gekommen ist. Die beschreibt das
m 4 Depesche als Sandwüste, und es
ist klar,
Sitz hat und von deutschen Direktoren geleitet wird. Wen die Deutschen nicht unternehmend genug sind, das Geld au
zubringen, so wird die Kolonie wahrscheinlich an die englische
Regierung abgetreten werden.“
Die vorstehenden Angaben sind insgesammt von An⸗
fang bis zu Ende aus der Luft gegriffen.
Der Kaiserliche Botschafter am osterreichisch z ungarischen Hofe Prinz Reuß hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen
Urlaub angetreten Während seiner Abwesenheit von Wie fungirt der Erste. Sekretär, Legations⸗Rath Ratibor als Geschäststräger.
Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Aller⸗ Geheime Legations⸗-Rath von Brauer, ist zom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte
höchsten Hofe,
der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische
Ober-Negierungs-Rath Landmann ist hier angekommen.
Bahern.
München, 6. April. In den beiden am 4 d. M. ab
gehaltenen Sitzungen des Obersten Schulraths wurde die ü Ehen, . . Form eine pädagogisch⸗didaktische Ausbildung der Lehramts⸗ empfehlen Ztg.“
Vorbehalt eüerer Heigilan 1 . ) Daß für wissenschaftlich pähagogische Vorlesungen an allen drei Landes⸗ 6 . v Y) daß dieser theoretischen Vorhilkung eine praktische folgen solle, welche nicht bloß den unterrichtlichen Theil, son dern ganz besonders auch die erzieherische Aufgabe in der Berufsthätigteit in das Auge zu fassen
Frage eingehend erörtert, ob und in welcher Kand! aten für die Mittelschulen ll sei⸗ Die. Versammlung einigte sich der Allg. zufolge in Hieser wichtigen Frage, unter weiterer Detailausarbeitungen vorerst dahin:
universitäten Vorsorge getroffen werden möge;
habe; 3) daß die Gelegenheit hierzu an einer Mehrzahl von Mittel⸗
schulen des Landes eröffnet werden dürfte, und daß als die
darauf von den einzelnen Kandidaten zu verwendende Zeit höchstens ein Jahr in Aussicht zu nehmen sei. Hieran schloß sich sodann der Beginn der Berathung darüber, welche Aenderungen an der geltenden Prüfungsordnung für das Lehramt an humanistischen und technischen Unterrichtsanstalten zu befürworten seien.
Die diesjährigen größeren Truppenübungen sind derart angeorbnet worden, daß die beiben Armee Corps mit Ausschluß der 5. Division Manöver vor dem Prinz-Regenten abhalten, nachdem die Brigade⸗ und. Divisions⸗Manöver in der üblichen Weise stattgesunden haben. Am 9. Sep— tember wird eine große Parade beider Armee⸗ Corps stattfinden und zwar wird sich an derselben auch die zu großen Kavallerie⸗Uebungen vereinigte, Kavallerie— Division hetheiligen. Am 10. September werden alsdann die beiden Armee⸗Corps gegeneinander manövriren, während am 11. ein Manöver der vereinigten Armee gegen einen markirten Feind angesetzt ist. Die Oberleitung dieser Manöver und das Ober-Kommando bei der Parade und den Manövern ist dem Prinzen Leopold von Bayern, der kommandirender General des J. Armee-Corps ist, übertragen. An den Kavallerie-Uebungen nehmen vier Kavallerie⸗Brigaßen Theil, davon eine besonders zur Dar⸗ stellung des markirten Feindes bestimmt ist; außerdem treten reite ide Artillerie und Pioniere hinzu. Die 5. Division hält ihre Herbstübungen in der gebräuchlichen Weise ab (Das 2. Fuß⸗Artillerie Regiment nimmt an der bei Metz statthabenden größeren Armirungs⸗Uebung der Fuß-⸗AUrtillerie Theil) Außerdem kommen größere pioniertechnische le bungen zur Ausführung, an welchen die beiden Pionier— Bataillone mit ihren sämmtlichen Compagnien sich betheiligen Diese Uebungen bestehen in einer Pontonier⸗Uebung auf bem Lech, in einer Uebung im Weg- und Brückenbau und einer Befestigungs-Uebung auf dem Lechfelde, woran auch die Luft— schiffer⸗Lehrabtheilung Theil nimmt. .
Sach sen.
Dresden, 6. April. Seitens des Kirchenregiments sind für die bevorstehende Landes⸗Synode neben der öffnung der Entschließungen auf die von der letzten Synode gestellten Anträge und geäußerten Wünsche eine größere Anzahl von Vorlagen in Aussicht genommen. Dem „Dr. J.“ zufolge be— sinden. sich darunter; der Entwurj eines Disziplinargefetzes für die, evangelisch⸗lutherischen Geistlichen, eine Mittheilung über die zum Abschluß gebrachte Revision des Perikopen— buchs und die beabsichtigte Einführungsverordnung ferner ein ausführlicher Bericht des Landes- Kon— sistoriums über, die Zustände in der Landeskirche in den letzten Jahren, welcher unter Anderem auch über die außeren Verhältnisse derselben und die für kirchliche Zwecke ver fügbgren Mittel nähere Nachrichten bringen und zugleich die Stellung des Landes-Konsistoriums zu verschiedenen, im Laufe der letzten Jahre an das Kirchenregiment herangetretenen Fragen kennzeichnen wird, sodann eine Verordnung, die weitere Ausgestaltung der Kirchenvisitationen betreffend, end⸗ lich eine FTandidatenordnung und mehreres Andere, sodaß es . an Material zu fruchtbaren Berathungen nicht
. Württemberg.
