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Sozialdemokraten überhaupt nicht. Wenn man den Arbeiterschutz richtig durchfübte, die Zölle und die Vertheuerung aller Lebensmittel beseitige, einen acht- oder neunstündigen Normal Arbeitstag ein führe und ferner dafür sorge. daß jeder deutsche Staatsbürger das Gehalt eines Stabsofstziers habe, so wären die Leute zufrieden. (Heiter ˖ keit. Seine Partei sei gegen das Prämienwesen an sich, abet nicht gegen eine bessere Besoldung der Unteroffiziere im Rahmen des beutigen Etats. Für Kulturzwecke sei sie jederzeit zu haben, für eine Ausdebnung militärischer Verhältnisse bewillige sie keinen Pfennig. Abg. Habn: Der Vorredner babe es bei seiner Erklärung, daß er „selbstverständlich' alle Mehrforderungen ablebnen würde, nicht bewenden laffen. Er habe der Landesvertretung den ungerechtfertigten Vorwurf gemackt, daß sie vorzugsweise für die böheren Beamten klaͤssen sorge. Im Gegentheil babe man in letzter Zeit ausschließlich Besoldungserhöbungen für Unterbeamte und Subalternbeamte ein treten lassen. Wenn der Abg. Grillenberger die Unteroffiziergehälter nur im Rahmen des Budgeis erhöben wolle, so wisse er sehr wohl,
daß das nicht möglich sei. Der Abg. Haußmann wolle nur unter der Bedingung der zweijährigen Dienstzeit Gehaltserböhungen eintreten lassen, obgleich er wifse, daß der Reichstag sich dagegen aus— gesprochen babe. Nicht nur in Bezug auf die Zabl der Unteroffizier⸗ stellen, sondern auch bezüglich der Qualität werde der Unteroffizierstand die Dienstalterszulagen gehoben werden. Das Aufräcken fiziere in den Offizierstand sei ein altes Desiderium, nur Deteriorirung des Offizierstandes zur Die deutsche Bevölkerung betrachte
der Abgeordneten, gegen jede Erhöhung
zu stimmen, sondern wünsche gerade
Alle Ausgaben, welche dazu dienten, die Wehr⸗ en Volkes sicherzustellen, könnten unter allen Um—⸗ ustimmung des deutschen Volkes rechnen. Die
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ichktung von UnterossizierVorschulen werde nur fen können. Die Herren, die sich hier gegen ) z hätten früher überdies gegen Farderungen Unteroffizier ⸗Vorschulen gestimmt. Ullerdings handele es sich inen Versuch, die Lücke im Unteroffizierstande auszufüllen. eine Pflichtoernachlässigung sein, wenn man ihn nicht machen wollte. Die erhöhte Besoldung der den Unteroffizieren sräter zur Verfügung gestellten Civilstellen werde in geringem Um fange dazu beitragen, größere Lust zum Kapituliren zu machen. Für Staatsstellen sei bisber schon ein reichliches Angebot erfolgt. Vakanzenlisten für die Militäranwärter zeigten aber, daß ie Stellen im Kommunaldienst äußerst schlech
Noch rüfstige, leistungsfähige Lerte si S zu bewerben, die — zhalb sei es bar, un so Leute in versorgungsberechtigte Stellen einträten.
den Unteroffizieren ein kleiner
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ag zu beit vollen — etwas anfangen Er boffe, daß der Reichstag gern der Forderung der 1è Regierungen zustimmen werde Es habe sehr riel für
bereits mit dem neunten Dienstjabr die Zulage eintreten
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terer würde einen wesentlichen Schritt zur izierstandes bedeuten und zur Erhaltung und eitragen, die der Reichstag immer als seine uge bebalten babe.
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Persönlich verwahrt sich 8g. Hinze gegen die Unterstellung, als habe er einen täg— ichen Lohn von 2 6 für den deutschen Arbeiter für aus—
reichend gehalten.
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Schluß gegen / Uhr.
Haus der Abgeordneten. 44. Sitzung vom 27. Februar 1891.
Der Sitzung wohnen der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden bei.
Ohne Debatte wird in dritter Lesung der Gesetzent— wurf, betreffend den Geltungsbereich der Jagdscheine, genehmigt.
Es folgt die erste Berathung des Antrages Korsch auf Annahme eines Gesetzentwurfs, betreffend das Verbot des Privathandels mit Staatslotterieloosen.
Korsch führt aus, daß Preußen volle Kompetenz zum Vorgehen in dieser Sache habe, weil in der Gewerbe— den Vertrieb von Lotterieloosen ausdrücklich den Einzel efugnisse zugesprochen seien. Es werde nun ei Zwischenhandel mit Lotterieloosen getrieben, unte ie staatlichen Lotterie Collecteure, andererseits en hätten. Es sei daher wünschenswerth, daß auf den mit staatlichen Lotterieloosen oder Loosabschnitten eine 146 lichen r d b Bei dem jetzigen seien Täuschungen und unredliche Reklame nichts f dem Gebiete noch andere Uebelstände bestehe icht zu leugnen. So lange man beibehalten wolle, es geboten, zeseirigen.
