1891 / 70 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Mar 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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bevorzuge.

Graf Frankenberg: Daß auf diesem Gebiete ein einheitliches Vorgehen der Behörden nothwendig sei, sei anerkannt Durch den ge⸗ meinsamen Erlaß des Ministers für die Landwirthschaft und des Mi= nisters für die öffentlichen Arbeiten vom 22. Januar 1889 sei schon erreicht worden, daß im vergangenen Jahre die Schutz maßregeln gegen die Hochwassergefahr und namentlich gegen die Eisganggefahr in einer Hand gelegen Hätten und die Gefahr deshalb auch glücklich vermieden werden sei. Der Weg, der mit diesem Erlaß eingeschlagen sei, müßsse weiter verfolgt werden, bis man das Ziel erreicht kabe. Aber erst eine Central⸗Wasserbehõrde werde segensreich wirken können. Man babe zwar eine ganze Reihe von Gesetzen über die Wasserverhaͤlt⸗ nisse und babe sich auch im vorigen Jahre noch mit dem Notb- gesetz über die nichtschiffbaren Flüsse in Schlesien beschäftigt, welches den großen Nothständen in Schlesien abbelfen solle. Dieses Gesetz sei aber, nachdem das Abgeordnetenbaus dasselbe zweimal be bandelt habe, vom Herrenhause abgelehnt worden. Dann babe man jüngst wieder ein Gesetz über die Regulirung der Wupper erhalten; das seien alles dankenswerthe Schritte auf diesem Gebiete, aber man müsse ein allgemeines deutsches Wasser⸗ recht schaffen. Was man bis jetzt habe, sei keine einheitliche Fluß⸗ regulirung, sondern überall sehe man nur Flickwerk und Stückwerk; das jetzige System der Wasserbauten zu schützen gegen die Hoch wassersgefahr und die Eisgänge sei untauglich; die in den kleinen okerschlesischen Gebirgsflüssen errichteten Stauwerke würden vom ersten Hochwasser fortgerissen. So habe man in Oberschlesien einen Dammbruch nach dem anderen gehabt. Durch die jetzige Art der Damm anlagen werde das Bett der Flüsse immer mehr gehoben, sodaß die Flüsse schließlich höher lägen als die Umgebung und nur durch die Dämme gehalten würden. Sehr empfehlenswerth seien die in dem Buche von Gerson, „Wie es hinter unseren Deichen aussehen müßte“, gemachten Vorschläge. Die Ueberschwemmungen erstreckten sich immer nur auf kurze Zeit; wenn man also das Wasser auf kurze Zeit zurückbalten und beherrschen könnte, sei man die Ueberschwemmungen los. Wenn erst eine große Menge Wasser zusammengeströmt sei und den Fluß herunterkomme, sei es nicht mehr zu beherrschen. Ein allgemeines deutsches Wasserrecht erweise sich daher als durchaus nothwendig. Ein Staatevertrag mit Desterreich

könnte die Verhältnisse der oberen Oder regeln. Ein solcher Ver— trag wäre besser als der Handelsvertrag. In Holland sei für diefe Dinge besser gesorgt. Der frühere Staats-Minister von Lucius habe bereits das Ziel vorgezeichnet. Nur eine große Bebörde könne diese Aufgabe lösen; bei der jetzigen Zersplitterung der Kompetenzen inner— halb der Regierung auf dem Gebiete der Wasserbau⸗Angelegenheiten komme man nicht zum Ziel. Man möge deshalb seinen Antrag oder

den der Kommission annehmen.

Herr von Woyrsch: Das Traurigste sei, daß das. was die Herren Wasserbautechniker sagten, für alle Anderen ein Dogma sei. Man beziehe sich immer darauf, der Techniker habe es gesagt, und lasse es dabei bewenden. Man möge den Kommissionsantrag an— nehmen, das werde der Wohlfabrt des Landes dienen. Der Fonds für die genossenschaftlichen und kommunalen Flußregulirungen sei kein

Melioralions⸗, sondern ein Verschlechterungsfonds.

Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:

Meine Herren! Ohne mich auf eine weitläufige Diskussion des vorliegenden Antrages einzulassen, möchte ich zur Erwägung stellen, ob vielleicht bei den diesmaligen Kommissionsanträgen derselbe Druck fehler oder Schreibfebler vorliegt, den der vorjährige Herr Referent,

das damalige Mitglied des Hauses, Excellenz Miquel, hervorgehoben hat; der Graf Frankenberg sagt, es solle der Königlichen Staats— regierung zur Erwägung übergeben werden, ob die Bildung u. s. w. nothwendig sei. Hier werden positiv zwei Behörden in dem Antrage der Kommission schon gefordert. Ich glaube nun, daß die Staatsregierung mit dem Kommissionsantrage eigentlich in ihren bereits stattfindenden Erwägungen nicht wesentlich gefördert werden wird. Die Nr. 1 beschränkt sich auf Stromgebiete, das sind, wie ich annehme, unsere großen Flüsse, also Rhein, Elbe oder Weichsel und Alles, was dazu gehört; es ist aber vollständig im Zweifel gelassen, soll die Behörde alle Details entscheiden und regeln bis auf den kleinsten Graben, der in ein Flußgebiet entwässert? Es soll eine

Centralbehörde geschaffen werden. Ob diese als eine ausführende ge⸗ dacht ist, ob sie bloß eine begutachtende Behörde sein soll, wie es bei früheren Verhandlungen gefordert ward, das geht Alles aus dem An— trage nicht hervor, er ist zu allgemein gestaltet, sodaß, wenn wir an die praktische Ausführung herangehen, von dem Antrage nichts übrig bleibt, als ein allgemeiner Ausdruck des Unbehagens und der Un— zufriedenheit, welche heutzutage auf dem Gebiet des Wasserwesens in weiten Kreisen herrschen.

