1891 / 114 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 May 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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Düsseldorf 1891. Druck und 4 von L. Schwann. Preis geb. 6 5.50, geb. M6 6.50. Dieser Nachtrag, welcher in Ver⸗ binderung des bisherigen Herausgebers der Verordnungen“ von Regierungs- und Schulrath Hildebrandt in Düßsseldorf zusammen⸗ gestellt ist, gliedert sich wie das Hauptwerk vierter Auflage in die vier Abschnitte: 1) der Volkeschullehrer, 2) die Volksschule, 3) die vorgesetzten Behörden, 4 die Privatschulen, Fortbildung schulen u. s. w, erstreckt sich über den Zeitraum von 1880 bis Ene 1890 und bringt wörtlich, unter Angabe des Datums und der Nummer, die während dieser Zeit erlassenen Gesetze, die ergangenen gerichtlichen Ent scheidungen und Ministerialverfügungen, welche sich auf das Schul wesen des ganzen Staats beziehen, sowie von den Spezial verfügungen der einzelnen Regierungen diejenigen, welche von weitergehender Be dentung sind; er ist mit einem „chronologischen Register⸗ und einem „Sachregister! ausgestattet und gewährt so allen Denienigen, die sich mit den neuesten Anordnungen, Gesetzen und Entscheidungen auf dem Gebiete des Volksschulwesens betraut zu machen wünschen, die er— forderliche Auskunft vollständig und schnell. Den Besitzern des Giebe'schen Hauptwerkes ist dies Buch zu dessen Vervollständigung unentbehrlich, aber auch allen Denen, die eine ähnliche Sammlung haben, eine willkommene Ergänzung. .

ck. Das Universitätsstudium der Frauen. Ein Bei⸗ trag jur Frauenfrage von E. Gnauck⸗ Kühne. Verlag der Schulze'schen Hof ⸗Buchhandlung und of · Buchdruckerei in Oldenburg und Leipzig. (reis 60 .) Der Verfasser tritt für die Zulassung der Frauen zum Universtlätsstudium ein, indem er u. A. die dagegen geltend gemachten Einwände: daß die Frau für Haus und Ehe be— stimmt sei, während Bildung zur Erfüllung bäuslicher Pflichten un⸗ tauglich mache, und daß die Frauen überhaupt nicht studiren könnten, zu widerlegen sich angelegen sein läßt.

Dichtkunst.

Shakespeare's dramagtische Werke. Uebersetzt von A. Won Schlegel und Ludwig Tieck. Im Auftrag der Deutschen Shakesveare ˖ Gesellschaft herausgegeben und mit Einltitungen versehen von Wilhelm Oechelhäuser. Lex. Oktav. Elegant in Leinwand gebunden. Mit Holzschnitt⸗ Porträt als Titelbild, Preis 3 M Feine Ausgabe mit Porträt in Lichtdruck als Titelbild: Preis geheftet H M; elegant in Halbfranz gebunden 7 (Stuttgart, Deutsche Verlags- Anstalt). Unter den Klassikern des Auslandes ist keiner uns Deutschen so vertraut und hat keiner einen so großen Einfluß auf unsere Literatur ausgeübt wie Sbakespeare. Von der Sturm- und Drangperiode an bis heute ist er jedem deutschen Dramatiker Vorbild und Ideal gewesen, deutsche Forscher sind es gewesen, welche sein Verständniß vor Allem gefördert haben. Diese Begeisterung für Shakespeare wäre nicht möglich gewesen ohne eine ganz vorzügliche Uebertragung, die uns das Original, soweit es über haupt möglich ist, ersetzt hätte. Bekanntlich ist sie das große Ver dienst von A. W. von Schlegel und Ludwig Tieck. Schon vor ihnen haben Bürger und Schiller, nach ihnen die ersten unserer Sprach- künstler als Uebersetzer sich an Shakespeare versucht, keiner von ibnen mit solchem Glück wie Schlegel und Tieck. Wenn man in Deutschland von Shakespeare spricht, so denkt man unwill⸗ lürlich an diese Beiden mit; wenn man in deutscher Sprache Verse des großen englischen. Dichters citirt, so geschieht es nur in ihrer Uebersetzung. Sie ist die markigste und zugleich die wortgetreueste, durch sie allein ist Shakespeare auch zu einem unserer Klassiker geworden. Es ist daher mit Freude zu begrüßen, daß die Deutsche Shakespeare⸗Gesellschaft, welche schon so große Verdienste um die Shakespeare⸗Forschung sich erworben, jetzt auch dem Aermsten die Erwerbung dieser Uebersetzung möglich zu machen sucht und ihren Präsidenten Wilhelm Oechelhäuser beauftragt hat, eine billige Aus— gabe zu veranstalten, die jetzt mit einer Lebensbeschreibung Shake⸗ speare's als Vorwort und einer besonderen Einleitung zu jedem Drama zu dem überaus billigen Preise von nur 3 elegant gebunden erschienen ist. Es ist anzuerkennen, daß die Deutsche Verlags ⸗Anstalt Alles gethan hat, um billigen Ansprüchen gerecht zu werden. Das Papier ist fest, der Druck klar, der Einband elegant und solide. Es ist deshalb ihr sowohl als der Herausgeberin ein guter Erfolg wohl zu wünschen, und wir empfehlen diese neue billige Shakespeare⸗Ausgabe auf das Lebhafteste.