Thatsache, daß Sachsen und
n, beseitige die Kompetenzfrage du zur Gewerbeordnung von Marcir
en Bestimmungen der Gewerbeor Gewerbegesetzgebung der Ordnung
en wollten; die Regierung und die
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er den Antrag zur Tagesordnung über lb vor, den Antrag an die Zustiz ßer die Kempetenzfrage eine gründ—⸗
Marcinowski: Der private en letzten Jahren zu immer um— Allein im letzten Jahre seien collecteure eingegangen, und daß ertigt seien, zeige der Umstan hrivatcollecteure wegen erheblicher Die Seitens der Regierung sich nicht als vollkommen aus⸗
wendeten Mittel hä r ͤ : 1. . Staatslotterien stützten ihre Be⸗ te bäufige Verwechfelung
Die Senner de ü z wvon staatlichen und privaten ndigkeit der Landesgesetzgebung in dieser Beziehung erhobenen erwiesen. Die von dem Redners) Kommentars zur
er ihr beilege. Ein Erfenntniß Sinne der Zuständigkeit der Sachsen und Bremen, sondern sonderes Gesetz eine Regelung
zur Vorbereitung des Gesetzentwurfs
Vollständig beseitigen werde sich
großen Menge die Staatelotterie nicht
en Staaten aber verletzten noch mehr
e in Berlin an verschiedenen Stellen
und anderer Lotterien kaufen. Mache
?: aufmerksam, so werde oft geantwortet:
sei n ige Lotterie verboten. Solche Zustände
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ung des Rechtsbewußtseins. Auch den Prirat⸗
lotterien müfse die Staatsregierung ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden; so seien bei der Schloßfreibeitslotterie nur 100½0 der aus⸗ gespielten Summe für den eigentlichen Zweck der Lotterie verwendet worden, während doch mindestens 49 9,0 dazu hätten verwendet werden müssen. Die Prospelte der verschiedenen Lotterien enthielten nur immer die Gewinne, nicht aber die Zahl der Loose. Vielleicht werde das beste Abhülfgmittel gegen alle zweifelhaften Unternehmungen die Vermehrung der vreußischen Staats lotterie sein; wenn man die Lotterie einmal aufrecht erbalten wolle, müsse man sie auch in einem dem Bedürfniß entsprechenden Umfange gestalten. .
Abg. Czwalina empfieblt gleichfalls die Ueberweisung des Antrages an eine Kommission, da besonders auch die Zuständigkeits⸗ frage noch nicht gelöst sei. . . .
Abg. Eremer (Teltow): Die Zuständigkeitsfrage scheine ihm durch die heutige Erklärung des Herrn Regierungs kom missars und durch das Erkenntn 5 des Reichsgerickts erwiesen zu sein. Um dem verderblichen Privathandel mit Loosen, der geradezu das Ansehen der preußischen Regierung zu untergraben drohe, ein Ende zu machen, scheine auch ihm das Beste, die Loofe der preußischen Staatslotterie zu vermehren. ; ᷣ .
Abg. Korsch empfieblt, die zweite Berathung entweder im Plenum vornehmen zu lassen oder eine besondere Kommission von 14 Mitgliedern zur Vorbereitung einzusetzen
Finanz⸗Minister Dr. Miquel:
Meine Herten! Ich bin nicht in der Lage, heute eine Erklärung über die Auffassung der Königlichen Staatsregierung zu den vorlie⸗ genden Anträgen abzugeben, weil das Staats⸗Ministerium sich mit der Frage gegenwärtig noch nicht beschäftigt bat. Ich erkenne meiner seits aber an, daß in diesem Priratloosehandel schwere Mißstände voll⸗ kommen nachgewiesen sind. Ich erkenne daher die Bestrebungen, diesen Mißständen, soweit es thunlich ist, auch durch gesetzgeberische Maß— regeln entgegen zutreten, in jeder Weise als vollkommen berechtigt an. Wenn das hohe Haus beschließen sollte, diese hier angeregte Frage in einer kommissarischen Berathung weiter zu prüfen, so wird die Staatsregierung bei diesen Verhandlungen sich betheiligen und wir werden wahrscheinlich wohl in der Lage sein, vor der definitiven Be⸗ schlußfassung des Hauses eine bestimmte Stellung zu dem vorliegende Antrage einzunehmen.
