/
deren Feuerversicherungsgesellschaften sein.
Eine Verlängerung der Frist kann autznahmsweise von der Di⸗ rektion bewilligt werden. 8 oe
eder Versicherte, welcher an einem versicherten Gebãude einen w erleidet, hat der Sozietät gegenüber die e, ,, das Gebäude auf demselben Hypothekengrundstück, zu welchem 235 felbe gehörte, den zur Zeit geltenden Polizeivorschriften entsprechen wiederherzustellen und nur unter dieser Bedingung auf die e,, . der Branbentfchädigung Ansvruch (§. 56 folg.) Indessen hängt ö. Anspruch nicht von der Wiederherstellung eines dem abgebrannten völlig gleichen Gebäudes ab, sondern eg ist nur erforderlich, daß * wiederhergestellte Gebäude dem gleichen Zweck, wie das be—
schädigte, dient.
§. 67. ; In der 3 Reibe sind die Worte; nach Anhörung des Bezirks⸗ kommissarius und des Landraths⸗ n
t ein Gebäude ab, 0 hört die Versicherung desselben auf, 3 em! den g er ,, bis zum Ende des laufenden Jahres zu ent⸗
ichten. ö in Basselbe ist der Fall u. s. . bisher.
d eine bestehende Versicherung gelöscht oder die Versicherunge⸗ a,,, 33 3 Jahren um mehr als herabgesetzt, mag diese Löschung u. s. w.
Letzter Absatz fällt fort.
ö .
Geht der Versicherte des Anspruchs auf Brandentschãdigung nach den Chf s, 35, 40, 48 oder 61 verlustig, so ist die Sozietat dennoch verpflichtet, dieselbe den zur Zeit des Brandes in der III. Abtheilung des Grundbuches eingetragenen Gläubigern soweit zu zahlen u. s. w. wie bisher.
5. 74. usatz zwischen 2. und 3. Abschnitt des 5. I4.
Wird ö. Fern l bei welchem Hypothekenrechte im Lagerbuche vermerkt sind, von einem Brande betroffen, so ist den betreffenden Hypothekengläubigern unter der zuletzt angegebenen Adresse von dem Brandschaden nähere Nachricht zu geben. . .
Der letzte alle diefes Paragraphen erhält in seinem Eingange
tebende Fassung;:
ö an, äbsatz 1ũẽim Lagerbuch eingetragenen Vermerke dürfen u. s. w.“ e
5.
Die Kassengeschäfte der Sozietät werden nach Maßgabe der Ge⸗ tonne n n iol) von einer Kasse am Sitze der Direktion unter der Bezeichnung . Hauptkasse der ostpreußischen Land Feuersozietät und unter Aufsicht der Direktion verwaltet. .
Die Hauptkasse bedient sich in den einzelnen Kreisen der Mit⸗ wirkung von Kreis⸗Feuersozietaͤtskassen. ö
Dlese Kassen können unter Genehmigung des Ober⸗Präsidenten mit anderen öffentlichen Kassen ö. werden.
Der Landrath führt in seinem Kreise eine allgemeine Aufsicht über daß Feuersozietätswesen, macht den einzelnen Orts vorständen die Hebungen (5. N) bekannt, überwacht die Kreis · Feuersoʒietãtskassen uͤnd vermittelt bei der Gebäudeversicherung die zwangsweise Ein⸗ ziehung der Beitrags⸗ und Aufnahmegebührenreste.
Er ist u. s. w. wie bisher.
In jedem landräthlichen Kreise wird von der Direktion eine an⸗ gemessene Anzahl von Bezirken gebildet und in jedem derselben nach Anhörung des Landraths ein Bezirkskommissarius und ein Stell · vertreter, wenn thunlich aus der Zahl der bei der Sozietät Ver⸗ sicherten des Bezirks auf sechs Jahre ernannt und vor Antritt ihres Amts verpflichtet. . .
Der r ist ein Ehrenamt, das jedes Mitglied der So zietãt anzunehmen verbunden ist, insofern es nicht durch Alter oder Krank heit daran verhindert wird. Der wiederernannte Bezirks kommissarius kann daz Amt für die nächsten sechs Jahre ablehnen. Bezirks kommiffarien dürfen nicht gleichzeitig Beamte oder Agenten von an—
Bezirkskommissarlen, welche ihre Pflichten als solche verletzen oder zu dem Amt nicht geeignet sind, koͤnnen nach vorgängiger Unter ˖ fuchung nach Anhörung des Landraths von der Direktion aus ihrem Amt entfernt werden. 366
Im Falle des 8§. 82 sind die Tagegelder und Reisekosten vom Versicherungsnehmer zu zablen. ;
Im Falle des §. 83 trägt der Versicherungsnehmer nur die Tage⸗ gelder und die Sozietät die ö
Die Repräsentanten sind befugt: ö ; 39) die von der Hauptkasse gelegte und von der Direktion geprüfte Jahresrechnung nochmals zu ö für richtig zu erklären.
Die Einziehung der ordentlichen Beiträge erfolgt auf Grund der Heberolle, dagegen die der außerordentlichen Beiträge auf Grund einer besonderen Ausschreibung durch die Kreis ⸗Feuersozietätskassen und durch die Ortsvorstände als Einzelerheber gegen den Genuß einer von der Direktion zu bestimmenden Remuneration. Die u. s. w: wie bisher. .
§. 98.
Die Hauptkasse legt jährlich nh.
Die Geschäftsanweisungen für die Hauptkasse und für die Kreis Feuersozietätskassen . von der Direktion erlassen und bedürfen der Bestätigung des O , , m (§. 77).
Der Reservefonds wird gebildet: aus dem gegenwärtigen Bestande desselben und aus den am Schlusse des Jahres ,., Ueberschüssen. (
Die Direktion ist befugt, bei Versicherungs⸗Anstalten, welche zu dergleichen Geschästen im preußischen Staat ermächtigt sind, Rück versicherung zu nehmen und sich der durch Allerhöchsten Erlaß vom 227. Mai 1872 GesetzSamml. S. 3! gegründeten Rückversicherungs⸗ Abtheilung des Verbandes öffentlicher Feuerversicherungs · Anstalten Deutschlands oder einer ähnlichen sich etwa künftig bildenden Ver⸗ einigung solcher Anstalten zu gegenseitiger Rückversicherung anzu— schließen. .
In der 3. Reihe sind die 3 von 15“ zu streichen.
Die Sozietät kann für die Anschaffung neuer Feuerspritzen, welche den von der Direktion festzustellenden Anforderungen entsprechen, zu Gunsten der betreffenden Sozietätsmitglieder eine Prämie bis zur
öhe von 663 G der Anschaffungskosten gewähren. Auch ist die irektion befugt, zur Förderung gehörig organisirter Feuerwehren Beihülfen zu bewilligen.
