Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
14. Mai 1891.
Anzeigen. I) Untersuchungs⸗Sachen.
(10391 Steckbrief.
Gegen den unten b. schtiebenen Buchbalter Philipp Loewe, geboren am 17. Dezember 1855 zu Neu= stadt, mosaisch, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung in den Akten J. III. A. 333. 9gl. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verbaften und in das Untersuchungk⸗ Gefängniß zu Berlin, Alt Moabit Nr. 12a, abzuliefern.
Berlin, den 6. Mai 1891.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgerichte J.
Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 5.1, Statur klein, untersetzt, Haare blond, Stirn gewöhn⸗ lich, Bart rothblonder Schnurrbart, Nase gewöhn⸗ lich. Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
106397 Steckbriefs⸗Erledigung.
Der hinter den Pfandleiber Albert August Leopold Philipp in den Akten J. IIe 402. 81 unter dem 23. Februar 1884 erlassene und am 22. Oktober 1835 erneuerte Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, den 6. Mai 1891.
Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht J.
daß ein Centralverband am Wirksamsten die vielen Holland“ ist in den Dimensionen weit anspruchsvoller. Auch J stimmung etwas Gesuchtes, Unfreies erhält. Dieselbe Ein⸗
leer ginn , e e e neee , e Aus Berlin wird der Magdb. Itg. . geschriehen:; Aus Anlaß in niedrigem Gemach beim Flachsspinnen beschäftigt. Wohl ⸗ Pape „Seid getreu bis in den Tod“ die volle Wirkung: ifeter batten bekanntlich zie Sozialdemoktgten thuend berührt in diesem, wüie in den anderen ausgestellten ein Brautpaar, das sich in der Sterbestunde deg auf dem
der sogenannten Ma ö 2 n ; ] die Gründung eineg gtoßeg. Maif nds gplant; die, ah n. Nei Büdern Liebermann's bas Fehlen pessimistischer Abfichtlichteit, Krankenlager verendenden Bräutigams einsegnen n. . 7 enscheu
arbeitenden ‚Genoffen‘ sollten den dritten oder vierten Theil ihres ö . silichmnal Sen men alttär ben Stoffe brauchte hier H J ; Vie Central Strikekornmission wie sie in den Werken so vieler anderer Freilichtmaler zu Sentimenta offes brauchte hier die Fa
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ein Million dieser Marken abgesetz würde. Heute nun läßt sich sagen, in ihrer Schlichtheit und Genügsamkeit, ohne daß sie mälde „Verlassen“ sehen, daß eine gewisse Farbigkeit den —
daß die Sammlungen für den Maifonds das allerklänglichste Ergebniß zugleich an unser Mitleid appelliren. Die gleiche wohl- Ernst des Stoffes — eine Mutter mit ihrem Neugeborenen
gebabt baben; es werden wobl kaum 19 000 einkommen, trotzdem thunende Stimmung spricht aus der „alten Frau am auf einsamer Waldwiese im Abendnebel — nicht beeinträchtigt
die Central Strikekommission den Genossenꝰ und. . Genossinnen. Fenster“ , die, über ihren Strumpf gebeugt, keinen Blick hat oder stört. Helegenbet geben ritt. Lie Marker, Ticgärsen Mani nzh nen, für, die Jieize. der draußen vor 28 halberblindeten Fenster Aeußerste, bis zur grellen i n gesteigerte delsperbiß keit zeichnet die Bilder des in München ausgebildeten Adolf
6. 5 m, während früher der Verkauf nur am 1. Mai statt⸗ 3 sich dehnenden n e, . 66 2 Ih beet, 3 nr, r e ö ; Vorwärts“ berichtet: Am 1. Mai bra alisirung, mehr no ur iese Einfalt un n⸗ abitz aus; ihnen wäre außer diesem Farbenleben nu ein , . . Pinselmacher * heitlichkeit der Auffassung erinnern solche Bilder an mehr innere Jebendigkeit zu wünschen. Der Tiroler in Die Zabl Ter Strikenden beläuft sich auf Jo, daton sind 30 ver, Holland und zwar an die Schöpjungen der großen theatralischer Pose mit durchaus slavischem n heiratet. — Im Setz erst rike ist keine wesentliche Veränderung hollandischen Meister des siebzehnten Jahrhunderts, welche wirkt nicht packend trotz aller aufgewandten derben Effekt⸗ eingetreten. Einzelne Offizinen hahen die Forderungen