1891 / 68 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Mar 1891 18:00:01 GMT) scan diff

ö ö ö. 1

der n ben

ü mäßige Dien

arbeit wird wie

der Direktoren

Wie die Londoner ‚Allg. Corr.“ berichtet, baben die Direktoren rdbritischen Eisenbabn ein tivführer und Heizer, die Conducteure, Frachtverlader gnalwärter in i 6

Circular an die

ibren Diensten erlassen, in welckem Zugestãndnisse bewilligen. Den entsprechend wird die regel⸗

wichtige

bisber besonders bezablt. Auf den 6 Hauptfracht⸗

dexots machen 12 Stunden einen Arbeitstag aus, woron 2 Stunden für Mablzeiten freigegeben werden. Die gleichen Bedingungen finden auch auf die Conducteure und Frachtverlader Anwendung.

Aus

sel wird der Köln. Ztg.“ telegraphirt, daß die

Ausstände auf Belle et Benne und Flsnu wieder beendet sind. 509 gijenarbeiter, in Flemalle bei Lüttich ver— sammelt, beschlossen einen allgemeinen Ausstand im Arril.

Die Wal; werkarbeiter im Mittelbecken sind fortwäbren

n s d aufgeregt. Sie

behaupten, idie Besitzer der Walswerke zu Baume und Lacrovere

seien über die

Lobnverbältnisse wortbrüchig, was ron Brüsseler

Blättern als unwahr bezeichnet wird. Da für die Autständischer

keine Sammlung

Die Sozialisten behaupten, 5000 Fr. seien bereit t 1

Löhnung am 25. 10. April, wenn

e

ta T GM m E cr, . 8 * 26 3. 7 * * 2 * 2 2 2 i , , .

83 *

8

83

52 *

. 2 1=

7

* 3

2

1 1 35 * 4 . 2 ö T *

33 * *

r **

Fes 1 8 2

25525

.

2 e . 3. *

3 *

65

*

1.

8.

5 47 Se amn * j *

den werden. Es baben sich jetzt die Befunde für einzelne t bestätigen lassen, am Vollkommensten, wo die meisten gem

name 181

mäß 2. X

26

1

** 12 673

2

3

1

16

9

2664.

—y 47 *

n 86

89 * 28 R * .

22 8 1.

* 2

C D r 2

*

ö

.

en mehr stattfinden dürfen, gescheben Einzeichnungen. für die 14 tägige

d, auch weitere Gelder für Entschädigunz bis jzum

nõthig.

Kunst und Wiffenschaft.

die deutsche Plan kton⸗Exvedition Kieler Ztg.“ folgendes Schteiben des Geheimen Professors Hensen:

se der Plankton. Expedition werden von 23 Fach⸗ ür einige unerwartet auftretende Thie Bearbeiter binzutreten mäüssen.

tzung der Expedition, daß die Vertheilung der zean gleichmäßig genug sein müsse, um durch Meeres eine als Grund⸗ lichen Anschauungen höchst brauchbare bat sich weit binecus über das Maß, können, bestätigt. Unsere

1

. 1 (1161 größere Vollendung in der Richtung des è der Exxedition ergeben, als ich in den Vorschlägen, en Ministerium und der Königlichen Akademie rreicht habe, in Aussicht stellen durfte. Nicht äbrend neue Arten finden, die, weil noch r

w —— ( Ce Q wo .

s genau untersucht werden müssen, was den Fort⸗ n es zeigt sich immer deutlicher, daß die e Meeresflächen allgemeingültig sind. vo ittbeilung an die Akademie der Wissen⸗ in war von mir nachgewiesen worden, daß die

acht werden konnten, zwischen Bermudas und dem

sich die Resultate dann, wenn die

; il dabei die Methode den fen wird. Hr. Dr. Dahl in Kie o c ĩ mr recht selten Frebꝛ familie

13 3.6.

73. 33 *

*

8

5

*

8

2 .

1 * 23

*

2

16

. 21 1 * CB . z

3 * f 2 * 2 2 C 1m 6, 33 2 2 1m

58 c AI

1 8, *

Ide ilung * 1 e dern Tan-= —— 42618 6 Stichproben 7 1200 See⸗ dard der : d S

*r, ,. 222 (

rr S ==

ö . 96 8. X

n G

*

1T chungen an 2 ö * s. G die Tages⸗ . 14 * cktes Unter⸗ ron der ö rt reult Ten 14 5 ma w mr der⸗ fa wiel wun o diel an —— 3

25 großen Cartors enthält und sich in eirer mit dem Reichsadler versebenen, geschwackvoll gearbeiteten Ledermappe befindet Das erste Exemplar dieses Albums bat Seine Königliche Hobeit der Sroßberjog von Baden erworben.

Die seiner Zeit für den Bau der Kaiser⸗Wilbelm⸗ Gedächtniß⸗Kirche eingegangenen Konkurrerz ⸗Pläne werden am 22. März zur Feier der Grundsteinlegung der Kirche als Heft der bekannten Sammelmappe bervorragender Kon kurrenz⸗ Entwürfe“ im Verlage von Ernst Was wuth, Markzrafenstraße 35, zur Ausgabe gelangen.

stellung bierselbst werden außer den noch anzukaufenden Hauxt—⸗ gewinnen für die Lotterie gegen 900 Handzeichnungen und Aquarelle sowie etwa 100 kleinere plastische Werke, meist Terrakotten, welche die Mitglieder des biesigen Künstlerpereins zu diesem Zwecke gestiftet baben, zur Verloosung kommen. Unter den Ersteren befinden sich auch mehrere Hardzeichnungen aus dem Nachlasse des verstorbenen Pro⸗ fessors Gertz.

Eire Reproduktion der Zeichnung, welche die bekannte Malerin Vilma Parlagbv von dem auf dem Todtenbette rubenden Abgeordneten Or. Windthorst angefertigt bat, ist soeben im Handel erschienen.