§. 113. In der 3. Reihe ist zu sagen: „Ober ⸗Präsident der Provinz Ostpreußen “). 86 2
§. 122. . Die Bestimmungen dieses Reglements sollen, sofern nicht schon früher Veranlassung dazu vorhanden ist, von 10 zu 10 Jahren, vom Zeitpunkte des Inkrafttretens desselben an gerechnet u. s. w. wie
bisher. §. 124.
Die §§ 5, 13— 165, 18 — 23, A, 31, 33, 81. 83— 85, 91, N, 1068 — 111, 113 und die im 5. 101 angegebenen Vorschriften können unter Zustimmung der Repräsentanten mit Genehmigung des Ober Präsidenten abgeändert werden u. 6. wie bisher.
Das Verhältniß der Versicherten unter einander und zur Sozietät,
auch bei der er,, , . nach den für die Versicherung der
ude geltenden Grundsãätzen. ö. ü e, leistet die eh izt bei den Mobilien grundsãtzlich fũr alle diejenigen Schäden Ersatz, welche sie bei den Gebäuden nach den Bestimmungen des Abschnitts 19 des Reglements zu vergüten bat. Außerdem ersetzt sie auch den Schaden, welcher an den versicherten Gegenstanden bei Gelegenheit eines Brandes durch nothwendiges Aus⸗ räumen oder durch cker er rn wen enisteht, sofern dabei den Ver sicherten kein Verschulden trifft. Indesfen werden dielenigen Brand⸗ schaden nicht vergütet, welche nachweisbar durch grobes Verschulden bes Versicherten oder seiner Familie verursacht sind.
Es wird hiermit bescheinigt, daß die Deputirten der ostpreußischen Land Feuersozielãt und deren Bevollmächtigte gemäß 5§. 122 und 123 des revidirten Reglements der ostpreußischen Land⸗Feuersozietãt vom 17. Mai iss die obigen Abänderungen dieses Reglements beschlossen
haben. Königsberg, den 65. garn ,
Direkten . der ostpreußischen Land · Feuersozietãt. gez. (Unterschrift.)
Per sonalveränderung en.
gstöniglich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee-Fähnriche ꝛe. Exnennungen. . und Bersetgzungen. Im aktiven Heere. Wartburg, 30. April. Frhr. v. Ledebur, Hauptm. und Comp. Cbef vom Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93, kommandirt zur Dienst⸗ seistung bei dem Bekleidungsamt des IV. Armee -Corps, unter Stellung jur Disp. mit Penston und seiner bisher. Uniform, zum Nitglied des Bekleidungsamts des IV. Armee ˖ Corps ernannt. Reichenau, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Graf Tau entzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20, in das An⸗ halt. Inf. Regt. Nr. 93, v. Zü low, Hauptm. à la snite des Inf. Regts. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, unter Entbindung von bem Kommando als Adjutant bei der Insp. der Inf. Schulen, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20. — versetzt. Frhr. v. For stner, Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Siülpnagel 5. Brandenburg.) Nr. 48, als Adjutant zur Insp. der Inf. Schulen kommandirt. Wagner, Pr. Et lhon der Ref. des Inf. Regts. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20, dessen Kommando zur Dienstleistung bei diesem Regt. bis auf Weiteres verlängert. Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs Ministeriums. 28 Februar. Rudmann, Lazareth Verwalt. Insp. zu Konstanz, auf feinen Antrag zum 1. April 1891 mit Pension in iden Rubestand
. . März. aas, Lazareth⸗Verwalt. Insp. zu Dieuze, nach Konstanz, ö Lazareth⸗Insp. zu Stade, nach Dieuze, — r, März. Griese, Lazareth⸗Insp. zu Düsseldorf, auf seinen Antrag zum 1. April 1891 mit Pension in den Ruhestand versetzt. 25. März. Foege, Lazareth-Verwalt. Insp, zu Celle, nach Saargemünd, Helbig, Lajareth⸗Insp. zu Diedenhofen, nach Celle, Mey r, Lazareth-Insr. zu Torgau, nach Diedenhofen, Klingner, Lazareth-⸗Insp. zu Frankfurt a. S., nach Goldap, Kitt ke. Lazareth⸗ Insp. beim 1. Garn. Lazareth Berlin, nach Frankfurt 9. O., Kuri, Tazareth⸗Insp. zu Mainz, an das 1. Garn. Lazareth Berlin, — versetzt. 5. April. Rieth, Lazareth⸗Insp. zu Straßburg i. E., nach Hannover, Hauck, Lazareth-⸗Insp. zu Hannover, nach Straßburg 1. E., — a k nn ,, auf Probe zu Brom⸗ zum Lazareth⸗Insp. ernannt. 3 . Gramm, Pr. Lt. der Fuß ⸗Art. 2. Aufgebots, als alleinftehender Insp. beim Garn, Lazareth zu Stralsund bestãtigt und zum TLazareth⸗Insp. ernannt, Mentz el, Roßarzt vom Holstein. Feld. Art. Regt. Nr. 24, zum Ober- Roßarzt beim Magdeburg. Drag. Regt. Rr. 6, Ruscheweyh, Roßarzt vom 1. Pomm. Feld ⸗Art. Nr. 2, zum Ober ⸗Roßarzt beim 2. Westfäl. Huf. Regt. Nr. 11, Tim in, Roßarzt vom 2. Bad. Feld⸗Art, Regt. Nr. 30, zum Ober ⸗Roßarzt beim Rhein. Ulan. Regt. Nr. 7, Cleve, Ober⸗ Roßarzt vom Magdeburg. Drag. Regt. Nr. 6, zum Hus. Regt. Landgraf Friedrich II. von Hessen ⸗ Homburg (2. Hest) Nr, 14, P öhn ke, Bber-Roßarzt vom Hus. Regt. Landgraf. Friedrich 1. bon Hessen⸗ Domburg (2. Hest) Nr. 14, zum 1. Großherzogl. Hess. Drag. Regt. (Garde ⸗Drag. Regt.) Nr. 25, St raub e, Ober · Roßarzt vom 2. Westfal. Hus. Regt. Nr. 11, zur Militär ⸗Lehrschmiede in in, — versetzt. 8m. n k Möller, Intend. Selretariats⸗ Assist. von der Intend. TI. Armee ⸗Corps, zum Intend. Sekretär, Korn, Intend. Bureaudiätar von der Intend. Il, Armee Corps, zum Intend. Sekretariats ⸗Assistenten, — ernannt. Eyt h., Hoffer s, Dr. Hoff⸗ mann, Joussen, Koch, Köhler, Möller, Schuetz, Splitt⸗ gerber, Stroebe, Wilke, Unter⸗Apotheker des Beurlaubten- standes, zu Ober · Apothekern befördert. Blase, Blumenthal, Gichen, Marpmann, Riecker, Sander, Wolff, Ober⸗ Apotheker des Beurlaubtenstandes, der Abschied bewilligt. 18. April. Dr. Krohn, Hülfslehrer hei der Haupt · Kadetten · anstalt, zum etatsmäß. wissenschaftlichen Lehrer des. Kadettencorps ernannt.“ Riefe, Geheimer Rechnungs Rath, Geheimer exrpedi- render Sekretär im Kriegs ⸗Ministerium, Schertz, Intend. Sekretär von der Intend. IV. Armee⸗Corps, Greuel, Intend. Sekretär von der Intend. der 30. Div., — auf ihren Antrag — pp. Greuel zum 1. Mai d. J. — mit Pension in den Ruhestand versetzt.