Nachdem Abg. Schmidt (Marburg) die Zuständigkeits— in verneinendem Sinne erörtert hat, wird die Diskussion ossen. Das Schlußwort erhält . Bödiker: Sowohl nach der Reichs⸗Gewerbeordnung wie ch dem Reichs ⸗Strafreckt könne man dem Staat Preußen die ) zu einem gesetzlichen Vorgeben nicht absprechen. Die is Frage aber mache es wünschenswerth, daß die Justiz⸗ mission die Vorberathung übernehme. . . Gemäß dem Antrage Korsch wird der Gesetzentwurf an eine besondere Kommission von 14 Mitgliedern verwiesen. Es folgt die Berathung des Antrages Broemel, die Regierung zu ersuchen, die bestehenden Personen-, Gepäck- und Gütertarife einer Reform zu unter— ziehen, welche durch Ermäßigung der Tarifsätze und Verein— fachung des Tarifsystems die Staatsbahnen für die wirth— schaftlichen Interessen des Landes in erhöhtem Maße nutzbar mache. Abg. Broemel: Die Frage, ob das bestehende Tarifsystem einer Ermäßigung und Vereinfachung bedürfe, stehe heute nicht mebr zur Entscheidung, es handle sich nur noch um das Wie. Was bis jetzt von den Absichten der Regierung in Betreff einer Tarif— ermäßigung an die Oeffentlichkeit gedrungen sei, fordere doch eine gewisse Kritik heraus. Die in Aussicht genommene Ermäßigung der Kilometersätze sei erfreulich, aber sobald man den Gexäcktarif mit in Anschlag bringe, bleibe fast nichts von der Ermäßigung übrig. In der dritten wie in der zweiten Klasse handle es sich für eine einfache Falrt bei einem Gepäck von 25 kg nur um eine Ermäßigung von 50 3. Bei Rückfahrkarten werde sich in Zukunft in der zweiten Klasse selbst eine Erhöhung herausstellen, besonders bei der Fahrt mit Schnellzügen. Bei diesen werde nach dem neuen Tarif keinerlei Er⸗ mäßigung eintreten, und doch mache gerade die Einnahme aus dem Schnellzugverkehr ein Fünftel der gesammten Einnahmen aus dem Staatseisenbabnbetriebe aus. So habe sich kein Mensch eine Tarif— reform rorgestellt. An Stelle des gegenwärtigen hohen Gepäcktarifs
müfse ein ganz bedeutend ermäßigter treten; vielleicht könne man
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dem Beispiel der Reichs-⸗Postverwaltung folgen und eine
die bisher die in Zukunft zwar etwas mehr Be ingste Ermäßigung haben. Ei vierten Klafse würde er nicht wünschen, wohl ab des Tarif. Die Beseitigur
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Der Antrag Abg chon in der vorjährigen K issionsberathung sei nichts gekommen, aber solche Anträge seien geeignet, bei der großen ? erwirken. In einem Direktionsbezirk ließen sich ausschlaggebende Versucke nicht machen. Der Eisenbahn⸗ bei seinen Tarifreformen auch mit den allgemeinen wirthschaftlichen Verhältnissen rechnen, und diese seien derartig, daß wabrscheinlich im letzten Jahre einen bedeutender Rückgang in den Eisenbabneinnahmen zu verzeichnen sein werde. Die Verantwort⸗ lichkeit des Eisenbahn-Ministers sei um so geößer, als der gesammte Haushalt von den Gisenbahneinnahmen wesentlich beeinflußt sei. Cine weitgehende Tarifreform sei doch nur denkbar, wenn Verkehr damit bedeuten) steige. Damit würden aber ganz koloß Summen für neue Bahnhöfe, zweite und dritte Geletfe erfðorder— lich werden. Die neuen ungarischen Zongentarif⸗Fahrpreise seien noch immer höher als die unsrigen und der Verkehr auf den dortigen Bahnen sei, wie er sich selbst überzeugt habe, durchaus kein frequenter. Daß nach einer Verstaatlichung unferes Eisenbahnwesens ein allge⸗ meiner Sturm für billige Tarife sich erheben werde, sei voraus- zusehrn gewesen. Im vergangenen Jahre sej der Abg. Broemel leb⸗
haft für die Todt schen Vorschläge eingetreten, heute gehe ihm die Regierung, die noch unter jene Vorschläge heruntergegangen sei, noch nicht weit genug. Man könne nur hoffen, daß der Minister auf dem betretenen Wege langsam fortschreite. Das bestehende Tariffystem habe eine ganz kolossale Entwickelung des Verkehrs zur 3 ge⸗ habt, und wenn eine Ermäßigung des Personentarifs angebracht sei, werde die Regierung sich vor einer umstürzenden Reform hüten müssen. Er beantrage, über den Antrag Broemel zur Tagesordnung überzugehen. .
Abg. Pleß srricht sich für eine Verbilligung der Tarife aus, da die Materialien in den letzten Jabren durchschnittlich billiger ge⸗ worden seien. Die Regierung könne mit ihren Reformverfuchen auf die Zustimmung der Landesvertretung rechnen.
Nachdem nsch Abg. von Tiedemann Bomst) den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung empfohlen hatte, schließt die Diskussion.
Abg. Br oem el verwahrt sich dagegen, daß er im vergangenen Jahre die Einführung der Todt'schen Vorschläge empfohlen habe. Wenn das Haus jemals Anlaß habe, sich mit Tariffragen zu beschäftigen, so sei der gegenwärtige Moment dazu geeignet. Werde aber das Haus über den Antrag zur Tagesordnung übergehen, so werde er sofort eine entsprechende Resolution zur zweiten Berathung des Eisenbahnetats eimeichen. Eine Verweifung des Antrages an die Budgetkommission werde sich aber weit mehr empfehlen. —
Das Haus beschließt, über den Antrag zur Tagesordnung überzugehen.
Schluß 31 Uhr.
Mannigfaltiges.