der Sehůũlfen Liebermann sichtlich mit ebenso großem Eifer und Erfolg hascherei. . . bewilligt, in anderen baben die Gebülßen bedingungslos die Arkzit studirt hat, wie das Spiel des Lichtes und den Tonwerth der Unsere jungeren Berliner Militärm aler dürfen sich zufgensmmen. Die Jeitschrist. Wiener Mode wird wegen des Strikes Jarben. Wieder ein Beweis gegen die Ausschließllichke6t der über eine Ungunst der friedlichen Zeiten bekiagen, die ihnen in K haben trotz des Beschlusses der Berg« modernsten Bestrebungen! Der, Biergarten in München? zur Beobachtung und. Darstellung von ernsten militärischen , in der Arbeiterkörse am Dienstas, den mit seinem durch das Baumlaub fallenden Licht und den zu⸗ Aktionen keine Gelegenheit giebt. Der Humor des Gamaschen⸗ allgemeinen Strike gestern zu beginnen, die Bergarbeiter gestern Vor. fälligen durchaus nicht gestellten“ Motiven, eine ältere Arbeit dienstes muß herhalten, sie zu beschästigen und Carl Röch⸗ miktage die Arbeit fortgesetzé. — Vom heutigen Tage wird berichtet, unseres Künstlers, zeigt, daß es auch einmal ohne Holzpantinen ling ist auf diesem Felde, wie seine drei Bildchen Parole⸗ es stehe wabrscheinlich eine neue Delegirtenversammlung der und weiße Flügelhauben geht. . ausgabe“, „Guten Morgen, Herr Hauptmann“ und Bergarbeiter beror; die Strikebewegung dürfte Heitern. ö. Durchaus mitten im modernsten Leben, das er nicht im „Einguartierung“ bezeugen, entschieden glücklicher als in In Eomg dauert der Strike der Weber fert. Cine Dunkel der Spinnstuben und Spitäler, sondern in seinem den beiden Gefechtäbildern von Spichern und Cap Tres Foreas, Beilegung, desselben stebt 5 e, ,. 3 tu erboffen. sustigen Treiben in Badern und Großftädten aufsucht, steht in weich letztetem er die Tüchtigkeit unserer Marinetruppen Vier Theilnehmer an dem Strike sind verhaftet worden. Franz Skarbina, der auf unserer Ausstellung vor- verherrlicht. Georg Koch wetteifert in seinem Manbver— Kunst und Wissenschaft züglich vertreten ist. Die ins Jahr 1886 zurück. bilde (Kaisermansver bei Müncheberg), was Lebendig⸗ 3. ö reichende kleine Skizie „In Gedanken“ ist ein keit der Wiedergabe anlangt, mit den Apparaten eines Ottomar Internationale Kunstausstellung. Meisterstück an Finesse und Schärfe der Beob- Anschütz, vor deren Wirksamkeit er indeß nicht nur den II. achtung, während die „Alte Wiese in Karls⸗ Vortheil farbiger Stimmung, die auch im Landschaftlichen Jung⸗Berlin. bad“ schon mit derberen impressionistischen Mitteln ausgezeichnet ist, voraus hat. Warthmüller, den wir sonst L. K. Die jüngere Berliner Malerschule steht im Zeichen wirkt. Auch hier wieder das neuerdings mit großer Vorliebe auch meist als glücklichen Beobachter der unmittelbarsten Um⸗ des Impressionismus, jener jetzt aller Orten sich Bahn studirte Problem des durch Laubgeãst brechenden Lichts, das gebung schätzen gelernt haben hat diesmal sich auf das historische brechenden malerischen Richtung, auf die man Faust's Wort die bunte Badegesellschaft auf ihrem Frühspaziergang bestrahlt. Gebiet gewagt, und in dem Bilde „Friedrich der Große an anwenden könnte: „Ueberall ret sich Bildung und Streben, Bewundernswerth ist die Tiefe, das Zurücktreten des Hinter⸗ der Leiche Schwerin's« sich ein tüchtiges Fähigkeits⸗ — Alles will sie mit Farben beleben.“ In der That geht grundes trotz der lichtesten Farbengebung, die mit ihren violett zeugniß auch für diese Aufgaben, namentlich was Harfe etwas wie Frühlingssonnenschein durch unsere neueste Kunst, gebrochenen Schatten bei dem an Pleingirkost noch nicht recht Pphysiognomische Charakteristik anlangt, ausgestellt. Fritz ewöhnten Berliner großen Publikum sicherlich vielfach Kopf. Werner, der dem Streben dieser Gruppe Berliner Künstler
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(10290 Steckbriefs⸗ Erledigung.
