1891 / 51 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Feb 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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4 Greiz, 26. Februar. Gestern Nachmittag ist

Se. Durchlaucht der Prinz Heinrich XXXI. j L. Reutz⸗

Köstritz zum Besuch am Fürstlichen Hofe hier von Leipzig eingetroffen und heute dorthin zurückgereist.

Elsaß⸗Lothringen.

Colmar, 26. Februar. Die bei Einführung des Paß⸗ zwanges den franzoösischen Grenzgemeinden gewährten Verkehrs Erleichterungen baben im südlichen Theil des Sber Elsaß schon im leßten November insofern eine Er⸗ weiterung erfahren, als den französischen Händlern mit Gegenstanden des Wochenmarkt-Verkehrs gestattet wurde, Die Märkte in Dammerkirch paffrei zu besuchen. Diese Er— laubniß ist nunmehr nach einer Meldung des W. T B. durch den hiesigen Bezirké⸗Präsidenten auch auf den Kreis Thann, insbefondere auf den Ort Maasmünfster, aus⸗ gedehnt worden.

Deutsche Kolonien.

Ueber die Expedition des Reichs kommissars Majors von Wissmann nach dem Kilimandscharo wird der „Köln. Ztg.“ aus Saadani vom 24. Januar berichtet:

Der Reichskommissar von Wissmann bat am 14. d. M. von Pangani aus die Expedition nach dem Kilimandscharo angetreten. Von Offizieren begleiteten ibn sein Adjutant Dr Bumiller, der CEöef von Pangani, Lieutenant Johannes, als Fübrer der Trurven Lieuterart Hermonds und als Art r. Steuber.

ie Rückebr wird voraussicktlich gegen Ende Februat er— Während der Tauer feiner Abwesenbeit versiebt der bis- berige St Leue von Dar ⸗es⸗Sala ie Geschäfte de

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laffen Dem o französischen Post h einem Herrn von La n us Sti Kilimandscharo angeschlossen; der zu gleicher Zeit Reichs kommissariats mmene Geologe Dr. Bagamovo aus nach dem Innern aufgebrochen.

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Oefterreich⸗Ungarn.

Dem gestrigen Empfang bei Hofe wohnten, wie „W. T. B.“ aus Budapest meldet, die daselbst anwesenden Erzherzoge und Erzherzoginnen sowie die Minister bei Das Konsular⸗-Corps und die hohen Würdenträger waren fast vollzählig erschienen. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin erschien am Arme Sr. Majestät des Kaisers und

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6. ft Rücksicht auf die fortschreitende Besserung im Be— finden des Minister-Präsidenten Grafen Taaffe ist der „Wien. Ztg.“ zufolge die Ausgabe weiterer Bulletins ein—⸗ gestellt worden. Doch wurde von ärztlicher Seite dem Grafen Taaffe vorläufig noch volle Schonung und namentlich Ent— haltung von jeder Konversation dringend empfohlen. Der Minister des Aeußern Graf Kälnoky wird sich demnächst an das Kaiserliche Hoflager nach Budapest begeben, 4

Zu der gestrigen Soirce bei Ihrer Hoheit der Prin— zessin Reuß, der Gemahlin des deutschen Botschafters, waren auch der Erzherzog und die Erzherzogin Carl Ludwig, die Minister Graf Schoenborn, von Prgzak, Zaleweki, Steinbach, sowie der Ober-Bürgermeister Dr. Prix und Dr. von Plener erschienen. ;

. Eine 3 in Klausenburg abgehaltene Versamm— lung von Rumänen nahm einen Protest gegen das Besetz, betreffend die Kinderbewahranstalten, an. Auf der Straße hatte sich eine größere Menge angesam melt, welche in feindseliger Weise gegen die Versammlung demo n⸗ strirte. Die Polizei mußte einschreiten, um die Vemon⸗ stranten am Eindringen in den Versammlungssaal zu ver— hindern.

Großbritannien und Irland. .

In Gegenwart der Königin fand gestern in Ports— mouth die Taufe und der Stapellauf zweier neuer Panzerschsffe, des „Koyal Arthur“ und des „Royal Sovereign“, Statt, von denen das letztere das größte r e. schiff der Welt ist. Der Feierlichkeit wohnten der Prinz osn Wales und alle übrigen Königlichen Prinzen sowie eine überaus große Menge Zuschauer bei,. Die Stadt 6 Flaggenschmuck angelegt, und es herrschte uberall 6 ö geisterung. Der Stapellauf ging glücklich von , , . von Sr. Majestät dem Kaiser Wilbelm zu der Feier n ei nach Portsmouth gesandte Panzerschif Oldenburg 6 zu Ehren Ihrer Majestät der Königin Victoria Sa utsal ven ab, Vr dem Stapellauf hatte der Erste Lord der Admiralität den Vertreter des Kaisers . Vize⸗Admiral Freiherrn von der Goltz, der Königin vorgestellt .