Hamburg, 26. Februar. Dem „Hamb. Corr.“ zufolge batten einige Matrosen des Schnelldampfers ‚Augusta Victoria“ im Hafen von Konstantinopel Nachts beimlich das Schiff verlassen, um dem Vergnügen nachzugehen. Das Boot, welches sie benutzten, kenterte jedoch und der Stewart Sieg aus Berlin ertrank. Ein ausgesetztes Boot rettete die Uebrigen, unter denen sich vier Matrosen des Dampfers Loreley befanden. — Wie dem W. T B.“ aus Konstantinopel gemeldet wird, ift der Schnelldampfer mit seinen Fahrgästen gestern früh nach dem Piräus abgedampft.
Laufenburg. Seit einer Woche etwa sind die Häfen des eigentlichen Bodensees wieder sämmtlich für die Schiffahrt offen; diejenigen des Ueberlinger Sees waren überhaupt nie gesperrt. Der ganze Untersee aber ist noch immer eine so starke, einzige Eisdecke, daß sie jetzt noch mit Lastfuhrwerk befabren werden kann. Dabei ist der Wasserstand am Bodensee und im Rhein abwärts bis Basel so niedrig, wie es in diesem Jahrhundert noch nicht beobachtet worden ist. Hier tritt der Alletrain, eine Kiesbank, die sich beim Rhein Aus— fluß guer durch den See zieht, in seiner ganzen Ausdehnung zu Tage. Das interessanteste Schauspiel aber bietet der Rhein, wie man der „Köln. Ztg.“ schreibt, bei Laufenburg, wo sich sonst die be rühmten Strudel befinden. Von diesen Strudeln ist fast nichts mehr zu sehen, denn das Rheinwasser ist so gering, daß es nur noch eine wenige Schritte breite, tiefe Rinne zwischen den Felsen ausfüllt. Durch diese schießt es allerdings mit starkem Gefälle hindurch. Die wildzerrissenen Felsennfer mit ihren Kaminen und Topfmühlen aber liegen trocken, und unterhalb jener Rinne ragt der sogenannte ‚Laufen⸗ stein', der selbst bei mittlerem Wasserstande vom Wasser überspült wird, wie ein großer, antiker Opferaltar einige Meter hoch empor. Das ist, wie die am Fuße des Steins eingemeißelten Jahreszahlen bekunden, in den letzten 220 Jahren nur achtmal der Fall gewesen, und zwar 1672, 1692, 1714, 1750, 1797, 1823, 1848 urd 1858. Gegen⸗ wärtig ist man damit beschäftigt, diesen denkwürdigen Jahreszahlen auch die heurige hinzuzufügen. Unweit des Laufensteins ist ein Inselchen zu Tage getreten, das man durch einen Steg mit dem Ufer verbunden hat. Weil man aber annimmt, daß die Grenischeide zwischen Baden und der Schweiz über dieses Inselchen führt, fo hat man cuf demselben eine Stange errichtet, an welcher gemeinsam eine badische
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und eine eidgenössische Flagge gehißt sind.
Valencia, 20. Februar. Gestern Morgen wurde hier, wie der „Köln. Ztg“ geme det wird, um 3 Uhr 25 Minuten ein von Osten nach Westen gehender, ziemlich heftiger Erd st oß verspürt, der etwa 3—4 Sekunden andauerte. Da dies für die biesige Gegend ein verhältnißmäßig seltenes Ereigniß ist, so war die Bestürzung eines großen Theils der Einwohnerschaft nicht gering. Viele Personen sprangen aus den Betten und riefen um Hälfe, da sie sich den Vorgang im ersten Augenblick nicht zu erklären vermochten; ja fromme Seelen glaubten, daß der Geist von Verstorbenen umginge, und ließen am Morgen Messen zu deren Beruhigung lesen. In der Kathedrale war das die Erschütterung begleitende Geräusch so stark, daß die Sakristane, die in der Kirche schliefen, glaubten, ein Gerüst sei eingestärzt. In der verflossenen Nacht haben sich hier die Erderschütterungen wiederholt und nicht geringe Beunruhigung hervorgerufen. Um 11 Uhr 35 Minuten und später um 2 Ubr 45 Minuten wurden verschiedene heftige Stöße wahr⸗
Stadt keinen Schaden anrichteten. in einigen Orten der Provinz fühlbar gemacht haben. In Chi flohen alle Ein⸗ wohner aus den Häusern und begaben sich auf den Platz vor der Kirche. Die Eisenbahnstation erlitt Beschädigungen und viel Ge⸗ schirr wurde in den Häusern zertrümmert. In Cheste dauerte die Bewegung etwa acht Sekunden und war von Nord nach Süd ge— richtet. Mehrere Kamine fielen von den Dächern und in dem nahen Godelleta soll ein im Bau begriffenes Haus eingestürzt sein. Auch aus Macastre, Masalaves und anderen Orten werden Beschädi⸗ gungen gemeldet.
NewYork, 23. Februar In der Stadt Madison im Staate Maine fiel dem R. B. zufolge ein Metegr in der Größe des Vollmondes gestern Nacht zur Erde. Die glühenden Splitter barsten nach allen Richtungen auseinander. Die Häufer er⸗ zitterten, als ob es ein Erdbeben gabe, und die Einwohner erfaßte ein nicht geringer Schrecken.
