1891 / 75 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Mar 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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entlang, ziemlich friedlich von statten. In Kikuyu, wo Graf Telek und Hr. von Höhnel gewohnt hatten, wurde die Sgarawane sehr freundlich aufgenommen; das Land ist von Natur schön und außerordentlich fruchtbar, das Klima gemäßigt ühl. . = 18. Dezember wurde das Leikivia⸗Plateau und damit das Land der gefürchteten Massais (westlich vom Kenia⸗Berg) erreicht. Peters legt dar, wie übertrieben die Vorstellungen von der Unpassirbarkeit der Massai⸗Route in Europa sind, Stan ley vermied fie, weil er glaubte, hierzu 100 Gun oper hinter sich haben zu müssen, ebenso hielten Wissmann und Reichardt diese Route für undurchführbar, nachdem Dr. Fischer und der Engländer Thomson schlechte E. fahrungen dort gemacht hatten. Peters erkennt den rohen und kriegerischen Sinn dieses Nomadenvolks an. In Elbejet machte er ihre erste Bekanntschaft, zuerst in sreundschaftlicher und friedlicher Weise (21. Dezember 1389). Da sie aber hochmüthig nicht gewohnt waren, Verträge mit Ankömmlingen zu halten, und da sie in der Nacht Peters Lager mit Feilen beworfen hatten, entschloß sich dieser, sie mit 35. Mann anzu— greifen, um auf diese Weise ihnen den Respctt beizu⸗ bringen, den sie vor Niemandem haben. Ihr Kral wurde Morgens in aller Frühe überrumpelt und das erste Gefecht gewonnen, ebenso, nachdem sich die zersprengten Massais wieder gesammelt hatten, an demselben Tage das zweite Gefecht, das mit einem Sturm auf Ebejet und mit der Plünderung und Inbrandsteckung des Orts abschloß. Peters erzählt, er habe fieben Mann verloren, und da die sassais die Leichen derselben in schmachvoller Weise ver— stümmelten, seien Reypressalien“ ergriffen worden, indem „unsere Leute den Massaileichen die Köpfe abschnitten und solche in weitem Bogen unter deren Stammesgenossen unten am Hügel hinunterschleuderten. Der Expedition waren aber im Ganzen nur noch 600 Patronen übrig geblieben, hätten die Massais versucht, ernstlich Rache zu nehmen, so hätte die Vernichtung der Kolonne nahe gelegen, aber da trat zwei Tage spänr am 25. Dezember 1839 eine totale Sonnen- finfterniß ein, welche unter den Massais Furcht und Schrecken verbreitete. In der Christnacht (24 Dezember) wurde jreilich noch ein Ueberfall Seitens der Massais versucht, der aber bei der Wachsamkeit des Lagers mißglückte. Am Folgenden Tage boten die Massais Frieden an, der in aller Form geschlossen wurde. Gleichwohl wurde Verrath geübt und nur unter großer Wachsamkeit und unter den größten von der Hitze verursachten Plagen gelangte man, im Beñitze großer Viehheerden, die man erbeutet hatte, aus dem Lande der Massai in das Flußgebiet des Baringo (Anfang Januar 1890), dessen Bewohner der Karawane freundlich entgegenkamen und mit Peters einen Schutzvertrag abschlossen. Verhältnißmäßig leicht kam die Karawane, die überall als Massaibesiegerin— großen Respekt einflößte, alsdann am 25. Januar nach Kawi⸗ tondo am Vichoriasee, ö. reich bebaut ist und dessen Bevöl— ung sich sehr entgegenkommend zeigte. 9. . 8 a, erhielt Peters die erste Kunde davon, daß Stanley an der westlichen Seite des Victoriasees nach der Küste abmarschirt sei, aber „ohne Emin Pascha“, der von den Wanjoro geschlagen und nach Norden getrieben sei. Diese Kunde erhielt er von der dortigen englischen Expedition des Mr. Jackson, welcher es für unmöglich hielt, weiter nach Westen und nach Uganda zu marschiren, obwohl die dortigen Christen wiederholt ihm um Hülfe ersucht hatten. Jackson aber wollte sich nicht in die Verhältnisse von Üganda mischen, sondern zog es vor, auf Elephanten— jagd zu gehen. Schon am 4. Februar zog Peters, währens die Engländer zurückblieben, nach Nordwesten zwischen den ven ihm sogenannten Emin⸗Vascha⸗ Bergen und der „Junker-Kette“ hindurch nach den Wissmann-Hügeln“, wo ihm von Neuem versichert wurde, daß alle Weißen mit Stanley abgezogen, und ihm mitgetheilt wurde, daß Stanley vergebens von dem König von Uganda angegangen worden sei, den dortigen Christen Hülfe zu bringen. Peters aber zog weiter, indem er verschiedene Boten mit Schreiben entsandte, um nähere Nachrichten einzuholen. Die Aufnahme, die er bei dem Sultan von Wachore fand, war vortrefflich, überall ging ihm der Ruf des Massaibesiegers in einer für ihn nützlichen Weise voraus. Endlich am 13. Februar fiel ihm ein Brief Stanley's an Jackson in die Hände, welcher die erst⸗ sichere Kunde von der Thatsache brachte, daß Emin Pascha

mit Stanley von dem Albertsee abgezogen und auf dem Marsch nach er Küste bereits im September 1889 am Süd⸗ ufer des Victoriasees angelangt war. Bei Peters stand es, nachdem er Kenntniß von der Ziellosigkeit der ganzen Expedition erhalten hatte, nunmehr fest, den Christen in Uganda die Hülfe zu bringen, die ihnen Stanley und Jackson verweigert hatten; er glaubte hier auch im nationalen Interesse arbeiten zu können. Am 26. Februar traf er mit dem König Nuanga und vier Europäern, den Engländern Gordon und Walcker und den Franzosen Pere Lourdel und Pere Denoit, später auch mit dem französischen Missienar Livinhac in Mengo zusammen. Wenige Tage später schloß er einen Vertrag mit dem König von Uganda ab, der sein Land unter den Schutz Deutschlands stellte, wogegen indeß die genannten Engländer protestirten, da das Land bereits unter englischem Protektorat stehe. Indeß unterzeichneten auch die Großen des Landes den Vertrag und der König erklärte, daß er das Land nur dann unter en lisches Protektorat gestellt haben würde, wenn Stanley und Jackson ihm geholien hätten. Auch das Verbot des Sklavenhandels erreichte Peters von dem König und ebenso die Anerkennung der christlichen Religion als Staatsreligion, während der Muhamedanismus mit Todesstrafe belegt wurde. Zu Kämpfen fand Peters in Uganda keine Gelegenheit. Am 29. März trat er auf Booten die Fahrt über den Victorigsee längs des westlichen Ufers an, und nach verschie denen Stationen kam er am 12. April an das Südende des Sees. Dis 4 Kapitel tragen ganz den Charakter einer interessanten Reiseb. schreibung, da es an aufreibenden Ereignissen bei dem ferneren Marsch zur Küste fehlte; nur mit den Wagogo hatte er noch einen Tamf zu bestehen, der mit der Unterwerfung dieses von Stanley jo gefürchteten Stammes endigte. Peters hißte auf seinem Wege, der von der üblichen Karawanenstraße östlich liegt, in Irambi und Ussuri die deutsche Flagge und schloß Verträge mit den Häuptlingen ab. Ueberallᷓ verweigerte er die Tribut⸗ zahlung, ohne daß er dadurch in, ernstliche Konflikte gerieth Am 19. Juni traf er in Mpwapwa mit Emin Pascha zusammen, der sich bereits auf der neuen von Bagamoyo aus geleiteten Expedition zur Anlegung von Stationen in dem deutschen Schutzgebiet befand.