In der Unterhaussitzung theilte der 2 . Staalssekretat des Auswärtigen Fergus son auf eine An⸗ frage, betreffend die egyptischen Angelegenheiten, mit: es seien keine Schritte unternommen, um die internationalen Tri⸗ bunale in Egypten auf eine weitere eriode zu verlangen; die jetzige Perlode laufe erst mit dem 1 Februar ö egypiifché Garnison verbleibe vorläusig in Tolar; über ein? dauernde Befseßung sei jedoch noch nichts definitiv beschlossen. Bezüglich der Ereignisse in Chile be⸗

merkte der Unter⸗Staatssekrelär: die aus Jauigue vorliegen-

den amtlichen Nachrichten reichten bis zum 20. Februar und erwähnten nichts von den britischen oder auslandischen

Bewohnern; es sei daher wobl anzunehmen, daß dieselben unbehelligt geblieben seien. Das britische Geschwader bleibe zum Schutze der britischen Interessen an der dortigen Kuste. = Das Ünterbaus nahm sodann nach achtstündiger Debatte die von der Regierung eingebrachte Bill über die Fabriken und Werkstätten einstimmig an. Die Bill wurde zur demnächstigen Berathung im Einzelnen dem per— manenten Handelsausschuß überwiesen. .

Der Unter-Staatssekretär für Indien und Vertreter Groß— britanniens auf dem Berliner Arbeits-Kongreß, Sir John Gorst sprach sich am Mittwoch über den Plan der Regie⸗ rung, eine Königliche Kommission zur Unter— fuchung der Arbeiterfrage einzusetzen, des Näheren aus. Er meinte, in der Kommission müßten alle, auch die radikalen Richtungen vertreten sein. Die Kommission dürfte noch vor Ablauf des Jahres ihre Arbeiten beendigen, damit dem Parlament noch vor den nächten Wahlen eine Vorlage zugehen könne. Des Weiteren führte der Redner aus, daß die Interessengemeinschaft zwischen Kapital und Arbeit so alt wie die christliche Religion sei. Der heilige Paulus habe schon gelehrt, daß alle Glieder litten, wenn ein Glied leide. Herrsche Armuth und Elend unter den Arbeitern, so müßten auch der Handel und die Unter— nehmungen des Landes dies spüren. Der englische Arbeiter sei der leistungsfähiaste, es müsse aber auch dafür gesorgt werden, daß er es bleibe. Der Redner sprach schließlich die Hoffnung aus, daß die Arbeiten der Kommission eine neue ind bessere Aera für den englischen Arbeiterstand inauguriren

der irische Abgeordnete W. O'Brien seinen Salisbury angestrengten Verleumdungsprozeß

hat der PVremier⸗Minister englischen Blättern

eine Klage auf Ersatz von 1500 Pfd. Sterl. Gerichts— en gegen den irischen Politiker ange ö . Prinz Christian Victor zu Schleswig-Holstein

ist zum Ordonnanz-Offizier des Befehlshabers der Expedition

in die schwarzen Berge (in Indien) Generals Ellis ernannt worden Der Prinz reist am 1. März auf seinen Posien ab.

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Frankreich. 27. Februar. Ibre Majestät die Kaiserin 'esuchte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern früh ichen Hoheit der Prinzessin Margarethe der Comtesse Marie Münster und des Grafen

Notre Dame Kir u temburg-Garten und nah rauf bei dem Militaär⸗ e der enalischen Botschaft Obersten Talbot das Frühstück tjestZt die Kaiserin Friedrich wird heute Vor⸗ verlassen und die Reise nach London

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Lage in Algerien. Der Gou von zerie Tirman wies gegenüber mehrseitigen Angriffen auf die Verwaltung auf die Fortschritte hin, welche seit der Eroberung in Algerien erreicht wurden, insbesondere bezüglich der mate— riellen Entwickelung. Es sei schmierig aber nicht unmöglich, zwischen den Eingeborenen un? oer eingewanderten Bevölkerung eine Verschmelzung herbeizuführen. Die Berathung wird eute fortgesetzt. .

. Di Fr tirten kammer, hat mit der Vorberathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Ausübung der französischen Gerichtsbarkeit auf Madagascar, eine Kommission betraut, deren Mitglieder sämmtlich dem Gesetzentwurfe zustimmen.

Einer Meldung des „Temps“ zufolge begiebt sich der Deputirte Graf de Mun demnächst auf Einladung des Papstes nach Rom. Der Papst soll beabsichtigen, mit dem Grafen de Mun die soziale Frage zu besprechen, die den Gegenstand der nächsten Encyelica bildet, an welcher der Papst gegenwärtig mit den Kardinälen Mermillod und Zigliara arbeitet. . .

Mehrere hervorragenden Mitglieder der früheren bou—⸗ langistischen Partei haben sich, wie verlautet, in den letzten Tagen nach Brüssel begeben, um mit Rochefert und dem gestern Abend dort eingetroffenen General Boulanger zu konferiren. . .