NewYork, 25. Februar. Aus fast allen Theilen der Union werden Ueberschwem mungen und Stürme gemeldet. Ueber die Stadt Jefferson fegte heute ein Wirbelwind und demolirte viele Häuser. In Utica warden das Stadthaus, die öffentliche Bibliothek und andere Gebäude vom Sturm umgeweht. Kein warnen des Anzeichen ging dem Orkan vorher, auch folgfe nicht, wie es meistens ist, Regen darauf. Zum Glück ist kein Verlust an Menschen⸗ leben zu beklagen. Der Sturm, welcher gestern in Kalifornien wüthete, wird als einer der schlimmsten bezeichnet, welche je an der Küste des Stillen Oceans vorgekommen find. — Aus Juma in Arizona wird dem R. B.“ u d. 25. d. M. berichtet: Die Stadt Juma in Arizona steht der großen Gefahr gegenüber, von den Fluthen der schon über das Niveau der Stadt gestiegenen Flüsse Gila und Colorado vernichtet und fortgewaschen zu werden. Falls der jetzt im Bau begriffene Damm vor morgen früh nicht fertiggestellt ist, wird das Schlimmste be⸗ fürchtet. Die Eisenbahnverbindung ist gänzlich unterbrochen. In San Bernardino in Kalifornien haben die Fluthen gleichfalls beträchtlichen Schaden angerichtet. In Santa Ana- Fluß ist die Mehrzahl der Brücken vernichtet und eine große Anzahl Häufer an seinen Ufern fortgeschwemmt worden. — In den Staaten Dregon und Washington sind die Fluthen im Fallen.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-AUnzeiger.
M 52.
Berlin, Sonnabend, den 28. Februar
E831.
mer.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Metallurgie.
Bei dem Kupfer und Drahtwerk in Osnabrück bat sich das Geschäft in den letzten Menaten des verflossenen Jahres außer gewöhnlich günstig gestaltet. Da das Werk die zur Verarbeitung ge⸗ langenden Halbfabrikate nicht selbst erzeugt, sondern für deren Beschaff ung von den billigen Einkaufspreisen Nutzen ziehen konnte, vermochte es durch entspreechend ermäßigte Waarenpreife so bedeutende Abschlüsse nach dem Auslande zu erzielen, daß der Versand für Oktober / Dezember größer war, als in irgend einem Vierteljabre der letzten Jahre. Auch am Jahresschluß ist das Werk mit Aufträgen gat berseben geblieben. Der Betrieb verlief regelmäßig, nur traten einige Male in Folge Kohlenmangels kurze Stockungen ein.
Die Lage der Handweber im Eulengebirge.
Aus Schweidnitz wird uns geschrieben: In Folge der be— drängten Lage der Handweber ist Seitens der Königlichea Regierung ju Breslau die Bildung von Kreis. und Lokalkommissionen unter dem Vorsitz des betreffenden Landraths angeordnet worden. Diesen Kom missionen gebören stets die Geinlichen beider Koafessionen, die Amtsvorsteher und einige Herren der betreffenden Gegend an. Die Kommissionen haben eingebende Berathungen über die Lage der Handweber in ihren Bezirken gepflogen und zunächst für die Fälle einer thatsächlichen Nothlage die Hülfe der Privatwohlthätizkeit in Anspruch genommen. Mit den dadurch gewonnenen Mitteln ist es den Kommissionen möglich ge— wesen, helfend eingreifen zu können durch die Herzabe von Lebens mitteln ꝛc. Die außerdem Seitens des Vaterländischen Frauen⸗ Vereins getroffene Eincichtung von Sarvenküchen in ein elnen Weber Ortschaften des Eulengebirges bat sich ebenfalls als jweckmäßig erwiesen und zur Besserung der Lage beigetragen.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Saarbrücken wird der Köln. Ztg.“ unter dem 26. d. M. geschrieben, daß für die nächsten Tage alle leitenden Personen des Rechtsschutzvereins an den verschiedensten Orten Bersammlungen anberaumt haben. Namentlich will man in denselben das neue Knappschafts⸗Statut einer abfälligen Kritik unter ziehen Die Wühler heffen, den Ausstand, sehnlichst wünschen, durch diese Agitation herbeiführen zu kö 5 Zufchrift des Vorwärts“ aus Bildstock drückt sich in Sinne dahin aus, daß trotz aller Mühe, welche trauensmänner des Rechteschutzoereins geben, die unter den Bergleuten zunehme. Morgen soll in bach eine Versammlung der Ausschusmitglieder der lichen Gruben stattfinden. Dieser soll der Vorschlag werden, eine Eingabe an den Knappschaftsvorstand wonach die Aeltesten fortan auf 2 Jahre gewählt werden und das Amt der jetzigen mit dem 1. April, spätestens am 1. Mai za Ende gehen soll. Die jetzigen Aeltesten und der Knappschaftsvorstand
würden also eine dahin gehende Statutenänderung zu beschließen haben. Der Herr Ober -Praͤsident soll um Unterstützung dieser For⸗ derung gebeten werden.
