1891 / 50 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Feb 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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plastische magernde Substanzen. 9) Flußmittel. ) Glasur⸗ mittel. 5) Färbemittel. 6) Fertige Glasuren und Email⸗

farben. . . . B. Unglasirte Thonwagren mit porssem (irdenen) Bruch. 1) Ziegel. 2) Dachziegel. 3) Terracotta waaren zu Dekorationszwecken. 4) Thonröhren. 5) Feuerfeste Thonwaaren. .

& Glasirte Thonwaaren mit porösen Scherben. 1 Glasirte Topferwaaren (Spezialitäten). 2) Defen, Kamine, Wandbekleidungs fließe. 3) Baumajolika. 4 Feine Fayence⸗ waaren.

D. Porzellanwaaren.

Ferner sind zugelassen die der Stein indu strie dienenden Rohmaterialien und alle Arbeits maschinen, Hülfsmittel und Werkzeuge, welche bei den erwähnten Dienstzweigen Verwen⸗

dung finden.

Am 16. d. M. ist in der Citv von London eine mit dem Aufdrücke Bank o Scotland, Lothburꝝ- in goldenen Buchstaben versehene Tasche gestoblen worden, welche die nachste hend verzeichneten Noten der Englischen Bank im Betrage von insgesammt 11580

enthielt: Stück zu 10004 68920 vom 14. 69535 ß? 5653 69604 69515 69516 78978 51. 813475. 78257 79843. 233753 79804 . J 56, ,, 60137 6 53537 . böõ299 48190 . *

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Der Thaͤt verdächtig ift ein etwa 45 Jahre alter, ? Fuß 6 bis 7 Zoll (engl.) großer, gut gebauter Mann mit blondem Schnurrbart, bellbraunem Ueberzieher und Filihut, ;

Demjenigen, durch dessen Mittheilungen die Ergreifung und Ueberfährung des oder der Thäter und die Wiedererlangung des ge⸗ floblenen Gutes herbeigefübrt werden, ist eine bei den Anwälten Askurst, Morris, Crisy & Co, Rr. 17 Throgmorton Avenue, London E. G., zablbare Belohnung von 1090 Æ oder eine im Ver⸗ kältniß zu dem wiedererlangten Betrage stehende Belohnung zuge⸗ sichert worden.

Etwaige Anzeigen werden an die gedachte Anwaltefirma oder an den Polisei⸗ Superintendenten Me. William, Detective Department, City of London Police, 25, Old Jewry, London E. C. zu richten sein.

Auch wird es sich empfeblen, für den Fall, daß die fraglichen Barknoten in Verkehr gebracht werden sollten, unter Anbaltung der⸗ sesten der nächsten Polizeibebörde Mittheilung zu machen.

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Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koktz an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Rubr sind am 25. Februar gestellt 11134, nicht recht zeitig geftellt 65 Wagen. . Ir Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 5058, nicht ig gestellt 70 Wagen. er itichr. f. Spir.- Ind.“ entnebmen wir folgenden Bericht er der Handel mit Stärke nach Mittheilungen der Ver—⸗ Ter? wärtter in Ter Zeit vom 18. bis 21. Februar 1391: Im Laufe e Berictswoche sind folgende Abschlüsse in Kartoffel⸗ Es wurden verkauft an: trockener 300 Sack prima zu

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der Essener Kredit ⸗Anstalt hat e ralrerfammlung eine Dividende von 70so für

zen für 1383 wurden 6 C vertheilt). 25. Ferrugr. (W. C. S) Kamm ug Termin Piat Srundmüster B. Tr. Mär 4.25 , Mal T2353 **, pr. Juni 430 *, Auguff 435 AÆ. pr. September rr. Norember 4.35 4. rr. Dezember

Umsatz 90 000 kg. Rubia. . 7B. T. B.) Der Aussichtsrath der Aktiengefellschaft hat eine Divi⸗ i Millicnen Abschreibungen und Erböhung des te Tm ca. Million, vorgeschlagen.

B. T. B) Wol laukt io n. Tendenz

n. 26. Februs die Times) erfährt; ist —e des Ver fer den des ar gent inischen Comites, Lord ener, rie Antwort des argentintschen Finanze

eir gegenger, die dabin lautet, daß die Regierung eifrigst

ber Toertrakt mit der Wafferwerk ⸗Gesellschaft zu ver⸗= einbaten. SS sei jede Aussicht vorhanden, eine beiderseitig be⸗ fricrizende Beilegung der bestebenden Schwierigkeiten iu erzielen. Der Prastdent der Rerurfik läßt dem Comite seine Befriedigung über das erfolgreiche Zustandekommen des Fundirunge plans sowie seine Anerkennung für die geleisteten Dienfste aus sprechen. ;

Rew⸗ York, 75. Februar. (W. T. B) Weijen . Ver⸗ sciffungen der legten Woche von den atla ntischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 11000, do nach Frankreich do nach anderen Häfen des Kon tinents 18 000, do. don Kalstornien und Sregon nach Großbritannien 39 O00, do. nach anderen Häfen des Kontinents 29 000 Orts.

Verkehr s⸗An ftalten.

Hamburg, 25. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer Moravia“ der Hamburg: Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New. Jork kommend, beute Nachmittag auf der Elbe einzetroffen.

London, 25. Februar. (W. T B.) Der Union Dampfer Moor“ ist heute auf der Ausreise von Madeira abgegangen. Der Gastle Dampfer Drumm ond Castle“ ist heute auf der Auzreise von London abgegangen.

Theater und Mufik.

Deutsches Theater.

Das alte Lied“, ein Schauspiel in drei Aufzü en von Felix Philippi, errang gestern Abend bei seiner ersten Auf⸗ fübrung einen stürmischen und, soweit es sich um das Publikum handelt, unbestrittenen Erfolg.