; In der gestrigen Versammlung der nationalen Gesell⸗ schaft der fchoöͤnen Künste war die Frage der Betheili⸗ gung an der Berliner Kunstausstellung nicht auf der Tagesordnung, dagegen war in der persönlichen Er— örterung zwischen den einzelnen Mitgliedern die Ansicht vor— herrschend, an der Ausstellung nicht theilzunehmen. Zu den Vorgängen der letzten Tage wird der „Nat. Ztg.“ aus Paris geschrieben: Die anläßlich der angekündigten sischer Künstler an der Berliner Ar 1 bervorgerufene Agitation hat D bedenkliche argenommen. Ein neuer Zwischenfall bat die durch die emik der meisten Journale in gewissen Kreisen bervor— gerufe am Dienstag, wie bereits in Nr Mühe eine Interpellation in de mmer verhindert worden geeignet gewesen k Folgen nach sich ju zieben. Der That bestand ist der folgende: Terouléde batte am Sonnabend das dem 1871 rot Paris gefallenen Maler Henri Regnault im Vorbsfe der Runstschule errichtete Nöonument mit einem Immortellenkranz ge—⸗ schmückt, der die Inschrist trug: An Grand Feintre Henri Regnault, Mort pour 14 FPatrie. L D. P. Fezrier Quand meme.“ Deroulede batte damit einen sichtbaren Protest gegen die Be— tbeiligung der französischen ünstler an der Berliner Aus— stellung bezweckt Der Direktor der Kunstschule. Dubois, davon unterrichtet, batte den Insvektor der unstschule, Destables, angewiesen, den Kranz ju entfernen, was am Sonntag Morgen gescheben ist. Gestern Morgen meldete der „Intransigeant“, a5 der Kran; von dem Monument verschwanden sei und verlangte Aufklärung über diese ‚Entbeiligung“, welche eine neue Feigheit der Regierung Deutschland gegenüber bedeute. Es wurde dann auch fofort erjäblt, das die Beseitigung des Kranzes erfolgt sei, weil (was durchaus falsch ist) die Kaiserin Friedrich die Absicht habe, die Kanftschule zu besuchen. Kurz vor Eröffnung der Kammer si beilte der Präsident der (aufgelöften) Patriotenliga Deroulede ; daß er beabsichtige, die Regierung über e des Monuments Regnault Hr. Floquet suchte den Depu⸗

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tirten, der eine bedenkliche Aufregung bekundete, zu berubigen und bat ihn, mit der Ausführung seines Vorbabens zu warten, Es werde zweifellos ein Mißverständniß“ vorliegen er werde sogleich den Mi⸗ nister des öffentlichen Unterrichts um Aufklärung bitten.

Man fab darauf, wie Hr. Floquet mit dem Conseil-Präsidenten Frevcinet und dem Unterrichts- Minister Bourgeois konferirte und wie fodan Hr. Deroulede berbeigerufen warde. Der Unterrichts · Minister verficherfe demselben, er könne kaum an die Richtigkeit der Be- kauptung Deroulede's glauben, da es ihm unglaublich erscheine, daß Jemand gewagt babe, obne seinen Befebl den Kranz ju ent- sernen Derorlede versicherte, daß er mit eigenen Augen das Verschwinden des Kranjes konstatirt babe, und daß er und feine Freunde entschloffen seien, sofort einen neuen Ftranz nach der Kunftschule zu bringen, und daß er sodann die Kammer um die Erlaubniß bitten werde, das Ministerium ‚über seine äußere Pelitik“ zu interpelliren. Hr. von Frevcinet erwiderte er fürchte sich nicht vor einer foschen Interpellation, aber was den Kranz anbetreffe, so solle derfelbe foforf wieder an die Stelle gebracht werden., wo ihn Derou— lere niedergelegt babe Da diese Versicherung Teroulede nicht ge nügte, mußte der Unterrichts Minister Bourgeois sein Ebrenwort geben, daß er verfönlich die Ausfübrung seines Befebls überwachen werde, worauf sich Déroulede endlich beruhigte und von seiner Ab sicht den Minister zu interpelliren, Abstand nabm . ; Wahrend diefer Konferenz Deroulede's mit den Ministern batte der Teputirte vo, Belfort, Grucz, die Initiatire zu einer Sub— ffrixtion ergriffen, deren Betrag zum Ankaufe eines varlamentari- scken⸗! Kran ses für das Monument dienen solle. Dexutirte aller Parteien, auch Clémengtau, Lockrov, Reinach, Emanuel Areae jowie Faffagnac, Mermeir, Cuneo d' Ornano ꝛc. batten sich an der Sab⸗ skription beibeiligt, und es ist beschlossen worden, in einigen Tagen diefen varlamentariscen“ Kranz feierlich an dem Fuße des Mona mentes Regnault's niederiulegen. . .

Eine Regierungsmittheilung giebt nach der „Köln. Ztg.“ folgende Auslegung des Vorfalls: Der Direktor der Schule der schönen Künste habe den Kranz vom Denkmal Regnault's entfernen lassen, weil er die Zeichen L. D. P. Ligue Des Patrictes) trug, die Anfangsbuchstaben einer verbotenen Ge— sellschaft. Der Direktor machte davon dem Minister Bourgeois Mittheilung und dieser forderte einen Bericht ein. So lagen die Dinge, als Deroulede in der Kammer interpelliren wollte. In seiner Unterredung mit den Ministern Freycinet und Bourgeois erklärte nun Déroulède, der Kranz sei nicht von der Patriotenliga, sondern von einer Gruppe von Patrioten ge⸗ stiftet, deren Wahlspruch sei: Loi. Deroir. Patrie. Infolge diefer Erklärung habe man sich entschlossen, den Kranz wieder an seinen Platz zu legen. . .