Otto Ludwig's gesammelte Schriften.“ Leipzig. Ber= lag von Fr. Wilh. Grunow. 1891. 3. bis 6. Lieferung (II. Band). Die beiden humoristischen Erzählungen, welche als zweiter Band der neuen Sammlung von Otto Ludwig's Schriften hier vorliegen, haben längst die Probe ihrer Zugkraft glänzend bestanden. Die Erzählung Die Heiterethei: wurde, nach älteren Entwürfen im Sommer des Jahres. 18654 verfaßt, zuerft ein Jahr später im Feuilleton der „Köͤlnischen Zeitung“ veröffentlicht. Vereinigt mit ihrem Wider⸗ spiel ! Er ählung „Aus dem Regen in die Traufe‘ erschien die selbe als erster Band einer geplanten Erzählungsfolge Thüringer Naturen“ (Frankfurt a. M., Meidinger's Verlag 1857). Wodurch die beiden leicht mit einander verbundenen heiteren Erzählungen schon die Leser des rheinischen Weltblattes entzückten, das war die Ursprüng⸗ lichkeit, Lebensfülle und seelische Tiefe, welche aus den poetischen Ge⸗ stalten und den in jedem Zuge treuen Spiegelbildern thüringischen Kleinlebens derselben so anziehend hervorquellen. Der Umstand, daß dieselben aus dem Heimatbsboden erwachsen waren, erregte die Er— klärungslust und mythenbildende Kraft von Ludwig's Heimathsgenossen in dem Grade, daß man alle Gestalten. Abenteuer und Züge beider Erzählungen auf unmittelbare Erlebnisse des Dichters zurück. führte, gegen welche Verwaltigung der Verfasser s. Z. entschieden Verwahrung einlegte. Das Wahre in der poetischen Produktion Ludwig's ist es, was den Leser so mächtig ergreift; die behagliche Aus- malung dessen, wie das naturwüchsige Volk leibt und lebt, hauset und andelt, liebt und leidet, scherzt, flrebt und stirbt, ist es, watäz den Leser so unwiderstehlich anreijt. Sämmtliche Personenbilder sind tpische Gestalten, von denen jede kleine Stadt, fast jedes Dorf individuelle Verwirklichungen aufweisen kann: an einer geldstolzen Valtinessin, einem Duckmäuser wie der Morzenschmied, einer hurtigen, fröhlich schaffenden, sittlich starken Frauennatur wie Heiterethei wird es nirgends fehlen. Daß das, was diese Schriften Anziehendes haben, allgemein werthvoll ist, dürfte wohl am Besten daraus zu erkennen sein, daß es am meisten Anklang in Oesterreich gefunden, wo des Verfassers Dichtungen und Name überhaupt am populärsten geworden, desgleichen in Rußland, Frankreich und England, wo es keinem Menschen einfallen wird, dabei an den Heimathsboden der Erzählungen zu denken; vielmehr denkt jeder dabei seiner eigenen Bekanntschaft. Und es ist doch gewiß kein Beweis gegen die Stärke eines Schrift⸗ stellers, wenn jeder Leser der Dichtung meint, die poetische Gestalt sei das Spiegelbild eines Menschen, den er kennt, ein Stück Leben, das er mit seinen eigenen Augen gesehen hat. Sollte aber Jemand an manchen drastischen Ausdrücken Anstoß nehmen und da und dort sprachliche Ausstellungen machen wollen, den beschwictige des Autors Leitsaß: „Wahrheit ging mir von je über alle Schönheit?. Alles in Allem begrüßen wir diese Erzäblungen als gute, kräftige Lesekost für unser deutsches Volk, insonders für die arbeitenden Klkassen des⸗ selben, wohl geeignet zur Anschaffung für Volkebibliotheken.

Anterhaltung.

I. Woackländer: Namenlose Geschichten . Illustrirt von Fritz Bergen. Verlag von Carl Krabbe. Stuttgart 1891. Von dieser seit Jahresanfang erscheinenden illuftrirten Ausgabe, an deren schöner Ausstattung der Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart nichts hat fehien lassen, liegen uns zehn Lieferungen à 46 3 dor, das erste Viertel des vollständigen Werkeg. Was man bislan auch iu Hackländers Lob und Tadel gefagt hat, wir müssen nach Br musterung dieser neuesten Lieferungen gesteben, daß gerade in der jetzigen naturalistischen Strömung feine Weise, das Volksleben zu erfassen, widerzuspiegeln und zu beleuchten, sich bewährt und er ein echterer Realist⸗ ist als Viele, die mit diesem Titel Prunken. Die in erster Linie Hier dargebotenen Namenlosen Geschichten ', von Fritz Bergen vorzüglich illustrirt, fesseln durch die DVarstellungsgabe des Auiorg, bekunden aber ihren böchsten Werth darin, ch sie unter der Hülle eines unverwüstlichen Humor und in heiterem Gedankengange die Tiefen der Volksseele

und diejenigen Schäden und Gebrechen klar legen, an denen unser Volk krankt. Ein wahrer Genuß ist es, diese Geschichten zu lesen und ihre sinnigen Bilder zu betrachten.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 15. Mai gestellt 10 425, nicht recht- zeitig gestellt s7 Wagen. . In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3935, ni ht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Subhastations⸗Resultate.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am