Stuttgart, . April. Seine Königliche Hoheit der Landgraf Alexandet Friedrich von Hefsen ist, wie der . 56 en, ,. ente Nachmittag zum Besuch Ihrer Königlichen Majestäten hier ei ĩ dönig⸗ lichen zie den icht e, . ,
1 Meckleuburg⸗Schwerin.
Schwerin, 5. April. Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ re. Marie und Ihre Hoheit die Herzogin Elisa— 6 Herden, wie die Mech, Nachr.“ mittheilen, morgen Nachmittag mit dem Zuge 5 Uhr 15 Minuten von hier nach Meran abreisen zu einem etwa vierwöchigen Aufenthalt
daselbst. Oldenburg.
(H.) Oldenburg, 6. April. Seine Königliche Hohei dor . . He, ö * 1 m li E * der Großherzog hat sich gestern nach Dresden =.
Gebiet n daß hier die Befürchtung besteht, das englisch-⸗deutsche Syndikat möchte das Kapital von England nicht bekommen, da es in Deutschland seinen
Prinz von
Anhalt.
Dessau, 5. April. Ihre Durchlaucht die Prinzessin 2 an. , , 3 nach ᷣ—— „A. St⸗A.“ mit dem Prinzen Friedrich und den Pinzessinnen n é Adelheid und Alexandra hier eingetroffen. enen
5⸗
Oe fterreich⸗ Ungarn.
Wien, J. April. Der ehemalige Deputirte für Dal- matien, Senats⸗Präsident Lapenna ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestorben.
In den gestrigen drei Stichwahlen zum Wiener Gemeinderath wurden drei Antiliberale gewählt.
n Großbritannien und Irland.
Gegenüber den von verschiedenen Seiten laut gewordenen Klagen darüber, daß die Zusammensetzung der Königlichen Arbeits- , noch immer nicht veröffentlicht worden sei, bemen kt der „Observer“, dieser Verzug finde hauptsächlich in dem Wunsche der Regierung seinen Grund, in die Kommission die fähigsten Männer zu senden. Die Gefahr sei groß, eine Kommission von lauter Parteileuten zusam⸗ men zu bekommen, die sammtlich schon ihre vorgefaßten Meinungen haben. Auf den Bericht einer solchen Kommission wäre nicht viel zu geben. Es klinge sehr hübsch, wenn man sage, in der Kommission sollten Kapital und Arbeit gleichmäßig vertreten sein, vor Allem aber wären Männer nöthig, die weder Kapita— listen noch Arbeiter, aber im Stande seien, unparteiisch über — die große soziale Frage zu urtheilen.
Die Gebeine des Earls of Granville wurden am Sonnabend Morgen von der Staßtwohnung des Verstorbenen in South Audley- Street nach Stone in Staffordshire über— gLeführt und auf, dem dortigen Kirchhof zur Ruhe bestattet. Den Sarg zierten zwei von der Königin und der Prinzessin Beatrice ge⸗ spendete Kränze. Die Beisetzung erfolgte in dem Erbbegräbniß auf, dem St. Michaels-Kirchhof in Stone. Dem Leichen⸗ begängniß wohnten eine große Anzahl politischer Persönlich— keiten der jetzigen und früheren liberalen Partei bei. In der Königlichen Kapelle des St. James-Palastes fand am Beerdi⸗ gungstage ein Trauergottesdienst statt.
In Folge des Todes des Banquiers Thomas Baring hat in der City von London demnächst eine Parlaments⸗ wahl stattzufinden. Die Konservativen wollen eine Finanz größe der City als Kandidaten aufstellen.
Die Assisen von Cork sind am 5. d. M. geschlossen worden. Die Urtheile des Loro⸗Oberrichteis O'Brien über die Friedensstörer des irischen Kreises Tipperary waren sehr scharf. John Foley bekam sieben Jahre Zucht—⸗ haus, weil er Sprengstoffe in seinem Besitz hatte; Timothy Moynihan und William Rearden wurden wegen „Mondscheinlerns“ zu zehnjähriger Zuchthausstrafe verur⸗ theilt, und Michael Dauley und Michael Landers werden 12 resp. 18 Monase im Zuchthaus darüber nachzudenken haben, daß es gegen das Gesetz verstößt, Boycottbekanntmachungen an die Mauern anzuschlagen. Der Richter erklärte bei der Urtheilsverkündigung, die Stadt Tipperary befinde sich in traurigem Zustande. Es herrsche ein organisirtes System der Einschüchterung, dem Boycotten und Sprengstoffe als Mittel dienten. Die Gesellschaft müsse auch in Tipperary geschützt werden.
Die indische Regierung hat die Meldung erhalten daß Lieutenant Grant nebst 89 Mann in Waitaank ani 30. März vom Feinde umzingelt worden ist. Boten welche von Tammu abgeschickt worden waren, um ihn zu warnen, erreichten ihn nicht zur richtigen Zeit. Am 31. März nahm Lieutenant Grant das Fort Thabal, welches elf englische Meilen südlich von Ma⸗ nipur liegt. Nach späteren Meldungen steht der britische Offizier jetzt großen Haufen Manipuriten gegenüber, die auch Kanonen besitzen. Man befürchtet, daß die kleine Schaar vernichtel werden könnte, wenn sie nicht schnell Verstärkungen erhält. — Inzwischen ist die Nachricht von einem neuen Auf⸗ ruhr eingegangen. Ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus Simla vom 8. April meldet, daß der Siamm der Miranza an den Ufern des Indus sich erhoben und einen allgemeinen Angriff auf die englischen Posten gemacht hat. Bei dem Angriff seien von einem Regiment Eingeborener neun Mann getödtet und vier verwundet worden. Wie ver⸗ lautet, wären noch mehrere andere Stämme im Auf— stande begriffen. Nach Kohat sind bereits Verstärkungen ab— gesandt.