24. April. Die Zahl mstr. Afpiranten; Christ beim Garde⸗ Corps, Preiß beim J. Armee · Corps, Huwe, Tegge beim II. Armee ⸗ Corps, Poppe, Weißborn beim IV. Armee⸗Corps, Schtrödel beim V. Armee Corps,. Clem enz beim VI. Armee Forps, Tiemann, Hildebrandt beim VII, Armee. Corps, Schwinn, Görgen beim VIII. Armee-Corps, Weyrauch beim I. Armee (Corps, Weide beim X. Armee ⸗Corps, Keller beim KVV. Armee Corps, Münch, Laupichler beim XVI. Armee Forps, Schröder beim XVII. Armee Corps, — zu Zahlmeistern ernannt.
26. April. Böhlke, Kandler, Mohr, Holzhuetter, Zahlmstr. Aspiranten, zu Zahl meistern beim III. bezw. VIII. und XVII. Armee ⸗Corps ernannt.
XIII. (Cöniglich Württembergisches) Armee⸗Sorns.
Offiziere, Port epee-Fähnriche z. Ernennungen, Be⸗ för derungen und Versetzungen Im aktiven. Heere. 27. April. Gerok, Hauptin. & la suite des Inf. Regts. König Wilhelm Rr. 174, unter Belassung in dem Kommando nach Preußen, in das Grenadier⸗Regt. König Karl Nr. 123, àz la snite desselben,
etzt. ö Im Sanitäts- Corps. 27. April. Dr. St eu del, Assist. Arzt 1. KJ. im Infant. Regt. Kaiser Friedrich König von Preußen Rr. 135, Pr. Nagel, Assist. Arjt 2. Kl. im 2. Feld, Art. Regt. Rr. 29 Prinz ⸗Regent Luitpold von Bayern, — das erbetene Aus-⸗ scheiden aus dem Heere zum 10. Mai d. J. gestattet Behufs Ueber tritts in die Kaiferliche Schutztruppe für Deutsch⸗Ost ˖ Afrika.
ck. Die schlesischen Kurorte während der vorjährigen Saison.
Nach dem von Dr. Wilezak⸗Königs dorf ⸗ Jastrzemb dem neunzehnten schlesischen Bädertage erstatteten medizinisch-statistischen Bericht wurden die schlesischen Heilquellen der Saison 1890 von 14 841 Kurgästen,
ꝛ it 295, darunter 74,6 . weibliche auf Alt · Seide keller eg n darunter G65. 8 vo, weibliche auf Charlsttenbrunn, mit 165d, darunter 63460 weibliche, auf Cudowa, mit 1690, darunter 75, 7 oo weibliche, auch Flinsberg, mit 795, darunter 63,5 oo weibliche, auf Goczalkowitz, mit 471, darunter 33,4 υ weib- ki, ware dero rf? mit Sig, darunter Jö, s a wælbische, auf Jastrjemb, mit 1517, darunter 76,4 0 weibliche, auf Landeck, mit 67, darunter 76,7 νο weibliche, guf Langenau, mit 142 darunter 63. 4 o weibliche, auf Muskau, mit 2810, darunter 62, do /o weibliche, auf Reiner, mit 2z28, darunter 433 cο weibliche, auf Saljbrunn und mit 1339, darunter 52, 3 /o weibliche, auf Warmbrunn.
Dag Berkältmiß zwischen den männlichen und weiblichen Patienten stelltẽ sich wie 1: L6; somit bildete das weibliche Geschlecht wie in anderen 8 . der Kurbedürftigen, welche die schlesischen ilquellen besucht haben. ö ; * Pn 1 von Muctkau und Görbersdorf ist bei den anderen Kurorten? gegen die vorhergehende Saison eine Zunahme der Frequenz zu konstatiren, die in Cudowa sogar 262 Personen betrug. Auch hat sich die Aufenthaltsdauer der Kurgäste — Görbersdorf aus genommen — um 1,3 0jso geboben. ⸗ ; Die Krankheiten der Ernährung und Konstitution waren in der Saison 1890 ebenso wie in früheren Jahren am meisten in Langengu vertreten, nämlich mit 40 0 096. Darauf folgt Flinsberg mit. * le., Cudowa mit 27 Jo, Jastrzemb mit 26 00. Goczalkowitz mit 23 960 und Alt Heide mit 1650 Nur Flinsberg allein zeigt gegen das Jahr 1859 eine Zundghme von 3 o/ g, die anderen Baͤder haben einen Rũck⸗ gang zu verzeichnen, welcher bei Alt⸗Heide sogar 189 ;0 beträgt. Wie in anderen 66 . 2. k . . öchsten Projentsatz an Krankheiten de ewegungsapparates auf, baff . ö kommt Muskau mit 33 50. Geczalkowitz mit 27 . Jastrjemb mit 18 0ͤ, Alt ⸗ Heide mit 10 9, Langenau und Landeck mit je o/. Es hat Warmbrunn um 20so, Jastrzemb um F Gio gegen die vorbergehende Saison zugenommen, während Muskau 5 C, Alt ˖ Heide 2 e,, und Landeck je 19o an derartigen rankbeiten verloren haben. . ö en den Krankheiten des Nervensystems wurden in Muskau 3 Co, in Cudowa 26s co, in Landeck 25 co, in Warmbrunn und Flins ⸗ berg je 21 0so, in Langenau 1490, in CEbarlottenbrunn und Alt · Seide je I3 co behandelt. Muskau hatte eine Zunahme von 1496, Cudowa eine solche von 3 Yo, dagegen zeigte Landeck eine Abnahme von Hoso, Warmbrunn von 36,9 und Charlottenbrunn von S dso, Die meisten Fälle von Krankheiten der Respirationsorgane sind in der Heilanstalt Görbersdorf behandelt worden, und zwar 98 x. Ihr folgt am nächsten Saljbrunn mit 60 0, Reinerz mit 54 o/, Fharlottenbrunn mit 34 Co, Alt ⸗Heide mit 13 00, Fline berg mit I öso und Jastrzemb mit 1006. Es hat Görbersdorf 2 0,ο, Salj⸗ brunn und Tharlottenbrunn je 109 weniger Brustkranke gehabt wie in der vorhergebenden Saison, während bei den anderen Bädern der rozentsatz gestiegen ist. d 3 ö der Verdauungsorgane und der Harnwerkzeuge kommen in schlesischen Bädern weniger zur Behandlung. Die meisten Krankheitsfälle weist nach Salzbrunn, 13 9so für Krankheiten der Verdauungsorgane, 5 C für Krankheiten der Darnwerlzeuge und Alt ⸗Heide, 9oso für , der Verdauungsorgane und 3 5so für kheiten der Harnwerkieuge. dran den Ge gl sr gelten bat Landeck 31 o, Alt. Heide 24 0/0, Jastrzemb 23 Go, Gocjalkowitz 21 0 , Cudowg 1796, Flins⸗ bern j4Tdso erreicht. Während Jastrjemb einen ziemlich bedeutenden Niedergang des Prozentsatzes gegen das Jabr 1889 zeigt, baben die anderen Bäder einen Zuwachs bis 5 Ho erreicht.