aktenmäßig festzustellen, in welcher Steuerstufe der Angeklagte zur atktenmatzig sestz .

ervorgeht, daß Stanley ursprünglich Emin nur nach dem een 8 des Victoriasees für die Zwecke der ostafrikanischen Gesellschaft führen wollte, aber an der Südspitze darauf drang, daß der Marsch an die Küste von Sansibar angetreten würde; es ist Emin's Ueberzeugung, daß er sich in Wadelai dauernd hätte halten können, wenn er Munition und Zeugstoffe gehabt hätte, und daß nur die Ankunft Stanley s seine Lage dort schwierig machte. Es wird dies theilweise von Casati bestätigt, der indeß doch auch genügende Beweise dafür vorgebracht hat, daß es mit der Lage Emin's bei den undisziplinirten Egyptern am Albertsee schon recht bedenklich geworden war, wenn auch die Ankunft Stanley s diese Lage freilich noch verschlimmerte. Peters kam am 16. Juni nach Bagamoyo, wo er die erste Kunde von dem inzwischen mit England getroffenen neuen Abkommen erhielt, welches das von ihm „erworbene“ Uganda den Engländern überließ. Nachdem er ein Jahr, einen Monat und einen Tag zur Durchführung seiner Expedition auf dem Festlande gewesen, fuhr er über Sansibar alsbald in die Heimath. . ö

Die fesselnde und klare Darstellung nicht weniger wie die ruhige Art, objektio und ohne Ruhmredigkeit über die Ereignisse zu berichten, kommen dem Buche nicht minder zu statten wie das In⸗ teresse, welches diese eigenartige Expedition in allen ihren Theilen gewährt; auch die Wissenschaft und Kultur haben ihren Gewinn davon gehabt, und dieser wird ehenso wie der Ruhm des Dr. Peters bleiben, wenn auch seine Expedition in Bezug auf ihr ursprüngliches Ziel eine verfehlte war und wenn auch die politischen Vortheile, welche er für Deutschland zu erringen hoffte, nicht realisirt werden können.

Mr. Laundesversammlung

der Internationalen Krim inalistischen Vereinigung zu Halle a. / S.

am 25. und 26. März 1891.

Zweiter Tag. Das Referat über die zweite Frage der Tagesordnung: an. Grundsätze sollen für Androbung, Ver⸗ hängung und BVolljug der Geldstrafen maß gebend sein? ö. .

batten erco s gerlchts . Rath Dr. Mittel sta edt und Amte ickter Dr. Aschrott⸗ Berlin übernommen. Wie erwähnt, haben Beide schon an dem ersten Verhandlungstage ihre Reformvorschlãge be⸗ gründet. Diefelben gipfeln in der Ausdehnung des Anwendungsgebiets der Geldstrafe und in dem Fortfall er ibr substituirten Srerheits strafe. Zu ibrer Begründung jührt Reichsgerichts ⸗Rath Dr. Mittel- staedt im Wesentlichen aus, daß nach seiner Ueberzeugung eine große Reibe von Delikten keine Gefängnißstrafe erbeische, sondern mit Geld geũbnt werden kõnne. Um aber der Geldstrafe die ihr gebührende Stellung im Strafenspstem anzuweisen, sei vor allen Dingen der enge, aus dem preußischen Strafgesetzbuch übernommene und auf der Armuth des früheren preußischen Staats berubende Rahmen des deuts ben Strafgesetzbuchs für Geldstrafen zu verlassen. Nöthig sei bierfür nicht sowohl eine Erhöhung der Maximalgrenze, als vielmehr eine Verhängung der Geldstrafe nach Quoten des Einkommens der Verurtheilten. Der Fortfall subsidiärer Freiheitsstrafen ergebe sich alsdann von selbst, was um so mehr anzustreben sei, als eine innere Verwandtschaft zwischen beiden Strafarten nicht bestehe. Im Uebrigen ist er der An⸗ sicht, daß eine Umgestaltung der Geldstrafe nur im Zusammenhange mit anderen, durch die sozialpolitischen Aufgaben der Gegenwart be⸗ dingten Reformen der Strafrechts pflege zweckmãßig durchgefũhrt werden könne. In wesentlich gleichem Sinne äußert sich Amtsrichter Dr. Aschrott⸗ Berlin, der noch besonders bervorhebt, wie die erweiterte Geldstrafe ein Mittel zur Einschränkung der kurzzeitigen Freiheits strafe werden jolle. Bei der Uebereinstimmung ihrer Anschauungen in fast allen Punkten haben sich die Referenten über nachstehende gemein⸗

same Thesen geeinigt: . . ö J. 6 n n mnenkange mit einer Verwirklichung der auf Ein⸗ schränkang der Freiheitestrafen abzielenden Bestrebungen er sceint es dringend nothwendig, von den Geldstrafen in weiterem Umfange als isher Gebrauch zu machen. . 1 In , n, Beziehung ist die Androhung der Gelsstrafe als fakultative Haupt oder Nebenstrafe auf ein größeres Anwendungs- gebiet als bisher zu erstrecken, insbesondere auf alle diejenigen Delikte, bei welchen erfahrungsgemäß die Gewinniucht Beweg srund n sein pflegt. Dagegen erscheint obligatorische Androhung ven Freiheitsstrafe

und Geldstrafe zweckwidrig und ist zu befeitigen. k III. In intensirer Beziebung sind insbesondere die bestehenden Maximalgrenzen aesetzlich zulãssiger Geldstrafen erheblich zu erböhen. Gleichzeitig ist dem Gericht zu gestatten, die Erlegung der Geldstrafe

durch Theiliahlungen schen in dem Uriheil zuzulassen. ; 15. Es ist ausdrücklich gesetzlich vorzuschreiben, daß die Höhe der im Einzelfalle zu erkennenden Geldstrafe den Vermögens verhält⸗ nissen und der wirthschaftlichen Lage des Angeklagten angepaßt werde. Zu diesem Zwecke ist gleich nach Eröffnung des Hauptverfahrens

Sinkommenstener veranlagt ist, wieviel durckschnittlich sein täglicher Arbeitslobn oder anderweitiger Verdienst beträgt und was sonst über seine Vermögenslage bekannt ist. (Dieser Absatz ist nur zur Dis assien, nicht zur Abstimmung gestellt.) .