Frankreich. Paris, J. April Der Graf von Paxis hat eine Meldung des „W. T. B.“ zufolge 2 8 politischen Raths, welchen er beim Verlassen Frankreichs ein— gelebt hat, den Herzog von Audiffret-Pasquier er⸗ nannt. Die Session der Seneralräthe wurde gestern er— öffnet. Es wurden keine wichtigen politischen und nur sehr wenige die Oekonomie betreffende Anträge angekündigt. In dem Departement Aisne ist ein Antrag gegen die Erneuerung der Handelsverträge eingebracht, in dem Departement Somme ein solcher zu Gunsten des Zolles auf Leinen, rohen Hanf und gekrämpelten Tüll, in Cher ein Antrag zur Abschaffung aller Zölle auf Getreide, in Bouches du Rhoͤne ein Antrag gegen die vorgeschlagenen Zölle. Bei der am Sonntag stattgehabten Einweihung des ersten Hauses „der bewaffneten Brüder der Sa⸗ hara“ in Biskra erinnerte der Kardinal Lavigerie an den Zweck der Einrichtung, die dazu dienen solle, den Brüdern den Geist der Brüsseler Kenferenz, deren einzige Aufgabe es wäre, die Sklaverei abzuschaffen, ohne an Eroberung oder Hoffnung auf irdische Güter zu denken, einzuflößen. Er hoffe hierbei auf die Hülfe Frankreichs und des Papstes. Der Kardinal sprach alsdann Wünsche zu Gunsten der Union der Katholiken und der Franzosen auf konstitutionellem Boden aus, als das einzige Mittel, um Frankreich die Herrschaft der Gerechtigkeit und der wahren Freiheit zu sichern. Indem er so spreche, sei er nur das Echo der Lehre des Papstes. ; In Algier fand am Sonntag an Bord des russischen Kreuzers „Admiral Kornilow“ ein Banket mit Ball statt, än dem eine große Anzahl hoher Beamten und Militärs Theil nahmen. U2 Seeleute aus Chile sind in Bordeaux ein⸗ 2 dieselben sind von dem Ministerium entsandt, um zwei für Rechnung der chilenischen Regierung in Toulon er⸗
Nußland und Polen. General⸗Abjutant Kostanda, Kommandirender der Truppen des Moskauer Militärbezirks, ist, wie jetzt offiziell mitgetheilt wird, auf Kaiserlichen Befehl bis zur — des Amts des Moskauer General⸗Gouverneurs Sei⸗ tens des Großfürsten Ssergei Alexandrowitsch mit allen Pflichten dieses Amts betraut worden. Beim Ministerium des Innern ist, wie die Now. Wr.“ berichtet, eine Spezialkommission eingesetzt worden, die die Frage der Aufhebung, des Servitutenrechts im Westgebiet endgültig auszuarbeiten hat. Das Gesetz über die Land-Hauptleute soll demselben Blatt zufolge am 1. Mai in weiteren zwölf Gouvernements in Kraft treten, und zwar in den Gouvernements: St. Petersburg, Twer⸗ Jarosslaw, Orel, Woronesh, Pensa, Tambow, Ssaratow, Ssimbirsk, Kasan, Wjatka und in einem Theil des Gouverne⸗ ments Wologda. In den außerstädtischen Gebieten des St. Petersburger Kreises sollen drei Friedensrichterposten erhalten bleiben; im übrigen Theil des Kreises aber werden sechs Land⸗ Hauytleute eingesetzt. . Die Ural-Kosaken⸗Truppen werden in diesem Jahr ihr 300 jähriges Jubiläum begehen, das im August in Oren⸗ burg gefeiert werden soll. Italien. Die „Tribuna“ meldet aus Mailand von gestern: Der Minister des Innern Nicotera empfing eine Abordnung des Arbeitervereins „Ordnung und Fortschritt“ und forderte dieselbe auf, den Arbeitern Mailands mitzutheilen, daß er am 1. Mai Privatversammlungen außerhalb der Stadt gestatten, öffentliche dagegen in der Stadt ver⸗ bieten werde. Er fürchte nicht seine Popularität zu ver⸗ lieren, wenn er dem Gesetz Achtung verschaffe. Zur Auf⸗ rechthaltung der Ordnung werde er Kavallerie anstatt In⸗ santerie verwenden lassen, um jeden gefährlichen Zusammen⸗ stoß zwischen der Volksmenge und den Bajonetten der be⸗ ann e, . e,, Bei den nächsten Beförderungen im italienischen Heere sollte der Prinz von Neapel zum gn ,, . werden. Der König hat jedoch, der „P. C.“ zufolge, hier⸗ von auf Ansuchen des Kronprinzen Abstand genommen, welcher erklärte, daß er in seiner gegenwärtigen Stellung als Oberst des 1. Infanterie⸗Regiments in Neapel zu verbleiben wünsche, um den Kreis der militärischen Erfahrungen, zu welchen ihm dieser Posten Gelegenheit biete, zu erweitern. Die Untersuchungs kommission für die Vorgänge von Masjovah hat ihre Arbeiten, die sie vor der Abreise nach Afrika zu erledigen hatte, abgeschlossen. Wie es heißt, wird sie die Untersuchungen nicht in Massovah selbst, sondern in Ginda führen. Der Kammer soll, demnächst der Entwurf eines Arbeiter-Udnfallversicherungsgesetzes zugehen; der⸗ selbe gleicht im Wesentlichen dem, welchen seiner Zeit Miceli vorbereitet hatte, und für welchen der gegenwärtige Handels⸗ und Ackerbau⸗-Minister das Referat hatte. Der Papst wird in der ersten Hälfte des Mai ein Kon⸗ sistorium abhalten und, wie W. T. B.“ aus Rom erfährt, bei dieser Gelegenheit seinen Oberst⸗Hofmeister Ruffo Scilla zum Kardinal ernennen; außerdem soll die Ernennung des Erzbischofs von Wien, Gruscha, sowie des Nuntius in Paris, Rotelli, zu Kardinälen bevorstehen. An Stelle Rotelli's soll der Sekretär für die außerordentlichen Angelegenheiten Fer— rata zum Nuntius in Paris und der Sekretär der Propa⸗ ganda Jacobini zum Nuntius in Lissabon ernannt werden. An Stelle von Ruffo Scilla als Oberst-Hofmeister soll der bisherige Oberst⸗Kämmerer della Volpe treten. Spanien.