Am Dienstag Abend haben sodann verschiedene „En t—⸗ rüstungs-Meetings“ stattgefunden, in denen Hetzreden

egen Deutschland gehalten worden sind. ; .

8 Heute veröffentlichen die Zeitungen, wie , . melder, eine von Deérouls de und mehreren anderen ehe⸗ maligen Mitgliedern der Patriotenliga anläßlich der bevorstehenden Abreise Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich ihnen zugegangene Erklärung, in welcher es heißt, im Augenblick, könnte eine neue. Demon⸗ ftration, die gestern noch nothwendig erschienen sei, dem Erwachen des patriotischen Stolzes, welcher alle Franzosen vereinigt habe, nur schädlich sein. Man müsse sich daher heute jeder Kundgebung enthalten.

Die „Straßb. Post“ bemerkt zu diesen Vorgängen.

Die Pariser Dexeschen liefern den traurigen Beweis dafür, das es anfcheinend einer lärmenden chauvinistischen Minderheit in der französischen Hauptstadt wieder einmal zu gelingen scheint, die ruhige, vernünftige Mebrheit der französischen Berolkerung unter ibr Joch u' bringen. Wir sind durchaus nicht äberrascht daren: Fafür hat sich die gleicke Erscheinung im Laufe der letzten zebn Jahre zu oft wiederholt. Wenn aber der „Figaro“, der sich wie alle ver⸗ ständigen französischen Blätter gegen das Treiben der Teroulede tutti duanti wendet, die Befürchtung ausspricht, im Aus= lande, wo man Frankreich nicht liebe! also in Deutschland, wie zwischen den Zeilen zu lesen werde man diese Vorkommnisse zu Ungunsten des ganzen französischen Volkes ausbeuten, so irrt er rollftändig. Wir Deutsche beurtbe len die franzöfischen Verhbältnisse, Zustände, Persönlickkeiten und Strömungen viel nüchterner, rubiger, derständiger und schonender, als deutsche Dinge jemals in Frankreich beurtheilt worden sin

Italien.

In dem Prozeß gegen die Anacchisten Calzoni und Genoffen (ogl. d. gestr. Nr. d. Bl.) wurde durch die Zeugen⸗ ausfagen der Diebstahl des Dynamits, die Abreise der Anarchisten zu der Unternehmung, die Abreise Pedroni's sowie die Absendung der Dynamitkassette an Calzoni bestätigt.

In der Kammer brachte der Deputirte San Giuliano eine Interpellation Betreffs der abessinischen Expedition des Russen Maschkow ein.

Spanien.

Die spanische Regierung hat einem über Paris ein⸗ gegangenen Wolff'schen Telegramm zufolge beschlossen, alle Handelsverträge, welche die Klausel der meisthegün⸗ stigten Nation enthalten, zu kündigen.

Portugal.

Der Finanz-Minister hat, wie dem, W. T. B.“ aus Lissabon gemeldet wird, gestern Abend einen provisorischen Kontrakt mit einer Banquiers-Gruppe unterzeichnet, betreffend die Konsolidirung der schwebenden Schuld auf der Basis des Tabackmonopols. Der Kontrakt gilt für die Dauer von 35 Jahren. Die Monopol-⸗Gesell⸗ schaft wird der portugiesischen Regierung 10 Millionen Pfund Sterling auszahlen und Obligationen von 509 Fr. ausgeben, welche wit 416 Proz, verzinslich und innerhalb 35 Jahren amortisirbar find.

Belgien.

Wie aus Brüssel verlautet, sind mit dem Herzog von Ursel, früherem Gouverneur des Hennegau, Verhandlungen wegen Uebernahme des Portefeuilles des Innern eingeleitet. Der Herzog von Ursel ist ein Anhänger der Verfassungs⸗ revision.

Türkei.

Bei dem Sultan fand, wie „W. T. B.“ aus Kon⸗ stantinopel berichtet, am Mittwoch Abend zu Ehren des Prinzen Adolf zu Schaumburg-Lippe und seiner Gemahlin Prinzessin Victoria von Preußen ein Galadiner statt, an welchem der interimistische Geschäfts⸗ träger Legations-Rath von Winckler mit dem übrigen Personal der deutschen Botschaft, der General⸗Konjul Geheime Legations - Rath Gillet, der Großvesir Kiamil⸗Pascha, sämmtliche. Minister und Hofwürden⸗ träger, die deutschen Offiziere und die zum Ehren⸗ dienft bei dem Prinzen und der Prinzessin befohlenen Persönlichkeiten theilnahmen. Der Sultan verlieh der Prinzessin Victoria den Großkordon des Schejakat-Hrdens in Brillanten und dem Prinzen zu Schaumburg-Lippe den

Großkordon des Osmanié⸗Ordens. Der Prinz und die Prinzessin traten am Abend über Wien die Rückreise nach Deutsch and an.

Rumänien.