V. Eine energischere Beitreibung der erkannten Geldstrafe als bisher ist dringend erforderlich. Als ein Mittel hierzu ist die Be⸗ schlagnahme des Arbeits lohns zuzulassen . .

VI. Die Umwandlung unvollstreckbarer Geldstrafen ist nicht bei⸗ zubehalten. Vielmehr hat an Stelle uneinbringlicher Geldstrafen der Zwang zu ciner geldwerthen Arbeitsleistung zu treten.

Die Strafe gilt erst als verbüßt, nackdem der volle Betrag der Geldstrafe abgearbeitet ist. Bis zur Verbüßung der Strafe können von der Strafvollstreckungs bebörde Aufenthaltsbeschränkungen, ins⸗ besendere Wirt ke hausverbot und Hauzarrest festgesegzt werden. (Gleich⸗ falls nur zur Debatte gestellt.) ö

In der sich anschließenden Debatte erklärt Landgerichts-Präsident Werner⸗Halle, der, wie man sich erinnert, schon bezüglich der ersten Frage das Bedürfnis einer gesetzlichen Neuregelung verneint hatte, die meisten der arfgestellten Sätze fäͤr zu weit gebend und unausführbar. Er ist gegen Zwangsarbeit und will die subsidiäre Freiheitsstrafe beibehalten. . ; .

Amtsrichter Sim on son⸗Luckenwalde meint, daß wenigstens im Hintergrunde der Zwangsarbeit die Andtobung einer verschärften kurzen Freibeitsstrafe besteben müsse. Dem gegenüber betont Reichsgerichts Rath Mitte lstae dt nochmals seinen Standpunkt und glaubt, daß man in der Zukunft die Umwandlung der Geld- in Freiheitsstrafe aleicherweise verurtheilen werde, wie man zur Zeit die früher im Falle der Nichtjahlung ron Geldstrafen angewendete Prügelstrafe derdamme . ö

Allseitige Zustimmung findet die Anregung, daß, sobald die Steuer verbältnisse in Deutschland dies gestatten, eine Quotisirung der Geldstrafe nach der Einkommenstener stattjufinden babe. Bei Durchführung dieses Prinzips glaubt Landgerichts ⸗Rath Kronecker einer Maximalgrenze der Geldstrafe entrathen und das Bedenken, die erböhte Geldstrafe könne in eine Vermögenskonfiskation ausarten, als gegenftandslos bezeichnen zu durfen. ö ; .

Uebereinstimmung berrscht auch darüber, daß bis ju einer reichẽ · gesetzlichen Regelung der Einkemmensteuer die Geldstrafe den wirth⸗ schartlichen Verhältnissen des Verurtheilten anzupassen sei.

Dagegen werden bezüglich der Ersatzmittel uneinbringlicher Geld⸗

Die Beschlagnabme des Arbeitslohns wird fast allseitig ver⸗ worfen; ee . von dem Unter⸗Staats sektetãt von Mayr⸗ München unter Hinweis auf den wenig arbeiterfrerndlichen Cbarakter einer jolchen Maßregel. Landgerichts · Rath Krone cker beftreitet Letzteres, da der Arbeiter durch die Hingabe eines Theils seines Lohns von der substituirten Gefängnißstrafe befreit werde. Amterichter Neum a nn-⸗ Glogau, der den vorgeschlagenen Neuerungen steytisch gegenüberstebt, will das Mindestmaß der Geld- strafe bis auf eine balbe Mark berunterrücken, damit es für den Ver urtheilten nicht eine wirtbschaftliche Erleichterung bedeute, die subsidiãr angedrobte Freiheitsstrafe abzufttzen. Der letztere Gedanke wird von dem Strafanstalts · Direktor Dr. Krobne weiter ausgeführt. Falls auch bei ganz gering bemessenen Theil jablungen die Geldstrafe nicht beizutreiben sei, müsse Arbeitszwang eintreten. Die Arbeit solle im Zuftande der Freibeit geleistet werden; werde sie verweigert, sei der Verurtheilte während der Tages stunden im Gefängniß zu ihrer Ableistung anzubalten. Ein wirksamer Druck aaf die Zahlung der Geldftrafe könne ausgeübt werden, wenn man einen Tag Zwangk⸗ arbeit nur zu einem ganz geringen Geldwerth veranschlage. Neben verschiedenen anderen Bedenken gegen die aufgeftellten Grundsãtze befürchtet Amtsrichter Kulem ann ⸗Braunschweig eine verhängnißvolle Wirkung von einer extensiven Ausdehnung der Geldftrafe. Er hält die ganze Frage noch nicht für spruchreif und beantragt in Uebereinstimmung mit Staatsanwalt Dr. Appelius Elberfeld, jedoch ohne Erfolg, die Aussetzung der Abstimmung. Es werden sämmtliche der von den vorhergenannten und noch einigen anderen Rednern im Sinne ihrer Ausführungen gestellten Amendements abgelebnt und hierauf die oben wiedergegebenen Thesen, unter Streichung der Beschlagnahme des Arbeitslohns, zum Theil mit großer 6 Ueber die dritte Frage; . ö Nach welcher Richtung bin ist eine Umgestaltung

der über die Behandlung jugendlicher Verbrecher

im Strafgesetzbuch gegebenen Bestimmungen

wünschenswerth? . baben Ii n. Dr. Arpelius-⸗-Glberfeld und Strafanstalte⸗ Direktor Dr. Krohne eine Reihe von Vorschlägen aufaestellt, welche sie eingehend begründen. Dieselben beichäftigen sich wesentlich mit der Neuordnung der Altersgrenze für die Strafmündigkeit, der Ausdehnung der Zwangkerziebung und dem Strafvollzug. Gin Eingeben auf diese Frage erscheint nicht geboten, da dieselbe nach kurzer Debatte von der Tagesordnung abgesetzt und einer Kommission, bestebend aus Professor von Liszt⸗Halle und den beiden Referenten, zur Vorbereitung für die nächste Versammlurg überwiesen wid. . K die Tagesordnung erschörft. Die Wabl des Orts für die nächste Versammlung wird der Vorstand überlassen. Unter dem Dank der Mitglieder für seine ausgezeichnete, fruchtbringende Leitung der Verhandlungen schließt Reichsgerichts Rath Stellmacher die Sitzung.