Es ist ganz ohne Frage so, wie es mein Herr Vorgänger in den vom Herrn Grafen von Frankenberg vorgelesenen Worten ausgesprochen hat: die Wasserfrage ist für unsere ganzen Verhältnisse des Handels, der Industrie und der Landwirthschaft eine der wichtigsten, die es überhaupt giebt. Es ist zweifellos längere Zeit hindurch dieser An— gelegenheit vielleicht nicht die Aufmerksamkeit zugewandt worden, die sie in neuerer Zeit in Folge der eingetretenen Kalamitäten erhalten hat. Wir können uns aber nicht verhehlen, daß wir durch unsere Organisation, durch menschliche Machenschaften überhaupt nicht aus⸗ kommen gegen Fügungen und Schickungen des Himmels und der höheren Macht, wie sie in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Ueberschwem mungen eingetreten sind. Die Regierung hat diese Frage ihrerseits ebenso ins Auge gefaßt, wie es Seitens der Häuser des Landtages geschehen ist; es schweben Verhandlungen sowohl über die Verbesserung der bestehenden Behördenorganisation als über eine neue Redaktion des Wassergesetzes. Aber die Schwierigkeiten treten erst zu Tage, wenn man in die Sache eindringt. Ein Gesetz zu machen über eine Neuordnung der Wasserbebörden resp. die ganze Verschiebung der Kompetenzen, wird nicht so leicht von Statten gehen, und ich glaube kaum, ohne mir ein abschließendes Urtheil erlauben zu wollen, daß es möglich sein wird, im Wege der Behördenorganisa—⸗ tion etwas Rützliches zu schaffen, bevor die Wasserrechts frage er= ledigt ist. Diese Frage bietet große Schwierigkeiten schon bei den verschiedenartigen Verhältnissen in einem so großen Gebiet wie Preußen und in noch weit böherem Grade im Deutschen Reich.

Wenn exemplifijirt worden ist auf die guten Verhältnisse in Holland, daß dort eine Central Wasserbehörde existirt und Alles aufs Beste regelt und leitet ja, meine Herren, wie einfach liegen die Verbältnisse in Holland gegenüber unseren Ebenen und Gebirge verbältnissen, während dort im Ganzen gleichartige Verhältnisse in einem viel kleineren Lande als Deutschland existiren.

Ich möckte noch ein Wort sagen zum Schutze der angegriffenen Herren Techniker. Ich kann hervorheben, daß seit Jahren und seit⸗ dem überhaupt das öffentliche Interesse in weiterem Umfange auf die Ordnung der Wasserangelegenheiten gelenkt worden ist, Seitens des jLeßigen Hern Leiters des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten bei der Bearbeitung aller Projekte in vollstem Umfange den konkurriren⸗ den landwirthschaftlichen und Fischerei⸗Interessen Rechnung getragen wird.

wirthschaft gebracht habe, auf Kesten der Landwirthschaft wiederum Wenn aber Klagen geführt werden und mit Recht über die beftehenden Verbältnisse in unseren Flußgebieten, so darf man doch Eines nicht außer Augen lassen. Wer am Strome wohnt, hat doch recht erhebliche Vortbeile gegenüber den Höhenbewohnern, aber er muß naturgemäß auch die Nachtheile, die nun einmal mit der An⸗ siedelung im Ueberschwemmungsgebiet verbunden sind, mit in den Kauf nehmen. Es ist allerdings hart, wenn man von Ueberschwemmung betroffen wird, aber es ist nicht möglich, daß die Gesammtheit der Staatsangehörigen für alle Ueberschwemmungsschäden eintritt.

Ich bin in meiner Stellung wirklich in einer etwas schwierigen Lage; von der einen Seite das haben Sie ja eben noch gehört heißt es: Reguliren Sie um Gottes Willen nichts, ebe nicht die Flüsse von unten auf, sei es von der Nordsee oder der Ostsee her, so breit regulirt sind, daß sie alles Wasser aufnehmen können, was je

für Landwirthschaft über die den Technikern gemachten Vorwürfe gegenüber bemerke er, daß es ja nicht üblich sei, Technikern schroff gegenüberzutreten, aber in diesem Fall sei es durch das Verhalten der Techniker veranlaßt worden. Wo ein Wasserbautechniker amtlich auf⸗ trete, trete er mit einer so brutalen Mißachtung der Laien auf, daß die Gegnerschaft nothwendiger Weise darauf erwidern müffe. Be⸗ sonders wünschengwerth wäre es, wenn die Herren Techniker be⸗ scheidener wären Männern gegenüber, die auf eine langjährige Er⸗

fahrung zurückblicken könnten.

Präsident Herzog von Ratibor; Der Ausdruck brutale Mißachtung! in dem Zusammenhang, in dem ihn der Referent

gebraucht habe, sei nicht parlamentarisch.

Danach wird der Antrag des Grafen Franken—

berg angenommen.

Damit ist die Tagesordnung erledigt. Schluß nach 3 Uhr.