Statistik und Volkswirthschaft.
Invaliditäts / und Altersversicherung.
je Verwaltung der Norddeutschen Knappschafts⸗ pe, eine zur selbständigen Durchführung der In⸗ zaliditäts⸗ und Altersversicherung zugelass ene Kasseneinrichtung, mit dem Sitz in Halle a. S. ist, wie wir hören, nunmehr von dem inzwischen gewäblten Vorstande, beftehend aus den Herren Gerichts ⸗Assessor und Stadtrath a. D. Stieber aus Wandsbeck und Ober. Bergamt sekretãr Fribius in Halle /S. übernommen worden, Bisher wurde die Verwaltung durch Beauftragte der Aufsichts behörde — des Königlichen Sber⸗Bergamts in Halle — geführt. Die Norddeutsche Knappschafts⸗ Penfionskasse umfaßt z. Z. folgende 18 Knappschafte Vereine: I) Neupreußischer Knappschafts ⸗Verein in Halle a. S., 3 Saalkreifer Knappschafts Verein daselb st, 3) Hal⸗ berstädter Knappschafts⸗ Verein in Halber stadt, 4 Brandenburger Knappschafts- Verein in Guben, 85 Mansfelder Knappschafts Verein in. Eis eben; 65 Rüäders dorfer Knappschafs' Verein in. Rüders⸗ dorf, 7) Dürrenberger Knappschafts⸗ Verein in Dürren⸗ berg, 8) Ha llescher Salinen ⸗ Knappschafts ⸗ Verein in Halle 4. S., 9) Thüringischer Knappschafts-Verein in Gr. Kamsdorf, 10) Haupt⸗ Knappscafts⸗ Verein in Klausthal. 11 Unterhbarzischer Knappschafts ⸗ Verein in Goslar, 12 Helmstedter Knappfchafts⸗ Verein in Helm stedt, 13) Rübe länder Knappschafts Verein in Rübeland, 1h Anhaltischer Knappschafts-Verein, in Cöthen, 155 Altenburger Knappschafts: Verein in Altenburg, 16 Könitzer Knappschafts-⸗Verein zu Könitz, 17) Salzun⸗
er Knappfchafts-Verein in Salzungen, 18) Franken⸗
zufer Knappschafts ⸗Verein in Frankenhausen.
Die Mitglieder dieser Vereine sind bei der Norddeutschen Knapp⸗ schafts · Pensionskasse im Sinne des Invaliditäts⸗ und Altersversiche⸗ rungsgefetzes vom 22. Juni 1889 versichert und von der Zugehörigkeit zu einer der Landesversicherungsanstalten befreit. Die Kae unter= scheidet sich von den letztgedachten Anstalten dadurch, daß für die bei ihr BVersicherten keine Quittungskarten ausgegeben und keine Marken ver⸗ wendet werden. Die Wochenbeitrage werden vielmehr zur Zeit statuten⸗ mäßig in und mit den Knappschaftsbeiträgen erhoben. Die aus dem Beresch der Norddeutschen Knappschafts ⸗Pensionskasse Ausscheidenden erhalten aber über die Dauer ihrer Zugehörigkeit zur Kasse Seitens des Vorstandes eine gemäß 8. 6 Absatz , des Gesetzes vom 22. Juni 13389 ertheilte Bescheinigung, welche über die erworbenen Rechte Auskunft giebt. Zur Vermeidung der nochmaligen Erhebung des letzten Wochenbeitrags Seitens des nächsten Arbeitgebers wird den Versicherten von dem letzten Arbeitgeber in den berggesetzlich vor⸗ geschriebenen Abkehrscheinen bescheinigt, bis wann die Beiträge zur RNorddeulschen Knappschafte⸗Pensionskasse entrichtet sind.
Da es wiederholt vorgekommen ist, daß Arbeitgeber Arbeit suchende zurückgewlesen haben, weil sie nur im Besitze der vor erwähnten Abgangsbescheinigung, nicht aber im Besitze von Quittungs⸗ karten waren, und da auch die mit der Ausfertigung der Quittungs⸗ karten beauftragten Behörden mitunter diese Bescheinigungen nicht als genügenden Ausweis anerkannt haben, so sei nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Mitglieder der Norddeutschen Knappschafts⸗ Pensionskasse keine Quittungskarten besitzen.
Zur Lage der Industrie.
Aus dem Reg. Bez. Mersebung wird berichtet:
Die industriellen Verhältnisse haben sich gegen früher im letzten Vierteljahr günstiger gestellt. In vielen Fabriken wird mit Ueberstunden gearbeitet. Die Armaturenfabrik von C. W. Julius Blancke u. Co. in Merseburg mit 432 Arbeitern arbeitet z. B. schon seit mehreren Wochen mit Ueberstunden oft bis 10 Uhr Abends.
Die Campagne in der Zuckerindustrie ist durchweg zu Ende des Februars d. J. geschlossen worden. Das Ergebniß läßt sich noch nicht übersehen; doch kann schon jetzt festgestellt werden, daß Lie Menge des gewonnenen Zuckers die des Vorjahres erheblich übertrifft.
darunter 37, 965 9 männlichen, 62,04 0ͤ½ weiblichen Geschlechts,
sowie die Festsetzung und Berechnung der Beitragssätze richtet sich
befucht, welche sich auf die einzeinen Bäder wie folgt ver—
Die Preise sind für Robzucker ö als hoch zu bezeichnen, was wohl darin seinen Grund hat, daß eine große Menge von Rohiucker ausgeführt worden ist.