Der Ministerrath beschäftigte sich am Sonntag mit der Budgetfrage. Das Budget weist ein Defizit von 62 Millionen auf, also um die Hälfte weniger als im Vorjahre. Das Ministerium hofft, daß das Defizit in den zwei folgenden Jahren ganz verschwinden werde. Die schwebende Schuld be— Affert sich auf 303 Millionen. Für die Neuherstellung von Kriegsschiffen sind 171 Millionen ausgeworfen. Die Bank von Spanien ist ermächtigt worden, eine Er⸗ höhung der Noten-Emission vorzunehmen; zugleich wurde ihr Privilegium bis zum Jahre 1921 verlängert. Der Baarbestand der Bank soll stets einem Drittel des Betrages der in Cirkulation befindlichen Noten gleich sein. Die Bank wird der Regierung 150 Millionen ohne Zinsen vorschießen, wovon 62 Millionen zur Reduktion des Defizils, der Rest zur Herstellung von Eisenbahnen, Kriegsschiffen und zu anderen gemeinnützigen Zwecken verwendet werden soll. Der Schiedsspruch der spanischen Regierung Betreffs
der zwischen den Vereinigten Staaten von Venezuela und der Republik Columbien schwebenden Grenzstreitigkeit ist nach der P. C.“ nunmehr erfolgt. Die genannten süd⸗ amerikanischen Staaten hatten sich bereits im Jahre 1882 an die spanische Regierung mit dem Ansuchen um Ueber⸗ nahme des Schiedsgerichts in dieser Angelegenheit ge⸗ wendet. In Madrid, wo dieser Schritt als ein erfreuliches Zeichen für das Schwinden des zwischen jenen Staaten
und ihrem Mutterlande; bestandenen Grolles angesehen wurde, hatte man diese Aufgabe bereitwillig übernommen. Die zur Lösung derselben erforderlichen Arbeiten der hierfür im November 1883 von der spanischen Regierung ernannten technischen Kommission gestalteten sich aber sehr schwierig und langwierig, was begreiflich erscheinen muß, wenn erwogen wird, daß das streitige Territorium nicht weniger als zwölf
, . en, e. 83 Der Schiedespruch ist am
I. v. M. von der Königin-Regentin Mari isti unterzeichnet worden. z ö an, .
Schweiz.
Der Bundesxrath ermächtigte in seiner Sitzun
4. d. die Vorsteher des Eisenbahndepartements und * h . departements, die Hrn. Welti und Hauser, zur Unterzeichnung des Vertrages, betreffend den Ankauf der Centralbahn. Die Direktoren bleiben noch eine bestimmte Anzahl von Jahren im Amt; die übrigen Beamten und Angestellten werden so⸗ weit als möglich ebenfalls beibehalten. Auch sammtliche Fonds der Bahn gehen an die Eidgenossenschaft über.
Türkei.
Das Wiener „Fremdenblatt“ veröffentlicht einen Beri
aus Konstantinopel über den er 'n, T reißung des Glockengerüstes in der katholischen Kirche von Uesküb vom 22. März. In demselben wird die fortgesetzt seindselige Haltung des Gouverneurs von Kossowo, Kemali
baute Schiffe in Besitz zu nehmen.
Pascha gegen die Katholiken des Distrikts gekennzeichnet
und der den ber egen * .
von den österreich folgter Defraudant, welcher vor dem
Ginseppe Gladulich hieß, als Anstifter des Vorfalles ge⸗
Das „Fremdenblatt“
kennzeichnet.
dieser Hinsicht erhobene begründete Reklamation des öster⸗ reichischen Botschafters von Anbeginn einem freund⸗ lichen Entgegenkommen in den Kreisen der der gewaltthätige Gouverneur den Kreisen der Pforte noch sondern nur bei i Konstantinopels zu „Der Weisheit und dem owie der Einsicht der Rathgeber elang es, die = in welcher die österreichische
begegnet sei, und mithin einen Rückhalt weder in weniger im Palais, flußreichen Persönlichkeiten hoffen konnte. Das Blatt schließt: hohen Geist des Sultans
egierung pflichtgemäß sehr. energisch besiehen mußte, so befriedigend zu l
sichtlich keinerlei störende Rückwirkung auf die vortrefflichen Beziehungen zwischen den beiderseitigen Regierungen zurück⸗
lassen wird.“ Serbien. Belgrad, 6. April. Die
gesetz in zweiter Lesung an.
Radikale, sowie Garaschanin bekämpften den §8. 17 und ver⸗
langten die Einräumung der schließlich für den regierenden mahlin ihren Standpunkt mit der Einmischung des Königs Milan in d den Zwist des Elternpaares und dess für das Land und Volk. Der 3. 1
Zusatz: Lebende Ascendenten und Descendenten“ ergänzt.
Schweden und Norwegen.