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Lust hat herunterzulaufen; damit bört jeder Fortschritt auf dem Andererseits werden im Staatshaus⸗ balts / Etat doch lediglich auch auf Andrängen derjenigen, welche ein Interesse an diesen Angelegenheiten haben, der Staatsregierung Mittel zur Disvosition gestellt, um genossenschaftlich Flußkorrekturen und Regulirungen zu betreiben. Ich kann hier einschalten, wenn ich kurz Gelegenheit hatte, hervorzuheben, daß unser Waldschutzgesetz wenig praktisch geworden ist, daß das von dem Herrn Grafen von Frankenberg genannte Wassergenossenschaftsgesetz von 1879 recht erfreu⸗ liche Fortschritte gezeitigt hat. Wenn ich mich recht entsinne, so sind seit dem Jahre 1880 mindestens 700 bis 750 Wassergenossenschaften gebildet in allen Theilen des Landes, welche dort zur Zufriedenheit und zum größten Theil segensreich wirken, welche aber alle nicht existiren würden und nicht würden existiren können, wenn dem Verlangen des Herrn von Woyrsch Rechnung getragen würde. Es würde damit Alles stillstehen, und auch heute von einem Theil der schlesischen Be—⸗ wohner hören die Wünsche und dringenden Ansprüche auf die Be⸗ förderung der sie interessirenden Flußregulirung nicht auf, während von anderer Seite ebenso dringend gefordert wird, es solle garnichts mehr auf diesem Gebiete geschehen. Ich komme noch mit einem Wort auf die Herren Techniker zurück. Die Techniker haben alle Wassermeliorationen nicht etwa aas eigenem Antrieb gemacht, sie haben vielmehr die Mehrzahl dieser Unternehmungen projektirt und demnächst ausgeführt an der Hand und unter dem Beirath derjenigen Leute, welche ein Interesse zur Sache hatten. Ich glaube, es ist nicht wohlgethan, wenn wir in Verhält— nissen, die wir Alle beklagen, die aber überhaupt zum größten Theil herbeigeführt sind durch Ursachen, auf die wir keinen Einfluß haben, Verhältnissen, die ganz außergewöhnlich sind, immer nach einem Schuldigen suchen. Daß überhaupt einmal ein Techniker auch Etwas nicht richtig projektirt und Etwas in die Brüche gebt, ist zweifellos, aber im Großen und Ganzen in der Art den Stab zu brechen über die Kenntnisse unserer Techniker, wie es jetzt beliebt wird, ist ent⸗ schieden falsch. Richtig ist, daß der Schwerpunkt unserer Thätigkeit, soweit die staatliche Fürsorge in Betracht kommt, längere Zeit vor⸗ zugsweise in der Ausbildung und Benutzung der Techniker für Schiff⸗ fahrtszwecke sich bethätigt hat. Meine Herren, auf diesem Gebiet, das kann keine Frage sein, ist Vorzügliches und Hervorragendes ge⸗ leistet. In der neueren Zeit und seit einer Reihe von Jahren tritt das Interesse für die Landwirthschaft mehr und mehr in den Vorder grund, und es werden Techniker herangebildet, sogenannte Meliorations- techniker, welche sich vorzugsweise mit der wirthschaftlichen Bedeutung des Wassers befassen und mehr und mehr herangezogen werden können für die Nutzbarmachung des Wassers zu Landeskulturzwecken. Man soll nicht die Schuld allein auf die Techniker werfen; Wasserregulirung und Flußregulirung wird nicht bloß in neuerer Zeit, sondern seit Jahrhunderten betrieben, und viele der großen Anlagen, welche bestehen, sind nicht aus der neueren Zeit, sondern sind uns über— kommen von unseren Vätern und Vorfahren, und wenn bei diesen Anlagen Mängel vorhanden sind, so soll uns dies ein Antrieb sein, es besser zu machen. Das Bessere wird nicht sowohl nur durch bloße Organisationsveränderung geschaffen werden, sondern dann erst, wenn die Ueberzeugung von der Verwendbarkeit der unser Vaterland durch⸗ ziehenden Wasserläufe zu den verschiedensten Landeskulturzwecken Ge⸗ meingut weiterer Kreise geworden ist, und durch umfangreiche Thãtig⸗ keit gerade auf diesem Gebiet der Kreis der sich für diese Angelegen— heiten interessirenden und besähigten Techniker wächst. Die Annabme des Kommissionsvorschlages zur vorhandenen Mißstände Es sei, um gegen ie Reihe von Wafsfer⸗ vorgeschlagen.

Gebiete der Wasserkultur auf.

Sennbutter 102 105 , S8 92 MS, Galizische 75

Vereinsbank wurde der vom Dividende von vier Prozent zugestimmt.

In der Generalversammlung der Westfälischen Bank in Jahr 1899 aufgestellte Bilanz sowie ilung einstimmig genehmigt und dem t Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths wurden wiedergewäblt und an Stelle des verstorbenen Rittergutsbesitzers W. von Borries Bansi, Bielefeld, gewählt. heute ab zur Auszahlung. Die Subskription von funfzig Millionen 35prozentiger amortisabler Hamburgischer Staats- Anleihe erfolgt, wie W. T. B. berichtet, am 25 d. M. zu 96 80.

Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen‘, Zeitschrift des Landes gewerbvereins, hat in der Rr. 12 vom Mäcz 1891 folgenden Inhalt: Die Braunkohlenindustrie im Großherzogthum Hessen. Verzeichniß der Votlesungen, Uebungen und Praktika, welche im Sommer⸗Semester 1891 in den sechs Fach⸗˖ abtheilungen der Großherzoglichen Technischen Hochschule zu Darm— stadt gehalten werden. Aus den Ortsgewerbvereinen. Friedberg. Rüssels heim. Literatur.

Bielefeld wurde die für das die vorgeschlagene Gewinnverthe Vorstande Entlastung ertheilt.

Graf Brühl: Beseitigung der in dem Wasserbauwesen

hieße den Teufel durch Beelzebub austreibe Willkür der Techniker geschützt zu sein, eine parlamenten Kommission Parlamenten r jzusammenkämen, und Kenntniß verfügten, stets die nur gering. der Oderregulirung ein Fehler gemacht, so werde er bei der Weichsel tze stehe eben wieder der Techniker, oren verdient habe. wenn man an die Regierung Forderungen zu befriedigen ist nicht das Raisonniren

wiederholt, denn an der Spi der sich an der Oder die Sp eine mißliche und hinzufüge:

Es sei überhaupt

diese Forderungen ist die Regierung Heiterkeit.) zu können, ihm gehe

dem Vor⸗

also, der Einstimmigkeit Kommissionsvorschlag auf d ren Seite nicht weit genug. schlag zustimmen können, so müßte diefer ein genau ausgearbeitetes Programm enthalten, es müßten Bestimmu von wem die Laien ernannt oder gewählt hältniß ibre Zabl zu der der Techniker stehen müsse er gegen den Kommissionsvorschlag stimmen. Freiherr von Stumm: Der sei das Schooßkind der Gesetzgebu tages, so wüßte er, daß die Industrie schützen müsse, knabe behandelt werde.

nicht beitreten einen Seite

ngen Larin enthalten sein, in welchem Ver⸗ solle u. dgl. jetzt

Referent habe gemeint, die Industrie äre er Mitglied des Reichs die In sich mit allen Kräften da. daß sie nicht von allen Seiten als Prügel⸗

Carolath: und Mythenbildung gleich statire er, daß die Beseitigung der dies maligen Oder nicht dem Verdienst des Wasser⸗ dern daß dies das Verdienst der Oder der Inspektor angekommen sei, um d Eisstockung zu begegnen wäre,

wegung gesetzt. Wie ihm (dem Grünberg mitgetheilt worden se sorgniß geherrscht, und viel habe nicht ähnliche Katastrophe eingetreten wãre,

ron vornherein entgegenzutreten, ; Eis versetzung an der Bauinspektors zuzuschrelben sei, son⸗ selbst sei; an demselben Tage, an dem ie Mittel anzuordnen, mit denen der habe sich das Eis von selbst in Be—⸗ Redner) von Einwohnern des Kresses dort einige Tage große Be⸗ gefehlt, daß dies Jahr eine wie vor einigen Jahren in

Graf von Frankenber schaft und auch Graf Brüh wendungen erhoben, nehme er sei Prãsidenten, darüber abstimmen Referent von Klitzing:

Nachdem der Minister für Landwirth⸗ egen den Kommissiongborschlag Ein. nen Antrag wieder auf und bitte den lassen zu wollen.