Parlamentarische Nachrichten.

Zu dem Handbuch für das Herrenhaus, Ausgabe vom Jahre 1890, ist soeben ein Nachtrag erschienen, dessen Redaktion mit dem 21. März abgeschlossen worden ist. Auch der Nachtrag ist, wie das Handbuch, im amtlichen Auftrage von dem Bureau⸗Direktor des Herrenhauses, Geheimen Re⸗ gierungs⸗Rath Metzel herausgegeben.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

In Bejug auf 5§. 355 Absaß 1 des Strafgesetzbuches: Neben einer Gesängnißftrafe, mit welcher die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte überbaupt hätte verbunden wer den können, kann auf die Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aem ter auf die Dauer von einem bis ju fünf Jahren erkannt werden“ hat das Reichsgericht, IV. St-afsenat, durch Urtheil vom 127. Dejember 1880, ausgesprochen, daß auf die Unfäbigkeit zur Bekleidung õffentlicher Aemter neben der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte nicht erkannt werden kann.

In Bezug auf § 18 der Civilprozeßerdnung: Der all= gemeine , einer Person, welche keinen Wahnfitz hat, wird durch den Aufenthaltsort im Deutschen Reiche, und wenn ein solcher nicht bekannt ist, durch den letzten Wobnsitz bestimmt! bat das Reichsgericht, VI. Cixvilsenat, durch Urtheil vom 15 Januar 1891 ausgesprochen. daß unter dem letzten Wohnsitz' der letzte be⸗ kannte Wohnsitz zu verstehen ist.

Statifstik und Volkswmirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Neunkirchen wird der S. u. Bl. Ztg. berichtet, daß am Mittwoch eine Be prechung der Ausschußmitglieder der Berginspektion VIII (König7 mit dem Bergwerke⸗Direktor Ober⸗Bergrath Prietze stattgefunden habe, in welcher der Vertrauenkt⸗ männer ⸗Ausschuß sich gegen die Beschickung des Pariser Bergarkeiter Kongresses ausgesprochken und festgestellt babe, daß die Belegschaft im Großen und Ganzen ebenfalls gegen die Beschickung sei. Außerdem ist dem Blatte eine. An prache eines zweiten Bergmanns der Grube König an die Kameraden jugegangen, in welcher mit aller Entschiedenheit von der Beschickung des Pariser Kongresses abgerathen wird. Es beißt in dieser Ansprache u. A.: Was haben wir uns noch weiter zu verbinden mit anderen Arbeitern der Erde? Wären die Löhne, die Arbeitszeit überall wie im Sagrrexier geregelt, so würden Diejenigen, an die ihr euch anschließen wollt, sich gewiß nicht um euch kümmern; sie würden sagen: was gehen uns die Preußen, was geht uns Deutsch. land an, die mögen sehen, wie sie einig werden mit ihrer Bebörde! So muß es auch jetzt bei uns beißen: fremde Arbeiter können in ihren fremden Ländern thun, was sie wollen; wir müssen uns nach uns rich ten, wir müsen bedenken, daß unser geliebter Kaiser Wilhelm II. durch sein persönliches Eingreifen für Verbesserungen. Erleichterungen unserer Lage sich schon jetzt einen unsterblichen Rubm bei uns verdient hat. Kein Morarch der Erde hat so viel während seiner Regierung durch per · sönliches Eingreifen zur Verbesserung der armen Arbeiter bevõlkerung beigetragen, wie unser geliebter Kaiser Wilbelm II. Er hat es wie wenige verdient, daß Er sein Haupt in jedes getreuen Unterthanen Schoß legen kann. Sollen wir unserm geliebten Kaiser und seiner Regierung zum Trotz nach Paris gehen? Ich sage;: nein und abermals nein! Wir wollen unsere gerechten r bei unserer Behörde in unserem deutschen Vaterlande vorbringen, dann werden dieselben, wenn sie für begründet anerkannt werden, auch Berücksichtigung finden, das haben wir in vollem Maße erfahren. Ich erkenne wohl an, daß noch Manches geändert und verbessert werden muß, aber hierbei getrösten wir uns mit dem Worte Seiner Majestät, daß nicht Alles auf einmal geändert und verbessert werden kann. Wir dürfen uns durchaus nicht die Huld Seiner Majestät unseres Kaisers durch eine Beschickung nach Paris verscherzen; wir dürfen uns die Sympathie der Regierung und des deut- schen Landes nict rauben, durch solch willkärliches Vor— geben, nachdem vielem Uebel hier abgebolfen, die Arbeitszeit unserer Forderung gemäß reduzirt ist, die Lohne verbess ert und erhöht, die Thüren an den Tagestrecken offen, Schloß und Riegel beseitigt sind, auch die Behandlung wesentlich besser geworden ist. Die Frage des Knappschaftsstatuts wird auch noch geregelt werden: kurzum, Kameraden, wir haben keine Ursache, nach Paris ju gehen, wir müssen

Mit großem Interesse wird man die Gesprache lesen, die Peters hier mit Emin über Stanley gehabt und woraus

strafen, auch abgesehen von der subsidiären Freiheitsstrafe, die ver⸗ schiedensten Aasichten laut. g

uns fern halten von allen sozialdemokrafischen Anordnungen; sonst sind wir nicht werth, Deutsche zu heißen.

In Dortmund sollte am beutigen Sonnabend, wie die Rb.

B. Itg. mirtheilt, eine von den bekannten Fübrern Bunte réèd Schröder einberufene öffentliche Bergarbeiterversammlung mit . Tagezordnung: 1) der interrationale Bergarbeiter? Cong Paris, 2) der Kampf mit geistigen Waffen, mit be⸗ sonderer Rücksichtnab re auf das Vorgehen am vergangenen Sonntag in der Versammlung chriftlicher Berafente, statiftnden. Hr. Q Lenfing ist zu der Versammlung besonders eingeladen.

Wie der . Veff. Ztg. aus Ham burg telegraphirt wird, ist die Bildung der Ta bad arbeiter⸗GSenossen'nf Saft jetzt zu Stande rn. Die Haftpflicht ist fär jeden Theilnebmer auf od estgesetzt; verboten ist es, mer alg wanzig Äntheilscheine zu nehmen. Vorftand ist der Arbeiterführer Adolf von Elm.