Dle Absatzverhältnisse der Br aun kohlengruben waren im verflossenen Vlerteljahr im Allgemeinen günstige, namentlich war die Nachfrage nach Briquettes und Grudekoaks eine so starke, daß sie trotz erhöhter Produktion vielfach nicht befriedigt werden konnte.
In gleich günstiger Lage befand sich die Paraffin und Mineralðl in dustrie. .
Weniger gut gestalteten sich die Absatzverhältnisse der im Berg⸗ revier W nf gelegenen Braunkohlengruben, welche ihre Förde⸗ rung zu Naßpreßsteinen verarbeit eten. Die Nachfrage nach solchen war erheblich geringer, als in dem gleichen Quartale des Vorjahres, und sie sank gegen Ende des Winters in dem Maße, daß Behuftz Räͤumung der gesam⸗ melten Bestände die Verkaufspreise vor Monatsfrist herabgesetzt werden mußten. Aber auch diese Maßregel hatte nicht überall den gehofften Erfolg und es mußte bereits zu , der Produktion ge⸗ schritten werden. Der Gesundheitszustand und die Lage der Arbeiter waren in sämmtlichen Revieren gut.
Die Lage des Kupfer marktes war in Folge der anhaltenden Geschäftelosigkeit, mangelnden Vertrauens uud der Furcht vor der Einfuhr großer Kupfermengen aus Nord- Amerika im verflossenen Vierteljahr eine gedrückte. Einige günstige Momente, wie die weitere Abnahme der stoeks an Kupfer von 65366 t am Schlusse des Jahres 1890 auf 59931: am Schlusse des — d. J. sowie das gänzliche Aufhören der Zufuhren von
upfer aus Chili in Folge des daselbst ausgebrochenen Bürgerkrieges,
vermochten hierin keine Aenderung hervorzubringen. Unter diesen Umständen bat sich auch der Absatz des Mansfelder Kupfers schwie⸗ rigerggestaltet, und es mußte demgemäß der Preis für raffinirtes A Kupfer von 138 6 bis auf 114 M für 100 kg herabgesetzt werden. Der durchschnittliche Verkaufspreis des Mansfeld'schen Kupfers stellte sich im verflossenen Quartale auf
121 56 Æ für 100 kg; während derselbe im Vorquartal
133.85 . betragen hat.
Derselbe ist somit um 12,29 6 für 100 kg gesunken.
Auch die Silbe rpc sind im verflossenen Vierteljahr zurück⸗ gegangen. Der Grund hierzu dürfte darin zu suchen sein, daß in der gegenwärtigen Session des Kongresses zu Wasbington weitere legis⸗ lative Maßnahmen zu Gunsten des Silbers nicht mebr zu erwarten sind und daß größere Verkäuse von Silber von New - York ausgefübrt worden sind. Die letzten Verkäufe von Silber wurden zum Preise von 132,90 M für 1 kg abgeschlossen. Der durchschnittliche Ver⸗ kaufpreis betrug im verflossenen Vierteljahr:
136,57 1 für 1 kg, während derselbe im Vorquartal 142,12 , betragen hat. Derselbe ist mithin um 5,55 M für 1 kg gesunken.
Zur Arbeiterbewegung.
Die große Ausstandsbewegung in den belgischen Kohlenbezirken greift immer weiter um sich. Der Generalrath der Arbeiterpartei, dessen Versuch, die Beendigung des Strikes herbeizuführen, mißglückt ist, hat gestern in einer Konferenz mit den Delegirten des Bergarbeiterbundes in Brüssel beschlossen, den Strike der Bergleute, welcher die Stei— gerung der Löhne, die achtstündige rbeitszeit und das allgemeine Wahlrecht zum Ziel hat, zu unterstützen. Der Generalrath erklärte, darauf hinwirken zu wollen, daß der Bergarbeiterausstand sich auf alle Kohlenbezirke Belgiens ausdehne. Gestern wurde die Zahl der ausstän⸗ digen Bergarbeiter in Belgien auf etwa 52 009 angegeben. Gleichzeitig wurde aber aus Namur berichtet, daß in den Kohlengruben der Provinz Namur der Strike aus— gebrochen sei.
Aus Lüttich meldet ein ‚„Wolff'sches Telegramm: Der Bürgermeister hat alle Kundgebungen oder Umzüge im Weich⸗ bilde der Stadt verboten. — Das 13. Linien Infanterie⸗ Regiment ist aus Antwerpen hier eingerückt. In der Stadt berrscht völlige Ruhe. — Die in der Nähe von Seraing stationirten Gendarmen wurden in vergangener Nacht von der Menge mit Stein würfen und Revolverschüssen angegriffen und machten ibrerseits von der Säbelwaffe und dem Karabinergewebr Gebrauch, wobei einer der Strikenden verwundet wurde. — In Herstal wurden von strikenden Arbeitern gegen solche, die sich zur Arbeit begeben wollten, wiederholt Gewaltthätigkeiten verübt.
In Seraing nabm man telegraphischer Meldung zufolge an, daß der Aus stand in sämmtlichen Betrieben des großen Etablissements Cockerill, in welchem ungefähr 10 000 Arbeiter beschäftigt sind, heute ein voll ständiger sein werde. Ferner wird berichtet, daß der Strike sich auch auf eine große Anzahl in dustrieller Werke im Grubenbezirk von Lüttich erstrecke. Die Arbeiter sind durch die Drohungen der Strikenden eingeschüchtert, welche ihre nicht ausständigen Kameraden in den ab⸗ gelegenen Straßen überfallen, wenn sie sich zur Arbeit begeben. Polizei und Militär sind nicht zahlreich genug, um alle Etablissements schützen zu können. ö.
Aus Sachsen schreibt man der ‚Voss. Ztg.“: Unter Bezug nahme auf die neuerdings eingetretenen Veränderungen in der Gesetz⸗ gebung bringt die Kreis hauptmannschaft zu Zwickau auf Anordnung des sächsischen Ministeriums des Innern zur Kenntniß, daß es in Zukunft auch Frauen gestattet sein soll, Vereinen, in welchen öffentliche Angelegenheiten verhandelt werden, anzugebören.
Aus Lübeck wird der Köln. Ztg.“ unter dem 3. d. M. ge— schrieben: Die Buchdruckereibesitzer aus dem Kreise Nord⸗ west (Schleswig ⸗Holstein, Mecklenburg, Hannover, Braunschweig und freie Städte) tagen eben in Lübeck. In der gestrigen Versammlung kam auch die Tarifbewegung der Gehülfen zur Sprache; es wurde einstimmig folgender Beschluß gefaßt: Die allgemeine Ver sammlung der Buchdruckereibesitzer des Kreises Nordwest in Lübeck beschließt, unter allen Umständen an der zehnstündigen Arbeits- zeit festzuhalten und die Mitglieder der Tarifkommission zu ver— pflichten, diesen Standpunkt zu vertreten.