Den Ausführungen des Ministers

Sandel und Gewerbe.

Berlin, 20. März. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz) Butter: Hof, und Hieb r schaftsbutter Ia. 110—- 112 66, Na 107 - 159 6s, IIa. —, do. abfallende 100 = 106 46, Land, 38 82 66, Pommersche 90-993 A*, Polnische 88 51 , Bater. do. Landbutter 85—- 90 46, Schlesische 3502 8 S6 Margarine 40 - 0 M Fäse: Schweizer, Emmenthaler 93— 98 S6, Bayerischer 75 80 und Westpreußischer Ia. 7278 M66, do. a 635— 70 80 90 4, Limburger 40 - 46 1½, Quadratmagerkäfe J do. Ila 12 - 16 M Schmalz:

Frankfurt a. M., 20. März. (W. T. B) Wie der Generalanz.“

meldet, findet die Generalpersammlung der Hessischen Ludwigs bahn am 4. April d. J. statt. Die Dividende ist vom Ver waltungsrath auf 45 Y festgesetzt.

Leipzig, 20. März. (W. T. B.) Kammziug Termin

handel. La Plata. Grundmuster B. vr. März 4,35 A6, vr. April 4,35 S, pr. Mai 4,35 (, pr. Juni 4374 M1, pr. Juli 4,373 60 . ö 9. pr. k 4,423 4A, pr. Oktober 4,427 S 1. November 4,45 M, pr. Dezember 4.45 6s, pr. Januar 4,15

Umsatz 100 000 kg. Ruhig. ö ö.

Wien, 20. März. (W. T. B). Wie die Pressen meldet,

werden demnächst im Handels ⸗Ministerium Verhandlungen mit der Böbmischen Nordbahn wegen der Ran ite fe ,, ng! nnn beginnen und wird die Verwaltung der Bahn dabei die Erhöhunz der vertrag mäßigen Einlösungsrente anstreben. Gleichzeitig mit einer Investitions⸗ Anleihe soll die Konversion in 37,0 Soldyriori—⸗ täten durchgeführt werden. z

London, 20. März. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗

ladung angeboten.

WManchester, 20. März. (W. T. B.) 12 Water Taylor 63,

zor Water Taylor 85, 20 Water Leigh 7, Ior Water Clayton 32 Mock Brooke 83, 40r . , 40er Medio Wilkinson 8ö, z32r Warpcops Lees Sz, 36x Warpcops Rowland S*, Ur Double Weston z, 60r Double Courante Qualität 123, 32 116 vards 16 X 16 grey Printers aus 32 ½416r iö5. Fest.

Glasgow, 20 März. W. T. B.) Die Vorräthe von

Roheisen in den Stores belaufen auf 535 267 Ton? Sad 5g Tons im vorigen Jahre. . ,

Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 31

gegen 89 im vorigen Jahre.

St. Petersburg,. 20. März. (W. T. B.) Das morgen zur

Ausgabe gelangende Gesetzblatt wird die Verordnungen ver⸗ öffentlichen, betreffend die Kündigung der 5prozentigen Bank- billets dritter, vierter und fünfter Emission, sowie der 1888 nicht vrolongirten Bankbillets erster Emisfion im Sesammt · Nomina betrage von 184.1 Millionen Rubel zum 15. Juni 1891, sowie betreffend die Emission der dritten 4p ro— zentigen inneren Anleihe im Nominalbetrage von 154 Millionen Rubel, deren Zins lauf an demselben Tage beginnt. Die Inhaber der gedachten Bankbillets (önnen an Zahlungsstatt Obligationen der neuen Anleihe in gleichem Nominalbefrage Plus 8 pro hundert Rubel Nominal baar nebst Zinsen für die Bankbillets ver 15. Juni er— halten. Die Bedingungen der dritten inneren Ärleiße find mit

denjenigen der letzten inneren Anleihe gleichlautend. ie Realisirun bade rr. id ent. he gleichlautend. Die Reaiifirung

Die „Nowoie Wremja“ klagt über außergewöhnlichen Frachten

mangel in Sekastopol. Ein framzöstscher Dampfer habe dort acht Tage vergeblich Ladung gesucht und fei bann Teer ausgelaufen.

New Jork, 20. Mär. (W. T. B.) In einer Unterreßung,

welche ein Vertreter der „New⸗NYork Tribune mit dem Direktor der Münze hatte, erklärte der Letztere, daß die Präfidenten der großen Banken, die hervorragendsten Kaufleute, fowie die öffentliche Meinung das Verbot des Schatzam ts der Ausfuhr von Goldbarren billige. Das Schatzamt werde auch in Zukunft

in gleicher Weise den europälschen Ländern gegenüber handein und die Ausfuhr von Gold nicht beguͤnstigen. geg handeln un

Im Ganzen wurden 1025 660 Boll. aus der Münze für den

Export zurückgezogen. Dieser Betrag wurde in Eagles, Half⸗ Gagles und. Double. Eagles geliefert. Das Schatzamt der— wei gerte heute den Umtausch von Goldbarren im Werthe von

döo Go0 Dollars gegen gemünztes Gold. Vie Nachfrage n für den Export dauert fort. ; e Nachfrage nach Barren

New-⸗JYork, 20. März. (W. T. B.) Baumwollen⸗

, , , ,, . ö roßbritannien . 6 Kontinent 32 090 Ballen. Vorrath gos d Vanen k

Philadelphia, 20. März. (W. T. B) Die Behörden

haben die hiesige Keystone⸗Nationalbank geschlossen, weil die Reserve unter die geletzlich vorgeschriebene Höhe gefunken ift: in der Bunk befinden sich Depositen im Werthe von 1 400 00 Dollars, darunter 400 009 Dollars stadtische Depofiten. Wie verlautet, würden die Einlagen voll zurückgezahlt werden.

Preußische 0 - 93 6, Netz brücher

4, do. Oft⸗ S6, Holländer a. 22 - 26 , ines, in Deutschland raffinirt . . 18 , n. reines, in Deutschland raffinir 45 S, Berliner Braten 45 = 49 6. Fett, in Amerika raffinirt 38 40, 6 41,569 - 42,50 S6 Tendenz: Butter: Für feine Butter blieben Preise behauptet. Landbutter besser bezablk. Schmalz: steigend.