Der Ort der Handlung ist Berlin, die Zeit, in welcher sich die⸗ selbe abspielt, die Gegenwart; im Geschmack der schlimmsten fran⸗ 5sischen Sittendramen gehalten, ist das neue Stück emporgewachsen aus der naturdliftischen Zeit / und unststrõmung unserer Tage, welcher sich kaum noch ein aufftrebendes Talent entziehen kann, Die sittlichen Gebrechen der vornebmeren und niederen Gesellscafteklassen beleuchtet Philippi, wie vor ihm Sudermann, mit greller Fackel; er kennzeichnet die Niedrigkeit und Wider wärtigkeit des schamlosen offenbaren und des derbüllten Lafters mit vernichtender Schärfe; der Dichter baut einen dramatisch äußerst wirksamen Konflikt auf, aber er entläßt uns, obne einen befriedigenden, ethisch versöhnenden Abschluß gefunden zu haben. Das „Alte Lied“ ist die Geschichte von der jungen, lebens durstigen und vergnügungssüchtigen Frau, welche halb aus Langerweile und kalb aus Lust am Sinnentaumel ihren Mann hintergeht und von demselben im Augenblicke rasender Leidenschaft erstochen wird. Der betrogene Gatte übergiebt sich selbst dem Arme der Gerectigkeit und muß außer dem zerstörten Herzensglück auch roch die Sühnung der eigenen Schuld auf sich nehmen. Die Stifterin des Unheils büßt ihr Vergehen mit dem Tode, welcher aber wie ein Segen erscheint, da nur einer schmählichen und bejam- mernswerthen Läufbabn, ein frühzeitiges Ende bereitet wirdz das climmste Schicksal erwartet den Gatten, der vom Dichter tadellos, poll gätigen Vertrauens, roll edlen Pflichteifers geschildert wird; er muß büßen für Sünden, welche nicht er, sondern sein Weib begangen Fat. Es ist also in dem Stück von einer eigentlich tragischen Schuld nickt die Rede; der Held leidet für fremdes Laster, und die Heldin sündigt aus keinem auch nur irgend wie seelisch definirbaren und entschuldbarem Grunde. Die hoffnungẽlose Moral, daß das Gute ofter ungerechte Strafe anstatt gerechten Lobn empfängt, bleibt als Gedankeninbalt der Handlung in der Seele des Hörers haften,. Dies? Fabel sammt ihrem Abschluß entspricht sicherlich mehr der grausamen Wirklichkeit als der ethischen und poctiscken Gerechtigkeit; auf die. herbe Wirklichkeit und naturdlistische Treue in der Wiedergabe der verschiedenen Vorgänge des Lebens bat der Dichter ungemein viel Werth gelegt; mit greßm Geschick bat er sie beobachtet, und in ihren bedeutsamen Momenten klar und ergreifend wiedergegeben. Die verlotterte Wirtb⸗ schaft der Plättfrau Nowack im ersten Akt wird mit sorgfältiger Kleinmalcrei in behaglicher Breite dargestellt, eöenso. die wuste Scene im DOvperncafs im letzten Akt. Diese scharf gewürzten und oft mehr als derben Scenen sind mit erschreckender Roturtreue kopirt und wirken wie Spiegelbilder. Mit der eigentlichen Dandlung des Stäckes hängen sie nicht eng genug zusammen, als daß man sie nicht auf einen engeren Raum zusammengedrängt und weniger derb kätte wünschen sollen; aber der Dichter wollte damit kräftig betonen, daß das Laster in vornehmer wie in niedriger Gestalt, gleich verabscheuungswürdig ist.

Felix Philippi Fat durch dieses Werk ein auffallendes dramatisches Talent bewiesen. Die Exposition im ersten Akt fesselt vom Beginn an; der zweite bringt eine kräftige dramatische Steigerung: in dem Schidsal eines armen, Stellung suchenden Schreibers siebt man vor— adnend das Geschick des jetzt noch im Besitze seiner jungen Frau glücklichen und bald darauf von der furchibaren Wabrbeit zer schmetterten Ebemannes aufsteigen. Der letzte Akt bringt die Lösung der Verwicklung und die Erkenntniß, daß die ruhige Vernunft und die maßlose Leidenschaft weltverschieden richten. Die Theorie des be⸗ trogenen Ehemanns, daß man das sündige Weib nur verstößt, aber seine Ehre und seine Hände weder mit der Frau noch mit des Ver— fübhrers Blut befleckt, wird vor dem schmerzlichen Sturm der in ibren Tiefen erschütterten Mannesseele zu Schanden, und da der Verführer feig entflieht, tödtet er das Weib. Die Handlung entwickelt sich folgerichtig und fast immer natürlich aus Ten gegebenen Verbältnissen, wenn auch einzelne Vorgänge und ibre Begrundung etwas befremdlich erscheinen; jedenfalls erbält das Stück die Zufchauer bis zum Schluß in Swannung Die schwache Seite des Dramas Fr die nur roh entworfene Zeichnung der Charaktere der bandelnden Personen; wir erfahren von ihrem eigentlichen inneren Leben nicht genug, um echte und ernste Theilnahme für ihr Schicksal zu empfinden. Fin rechtes warmes Gefübl vermag das Stück überhaupt nicht zu eiwecken; es stuͤtzt sich zumeist in seiner grellen Wirkungskraft mehr auf die Nerven als auf Gemüth und Seele, ein verfehltes Ziel für eine Geistesarbeit, welche Ansprüche erhebt, ein reines Kunstwerk zu fein. Der Dichter wurde nach jedem Aufzuge wiederholt stürmisch hervorgerufen.