Bukarest, 26. Februar. Der Senat nahm, wie „W. T. B.“ berichtet, in der heutigen Sitzung mit 52 gegen 50 Stimmen den von den Mitgliedern der Gruppe Catargiu eingebrachten Antrag auf Vertagung der Verhandlung des Gesetzes, betreffend den öffentlichen Unterricht, an, nachdem bereits seit mehreren Tagen die Generaldebatte über dieses Gesetz stattgefunden hatte.

Serbien.

Belgrad, 26. Februar. In der heutigen Sitzung der Skupschtina wurde laut Meldung des „W. T. B.“ das neue Kabinet mit lebhaften Zivio⸗ Rufen begrüßt und das von Pasitsch verlesene Programm mit stürmischem Beifall aufgenommen. Das Programm besagt, die Regierung sei fest entschlossen, die neue Ordnung und den Frieden im Lande zu wahren, sie sei von der Nothwendigkeit des äußeren Friedens fest überzeugt und gewillt, die übernommenen freund⸗ schaftlichen Beziehungen zu allen Staaten zu wahren und zu kräftigen.

Bulgarien.

Sofia, 26. Februar. Der Geburtstag des Prinzen Ferdinand wurde dem „W. T. B.“ zufelge überall festlich begangen. Gestern erschienen die Mitglieder des diploma— tischen Corps bei dem Hofmarschall des Prinzen, um ihre Glückwünsche darzubringen.

Der diesseitige diplomatische Agent in Konstanti— nopel reist morgen auf seinen Posten ab; unterwegs wird sich derselbe in Philippopel aufhalten.

Montenegro. Cettinje, 26. Februar. Der Fürst von Monte—

negro hat sich dem ‚W. T. T. zufolge mit Familie zum weiteren Winteraufenthalt nach Rjeka begeben.

Schweden und Norwegen. (E) Christiania, 24. Februar. In einer gestern Nach⸗

mittag unter dem Vorsitz des Königs abgehaltenen Staats⸗ rathssitzung überreichte das Ministerium Stang formell sein Entlassungsgesuch. König Oscar nohm dasselbe nach längerer Verhandlung an, befahl aber den Ministern, bis zur Bildung eines neuen Staatsraths im Amt zu bleiben. Nachdem der König noch gestern, wie schon gemeldet, mit dem Präsidenten des Odelsthings, Bankdirektor Berner, verhandelt hatte, empfing er heute Mittag im Schlosse die sechs Präsidenten und Vize-Präsidenten des Storthings. Der König beklagte in seiner Ansprache die politische Situation und verficherte, daß er fortgesetzt auf das Wohl des Landes bedacht sein werde. Nachdem der König die Zustimmung der übrigen Präsidenten erhalten hatte, mit dem Prasidenten des Odelsthings Berner allein über die Ministerfrage zu verhandeln, bot er diesem den Staats— Ministerposten mit dem Auftrage an, ein neues Ministerium zu bilden. Präsident Berner lehnte jedoch den Auftrag ab und ersuchte den König, sich entweder an den Rektor Steen zu wenden oder ein Geschäfts-Ministerium zu ernennen. Der König versprach, die Sache in Erwägung zu nehmen. Aus diesem Anlaß hatte er später noch den Staats-Minister Stang zu sich beschieden. Wie verlautet, dürfte demnächst an den Rektor Steen telegraphisch die Anfrage gerichtet werden, ob er den Staats-Ministerposten und die Bildung eines Ministeriums übernehmen wolle.

Amerika.

Vereinigte Staaten. In einer vor dem Unions— Gerichtshof in Chicago am 24. d. M verhandelten Klage, in welcher die Gültigkeit der Me Kinley-Bill in Zweifel gezegen wurde, erklärte der Richter Blodgetts in seinem Schiedsspruch: da die Regierung der Vereinigten Staaten derzeit unter diesem Gesetz Zölle erhebe, wurde eine gegen dasselbe gerichtete Entscheidung einen Widerspruch gegen die gegenwärtige Zolladministration enthalten; er rathe daher, in dieser Angelegenheit an den Ober-Gerichtshof in Washbington zu appelliren.

Brasilien. Der Präsident da Fonseca hat, wie „W. T. B.“ aus Rio de Janeiro meldet, gestern vor dem Kongreß den Eid geleistet und sodann eine Revue abgehalten.

Chile. In New⸗Jork eingegangene Telegramme aus Jauigue bestatigen das (gestern nach Schluß 8d. Bl. bereits gemeldete) Bombardement und die Einnahme der Stadt durch die Insurgenten sowie das am 15. d. M. auf der Pampa Dolores zwischen Regierungstruppen und Insurgenten stattgefundene Gefecht. Weiter wird berichtet: Als die Regierungstruppen in diesem Gefecht mit einem Verlust von etwa 500 Mann geschlagen waren, ergab sich Iquique am 16. Februar an die aufständische Flotte. In der Nacht darauf brach in Iquique eine durch eine Brand— stifterbande veranlaßte Emeute aus. Dieselbe wurde von der Flotte mit Hülfe der in Iquique wohnenden Fremden alsbald unterdrückt, wobei etwa 175 Meuterer getödtet bezw. verwundet wurden. Am 17. Februar erlitten die Insurgenten auf der Pampa bei Huara eine Schlappe, in Folge welcher die Regierungstruppen, welche am 15. Februar geschlagen worden, Iquique durch Ueber⸗ raschung wieder besetzten Am 19 Februar wurde den ganzen Tag gekämpft. Die Insurgenten hielten die Intendencia be— setzt; die aufständische Flotte gewährte ihnen Deckung und unter deren Schutz wurde auch Marine-Infanterie aus— geschifft. Das hc be erte. der Stadt wurde in der Nacht wiederum von Brandstiftern angezündet. Am Abend kam durch Vermittlung des englischen Contre⸗Admirals, welcher die drei englischen Kriegsschiffe in der Bai befehligt, ein Waffenstillstand bis 20. Februar Mittags zu Stande.