Aus Duis burg berichtet die Köln. Jig, daß die seit acht Tagen aus ständiscken Getreideträger am Mittwoch Morgen unter den alten Bedingungen an verschiedenen Lagerplätzen im Hafen die Arbeit wieder aufgenommen baben.

Aus Hannover wird der RhB. Ztg.“ geschrieben: Die Lohnforderungen der Arbeiter treten Kier jetzt wieder an die Arbeitgeber heran, aber nicht in so schroffen Formen, wie im vorigen Jahre. Stellen auch die Taveitrergebüffen wieder einen Lohbntarif auf, welcher geeignet ift, Arbeilsunlust zu fördern, statt den Eifer in Ausbildung der Fähigkeiten anzuregen, indem der ge⸗ forderte Minimallebn unfäbigen und trägen Gesellen mebr Feiertage und Schankntubenleben gestatten würde als denselben, zumal den jungen, eben erst aus der Lehre gekommenen Burschen, gut ist, so zeigen sie sich doch wenigftens geneigt, die Einwendungen der Arbeitgeber ent⸗ gegen zu nebmen. Die Schu bmachergesellen forderten diesmal ibre Meister nicht auf, Behufs Berarhung einer neuen Werkstatt⸗ ordnung und Lohnfestsetzung in einer Versammlang zu erscheinen, sondern ließen eine Ein kadung ergeßen. Und als Die Meister antworteten, sie hätten mit einer sachlichen Darlegung in Gebülfen⸗ zersammlungen immer schleckte Erfahrungen gemacht, schlugen die Sesellen eine Kommifsion? beratbung vor, u welcher die Meister sich bereit erklãrten. ö

In Oldenburg fand am Mittwoch der Oldbg. Ztg. zufolge aus Anlaß des von den Zim merge sellen Dld enburgs in Aus sicht gestellten Strikes eine Verfammlung Ter Zimmerm eister resp. Bauunternebmer statt. Die Forderr ngen der Gesellen erstrecke sich mehr auf Verkürzung der Arbeitszeit als auf Lohnerhs— hung. Sie verlangen, daß die Meifter die Arbeitszeit, die bisher vom L April an den Sommer durch von 5 Uhr Morgens bis 7 Ubr Vbends dauerte, berabsetzen um eine Stunde, sodaß dieselbe auch im Sommer nur Abends bis 6 Uhr dauer.

Hier in Berlin beschlos eine öffentliche Versammlung der Vergolder und Vergolderinnen am Dienstag die Fortsegzung des Theilausstandes. Nach dem „Vorwärts werde in der Ver⸗ sammlung mitgetheilt, der Strike bestehe unverändert weiter. Eine erste Verhandlung der Kommission mit den Prinzipal en sei resultatlos verlauter. In der letzten Versammlunz am 8. Mär sei nun wieder eine Kommisston ron 4 Personen gewählt und beauftragt worden, mit den Prirzipalen Unterhandlungen anzuknüpfen. In Folge deffen sei ein Schreiben an den Vorftand des Fabrikanten verbandes gerichtet worden und es sei auch ren dort eine Antwort eingelaufen, welche aber im Ganlen voll fländig ablehnend geweien sei. Leider fei zu ronftgtiren, zas die Unterfftzung der anderen Gewerksckaften bis ber verbãltnißmãßig bedeutend besser ausgefallen wäre, als die der eigenen Gewerkschaft; daher sei an die Kollegen das dringende Ersuchen zu richten, die gefaßten Beschlüsse auch jn der Tkat durchzuführen, da die Sache, die auf dem Sxiele stehe, eine zu ernste sei. G3 gelangte alsdann der Brief der Vereinigung der

Berliner Goldleistenfabrikanten“ zur Verlesung und nach längerer Diekusfien wurde folgende Resolution angenommen: Die Versarmmlung der Vergolder und Vergolberinnen beschließt, den be⸗ stehenden Strike fortzuführen und giebt den Koll gen und Genoffen zu bedenken, daß die Folgen einer Niederlage don weitgehender Bedeutung sein wärden, nicht nur füuͤr 3e Stritenden; Jendern auch für sammtsiche in Ter Wrancke besckäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen. UÜUm digen Be— schluß durckznführen, ist es votkin, daß die Strikeunterstüt ar größer sein muß als bisker. Die Annesenden verpflichten fich des balb, nicht unter fünffig Pfennig pro Woche zu jablen und er⸗ klären weiter in diesem Sinne auf ibre Kollegen inmirken zu wollen. Zur Maifeier faßte am Mittwoch eine sffentliche Seneraloer⸗ sammlung der Maurer folgenden Beschluß: Die Verfammlung der Maurer Berlins erkennt die Beschlüffe des internationalen Arbeiter kongrefse: n. Parig an nd halt den J. Mai als internatignalen. Feiertag fest, ziebt es aber in Erwãgung, daß sich die wirtbschaftlicken Ver bältnisse derartig geffaltei kaben, daß in diesem Jaßre der J. Mei als internationaler

Ruhetag nicht siegreich durchgefochten werden kann, und beschließt

demzufolge, die Kundgebung am Abend des 1. Mai stattfinden u

lassen. Ferner beschließt die Versamm lung, dahin zu wirken, daß in

Zukunft der 1. Mai als internationaler Ruhetag durch⸗

geführt werde. Ferner erklärt die Versarnmlung, auch an der Massenkundgebung am Sorntag, 3. Mai tbeil nebmen zn, wollen. Cine Versammlung der NMöbelpoltrer erklärte sich am Montag für eine De monstration am J. Maß.

Die Versammlung schließt sich dem Vorschlage der sosialdemokrafischen

Fraktion insofern an, daß am J. Mai Aberks cine Sffentliche Ver.

ammlung der Möbelpolirer mit Frauen stattfindet, wo ein Dem

Tage entsprechender Vortrag gebalten wird, und am ersten Sonntag

im Mai ein Ausflug mit Familie unternommen wird. Die Verfamm'

lung ist aber gegen die obligatorifche Einführung der

Demon stration zu Gunsten des Achtftundentages auf den er sten

Sonntag im Mai; vielmebr ist die Veriamm lung der Ansickt,

das sich mit dem Laufe der Jahre der 1 Mei als internationaler

Arbeits ruhetag einbürgern wird, die internaflonale Sozialdemckratie

als Kampfespartei auch sich einen solchen Arbeits ruhetag erringen wird und kann. Vom Verdienst am 1 Mai er. foll ju Gunften des

Generalfonds der Gewerkschaften Deutschlands J M nach Hamburg

entrichtet werden.