Tie Darstellung bot ein glänzendes Einzel und Zusammenspiel; die kleinsten Rollen waren sorgfältig und den verschiedenen künst⸗ lerischen Fähigkeiten entsprechend besetzt, sodaß jede Scene klar und lebendig zur Geltung kam. Für die ernste Pflichttreue und ruhige Zuversicht des ahnungslosen Gatten, für den erschütternden Gram Ind die dämonische Leidenschaft des betrogenen Ehemannes fand Sr. Pohl als Rechtsanwalt Cornelius ergreifende Worte. Frl. Reisenbofer entwickelte ein seltenes Talent in der Wiedergabe der eleganten und dabei brutal leichtsinnigen Frau. Als das einzige an ständige Glied der unsittlichen Familie Nowack konnte Fil. Lehmann ibre ganze Kunst des rührenden stummen Flehens und des herz- brechenden Weinens mit Erfolg in Anwendung bringen, Hr. Claudius Merten dot ein Kabinersstück der Darstellungs kunst in der kurzen Rolle des aus dem Gefangniß entlassenen Rächers seiner Ehre. Es ist unmöglich bei der großen Zahl der handelnden Personen des Stückes jede Einzelleistung rübmend hervorzubeben; es mag genügen, zu wieder⸗ bolen, daß jeder Mitwirkende seine Rolle in lebendiger Wirklichkeit und känftlerischer Naturtreue vor den Augen der Zuschauer erstehen ließ. Der Beifall wurde daher nicht immer bis zum Schluß des Aufjuges aufgefpart, sondern brach oft bei offener Scene los.

Berliner Theater.

Zu der gestrigen Aufführung des Lessing'schen Lustspiels „Minna von Barnbelm“, welches auf Allerböchsten Befebl gegeben wurde, war daz Haus vollständig ausverkauft. Um J Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser mit Sr. Hoheit dem Erb⸗ prinsen und Ihrer Königlichen Haheit der Erbe prinzefsin von Sachsen⸗ Meiningen. Das Publikum erhob fich zur Begrüßung, als der Monarch die Hofloge betrat. Wäbrend der großen Pause wurde im geschmackvoll dekorirten Salon der Hofloge der Thee servirt. Se. Majestät, die Erbprinzlich Meiningiscken Herrschaften und das Gefolge verweilten bis jum Schluß der Vorstellung und betheiligten sich in lebhafter Weise an dem reichlich gespendeten Beifall. Se. Majestät sprach zum Schluß dem die Honneurs machenden Beamten des Theaters Seine besondere Zuftiedenbeit mit der Aufführung aus und beauftragte ibn ausdrücklich, Hrn. Direktor Ludwig Barnah zu sagen, daß Er diese Aufführung als eine wahrhaft klassische bezeichnen könne. Bei der Ankunft und insbesondere bei der Abfahrt bereitketen die dicht gedrängten Menschenmassen dem Monarchen lebhafte Ovationen.

Wallner Theater.

Das Vaudeville Miß Helvett“ bewährt seine starke Zugkraft. An der Kasse sind bereits zahlreiche Billetbestellungen für die ganze künftige Woche eingelaufen.

Victoria Theater.

Die Direktion theilt uns mit, daß die von verschiedenen Zeitungen gebrachte Nachricht, der Leiter des Königstädtischen Theaters werde bas Victoria. Theater übernebmen, unwahr sei, schon aus dem Grunde, weil das Victorig Theater im Frübjahr werde niedergerissen werden. Für den Fall jedoch, daß es noch stehen bliebe, verfüge der jetzige Direktor über das Vorpachtsrecht, sodaß obne seinen Verzicht auf Weiterpachtung des Victor a. Theaters kein Anderer in Betracht kommen würde. .

Friedric⸗Wilbelmstädtischkes Theater J

Zwei künstlerische Arbeiten von dem Komponisten der so beifällig aufgenommenen Operette Der Vogel händler“, Carl Zeller der übrigens, wie uns die Direktion mittheilt, nicht Kapellmeister, sondern Sektionschef im österreichischen Ministerium des Kultus ist sind in Berlin schon früher mit großem Erfolge gegeben worden. Vor zebn Jabren brachte Direktor Fritzsche die Carbongri' unter dem Titel „FJapttaine Nicole“ in der Schumannstraße jur Auffübrung und dieser reijenden QTperette folgten später zahlreiche Wiederholungen der Dperette Der Vagabund.“

Residenz · Theater.

„Die Kreutzer⸗Sonate“, die nun endgültig am Sonnabend, zu⸗ sammen mit der 50. Aufführung des Seligen Toupinel“! in Scene geht, wird von Rosa Bertens, Emanuel Reicher und Theodor Brandt dargestellt werden und im Repertoire an Stelle des Jacobson'schen Ginakters „Friquette“ treten, der heute zum letzten Male zur Auf⸗ führung gelangt.

Selle · Alliance · Theater.

Es finden nur noch zwei Aufführungen des Wallner · Theater⸗ Ensembles und zwar mit Pension Schöller“ statt.

Thomas ⸗Theater. ;

Der „Registrator auf Reisen' geht morgen bereits zum 25. Male. in Scene.