In Staßfurt tagte am 22. d. M. eine Bergarbeiter⸗ versammlung in welcher einer Mittheilung des Vorwärts“ zu— folge Hr. A. Siegel aus Gelsenkirchen Zweck und Zi des Deutschen Bergarbeiterverbandes erläuterte. Sie Ver⸗ sammlung beschloß einstimmig den Beitritt zum Verband deutscher Bergarbeiter; Hrn. Siegel wurde das Mandat als Vertreter der Bergarbeiter Staßfurts auf dem nächsten internationalen Bergarbeiter⸗ Kongreß zu Paris ertheilt.
Aus Straßburg wird der Köln Ztg.‘ berichtet, daß in Bühl bei Gebweiler im Ober-Elsaß die Ärbeiter der Spinnerei und Schlichterei der Firma Ch. Rozelet die Arbeit ein— gestellt haben, weil den Vorstandsmitgliedern des Fachvereins der dortigen Textilarbeiter vom Fabrikleiter gekündigt worden ist. Die Arbeiter verlangen die Wiederanstellung der Gemaßregelten. Die Elsaß ⸗Lothringische Volkszeitung“, Organ der Sozialdemokratie in Mülhausen, fordert zur Unterstuͤtzung der Bewegung in Bühl durch Geldsendung und durch Fernhaltung des Zuzugs auf.
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Zum Strike der Feuerleute in Hamburg berichtet die
Hamb. Börs.„ H.“, daß, nachdem der Verein Hamburger Rheder Namens der Hamburgischen Dampfschiffs⸗Rhedereien mehr fache Forderungen der Lohnkommission Heizer und Trimmer auf fernere Bewilligung der für das ᷣ
einbarten Monatslöhne von 85 und 75 ,
die wenig günstige Lage der Rhederei und
daß in anderen deutschen Häfen (Bremen, Kiel) fortgesetz zu 55 und 60 S. mufterten, abgelehnt hatte, die Vertret kommission in einer kürzlich mit dem stellvertretenden V
des Vereins der Rheder stattgehabten Besprechung gegen di
Rhedern zugestandenen Sätze von 75 S für Heizer und 65 Trimmer keine wesentlichen Einwendungen mehr erboben. Es ist dabei zur Sprache gekommen, daß wiederholt Feuerleute erheblichere Zah— lungen an Heuerbaase gemacht haben, um zu diesen Satzen eine Stelle zu erhalten, und es wurde anerkannt, daß wegen der schweren Arbeit und der Kürze der Reisen auf den Schnell dampfern der Unterschied zwischen diesen und den von der Packetfahrt bewilligten höheren Sätzen gerechtfertigt sei. Die Vertreter der Feuerleute wünschten aber lebraft die Errichtung eines Heuer bureaus an Stelle der jetzigen Stellenvermittelung durch die Heuer baase, und sagten bei Bewilligung dieses Wunsches die Beendigung des Strikes zu. Die Angelegenheit ist am Mittwoch in einer Versammlung der betheiligten Rhedereien berathen worden. Es wurde anerkannt, daß die gewüaschte Einrichtung Manches für sich habe, wie ja auch der Vorstand seinerseits schoTn vor längerer Zeit die Frage angeregt habe. Doch machten sich auch jetzt wieder die Meinungsver⸗ schiedenbeiten und Schwierigkeiten geltend, welche damals die Austührung des Planes verhindert haben, und konnte daber den Feuerleuten die Erfüllung ihres Wunsches zur Zeit nicht zugesagt werden. Der Vorstand hat aber weitere Erörterungen über die Frage eingeleitet, um zu erwägen, ob und in welcher Weise ein Heuerbureau eingerichtet werden, oder wie in anderer Weise den jetzt bei der Stellenvermittelung durch die Heuerbaase gelegentlich vorkommenden Unzuträglichkeiten entgegengewirkt werden könne. Hiermit dürfte dem Wunsche der Feuerleute, foweit für den Augenblick möglich, entsprochen sein; denn, daß eine so tief in viele Verhältnisse einschneidende Maßregei nicht von heute auf morgen ein⸗ geführt werden kann, muß jedem mit diesen Berhältnissen Vertrauten einleuchten.
Aus Danzig wird dem Vorwärts“ geschrieben, es beginne in Westpreußen eine rege Agitation für die Sozialdemo—⸗ kratie. In einer großen Versammlung der Danziger Sozial⸗ demokraten wurde eine Refolution einstimmig angenommen, in welcher die Versammlung sich mit der Haltung der sozialdemokratischen Fraktion des Reichstages vollständig 6 erklãrt.
In Halle dauert der Strike der Former in der Fabrik von gti ant und Ungnade unverändert fort.
n Mainz hatte ein Schriftsetzer Fink vor einigen Jahren in kleineren Schriften Vorschläge zur Besserung der Verkältnisse zwischen
Arbeitgebern und Arbeitern gemacht und zu diesem Zweck die Gründung von Arbeiter Orden empfohlen. In der That kan auch in Main; ein solcher Arbeiter · Orden zu Stande, welcher aber in sich nicht lebens fãbig war. Die Thätigkeit des Arbeiter Ordens hat sich der „Köln. Ztg.“ zufolge in Folge dessen im Wesentlichen auf die Unterhaltung einer wenig benutzten Arbeitsnachweisstelle beschränkt. Es konnte darum auch picht Üüberrascken, daß der Vorstand in der Hauptversammlung vom 24 d. M. die Auflösung des Arbeiter⸗Ordens beantragte, welche auch beschlossen wurde Da die Versammlung fast nur ron Nicht- mitgliedern, nämlich Sozialdemokraten besacht war, so nahmen diese einen Beschluß an, welcher den Mitgliedern des Arbeiter⸗Ordens den Eintritt in die Fachvereine empfieblt.