Der ständige Sekretär der Alademie der Künste, Geheim: Regierungs⸗Rath Dr. Zöllner liegt, wie die N. A. 3.) erfährt, seit einiger Zeit krank darrieder. In den letzten Tagen ist er noch dazu von eirem Schlaganfall betroffen worden, der sein Befinden als recht bedenklich ersckeinen läßt.

Professor Volz Karläruhe veranschlagt wie die We. Ztg.“ mittheilt, die Kosten für das auf dem Marktplatz in Lübeck zu er— richtende Denkmal für Kaiser Wilbelm J auf 122 000 bis 150 000 ½6 Nach dem Entwurf würde die sitzende Figur des Kaisers über 3 m boch und aus Bronze hergestellt werden. Das Postament ist aus polirtem grauen Granit und das Uebrige aus hellem Sand stein gedacht.

Das Programm für die kularfeie berzoglichen Hof ⸗Theaters in Weimar darf, wie man der M. Allg. Ztg. schreibt, nunmeßr als endzültig festgestellt gelten. Am 4 und 5. Mai findet die Auffübrung beider Theile des Faust“ statt; am 6. die der Oper ‚„Gunloed?“ von Cornelius, am 7. folgen »die Jäger? mit einem Prolog von Goethe und einem Erilog ron Wildenbruck, am 8. Hevse's Volksschauspiel ‚Die sc limmen Brüder“. Die Aufführung der Wallenstein⸗Trilogie mit Sonnenthal als Wallen⸗ stein am 9. und 10. bildet den Schlus.

Land- und Forftwirthschaft.

Frostschaden in Weinbergen.

Vom Main 16. März. wird der „Darmst. Zta.“ geschrieben: Erst jetzt läßt sich der durch die Kälte des letzten Winters an den Weinbergen des „Freigerichtes' verursachte Schaden einigermaßen übersehen. Er übertrifft thatsächlich die gebegten Befürchtungen, denn über drei Viertel der Weinstöcke sind buchstäblich erfroren und die trübten Winier fahren aus den Weinbergen ganze Wagen voll

eutend itten und ist theil⸗

*

. cr *

Handel und Sewerbe. gengestellung für Kohlen und Koks . an der Rubr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 18. März gestellt 10 792, nicht rechtzeitig

gestellt keine Wagen. 3 O 1 si 7 58 8 ö „In. Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 4418, nicht rechtzeitig geftellt keine Wagen

e Börsen⸗Versammlung zu Essen findet am ne

bandlungen mit dem ö rt ?

8e n nä[ arischen Eisenkartells beo ipzig, 18. Märjz. (W. T. B.) 8 J. La Plata. Grundmuster B. vr. M a 3 4. 2

1 von e üllars in Goldbarr irma Heidelbach, Ickelbeim u Co. und Gebr ni g et werden Bureausꝰ war Id

estatte g 5 Reuter'schen

igerung des Schatzamts, e uz fuhr von in gestatten, eine solute; man verweigerte den Kons die Ba lung der festgeftel

f Ute ihnen rielm

der gar nichts zu erbalten. d⸗ Doppel · Eagles, von denen ist und heute mit dem Llovd—

We

Q 2 —— * *

2 * 1 * 12 2

* =* 2

. 3. ct 2 . * 1

. 33 29 8323 2 92 . 33 *

r

8 2 631 1. 11 . * * 8 * 282 * 2 **

* 11 83 * . . 1 2

cr 7 22

am ( er Regierung stütze, daß fie den Abfluß e. Es wird angenommen, das neue chtet, die spekulative Goldausfuhr

Vork, 18. Märj. (W. T. B.) Ein großes Waaren⸗ aue bat seine Zablungen eingestellt. Die Passiven ollars betragen, woran europäische Häuser mit der

( * * * ** 4 8 * * * 3 * *. 8 1 * * 1. X

3 832 4

38 . 34 8

* . **

.

d ꝛ; Hälfte betheili

Submissionen im Auslande.

dern nnn. 1) 23. März, Mittags 12 br. De Nederlandsche HKerrormde 9 ju Gulren (Prorin; Limburg) im Hotel Vossen zu

inschließlich der Lieferung beitẽ löbn e).

bnten Hotel.

e

irche in Valkenburg (e

id Zablung der Ar 1 ö 9 ö 2 24. März Mi 12 Ubr. 's Ryks C Militaire Kleeding, Uitrustin

M 9 100 Stück eiserner Bettftellen

P eine Person *. . Karernen· zwecke. 2 Ver sonen ˖ betten

2 000 Decken . C n 7 Ankunft an Ort un lle.

* '

2 6—– e Bafte farm Hoe lard wohnhafte Dersonen erf

Ginschreibing muß durch in

2274

3) 1. April 1831, Vormittags 11 Uhr. Ministerie van Water- staat, Handel en Nyverheid im Haag.

Loos Nr. 62: Lieferung von 7785 ebm Ballaststein für die staatlichen Stromregulirungsarbeiten auf der Maas, in? Ab. theilungen. Schätzungswerth 18 375 Fl. bejw 6506 F1.

Bedingungen kärflich bei den Buchhändlern Gebrs. van Cleef im Haaa.

4) 6. April 1391, Mittags 12 Uhr. (Technisch Bureau) im Haag.

Loos XXXI: Unterbau mit sonst näthigem Eisenwerk ür 20 geschlossene Güterwagen mit Bremsvorrichtung;

Loos Nr 112: Unterbau mit sonst nöthigem Eisenwerk für 20 geschlossene Süterwagen mit Brems vorrichtung;

beides Lieferungen für die Staats -Eisenbabnen in Nieder⸗ ländisch ˖ Indien.