Sing ⸗Akadem e. ö k

Die Sopranistin Frl. Corinne Moore: Lawsyn, eine junge sebr degabfe Ümerikanerin aus (Cincinnati) erschien, gestern zum ersten Hal vor dem hiesigen Publikum. Sie besitzt eine sehr ausgiebige und umfangreiche Stimme, die nur in der Höhe etwas scharf klingt. Jugendliche Frische und Anmuth zeigt sich in ihrer Vortrage⸗ Teife, die besonders den Liedern naiven Inhalts zu Statten kommt. In einer Arie von Mojzart (mit Violine und Klavier) ließ die Sängerin zugleich eine lobenswerthe Koloraturgewandtbeit erkennen. Die Bindung längerer Tongruppen sowie die Triller gelangen vor⸗ zuglich. Zwei Lieder von Schumann: „Der Nußbaum‘ und / Mondnacht“ würden mit sehr lebhaftem Beifall aufgenommen, der sich nach dem Lied: Meine Liebe ist grän“ von Brahms steigerte, sodaß sich die Künsilerin noch zur Zugabe eines kleinen Liedes bewogen fühlte. Von drei Liedern von F. Ries wurde das dritte, Die blauen Früblingsaugen“, auf all⸗ gemeinen Wansch wiederholt. Vier Lieder ven Grieg, Dvorak, Perbert und G. T. Wolff bildeten den Schluß des Abendẽ. Der schon früher bier gebörte Pianist, Herr Ebert Buchheim aus Straß burg (im Elsaß) unterstuͤtzte das Konzert durch einige Klaviervortrage, denen es bei aller Anerkennung einer woblgeschulten Technik doch zu febr an Belebung des Ausdrucks fehlte. Die junge Violinistin Miß Duke, welche die Violinpartie in der Mozart'schen Arie übernommen batte, sowie Hr. D. Bake, der sämmtliche Lieder am Klavier begleitete, waren vortrefflich an ihren Plätzen.

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Kapellmeister Mevder veranstaltet morgen einen Strauỹ · Sup Millöcker · Offenbach Abend!).

Pr. Robert Franz, der, mit Beethoven das Loos der Taub⸗ beit tbeilend, fechsundsiebzig Jabre alt in seiner und Händel's Ge⸗ burtsstadt Halle als Ebrenbürger lebt, wird mit Recht als derjenige Meister bezeichnet, der bestimmt sei, im Verein mit Franz Schubert und Robert Schumann das Triumvirat im Reiche der Lieder einzu⸗ nehmen. Wie aus einem unerschöpflichen Brunnen sind aus seinem innersten Empfinden mebr denn 250 Lieder gequollen, jedes einzelne ein in sich vollendetes Kunstwerk. ö.

Ein Wenig in die Fülle, Mannigfaltigkeit und Schönheit dieser edelsten Blätben im Liedergarten der Gegenwart hinein zuführen, soll auch das Goncert dienen, welches Fri. Emilie von Cölln (boher Sopran) unter Mitwirkung des Königlichen Concertmeisters Hrn. Struß (Violine) in Cem neuen Sagle des Vereins hauses, Wilbelmstraße 34. am Montag, 2. März, Abends 77 Uhr, zu ver⸗ anfstalten gedenkt. Die Concertgebexin wird beginnen mit der von R. Franz bearbeiteten Arie von Händel aus „Muzio Scevola“: „Jo Laämé. o' cara? und dann in drei Serien zehn Lieder des großen Komponisten vortragen. Der bekannte Geigenvirtuose wird dazwischen die Zuhörer erfreuen durch Kompositionen ven v. Chelius, Nardini, Seb. Bach, Alb. Becker und Wieniawski. Der Vorverkauf der Ein⸗ trittskarten und Texte findet statt in der Hof Musikalienbandlung der Herren Bote u. Bock und im Bureau des Vereins hauses, Wilhelm⸗ straße 34.

Der von seiner früheren häufigen Mitwirkung in Concerten hier wohlbekannte Komponist und Cellist Jules De Spert ist, der Köln. Ztg. zufolge, am 24. d. M. in Ostende gestorben.

Mannigfaltiges.

Der seit 1870 segensreich wirkende Verein gegen Ver⸗ armung bielt gestern Abend unter Vorsitz des Direktors im Aus⸗ wärtigen Amt, Wirklichen Geheimen Legations⸗Rath Reichardt im Bürgersaale des Rathhauses seine 21. Generalpersammlung ab. Der Vorßtzende konnte mit Befriedigung fessstellen, daß der Verein auch im letzten Jabre normal funktionirt und seine Aufgabe auch unter den schwierigen Verhältnissen der Zeit wohl erfüllt babe. Der Verein, der sich in 61 Lokalverbände gliedert, zählt z 3. 11356 Mitglieder, leider 176 weniger als zu Beginn des Vorjahres. Er trat in das letztere mit einem Vermögen von 139 168 , wovon 11493 in Händen der Lokalcomitéss waren. Vereinnahmt wurden an Bei—⸗ fragen 84 449 S, 121 weniger als 1889, an Geschenken 6256 M, an Geschenken für bestimmte Personen 745 M und an Legaten 4000 , zusammen von Mitgliedern und Gönnern 95 441 6. Rückzahlungen auf Darlehnen und Räbmaschinen wurden 20 362 geleistet, an Zinsen endlich gingen 5272 6 ein, sodaß insgesammt 260 246 S zur Verfügung standen. Verausgabt wurden dagegen insgesammt II7 041 S; 26 453 6 erforderte die Verwaltung mit Einschluß der Kosten für Inserate u. dergl. 90 588 S, 1134 60 weniger als im Vorjahre wurden für Unterstützungen verwendet. Es erhielten 341 Personen 21 702 M an Darlehnen (1889 354 Personen mit? z0 553 c) und 4556 Personen 66 136 6. an Ge— schenken. Im Vorjahre, wo infofern außergewöhnliche Verhalt⸗ nisse herrschten, als Hr. Rudolf Hertzog 10 900 M zur Vertbꝛilung an 206 Ärme überwiesen batte, hatten 4385 Personen 71 189 A an Ge schenken erhalten. Endlich wurden in diesem Jahre noch 42 Näb- mafschinen ausgegeben, die gleiche Zabl wie im Vorjahre. Die Ge⸗ sammtzabl der Unterstützten betrug somit in 1890 1752 gegen 4751 in 1335. Um UÜUnterstützung nachgesucht hatten in beiden Jahren je 12 0600 Personen. S1 914 46 der für Unterstũtzungs zwecke verausgabten Summèe worden durch die Lolalcomites ausgesahlt, welche ihrerseits an dĩe Vaurffaffe 25 467 M an Ueberschüssen abfübrten und 32 350 4M an Zuschüffen aus der Hauptkasse erkielten. In den 21 Jahren des Be⸗ siebens bat der Verein 3473 Nähmaschinen ausgegeben, 6 250 Personen mit 1265 444 M Geschenken und 17 O87 Personen mit 958 4415 4M BDarleben unterstätzt, von welcher letzteren Summe ob O00 4 also zwei Drittel zurückgezahlt sind. In das neue Jahr ist der Verein nit cinem Bestand von 143 264 M eingetreten. Der Vorsitzende scleß seinen Bericht mit einer warmen Empfehlung an die Bürger Gaft Berlins, den Eintritt in den Verein als Pflicht und Ehrensache zu betrachten. Die acht ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden auf Antrag des Prof. Dr. Ascherson wiedergewählt. Der Etat der Verwaltungekosten wurde dem Voranschlag entsprechend festgesetzt.