Hier in Berlin haben, wie die, Volks⸗Ztg. berichtet, die Stein⸗ bildbauer der Firma Gebr. Zeidler seit einigen Tagen wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Die Firma hat ein dies⸗ bezügliches Rundschreiben an andere Berliner Firmen des gleichen In— dustriezweiges gerichtet. In einer am Donnerstag stattgehabten öffentlichen Versammlung wurde die Behandlung der Arbeiter Seitens des Poliers der gedachten Firma gerügt und beschlossen, die Arbeit nicht eher wieder aufjunehmen, bis die Gewaltherrs aft des Poliers gebrochen, die ausgesperrten! Arbeiter wieder eingestellt, und eine Eini in Bezug auf die Akkordpreise erzielt sei. Alle Anwesenden verpflichteten sich, pro Woche 1 S 50 zu zahlen für die Unterstatzung der Strikenden. — Die Bäcker bereiten nach demselben Blatt dies ma für den Juni eine große Arbeitseinstellung vor. Von Ham burg aus joll die Sache durchgehalten werden. Die heiße Jahreszei liege für einen Bäckerstrike am Günstigsten.
Wie ein Londoner Telegramm des W. T B.“ meldet, ba kretät der Föderation der Rh den Zeitungen ein reiben zugehen lassen, wonach die von Furness gemachten schläge im Wesentlichen ͤ eins ⸗ Föderation entsprächen.
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Boycott aufgehoben zurückkehren müßten, ehe werden könnten. (Vergl. mitgetheilte Telegramm) schreibt: Der Kampf zwischer scheint sich allmählich zu Von den Frachtverstauern gehandelt, das Manifest, in zu widerrufen. Hätten würden heute 30600 frei derselben verlustig geg Arbeiter bereit, auf der Doder und Yarmouth
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die For die dort beschäsftigten Arbeiter. Paull'schen Fabrik, welche starken Schaar belagert wurde. später ein Massen⸗Meeting ab, in welchem das Wort führte. Die Aufforderun; des Hülfs⸗Sheriffs, s Grund und Boden der Fabrik zu entfernen, wurde mi genommen und der Beamte drohenden Mißhandlungen. am Na gehaltenen Versammlung der Striker wurde der Be die Fabriken täglich zu Feobachten und die in denselber — Leute nicht orbeiten zu lassen. er Shberiff wird mit ein— Sc bewaffneter Hülfs-Sheriffs in Scottdale erwartet.
Runft und Wissenschaft.
— Der Elektrotechnische Verein hielt am 24. d. M. unter dem Vorsitze des Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs-⸗Raths Hrn. Elsasser eine Sitzung ab, in welcher Hr Chef⸗Redacteur Ü pp? born den angekündigten Vortrag über Messung von Batteri widerständen hielt. Der Vortragende wies nach, daß die bishe angewandten Methoden mit sehr geringen Ausnahmen ledigli Resultate liefern und das der Widerstand einer Batterie überhaupt nicht konstant, sondern von stärke abhängig ist. Darauf wurde eie eigene Me erlautert relche die gleichzeitige Messung von Strom—˖ stärke, Spannung und Woderstand gestattet und einen genauen Einblick in das Verhalten arbeitender Batterien ermöglickt. Pierauf hielt Or. Er. Nordmann einen Vortrag über die Renta bil itãt s Faktoren elektrischer Cent ralanlagen r. Nach— dem an einigen Kurven die Bedeutung der maßgebenden Momente veranschaulicht war, theilte der Vortragende die Betriebs— resultate einiger elektrischen Centralanlagen mit, die de großen Anjahl der von der Firma Siemens & Halske er— bauten Centralstationen entnommen waren. Die Zahlen zeigten, daß bei allen Anlagen die Größte des Betriebs erfreussch zu— genommen hat, auf der anderen Seite aber die relativen Betriebs ausgaben sich erheblich vermindert haben, sodaß sich ein Steigen der Rentabilität ergiebt. Zum Schluß gab Hr. Uppenborn eeinfze Er— läuterungen über die im Sitzungssaale in Modellen bis zu einer Kapazitat von 900 Ampère⸗Stunden ausgestellten Edifon⸗ De Lalande⸗ Elemente Die nächste Vereinesitzun findet am Dienstag, 24. März, statt.
— Die in der Vorhalle des Magistrats⸗ Sitzungssaales des Berliner Rathhauses noch zu malenden großen Bil der sind, wie die ‚Voss. Ztg. mittheilt: „Friedrich Wilhelm J. besichtigt die Neubauten in der Friedrichstadt“ von Professor Hugo Vogel und ‚Rück⸗ kehr Friedrich Wilhelm's III. und der Königin Luise im Jahre 1869 nach Berlin! von Simmltr. Außerdem hat Vogel noch zwei kleinere Bilder daselbst auszuführen: das eine wird eine Apotheofe Schlüter's, das andere eine solche Schinkel's darstellen. Das Schlüäter— bild wird über einer am Ende der Vorhalle liegenden Nische gemalt, das andere über dem Haupteingang, welcher zom Treppenbause in die Halle hineinführt.