In der gestrigen Generalversammlung der Königsberger Verwaltungsrath vorgeschlagenen

in Deutschland raffinirt

tries in Eckendorf wurde Hermann Die Dividende von 64 Jο gelangt von

2 . ——

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Mm 70.

Etatiftik und Volkswirthschaft.

Die privaten Gebäude in Preußen insbesondere.

Von den 7 261 833 Gebäuden im privaten Besitz, welche auf Grund der Materiallen der Gebäudefteuer Fevisioön von 1878 im preußischen Staat ermittelt wurden, waren 3 128 231 Wobngebände, wäbrend 355 758 gewerblichen Zweden dienten; hierbei sind 49 298 Wohngebäude mit gewerblichen Baulichkeiten beiden Gruppen zugejählt worden. Die für sich allein selbständig beftebenden sonstigen Gebäude und Baulichkeiten, welche nicht den beiden vorftebend beseichneten Zweden dienen, fetzen sich jusammen aus 790 394 Scheunen, 1 347 304 Ställen, I9g3 457 Scheunen mit Ställen. 405 257 anderen Wirthschaftggebäuden, 20 ooo Schuppen, 89 727 Holzftällen, 31 436 Abtritten, 12 528 Ein. und Thorfahrten, 7684 Gartenbäusern, 83552 Bienenhäusern, 2ͤß52 Backöfen, A4 Badehäusern, 13568 Baracken. Buden oder Hütten, Brunnenbäusern, 32 Erbbegräbnissen, 7 Fabrstüblen und Förder. sbürmen, 1256 Geflügel bäusern, 2707 Gewächs und Treibbäusern, 540 Hallen, 32 Kapellen, 59 Müllgruben, 288 Privatkegel bahnen, 48 Reit bahnen, 41 Ruinen und Burgen, 104 Schornsteinen, 120 Thürmen, 44 Treppenhäusern, 13 Turnhäusern und 5321 anderen Gebäuden und Baulichkeiten verschiedener Art. Auch die letztgenannten würden sich zum größten Theile noch auf die vorher erwähnten Gruppen ver ibeilen, wenn eine soweit gehende Speziallsirung schon bei der Aus- zäblung in Betracht gezogen worden wäre. Auch diese Zahlen hieten für fich wie in ihrer Vertheilung auf die Landestheile ein hbobes Interesse, wie denn beispielsweise die in der Provinz Sachsen ermit- Felten 1659, d. h. 84 9 sämmtlicher im Staate vorhandenen beson⸗ deren Geflügelhäuser auf die Ausdehnung und Gestaltung der Hühner zucht in dieser Provinz bindeuten. . ö ;

Vergleicht man die privaten Gebäude überhaupt bezw. die privaten Wohn und gewerblichen Gebäude im Staat, in den Pro- vinzen und Regierungsbezirken mit der Bewohnerzahl dieser Gebiete, so ergiebt sich, daß im Staat auf ein privates Gebãude überhaupt 37, auf ein Wohngebäude 87 und auf ein gewerbliches Gebaͤude 705 Ortsanwesende kommen. Der Umfang der Gebäude in Berlin lãßt diese Verhältnißzablen auf 23,5 bezw. 50,2 und 138.0 steigen. Die größte Dichtigkeit des Wohnens findet sich nächst Berlin in den Prozinzen Ostpreußen, i , und Pommern mit je 1038 die geringste in Hannover, Heffen Naffau und Rheinland mit je 2 Ortsanwesenden auf ein Wohngebäude, während die Behausungtziffer in den Regie⸗ rungsbezirken . und Aachen big auf 6.2 bezw. 63 sinkt. Die meisten gewerblichen Gebäude im Verhältnisse zur Einwobnerzabl sind unter den Provinzen in Sachsen vorhanzen, wo bereits auf 49,s Einwohner eine derartige Baulichkeit kommt, sowie unter den Regierungsbezirken in Merseburg, Arnsberg. Magdeburg, Wies⸗ baden und Düsseldorf, welche auf je 18, L bezw. 8,4 15,3 493 und 49,8 Einwohner schon ein gewerbliches Gebäude zählen. Dagegen trifft in den Provinzen Ostpreußen, Westpreußzen und Pesen erst auf 120,, 11854 bezw. 109,5 und in den Regierungsbezirken Marien. werder, Gumbinnen, Köslin, Königsberg und Bromberg erst auf 130, 122,, 120,90 119,1 und 116 1 Ortsanwesende ein solches Bauwerk.

Koksabsatz aus dem Ruhr- und Aachener Bezirk nach Frankreich.

In Uebereinstimmung mit dem Gutachten des Landeseisenbahnraths (Sitzung vom 19/11. Dezem ber 1886) hatte die Staatseisenbahnverwal⸗ zung vor inigen Jahren die Gewährung einer Frachtermäßigung von 2, S für die Tonne Koks von der Ruhr nach französischen Hochöfen im Gebiet von Nancy und Longwy abgelehnt, weil bei Annabme des Antrags und der unvermeidlichen Ausdehnung der Frachtermäßigung auf die vorliegenden Stationen des deutschen Zollgebietes eine überwiegende Schädigung der übrigen deutschen Eisenwerke zu befürchten wat. Wegen dieser Ablehnung und der angeblich daraus zu erwartenden Schädigung der wenfälischen Koksindustrie, welche ohne solche Er⸗ mäßigungen ihren Absatz nach Frankreich nicht aufrecht erhalten könne, hat die Staatseisenbahnverwaltung seiner Zeit manche An—⸗ fechtung erfahren. ;

Es ist nicht ohne Intereffe, daß gleichwohl, wie wir vernehmen, nach den nunmehr vorliegenden Versandziffern der Koksabsatz von dem Ruhr und Aachener Kohlenbezirk nach dem Gebiet von Nancy und Longwy nach einem vorübergehenden Rückgang in den Jahren 1885 und 1887 bis zum Jahre 1890 eine solche Ausdehnung erlangt bat, daß der Versand im Jahre 1890 den des Jahres 1885 fast um die Hälfte übersteigt. Es betrug nämlich der Versand im Jahre 1885: 174380 t, 1886: 131270 t, 1887: 121 488 t, 1888: 188 go0 t, 1889: 133 170 t, 1890: 260 800 t.

