1891 / 112 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 May 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Die Groß

. her zogin von Mecklenburg-Schwerin wollte dem „W.

T. B.“ zufolge heute Nachmittag die Rück⸗ nach Deutschland antreien, der Herzog Albrecht von Württemberg St. Petersburg heute Abend wieder

stattfindenden Empfange Connaught Die Zahl der Mitglieder der und Abgeordneten, tückischen Krankheit leiden, ist so groß, Caldwell sich in der vorgestrigen Sitzung müßigt fand, das Ministerium aufzufordern, in Westminster nach den Influenza⸗Mikroben zu fahnden, ferien das Gebäude gründlich durchräuche Pfingstferien bis zum 25. Mai auszudehnen. jedoch der Schatzkanzler Goschen nicht zbischof von Canterbury gedachle zur Zeit in London tagenden Festmahl zu geben, dasselbe wurde jedoch verschoben, da die Familie des Primas noch immer an der Influenza leidet. die Mannschaft des auf dem Malta befindlichen Panzersch der Fahrt von der Influenza befallen wurde und trächtlicher Prozentsatz sowohl der an ihr darniederliegt. brechen und in Gibralt Prinz Heinrich von von Baden sind der „Köln. Leith nach Greenock weiter Prinzen Heinrich „Irene“ z Wie aus London gemeldet wird, erwartet man dort Mitte Juli den Besuch des Deutschen Kaisers— legentlich des Besuchs plant man zu Ehren Seiner P in der Guildhall ein Dejeuner, bei welchem de Adresse des Gemeinderat reicht werden soll. Wie englische Marquis von Salisbury Verlängerung des modus vivendi welcher unter gewöhnliche

Thronfolger

Regierung an der heim⸗ daß der Abgeordnete des Unterhauses be⸗ Das Bezirksgericht in Riga verurtheilte den Pa st or helm Eisenschmidt zum Verlust sämmtlicher persön— lichen und Standesrechte und zur Verbannun vernement Tomzk. Das Urtheil wird dem Kaifer unterbreitet

während der Pfingst⸗ in das Gou⸗ rn zu lassen und die Auf diesen

Vorschlag wollte

vorgestern den Mitgl Kirchen⸗Parlaments ein

Der Prinz und die Prinzessin Friedrich Lespold von Preußen sind, wie W. T von Neapel kommend, in Rom ein

Der Deputirte Torraca tung „Opinione“,

iedern des . B.“ meldet, gestern Abend,

„Direktor der römischen Zei⸗

Aus Gibraltar r Neutralität

vird gemeldet, daß Wege von Portsmouth nach

iffs „Thunderer“

hat unter dem Titel Bündnisse“ eine Broschüre veröffentlicht, in welcher er die Frage des Dreibun des aus punkte der italienischen Interess Torraca ko]mmt zu dem Sch zeugt wäre, daß die Tripelallianz seinen widerliefe, so hätte es nur nöthig zu s wir bedürfen des Vertrages nicht mehr.“ gentheil, daß die meisten Gründe, U bewogen, sich mit Deutschland zu verbünden, auch heute noch beständen. Der Austritt Italiens aus dem Bündnisse würde keine Lösung der Frage sein, sondern nur zu Unzuträglichkeiten führen.

Der nordamerikanische Gesandte beim O hatte, nach der „Mgdb. Marchese di Rudini, Washington werde Italien neue der New⸗Orleans⸗ verschoben worden.

schließlich von dem Gesichts—

Offiziere wie der Matrosen en einer Prüfung unterzieht.

Das Schiff mußte die Reise unter— ar vor Anker gehen.

Preußen und Prinz Max Ztg.“ zufolge am 12. d. M. von gefahren, um die neue Yacht des u übernehmen.

Interessen zu⸗ „Die Zeiten haben sich geändert,

Torraca glaubt indess welche Italien im Jahre 188 und Oesterreich

uirinal Porter Ztg.“, eine Unterredung mit dem er erklärte, die Regierung in Vorschläge wegen Ordnung Porter's Abreise sei

ier, h m Kaiser eine hs in einem goldenen Kästchen über

Blätter vernehmen, * e Zustimmung zu einer Frage machen. mit Portugal gegeben, n Umständen heute erloschen wäre. (Vgl. „Portugal“ und die nach Schluß der Redaltion ein— getroffene Depesche.)

Auf einer neulichen Versammlung englische welche mit Ost-Afrika in Verbindung stehen, wurde der Beschluß gefaßt, dahin zu wirken, daß die Londoner Handelskammer einen standigen Ausschuß für den kanischen Handel ernennen möge. Organisationsausschuß gewählt, thun soll. Die Vers Hauptaufgaben, Sansibar zu stalten, um so der ausländische gegnen zu können.

Das Ergebniß der neun Ersatzwahlen dieses ist, daß die Gladstonianer 3 Sitze von den Unio gewonnen haben, indem jene aus 4, diese aus Im Ganzen haben die Gladstonianer von 5371, die Unionisten einen solchen jene sind diesen also um 2415 Stimmen eitartikel anläßlich der deutungslosigkeit der prin⸗ großen englischen Parteien

der angekündigten päpstlichen le Frage geht der „Germania“ es Telegramm zu: zuerst von der Wichtigkeit der sozialen inglichkeit, dieselbe zu lösen; sie wider⸗ zierauf die Theorie von dem Kollektiveigenthum und von ellen Eigenthums und schlägt eine Hiernach müssen ver⸗

mitwirken.