Beide Kammern des Reichstages hatten heute in gemeinschaftlicher Abstimmung über verschiedene Bewilligungen für die Departements des Aeußern, des Krieges und der Marine, sowie für das
(FE) Stockholm, 3. April.
Pensionsdepartement zu entscheiden, Kammern von einander abweichende Im Ganzen handelte es sich um
301 366 Kronen. Für das Departement des Aeußern kam die Frage in Betracht, ob die Gehälter der Gesandten um 40 660 Kronen herabgesetzt oder in ihrer bisherigen Höhe be⸗ Mit 181 gegen 1719 Stimmen (120
lassen werden sollten. egen 21 in der Ersten und 61 gege Zweiten Kammer) wurde letztere Al erhoben. Ferner wurden
Festungs ⸗Artillerie⸗ Material (die
06 6006 Kronen bewilligen); mit 204 gegen 161 Stimmen 381 300 Kronen für ein Kasernen⸗Etablissement in Jämtland; mit 208 gegen 155 Stimmen 400 900 Kronen für änderung der jetzigen Gewehre in solche kleinen Kalibers (die Minderheit stimmte für Soh 000 Kronen, wie der Kriege⸗
Minister beantragt hatte); mit 196 150 000 Kronen für die Fortsetzung bei der Hauptfestung Karlsborg und gleichem Stimmverhältniß wurde
06 560 Kronen zum Neubau eines permanenten Werkes auf der Insel Aspö bei Karlskrong abgelehnt. wurden alsdann außerordentlich bewilligt: 374 M0 Kronen zur Anschaffung von zwei Minenbooten erster Klasse, 490 000 Kronen für Arkilleriematerial und 200 000 Kronen zur Anlage Für die beiden letzten Posten
fester Minenvertheidigung. betrug die bewilligende Mehrheit nur (E) Stockholm, 5. April
inwieweit die von der im Jahre 1890 internationalen it. nommenen Grundsätze bezüglich der
industriellen Etablissements und Bergwerken in Schweden zur
Anwendung zu bringen sind. Danemark. (E Kopenhagen, 4. April.
den Zöllen, der Branntweinsteuer, den Schiffsabgaben u. s. w. sowis aus der Kriegs steuer haben. in den ersten elf Monaten des Finanzjahres 1890/91 29 258 745 Kronen betragen gegen
29447981 Kronen in der gleichen 1889/9
mandirender General der dänischen
des Vereins für die Hebung der Vertheidigungssache, spricht fich in der letzten Nummer des Vereinsorgans „Vort Forsvar“
Unsere Vertheidigung mit Wärme
Erweiterung der Befestigungsanlagen um Kopen⸗ hagen aus, da jeder Abschnitt seine schwachen Punkte habe. Nach feiner Ansicht find noch Küsten batterien zur Sicherung der Flügel der ,, . erforderlich; der Noordfront mangeln wichtige
Theile ihrer Befestigung; durch die müsse der Feind .
einer beigegebenen Karte über die
werden die erwähnten Mängel näher angegeben. Lieutenant Kauffmann hebt zum Schluß seiner Ausführungen noch hervor, daß „die seeländischen Häfen ohne Schutz dalägen und daß deren Bollwerke einem gelandeten Heere eine sichere und schnelle Landung seiner unentbehrlichen KRriegsbedurfnisse und seines schweren Materials gestatteten.⸗
Amerika.
Vereinigte Staaten.
. Über die Abberufung des italienij and ten hat sich, wie man dem „R. B. aus Washington meldet, jetzt gelegt und die Angelegenheit dürfte bald auf die Tagesordnung der übrigen diplomatischen Geschäfte kommen.
Es heißt, der Präsident sei sehr
eine sich jedoch herausstellen, daß d in ächtlinge sind, so würden aum ihren hinterlassenen
schädigung gewähren. In der
! Skupschtina nahm laut Meldung des W. T. B.“ mit großer Majorität das Preß⸗
und den Kronprinzen. Die sonstigen
einer unparteiischen Geschichtsschreibung, der staatagefährlichen
bewilligt: mit 196 167 Stimmen 1100000 Kronen für die Anschaffung von
. : . Die Regierung hat eine Kom misfion niedergesetzt, welche in Erwägung nehmen soll,
Arbeiterschutz⸗Konferenz
General-Lieutenant Kauffmann, bis vor Kurzem kom⸗
indert werden, bei Gladsaxe sich festsetzen u können, und die Westfront sei nicht genügend mit bomken⸗ cheren Lokalitäten und vorgeschobenen Werken ausgestattet. Schließlich beklagt er, daß auf der Insel Amager noch keines von den Werken zur Ausführung gekommen sei, die die mögliche Annäherung des Feindes über diese Insel aufhalten sollten. In
Die Aufregung der Re⸗
der 1 Depesche des Marchese di Rudini, welcher rdnung der Angelegenheit erhoffen läßt.
Familien eine
Jussuf Effendi, ein steckbrieflich ver⸗ Uebertritt zum Islam
erfährt, daß die in Pforte
anderen ein⸗ finden
auf voller Satis faktion ösen, daß selbe voraus⸗
Der Referent, einige
Unverletzlichkeit aus⸗ König, dessen Ge⸗ Redner motivirten Unmöglichkeit
ie innere Politik, sowie
en verderblichen Folgen wurde sodann mit dem
bezüglich welcher die Beschluͤsse gefaßt hatten. die Bewilligung von
n 158 Stimmen in der ternative zum Beschluß gegen
Minderheit wollte nur
die Ver⸗
z gegen 165 Stimmen der Befestigungsanlagen auf dem Vaberge; mit die Bewilligung von
Zum Marine Etat
13 und 4 Stimmen.