Der gegen den Artisten Jobann Friedrich Berger wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels und Diebstabls unter dem 8. April 1891 in den Akten L. R. II. 1798 1811 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, den 8. Mai 1891.
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unter dessen erwärmenden Strahlen allerdings neben vielen
schönen Blüthen auch manches Wegekraut aufschießt, das streckenweise sogar edleres Gewächs zu überwuchern droht. Es ist vielleicht am Platz, uns gleich hier über die Ziele und Wege dieser modernen Strömung, die bereits in ruhigere Bahnen einzulenken beginnt, allgemeiner zu äußern, zumal wir ihr bei unserer Wanderung durch die diesjährige Ausstellung bei fast allen Nationen auf Schritt und Tritt begegnen. Der Impressionist — mit anderen Worten die Mehrzahl der jüngeren Maler aller Schulen — will seine persönlichen sinnlichen Eindrücke mög⸗ lichst unmittelbar in Farben umsetzen; er verzichtet dabei auf jede akademische Ueberlieferung und Vermittelung, die nur, die Aufrichtigkeit seines künstlerxischen Schaffens beeinträchtigen würde, auf die aus plastischer Uebung entwickelte ei nf, auf den scharfen, verstandesmäßig konstruirten Umriß, auf die 9 mathematischer Grundlage ruhende Linearperspektive und auf die wider die sinnliche Wahrnehmung fest— gehaltene Lokalfarbe, welche vielmehr dem echsel der vom Licht beeinflußten Tonwerthe weichen muß. Diesen Wechsel zu beobachten, taugt nicht die einseitige kalte Atelier— beleuchtung, er will im vollen freien Licht (en plein air) studirt sein. Hier erst treten die Wirkungen der Ergänzungs—⸗ farben zu Tage, hier stufen sich die Werthe der Farben xeicher ab, hier hellen sich die grauen Schatten zu violetten Tönen auf. Es kommt damit ein Reichthum von Schwingungen und Farbenverbindungen in das Kolorit, welcher die „en plein air“ gemalten Bilder auf den ersten Blick von anderen Schöpfungen unterscheiden läßt. Daß dieser Eindruck an— fänglich ein ungewohnter ist, bedarf keiner Erklärung; aber wie sich unser Ohr an die schwebenden Harmonien der neueren Musik seit Wagner gewöhnt hat, ja ihren Reiz begierig auf⸗— sucht, wird über Lang oder Kurz auch unser Gesichts⸗ sinn für diese Art Farbengebung empfänglich werden. Damit fügen wir uns nicht dem eigenwilligen Vorgehen einer künst— lerischen Coterie, sondern dem Fortschritt der Zeit, in welcher der Impressionismus keineswegs eine vereinzelte, vielmehr eine durchaus vorbereitete und naturgemäße Erscheinung ist. Je rückhaltloser wir den ernsten und gesunden Grundzug dieser Bestrebungen anerkennen, um so entschiedener müssen wir uns gegen die Auffassung verwahren, als sei jedes Pleinair⸗ bild eos ipso eine hervorragende künstlerische Leistung, der gegenüber man sich jeder Kritik begeben müßte. Gerade in dieser scharfen Beleuchtung treten technische wie gein i Schwächen um so greller hervor; die von den Hell⸗ malern als Hauptvorzug gepriesene Aufrichtigkeit offen⸗ bart oft genug Mängel, für die der gute Wille allein durchaus nicht entschädigt. Der wichtigste und begabteste Vorkämpfer der Hellmalerei in Berlin Max Liebermann beweist in seiner Entwicklung am Besten, da mit großsprecherischem Wesen und schroffer Uebertreibung allein nichts gethan ist. Gerade seine hier ausgestellten Werke,