Afrika.

Egypten. Wie der „Times“ aus Kairo gemeldet wird, heißt es jetzt in Eingeborenenkreisen, daß Osman Digma unmittelbar vor dem Angriff ein Kontingent Derwische aus Kassala erwartet habe. Diese seien bis zur Einnahme der Stadt noch nicht angelangt gewesen, möchten sich inzwischen jedoch mit ihm vereinigt haben. Es ständen daher weitere Kämpfe in Auesicht, da Osman Digma weder geflohen, noch seine Armee, wie irrthümlich berichtet, auseinandergesprengt sei. In Afafit sind Sir T. Grenfell, Kapitän Custance und Oberst R. B. Lane, von Trinkitat kommend, am 23. d. M. eingetroffen.

Sansibar. Nach einer Meldung des „R. B.“ aus Sansibar vom 26. Februar hat der Sultan eine Bekannt⸗ machung des Inhalts erlassen, daß in Zukunft nur sansibaritisches oder indisches Geld in seinen Kassen angenommen werde. Mehrere Firmen seien dem Beispiel des Sultans gefolgt.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (716) Sitzung des Reichstages, welcher der Reichskanzler von Caprivi, der Staatssekretär Freiherr von Maltzahn und der Kriegs-Minister von Kaltenborn-Stachau beiwohnten, stand auf der Tages— ordnung die zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Reichs haushalts-Etats für das Etatsjahr 1891 92, und zwar der Spezial⸗Etat für die Ver⸗ waltung des Reichsheeres mit dem mündlichen Bericht der Kommission für den Reichshaushalts Elat.

Berichterstatter ist für das Ordinarium der Abz. von Keudell, für das Extraordinarium der Abg. Hahn.

Die Kap. 14 —17 der fortdauernden Ausgaben wurden ohne Debatte bewilligt.

Beim Kap. 18 (Militär-Justizverwaltung ) erklärte auf eine Anfrage des Abg. Dr. von Cuny der Kriegs⸗Minister von Kaltenborn⸗Stach au, daß der Entwurf einer Militär⸗ Strafgerichtsordnung in Vorbereitung sei und mit allen Kräften gefördert werde, daß er aber augenblicklich noch nicht sagen könne, wann der Entwurf so weit gefördert sein werde, daß er zur Vorlage gebracht werden könne.

Kapitel 18 wurde bewilligt, desgleichen die Kapitel 19—23 ohne Debatte.

Zum Kap. 24 (Geldverpflegung der Truppen), Tit. L Besoldungen der Offiziere, beantragt die Budget⸗ kommission, die Verwandlung von 148 Hauptmannsstellen im preußischen, 13 im sächsischen und 9 im württembergischen Etat in Stabsoffizierstellen abzulehnen und demgemäß die Mehrforderung von 307 800 6 zu streichen.

Berichterstatter Abg. von Keudell empfahl diesen Antrag.

Kriegs-Minister von Kaltenborn-Stachau erklärte, daß die fraglichen Offiziere, die sogenannten 13. Hauptleute, thatsächlich Stabsoffiziersdienste thäten, und bat um Wieder— herstellung der Regierungsvorlage im Interesse der Gerechtigkeit.

Abg. Hahn erklärte, daß seine Freunde diese Position entgegen dem Kommissionsbeschluß in vollem Umfange bewilli— gen würden, da sie diese Forderung als eine solch« der Ge— rechtigkeit anerkennen müßten. Schon 1816 sei das Haupt— mannsgehalt für zu niedrig erklärt worden, aber trotzdem bis jetzt im Wesentlichen dasselbe geblieben.

Abg. Hinze erkannte die Berechtigung der Forderung nicht an. Die Fälle, in welchen die 13. Hauptleute Stabs⸗ offiziersdienste wirklich zu leisten hätten, kämen sehr selten vor. Auch Revräsentationspflichten hätten dieselben nicht. Er hoffe deshalb, daß die große Mehrheit die Mehrforderung ab⸗— lehnen werde.

Darauf wurde die Position in der von der Kom— mission beantragten Beschränkung bewilligt. Schluß des Blattes.)