zu Berlin abgehaltenen ange⸗ Srdnung der Arbeit in
Die Einnahmen aus
Zeit des Finanzjahres Armee und Vorsitzender
und Energie für eine
A lage größerer Werke
Befenigung Kopenhagens Seneral⸗
chen Ge⸗
befriedigt von dem Ton
Sollte es ie gelynchten Jaliener die Vereinigten Staaten Geldent⸗
soll ein Schreiben des Marchese Imperigli di Franca⸗ villa verlesen worden sein, worin es hieß, daß Baron de Fava nur auf Urlaub gehe. Wie das R. B. aus New⸗Orleans erfährt, hat sich der Geheimpolizist O'Malley, welcher ange⸗ klagt ist, die Geschworenen des Hennessey schen Nordproʒesses bestochen zu haben, am 3 d. M. dem Gericht gestelt, ist aber gegen Bürgschaft auf freiem Fuß belassen worden.
Das Kriegs⸗Ministerium hat keinen Erfolg gehabt mit dem Versuch, die Indianer für die Armee der Ver⸗ einigten Staaten anzuwerben. Infanteristen wollen sie nicht werben, weil sie nicht marschieren mögen, und in die Reiterei wollen sie auch nur eintreten, wenn man sie für den Kund— schafterdienst verwendet. Keinesfalls wollen sie sich auf fünf 85 verpflichten und sich in entfernte Theile des Landes derschicken lassen. Zudem verlangen sie, daß ihre Frauen sie begleiten.
Chile. Der Präsident hat, wie dem W. T. B. mitgetheilt wird, auf Grund des chilenischen Zollgesetzes alle 96 nördlich von Caldera, so lange dieselben von den Auf. sländischen gehalten werden, für. geschlossen erklärt. Bei Zuwiderhandlung droht das präsidentielle Dekret mit Konfis⸗ ation der betreffenden Schiffe und deren Ladungen und macht außerdem die Produzenten sowie die Exporteure von Sal⸗ peter für den Ausfuhrzoll verantwortlich.
Guatemala. Ueber Mexiko vom 4. April wird dem R. B.“ aus Guatemala gemeldet, daß die dortige Regierung Angesichts der militärischen Vorbereitungen der Republik San Salvador beschlossen habe, die Truppen an der Grenze zu vermehren.
Asien China. Der Großfürst-Thronfolger von Ruß⸗ land traf am 1. April Morgens in Hongkong ein und besuchte dort alabald den Gouverneur Sir George Des Voeux. Am Sonntag Morgen reiste der Großfürst weiter nach Canton, wo er von dem chinesischen Vize⸗önig empfangen werden wird.
Afrika. Congostaat. Nach einem der General- Administration des Eongostaats in Brüßel zugegangenen Telegramm ist der belgische Offizier Gosse in Folge von Dyszenterie in
Maladi gestorben.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (2.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staats-Minister Freiherr von Berlepsch beiwohnte, wurde zunächst ein Schreiben des Reichskanzlers, in welchem der Reichstag um Genehmigung zur Einleitung des Strafverfahrens gegen den Abg. Kunert wegen Ver— gehens gegen §. 166 des Strafgesetzbuches (öffentliche Be— schimpfung der christlichen Kirche) ersucht wird, der Geschäfts⸗ ordnungskommission überwiesen.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte der Abg. von Hülst, daß er im Namen der ostfriesischen Abgeordneten Protest einlege gegen die bei der Etatsberathung gemachte Aeußerung des Kriege⸗Ministers über die Volksschullehrer in Sstfriesland und daß diese Sache noch zum Gegenstand einer Interpellation gemacht werden wurde.
Darauf wurde die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, mit §. 12a fortgesetzt.
Dieser lautet:
Die Gewerbeunternebmer sind verpflichtet, die Arbeitsräume, Betricksvorrictungen, Maschinen und Gerätbschaften so einzurichten und zu unterbalten und den Betrieb so zu regeln, daß die Arbeiter gegen Gefahren für Leben und Gesund beit soweit geschützt sind, wie es die Natur des Betriebes gestattet
Inebesondere ist für genügendes Licht, ausreichenden Luftraum und Tuftwechsel, Beseitigung des bei dem Betriebe entstebenden Staukes, der dabei entwickelten Dänste und Gase, sowie der dabei entstebenden Abfälle Sorge zu tragen.
Ebenfo sind diejenigen Vorrichtungen berzustellen, welche zum Schutze der Arbeiter gegen gefährliche Berübrungen mit Maschinen oder Maschinentheilen oder gegen andere in der Natur der Betriebs ftätte oder des Betriebes liegende Gefahren, namentlich auch gegen die Gefabren, welche aus Fabrikbränden eiwachsen können, erforder⸗ lich sind. ;
Endlich sind diejenigen Vorschriften über die Ordnung des Be⸗ triebes und das Verbalten der Arbeiter zu erlassen, welche zur Sicherung eines gefabrlosen Betriebes erforderlich sind.
Abg. Wurm brachte verschiedene Klagen über das Ver⸗ halten der Unternehmer, auch in staatlichen Anstalten, gegen⸗ über den Anforderungen an die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter vor. Ein besonderer Nutzen in dieser Beziehung sei von dem neuen 5§. 1202 auch nicht zu erwarten, aber doch feien diese gesundheitlichen Vorschriften viel nothwendiger als die Vorschriften zur Unfallverhütung.
Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Wurm weiter.
— In der deutigen (63.) Sitzung des Hauses der Ab⸗
geordneten, welcher der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden beiwohnte, machte der Praäsident Mittheilung von dem Eingang des Berichts der Staatsschulden⸗Kommission über die Verwaltung des Staatsschuldenwesens im Rechnung s jahre 1889,90 und eines Gesetzentwurfs, betreffend die Beförderung der Errichtung von Renten⸗ ü tern.
z Das Haus ehrte das Andenken des verstorbenen Abg Melbeck durch Erheben von den Sitzen.