Aus Brüssel berichtete ein Telegramm des Wolff schen Bureaus! vom 25. d. M: Die Arbeitseinstellungen der Koblengrubenarbeiter in den verschiedenen Gruben von Borinage sind beendet. Für den 1. April werden zablreiche kleinere Arbeitseinstellungen erwartet, obwobl die Arbeiter rartei sich bemüht, die Proklamirung eines allgemeinen Strikes hinauszuschieben. Vom gestrigen Tage wird dann weiter gemeldet: Eine Abordnung der strikenden Arbeiter der Walöwerke des Centralbeckens wurde beute von den Arbeit- gebern empfangen. Dieselben weigerten fich, den Strikenden irgend ein Zugeständniß zu machen. Die Arbeiter Fefchloffen daher die Arbeit seinstellung bis zum 10. April zu verlängern.

Aus La Cropère wird der Köln Ztg.“ unter dem 25. d. M. geschrieben: Am 22. d. batten die Walzwerke La Erorère mit Dülse zugereister Arbeiter aus der Lätticher Gegend jwei Oefen in Betrieb gesetzt, die neuen Arbeiter wurden jedoch von den Aus- Fändischen derart verböähnt, daß gestern abermals eine gänzliche Niederlegung. der Arbeit erfolgte. Auch hier ist der Aus stand weifellos auf sozialistische Umtriebe jurückufübren, wie schon daraus hervorgeht, daß die meisten Feiernden ihre Ünzufriedenbeit mit dem langweillgen unibätigen Umberschlendern erklären, aus Furcht aber vor einzelnen Rädelsführern die Arbeit nicht aufjunebmen wagen.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 13. März bis inkl. 21. Mär; cr. zur Anmeldung gekommen: 424 Ehe schließungen, gg Lebendgeborene, 5 Todtgeborene, 5s Sterbefalle

stunst nnd Wiffenschaft.

Der Gynäkologe Professor Dr. Karl Braun ist nach einer Mittheilung des. B. T. B. in Wien gestorben.

Sand und Rorstwirthschaft.

Die deutsche landwirthschaftliche Aus stellung e zu Bremen,

welche in den Tagen vom 4. bis 8. Juni d. J. stattfindet, wird sich den bis her eingelaufenen Anmeldungen nach in würdiger Weise den rüber, in Bremęn abgehaltenen landwirtbfchattlichen ud inder ll Ausstellungen anschließen. Es werden mehr als 300 Pferde, 900 Rinder, 700 Schafe und s300 Schweine dort erscheinen, auch wird die Seflũgel Fisch · und Bienen · Abtheilung recht wobl beschickt sein. Die Thiere gebören zu einem sebr großen Theil Oldenburg und Hannober an, jedoch betheiligen sich auch Scleswig⸗Solftein Mecklenburg, das Land Bremen, die Provinz Sachsen, Bavern und andere dentsche Länder bis nach Ostpreußen.

Der toꝛte Theil der Austellung bestebt aus landwirthschaftlichen Erzeugnissen und Maschinen. Unter den ersteren wird ein vollstãndiges Bild der deutschen Moorkultur dargestellt werden; ferner sind land⸗ wirthschaftliche Samen und vor Allem die große Abtheilung der Dauerwaaren, welche eine Prüfungsreise in die Tropen gemacht haben, sowie landwirthschaftliche Hůlfs mittel, namentlich Düngekalk und Dandelefuttermittel. reichlich derireten. Die Ausstellung der land- wirthschaftlichen Maschinen wird eine sehr bedeutende fein und den Umfang der bisberigen Ausftellungen der Deuten Landwirtk Taft! Fesellschaft ükerschreiten, UÜnter den landwirtkschafllichet Machine sind besonders Handmilchschleudern, Getreide und Kleereinigunge⸗ waschinen Getreidemãher mit Garbenbindern, Pflüge und die in den letzten beiden Jahren nenerfandenen Geräthe hervorzuheben.

In den Tagen dom 18. bis 20. März wurde durch die Deutsche dandwirthschaft. Gesellschaft eine vergleichende Prüfung von Ge“ treide und Kleereinigungsmafchinen in Berliz abgehalten. Preise und Anerkennungen erhielten in der Abtheilung der Getreide⸗ Tinigungsmaschinen folgende Ausfsteller: C. F Röber Söbne, Eichroꝛt = Gisenach; Sckütt u. Ahrens, Stettin; Graf Friedrich Berg, Schloß Sagnitz bei Feilitz (Lirlan?d); Maver u. Co., Kalk am Rbein; Schneider u. Werner, Dresden. Das Richterurtheil über die Klee⸗ und Gras samen · Reinigungemaschinen ist noch nicht verõffentlicht.

Sandel und Gewerbe.

In Finland ist durch landesherrliche Verordnung die für Sägeprodukte, welche ausgeführt werden, an die Krone zu entrichtende Abgabe für die Jahre 1891 bis 1853 wie folgt fest⸗ gesetzt worden:

1) Bretter, Planken, Latten (batteus) und andere Säge⸗ fabrikate von mindestens 2 m Länge 26 Penni pro Kub'k— meter oder, falls die Ausfuhr zu Schiff erfolgt und eine ganze Ladung solcher Fabrikate eingenommen wird, 50 Penni für jede Register⸗Tonne von dem im Maßbrief angegebenen Netto⸗ gehalt des Schiffes.

2) Sägefabrikate von weniger als 2 m Länge 109 Penni pro. Kubikmeter oder, bei Ausfuhr auf dem Seewege, 25 Penni pro Register⸗Tonne von dem im Maßbrief angege⸗ benen Nettogehalt des Schiffes.

Befreiung von der Erlegung der Sägeabgabe genießen:

Brennholz und andere, mit der Säge lediglich abgeschnit⸗ tene Waldprodukte,

Schnitzel oder Schalbretter,

Rippen von höchstens 8 em Breite und 5 em Dicke, so⸗ wie Planken⸗ und Bretter⸗Enden von höchstens 60 em Länge.

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—— In Griechen land ist durch Königliches Dekret vom 253. Februar / 7. März d. J. für das Jahr 1891 die Einfuhr von bearbeiteten und unbearbeiteten Besen verboten worden.