Aus Schlezwig-Holstein wird der „Voss. Ztg.“ ge— schrieben: Die Maifeier ist in der ganzen Provinz in voll⸗ staͤndiger Ruhe verlaufen; am 1. Mai hat nicht ein Mann die Arbeit eingestellt; die Parole, am Sonntag zu feiern, wurde einmüthig befolgt. Die Sonntagsfeier hat in den grö⸗ ßeren Städten viele Tausende von Arbeitern vereinigt, ohne daß Ausschreitungen vorkamen. Während Lie sonzial⸗ demokratische Partei in den Städten mit größerer Ar— beiterbevölkerung von allen Parteien die regste Thä—⸗ tigkeit entfaltet, will die sozialdemokratische Agitation auf dem flachen Lande nicht recht in Fluß kommen. Eigentlich hat sie erst einen] allerdings wichtigen Punkt im Kreise Rendsburg, den Flecken Nortorf, in Angriff ge⸗ nommen, aber hier hat sie einen so zähen Widerstand gefunden, daß ihre weitere Ausbreitung von diesem Central— punkt aus bisher nicht gelungen ist .
Aus Bielitz-Biala theilt der. Vorwärts“ mit: Die anläßlich der Maifeier entlassenen Arbeiter erschienen an Montag zahlreich vor den Fabriken in der Hoffnung, daß die Drohs ig der Fabrikanten, die Fabriken zu schließen, nicht ausgeführt werde. Die Arbeiter fanden aber nur gesperrte, militärisch bewachte Fabrikthore vor. 4009 Arbeiter hielten darauf eine Versammlung ab, in welcher sie beschloßsen, einen Ausschuß zu wählen, welcher mit den Fabrikanten wegen Wiederaufnahme der Arbeit unterhandeln solle, Dig Fabri— . . die Verhandlungen ab und verharrten bei ihrem
eschluß.
Wie aut Paris gemeldet wird, hat in Fourm ies die Zahl der Ausständigen gestern nur vorübergehend eine Abnahme gezeigt, da
die Arbeiter, als ihnen eine geforderte zehnprojentige Lobn⸗ erhöhung nicht zugestanden wurde, die Arbeit wieder verließen. Um Mittag wurde überall gefeiert. Die Situation war eine gespannte. Man befürchtete neue Ruhestsrungen Die Arbeit⸗ geber wollten sich am Abend versammeln, drei von ihnen sind zu Konzessionen geneigt. — Der Minister des Innern Constans hat für die Hinterbliebenen der bei dem Vorfalle in Fourmies am 1. d. M. getödteten Per sonen telegraphisch Unterstützungen angewiesen. Zu demselben Zweck veranstalten auch Zeitungen ver⸗ schiedener Parteirichtungen Sammlungen. — Der Augstand in den Bergwerken von Carmaux ist beendet, ebenso, wie aus La Lou visere berichtet wird, der Ausstand auf den alzwerken La Crovsre.
Die Londoner „Allg. Corr.‘ bericht'et: 2000 Tischler und Zimmerleute, welche in den Diensten dreier hervorragender Londoner Bauunternehmer standen, legten am Sonn abend die Arbeit nieder, weil ihre Forderungen: Er⸗ höhung des Lohns auf 10 Pence für die Stunde und Be— schränkung der Arbeitszeit auf 47? Stunden in der Woche, abschlägig beschieden worden waren. Am Nachmittag marschirte ein Zug von Arbeitern nach dem Hyde Park, wo von zwei Tribünen herab Reden gehalten und die Anwesenden aufgefordert wurden, die Ausständigen zu unterstützen. .
Aus Rom theilt ein Wolff'sches Telegramm mit, daß der Anarchist Landi, welchem ein besonderes Verschulden an den Tumulten vom 1. Mai zur Last gelegt wird, gestern Abend verbaftet wurde. — Wie sich berausstellt, heißt derselbe in Wirklichkeit Galileo Palla und ist nicht aus Paris, sondern aus Massa⸗Carrara. Er ist ein Fabnenflüchtiger und außerdem im Jabre 1885 wegen eines Preßvergehens verurtheilt. Der Verhaftete, welcher eben im Begriff war, Rom zu verlassen, setzte bei seiner Festnehmung der Polizei leb—⸗ haften Widerstand entgegen.
Aus Kopenhagen wird unter dem 5 Mai geschrieben: Die den biesigen Zimmergesellen und Schneidergesellen an⸗ gedrohten Arbeitssperren haben ihre Wirkung nicht verfehlt, in= dem die Anhänger der Fachvereine ihren Widerspruch gegen die Beschäftigung von nicht den Fachvereinen angehörenden Arbeitern auf gegeben haben.
Die jüngste Volkszählung in Frankreich ergab für Marseille eine Bevölkerungsanzahl von 400 000 gegen 375 000 Einwohner im Jahre 1886.
Kkunft und Wissenschaft.
— Der allgemeine deutsche Sprachverein wird in der Pfingstwoche, am 19. und 20. Mai, zu Hannover seine IV. Haupt- versammlung abhalten Die Festrede wied der ordentliche Professor an der Bonner Hochschule Herr Dr. H. Trautmann über „Staat und Sprache“ halten. Hr. Archiv⸗Rath Dr. L. Keller aus Münster wird über Leibniz, Hr. Gymnasial⸗Rektor Dr. Pressel aus Heilbronn über „Heimath und Vaterland und Dr. Hofschauspieler Holthaus aus Hannover über die Sprache des Bühnenwesens“ sprechen. Hr. Symnasial⸗Direktor Ramdohr aus Hannover wird eine Verhandlung über die Aufgabe der höheren Schule in Bezug auf die deutsche Sprache einleiten, und mehrere Herren werden ein Gleiches in Bezug auf die Fachausdrücke der deutschen Sprachlehre in der Volksschule thun. Andere anregende und wichtige Punkte der Tagesordnung mögen unerwähnt bleiben. — Am 18. Abends findet eine gesellige Ver⸗ einigung und am 19. Nachmittags das Festmahl statt, an das sich eine Fahrt durch die Eilenriede und ein von der Stadt Hannover ge⸗ gebenes Gartenfest anschließen. Jeder Freund und jede Freundin der deutschen Sprache ist als Tbeilnehmer willkommen. Anmeldungen 6 Hr. Oberlehrer H. Schäffer in Hannover, Leopoldstraße 8, entgegen.