Auf der Tagesordnung stand die Petitionen. ,
Außerdem wurde der zweite Bericht der Kommission für die Wahlprüfungen, betreffend die . der Abgg. Metzler und von Hergenbhahn im 11. Wahl ezirk des Regierungs⸗ bezirks Wiesbaden, erledigt Der Antrag der Kommission auf Gultigkeitserklärung der Wahlen wurde ohne Debatte an⸗
genommen.
Berathung von
Dem Herrenhau se ist der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Heranziehung der Fabriken u. IC w. mit Vorausleistungen für den Wegebau in der Provinz Schleswig⸗Holstein mit Ausnahme des Kreises Herzogthum Lauenburg, zugegangen.
stun st und Wissenschaft.
Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin hält Mittwoch, den 8. April, Abends 8 Ubr, im Saale des Architekten · baufes, Wilbelmstraße 82 / 93 eine Hauptwerlammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen unter Anderem: Verkündigung des Urtheils des Preisgerichts über die Monatskonkurrenz „Decke eines einfenstrigen Damenzimmers“, Vortrag des Hof ⸗Kunsthändlers Eduard Quaat über „Produktion in Kunst und Industrie auf gesetzlicher Grundlage“. Als neue Mitglieder wurden in der 985. zwanglosen Sitzung am 235. März zum jweiten Male angemeldet und aufgenommen: Dr. Tb. Friedländer, Sosiuwelter, Unter den Linden 28; Dr. W. Rosenbagen, Redacteur des Atelier Schützen: strase 58; Hr. Ludwig Teetz, Vertreter für Otto Vittali in Offenburg, Wilbelmstr. 108; Hr. Ludwig Wagner, Bildhauer, Wilbelmstr. 135. Zam ersten Male wurden angemeldet: Sr. Frei⸗ Ferr von Berlepfch, Königlicher Staats . Minister und Minister für Handel und Gewerbe, Leipzigerstr. 2; Hr. Dr. jur. Koenig, Gebcimer Regierungs- Kath und vortragender Rath im Ministerium für Handel und Gewerbe, Nollendarfrlatz 1; Hr. Hans von. Bleich⸗ röder. Königlich großbritannischer Vije⸗Konsul, Wilbelmstr 64; Hr. F. Heinemann, Kaufmann, in Firma Moritz Levin, Hausvoigteiplatz 1 Hr. Karl Timler, Lebrer am Ron den Kunstgewerbe Museum, Halleschestr. 16; Hr. FR. Avenarius, Verlagsbuchhändler in Leipäg; Hr. Jos. Rosenthal, Baumwollenwaarenfabrikant, Spandauerstr. 73; Dr d. Thormann, Bildbauer, Skalitzerftr. 113.
— Zur Ausführung des Denkmals Kaiser Wilbelm's!. an der Porta Westfalica nach dem preis gekrönten Entwurfe des Architekten Bruno Schmitz in Berlin sind, wie das Centralbl. der Bauverw.“ mittheilt, neuerdings die einleitenden Schritte getban worden. Durch Vertrag mit dem westfälischen Provinzial⸗ Ausschuffe bat Hr. Schmitz die künstlerische Oberleitung des Denkmalbaues übernommen. Zur Berathung der Provinz ist ein Bauausschuß mit dem Sitze in Berlin bestellt, dem die Hrrn. Re⸗ gierungs⸗-Ratb a. D. Dr. Frhr. von Heereman, Baurath P. Wallot und Profeffor 5. Wolff, sowie als Obmann Geheimer Regierungs · Rath Professor Ende angehören. Die Perstellung des Kaiserstandbildes wird doraussichtlich dem Bildbauer Professor von Zumbusch in Wien unter Mitwirkung des leitenden Architekten übertragen werden.
— In letzter Zeit ist in Weimar ein interessantes Akten⸗ materidl aus der Zeit der Leitung des Hoftheaters durch Goethe aufgefunden worden. Auf der am 8. Mai stattfindenden General⸗ rersammlung der Goethe ⸗Gesellschaft wird der Direktor des Goethe⸗ Schiller⸗Archips einen Vortrag darüber halten.