Enenclica über die sozia von ihrem römischen Korrespondenten folgend „Die Encyclica spricht

r Groß B Frage und von der Dr

kaufleute,

der Abschaffung des individu Lösung nach der katholischen

Prinzipien

Lehre vor. und Elemente

Die Kirche welches sagt, statt sich zu bekämpfen, in Ueberein— den müssen, indem sie die ie Mitglieder derselben t diese Lehren in die Praxis enden Arbeitern die materielle welche die christliche Mild⸗ findig zu niachen vermag. so läßt die Kirche n zum Besten der daß der Staat

wurde ferner der die nöthigen Schritte als eine ihrer einem Freihafen zu ge— n Konkurrenz wirksamer be—

ammlung betrachtet es ö ; hält an den

wirkungslos bleiben.

des Evangeliums fest, und die Arbeitgeber, stimmung mit einander le der Gerechtigkeit erfüllen und wie Die Kirche setz um und persucht den nolhleid und moralische Hülfe zu bringen,

thätigkeit zum Wohle derselben aus Was das Eingreifen des Staats a im Allgemeinen die Intervention desselbe Arbeiter zu und erklärt interveniren könne meine Wohl sellschaft es erfordern. von den hauptsächlichen Punkten, greifen des Staats nothwendig n von der öffentlichen Sicherheit, von den geistigen und körperlichen die Rede von den Lohnf der Dauer der Arbeitszeit in B Endlich werden Vereinigungen in Betracht ge einigungen zum Zwecke der

Versichernng in Fällen von Kr Patronats für die Jugend, fern Syndikate, die den Korporationen,

5 Wahlen als Familie leben.

Sieger hervorgingen. einen Stimmenzuwachs von 2956 zu verzeichnen, voraus. Das „Echo“ macht in einem jüngsten Ersatzwahl auf die Be zipiellen Unterschiede der beiden aufmerksam.

im Besonderen, und müsse, Vertheidigung der Rechte der Ge⸗ Rundschreiben spricht sodann welche ein schützendes Ein⸗ so vom Eigenthum, Interessen und dem Wohl des Arbeiters; hier ist auch von der Sonntagsruhe, von ezug auf Alter und Geschlecht die Arbeiter selbst und ihre

Frankreich. In der gestrigen Sitzung der De— de der Gesetzentwurf vertheilt, durch seler Konferenz Februar 1891 in Paris genehmigt

Paris, 14. Mai. putirtenka mmer wur welchen die General vom 2. Juli 1890 und das am g. unterzeichnete Gesetzentwurf, plätzen,

akte der Brüs

Protokoll betreffend die Wetten auf den Renn— Bestimmung genehmigt, daß Armenpflege von den Wetten eine

wurde mit der Gunsten der öffentlichen Steuer zum Voraus erhoben werden soll.

Der Kreuzer Baudin“ ist von der den Gewässern von Corfu entsandt worde sall, die französischen Unterthanen semitischen Unruhen zu beschützen.

Rußland und Polen.

etersburg aus Japan eingegangener amt— Befinden des Großfürsten— ständig zufriedenstellend. zen und die hohen japanischen Würden— roßfürsten wiederholt Be Kobe, woselbst sich Seine Kaiser⸗ Pamiat! einzuschiffen gedenkt, das Paris vorliegende amtliche Tele— erichien über das Attentat folgendes ürst-⸗Thronfolger war in einem Jupimska— e Biva gefahren und in Otsu angelangt, nach Kioto zu begeben, als er von eineni olizeibeamten in einem An Kopf erhielt.

der Arbeiter.

gegenseitigen Unterstützung, der jeit und Arbeitsunfällen, des er besonders die gemischten modernen Zeitverhältnissen angepaßten welche der Staat begünstigen und müsse, dabei aber den verschiedenen Einzelnen lassend. Das Rundschreiben diesen Vereinigungen und führt aus, christlichen Geiste leiten jede derselben noch mehr thue, und prompt erfülle. drei Tagen erscheinen.“

In derselben An der „Pol. Corresp.“: liche Egcyelica über die soziale reiche Publikation, wurde bereits an Die französische Uebersetzung des Schri selbst herrühren, die Ueber Kardinal Manning und d Walsh besorgt.“

Regierung nach n, um im Noth⸗ bei den dortigen anti—

ermuthigen Vereinen Freiheit im spricht ausführlich von daß dieselben sich vom und wünscht, daß hre Pflicht eifrig wird in zwei oder

Nach in St. P licher Nachricht ist Thronfolgers voll Mika do, die Prin träger haben dem G und werden ihm bis nach liche Hoheit an Bord des Geleit geben. Ueber gramme aus Tokio beri Nähere: Der Großf Boote über den Se um sich von dort untergeordneten P einen Säbelhieb gehört wahrscheinlich den Fremden Großfürsten⸗Th Nachdem di Großfür si⸗Thronf nach ande Telegrammen ist die Wunde Wie die „Neue Freie Presse“ sandte in Wien jedes politis den guten Beziehungen, wel bestehen, für gänzlich ausg wie der Gesand chungsetablissements von Sts ch ein Drahtbericht des dem Mordversuch auf g ab. Der Schauplatz des em 66 . Blatt nügungsreisenden besucht Otsu am Bivasee fe greifer war ein Mit seinem Sabel die aber in Folge d verhältnißmäßig unbede r Säbel hieb kehrte mit seiner durch geschickte Japan und seine M Zarewitsch persönli zudrücken. Man glaub sprechen sämmtliche darüber aus, daß das britischem Gebiet gesch

lassen müssen, indem sie ihre uche nab b ii: Das Rundschreiben gelegenheit meldet eine römische Zuschrift Langem angetündigte päpst— eine überaus umfang— die Bischöfe versendet. st oll vom Papst setzung ins Englische wurde vom

fall von Fanatismus em Erzbischof von Dublin Msgr.