schütteln erregen wird. Wer freilich die Kunst aus doktrinären ästhetischen Rezeptbüchern statt aus unbefangener Beobachtung der Natur heraus kennen und beurtheilen gelernt hat, den mögen diese grellen Toͤne blenden, ohne ihn zu überzeugen. — Bedeutender noch als in seinen Oel⸗ bildern, unter denen noch die ganz lichte „Marter⸗ kapelle in Tirol“ und die in ihrer kombinirten Lichtwirkung etwas problematische Studie „Herbe Worte“ erwähnt seien, ist Skarbina auf dem Gebiet der Aquarellmalerei. Dafür legt das von frischestem Humor erfüllte Aquarell „die Gratu⸗ lantin“ vollgültiges Zeugniß ab. Skarbina's Schüler Paul Höniger beweist in seinem Offizierporträt sowie in dem geistreichen Ausschnitt aus dem ersten Rang des Lessing⸗Theaters große Geschicklichkeit im Arrangement und frische Beobachtungsgabe. Das Theaterbild würde vielleicht bei anderer ,,,, als sie ihm an der südöstlichen Wand des Ausstellungssaales zu Theil wird, ge⸗ winnen. Minder glücklich als Höniger versucht sich Friedrich Stahl auf dem Gebiet der Darstellung modernen Gesell⸗ schaftslebens in der koloristisch verunglückten „Kurpromenade in Baden-Baden“, die gan andere bei Gurlitt gelegentlich ausgestellte Arbeiten des Künstlers zurücksteht und trotz des offenkundigsten Pleinair nicht naturwahr wirkt. Das gilt auch von Max Schlichting's Darstellung der Strand⸗ promenade in „ Hexst-sur-n er-, welche für den extremsten Im⸗ pressionismus ohne wahren künstlerischen Ernst ein — ab⸗ schreckendes Beispiel abgiebt. : ö
Hugo Vogel, neben Skarbina der Einzige, der als Lehrer der Akademie aus voller Ueberzeugung sich der neuen Bewegung angeschlossen hat, ist in seinen beiden Damen⸗ porträts wohl nicht ganz so frei in seiner Schaffenslust ge⸗ wesen, als bei dem Bilde „Auf dem Lande“, wo er seine Gattin und Kinder in dem von Blumen überwucherten Gärtchen eines bescheidenen Landhauses mit einer herz— erquickenden Frische und Natürlichkeit, zugleich mit einer koloristischen Tüchtigkeit schildert, die eher noch einen Platz im Ehrensaale verdient hätte, als sein Porträt des Bürger⸗ meisters Duncker. Im Ganzen hätten wir unserm Künstler eine glücklichere Auswahl seiner Arbeiten, von denen die letzte Ausstellung so schöne Proben vorführte, gewünscht.
stizzen aus Holland, dessen eigenartige Luftbeschaffenheit mit ihren malerischen Reizen eine Hauptstätte des Freilicht⸗ studiums geworden ist, heimgebracht. Sein Amsterdamer Blumen⸗ und n. sowie seine vorzüglichen Aquarelle machen den Wunsch rege, der Künstler möge sich auch einmal größeren Aufgaben zuwenden. In bescheidenen Grenzen bewegt sich die malerische Thätigkeit E. Henseler's, der mit fünf Darstellungen aus dem Leben unserer nord⸗ deutschen Landbevölkerung und einigen technisch gewandten Aquarellen vertreten ist. Es ist , daß die Im⸗
Hans Herrmann hat die Mehrzahl seiner Pleinair⸗
wohl am nächsten steht, vermissen wir leider auf der Aus⸗ stellung völlig.