. Untersu 8-Sachen.

2. . ustellungen u. derg]

3. Unfall und Javaliditãts · zx. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpvachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch. 7. Erwerbs. und Wirthschafts Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

3. Bank Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

6 D ) Untersuchungs⸗Sachen. (67092

Am 21. Februar 1891 (Sonnabend) Abends nach 8 Uhr hat ein unbekannter Mann die unter sittenpolizeilicher Aufficht stehende Pau⸗ line Wilden auf dem Bahnsteige des Ofst⸗ bahnhofes zu Küßstrin⸗-Vorftadt an den Holz= schuppen hinter dem Abort begleitet, ihr dort plötzlich mit einem Messer den Unterleib auf⸗ geschlitzt und sich dann schleunigst entfernt. Die etwa 20 em lange sehr tiefe Wunde ist lebensgefährlich. Der Thäter ist ungefähr 30 Jahre alt, von mittelgroßer Geftalt mit blondem Schnurrbart. Er trug dunkelblauen Ueberzieher, grauen, weichen Filzhut, gelb⸗ liches Halstuch vorn mit einer Nadel zuge⸗ steckt, Stulpftiefel und zeigte sich mit Ber⸗ liner Verhältnifsen genau bekannt, wo er beim Militär gestanden habe.

Wahrscheinlich derselbe Mann hat bereits am 18. Dezember 1890 Abends an derselben Stelle der Wilhelmine Zimmermann eine fingerlange, tiefe Schnittwunde am Unterleib beigebracht, dann zwischen Weihnachten und Neujahr auf demselben Bahnhofe der Erne⸗ stine Frick den Unterleib aufschlitzen wollen und Aehnliches gegen die Lonise Belgerin und die Emilie Müller beabsichtigt. Auch diese 4 Mädchen stehen unter sittenpolizei⸗ licher Aufsicht.

Wer über den sofort festzunehmenden Thäter irgend welche Auskunft geben kaun, wird dringend um unverzügliche Mittheilung oder die nächste Polizeibehörde er⸗ ucht.

Landsberg a. W., den 23. Februar 1891.

Königlicher Erster Staatsanwalt.

669 15 Beschluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen die nachbenannten Personen:

1) Friedrich Catl Blanke, geboren am 25. Juli 1866 in Hannover.

2) Louis Friedrich August Ernst Krieger, geboren am 1. August 1866 daselbst,

4) Heinrich August Christian Tölner, geboren am 23. Dezember 1866 daselbst,

o) Carl August Julius Jünke, geboren am 14. Dezember 1870 daselbst,

6) Clarus Friedrich Heinrich Anton Bauer⸗ meister, geboren am 7. Januar 1867 in Hannover,

7) Friedrich Conrad Heinrich Behrens, geboren am 1. Januar 1867 daselbst,

8) Louis Alexander Carl Bittermann, geboren am 21. August 1867 daselbst,

) Louis Wilhelm Dieterich, geboren am 3. Fe⸗ bruar 1867 daselbst,

10) Dietrich Heinrich Dorfmund, geboren am 3. Mai 1867 daselbst,

1I) Heinrich Ferdinand August Düvel, geboren am 15. März 1857 daselbst,

12) Friedrich August Carl von Einem, geboren am 26. Januar 1867 daselbst,

13) Ludaig Heinrich August Einrauch, geboren am 75. September 1867 in Hannover,

14 Engelhard, geboren am 26. Januar 1867 daselbst.

15) Ernst Carl Heinrich Gehle, geboren am 21. März 1867 daselbst, =

16) Wilbelm Goldhahn, geboren am 18. Fe—⸗ bruar 1867 daselbst,

17) Julius Wilbelm Sampe, geboren am 16. April 1867 daselbst,

18) Haubt, geboren am 2. Mai 1867 daselbst,

19) Hugo Eduard Conrad Haudeck Hodeck —, geboren am 16. Februar 1867 daselbst,

20) Georg Carl Stephan Kobler, geboren am 25. Dezember 1867 daselbst,

21) Carl Heinrich Wilbelm Könecke, geboren am 10. Norember 1867 daselbst,

22) Friedrich Heinrich Louis Krüger, geboren am 3. März 1867 daselbst, . 96 Meier Levn, geboren am 14. Juli 1867 da⸗ selbst,

24 Joseph Lowie, geboren am 5. November 1867 daselbst.

25) Heinrich Fritz Meyer, geboren daselbst am 4. November 1867,

26) Heinrich Friedrich Ernst Meyer, geboren am 21. August 1867 vaselbst,

27) Heinrich Tbeoder Ernst Meyer, geboren am 14. Maͤrz 1867 in Hannover,

28) Clemens? Heinrich Johann Mönnig, geboren am 3. Februar 1867 daselbst,

29) Louis Justus Georg August Wilhelm Nettel manu, geboren am 13 Mai 1867 daselbst,

30) Carl Friedrich Wilhelm Plake, geboren am 29. Sertember 1867 daselbst,

31) Christian Contad Preust, geboren am 13 Jali 10 g . 6.