Bedingungen käuflich für 0, 25 Fl. bejw. 4 Fl. bei dem Buck= händler Mart. Nyhoff im Haag. Einschreibung muß durch in olland wehnhafte Peisonen erfolgen.

5) 10. Arril 18311, Vorm 1099 Uhr. Ministerie van Water- Staat, Handel en Nyverheid im Haag im Gebäude des Provineciaal- Bestuur zu 's Hertogenbosch.

Loos Nr. 71: Lieferung von drei neuen Brückenschiffen für die Schiffbrücke über die Maas bei Hedel, unter Ausführung der erforderlichen Arbeiten. Sckätzungswerth 3900 Fl. . . käuflich bei den Buchhändlern Gebrs. van Cleef im Haag. 6) 13. April 1891. Het Gemeente-Bestuur zu Dordreckt.

Lieferung eines eisernen Gasbehälters mit gußeiserner Wanne ꝛe.

Bedingungen käuflich für 050 Fl. in der Geme ente-Secretarie zu Dordrecht. ;

Ainisterie van Kolonisn

.

Verkehrs⸗Anftalten.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist die dritte englische Post über Ostende vom 18. März ausgeblieben. Grund: Verspätete Landung des Schiffes in Ostende in Folge stürmischen Wetters.

Hamburg, 198. März. (W. T. B.) Der Postdampf er Rhaetia? der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfabrt⸗ Aktiengeiellschaft ist, von New⸗Jort kommend, gestern Abend uf der Elbe eingetroffen.

Wien, 18. März. (W. T. B.) Die Verwaltungen der Du r⸗ Bodenbacher und der Vrag⸗Duxer Gisenbahn erhoben beim Handels ⸗Ministerium gemeinsame Borstellung gegen die erfolgte Ein⸗ fübrung der Lokaltarife der Staatsbahnen.

Die Nordwest⸗Dampfschiffahrtsgesellschaft eröffnete vom 14. d. M. ab den Schiffahrtsbetrieb auf der ganzen Linie Prag Hamburg.

London, 18. März. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer Norham Castle“ hat beute auf der Ausreise Madeira vassirt. Der Castle⸗ Dampfer Doune Castle“ ist heute auf der Aus⸗ reise von London abgegangen.

19. März. (W. T. B.). Der Union⸗Dampfer Tartar“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Theater und Mufsik.

Berliner Theater. zie gestrige erste Aufführung von Shakespeare König Richard II. fügte den känstlerischen Erfolgen dieser Bühne eine öne Blütbe hinzu. Unter den Königsdramen wird Richard II.“ eben, weil diese Tragödie nur im Zusammenbange ll gewürdigt und in ihren Absichten klar gestellt werden kann. Man an Richard II. vielleicht am Deutlichsten nachweisen, wie in Dichterseele die Vorstellung von den realen Erfordernissen des Lebens eginn alle Poesie beberrschte; darin liegt die elementare Gewalt, velcher bejonders die Shakespeare'schen Geschichtsdramen auf die scauer wirken. Wenn auch Richard II. weniger bühne nwirksam andere Stücke aus der Reihe der Königsdramen, so bat doch iese Tragödie die urfprüngliche Kraft der Sprache, welche er⸗ reift und rührt.

3 8

* —=— 38 Q 2 * 8 * 2 * 3 * er —* c=

32 A * 1

t C = c D 6

. *

182

02 56

cr r * . 121 r mn

mit gespanntester Aufmerksamkeit und zeichneten die Darfteller aus nahmslos mit wohlrerdientem Beifall reichlich aus. Richard II. wurde durch Hrn. ELudwig Stahl ganz im Sinne des Dichters ge⸗ geben, mit derselben Hobeit im Unglück, wie zur Zeit des köchsten Glanzes. Hr. Kraußneck, wirksam unterstüzt durch sein kräftiges ausdrucksrolles Organ und durch seine schöne männ⸗ liche Gestalt, war würdevoll als der verbannte Bolingbroke und noch mehr als König Heinrich TV., und wußte sich diese Würde

in dem Augenblick zu bewabren, als ihm die Nachrickt von der ü! es von ihm angestifteten Mordes seines Nebenbublers ard II. überbracht wird. Franz Jacobi und Paul Nollet in ibren schrierigen Rollen als Herjog von Lancaster und

ork ganz auf der Höhe ihrer Aufgabe. Frl.

2

336822 3 2

1 2

8

*

fübrte, wie jede Rolle, so auch die der verwittweten Gloster künstleriich abgerundet durch. Frl. Martha ĩ als die Gemablin des Herzogs von Jork mit erliebe in ergreifendster Weise auf die Zuschauer; Tn. Emanuel Stockhausen als Herjog von end erwähnt zu werden. Endlich muß auch noch stellung der Isabella von Valois, Gemahlin des Königs Richard II., Frl. Margarethe Tondenr mit Anerkennung genannt werden. Vorstellung wohnten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sowie Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit di Erbprinzessin von Sachs Meiningen von Anfang bis zum Schluß bei. Am Schlusse der Vorstellung sprach Seine Majestät der Kaiser Hrn. Direktor Ludwig Barnap die volle Anerkennung über die groß⸗ artige Inscenirung und die vollendete Darstellung des Shakespeare schen Dramas aus.

A 2 . 8 r 8 1 Q r 1 —mn

*

*r

* 1 —* 8 2 2 uin —=⸗— * 8 T

228 8 S* 9 * 73

666 121 2

23 S 8 * 8 6 * 3 13 8. 7

2.