Ebenfalls in erheblichem Maße ist der Absatz nach dem benach- barten Luxemburg Lothringen gestiegen, sodaß der Versand nach diesem Gebiete und den Bezirken von Nancy und Longwy zu⸗ sammen im Jahre 1890 denjenigen des Jahres 18859 um 41 9½:, übertrifft. ;

Es wurden aus dem Ruhr⸗ und Aachener Kohlenbezirk nach Luxemburg ⸗Lothringen und den Bezirken von Naney und Longwy an Koks versandt 1885: 978 770 t, 1886: 773 240 t, 1887: 951 443 t, 1888: 1117068 t, 1889: 16091 540 t, 1890: 1 386552 t.

Zur Arbeiterbewegung. ; ;

Aus dem r heinisch ⸗westfälischen Industriebezirk wird der Elbf. Ztg.“ unter dem 18. d. M. geschrieben, daß in den an den vorhergegangenen Tagen abgehaltenen jahlreichen Bergarbeiter⸗ versamm lungen Überall an den bekannten Bochumer Forde rungen, namentlich dem Minimallobn und der achtstündigen Netto- Schicht, festgehalten wurde. Festgestellt wurde aber auch, daß in fast sẽmmillchen Versammlungen nur ein Viertel bis ein Drittel der Belegschaft der lebhaftesten Agitation Folge geleistet hatte. Nachdem Auer und Singer hier von einem Ausstand abgerathen haben, strengen sich auch die hiesigen sozialdemokratischen Führer, u. A. Schröder und Lehmann an, einen eventuellen Ausstand in diesem Jahre als gänzlich verfehlt und nutzlos hinzustellen.

Aus Sil schede wird der Rh. West. Ztg. unter dem 19. d M. berichtet: In der letzten nur noch von 136 ausständischen Arbeitern der Zeche Ver. Trapper besuchten Bergarbeiterversammlung, zu welcher Fremde keinen Zutritt hatten, wurde über die Bestimmung des Grubenvorstandes: vor Wiederanlegung zur Arbeit 2c. den Abkehrschein zu fordern, in geheimer Wahl abgestimmt, wobei sich das überraschende Resultat ergab, daß von den 136 abgegebenen Stimmen 123 sich dafür entschieden, die Ab⸗ kehr in Empfang zu nehmen und die Zechenverwaltung um Wiederanlegung zur Arbeit freundlichst zu ersuchen '. Noch er freulicher war die hierauf öffentlich abgegebene Erklärung der Leute, welche mit allen gegen nur eine Stimme erfolgte, sich an einem etwa ausbrechenden grohen Bergarbelterstrike nicht betheiligen zu wollen und aus dem Bergarbeiterverbande, der sie bezüglich der in Augsicht gestellten Unterstützungen (3-4 166 pro Tag und pro Mann) im Stiche gelassen, auszufcheiden. Gleichsam wie ein versöhnender Abschluß der nunmehr bereits sieben Wochen andauernden Strikeperiode klingt die von den Leuten zum Schluß der Versammlung abgegebene Erklärung: fortan in guten und bösen Tagen treu und unentwegt zur Zeche Ver. Trappe“ halten zu wollen. Daz Blatt richtet An⸗

gesichts dieses Verhaltens der Leute an die Zechenverwaltung bejw.

Berlin, Sonnabend, den 21. März —— —— e

an den Grubenvorstand die Bitte, nunmehr auch ihrerseits, soweit es nicht schon gescheben sein sollte, zu vergeben und zu vergesfen.

Wie dem, Vorwärts aus Nordhausen geschrieben wird, nehmen dort die Arbeiterbewegung und der Anschluß der Arbeiter an Partei⸗Organifation Fortgang. Namentlich auch in dem benachbarten Städtchen Ellrich gewinne die Organisation immer mehr Boden und über andere politische die dort vertreten seien, Handwerksmeister und angeschlossen.

die sozialdemokratische

die Oberhand. und gewerkschaftliche Das Blatt tbeilt

Natur ge⸗

hätten sich w Ell .

Die Stadt rich ist dur Gab r 69 und das Aufblühen der Gewerbe würde die Bevölkerung wobl habend machen, wenn nicht der Samen der Zwietracht in unerschöpf⸗ licher Fülle durch die sozia ldem okratischen Agitatoren aus- Ellrich ist ein wahres Agitationsfeld für diese Leute ie Folgen davon treten in allerlei Erscheinungen zu Tage. Am Tollsten geberden sich die jungen Burschen; Betrügereien gegen ihre Eltern beim Abliefern des Lohnes, Rohheiten auf der Straße, freches Gebahren ihren Brotherren gegenüber ist heutzutage fast allgemein berrschende Unsitke.“ Aus Duisburg wird der GSetreidefirmen vertrag“,

gestreut würde.

ihren Arbeitern Arbeits⸗

gültig bis

Akkordlöhne Truchtsorten Waggon per 5000 Kg 4 M, 2) ab Schiff auf Lager untere Etage 4 6, 3) ab Schiff in obere Etagen 5 *. 4) gesackte Frucht ab Sciff auf Waggon oder erste Etage per 5000 kg 3,90 6, 9) ab Schiff in obere Etagen 450 M, 6) gesackte Frucht vom Speicher aus allen

tagen per 5000 kg 2 SS. Beiderseitige Kündigungsfrist von II Tagen Sonnabends; dem Arbeitgeber steht sofortige Entlassung des Awbeiters zu, sofern sich derselbe den Anordnungen des Meisters nicht in jeder Weise fügt oder seine Arbeit nicht in ordnungsmäßiger Aenderung der Lohnsätze nur mit gegenseitiger vierzehntägiger Kündigung und besonderer Vereinbarung. Konventional⸗ strafen von 150 für die Firma sowobl als jeden Arbeiter u. s. w. Die Getreideträger lehnen diese Bedingungen in der Haupisache a b, soꝛaß der Ausstand fortdauert. J

Ueber die sozialdemokratische Maifeier in Stuttgar berichtet die Tgw.“: In Uebereinstimmung mit der Kundgebung der sozialdemokratischen Fraktion beabsichtigt die hiesige Parteileitung, . ein großer sozialistischen

von Interesse

Weise verrichtet.

zu halten. Aussicht genommen, an welchem gewerblichen Berufsgruppen ver Der Zug nimmt seinen Weg durch verschiedene Straßen der Arbeiterhalle zu, woselbst die Vereine von Stõckach und Seslach mit ihren Musikchören abzweigen, um den zweiten Theil der Feier in ihren Versammlungslokalen zu begehen. .