— Üüchber einen Urnenfund berichtet die Magd. Ztg.“ aus Burg in Folgendem: Beim Rajolen gelegentlich der Anlage neuer Srargelkulturen auf dem Grundstück des Hrn. Fabrikbesitzers F. Brertke in Gerwisch wurde in der Nähe des Eisenbahndammes ein größerer Urnenfund gemacht. Die Gefäße standen in einer Tiefe von etwas über 1m und waren rings von Feldsteinen umgeben. Die Größe und Gestalt der Urnen ist ehr verschieden. Die größte Urne ist in der Mitte stark gebaucht und bat dort einen Umfang von über 1 m. Ibre Höbe beträgt 25 em, ihr Gewicht nabe an 45 kg. Der Bauch ist gereifelt; der lange, glatte Hals bat oben noch eine Weite von 25 em Zwischen Bauch und Hals sind drei Schnüre um die Urne gezogen gewesen, ibre Eindrücke Faben fich an dem Gefäße erbalten. Dieselbe Verzierung findet sich an einem kleineren, ebenfalls bauchigen Wirtbschaftsgefäße, das wie eine follde Kaffeekanne geformt ist und in dem sich keine Knochen ge⸗ unden baben. Es folgen drei mittelgroße, vlumpere Gefäße, welche nicht gebaacht sind. Die vom Boden unter einem stumpfen Winkel ansteigende Masse bricht scharf ab zu dem in der anderen Richtung ver⸗ laufenden langen, kablen Halse. Dann kommt eine gan; runde Urne, welche oben mit einem äußerst schmalen Halse versehen ist, auf welchem noch der wobserbaltene Deckel rubt. Endlich sind noch ein kleineres Gefãß mil zwei Hen keln und ein sogen. Thränenkrug mit dem Ansatze einer Tülle Seite zu erwäbnen. In sämmtlichen Urnen baben sich bronzene Beigaben in winzigen Mengen gefunden ein Theil einer Nadel, ein Stück Blech, ein Stück einer Agraffe, mehrere dünne Ringe. In einer Urne waren außerdem Stücke eines in vier gleiche Theile gespaltenen Kieselsteins, welche inwendig Quarzkrvstalle ent · kalten. In den größeren Gefäßen sind Knochen von bedeutender Größe und Starke enthalten, welche im Allgemeinen nur gerinze Spuren von Verkoblung aufweisen. Die meisien Knochen sind noch frisch erbalten. Das Material der Urnen ist ziemlich grob, so wie wir es in jener Gegend gewöhnlich finden. Auch der Brand des Materials ist sebt mittel⸗ mäßig. Nach dem Gesagten scheinen die Urnen dem frühen Bronzezeitalter anzugebören und aus der Zeit zu stammen, da die Germanen erst in unsere Gegend gekommen waren. Hervorgehoben zu werden verdient die auf Veranlassung des Hrn. Brentke vor⸗ genommene überaus sorgsame Bergung und Bebandlung der Gefäßc. Die Urnen find von dem Besitzer in lokalvatriotischer Weise der Abtbeilung des Altertbumsvereins des Jerichowschen Landes für den J. Kreis in Burg überlassen worden, von wo dieselben in das Jerichowsche Landes⸗Museum in Genthin übergeben.
— (F) Die Königliche Kunst Akademie in Kopen⸗ bagen feierte am 31. Marz in Gegenwart der Königlichen Familie sbr Stiftungsfest, mit welchem auch die jäbrliche Kunst⸗Aus⸗ stellung verbunden ist Letztere umfaßt 691 Arbeiten, wovon 523 Gemälde und 43 Skulpturen sind; neun schwedische und nor— wegische Künstler und Künstlerinnen sind mit 18 Arbeiten betheiligt. Für die Königliche Gemäldesammlung sind angekauft worden: „Ein Begräbniß' von Frau Anna Aucher. Das Dreschen in den Abruzzen“ von P. S. Kröprr und jwei Landschaften von R. Bissen und L. A. Ring.
— In einer am 19. v. M. abgebaltenen Versammlung des Mozart Denkmal⸗Comitées in Wien wurde der Tilg⸗ ner sche Entwurf mit jwölf gegen zebn Stimmen zur Ausfübrung angenommen und als Standort der Albrechtvlatz mit großer Mebr⸗ beit endgültig genebmigt. Das Wiener Fremdenblatt“ bemerkt dazu: „In der Wiener Kunstwelt wird diese Entscheidung, soweit sie den gewählten Entwutf betrifft, mit größter Befrtedigung begrüßt werden. Der geniale Künstler, der uns in den lätzten Jabren so manchen groß⸗ artigen Plan zur künstlerischen Durchgestaltung von öffentlichen Plätzen Wiens entrollt und so manchen prächtigen Denkmals entwurf gebildet bat, kommt nun endlich in die Lage, einen dieser großen Träume zu verwirklichen. Sein Entwurf für das Mozart Denkmal ist im üppigen Stile der Mozart · Zeit aus⸗ gefübrt. Gin weit ausgreifendes Steingeländer umfaßt im Viereck ken Sockel. Der Sockel selbst bildet ungefäbr einen Würfel, dessen Linien und Flächen sich jedoch mit der Anmuth des Rococo biegen und neigen. Die vier Ecken sind ju prächtigen Voluten entwickelt. Um den Sockel ber beschäftigen sich die reizendsten Kindergenien, wie nur Tilgner sie ju schaffen weiß. mit mannigfachen schmückenden Hantirungen. Das Ganze ist von einem festlich⸗beiteren Geist, von iner Jubelstimmung erfüllt, die sich auch in einer wiederum nur Tilgner eigenen Fülle reizvoller Ornamentik bekundet Die Gestalt Mojart's selbst stebt aufrecht, an ein Sxinett gelebnt.
— Der X. Kongreß für innere Medizin wurde gestern in Wie? baden, wie ein Telegramm der „Post“ meidet, unter Vorsitz des Geheimen Medizinal Raths Levden aus Berlin eröffnet. NMebr als 200 Aerzte, darunter die berühmtesten Kliniker Deutsch⸗ sands, Oesterreichs und der Schweiz betbeiligten sich daran. Der Regierungk ⸗Präsident von Texrper-Laski begrüßte den Kongreß im Namen der Regierung. Vom Kultus Ministeriam war der RSebeime Ober · Medijinal · RKaib Skrieczka anwesend. Als Vize · Prãsidenten Furden berufen: der Geheime Medninal⸗Rath Quincke⸗Kiel, Professor Demme⸗Bern, Gebeimer Rath Naunvn ⸗ Straßburg. Letzterer und Professor Fürbringer. Berlin sprachen in der gestrigen Vormittage Sitzung über Gallensteinkrankbeiten.
— Die Firma W. Labhmeyer & Co., Kommanditgesell⸗ schaft Frankfurt a. Main bat die auf den nenn skl he Wechselstrom (Drebstrom) dejüglichen Patente des Vin.
6 an del
letzten Kabinetsitzung
Fr. Haselwander i Offenburg in Baden erworben. Ht.