1

ch einmal darauf hin, daß schriftliche n l Adelf Sonnenthal's nur beachtet werden können, wenn ihnen der rolle Betrag für die gewünschten Plätze bei⸗ 8 8 8 2 gegeben ist. Sing Akademie. Der Komronist Hr. Reinbold L. Herman, der, im

ganz besonders zu erkennen war. ohne die ilassilchen Vorbilder zu auch in seinen Gesangskompositionen hervor, unter denen wir die Lieder Dirja“ und Im Mair, sowie die Scenen aus der Corcert- Cantate „Der Geiger von Gmünd“ als ganz besonderz gelungene Tonstücke bervorkeben. Die stets gern gehörte Concertsängerin Frl. Adele Asmus sowie die Herren W. Mever (Violine) und F. Esrenhahn (Cello) trugen zum Gelingen der genannten Werke sebr wesentlich bei. Hr. Mever und Frl. Asmus erfreuten noch durch einige Solovorträge anderer Komponisten. Der Concertgeber, der auch als sehr tächtiger Pianist bekannt ist, wirkte in einer Srite eigener Komposition und in dem erwãhnten Trio mit, denen er noch ein Nocturn von Chopin und eisen Satz aus Raff's Suite op. 204 binzufügte. Reicher Beifall folgte allen Vorträgen.

Der dritte Kammermusik⸗Abend der Herren Kruse, Markees,

Müällͤer und Dechert begann gestern mit dem beliebten D- moll-

verleugnen, trat hier wie

2

—— r =

w

.

Quartett von Schubert, das besonders durch seinen elegiscken Andante⸗ satz so ergreifend wirkt. Es folgte kierauf der Vortrag einiger Lieder von Löwe, Cornelius. Stumann und R. Becker durch den Königlich sächsischen Hofopernsänger Hrn. Paul Jensen.

Die sebr klangrolle und woßblgeschulte Baritonstimme kam bierbei vortrefflich zur Geltung, auch wußte der Künftler

stets die Krast seiner Stimme dem Raum entspreckend in den nötbigen Grenzen zju halten, was Bübnenjänger selten berück- sichtigen. Die feinsinnige und zugleich lebendig- Vortragsweiss ist ganz besonders bervorzuheben. Becker's heiteres Lied „Unter m Ma⸗ Pandelbaum. warde auf Wunsch wiederholt. Den Beschluß des Abends machte E Rudorff 's Streich⸗Serxtett (op. 5), ein Werk, des, dem Stile Hauptmann'z und Mendelssobn's félgend, sich durch gefällige Motive und rollendete Form bebandlung auszeichnet. Die Ausführung dieses Sertetts, an der sich noch die Hrrn. Robert und Franz von Mendels sohn betbeiligten, war eine in jete Besebung Fächst lobenswerthe zu nennen. Reicher Beifall wurde cllen Vorträgen dieses Abends zu Theil. Conecerthaus. K

An drm morgen stattfindenden sechsten Virtugsen ⸗Abend werden die Hrrn. Schul; (Violine), Detloff (Cello), Schmidt (Zither), Richter (Cornet à Piston) und Frl. Lemböck (Harfe) als Solisten auftreten. Außerdem werden die Hrrn. Spohr, Otto Naundorff und Hausmann das Horn⸗Quartett Ein musikalisches Jahrhundert deutscher Componisten' von Seyfriz vortragen.

Vhilbarmonie.

In dem am Freitag stattfindenden Concert der Berliner Liedertafel (Dir. A. Zander) werden als Solisten die König⸗ liche Hofopernsängerin Frau Herzog und der Harfenvirtuos Hr. Brabant mitwirken.

Der Verein für geistlichen Chorge lang“ veranstaltet morgen, Freitag, Abends 75 Uhr, in der St. Lucaskirche eine Paffionsmusik unter Leitung des Hrn. Leop. Carl Wolf. Zur Auf⸗ fübrung gelangen ältere und moderne Pafsionsgejänge für Chor. Die Solopartien haben übernommen die Damen Fr. Herrmann Praetorius, Frl. Ida Rosenmund, Fel. Kathatina Zimdars und Hr. Or ganist Wilhelm Middelschulte. Der Eintritt ist Jedermann gestattet gegen Entnahme eines Programms mit Text) zu 20 3, welches beim Küster der Kirche Hrn. Nebel sowie in den Musikalieahandlungen von Raabe u. Plotbow, Potadamerstraße 7a, und am Concert Abend an den Kirchenthüren zu haben ist.

Mannigfaltiges.

An der Königlichen Thierärztlichen Hochschule bat der derzeitige Rektor, Professor Dr. Schutz, einen Fonds zu Zwecken der Studirenden eingerichtet, welcher mit dem Beginn des Sommer— Semesters 1881 in Wirksamkeit treten wird. Die Bildung des Fonds erfolgt durch einen Beitrag von zwei Mark, den jeder Stu— dirende und Hospitant bei der Bezablung des Honorars für das Semester zu entrichten hat. Der Fonds ist bestimmt zur Unter stützung der allgemeinen Krankenkasse der Studirenden, die damit zu einer obligatorischen Einrichtung geworden ist, deren Wohlthat nunmehr allen Studirenden zu Gute kommt, und zur Be— streitung der allgemeinen Auslagen bei gemeinsamen akademischen Festlichkeiten. Die Verwaltung des Fonds liegt . Z. in den Händen des Rektors, Professor Schütz, des Gebeimen Regierungs⸗Raths, Professor Müller als Vertreters des Lebrerkolleciums und des aus der Mitte der Studentenschaft gewählten stad. med. vet. Maak. Das Kuratorium bereitet zur Zeit schon eine Verschmelzung der Kranken kasse der Thierärztlichen mit derjenigen der Landwirthschaftlichen Hoch schule vor, um die für diesen Theil des Fonds erforderlichen Aus— gaben möglichst niedrig zu gestalten.

Te .