— Wie uns aus Dresden berichtet wird, waren zur Preis— bewerbung um die dortige Kirche der Lukaspaxrochie dreißig Entwürfe eingegangen. Das Preisgericht hat beschlossen, den ersten Preis nicht zu vergeben, dagegen zwei jweite Preise zu je 3000 M dem Architekten Arno Eugen Fritsche in Berlin und Georg Weidenbach in Leipzig und den dritten Preis von 2000 Æ Hrn. Richard Füssel in Leipzig zu verleihen. Außerdem wurde noch der Entwurf mit dem Kennwort „Ecelesia“ dem Kirchen vorstand zum Ankauf empfohlen. Preisrichter waren die Hrrn. Ober Bürgermeister Dr. Stübel, Bauraäͤthe Professor Lipsius, Weißbach und Heyn, Ober ⸗Landesgerichts⸗Rath Hall und Pastor D Kühn in Dresden. Gebeimer Baurath Ende in Berlin war am Erscheinen verhindert.
t Die Früblingsnummer der im Verlage von Richard Bong
erscheinenden illustrirten Zeitschrift Moderne Kunst “ bietet einen reichen und mit zahlreichen Kunstbeilagen ausgestatteten Inhalt. An die Freunde des Turf wendet sich eine Anzabl von Bildern und Auf⸗— sätzen, wie Friedrich Stahl's Beim Rennen“ und Richard Fischer's Sportdiner“; andere feiern in Worten und mit dem Zeichenstift die stilleren Freuden des Früblings. Namentlich sei auf vier reizende Gedichte von Heinrich Seidel hingewiesen, die von zart ge— tönten Holischnitten begleitet sind; auch ein Lenzlied feblt nicht, zu dessen von Bodenstedt verfaßtem Text Richard Wintzer eine gefällige Melodie geschrieben hat. Die Frauenwelt wird Georg Buß für seinen sachkundigen Aufsatz über Frühlingsmoden gewiß besonderen Dank zollen, während Paul Dobert und O. Eich berg uns Reruen über die Frübjahrsereignisse auf dem Gebiet der bildenden Kunst und der Musik bieten. Die durchweg in Holzschnitt ausgeführten größeren Kunstbeilagen geben von dem Streben der Verlagsanstalt, die Entwicklung dieser reproduzirenden Technik zu fördern, beredtes Zeugniß. — In Lon don ist am 4.8. M. die Ausstellung der König⸗ lichen Kunst⸗ Akademie in Burlington House eröffnet worden. Unter den Gemälden, welche nach dem Urtheil von Sachverständigen besonderes Aufsehen zu erregen berechtigt sind, befinden sich die fol⸗ genden: Waterbouse: ‚Ulysses und die Sirenen“, Sir Fred. Leighton: Perseus und Andromeda“ Sir J. Millais: Damenporträt und Mädchenstudie, Broughton: Winterlanzschaften. Orchardson: Porträts, Briton Riviöre: Nimrod, der Jäger“, Keeley Halswell: Flußland⸗ schaft, Hubert Hercomer: Auf dem Strike“, Field: „Arzt am Krankenlager eines armen Knaben.“ Die Mehrjahl der ausgestellten Bilder sind Landschaften und Porträts. Vielen Gemälden wird Mangel an schöpferischer Phantasie zum Vorwurf gemacht.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Stand der Wintersaaten in Südrußland. Ueber den Stand der Wintersaaten in Südrußland zu Ende April erhalten wir folgende Mittheilungen:
Trotz der ungünstigen ,,, dn, ,,. des ver⸗ flossenen Winters ist der Stand der Wintersaaten nach den Berichten der Korrespondenten des Odessaer meteorologischen Observatoriums im Allgemeinen als ein befriedigender zu be⸗ eichnen.
j hig den Frost hat am Meisten der südliche Strich, welcher sich durch die Kreise Odessa, Cherson und Dnieprowsk zieht, gelitten; in einigen Gegenden der Kreise Cherson und Odessa mußten die Felder umgepflügt und mit Sommergetreide
bestellt werden. ö Im Gouvernement Taurien ist der Stand der Saaten mit Ausnahme einiger Gegenden der Kreise Dnieprowsk und Perekop befriedigend; die günstigsten Nachrichten gehen aus dem Kreise Berdsansk ein. In den Kreisen Dnieprowsk und Perekop ist hauptsächlich der Stand des Weizens un⸗ befriedigend. , ; .
Im Gouvernement Cherson ist in den Kreisen Tiraspol,
Ananjew und Elisabethgrad der Saatenstand befriedigend, weniger in den Kreisen Odessa und Cherson; in den
letzteren ist der Stand des Winterweizens unbefriedigend; der Roggen ist meistens gut; die Frühsaaten haben mehr ge⸗ litten als die Spätsaaten, theils durch Fröste bezw. durch Glatteis, theils sind dieselben unter der Eiskruste erfroren. Dasselbe war auch in einigen Gegenden des südlichen Bessara⸗ biens der Fall.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Wien, 5. Mai. Der Oberste Sanitätsrath hat sich ein⸗ gebend mit den gegenwärtigen sanitären Verhältnissen, insbesondere mit dem Stande der Infektionskrankheiten sowohl im Auslande, als auch namentlich mit der Verbreitung der Blattern in einigen Pro— vinzen des Landes beschäftigt. In Bezug auf das Ausland waren vornehmlich die zu gewärtigenden Pilgerfahrten der mohame⸗ danischen Bevölkerung Bosniens und der Herzegowina nach Mekka Gegenstand der Berathung Der Sanitätsrath nahm ferner Kenntniß von der reichlichen Beschaffung animalen Lymph⸗ stoffes, sowie der ansehnlichen Verbreitung von Bampf ⸗Desinfektions apparaten, deren bereits 370 in Thätigkeit sind, und bezeichnete, unter Hervorhebung der Bedeutung der hygienischen- und bakteriologischen Üntersuchung, die Ausführung einer tadellosen Schwemmkanalisation zum Zwecke gesunder Wohnungsverhältnisse, besonders für die Arbeiter⸗ bevölkerung in Wien, als unumgänglich nothwendig.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 5. Mai gestellt 9568, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen In Oberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 3575, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
. — Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis 23. April er. 16435 500 S 3 C ige, 20 764 9900 S, 4 Coige, 45 322 200 SS 485 oὴcige und 9664 500 S Hosoige, zusammen Q 177100 ½ Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 15616 800 zt do ige, 14275 400 M. 40 ige, 17 557 500 dGς 443 Gm ige und 2973 400 6 5 9 ige, zusammen 30 426 100 46 Pfandbriefe Seitens der Grundstückseigenthümer verzinslich sind. — Es sind zugesichert, aber noch nicht abgeboben 517 200 M