In der heutigen (44) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister für Landwirt'schaft 2ꝛc. von Heyden beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß ein Gesetzentwarf, betreffend den Rechtszustand vom Herzogthum Sachsen⸗ Meiningen an Preußen abgetretener Gebietstheile im Kreise Weißenfels sowie die Abtretung preußischer Gebietstheile an Sachsen⸗Meiningen, und die Denkschrift über die Ausführung des Gesetzes vom 26. April 1886, betreffend die Beförderung deutscher Ansiede⸗ lungen in den Provinzen Westpreußen und Posen für das Jahr 1890, eingegangen seien.

Der Gesetzentwurf, betreffend den Geltungsbereich der Jagdscheine, wurde in dritter Lesung ohne Debatte an— genommen.

Dann folgte die erste Berathung des Antrages der Abg. Korsch und Genossen.

Derselbe lautet:

ö § 2 des Gesetzes vom 8. März 1868 (Gesetz⸗ Samml S. 207) findet auch auf die seitdem mit Unserer Monarchie vereinigten o noch zu vereinigenden Landestbeile Anwendung.

§. 2. Jede Veröffentlichung der Gewinnresultate der nicht mit Königlicher Genebmigung in Preußen zugelassenen außer— preußischen Lotterien, insbesondere auch durch den Ausbang in Schaufenstern, sowie durch die gewerbsmäßige Bereitbaltung von Gewinnlisten solcher Lotterien in Kaufläden, Geschäftscomptoirs und Erfriscungslokalen wird mit Geldstrafe bis zu fünfzig Mark bestraft.

Der Antragsteller Abg. Korsch begründete den Antrag mit dem Hinweis auf die Uebelstände, die der Zwischenhandel für die Collecteure und die kleinen Leute mit sich bringe.

Abg. Rickert bestritt die Kompetenz der Landesgesetz— gebung auf diesem Gebiet und beantragte die Ueberweisung des Antrags zur Prüfung dieser Kompetenzfrage an die Justiz— kommission.

Regierungs-Kommissar Geheimer Ober-Finanz⸗Rath Marcinowski erkannte die Berechtigung der Beschwerden gegen den Loosehandel an und entkräftete den Einwand gegen die Zuständigkeit der Landesgesetzgebung, auf diesem Gebiet saßnahmen zu ergreifen.

Die Abgg. Dr. Arendt, Cremer (Teltow) und Bödicker sprachen noch für, die Abgs. Czwalina und Schmidt (Warburg) gegen den Antrag.

Der Finanz⸗Minister Dr. Miquel vermochte im Namen der Staatsregierung eine Erklärung nicht abzugeben, hielt aber für seine Person jeden Versuch, die bestehenden Miß—⸗ stände zu beseitigen, für berechtigt.

Der Antrag Kor sch wurde einer Kommission von 14 Mit⸗ gliedern überwiesen. (Schluß des Blattes)

Land⸗ und Forfstwirthschaft.

Stand der Saaten. . Im Regierungs⸗Bezirk Stade ist die Bestellung der Winter saaten rechtzeitig begonnen und mit Ausnabme einiger Marschgegenden, wo dieselbe durch die Trockenbeit des Bodens erschwert wurde, zur Zuftiedenbeit ausgefallen. Den Saaten dürfte der anbaltende Froßt nicht geschadet haben, da dieselben bei Eintritt desselben verbältniß— mäßig gut beftockt und durch eine ausreichende Schneedecke geschütt

waren. Dagegen ist viel über den durch die Mäuse angerichteten

Schaden geklagt worden; manches Ackerstück wird aus diesem Grunde im Frübjahre von Neuem bestellt werden müssen.

St. Petersburg, 26. Februar. (W. T. B.) Eine Ver⸗ ordnung, betreffend den Transport von Getreide, welches für die Volksernäbrung und zur Verwendung als Saatkorn be⸗ stimmt ist, setzt für eine größere Anzabl öftlicher und südlicher Gou— vernements eine Ermäßigung der Tarife um 50 9 fest. Diese Ermäßigung wird von allen russischen Eisenbabnen gegen Vorweisung besonderer Certifikate gewäbrt, welche von den Orts- respektive Land—⸗ schaftsbebörden auszuftellen sind. Die Tarifermäßigung bleibt vom beutigen Tage bis zum 1. September d. J. in Wirksamkeit.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Rubr und in Oberschlesien An der Rubr sind am 26. Februar gestellt 10 8238, nicht recht⸗ zeitig gestellt 165 Wagen. In Oberschlesien sind am 25. d. M. gestellt 4167, nicht rechtzeitig gestellt 981 Wagen.

Subbastations · Resultate.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das im Grundbuch von den Inralidenbaus ⸗Parzellen Band 12 Nr. 406 auf den Namen des Kaufmanns A. E. Sommer eingetragene, in der Eichendorf fstraße belegene Grundstück zur Verfteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 620 6 festgesetzt. Ersteber wurde der Direktor Georg Cohnitz, Charlottenburg, Fasanenstraße 5, für das Meistgebot von 215 000 Sg Ferner das im Grundbuch wie vorher Band 9 Nr. 337 auf den Namen der Bauunternehmer Max Zoche und Bruno getragene, in der Chausseestraße 4950, Ecke der Wöblert⸗ straße 44, belegene, mit 34 200 ½ Nutzungswerth veranlagte Grund⸗ stück Das geringste Gebot wurde auf 415 750 1 festgesetzt. Für das Meistgebot von 507 800 Æ wurde der Fabrikant Oskar Titel zu Berlin Ersteher. Der Zuschlag wurde auf acht Tage ausgesetzt.