Der erste deutsche Kynologentag bat vorgzestern seine Ver⸗ bandlungen beendet. Das Werk der Einizung einer großen Zabl, nächst noch nicht aller kynologischen Vereine, ist dem Von den siebzebn vertretenen Vereinen haben sich em neu begründeten Verbande bereits ss gdklub verhält sich noch zurückhaltend, der Zwingerverband

neuen Verband wird jeder Verein durch eine Stimme vertreten; der

Beitrag beträgt für jeden Verein 150 6 Alljährlich wird eine große Verbandsausstellung veranstaltet. Mit der Führung eines deutschen Hunden Stamn buchs werden die Spezial

e klubs der einzelnen Rassen betraut. Zar Eintragung der— jenigen Hunde, für deren Rasse ein Spezialklub nicht besteht, wird eine Verbandskommission eingesetzt. Die bisher erschienenen Bände des deutschen Hunde⸗Stammbuchs, welche von der nunmehr vom Ver⸗ band nicht mehr anerkannten Delegirtenkommission in Hannover heraus— gegeben sind, sollen auch künftig als historisches Material beachtet werden. Die erste konstituirende Generalversammlung des neuen Verbandes soll Ende Mai zur Zeit der großen Hunde⸗Ausstellung in Frankfurt stattfinden. Bis dabln soll die in der ersten Sitzung des Kongresses gewählte Fünferkommission die Satzungen ausarbeiten. Den Abschluß des Kongresses bildete ein Festmahl im Zoologischen Garten, zu dem der Vorsitzende des Hektor‘, General ⸗Konsul Schön lank, die Delegirten geladen hatte, Sahlreiche Toaste auf die Sache Hu hk ie Männer, die ju ihrem Geüngen beigetragen, würzten das Mahl.

Der Voistand des hiesigen Zweigvereins gegen den Miß— brauch geistiger Getränke hat zu seinem ersten Voꝛsitzenden den Professor Lr. Jollv, Direktor der pfychiatrischen Klinik in der Cbarits, gewählt, nachdem der bisherige erste Vorsitzende, Geheimer

*

Regierungs ⸗Rath Spinola erklärt hatte, daß er wegen Ueber—

Häufung mit Geschäften dieses mt. aufgeben müffe; He. Spinola wird als zweiter Vorsitzender fungiren. Außer—

dem sind in den Vorstand neu eingetreten die Hrrn. Ge— beimer Sanitäts⸗Rath, Professor Dr. Lahr, Ober⸗Verwaltungs— gerichts Rath Dr. von Strauß und Torney und Banquier Max Deiebach; der Letztere, dessen Geschäftslokal sich Potsdamerstraße 9 befindet, bat zugleich die Stelle des Schatz meisters sbernommen. Aus der Vereinskasse sind dem hiesigen Mäßigkeitseerein des blauen Kreuzes (Vorsitzender Oberst Lieutenant von Knobelsdorff) zur Förderung seiner Zwecke 2090 6 bewilligt worden. Die ordentliche Generalversamm. lung des Zweigrereins soll Ende April abgehalten werden.

Die Legung des dritten und vierten Geleises der Pots damer Bahn erfordert der N. Pr. 3. zufolge besonders bei der Station Schöneberg große bauliche Veränderungen, mit welchen bereits fleißig vorgegangen wird. Statt des den Ringbahnverkehr mit der Potsdamer Bahn vermittelnden höljernen Brücken überganges über die Geleise wird jetzt, nachdem das dritte Geleise gelegt ist, an der Unterführung des Verkehrs durch einen Tunnel gearbeitet. Die Bahnsteige werden verbreitert und verbesfert. An der Potsdamer Bahn soll später ein neues Bahnhofsgebäude errichtet werden, während an der Stelle des jetzt stehenden Gebäudes eine Warteballe für den Rinabahnverkehr errichtet wird. Durch die neuen Geleise ist auch eine Verbreiterung der alten Ko— lonnenbrücke nöthig geworden. Um den Verkehr abzulenken, hat man bereits eine hölzerne Nothbrücke geschlagen, und hofft, den Üm⸗ bau der alten Brücke bis zum Spätherbst zu beenden. Auch in der Nähe der Schöneberger Gasanstalt arbeiten eine große Zabl Arbeiter an Der Herstellung der Unterführung des Ver— kehrs unter die Geleise hindurch. Ber von Schöneberg nach Wil mers dorf Friedenau gehende Strang der Ringbahn ist gesperrt und die vom Potsdamer Bahnhof nach Wilmersdorf fahrenden Züge müssen erst das nach Tempelhof führende Geleise befahrer und dann die Maschine hinten anhängen, um ans Ziel zu gelangen. Um dem Sommerrerkehr genügen zu können, müßte der Bahnhof Schmargen⸗ dorf vollständig umgebaut werden. Da namentlich an den Sonntag⸗ abenden Hunderte oft stundenlang warten mußten, ehe sie befördert werden konnten, ist jetzt ein drittes Geleife gelegt, die Brücke ver

breitert und ein neuer Bahnsteig gebaut worden Da der Bahnbof tief gelegen ist, sollen eiserne Treppengänge die Verbindung mit der Berlin Schmargendorfer Chaussee herstellen.

Die Häuser Pots damerstraße 38 und 39a sind dem ‚Con⸗ fektionär“ zufolge in den Besitz jweier Architekten übergegangen, welche auf diesem Terrain, das sebr tiefe Hintergärten besitzt, ein großes Gebäude für Fest⸗ und Concertsaäle errichten wollen. Der Verkauf dürfte insofern Interesse erregen, als an diesen Häusern, die in den letzten drei Jahren mehrfach ibre Besitzer gewechselt haben, in dem gedachten Zeitraum durch An. und Verkauf die Summe ron L290 9090 S verdient worden ist, ein Zeichen, wie der Bodenwerth in jener Gegend gestiegen ist.