— Am 28. März 1892 werden 300 Jahre verflossen sein seit dem Tage, an welchem Johann Amos Comenius, der letzte Bischof der älteren böhmischen Brüder und berühmte Vorkämpfer einer gesunden und weitherzigen Jugenderziehung, geboren wurde. Comenius war es, welcher den Raturwisfenfchaften in den Lateinschulen“, die er vorfand, zuerst ihr Recht erkämpfte, die Muttersprache in den Kreis der Unterrichtsgegenftände einfübrte und den Gedanken der Körperbildung in den Begriff der Schule aufnahm und der mithin in hervorragendem Sinne ein Vorläufer heutiger Bestrebungen geworden ist. Das Andenken an diefen großen Gelehrten, dessen Schriften nicht nur in alle europäischen, sondern auch in mehrere asiatische Sprachen (arabisch, versisch, türkisch) übersetzt und in unzähligen Auflagen bis in unser Jahrhundert hinein verbreitet worden sind, el bei Gelegen⸗ heit des 300jährigen Geburtstages durch eine Festfeier größeren
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Stils erneuert werden, und es wird be igt, als dauerndes Er— innerungs;zeichen anstatt eines kmals eine wissenschaftliche Ge⸗ sellschaft unter dem Namen Sesellschaft Leben zu rufen. Der Aufruf wird zu 2 nt⸗ licht werden.
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einkommen sämmtli ch Kopf rund 700 (. alexigenz der deutschen 6 4165 600 S, darunter 1 207 333 6 für Bele derselben verausgabt. — „Gewerbliche For im Königreich 2427 mit 29 472 ülern und 140: wirthschaftliche Fortbildungsscht bestanden 542 mit 10 027 Schülern und S50 Lehrkräften; an litztere reihten sich noch fünf Waldbauschulen mit 139 Schülern und 25 Lehrkrä lin T Wun⸗ siedel, Lohr und Kaufbeuren). Für die gewerblich bil dungs⸗ schulen wurden 450 705 S, darunte ̃ ausgabt; für die landwirthschaf 94490 S für die Lehrer. 35 humanistische Gymnasien (mit Lateinschulen) mit und 14 635 Schülern; 54 isolirte Lateinschalen mit 472 3177 Schülern; l si Schülern; 57 Realschulen mit 837 augewer
schulen mit 75 Lehrern und 1220 Schülern; 8 Handelsschulen mit 112 Lehrern und 1257 Schülern; 2 Kunstgewerbeschulen mit 41 Lehr⸗ kräften und 467 Schülern; 45 Präparandenschulen mit 273 Lehrern und 1935 Schülern; 19 Lehrer⸗ und Lehrerinnenseminare mit 199 Lehrkräften und 893 Schülern; 13 Musikschulen mit 102 Lehrkräften und 1505 Schülern; 127 höhere Töchterschulen mit 1635 Lehrkräften und 12575 Schülerinnen; 26 Frauen ⸗Arbeitsschulen mit 112 Lehr⸗ kräften und 2252 Schülerinnen; 4 Arbeitslebrerinnenseminare mit 23 Lehrkräften und 79 Schülerinnen; 6 landwirtbschaftliche Kreis- und Centralanstalten mit 68 Lehrkräften und 3238 Schülern; 1 Central Turnlehrerbildungsanstalt mit 4 Lehrern und 304 Schülern; 36 sonstige Fachschulen mit 100 Lehrern und 26556 Schülern; 4 Privatlehrinstitute mit 25 Lehrern und 132 Schülern. — An den Hochschulen betrug die Zahl der Studirenden: a an den 3 Landtsuniversitäten im Wintersemester 6271, im Sommersemesfter 6300; b. an den 7 Lyeeen: im Wintersemester 728, im Sommersemester 708; c. an der Tech— nischen Hocschule im Wintersemester 804, im Sommersemester 750; d. an der Akademie der bildenden Künste im Wintersemester 371, im Sommersemester 297; e. an der Forstlebranstalt Aschaffenburg im Wintersemester 72, im Sommersemester 67; f. an der Thierãrztlichen Hochschule im Wintersemester 118, im Sommersemester 175. Prüũ⸗ fungen bestanden: an den drei Universitäten 771 (oder 84,9 oso der Geprüften); an den 7 Lyceen 233 (öder 100 C); an der Technischen Hochschule 111 (81 CG); an der Forftlehranftalt Aschaffenburg 36 (60 Ho); an der Thierätztlichen Hochschule 17 (658.5 Oo). Promotionen wurden an den drei Universitäten vorgenommen: im Winterfemester 243, im Sommersemester 324 zusammen 567, darunter trafen 189 auf Bavern und 398 au Nichtbayern.
(E) Nach dem Katalog der Universität Lund (Schweden) betrãgt die Anzahl der gegenwärtig eingeschriebenen Studenten 778 gegen 817 gleichzeitig im Vorjahr. Es gehören 160 Studenten der