2) Friedri ilipp Riemenschneider, gebo am 17 Stroker 15867 dasel bf, ö 6

33) Heinrich August Rose, geboren am 6. August 1867 daselbst,

34) Carl Louis Rofin, geboren am 20. November 1867 daselbst,

35) Georg Schlachter, geboren am 26. September 1867 daselbst,

36) Ernst Albert Schmidt, geboren am 3. Ok tober 1867 daselbst,

37 Joseph Schrader, geboren am 15. September 1867 daselbst,

I8) Louis Siemer, geboren am 29. April 1867 daselbst,

39) Hermann Friedrich Julius Stolte, geboren am 3. Januar 1857 daselbst,

40) Heinrich Ludolf Adolf Struckmann, geboren am 5. Juni 1867 daselbst,

41) Gustav Adolf Thies, geboren am 16. April 16 g , August

athias August Thone, geboren am 21. Mai

,

43) Heinrich Wilhelm Christian Timmermann, geboren am 12. April 1867 daselbst,

44) Wilhelm Adolf August Vorthmann, ge⸗ boren am 22. September 1867 daselbst,

45) Ascher Weis, geboren am 25. Juni 1867 daselbst, ;

46) Henry Franz Wilbelm Weißenborn, geboren am 14. Mai 1867 daselbst,

47) Johann Heinrich Friedrich Wolter, geboren am 3. Mai 1867 daselbst,

welche binreichend verdächtig erscheinen:

als Wehrrflichtige in der Absicht, sich dem Ein tritte in den Dienst des stebenden Heeres oder der lotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das zundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär pflichtigen Alter außerbalb des Bundesgebiets sich aufgebalten zu haben, Vergeben gegen 5§. 140 Abs. 1 Str. G. B., das Hauptverfabren vor der Straf⸗ kammer JL des Königlichen Landgerichts bierselbst eröff net. Die Untersuchungsbaft wird nicht angeordnet. Gemäß der Vorschrift des 5§. 326 der Str. Pr. Ordn. wird die Beschlagnabme des im Inlande be⸗ findlichen Vermögens der Angeklagten angeordnet.

Hannover, den 19. Januar 1831.

Königliches Landgericht, Strafkammer Ha. Meder. Kirchner. Krüger.

(669 16 Beschluß.

Auf. Antrag Ter Kaiserlichen Staatsanwaltschaft

wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver— mögen des Fabnenflüchtigen, Rekruten Emil Haeutz, geboren den 10. Oktober 1850 zu Rafach, Kreis Gebweiler, bis zur Höbe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗ fügung im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger⸗ sowie im „Gebweiler Kreisblatt? verordnet.

Colmar, den 13. Februar 1831.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Schneider. Isemann Dr. Weber. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär: (L. 8.) Diebels.

66913 Königl. Staatsanwaltschaft Tübingen.

Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 20. März 1886 verfügte Beschlagnahme des Ver⸗ mögens des am 21. April 1864 geborenen Bäckers Jobannes Trißler von Reutlingen ist durch Beschluß der hie. Strafkammer vom 13. Februar 1891 wieder aufgehoben worden.

Ben 20. Februar 1891.

(Unterschrift.) 66914 K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Aufhebung einer Vermögensbeschlagnahme.

In der Strafsache gegen den am 2. März 1864 in Waldenburg, O.. A. Stuttgart, geborenen Karl Ludwig Klein wegen Webrpflichts verletzung ist die unterm 9. Juli 1887 verfügte Vermögens beschlag⸗ nahme durch Beschluß der Strafkammer J. des K. Landgerichts Stuttgart vom 16. Februar 1891 wieder aufgeboben worden, was hiermit veröffentlicht wird.

Den 23. Februar 1891.

Cleß, St. A.

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2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

66942 Zwangsversteigerung.

Im Wege der , , soll das im Gründbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 86 Nr. 3547 auf den Namen des Kaufmanns Pkilipp Goldberg zu Pankow ein— getragene, in Berlin, Ecke Badstraße und Straße 66, belegene Grundstück am 13. Mai 1891, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 490, ver⸗ steigert werden. Das Grundstück ist mit 15. 87 Reinertrag und einer Fläche von 13 a 50 am zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be · glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ ligten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ bandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ bermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Febungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs— fermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge—⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver— heilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteige rungstermins die Ginstellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundftücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle wie oben verkündet werden.

Berlin, den 18. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 52.

. Aufgebot.

Die in Gemäßheit des Allerhöchsten Privilegii vom 19. August 1854 unter dem 6. September 1854 ausgefertigte auf den Inhaber lautende vier- prozentige Prioritãäts⸗ Obligation. der ehemaligen Breslau Schweidnitz Freiburger Eisenbahngesellschaft itt. C. Rr. 563 uͤber 100 Tbaler (welche zufolge Bekanntmachung vom 25. Juni 1886 zur Rück zahlung des Nennwerthes derselben zum 3. Januar 1857 gekündigt worden ist), ist angeblich abhanden (kommen und soll auf den Antrag des Kutschers 86 Metzner zu Breslau als des letzten Inhabers derselben, vertreten durch den Rechtẽ anwalt Justiz⸗ Rath Jaeger ebenda für kigftlos erklärt werden.

Der unbekannte gegenwärtige Inhaber der be⸗

zeichneten Prioritäts Obligation wird deshalb auf⸗ gefordert, seine Rechte und Ansprüche auf dieselbe bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 5. Januar 1894, Vormittags 11 Uhr, an biesiger Gerichtsstelle am Schweidnißzer Stadt⸗ graben Nr. 4, Zimmer 89, des zweiten Stocks, an⸗ beraumten Aufgebotstermin anzumelden und die Ur— kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird.