Die nächste Hauptversammlung des Vereins ehemaliger Einjäbrig⸗Freiwilliger der Kavallerie“ findet am 20. März, Abends 9 Uhr, bei J. H. D. Becker Söhne, Krausenstr. 41, statt. Gäste sind willkommen. Anfragen und Meldungen sind'zu richten an den Vorsitzenden, Hrn. Verlagsbuchhändler Victor Laverrenz, Berlin 8W., Steinmetzstr. 33.

Danzig. In der Drausen-Niederung ist nach der. D. 3.“ die Lage der Bewohner noch immer traurig. Ein Steigen des Elbings um drei Zoll bat auch ein abermaliges Steigen des Ueber schwemmungswassers bewirkt. Weil sich das Wasser in den Wänden emporsaugt und die Wohnungen unzesund macht, haben viele Leate auf den böber gelegenen Nachbargrundstücken Zuflucht gesucht. Eben so trübe wie im Süden der Stadt Elbing, am Drausen, siebt es im Norden am Kraffobl und Elbing aus. Hier bedeckt das Stauwasser von den Häusern der Vorstadt an bis zum Haff bin mit wenig Unterbrechungen Wiesen, Aecker und Rohr— kampen, während es sich links vom Kraffoblsdamm aus den Eller— wald'schen Triften bereits verzogen hat. Dennoch müssen hier sechs Dampfmahlmüblen, von denen eine mit zwei Kesseln arbeitet, Tag und Nacht thätig sein, um es zum Elbing und Kraffohl abzupumpen.

Neuteich, 18. März. Die Schwente hat, wie Lie D. 3.“ mittheilt, auch den linksseitigen Wall in der Nähe von Tiege zwei— mal durchbrochen Während der Nacht war das Wasser um einen halben Fuß gefallen, bei Tage aber noch höher gestiegen.

Posen, 17. März Die Ueberschwem mung geht, wie die „V. Z.“ berichtet, jetzt ganz langsam zurück und nunmehr tritt die Etrscheinung ein, die schon in früheren Jahren beobachtet worden ist: einige Keller, die beim steigenden Wasser noch nicht überschwemmt wurden, laufen jetzt beim fallenden voll Wasser. Es ist das eine Folge des Drucks, welchen das hoch stebende Wasser der Warthe auf das Grundwasser, mit dem es in Berübrung kommt, ausübt. In manchen Jabten ist diese Erscheinung allerdings auch schon kurz vor Ein⸗ tritt der Ueberschwemmung bemerkt worden. In diesem Jahre hat der Frost im Erdboden das Steigen des Grundwassers bisher verhindert; jetzt, wo er gewichen, giebt das Geundwasser dem Drucke nach und kestätigt das physikalische Gesetz, wonach in zwei am Grunde mit einander in Ver⸗ bindung stehenden Wasserbehältern das Wasser gleich hoch stehen muß. In Folge dessen mußten im Laufe des gestrigen Tages dreizehn Familien mit 43 Personen ihre Wohnungen räumen und von der Kommune untergebracht werden. Dadurch ist die Zahl der in Massen quartieren untergebrachten Familien auf 418 gestiegen, die Personen⸗ zahl auf 1737. In den Jahren 1888 und 1889 waren dagegen an die 3000 Personen unterzubringen, und damals stand das Wasser nur tm höher als in diesem Jahre. Dieses Jahr ist uns der Himmel also noch verhältnißmäßig gnädig gewesen.

ojanowo, 16. März. In einer der Kiesgruben des Domi— niums Saborwitz, Kreis Guhrau, an der Bojanowo⸗Guhrauer Eisenbahn gelegen, wurden nach einem Bericht der ‚P. 3.“ in voriger Woche beim Ausschachten von Kies in einem Kistchen 120 Stück Gold münzen, Dukaten aus dem 15. Jahrhundert, und 48 Stück größere Silbermünzen vorgefunden. Man schätzt den un⸗ gefähren Werth auf 1500 6 Die Münzen sind an den Besitzer des Gutes Saborwitz, den Grafen von Finckenstein zu Reitwein bei Frankfurt a. O. eingesandt worden.

Greifenhagen, 16. März. Die Ueberschwemmung bat nach einer Mittheilung der Gefhg. Z.“ hier in den letzten Tagen zugenommen. Der Oderdamm und die Anlegebrücken der Dampfer sind uͤberfluthet, ebenso die dem Strom zunäckst gelegenen Ländereien. An der Nord⸗ seite der Stadt hat die Fluth das Bollwerk bereits übertreten.

Ian, 3

Westerland, Mitte März. Im Beisein von Regierungs- und Eisenbahnbeamten fand am 10. d. M. die landespolizeiliche Besichti⸗ gung der Bahnstrecke Tondern Hoyerschleuse statt. In zwei im Anschluß daran abgehaltenen Terminen in Tondern und Hoyer gelang es durch die opferbereite Bethätigung der Gemeinden Hoyer und Westerland sowie der Direktion der Nord⸗ seebäder auf Sylt, die Grunderwerbskosten für die neue Strecke aufzubringen bezw. sicherzustellen und somit die letzte Schwierigkeit für den Bau der genannten Strecke zu beseitigen. Nicht allein, daß von der Gemeinde Hoyer 30 000 S, von der Gemeinde Westerland und der Direktion der Nordseebäder auf Sylt je 35 000 M gezeichnet wurden, sondern es verpflichteten sich die beiden Letzt genannten außerdem, für etwaige Mehrkosten des Grunderwerbs zu gleichen Theilen aufzukommen. Nach dieser günstigen Fortentwickelung der Angelegenheit soll nunmehr mit den Arbeiten zum Bahnbau sogleich begonnen und dieselben so gefördert werden, daß Lie Eröffnung der Babnstrecke Tondern —Hoyerschleuse, wenn nicht zum Beginn der Saison, so doch zum Juli d. J. zu erwarten steht. Besonders die zahlreichen, theils mit großer Kinderschaar und vielem Gepäck anrückenden Hunds⸗ tagferien⸗Gäste werden es mit Freuden begrüßen, wenn sie theils von Hamburg, theils von noch weiter her im direkten Wagen nach Hoyer— schleuse befördert werden können, wo ihnen ein zu errichtendes be— quemes Empfangsgebäude bis zum Abgang des sie in 17 Stunden nach Munkmarsch, dem Hafenplatz Sylts, führenden Schiffes an genehmen Aufenthalt bieten wird. Von da fährt man in kaum t Stunde mit der Dampfbahn nach Nordseebad Westerland.