Der Uebelthäter der Samuraiis an, die Die Wunde des folger soll drei Zoll lang, jedoch nicht tief e Wunde verbunden war, begab sich der olger mittels Sonderzuges nach Kioto. japanischer Quelle des Großfürsten unbedenklich. erfährt, hält der japanische Ge⸗ che Motiv für das Attentat bei che zwischen Rußland und Japan Das Attentat dürfte, einem der zahlreichen Er begangen worden sein. „Standard“ aus Shanghai Zarewitsch jede politische Verbrechens war, wie es e heißt, der von jedem e malerisch gelegene Ausflugsort r s Meilen von Kioto. panischer Gendarm Namens Tsuda rachte er dem Prinzen eine Wunde am nnenhelms, welchen der Großfürst Sie wird als ein nicht ldert. Der Großfürst ch Kioto zurück, wo er Der Kaiser von t nach Kioto, um dem und Theilnahme autz⸗ rrsinnig. Im Uebrigen ihre Genugthuung Zarewitsch nicht auf

der Sekte

ortugal. sehr feindlich gesin ö J

zwischen Portugal und Eng⸗ ung der beiderseitigen wie einem gestrigen Tele⸗ aus Lissabon zufolge dort ver— befriedigenden Abschluß gefunden. risis umlaufenden G gen Regierungskreisen als unbegründet ch entstanden sein, daß der Köni che Persönlichkeiten bei sich sah.

Die Verhandlungen land Betreffs der Abgrenz nischen Besitzungen ha gramm des „W. T. B.“ nunmehr einen Die über eine Ministerk

stammenden

erüchte werden bezeichnet; sie u g am Dienstag mehrere politis (Vgl. „Groß⸗

, britannien!/.) Griechenland.

Der griechischen Gesandt Depeschen Üüber die Vorgänge auf gangen, welche eine kurzgefaßte, ganzen in Frage stehenden Be herigen über die Vorgänge a lichten Telegramme“

schaft in Berlin sind Corfu und Zante zuge— aber erschöpfende Darstellung der gebenheit enthalten. „Die bis⸗— Zante veröffent⸗ zufolge, in dem pessimistischer Auf⸗ n jungen Mädchen

uf Corfu und etwa sech heißt es, der „A. R. C

Der vor Ostern an eine Mord wurde g den Israeliten zugeschrieben und r rregung unter den Bewohnern der Gewisse Exzesse sind be⸗ dem Gründonnerstage zu thätlichen Angriffen In Folge dessen mußte das

hierbei getödtet

es dicken So begangene Bevölkerun en eine gewisse E en genannten Inseln hervor.

Am 18 / 30. April, en Kirche) kam es auf Zante.

an der Schläfe geschi . efolge sofort na Aerzte verbunden wu inister eilten sofor ihre Betrübniß t, der Thäter sei i Londoner Blatt Attentat auf den

gangen worden.

(nach der orthodox gegen die Juden einschreiten Drei Einwohner (Christen) wurd dere (ebenfalls Christen) verwu ewaltthaten weder auf Zante noch auf Corfu

und mehrere an sind keinerlei G

fe e i f e , , m, m,

D.

mehr begangen worden. Eine leichte Erregung besteht zwar

noch auf der letztgenannten ue doch hat die Regierung Alles gethan, um weiteren Ünordnungen vorzubeugen. Die Streitkräfte find verstärkt; das gerichtliche Verfahren ist gegen die Schuldigen eingeleitet worden, sodaß mit Sicherheit binnen Kurzem vollkommen Ruhe herrschen wird. Die Jsraeliten, welche in Griechenland sich stets vollkommener Gleichberechti⸗ gung mit dem übrigen Theil der Bevölkerung erfreuten, haben diese unvermutheten Zwischenfälle zwar lebhaft beklagt, doch hat die Regierung andererseits durch ihre Maßnahmen von Neuem bewiesen, daß sie alle ihre Unterthanen ohne Unter⸗ schied der Race zu schützen bestrebt ist.“

Dem W. T. B.“ wird dagegen aus Athen von gestern be⸗ richtet, daß sich die Lage noch nicht gebessert habe; es seien neuer⸗ dings zwei Juden getödtet worden. Das Juden viertel sei von einem Truppenkordon umgeben, welchen die Juden nicht überschreiten dürfen. Die Läden seien geschlossen. Der Präfekt von Korfu sei nach Athen berufen, von Athen aber ein Stabtzoffizier nach der Insel entsendet worden mit dem Auftrage, die Ordnung wiederherzust lle. Die englische Regierung hat ein Kriegsschiff zum Schutz der englischen Unterthanen nach Korfu beordert.

Rumänien.

Bukarest, 13. Mai. Der Senat wählte, wie W. T. B.“ meldet, den Kandidaten der Regierungspartei Boeresco mit 52 gegen 40 Stimmen, welche Cretzulesco erhielt, zum Präsiden ten. In dem Befinden Bratiano's ist eine leichte Besserung eingetreten.

Die unter dem Vorsitz des Finanz-Ministers Verneseu berathende Zollkommission vat der „Pol. Corr.“ zufolge beschlossen, an den das Zollregime nach Ablauf der rumänischen Handelsverträge betreffenden Beschlüssen der früheren Regierung festzuhalten, also während elner be⸗ stimmten Zeit einen Versuch mit einem autonomen Tarif zu machen. Die Berathung des Zolltarifs in den Kammern dürfte binnen Kurzem zu erwarten sein.

Bulgarien.

Sofia, 13. Mai. Der rumänische diplomatische Agent Qiu vara ist laut Meldung des W. T. B.“ heute, von den Ministern und anderen hervorragenden Persönlichkeiten bis zum Bahnhof geleitet, nach Bu karest abgereist.

Amerika.