Sehr reich und glänzend vertreten ist die jüngere Land⸗ schafterschule Berlins, denen wir auch die Marine maler anschließen wollen. Saltzmann zeigt in zwei Seestücken seine oft bewunderte Tüchtigkeit, in einer bei Frühlicht auf⸗ genommenen Ansicht von Konstantinopel rivalisirt er mit den Orientbildern Ernst Körner's, dessen Panorama von Jerusalem im Ehrensaal seinen Platz gefunden hat, wäh⸗ rend uns die Leuchtkraft seiner egyptischen Landschaften fast noch größere Bewunderung abnöthigt. Eckenbrecher und Eschke, sowie Müller⸗Kurzwel ty haben den Norden zum Feld ihrer Landschaftsstudien erwählt: die brau⸗ senden Wasserfälle, die Brandung der schwedischen Küste, ihre Fjorde und Schären schildern sie in packender Frische und kräftigen Farben. Feldmann, Westphalen, Paul Vor⸗ gang, Günther-Naumburg und Frenzel sind ihrer engeren Heimath treu geblieben, deren Reize sie bald in melancholischer Stille bei bedecktem Himmel, bald in sreund⸗ lichem Sonnenlicht aufsuchen; namentlich verdienen Frenzel's hervorragende Leistungen Aufmerksamkeit und Bewunderung. Carl Ludwig, der Südtirol in zwei bedeutenden Land⸗ schaften verherrlicht, hat auch eine „wilde Jagd“ in einem finstern Thalkessel, halb als Naturphänomen, halb als Vision bebandelt, ohne damit jedoch zu ergreifender Wirkung vorzu⸗ dringen. Besonders als Aquarellisten thun sich unter den Landschaftern Walter Leistiko und Julius Jacob hervor: der Erste völlig in den Bahnen des Impressionis mus wandelnd, der in seinem „Ave Maria“, einem stillen Dorfkirchlein im Abendlicht, einen schönen Erfolg erringt; Jacob mehr in Städte⸗ und Architektur⸗ bildern gewandt, deren er uns in dieser Ausstellung eine reiche Fülle bietet. Zum Schluß möchten wir noch auf das leider ungünstig gehängte Friedhofsbild von Vieter Treudemann hinweisen, das über die rein landschaftliche Stimmung des verschneiten Gräberfeldes mit seinem frischen Blumenschmuck hinaus eine Erschütterung des Beschauers anstrebt, welche durch die etwas eintönige Wirkung der Schneemassen des Vorder— grundes nur noch nachhaltiger weͤkt. .
Wenn wir die hier uns gebotenen Leistungen der jungen Berliner Malerschule überblicken, erscheint es uns, als läge das Schwergewicht künstlerischen Ernstes und künstlerischer Befähigung auf dieser dem Impressionismus zugewandten Seite unseres Kunstlebens. Sollen wir den Grund dafür in dieser modernen Richtung selbst suchen? Oder hat ein Zufall die bedeutenderen Individualitäten auf diese Seite gestellt? Wird sich die Allgemeinheit noch ane, gegen diese Art, die Dinge zu sehen, ablehnend verhalten können? Diese Fragen, welche die Ausstellung anregt und die aus fast allen Raisonne⸗ ments über moderne Kunst uns entgegentönen, beweisen nur, daß wir mitten im Strom einer bedeutsamen Entwickelung
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Der Untersuchungẽrichter beim Königlichen Landgericht J.
(10289 . Urtheil.
In der Untersuchungssache gegen den Musketier (Soldat II. Klasse) der 10. Compagnie Johann Nickles, geboren den 25. März 1867 zu Auert⸗ macher, Kreis Saarbrücken, Preußen, den 4. No- vember 1887 eingestellt, ein Baugewerkschüler, er⸗ kennt das heute niedergesetzte Kriegsrecht auf Grund des 3. 802 d 1 Bd. d. K. D DO. und des A. 174 d Str. P. O. 3. 1843 mit Stimmeneinheit durch Urtheil zu Recht:
Es solle der Beschuldigte der Fahnenflucht im ersten Rückfall, begangen während der Ausübung des Dienstes (68 55 3. 2, 69, 70 d. M. St. G. B.) — woneben er sich weiter verdächtig gemacht eines Ver⸗ gebens des Preis gebens von Dienstaegenständen (8. 137 d. M. St. G- B.), ferner eines Vergebens des Dieb⸗ stabls (58. 242 d. R. St. G- B und eines Vergebens des Betruges (§. 253 d. R. St. G ⸗B) in con. tumaciam für schuldig erkannt, das ibm etwa zu— stebende oder künftig anfallende Vermögen unbe⸗ schadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein, wegen seiner Bestrafung aber das Weitere nach seiner Wiederbeibringung ergeben
So gesprochen im beute niedergesetzten Kriegsrecht.
Garnison Straßburg, den 20. April 13891.
. Folger die Unterschriften
Vorftebendes Urrbeil wird hiermit bestätigt.