Adenau (Rheinprovinz), 13. März. Gestern Abend 7 Uhr 55 Minuten wurde, wie die „K. 3“ mattheilt, hier bei sternklarem, wolkenlosem Himmel eine Meteor-Erscheinung in der Richtung von Adenau über Reifferscheidt (Kreis Adenau) wahrgenommen. Ein anfänglich hellweißer, schmaler, dann immer breiter werdender und zuletzt ins Gelbe verschwindender Lichtstreifen löste sich am Hortzont über Reifferscheidt in verschiedene strahlen⸗ förmige Lichtbündel auf, die, ing Gelblich-Grünliche schillernd, schließ⸗ lich in Grün übergingen, gleichsam als wenn ein Shrapnell platzte. Heute Morgen zeigte die aufgehende Sonne einen Hof, wie er bei dem Monde häufißz wahrnehmbar ist; in dem Hof waren drei hellgelbe Scheiben zu sehen; ein kleinerer Theil des Hofes war durch vorliegende Berge verdeckt.

Straßburg i. E. Der im Jahre 1518 in Seven im Kreise Thann geborenen Hebamme Fr. Helene Victorine Bindner, geborenen Gebel, welche seit dem Jahre 1836, also nunmehr über Id Jahre in ihrem Heimathtsorte altz Hebamme thätig, ist durch Ihre Majestät die Kaiserin und Königin in Anerkennung ihrer langjährigen, treu geleisteten Dienste eine goldene Brosche ver⸗ liehen worden.

Sal˖zburg, 17. März. Am 2. April d. J. findet österreichischen Blättern zufolge die Tracenrevision bezüglich des Projekts der Salz— burger Eisenbahn⸗ und Tramway⸗Gesellschaft und der Stadtgemeinde Salzburg zum Bau einer Seilbahn nach der Festung Hohen saljburg statt.

London. Wie telegraphisch in Nr. 57 des R. u. St.. A.“ gemeldet wurde, hat sich im Kanal La Manche ein interessantes Ereign ß voll⸗ zogen; die Vollendung des Telephonkabels zwischen Paris und Londor. Im Jakre 18389 wurde, wie die Nat. 3. schreibt, das Unternebmen zur Herstellung diefer unterseeischen Telephon⸗ verbindung begonnen und am letzten Sonnabend spät Abends der letzte Theil der Arbeiten, die Landung des Kabels an der englischen Küste in St. Margarets Bai, beendet. Das unterseeische Kabel er streckt sich über eine Entfernung von achtzehn Seemeilen, während die Entfernung zwischen Paris und London überhaupt etwa 230 Meilen beträgt. Die telexbonische Verständigung zwischen Paris und London soll obne Schwierigkeiten sein. Die amtliche Eröffnung der Linie wird erst im April erolgen, da zuvor das Telephonkabel noch einmal in seiger ganzen Länge einer gründlichen Unterfuchung unterzogen werden soll.

London, 16. März. Der Hamburg Amerikanische Dampfer Suevia“, dessen Maschine am letzten Montag während des Orkans auf der Höhe von Start Point in Unordnung gerathen war, lief, wie in Nr. 65 des ‚R. u. St.“ A.“ gemeldet, am Sonnabend Morgen ohne Beistand in Plymouth ein. Die Suevia war, wie die .A. C.“ berichtet, am 5. März -von New- Jork abgefahren und hatte auf der Fahrt über den Atlantischen Ozean durchgängig schönes Wetter gehabt. Bei der Einfahrt in den Kanal aber hatte das Schiff Schnee und Hagelwetter und starken Oststurm zu bestehen. Am Montag Nachmittag um zwei Uhr ging der Niederdruckeylinder in Stücke und die Pistonstange krümmte sich. Die Suevia war zur Zeit nur achtzig englische Meilen von Start Point ent fernt. Zum Glück wandte sich das Schiff gegen Süden, indem es sonst wahrscheinlich in der Start Bai gescheitert wäre. Es wurde ein weiteres Segel ausgespannt und die Suevia trieb bis Freitag Vachmittag den Kanal nach Westen hinunter. Dann gelang es den Ingenieuren, den geborstenen Cylinder zu entfernen und mit einem das Schiff weiter zu treiben. Am Dienstag hatte das Unwetter seinen Höhepunkt erreicht und Kapitän Ludwig hatte genug mit der „Suevia. zu thun, als er einem großen Schooner, welcher bereits ein vollständiges Wrack war, begegnete. Derselbe hatte alle Boote ver—⸗ loren und lag schon so tief im Wasser, daß er den über ihn herein brechenden Wellen keinen Widerstand entgegenzusetzen vermochte. Die Suevia“ näherte sich ihm bis auf 200 Jards und Kapitän Ladwig wollte, ungeachtet des hohen Seegangs, ein Boot mit Mannschaften aussetzen, um einen Rettungsversuch zu machen, als ein zweiter Dampfer, der „Adirondack“, in Sicht kam. Derselde steuerte auf die Suevia“ zu und bot ihr wiederholt Hülfe an. Kapitän Ludwig lehnte dieselbe indeß jedesmal ab und erwiderte, daß der Schooner des Beistandes bedürfte. Der Dampfer wandte sich darauf dem Segelschiff zu, welches jedoch die angebotene Hülfe nicht annehmen wollte. Der „Adirondack“ entfernte sich schließlich, nachdem er für die Mannschaft des Schooners ein Rettungsboot zurückgelassen hatte. Kapitän Ludwig ist der Ansicht, daß der Schooner mit Mann und Maus untergegangen ist. Der Montagssturm war, wie er sagt, der schlimmste, welchen er je mitgemacht hat. Bewunderungswürdig war das Benehmen der Fahrgäste.