Vereinigte Staaten. Präsident Harrison ist am 12. d. M. in Denver eingetroffen. In Colorado Springs freignete sich der „A. C.“ zufolge während feines dortigen Aufenthalts ein eigenthümlicher Ünfall: Während der Prä⸗ sident vom Balkon eines Hotels eine Ansprache hielt, stürzten die Pfeiler des Balkons in Folge des Andranges der Menge ein; einige 30 Personen fielen auf die Straße hinab, es wurbe jedoch glücklicherweise Niemand verletzt.

In New-York eingelangte Nachrichten melden, daß die beiden Kreuzer „Charleston“ und „Omaha“ in See gan ngen sind, um den mehr erwähnten chile nischen

dampfer „Itatg“ nicht „Itala“) zu verfolgen. Ungeachtet die „Itata“ einen Vorsprung hat, dürfte der „Charleston“ sie doch einholen, da seine Fahrgeschwindigkeit in der Stunde 16 Knoten, die der, Itata“ hingegen nur 16 beträgt. Andererseits bildet die Möglichkeit eines Kampfes zwischen dem Kreuzer „Charleston“ und dem chilenischen Kreuzer „Es meralda“ gegenwärtig das Hauptgesprächethema in seemännischen Rreisen Amerikas. Es gilt als wahrscheinlich, daß die „Esmeralda“, welche bei Acapulco an der mexikanischen Küste vor Anker ge—⸗ legen hat, der „Itata“, an deren Bord sich ein Theil ihrer Geschütze befindet, entgegengedampft ist, um die Beschlagnahme derselben durch den „Eharleston“ zu verhüten. Die beiden Kriegsschiffe sind im Großen und Ganzen ebenbürtige Gegner. Wie Marineoffiziere meinen, würde bedeutendes Geschick dazu gehören, um unter den gegenwärtigen Umständen einen Kampf zwischen ihnen zu vermeiden, falls sie mit einander zusammen⸗ treffen sollten. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Kapitän des „Charleston“ Remy den bestimmten Befehl empfangen hat, die „Itata“ zu ergreifen. Andererseits gilt es als gewiß, daß die „Esmeralda“ eingreifen wird, um den Dampfer, dessen Ladung für die chilenischen Insurgenten von so hoher Bedeutung ist, vor einer Beschlagnahme zu retten. Von den beiden Kreuzern ist der „Charleston“ der schnellere. Er hat eine ausgesuchte Mannschaft, welche unter dem Kommando eines kampflustigen Offiziers steht. Den jüngsten, bei dem Marine⸗Ministerium eingegangenen Nachrichten aus Chile zufolge hat schon wieder ein See— kampf zwischen den Schiffen der chilenischen Regie⸗ rung und denen der Kongreßpartei stattgefunden, bei welchem die ersteren den Kürzeren gezogen zu haben scheinen. Eines von ihnen war nämlich gezwungen, Ealldo anzulaufen, um sich dort repariren zu lassen, mußte jedoch den Hafen wieder verlassen, da die peruanischen Behörden es ablehnten, den Schiffen einer der beiden kriegführenden Parteien ein Asyl zu gewähren. Der Name des Kriegsschiffes ist unbekannt.

Die Militärbehörden in Fort Walla Wall im Staate Washington haben acht Soldaten unter der Anklage, im letzten Monat den Glücksspieler Hunt ge⸗ lyncht zu haben, verhaften lassen (vgl. Nr. 105 d. Bl.). Als diese Nachricht bekannt wurde, defertirten sechs weitere Soldaten. Es heißt, daß der Corporal Arnold, welcher sich unter den Verhafteten befindet, am Tage vor dem Lynchgericht den Plan der Verschworenen verrathen habe. Dies hielt ihn jedoch nicht ab, die Soldaten aus dem' seiner Obhut anver⸗ trauten Waffenmagazin mit Karabinern für ihr Vorhaben zu bewaffnen.

Siam. Aus gemeldet:

Es scheint, als ob die an der nordöstlichen Grenze von Siam gelegenen Las- Staaten zu einem Zankapsel mischen n. ret und Sigm werden sollten., Laßt) sich er Men h, ong ber Sciffabrt erschließen, so würde der Werth dieser Staaten bebeuten, teigen. In Folge der Ansprüche, welche die Fransosen fürn ich auf dieselben erhoben haben, herrscht in Bangkok lebhafte Unruhe

Afrika. . Der an Stelle Rigz Pascha's zum Minister⸗ räsid

4 denen, ernannte Fehmy Pascha hat sein neues ab inet folgendermaßen zusammengesetzt: Rushi Pascha: Finanzen, Zekl Pascha: öffentliche Arbeiten, Tigrane Pascha: Auswärtiges, Fakhri Pascha: Justi; und Artin Effendi: General⸗Direktor des öffentlichen Ünterrichts. Fehmy Pascha übernimmt neben dem Präsidium das Ministerium des Innern.

Die Mitglieder des Zuges, welchen die in Brüͤssel ge⸗

ründete Irren ge ge n nft unter der Leitung des apitäns Stairs in die zwischen dem Victorig⸗Nyanza und Albert-⸗Nyanza liegenden Gegenden schicken will, ist am 12. d. M. an Bord des a ef, „Madura“ der Britisch⸗Indischen Dampsschiffahrts⸗-Gesellschaft von England nach Sansibar abgefahren. apitän Stairs selbst und der Mar quZuis von Beauchamp werden in Neapel an Bord n,. Der Zug soll zwei bis drei Jahre im Innern Afrikas eiben.

Die Proklamation des britischen Ober-Kom— missars im Kaplande gegen den geplanten Trek nach dem Maschonaland hat bei den Trekkers lebhafte Ver— wunderung hervorgerufen. Ein Theil der englischen Presse in Prätoria fordert zu energischem Protest Seitens aller Afrikander auf. Man fürchtet sogar, daß ein Bürgerkrieg in Folge der Proklamation ausbrechen könnte. Ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus der Kapstadt vom 22 April berichtet über die Trekbewegung: .