Breslau, den 19. Februar 1890.

Königliches Amtsgericht. 67984 Aufgebot.

Auf Antrag des Kaufmanns. Wilhelm Josef Heise, früher in Schalke, jetzt in Dorsten a. d. Lippe wohnhaft, vertreten durch den Rechtsanmalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der unbekannte In— haber des don der Deutschen Lebensversicherungs Gesellschaft in Lübeck am T7. Juli 1876 über die Verpfändung der auf das Leben des Kaufmanns Wilbelm Josef Heise in Schalke und dessen Che— frau EClisabeth Heise, geb. Ocklenburg, lautenden beiden Policen Nr 44185 und Nr. 44186 aus—⸗ gestellten Depositalscheines, welcher abbanden ge— kommen ist, aufgefordert, seine Rechte und An⸗ vrüche auf, denselben spätestenß in dem auf Dienfstag, den 3. November 1891, Vormit— tags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch den Depositalschein vor ulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Lübeck, den 21. Februar 1891.

Das Amtsgericht, Abtbeilung J. ö Asschenfeldt Dr.

Veröffentlicht: W. Wetzel, als Ger. Schr.

60349 Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Reifers Friedrich Schultz zu Wolgast, als Vormund der minderjährigen Ge⸗ schwister Ramm daselbst, wird der Inhaber der an— geblich verloren gegangenen Sparkassenbücher des Vorschußvereins zu Wolgast (Eingetragene Genossen⸗ schaft mit unbeschränkter Haftpflicht)

1) Litt. B. Fol. 447 Nr. 28 über 108,87 6,

nebst Zinsen auf Caroline Ramm lautend,

2) Litt. B. Fol. 452 Nr. 214 über 198,57 M

mnoebst Zinsen auf Marie Ramm lautend, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 8. August 1891, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte anzumelden, und die bezeichneten Sparkassen⸗ bücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden werden.

Wolgast, den 20. Januar 1891.

Königliches Amtsgericht.

66933 Aufgebot.

Folgende angeblich bezahlte Hypothekenpost soll Behbufs Löschung im Grundbuche aufgeboten werden.

Auf Antrag der antbeilmäßigen Eigenthümer Eduard und August Klipstein, Beide aus Alten gottern:

Die Post über 159 Thlr. 27 Sgr. 53 Pf., ein⸗ getragen bisher Kli 15 Band 14 Artikel 11 Alten gottern Abtheilung III. Nr. 2 auf die Grundstücke Abtheilung J. daselbst Nr. 3, 4, 5 für die minder jäbrigen Geschwister Hartung, Christiane Louise, Adolph Christoph und Carl August zu Altengottern.

Die eingetragenen Gläubiger der Post bezw. deren Rechtsnachfolger werden hiermit aufgefordert, fvätestens im Aufgebotstermine am 10. Juni 1891, Vormittags Sz Uhr, ibre Ansprüche und Rechte auf die Post vor dem unterzeichneten Amts gerichte (Zimmer Nr. 15) anzumelden, widrigenfalls sie wit ihren Ansprüchen auf die aufgebotene Post ausgeschlossen werden und die Post im Grundbuche gelöscht wird.

Langensalza, den 10. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht. Cochius.

66923 Aufgebot.

Auf Antrag der Erben der Häuslerwittwe Hedwig Maroschek, geb. Adamezvk, aus Ober⸗Rydultau, nämlich a. der Schuhmacherfrau Josepha Postawka, geborene Maroschek, zu Ober ⸗Rydultau, b. der Wagenschieberfrau Petronella Kollar, geborene Ma roschek, in Ober ⸗Rydultau,. e. der unverebelichten Pauline Maroschek in Ober ⸗Rydultau, . der Maurerfrau Florentine Gaida, geborene Maroschek, ebenda, soll das im Grundbuch von Ober⸗Rydultau Band 1. Blatt Nr. 21 auf den Namen des Peter Lehnek eingetragene Grundstück zum Zweck der Besitz titel berichtigung aufgeboten werden. Das Grund- stück bestelt aus dem Flächenabschnitt 362 131 Kartenblatt 4 der Gemarkungskarte von 4 a 13 am Hofraum mit Wohnbaus, und Flãchenabschnitt 536I 131 Kartenblatt 4 von 2 a 7 4m Weg.

Die unbekannten Eigenthumsprätendenten werden bierdurch aufgefordert, ihre? Ansprüche und Rechte auf dieses Grundstück spätestens im Aufgebotstermin den 2. Mai 1891, Vormittags 19 Uhr, bei dem unterieichneten Gericht (Zimmer 50) anzu⸗ melden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Eintragung des Besitztitels für die Antragsteller erfolgen wird.

Rybnik, den 18. Februar 18931.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

67930 Aufgebot. ; Auf Antrag des Polizisten Jakob Dorpson und seiner Ehefrau Franziska, geborene Modzin, zu Smollna, soll das im Grundbuch von Smollna Band 1 Blatt Nr. 34 auf den Namen des Bern⸗ hard Rutzky eingetragene Grundstück zum Zweck der Besitztitelberichtigung aufgeboten werden. Das Grundstück beiteht aus dem Flächenabschnitt Nr. 175 Kartenblatt JI von 6 a 60 4m Hofraum mit böljernem Wohnhaus, hölzernem Holjschuppen und 2 hölzernen Schwarzviebställchen und dem Flãchen · abschnitt Nr. 147 Kartenblatt 2 von 3 a 10 4m Acker an der Rvbniker Grenze.