Tägliche Wagengestellung an der Ruhr und in An der Rubr sind am 25. Mär; g gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 26. d. M. rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 2ßs. Mãrz. Amtliche Preis feststel lung für Butter, aäse und Schmal) Butter: Pof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 1109 - 1272 66, Ne 1io7 -=- 159 6, Na. —, do. abfallende 100-1065 0, Land, Preußische 90 = 93 MS, Netz brũcher 8 = 82 1, Pommersche o- 93 *, Polnifche 88-91 Æ. Barer. Sennbutter ie2= 108 , do Landtutter 85 55 6, Schteñtche 882 52 *, Galiziscke 5 78 . Margarine 406 - 75 0 = Faäfe; Schweijer, Emmentaler 93— 838 6, Bavertscher 73 = 80 0, do. Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 72 78 S6, do. Ha 8636-70 66, Holländer 80 -= 80 6, Limburger 49-45 6, Quadratmagerkäfe 12 27-25 6, do Ila. 1216 Schmalz: Prima Western 170 Ta. 71 6, reines, in Deutschlaad raffinirt 44 - 45 6, Berliner Bratenschmal; 46 —0 6 Fett, in Amerika raffinirt 39 , in Deut Cland raffinirt 1200 13 C0. Tenzenz: Butter: Der dies wöchentliche Fest⸗ .. die bisherigen Preise voll behaupten. Schmalz: fest und steigend.

Vom oberschlesischen Eisen und Metallmarkt berichtet die 2Schles. Ztg.: Die Lage des oberschlesischen Eifen⸗ marktes bat sich in letzter Berichtswoche etwas zum Besseren ge⸗ wendet; doch bezieht sich diese Besserung nur auf Wal ffabrikate, für welche die Sxec sfikationen im Allgemeinen zablreicher ein⸗ gehen. In Roheisen ist die Marktlage leider noch un⸗ verändert. Die Bestände erfahren eine stetige jodaß als einziges Mittel, das Geschäft ju beben, das Ausblasen einiger Hochöfen im Rerier sich als notbwen dig er⸗ weisen wird. Nur eine wesentliche Herabsetzung der Kohlenpreise kann dem oberschlesiscken Robeifen wenigftens in Schlesien die Konkurren; mit dem englischen Gießereiroheisen gestatfen, was zur Zeit unmöglich ist. Gießereiroheisen stellt sich jetzt auf 5, so z M, Puddelrobeisen auf 3265 é In Walßjeisen bat sich, wie ben bemerkt, das Geschäft eiwas belebt, und sind die Werte im Allgemeinen esser beichäͤftigt. Die am 1. Jusi d. J. bevorsteßenden russischen Eisenzoll Erhöhungen werden leider die oberschlesische Eisenproduktion weiter benachtheiligen, sofern es die Staatẽregierung nicht unternimmt, durch handels politische Maßnahmen dem Uebel vor' jubeugen. Auch in Feinblechen ist die Nachfrage gestiegen und baben sich die Preise befestigt; dieselben sind jedoch immer noch für die Werke derlustbringend. Der Bal seifen. Srundyreis ist gegenwãrtig 14 50 4, der reis für Fein ˖ und Grobbleche 15. per 100 Eg franko Empfangsstation. e Eisengießereien sind im Allgemeinen noch schwach beschãftigt, nur bei einzelnen liegen genügend Aufträge vor, die für mehrere Wochen Beschãftigung sichern Dasselbe ist bei den Mafchinenfabriken und Eisen⸗ konstru tions · Werkstãtten der Fall, von denen jedoch einige den Winter bindurch hinreichend Beschäftigung batten. Mit Beginn der Ban— saison hofft man bier einen durchweg vollen Betrieß zu erzielen. Auf dem Zinkmarkte ist gegen die Vorwoche eine Aenderung nicht eingetreten; der Versand ist nach Eröffnung der Oder ⸗Schiff⸗ fabtt ein stärkerer geworden. In Zinkweiß beginnt, der Jabreszeit entsprechend, die Nackfrage reger zu werden, ebenso in Iinkstaub. Der Preis für letzteren stellt sich je nach Qualität is 75 5c, Sierszaer galizische Hrima⸗Wagre sogar bis S0 od bom Zinkpreife. In der am 25. dieses Monats abgehaltenen Sitzung des Auf⸗ sichtsrathes der Aktien Gesellschaft für Glasindu strie vorm. Friedr. Siemens zu Dresden legte der Vorstand den Rechnungsabschluß für 1890 vor. Der Gewinn stellt sich nach dem⸗ selben etwas höher wie im Jahre 1889. Der Auffichtsrath beschloß, der Generalversammlung, welche auf den 6. Mai einberufen werden soll, die Vertheilung von 120,½0 Dividende den gleichen Betrag wie

geftellt 4253, nicht

1889 vorzuschlagen und die Abschreibungen entsprechend zu erhöhen.

Zunahme,

Route:

ift auch

schwankend,

handel.

r d zus .

Keinesfalls

getroffen.

Schnelldampfer

Rarlgruhbe· America

München ·

6 a. ron Josepyh Strauß) In Weizen erwi baltender; es mußten Pr gegend 21410 „1 , frei hier 21 22 deutscker 11 1 M, frei Station der 8 Gelnhausen Bũdin gen Franken weizen ab Ochsenfurt, Schwei russischer IH 23 Æ R ] dringendes sind mäßig bebauptet, Gerste

spreu (Er geschwãchtem Ni Weizenkleie 1 unsere Läger sehr gering, Bäckereien und Händler sind schlecht versorgt, mit allerwärts höͤbere Pre 333 34 1, Nr. 132 335 46, Fr. 72 Nr. 4 21 35 6, Nr. 5 19 25 Verbande 61 Nr. 00 291 - 308 Rr. i 25-25 M, sich ver 190 kg ab hier, häufig jedo tionen und bei Partien von mindestens 10550 kg). Köln, 27. März. Rbeinland und Wefffale 285 858 ½ auf; vorgeschlagen. Leipzig, 26. März. (W. T. B) La Plata. Grundmuster B Mai 4,373 46, pr. Juni 4460 August 4 45 , pr. November 4 45 , Umsatz 135 000 kg. Beh Bremen, 75. März. Norddeutschen Lloyd

pr.

Wien 26. März. dürfte die Verwaltun eisenbahn⸗

ungarischen Han

Pest, 26. März. Escompte und Wechslerban waltungsraths,

s7 916 Fl. auf neue daß das Resultat v Aktienkapitals ist.

London, 26. März. la dungen angeboten.

Glasgow, 26. März. Robeisen in den Sto 833 923 Tons im vorigen Jahre.

Die Zabl der im Betriebe befin gegen 89 im vorigen Jahre.

Bradford, 26. März. ( garne gefragt

Eine Anzahl hiesiger Wollbänd bildet, um die Preise aufrechtjuerbal mehrere große Wollfirmen vertreten. höhung der Preise beabsichtigt.

St. Peters burg, 27. März. zufolge bätten die Berath Vertreter der russi

N., 26. Märi.

er Generalversammlung

(W. T. B.)