= Die „Rhein.⸗Westf. Zig“ schreibt vom Rheinisch-⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stghlmarkt: Die Lage der rheinisch⸗ westfälischen Eisenindustrie ist augenblicklich schwer darzu— stellen. Während sich in einigen Geschäftszweigen trotz der augen—⸗ blicklichen schwierigen Verhältnisse eine Besserung nicht verkennen läßt, ist anderswo noch keine Spur davon zu merken, und selbst in ein und der⸗ selben Branche sind die Werke oft sehr ungleich beschäftigt. Trotz alledem erscheint die Lage im Allgemeinen etwas hoffnungsvoller. Was Exe anbelangt, so hat sich im Verlauf der letzten Woche die Lage nicht günstiger gestaltet. Der geringe Verbrauch wird selbsft durch die in Folge landwirthschaftlicher Arbeiten verminderten Förder- kräfte im Siegerlande reichlich gedeckt. Die Preise können sich daher kaum behaupten. Luxemburg Lothringer Minette sowie spa—⸗ nische Erze sind im Wesentlichen unverändert. Im Roh eisengeschäfte sind nur unwesentliche Aenderungen zu ver zeichnen. Vielfach hat der Betrieb durch Kohlemangel Einbuße erlitten. Es scheint jedoch, als ob in Folge dessen einige Verbraucher von Roheisen vorsichtshalber sich mit dem Gedanken getragen baben, für alle Fälle ihren Bedaef zu decken, namentlich da in einigen Walzeisenzweigen der Betrieb sich etwas lebhafter zu gestalten anfängt. Es war daher vielfach sowohl nach Spiegeleisen als auch nach Puddelroheisen eine etwas lebhaftere Nachfrage zu verspüren und man versuchte sogar, die letztgenannte Sorte etwas höher im Preise zu halten. Ueber die Er— mäßigung der Kokespreise für Roheisen, welches für die Ausfuhr be— stimmt ist, scheint man im Siegerlande verschiedener Meinung zu sein; während die Einen meinen, daß dadurch der Industrie eine wesentliche Erleichterung geschaffen werde, sind Andere der Ansicht, daß dadurch nur roch ein weiteres Herabgehen der Roheisenpreise ermöglicht werde. Walßeisen hält sich im Ganzen und Großen ziemlich gut. Vereinzelt läßt sich auch gegen die Vorwoche eine Besserung feststellen. Stabeisen war etwas besser gefragt, doch steht dem im Allgemeinen befriedigenden Inlandbedarf die äußerst schwache Nachfrage vom Auslande entgegen. Die Preise sind zwar in Folge der hohen Kohlenpreise wenig oder gar nicht lohnend und erschweren dadurch namentlich die Ausfuhr, behaupten sich jedoch im Ganzen recht fest. Die Beschäftigung der Werke ist eine regelmäßige und auf drei bis sechs Wochen gesichert. Einzelne haben noch Aufträge bis ins 3. Quartal. Dabei sind die Lager der Händler durchweg sehr klein und man drängt auf sofortige Lieferung. Formeisen findet ziem⸗ lich flotten Absatz, und wenngleich die offiziellen Notirungen nicht in die Höhe gegangen sind, so scheint doch auch die in letzter Zeit übliche Praxis, unter dieselben herunter zu gehen, aufgehört zu haben. Bandeisen ist gut gefragt und fest im Preise. In Kessel⸗ blechen hat sich in den letzten Wochen das Geschäft immer günstiger gestaltet. Die Aufträge haben sich in den letzten Wochen der Art vermehrt, daß jetzt bei den weitaus meisten regelmäßige Be— schäftigung auf Wochen binaus gesichert ist. Sehr zu wünschen lassen indessen die außerordentlich gedrückten Preise, doch hofft man in Folge der eingetretenen günstigeren Konjunktur dieselben wieder etwas in die Höhe bringen zu können. Vielfach ist dies auch bereits insofern gelungen, als man über die Minimalsätze hinausgegangen ist. In ö echen war der Bedarf in letzter Zeit ebenfalls, sowohl vom nlande wie vom Auslande, etwas lebhafter. Wal;draht, gezogene Dräbte und Drabtstifte haben noch immer mit grofßen Schwierigkeiten zu kämpfen. Namentlich haben letztere in süngster Zeit weitere Preisabschwächungen erlitten. Die Eisen gie ßereien und Maschinenfabriken sind im Ganzen und Großen bei leidlichen Preisen befriedigend beschäftigt.
— Der Aussichtsrath der Mescheriner Zucker-Fabrik beschloß, für die Campagne 1890 — 91 den Aktionären eine Dividende
von 15 9 vorzuschlagen.
Leipzig, 5. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 4.365 AÆ, pr. Juni 4,40 S6, pr. Juli 4,403 6, pr. August 4 425 66, pr. Sep- tember 445 M6, vr. Oktober 4474 AÆ, vr. November 4477 A, m , 4474 M, pr. Januar 447 M Umsatz 35 000 kg. Ruhig.
Wi en, 5. Mai. (W. T. B.) Betreffs der Frage der Ver⸗ äußerung der Domänen der österreichisch ungarischen Staatseisenbabngesellschaft meldet die ‚Presse', daß die Verwaltung der Gesellschaft bei der nächsten Generalversammlung die Ermächtigung nachsuchen wird, die Veräußerung jur Durchführung bringen ju dürfen. Betreffs der Verstaatlichung des ungarischen Netzes handele es sich aber vorläufig nur um Vorbereitungen, welche ö , Seiten getroffen werden, um dieser Frage eventuell näher zu treten.
Das „Fremdenblatt‘ meldet in seinem volkswirthschaftlichen Tbeile, die General Direktion der w dürfte nicht auf Die von dem SEisenbahnrath empfohlene Herabsetzung der Fracht für Brennkoblen eingehen können, der Deklassifikation der Erze und des Roheisens aber eher jzustimmen. Die erste zu verstaatlichende Bahn dürfte die Carl— Ludwigsbahn sein; das Einlösungsrecht bezüglich der Strecke Prjemysl — Lemberg tritt am 4. November d. J. ein. Die weitere Voraussetzung der Erwerbung durch den Staat, nämlich die Legung des zweiten Geleises auf der Linie Lemberg — Krakau, wird bereits
im Juni eingetreten sein. An der Küste 3 Weizen
London, 5. Mai. (W. T. B.) Manch ester, 5. Mai. (W. T. B.) 121 Water Tavlor 63,
ladungen angeboten. 30r Water Tavlor 88, 26 Water Leigh 75, 30r Water Flavton z, Zr Moc? Brooke 8, 40 Mavoll st, 6er Medi