Die Führer des Treks warten fehnsüchtig auf den Bericht, welchen die in Paarl eingesetzte Kommission über das zu besetzende Land ent⸗ wirft. Sie glauben, es werde ein Leichtes sein, ibren Anspruch auf das Banvai-Land zu beweisen. Der verflorbene Banvai. oder Maschona⸗Häuptling Cbibe bat nämlich den Boers riesige Jagdgründe verschrieben. Das Originalschriftstück wird jetzt in den Staat archiven gesucht. Die Kommission bat auch schon eine Unterredung mit dem portugiesischen Konsul in Prätoria gepflogen, und man glaubt, daß die vortugiesische Regierung einen Freundschaftgvertrag abschließen werde, sobald der Trek sich in Bewegung setzt. Am letzten Montag bielt der Afrikander Bund eine Versammlung in der Kapstadt ab, um ju erwägen, wie es verbütet werden könne, daß die Trekker mit den Truppen der britischen südafrikanischen Gesellschaft im Norden zu⸗ sammenstießen. Auf diefer Versammlung wurde ein Schreiben des Premier · Ministers der Kapkolonie Ceckl Rhodes verlesen, worin gesagt wird, daß jeder Anfiedler sich schriftlich verpflichten můsse, die Autorität der Gesellschaft anzuerkennen und sich den von derselben erlassenen Gesetzen zu sügen. Die Gefellschaft werde auf alle Weise dem Versuch des Tranvaal Treks, cine Republik innerbalb ibres Ge— blets zu gründen, entgegentreten. Der Vorsitzende Hofmeyr erklärte, es sei die Pflicht des Afrikander. Bundes, Alles zu zbun. um einen , . zu verhindern. Die südafrikanische Gesellschaft stelle Ansicdlern im Maschonalande günstige Bedingungen, diefe follten sich deshalb an die Gesellschaft wenden. Die Ver sammlung faßte dem⸗ entsprechende Beschlüsse.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (20. Sitzung des Herrenhauses, welcher der Minister des Innern Herrfurih und der Finanz⸗ Minister Dr. Miquel beiwobnten, stand zunächst auf der Tagesordnung der mündliche Bericht der Petitionskommission über die Petition der Gemeindeverordneten und des Schulvorstandes zu Ascheberg in Westfalen. Bericht⸗ erstatter war Bürgermeister Schneider. Das Haus beschloß nach dem Antrage seiner Kommission, die vorbezeichnete Petition der Regierung zur nochmaligen Erwägung zu über— weijen.

Es folgte der mündliche Bericht der verstärkten Kom— mission sür die kommunalen Angelegenheiten über den Ent— wurf einer Städteordnung für den Regierungs⸗ bezirk Wiesbaden. Berichterstatter war Graf Matuschka.

Der Entwurf wurde en bloe angenommen.

Es folgte der mündliche Bericht der Kommission für den Staats haushalts-Etat und für Finanzangelegenheiten über den Gesetzentwurf, betreffend eine Erweiterung des Staats⸗ schuldbuchs. Berichterstatter war Herr von Kemnitz.

Das Haus beschloß nach dem Antrag seiner Kommission, dem vorgenannten Gesetzentwurf in der vom Hause der Abgeordneten beschlossenen Fassung unverändert die ver⸗ fassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen. .

Als letzter Gegenstand stand auf der Tagesordnung die Fortsetzung der Berathung des Entwurfs einer Land⸗ gemeindeordnung für die sieben östlichen Pro— vinzen der Monarchie. Die Beratl ung wurde fortgesetzt mit §. J5. Derselbe lautet nach der Regierungsvorlage:

Der Gemeindevorsteher und die Schöffen werden von der Gemeindeversammlung (Gemeiadevertretung) aus der Zabl der Ge⸗

meindeglieder auf sechs Jabre gewäblt . In Gemeinden mit mehr als 3009 Einwshnern kann die Ge—

meindevertretung die Anstellung eines besoldeten Gem einde · Vorstehers beschließen. Die Wabl desselben erfolgt auf die Dauer von zwölf Jabren und ift nicht beschränkt auf die Gemeindeglieder.

Vater und Sobn sowie Brüder dürfen nicht gleichzeitig Gemeindevorsteher und Schöffen sein. . ö.

Die Kommission beantragt, demselben folgende Fassung zu geben:

Der Gemeindevorsteher und die Schöffen werden von der Semeinderersammlung (Gemeindevertretung aus der Zahl der k . auf zwölf, die Schöffen auf sechs Jabre gewäblt.

33 k mehr * 3000 Einwobnern kann die Ge⸗ meindevertretung die Anstellung eines besoldeten Gemeinde vorsteherg heschließen. Die Wabl desselben erfolgt auf die Dauer von zwölf Jahren und ist nicht beschraͤnkt auf die Gemeindeglieder.

Vater und Sohn sowie Brüder durfen nicht gleichzeitig Ge⸗ meindevorsteher und Schöffen sein. . H

Der Minister des Innern Herrfurth trat für die Verlage ein. Er wies darauf hin, daß alle ehrenamt— lichen Stellungen immer nur auf sechs Jahre besetzt würden. Ein guter Gemeindevorsteher werde ohnehin immer wieder gewählt. .

Freiherr von Maltzahn sprach sich für sechs Jahre aus, um das Zustandekommen des Gesetzes nicht zu gefährden.

Herr von Wiedebach befürwortete eine Wahl auf zwölf Jahre. . .

Der Präsident des Ober⸗Verwaltungsgerichts, Wirkliche Geheime Rath Persius schloß sich den Ausführungen des Ministers an; in keiner Provinz bestehe eine längere als sechsjahrige Wahlperiode. . .

Herr von Bethmann -Hollweg trat für zwölf Jahre ein.