In Mainz beschloß eine Versammlung der Fachvereine am Dienstag, daß am 1. Mai d. J. von sämmtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen ein gewisser Prozentsatz ihres Arbeits verdienstes erhoben und an die General-Strikekommission in Hamburg über— wiesen werden soll, um damit einen Fonds zur späteren erfolgreichen Durchführung der Arbeitszeit. Verkürzung zu bilden irbe dieser Beträge sollen Marken im Werthe von 25 3 für Arbeiterinnen und im Werthe von 50 3, 75 und 1 6 für Arbeiter verausgabt Aehnliche Sammlungen werden, wie der „Frkf. Ztg. mit⸗ getheilt wird, in ganz Deutschland veranstaltet werden.

Hier in Berlin wird einer Mittheilung der Berliner Volks Ztg.“ zufolge das Einigungsamt, welches Seitens des Ver⸗ und Tabackfabrikanten Berlins und Umgegend angeregt worden war, nun doch nicht zu Stande kommen. Die Tabackarbeiter und Arbeiterinnen hatten sich unter gewissen Bedingungen mit der Errichtung eines Einigungsamts nach dem Vor⸗ schlage der Fabrikanten einverstanden erklärt. Diese Bedingungen sind von dem Fabrikantenverein abgelehnt worden; ging die letzte öffentliche Versammlung der Tabackarbeiter und ⸗Ar—⸗ eines Einigungsamts

direktionsbezirks, theilnehmen.

Zur Erhebung

eins der Cigarren⸗

demzufolge das Projekt

Ein Brüsseler Telegramm des Wolff'schen Bureaus meldet, daß nach Nachrichten aus Seraing in den großen Cockexill'schen Eisen und Kohlenbergwerken ein allgemeiner Arbeiter⸗

ausgebrochen

Gendarmerie Arbeitern herrschte darmerie war Bahnhof zurückzudrängen. zurück. Die Massen nahmen gegenuber den Gendarme Wie der Rh. W. Ztg.“ aus Mons ganzen Borinage r; gemeine Aufregung, ein Mißbehagen, welches jedoch bis jetzt nicht Die eingetretene Erniedrigung der Löhne ist fast in allen Kehlengruben bedeutend; an manchen Stellen sind die Löhne um 300 gefallen. arbeiter fest entschlossen, auszuharren und die Arbeit nicht einzustellen. Alles wird für die bevorstehende allgemeine Arbeits einstellung, welche nach dem 1. April stattfinden soll, aufbewahrt.

telegraphisch berichtet,

Munizipalrathes Vorschläge,

Mun m ipalrath

beiterinnen über ordnung über.

a usstand Verwaltung Aufregung. neugierige Volksmenge ich Dorthin zogen sich auch die Ausständigen n eine auf⸗

nach dem

reizende Haltung ein. berichtet wird,

zum Ausbruch gekommen ist. Trotzdem sind die Gruben⸗

Aus Paris wird mission des Pariser verschiedene kundgebung

Arbeiter⸗

Betheiligung Kundgebung und die Erklärung des 1. Mai zum Ruhe⸗ tag für die städtischen Arbeiter und Angestellten anzu— empfehlen. Der Munizipalrath wird voraussichtlich die Vorschläge der Kommission annehmen. . .

Der Präsident des amerikanischen Arbeiterbundes bat, Telegramm andwerkervereine ; orderung zu Subskriptionen gerichtet Behufs Unterstützung der 1650 006 Grubenarbeiter, welche die Ab⸗ sicht kundgegeben haben am 1. Mai den Kampf zur Herbeiführung des achtstündigen Arbeitstages zu beginnen.

Nach Mittheilung des Stgtistischen Amts der Siadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 8. März bis inkl. 14. März cr. zur Anmeldung gekommen: 254 Ehe schließungen, 97 Lebendgeborene, 34 Todtgeborene, 6560 Sterbefälle.

lff'sches Welff ch Vereinigten

Staaten eine Au

Knuft und Wissenschaft.

* Die Königlich sächsische Museums ver t vor einiger Zeit nicht sowohl di in Dresden,

waltung e Räume ihres Kupfer⸗ essen Sammlung durch ezeichneter Malerradirer, wie Max tauffer⸗Bern u. A., erheblichen Nebenraum er⸗

ichkab in ets inzutreten der Werke au Köpping,

angewachsen ist,

1891.

Maler des 17. und 18. Jahrhunderts, wie Tiepole, Battoni, Sanaletto, Denner, R. Mengs, Greuze us. s. w., nebst den berühmten Pastell⸗ bildern untergebracht, um für die Gemälde neuerer Meister mehr Platz zu gewinnen. Von letzteren hat sie in jüngster Zeit das figurenreiche Vild des Düsseldorfer Ralers Aloys Feldmann: „Aufnahnie einer Novize unter die Benediktiner zu Engelberg in der Schweiz“ erworben, nachdem sie ven dem bedeutẽendsten der heutigen pofitiv⸗christlichen Maler, dem Professor Eduard von Gebhardt, dessen nefergrefende „Pieta“ angekauft hatte.

In den unteren Räumen des eben erst eröffneten „Al⸗

bertin um“ am Belvedere beginnt der Direktor der Skulpturen— sammlungen Prof. Dr. Treu die Aufstellung on Gips—⸗ abgüssen nach den Werken neuerer hervorrage. ider Meister, wie Schlüter, Thorwaldsen, Hähnel, Rietschel, Rauch, R. Begas, Tilgner, Edgar Böhm, Beh— rens u. A.

Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. In der Sitzung vom 11. März beendete Hr. Archirar Dr.

Meinardus seinen Vortrag über die Kommerzkollegien des Großen Kurfürsten. Aus den Berathungen der im Februgr 1684 eingesetzten Kommission sind die Organisationen der Kommerzkollegien in Königsberg und Kolberg hervorgegangen. Im August 1684 wurde das Königsberger, im Februar 1685 das Kolberger Kolleg eingerichtet. Beide erhielten Geschäftsordnung und Instruktion, für Preußen wurde ein Havarie und ein Wechselrecht ausgearbeitet; die Instruktion und Ordnung für das binterpommersche Kommerzkolleg oder Licentgericht wurde erst Ende Oktober 1686 fertig. Das General- oder Haupt⸗ Kommerzkolleg in Berlin ist auch im Laufe des Jahres 1684 organisirt. Für seine Zusammensetzung find wir auf einzelne Notizen ange— wiesen. Zu seiner Kompetenz gehörte zunächst die Erledigung der Appellationen und der Correspondenz der Provinzialbebörden, so— dann überhaupt die Beförderung der Kommerzien im ganzen Lande, die Einführung neuer Manufakturen, endlich wobl auch die Placirung der fremden Handwerker und Fabrikanten. Die richterliche Kompetenz im Verhältniß zum Kammergericht und den städtischen Magistraten zu Berlin ist durch eine besondere Verfügung geregelt, und in ähn— licher Weise auch zu den Jastanzen zu Königsberg und Kolberg. Während nun dargelegt wurde, wie die Prorinzialbehörden in den letzten Lebensjahren des Großen Kurfürsten die dort zum Besten von Schiffahrt und Handel getroffenen Einrichtungen weiter entwickelten, wurde die Thätigkeit des Berliner General Kommerzkollegs an