Rechnung vorzutragen. on 1890 das günstigste

(W. T. B)

(W. T. B.) res belaufen sich auf

(W. T. B.) von West⸗In

(W. T. B.) Der P der Hamburg Am erikanischen Pa schaft hat, passirt. Der Post dampfer von . kommend, gester

Bremen Bremen Bremen Bremen New · Jork New ⸗Jort᷑ New⸗Jork New Jork New · Jork Bremen Bremen Bremen Baltimore Baltimore Baltimore

(W. T

3. Natz. erklärt, die

eiserbõbungen zu

oggen hatte Angebot biesiger 4 schwachen Konsumverkehr Preisen, Franken (Ochsen furter Gau), Ried,. Wette 13 18 , oberhessische 17 46, rumänische 16

ab bier mit 183 * (veriollt) übri Abputzgerste anhaltend gefragt; Off Hafer bleibt bei normaler Bedarf 151-1686 M In Raps wurde Mal keime erfuhr die Stimmun Preisstand mit wenigen Pfennigen zu bezahlt = Chilisalpeter Verk. eber schwach, letzfer C satz für Roggenftrob):

183

Deau, ver Ct. ca. 1 M o * S0, Kauflust

ise in Sicht.

Roggenmebl loco hier Nr. 0 Nr. 1 26 27

&PfMilchbrot t -= 635 * Norddeutsche und wen

Setreidemarktbericht es sich das Angebot zurück- gestanden werden; ab Um⸗ A, kurhessischer und nord⸗ berbesfischen und Weserbabn⸗ Gießen Friedberg Ai , nfurt, Würzburg 266 1 —* 1 M, wenig Umsatz, doch vorhanden die Preise 133 4 bei unveränderten rauer und Pfälzer 16 M prima franjösische g, russische Mablgerste 14 6, erten sind sehr erwuͤnscht. Für sfrage der Preisftand unverändert, n Umsätze nicht bekannt. Für g eine geringe Befestigung, die dem Sute kam, 3 = 10 M je nach Qualitãt kr schlepvend, Stimmung gedruckt und ours 8. M ver Cen

C6, russischer

B.) Die Bilanz der Bank für

weist einen Reingewinn

es wird die Vertheilung einer

6, September 4,45 „6, vr. Oktober pr. Dezember 445 4, auptet.

(W. T. B.)

Gesellschaft in der im versammlung die Ermächtigung zur schen Domänen von dem Unterneh schaft nachsuchen.

Wie der Polt. Cortesp.“ a einer angeblichen Absicht, die Ve Linien der 5 sterreich isch⸗ungari gesellschaft vor dem Ein 1895 eintreten zu lassen,

us Budapest gemeldet wird, r staatlichung

dels · Ministers oder der (W. T. B.)

Der russischen ‚Börsenzeitung ungen der in St. Petersburg versammelten ichen Agrarbanken zu dem Ergebnis daß eine allgemeine Konverfion der sech bank ⸗Pfandbriefe nicht angängig fei Vorbebalt einer Verstän nehmern grundsãätzliche

am ] woron fünfzig Millionen aussteben, m Fälligkeits termin einzulssen⸗

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist Die englische Post über Näheres unbekannt.

Hamburg, 26. März. Scan dia“ Aktiengesellscha in New⸗ York eingetroffen 27. Marz. der Hamburg Amerikanischen gesellschaft Abends in Havre eingetroffen. 28. März.

Ostende vom 26. März ausge

dien kommend,

26. 21.

24.

25. M

25. 25. 19. 22. 26.

26. M

18. 26. 25. 21.

24. M

ten.

Kammzug - Termin vr. April 4377 4, pr.

pr. Juli 4425 4A,

: Wie die Presse“ meldet, g der ö sterreichisch ! ungarischen Staats⸗ Mai stattfindenden General⸗ Lostrennung der un gari⸗ men der Staatseisenbabn. Gesell⸗

An der Küste ? Weizen

Die Vorräthe von 531 1065 Tons, gegen

dlichen Hochöfen beträgt 37 W. T. BS.) Wolle fester, Export- ler hat ein Konsortium ge—⸗

In dem Konsortium sind Vom 2. April ab ist eine Er⸗

September d. J

*, zweite

Der Postdampfer Bavaria“

Packet fahrt Aktien⸗ gestern 10 Uhr

ostdampfer Slavonia“ cketfabrt · Aktiengesell⸗ von New⸗York kommend, beute ; Gellert! derselben Gesellschaft ist, n Nachmittag in New York ein⸗

Morgen Lizard

Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Eetzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer). New. Jork und Baltimore Linien:

Bestimmung.

März Dover passirt. Mär; von New⸗Jork. Märj von New. Jork. ärz von New. Jork Märj in New Jork. Mär; in New⸗Jork. Mär; von Southampton. Mär; von Southampton. Mär Dover passirt.

ärz in Bremerhaven. März von Baltimore. März von Baltimort. März in Baltimore. Mär Lizard vassirt.

ärj von Bremerhaven.

tner. Spel;⸗ Tendenz stetig auf etwas ab—⸗ Roggenkleie 11. - * 4A, etwas gedämpft. In Mehl sind die Auswabl guter Sorten befchränkt, die in Uebereinstimmung Hiesiges Weizenmebl Nr. 5 —— 30 1, Nr. 3 28-29 4, und Brotmehl im fälische Weizenmehle 283 306 4, S (Obige Preife versteben ch auch loco auswärtiger Sta⸗

Dividende von 6 oo

145 4, pr. Januar 4.45 4

T. Der Aufsichtsrath des hat in seiner heutigen Sitzung eine Dividende von 7e vor-

ist von t der ungarischen schen Staatseisenbahn⸗ tritt des Einlösungstermins am 1. Januar n, in unterrichteten Kreisen nichts bekannt. darauf bezügliche Unterhandlungen Seitens des Regierung eingeleitet. Die Generaloersammlung der k genehmigte die Anträge des Ver⸗ von dem Reingewinn im Betrage von 72 nach Abzug don 5 oo Zinsen 160 900 Fl. dem Reservefond

weisen, 2 Fl. pro Aktie als Superdividende zu vertheilen und Der Bericht konstatirt, seit der Echöhung des

831 Fl. zu über⸗

gefübrt, prozent igen Agrar- i Gleichwohl seien unter digung jwischen den Kreditgebern und Kredit ; Bestimmungen für eine partielle entworfen worden. Aus Berdjan sk wird die Erz Sch iffahrt gemeldet. Washington, 28. hat sich bereit 4E prozentigen Bonds, mit den Zinsen bis zu

le Konversion ffnung der

(B. T. B) Das Scatzamt falligen schon jetzt

blieben.

(B. T. B.) Der Postdampfer Hamburg ⸗Amerikanischen P f ft ist,

acketfabrt⸗ von Hamburg kommend, heute Morgen