London, 17. März. Auf die furchtbaren Schneestürme der letzten Woche ist in Cornwallis und Devonshire starker Regen gefolgt, welcher das Gute hatte, daß der Eisenbahnverkehr schnell wieder in Ordnung kam. Während der Schneetage waren, viele Orte von allem Verkehr mit der Außenwelt ab— geschnitten. In Helston, Cornwallis, konnte letzte Woche von Montag bis Sonnabend kein Brief und kein Telegramm befördert werden. Die westlich von Penzance gelegenen Fischerdörfer Penbuth und Porthgwarra mußten sich auf Booten Lebensmittel von Penzance kommen lassen. Am Sonnabend fuhren Wagen mit Mehl und Krämer⸗ waaren nach St. Just, wo die Leute vielfach Nichts mehr zu essen hatten. Einige hatten seit drei Tagen kein Brot mehr im Hause gebabt. In Dartmoor liegt der Schnee noch immer mehrere Fuß hoch. In Ost⸗Devonshire herrschte am Sonntag große Kälte und in Nord⸗Wales gab es neues Schneewetter.

London, 19. März. Nach einer Meldung des ‚Reuter'schen Bureaus. auß Hibraltar stieß laut Meldung des. W. T. B. der englische Dampfer „Utopia“, von Triest nach New⸗Jork mit oo italientschen Auswanderern unterwegs, in der Bucht bei einem Südweststurm mit den englischen Panzerschiffen „Anson“ und Rodney“ zusammen und sank. Etwa 500 Personen, darunter Frauen und Kinder, sollen das Leben eingebüßt haben; die Schiffs mannschaft soll gerettet sein. Sämmtliche im Hafen von Gibraltar liegenden Kriegsschiffe, darunter die schwedische Korvette Freya“, setzten Boote zur Rettung der gefährdeten Personen aus. Die Rettungs“ boote konnten wegen des starken Sturmes an die „Utopia“ nicht herankommen und mußten sich begnügen, die von den Wellen Fort— gerissenen aufzusuchen. Die Mannschaften der englischen und schwe—⸗ dischen Boote wetteiferten mit einander in den Bemühungen, die Ertrinkenden zu retten. Die Panzerschiffe ließen elektrisches Licht auf die See fallen. Unter den Ertrunkenen befinden sich zwei englische Seeleute von einer Schaluppe des englischen Panzerschiffes Immor⸗ talits', welche an die Felsen geschleudert wurde. Mehr als 180 Personen wurden von den Schiffen aufgenommen; Andere wurden ans Land gesetzt, wo sie vorläufig in den Hospitälern unter gebracht sind. Bis jetzt sind 318 Personen als gerettet gemeldet, und 50 Todte aufgefunden.

St. Petersburg, 14. März. Der „Köln. Ztg.“ wird ge⸗ schrieben: Gestern fand die feierliche Bestattung der Wär terin (Njanje) Alexander's III, der Engländerin Fr. Strutter, statt. Fr. Strutter trat vor 46 Jahren als Wärterin zu dem neugeborenen Großfürsten Alexander (gegenwartig regierenden Zaren) in den Dienst und entledigte sich ihrer Aufgabe so vorzüglich, daß sie später dieselbe Thätigkeit bei den anderen Brüdern des Kaisers, den Großfürsten Wladimir, Alexis, Sergei und Paul, zur größten Zufriedenheit der Kaiserlichen Eltern ausfüllte. Die Prinzen gewannen die Engländerin außerordentlich lieb, sie erfreute sich auch der besonderen Anhänglichkeit Alexander's II. und seiner hohen Gemahlin. Der gegenwärtige Kaiser trug seiner Wärterin eine ganz besonders zärtliche Anhänglichkeit ent⸗ gegen und besuchte die alte Dame häufig im Winterpalast, wo ihr eine schöne Wohnung eingeräumt war und sie auf Kaiserliche Kosten verpflegt und mit allen Bequemlichkeiten, ja jeglichem Luxus des Lebens versehen wurde. Der Kaiser und seine Brüder folgten dem Trauerzug zu Fuß, die Kaiserin und die Großfürstinnen in Kutschen.

Jerusalem. Nach einer Statistik des Johanniter ⸗Ordens hat der „Schl. 3. zufolge das hiesige Hospiz des Ordens im Laufe des Jahres 1890 142 Gaͤste aufgenommen. Davon waren 97 Gäste erster tlasse, d. h. solche, welche dem galß n die baaren Auslagen für ihre Ver- pflegung erstattet haben. In der zweiten Klasse genossen 45 Reisende unentgeltlich Kost und Verpflegung. Die Gesammtausgaben des

ospijes im Jahre 1890 betrugen 37 578 Piaster. Der Zuschuß aus , . des Johanniter⸗Ordens betrug 9620 Piaster oder etwa 1443

Chieago. In Chicago wüthet nach einer Mittheilung der .A. C.“ gegenwärtig eine Influenza⸗ Epidemie. Die Ge⸗ sundheitsbeamten schaͤtzen die Zahl der von der Krankheit Grariffenen auf 50 000. 100 Briefträger, der zehnte Theil der Schutzmann schaft und der dritte Theil der Feuerwehr leiden an der Krankheit und . Die Influenza hat auch Viele schon binweng— gerafft. .

.