Stuttgart im Königlichen Militär- Revisions⸗ Gericht, den 28 April 1891.
v. Pfaff, General · Major. (L. S.) D. Habermaas, General⸗Auditeur
10317 Offene Strafvollstreckungs ˖ Nequifition.
Die nachgenannten Personen:
1) Friedrich Wilbelm Alfred Fleischmann, ge= boren am 21. September 18657 in Landsberg a. 3 Kreis Landsberg a. W.,
2) Carl Friedrich Otto Lange, geboren am 13. März 1857 in Landsberg a. W., Kreis Lands⸗ berg a WV,
3) Ernst Gustav Adolf Seffert, geboren am 21. Februar 1867 in Lande berg aW, Kreis Lands⸗ berg a./ W.,
4) Gustar Rudolf Berthold Wildpret, geboren am 17. Märj 1857 in Landsberg a. W., Freis Landsberg a. W.,
5) Carl Ludwig Emil Weber, geboren am 23. Dejember 1857 in Landsberg a/ W., Kreis Landsberg a. W.,
6) Reinbold Otto Theodor Mietzelfeld, geboren am 20. Juli 1867 in Albrechtstbal, Kreis Lands—⸗ berg a/ W.
Carl Friedrich Praetel, geboren am 27. Mai 18657 in Balz, Kreis Landsberg a W,
ersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen.
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unter welchen dem Spitalgarten in Leiden“ der Preis pressionisten die eine leichte, skizzenhafte Behandlung be⸗ stehen, über deren Ziel und Erfolg die Zeit allein entscheiden
zuzuerkennen sein möchte, offenbaren neben tiefem künstlerischen günstigende Malerei in Wasserfarben mit besonderem Eifer kann und wird. Ernst eine Schlichtheit und Bescheidenheit des Empfindens, kultiviren. Das durchsichtige Farbenmedium entspricht ihren Handel und Gewerbe.
die allen Mit« und Nachstrebenden als Musterbeispiel Idealen am Vollkommensten. ⸗ ; 6 empfohlen sein mögen. In einem kleinen an das Spital sich Einen höheren Aufschwung der Einbildungekraft verräth é a , . . . ö. ö , , neee. anschließenden Vorgärtchen sitzen die ärmlich gekleideten Spitt⸗ die Ruhe auf der Flucht von Hermann Prell, in dem * 39 n . fe, ö erich aer . k. lerinnen mit Strickstrumpf und Flickarbeit beschaftigt auf Landschaftlichen und der Gestalt des musizirenden Engels von y, , , . e,, ,
; ö wan U . . ; ; für. den Seinepräfekten die staatliche Ermächtigung dazu nachzusuchen, daß ihren Bänken, weiter im Hintergrunde stehen einzelne Gruppen hoher Vollendung, während die Gruppe der heiligen Familie die Staht Paris so viel Obligationen ausgeben dürfe, als zu ver auf im behaglichen Gespräch bei einander. Es giebt kaum einen selbst nicht voll befriedigt. Das Kaiserporträt, welches einmal oder in mehreren Serien erfolgenden Rückahlting oret Fonger— bedeutungeloseren Vorgang als dieses Stillleben. Mit Prell für das Generalstabsgebäude in Allerhöchstem Auftrage tirung der Anleihen von Js65, 1875, 1576, sowie dez Daricdnz kei
keinem Blick, keiner Geberde wenden sich diese anspruchslosen gemalt hat, leidet an einer a Mattigkeit der Farben- dem Crsdit fongler erforderlich sind. Gestalten an den Beschauer, und doch übt das . einen gebung, die in doppelt auffälligem Gegensatz zu der lebhaften Warschgu, 13. Mai. (W. T, B) Die Ginnahmen ker mächtigen Zauber auf denselben aus. Poesiebedürftige Gemüther Energie des Ausdrucks der Gestalt des Kaisers stehl. War sch au Wif ner Eisenbahn;: Gesells bail beter ge, im mögen darin eine Verherrlichung der Genügsamkeit erblicken; Gleich Prell haben sich auch Fischer-Körlin und Her⸗ ,, e,, . . . demselben Mannt bee Vora re, wir selbst sind genügsam genug, uns an dem