mit sich, denn ricle Gemeinden würden diesen den Sonntagnachmittag nicht freigeben wollen, wenn der Fortbildungsunterricht auf den Nachmittag gelegt werde. Gntscheidend sei aber, daß man jedem Arbeiter die BVortheile des Fortbildungsunterrichts zu Theil werden lassen müsse, und bier biete der Kommissionsbeschluß ein absolutes Hinderniß. Der Antrag Hartmann benachtheilige die nicht obligatorischen Fort- bildungsschulen gegenüber den anderen. Ebensowenig wie dieser Antrag sei der des Abg. Dr. Schädler zu empfehlen, der darauf ausgehe, die foribildungsschulpflichtigen Arbeiter zu der sogenannten Christenlebre heranziehen zaun können. Es würden aber nur sehr wenige Arbeiter noch das Bedürfniß nach einer solchen empfinden. Der jweite Tbeil des Antrages von Stumm sei für ibn (den Redner) leichtalls unannehmbar; er habe zu den jugendlichen Arbeitern des eutigen Tages nicht das Vertrauen, daß sie allein das Bedürfniß des Gottesdienftes von dem Besuch der Fortbildungsschule abhalten werde.
Staats⸗Minister Freiherr von Berlepsch: Meine Herren! Die Gründe, welche die verbündeten Regierungen veranlaßt haben, in diese Vorlage eine Bestimmung aufjunehmen
Gebiete den Innungen neu