Die unbekannten Eigentbumsprätendenten werden bierdurch aufgefordert, ibre Ansprüche und Rechte auf diefes Grundstück spätestens im Aufgebotstermin den 2. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, bei

und die Eintragung des Besitztitels für die Antrag—⸗ steller erfolgen wird. Rybnik, den 18. Februar 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

66934 Aufgebot.

Die Wittwe Zellers Johann Hermann Woltering, Anna, geb. Robert, Krspls. Lette, hat das Aufgebot der in der Steuergemeinde Lette gelegenen Grund⸗ stücke Flur 5 Nr. 515 Parkwiese, Hofraum von 36 m, und Flur 5 Nr. 1265/8738 Kattenkopp, Acker von 16 a 65 w, beantragt. Alle Eigenthumspräten⸗ denten, namentlich der Heinrich Hils, werden daher aufgefordert, ibre Ansprüche spätestens in dem auf den 21. April 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterjeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden ausgeschlossen werden.

Coesfeld, den 17. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht. 67047 Aufgebot.

Nachdem Herzogliche Kammer, Direktion der Do⸗ mänen zu Braunschweig das Aufgebot bezüglich der bescheinigtermaßen von dem Herzogl. Domänenamte zu Lutter a. Bbge. relevirenden, z. Z an die Ehefrau des Gastwirths Ludwig Grotjabn verpachteten zweiten Krugaerechtigkeit zu Habausen beantragt hat, werden alle diejenigen, welche ein Recht an der fr. Gerechtig⸗ keit zu haben vermeinen, damit öffentlich geladen, solches Recht spätestens in dem auf den 10. April d. Is, Morgens 10 Uhr, vor hiesigem Amts⸗ gericht angesetzten Termine anzumelden, unter An⸗ drohung des Rechtsnachtheils, daß nach Ablauf der Frist die Herzogl. Kammer, Direktion der Domänen zu Braunschweig, als Eigenthümerin in dem Grund— buche eingetragen werden wird, und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs die Kruggerechtig⸗ erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.

Lutter a. Bbge., den 10. Februar 1891.

Herzogliches Amtsgericht. Kammrath.

66928 Verschollenheit.

1970. Das Großh. Amtsgericht hat unterm Heutigen verfügt:

Die muthmaßlichen Erben des Fritz Brendlin, ledigen Landwirths von Wiesleth, wescher im Jahre 1865 nach Amerika verreist und seit 1872 vermißt wird, nämlich: ;

Wilbelm Friedrich Brendlin, Landwirth in Schopfheim,

Katharina Barbara Dreher, geb. Brendlin, Ebefrau des Johann Friedrich Dreher, Land wirths in Wiesleth, und

Johann Georg Brendlin, Ziegler in Wiesleth,

haben Antrag auf Verschollenheitserklärung des Fritz Brendlin gestellt. Diesem Antrag wird stattgegeben, wenn der BVermißte oder seine Rechtsnachfolger nicht binnen eines Jahres Nachricht von sich geben.

Schopfheim, den 21. Februar 1391.

Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.

(L. 8.) Hauser.

66927 :

Nr. 1652. Das Gr. Amtsgericht Ettenheim hat unterm Heutigen verfügt: Der Landwirth Leopold Kölble J. von Grafenbausen, nunmehr 52 Jahre alt, welcher im Jahre 1878 nach Amerika ausge— wandert ist, wird seit dem Jahre 1879 vermift. Nachdem dessen Verschollenheitserklärung beantragt worden ist, wird derselbe hiermit aufgefordert, binnen Jahresfrist Nachricht von sich hierher gelangen zu saffen. Zugleich werden alle Diejenigen, welche Aus⸗ kunft über Leben oder Tod des Vermißten zu er⸗ tbeilen vermögen, aufgefordert, hierron binnen Jahresfrist anber Anieige zu erstatten.

Ettenheim, 18. Februar 1891.

Der Gerichtsschreiber Großh. Amtsgerichts. (L. 8.) Büchner. 66925 Aufgebot.

Der Tischlergeselle Jacob Scheel, ehelicher Sohn des verstorbenen Eigenwohners und Tischlermeisters Hinrich Scheel und, dessen noch lebenden Ehefrau Magdalena, geb. Wilckens, in Mittelnkirchen, geboren dafelbst am 14. März 1846, welcher im Jahre 1873 nach Amerika ausgewandert und seitdem verschollen ist, wird aufgefordert, sich spätestens in dem damit auf den 9. April 1892, Morgens 11 Uhr, an Gerichts stelle anberaumten Termin bei dem unter zeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden soll.

Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung und für den Fall der dem— nächstigen Todeserklärung etwaige Erb und Nach⸗ folge ⸗Berechtigte zur Änmeldung ihrer Ansprüche aufgefordert, unter der Verwarnung, daß widrigen⸗ falls bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll.

Jork, den 13. Februar 1891. Königliches Amtsgericht. II.

66941 Amtsgericht Hamburg.

Rechtsanwalt Dr. Martin Jacob Blumenfeld als

eurator absentis Johannes Christian Michaelsen hat

den Erlaß eines Aufgebots beantragt zwecks Todes—⸗ erklärung des am 23. März 1837 bieselbst geborenen

Johannes Christian Michaelsen, welcher im Jahre

I880 von Lima aus zuletzt Nachricht von sich ge—⸗

geben bat und seitdem verschollen ist.

Das beantragte Aufgebot wird dahin erlassen:

J. daß der obgenannte Johannes Christian Michaelsen hiemit aufgefordert wird, sich spätestens in dem auf Donnerstag, den 12. November 1891, Nachmittags 2 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 14, zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß er für todt werde erklärt werden;

daß alle unbekannten Erben und Gläubiger des

dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 50) anzumelden,

widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlofsen werden

genannten Verschollenen biemit aufgefordert

werden, ihre Ansprüche spätestens in sdem ob⸗