Der Minister des Innern Herrfurth betonte, daß alle Regierungs⸗Präsidenten mit einer Ausnahme sich für sechs Jahre erklärt hätten. . .

Wirklicher Geheimer Rath von Kleist-Retzow sprach

Früher seien die Schulzen auf Lebenszeit

Der Antrag der Kommi 57 Stimmen angenommen.

Die 85. I6 bis 198 führten zu keiner Debatte.

§. 109 lautet nach der Vorlage: Die Sitzungen der Gemeindevertretun Ortsstatut kann Bestimmung darüber tr mit Angabe der Taget ordnung in ortsüblicher Weise Für einzelne Gegenstände kann durch besonderen eheimer Sitzung gefaßt wird, die Oeffent⸗

für zwölf Jahre. gewählt worden. ssion wurde mit 66 gegen

sind öffentlich. Das effen, daß die vorher bekannt zu machen sind. Beschluß, welcher in g lichkeit ausgeschlossen we . Gemeindeversammlung kann jeder großjährige männliche Gemeindeangehörige als Zuhörer beiwohnen. Die Kommission beantragt, dem Paragraphen folgende Fassung zu geben; Bei den Si (Gemeindevertr

tzungen der Gemeindeversammlung

etung) findet beschränkte lich keit statt. Denselben als Zuhörer beizuwohnen, sind diejenigen Gemeindeangehörigen befugt, denen das Gemeinderecht zusteht (G. 49). stände kann durch besonderen Beschluß, welcher in gebeimer Si gefaßt wird, die Oeffentlichkeit ausgeschlossen werden. Das statut kann Bestimmung darüber treffen, daß die Sitzungen mil Angabe der Tagesordnung in ortsüblicher Weise vorher bekannt zu machen sind. ; ;

Der Minister des Innern Herrfurth hielt diese Be— stimmung für zu weitgehend. Man sollte allen denen, welche Gemeindelasten zu tragen hätten, das Zuhören gestatten. .

Der Antrag der Kommission wurde angenommen. Damit war die Berathung erledigt: . .

Graf von Klinckowström erklärte, daß er und ein Theil seiner Freunde für den Gesetzentwurf im Ganzen stimmen würden, daß damit für sie aber die Grenze des zu Bewilligenden erreicht sei. .

Graf von Brühl erklärte, für den Gesetzentwurf nicht stimmen zu können. ; ;

Der Gesetzentwurf wurde im Ganzen mit allen gegen etwa 8 Stimmen angenommen.

Nächste Sitzung unbestimmt.

Oeffent⸗

Für einzelne Gegen

Schluß 11 Uhr.

Kunsft und Wissenschaft.

Der geschäftsfübrende Ausschuß für das dem Hochseligen Kaiser Wilhelm auf dem Koffbäuser zu errichtende Denk⸗ mal besichtigte der Mgdb. 3. zufolge am 10. Mai unter Leitung des Erbauers, des Architelten Bruno Schmitz, das große Modell des Denkmals und die bisber ausgeführten umfangreichen Terrassenbauten und erörterte dann unter dem Vorsitz des General⸗Lieutenants a. D. von Renthe genannt Fink die Ausschreibung der Preis bewerbung um das dem Thurmbau im Osten einzufügende Re iterstandbild des Kaisers. Diese Figur wird vom Pferdehuf bis zur Scheitelböhe 7 m baben und soll 160 000 4 kosten. sind bis zum 5. Oktober d. J einzureichen. S000 A, die drei übrigen Preise 3000, 2000 und 1000 Æ Die Gesammt⸗ kosten des Denkmals werden sich auf 700 000 A belaufen; gegen 400 000 S stehen j

Am 12. d. der Breslauer Universisät, fessor Dr. Röpell, ges. akademischer Lehrer an der Alma mater Viadrina. Lebensgang berichtet die Schl. Z.“: Richard Röpell, am 4. Novem⸗ ber 1868 zu Danzig geboren, studirte von 1830 an in Halle Philologie, wandte sich indeß bald von dieser ab und der Geschichtswissenschaft zu, die damals in Halle in Leo einen hervorragenden Vertreter batte. Nach Beendigung seiner Studien unter Ranke in Berlin promovirte IL. in Halle im April. 1834 und habilitirte sich . a. Geschichte

Seitoem ge⸗ Röpell war auch

Die Modelle zur Preis bewerbung Der erfste Preis beträgt

zur Verfügung. . . . beging der Senior der pbilosopbischen Fakultät Geheime Regierungs⸗ Rath Pro— sein fünfzigjäbriges Jubiläum als Ueber seinen

als außerordentlicher Professor nach Breslau berufen. t. er ununterbrochen dieser Universität an. R pFolitisch tbätig. Im Jabre 1859 gebörte er dem Erfurter Parlament an, 1861 bis 1863 und 1868 bis 1878 dem vreußischen Abgeord— netenhause; seit 1877 ist er Vertreter der Breslauer Universitãt im Herrenbause. Freunde, Kollegen, Mitbürger und Schüler des Jubi⸗ ibm den Ehrentag zu einem Namen und Grafen Zedlitz ⸗Trützschler und des Kurators der Universität, Ober⸗Präfldenten von Seydewitz erschien in g des Jubilars der Kuratorial⸗Ratb, Geheime Regierung Frankenberg und Proschlitz mit Glückwünschen und Über reichte dem Jubilar den Rothen Adler ⸗Orden zweiter Klaffe mit Eichenlaub sowie ein Glückwunschschreiben des Ober. Präsidenten. Der Senat der Universttät kam unter Führung des Rector magninicus, Geheimen Justiz · Ratbs ofessor r i gratulatoria, ferner die pbilosophische Fakultät unter Führung ibres Dekans, des Professors Dr. Rosanes. Die Stadt Breslau war unter den Glückwünschenden vertreten durch den Ober⸗-Bürgermeister Bender, einen Stadtrath, den K und einen Stadt⸗ en rrn.

es sich angelegen sein, des Kultus⸗Ministers der Wohnun

Professor Dr.

verordneten. Justiz Rath

Kommerzien · Rath Heimann Abordnung Gefeierten Kunde davon, daß durch Gaben des Kultus- Ministers, der Städte Danzig und Breslau sowie zahlreicher Verehrer und Freunde ein Kapital von 4500 ju einer Köpel l- Stiftung für Studi⸗ rende der Universität aufgebracht worden sei. besagt, daß dem Jubilar die näberen Bestimmungen über die Ver= wendung des Kapitals vorbebalten bleiben.