Spiel der Lichter mann Hendrich von der Alltäglichkeit des Stoffes, die die Sir iilnn ö Tear 6 ö . K ö. en. auf, den prächtigen Gebüuͤschen, dem ger aßen auch in seider von den Hellmalern fast zun Dogma erhoben zu sein ener lrethßenennlen ses Men bkemr e e, n, , m,. Gleichgültigkeit getauchten halbgedeckten Licht, der Unge⸗ scheint, zu emanzipiren versucht: der Erstere, der mit besonderer Stammaktien nicht auszuzahlen. Sollte * er Versamm lung zwungenheit und Naturwahrheit der Gestalten zu erfreuen. Frische die Reize des sonnig durchleuchteten Waldinnern in gleichwohl die Auszahlung einer Dividende an rie Stern äattier, be Wer näher hinzutritt, sieht, mit welchen kecken Mitteln diese der Vorbereitung zum Kirchenfeste“ und einem in der schloffen werden, so durfte der Betrag schwerlich 2 Hie bee Atte so gleichmäßige Wirkung erzielt ist. An einzelnen Stellen Maschinenhalle aufgestellten Bildchen „Der Anfang eines üßbersieigen. Ueber die Lage des Si mplondurk ich- proset res liegt das Gewebe der Leinwand fast bloß, andere Lichter sind Romans“ schildert, während in der lustigen und farben- wird die Direktion in der Versammlung der After hen sahls in dicken Plastischen Klecksen aufgesetzt ind doch ist der Ge. frohen Reckerei zwischen einem Bauernburschen und einem Bericht erftatten. Davon, daß der Burchttich ed? Pen sammteindruck ein durchaus einheitlicher und abgerundeter. Blumenmädchen die rothe Carngtion des Mädchenkopfes etwas in, bt Fabren beendigt werden könne, bat ri Püäcttiod fis Einen wesentlichen Vorzug dieser Studie vor vielen anderen hart und unmotivirt wirkt, Hendrichs „Golgatha“ zeigt Kenntniß, ⸗ Pleinairbildern erblicken wir in d i = 6 ᷣ x ew port, 1353 Mai. (,. , , D, , ,., e em bescheidenen, der Be⸗ uns den Maler der nordischen Sagenwelt und ihrer Phan⸗ of N . jst Feri. wit Fi r s , e, m. U Un d J 2 1 J ' ö f * deut 3 ö. ( e, , e , . Umfang. Die tasie diesmal bei einem biblischen Stoff, dessen Dar⸗ n — 16 26 95 Toll. ee . 6 , 3 von der Nationalgalerie erworbene „Flachs scheuer in! stellung durch die herhe asketische Eintönigkeit der Farben-! die gesammie Golt be tesl fan Efe? g de, s d, H, Don.
X Dtto Friedrich August Paetzel, geboren am 2. Oktober 1367 in Balj, Kreis Landsberg a. W., 8) Friedrich Reinbold Päschke, geboren am Juli 1867 in Blockwinkel, Kreis Lande h T 6 Zah
Johann Friedri l, geboren am 28. August 1867 in Cladoæꝶ, Kreis xandeberg a. W., 1I). August Emil Greiser, geboren am 28. August 1857 in Neu -Dieders dorf, Kreis Landsberg a / W, 12) Ricard Chriftian Friedrich Guhl, gedoren am 13. September 1857 in Nen-Dieders dorf, Kreis n 365 13) Robert Ferdinand Seidlitz, geboren am 17. Februar 1867 in Giesen, Kreis Landsberg a / W. 14) Carl Friedrich Zöllner, geboren am 5. Dł⸗ tober 1367 in Heinersdorf, Kreis Landeberg a. B. 15) Vilhelm August Ueckert, geboren am 13. De⸗ zember 18657 in Lorvow, Kreis Landsberg a. W. 16) Auguft Friedrich Wilbelm Fischer, geboren am 6. Februar 1867 in Ludwigesthal, Kreis Lands berg a. W.
17) Paul Friedrich Lufter, geboren am 6. No- vember 1867 in Pyrebne, Kreis Landsberg a. W. 18) Paul Friedrich Wache, geboten am 18. Mai 1867 in Pyrchne, Kreis Landsberg a / W.,
19) Wilbelm Reinhold Altenow, geboren am 3. Januar 1867 in Schützensorge, Kreis Landẽ= berg a / W.,
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