verschiedenen Beispielen, namentlich auch dem Versuche, eine Teuer · kassenordnung in Berlin einzuführen, erläutert. Kurfürst Fried rich III. hat die Kommerzkollegien gleich in den ersten Jahren seiner Regierung wieder aufgehoben, sei es, weil die Drga⸗ nisation Mängel aufwies, sei es aus Nachgiebigkeit gegen die ein⸗ müthige und heftige Opposition der Magistrate von Berlin. Königs⸗ berg und Kolberg, die aber größtentheils einem kurzsichtigen Parti⸗ kularismus gegenüber diesen im Sinne der Förderung der einheitlichen Staatsbildung ins Leben gerufenen Organisationen entsprang.

Im Gegensatz zu der Behauptung, daß Handgranaten unter Friedrich dem Großen außer im Festungskriege nicht mehr in Gebrauch gewesen seien, bewies Hr. Oberst Lieutenant Schnackenburg, daß auch nach dem Tode Friedrich Wilbelm's J. bei Friedensübungen im freien Felde mit Handgranaten gefeuert wurde, und daß im Jahre 1741 z0ch das ausrückende mobile Corps des Dessauers Hand- granaten empfing mit der Bestimmung, dieselben im Feldkriege zu gebrauchen. Nachdem durch das Exerzier⸗Reglement von 1743 die Handgranaten abgeschafft waren, erhielten 1744 die Grenadier⸗ Korporale gezogene Gewehre. .

Hr. Archiv⸗-Assistent Dr. Meinecke machte Mittheilungen aus den Briefen eines preußischen Generalstabs - Offiziers aus den Jahren 1303— 1814. Der Verfasser war ein scharfer und geistvoller Beobachter, aber mehr kritisch als aufbauend angelegt. Obgleich er sich der Nothwendigkeit militärischer und politischer Reformen nicht ver= schließt, feblt ihm doch das Verständniß für das sittliche Pathos Scharnhorst's und seiner Genossen. Nichtsdestoweniger beschäitigen ihn diese aufs Höchste, bald gewinnen sie ihm eine unwillige Achtung ab, bald, wenn er ihre Schwächen durchschaut zu haben glaubt, läßt er schonungslos seinen Spott über sie aus. Scharnhorst ist ihm von vornherein unsympathisch als Ausländer. Als ob wir bloß dazu sind, schreibt er 18035, das Land zu düngen und zu kultiviren, indeß zur Leitung und Besorgung des Intellektuellen eine böbere Race von fern her verschrieben werden muß. In feinen Augen ist Scharnhorst nur ein gelehrter⸗ Schulmeister und Pedant. Der bekannte gelehrte Mann, schreibt er nach der Schlacht von Großgörschen, vergaß, wie gewöhnlich, bei der Ausführung alle in seinen Hand. und Taschenbüchern entwickelte Wissenschaft. Ein durchaus ungerechtes Urtbeil, da Scarnhorst an den Dispositionen zur Schlacht, unbetheiligt war, Die zablreichen Zeugnisse für die Intrignen, die 1808 bei der Entlassung Stein * Jesplelt haben, vermebrt feine Aeußerung aut Königsberg, 28. No. vember 1868: . Minister Stein ist entfernt, mehr durch die geschicklen Manövers seiner Gegenpartei, als auf Veranlassung des ranzõsischen Gouvernemenigz.“ Freilich stand er den leitenden Krreisen damals nicht nahe genug, um als Quelle ersten Ranges gelten ju können. Ein flolzes Wort der Königin Luise theilt er im März 18965 mit: Ich babe Könige geboren, ich muß königlich denken, die hrt der Nation fordert Krieg.“

Das Kommißariat Berlin W. der Deng schen Aus⸗ stellung London erbielt folgende Zuschrift: ö „Berlin, 20. März 1891. Dem Deutschen Ehrencomit? 2c. erwidere ich auf die gefl. Zuschrift vom 13. d. M. ergebenst, daß dit be= theiligten Bundesreglerungen sowie der Kaiserliche Herr Stattbaltet in Glfaß-Lothringen und der Chef des Reichsaratz für die Berwal= tung der Reichseifenbaßnen die ihnen unterstell ten Gisenba mrerwal. tungen angewiesen haben, denjenigen Segenständ n, welche auf der diessährigen Deuten Ausstellung in London ausgestellt warden un unverkauft geblieben, frachtfreie Rückbefördenmng unte; den alt. gemein üblichen bei den Abfertigungsftellen einizafshenden Sedingunge n zu gewähren. Der Staatssekretär diz Innern; ga. von Baerti . Zu obiger Belanntmackung brmerken wir, daß es van Wichticteit ist, die Originalfrachtbriefe der Hwsendung antzubewahr zz., da nur. afl Grund dieser Dokumente und einer Bescheinigung des 5 9 Sckretãrs frachtfreie Rückkehr der Ausstellur gägüter gemeart wird Datz Tie Ausstellun gsgüter zollfrei nach Deutsch land zurückkehren dũnfen, ist bereits früher mitgetheilt worden. . ö Fhen ann Da die Austellung am 9g. Mai eröffnet wird, muß eden f Anfang April mit dem Versandt begonnen werden. Das Keumisaris liefert extra angefertigte Etiauetten, welche auf den er, befestigen sind und dazu dienen, die Aus stellungsgäter lei ht . i zu machen. Ein großes Londoner Haus Übernimmt die Aufbewahrung der Verpackungen für den sehr geringen Preis von 2bis 3 * n Quadratmeter während der ganzen Bauer der AaLstellung. . Reibe deutfcher Speditiongfirmen hat für den Versandttranspa;

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obersten Stock der Galerie

Prelzermäßigungen eintreten lassen; diefelben sind beim Kommissat igt

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