Literatur.

Der heutigen Nummer des R. n. St -A liegt ein Prospekt der Verlagshandlung von J. Diemer in Mainz über das dort soeben erschienene Vereinigte Sachregister zu dem B bejw. Reicks⸗GSesetzblatt sowie zu dem Centralbfatt für das Deutsche Reich von 1867 bis 1890, bearbeitet von Friedrich Pfaff, Rechtsanwalt in Darmstadt, bei.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Großbritannien (Indien). =

Zufolge einer in der Bombay Government Gazette“ verõffent · lichten Verfügung der Reglerung zu Bombay vom 11. April 18981 ist die in den Häfen von Aden, Verim und der Somali Küste über Pre venienzen von Point de Galle (Cevlon) verhängte Quarantäne aufgehoben worden. (Vergl. . R. A. Nr. 43 vom 18. Februar 1891.)

Die Regierung zu Bombav bat durch Verfügung dom 13. April 1891 in den Häfen von Aden, Perim und der Somaliküste vom ab bis auf Weiteres Pest⸗Quarantäne Provenienzen aus Jemen (Südwestküste Arabiens) und zwar von Leith bis Lohaiva angeordnet.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Ober sichlesien. An der Ruhr sind am 13. Mai gestellt 10 232, nicht reckt⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Die Stiftungsurkunde

28. März d. J.

Subhastations⸗Resultate. Beim Königlichen Amtsgericht j Berlin standen am 13. Mai 1891 die nachverzeichneten Grundstäcke zur Versteigerung: Koppenstraße 439, dem Architekten Adolph Schumann gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 1565 605 festgefetzt. , . wurde der Kaufmann Max pPriester zu Berlin für das Meistgebot von 1864 000 Æ Ecke Baßbstraße und Straße 66, dem Kaufmann Philipp Goldberg zu Pankow. gehörig. Ersteherin wurde die i n n, in Firma Gebrüder Hirschler zu Berlin für das Meistgebot von 100 000 y Perleberger straße 25 b, dem Kaufmann Philipp Wolfsohn gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 609 M feslgesetzt. Ersteherin wurde die Frau Rittergutsbesitzerin Marie Jordan zu Kuhhorst bei Nauen fär das Meistgebot von 232 000 4 .

Der „Zeitschr. f. Spir. Ind. entnehmen wir folgenden Bericht über den Handel mit Stärke nach Mittheilungen der Ver— trauensmänner in der Zeit, vom 6. big 12. Mal 1551: Im Laufe der Berichtswoche ist nur folgender Abschluß in Kartoffel fabri⸗ katen mitgetheilt worden. Es wurden verkauft an: Kartoffel mehl bo0 Sack prima zu 2400 und 500 Sack Sekunda u 22, 00 46, beides frei Station an der Bahnstrecke Stargard Kreu)

Die 25. ordentliche Generalversammlung der Friedrich Wilhelm Preußische Lebens- und Garantie⸗ Ver⸗ sicherungs ˖· Aktien Gesellschaft genehmigte einstimmig die von dem Aufsichtsrath geprüfte Jahresrechnung für 1890. Das Rechnungs⸗ jahr hat einen Gewinn von 272 946 ergeben, von welchem 1I6 781 an die mit Gewinnantheil Versicherten entfallen; von den verbleibenden 156 165 M werden, dem Antrag det Aufsichtsraths und des Vorstandes entsprechend, 75 000 M gleich 10 ο als Dividende an die Aktionäre vertheilt, 0o 009 M als Stiftungsfonds zu einer Pensions⸗ und Wittwen-Kasse für die Beamten der Gefellschaft überwiesen und der nach Dotirung der Kapital Reserve und Zahlung der statuten, und vertragsmäßigen Tantiemen verbleibende Restbetrag von 17697 ½ dem Konto. für eventuelle Verluste und Bedürfnisse überwiesen. Die mit Antheil am. Gewinn Versicherten erhalten eine Dividende von 19 s der Jahresprämie. Der Versicherungsbestand ist im Jahre 1896 auf 232536 Policen mit 85 432 070 M Kapital und 94 364 4K jährliche Rente gestiegen, hat also eine Vermehrung um 36 338 Policen mit 6 752 5233 S Kapital und 11815 jährlicher Rente erfahren und dementsprechend ist die Prämien⸗Einnahme auf 3 063 683 4 gestiegen. Die Garantie -Kapitalien und Reserven betragen am Schluß des Geschäftsjabres 14 887 959 ½0 .

Ueber die finanzielle Lage in Portugal liegen folgende Lissaboner Telegramme des Wolff 'schen Bureaus vor: Marano Carvalbo, der Dienstag Abend eine Unterredung mit dem Finanz⸗Minister hatte, theilte bei einer Besprechung mit Ver⸗ tretern der Industrie den letzteren mit, es seien Maßnabmen getroffen, um Behufs Erleichterung des Umwechfelns eine reichliche Menge von kleiner Münze zu beschaffen; er hoffe, daß die Münzkrisis rasch beseitigt sein werde. Gleichzeitig ertheilte Carvalho den Ver—= tretern der Industrie über die politische Lage die beruhigendsten Ver— sicherungen.