Beim Königlichen Amtsgericht U Berlin stand das im Grundbuch von Weißensee Band 30 Nr. 883 auf den Namen des Bauunternebmers Wilbelm Gulden eingetragene zu Neu— Weißensee belegene Grundstück zur Versteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 216.82 festgesetzt. Für das Meistgebot von 15 600 M wurde der Schuhmachermeister J. Hebenthal, Berlin, Invalidenstraße 33, Ersteher.

In der gestrigen außerordentlichen General versammlung Berlin Charlottenburger Bauvereins Atktiengese schaft wurde die auf Beschluß der letzten Generalversammlang vor— genommene Neuredaktion des S ;

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Wien, 26. Februar. (W. T. B.) Die „Presse“ veröffentlicht auf Grund von Informationen von unterrichteter Seite die nach⸗ stehenden Dividendenschätzungen böbmischer Babnen: Aussig⸗-Teplitzer 65 Fl., Böhm. Nordb. 98 Fl., Buschtherader Litt. A. 55 Fl., Litt. B. 21,50 Fl., Böhm Westbahn 16F1. Die Dividenden der Prag⸗Duxer und der Dux ⸗Bodenbacher Eisenbahn hängen von der Tösung der Investitionsfragen ab, welche demnächst zu gewärtigen sei.

26. Februar. (W. T. B.) Wie die „Presse“ meldet, sind die Verhandlungen wegen Erneuerung des Subventionsver⸗ ra ges mit der Oesterreichischen Llovd⸗Gesellschaft heute tNachmittag fortgesetzt worden. Der Präsident des Verwaltungsraths der Gesellschaft Freiberr von Morpurgo wurde heute vom Handels⸗ Minister Bacquehem empfangen und wird sich morgen dem Finanz— Minister Steinbach vorstellen.

London, 26. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Schluß fest.

An der Küste 1 Weisenladung angeboten.

* Tor M FJ 21 Y; M 259 27. Februar. (W. T. B.) Die Vertreter der

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es Schließlich wurde ve m Vernehmen nach baben die meisten Banken ibre Reserve deutend vermebrt.

ford, 26. Februar. (W.

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Verkehrs⸗Anftalten.

(W. T. B.) Der Postdam pf er

g Amerikanischen Packetfahrt⸗

Aktiengesellschaf von New Jork kommend, beute Morgen Lizard passirt.

London, 26. Februar. (W. T. B) Der Union⸗Dampfer „Dane“ ist gestern auf der Heimreise in Southampton und der Union Dampfer ‚Tartar“ beute auf der Ausreise in Lissabon angekommen. Der Castle⸗Dampfer Dunottar Castle“ ist gestern auf der Heimreise ven Cape town abgegangen und der Castle⸗ Dampfer „Roslin Castle“ bat gestern auf der Heimreise Madeira passirt.

Theater und Mufik.

Königliche Theater.

In der morgigen Vorstellung der Over Undine“ im Opern baue sind die Damen Herzog, Lammert und Kovka, die Hrrn. Krauß, Betz, Krolox, Stammer, Lieban und Krasa beschäftigt. Im ‚Tannbäuser' treten am Sonntag die Damen Sucher und Leisinger, die Hrrn. Syl va, Betz, Krolov und Möoödlinger auf.

Im Schauspielbause giebt am Sonnabend Frau Burska zum fetzten Mal die Julia in Romeo und Julia“. Die Rolle des Tybalt ist in die Hände des Hrn. Arndt übergegangen. Anfang März gebt das Lustspiel ‚Der Störenfried? von Benedir nach langer Haufe in neuer Einstudirung in Scene. Die Regie führt Hr. Krause. Die Damen von Hechenburger, Seebach, Kramm, Conrad und Abich sowie die Hrn. Keßler, Krause, Purschian, Müller, Eichbolz und Her zer sind an der Auffübrung beibeiligt.

Lessing⸗ Theater.

Henrik Ibsen's Schauspiel „Hedda Gabler“ kann nur noch ein einziges Mal in dieser Saison zur Aufführung gelangen und jwar am Montag, da das Gastspiel des Frl. Anna Haverland mit Schluß nächster Woche sein Ende erreicht.

Residenz · Theater.

Der Beginn der morgenden Vorstellung ift auf 7 Ubr angesetzt. Zur Auffübrung gelangt, wie schon öfter erwähnt, das einaktige Schau⸗ wiel „Die Krüutzersonate“', dessen Autor sich noch immer in den Schleier der Anonymität büllt. Die 50. Vorstellung von Bisson's a immer juzkräftigem Schwank „Der selige Toupinel“ reiht ich an.

Sing Akadem. Der Sängerbund des Berliner

Concert, welches sebr zablreich besucht war. D n 7 2 26 M 23 * —* * *. * * * stets gerühmten Vorjüge traten in ingen von M. Blumner,

anftaltete em Verem