Die Umwechselung von Bankbillets gegen baares Geld erfolgte gestern in größerem Umfange als am Dienstag; in den Kauf⸗ und Markthallen wurden gestern Vormittag von mehreren Agenten alle ibnen präsentirten Bankbillets sofort gegen baar umgetauscht, zu gleichem Zweck waren auch an einzelnen Stellen der Stadt Geld⸗ schalter zu Umwechselungszwecken eröffnet worden.

Das Amtsblatt wird morgen das Dekret, betreffend die Ausgabe von Banknoten ju 1000 Reis und 5660 Reis. publiziren. Für den 25. Mai, den Termin der halbjährlichen Mieths⸗ zahlungen, werden Schwierigkeiten befürchtet.

Leipzig, 13. Mai. (W. T. B.) Kammjzug⸗ Termin bandel. La Plata. Grundmuster B. vr. Mai 4,325 M, pr. Juni 435 26, pr. Juli 437 *, vr. August 4.40 „6, pr. Scp⸗ tember 4423 M, vr. Oktober 4,427 A, pr. November 4,425 A, pr. Dezember 442 S6, pr. Jannar 4425 Umfatz 45 G60 kg. Behauptet. .

Wien, 13. Mai. (W. T. B.) Ausweis der Karl⸗— Ludwigsbahn (gesammtes Netz) vom 1. bis 10. Mai 224 667 FI., Mindereinnahme 1454 Fl. die Cinnabmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 175438 Fl. Mindereinnahme 2458 Fl.

14. Mai. (B. T. B.) Der Verwaltungsrat der öster⸗ reichischungarischen Stagtseisenbabn Gefell fchaft bat das Gesammterträgniß pro Aktie auf 20 Fr. festgesetzt; der Juli⸗ Coupon wird daber mit 77 Fr. eingelsst. Soo 009 Fl. werden zur Dotirung der Spezialreserve verwendet, 247 322 Fl. auf neue Rech⸗ nung vorgetragen.

Wie die Presse“ meldet, weist die Bilanz der Staatsbahn sowohl beim Eisenbabnbetriebke als auch hei den Domänen efne wefent. liche Besserung auf. Das Mehrerträgniß der letzteren beziffert sich auf 420 0090 Fl, die Agioersparniß beträgt S009 0d0 Fl. Das ab⸗ gelaufene Jahr ergab eine nabezu 5 oso Verzinsung. Der gestrigen Sitzung des Verwaltungsratbs wohnte auch der technische Beirath des Pariser Comites, Gottschalk, bei. Derselbe begiebt fich in Begleitung des Direktors Taussig in den nächsten Tagen nach Pest.

London, 13. Mai. (W. T. B) An der Kuͤste 1 Weijien« ladung angeboten.

14. Mai. (W. T. B.) Die Bank von England bat beute den Diskont von 4 auf 5 G erböht.

Das „Reuter'sche Bureau meldet aus Buenos ⸗Aires von gestern: Heute fand ein weiteres erhebliches Steigen des Gold“ agio statt. Es gingen Gerüchte von beabsichtigten neuen Papier- geld -Emissionen, dieselben sind indeß bis jetzt unbeftätigt.

Verkehr s⸗Anstalten.

Bremen 13. Mai. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Labn' ist auf der Fabrt von New⸗Nork nach Bremen beute Nacht von Southampton abgegangen. Der Schnelldampfer „Havel kat gestern Morgen von New-⸗Nork Die Heimreise angetreten. Der Dampfer Berlin“ ist auf der Fabrt nach dem La Plata! gestern in Antwerpen, der Dampfer Braunschweig“ in Co lom bo angekommen. Der Schnelldampfer „Spree ist auf der Reife nach New— Vork beute Morgen in Dorer eingetroffen. Der Schnell⸗ dampfer „Eider! ist gestern Nacht in New⸗Nork angekommen. Der Schnelldampfer Kaiser Wilbelm flu, von Australien kommend, und der Postdampfer Weimar“, von Baltimore kommend, sind am 12. Mai auf der Weser angekommen. Der Pestdampfer . Straßburg“ ist am 11. Mai Abends in Ant. werpen angekommen. Der Postdampfer Baltimore“, nach Brasilien bestimmt, bat am 1I. Mai Nachmittags St. Vincent passirt. Der Schnelldampfer Spree * bat heute Nachmittag die Reise von Southampton nach New-⸗York fortgesetzt. Der Schnelldampfer Labn“, von New⸗Jork kommend, hat heute Vormittag Dover wassirt. .

Oamburg, 13. Mai. (W. T. B.) Der Post dampfer „Wieland der Oamburg⸗Amerikanischen Vacketfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New · Vork kommend, beute Mittag auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer Galista“ bat, von New · Jork kommend, heute Morgen Lizard passirt.

14. Mai. (W. T. B.) Der Schnell dampfer Normannia“ der Hamburg / Amerikanischen Packetfabrt· Aktiengesell⸗ 3. bat, von New . Jork kommend, gestern iz Uhr Abends Lij ard passirt.

Londen, 13 Mai. (B. T. B) Der Union⸗Dampfer AWNubian“ ist beute auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer Nor ham Cast le? ist heute in London angekommen. Der Ga stle⸗ Dampfer . Pem broke Castle“ ist beute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Ca stle · Dampfer . Gartk Castle bat beute auf der Ausreise Made ira passirt.

In Oberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 3946, nickt rechtzeitig gestellt keine Wagen.

14. Mai. (W. T. B.) Der Union Dampfer Spar⸗

tan ' ist gestern auf der Heimreise von Madeira abgegangen.