15. Mai 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Jagowstraße 22 und 25, der Frau J. F. Herrling, geborene Kem per, gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 1009 4 2 bezw. 700 * festgesetzt, Ersteher wurde der Kaufmann August Grünauerstraße 3, für das Meistgebot von 190 500 bezw. ? M6.

Berlin, 15. Mai. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 94— 96 e, Na 982-95 6, Ula. do. abfallende 88s 91 M, Land‘, Preußische 85 5, M, Netz brücher S838— 85 S6, Pommersche 83-85 Æñ, Polnische 8385 , Baver. Sennbutter S6, do. Landbutter S6. Schlesische S3 —- 85 M, Galizische 4 Margarine 40-710 M6 Käse: Schweizer, Emmenthaler 93 —– 98 , Bayerischer 75. -80 , do. Ost; und Westpreußischer Ia. 72 - 78 46, do. Ha 65— 70 , Holländer S5 = 80 4M, Limburger 40- 46 1½6, Quadratmagerkäse Ia. 18-22 , do Ila. 12 14 M Schmalz: Prima Western 176 Ta. 4050 6, reines, in Deutschland raffinirt 13,00 —– 45,50 M, Berliner Braten schmalz 45,00 49,50 Sé. Fett, in Amerika raffinirt 38,50 6, in Deutschland raffinirt 40, 090 4200 Mο Tendenz: Butter: Bei besserem Festgeschäft konnten sich die Preise behaupten. Schmalz: unverändert bei etwas besserer Bedarfsfrage.

Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt berichtet die Schles. Ztg.: Auf dem oberschlesischen Eisenmarkt blieb die Situation im Allgemeinen ziemlich unverändert. Die Ordres gehen zwar etwas schwächer ein, was tbeilweise mit dem bexor⸗ stebenden Feste zusammenbängt, theilweise darin seinen Grund findet, daß bereits die umfangreichsten Aufträge für Bauzwecke in den Vor wochen ertheilt worden sind, sodaß einzelne Werke auf Monate be⸗ schäftigt sind und neue Bestellungen nur gegen Lieferungsfristen an= nebmen. Das Roheisengeschäft ist nach wie vor matt. Die Bestände erfahren keine Verminderung, da der Absatz sich in dem bisberigen unzureichenden Umfange bewegt, abgesehen von den auf Grund von Walijwerksverträgen produzirenden Hoch ofenwerken, deren Lage, wie aus dem Geschäftsbericht der Donners · marckhütte ersichtlich, ungleich vortheil bafter sich gestaltet. Die Walz; und Stahlwerke sind größtentbeils roll beschäftigt; namentlich ist die Nachfrage nach Trägern, Säulen und sonstigem Baukonstruktiont— eisen ziemlich rege. Auch der Export ist sehr lebhaft, besenders in feineren Waljwerke Artikeln, wie Bandeisen und Dachblechen, sowie in dem beliebten oberschlesischen Qualitätseisen. Im Feinblechgeschäft ist eine wesentliche Besserung zu bemerken. Schlesische Feinblechwerke geben zu den alten Preisen nichts mehr ab. In Folge der regen Bau- tbätigkeit ist auch der Nägelkonsum bedeutend gesttegen; die oberschlesi⸗ schen Nägelwerke sind für's Inland auf Monate hinaus besetzt. —en Betrieb der Eisengießereien betreffend! kann nur wiederholt werden, daß dieselben gegenwärtig stark beschäftigt und in Felge der zahlreichen Aufträge auch auf bessere Preise zu balten in der Lage sind. Bau-, Maschinenguß sowie Röhren sind die Haupt Absatzartikel. Ebenso ist bei dem Maschinen⸗ und Kesselfabriken der Betrieb ein reger und volle Beschäftigung auf. Monate hinaus gesichert Das der Qber⸗ schlesischen. Eisenindustrie⸗Gesellschaft gehörige Emailirwerk in Paruschowitz bei Rybnik Or S. ist in diesem Monat in Betrieb ge⸗ kommen. Im Zink geschäft ist die Leblosigkeit am hiesigen Markte noch nicht beboben. Die Produktion ist in gleicher Stärke wie bisher geblieben. In London batte die eingetretene Besserung nicht lange Bestand. Die Preise sanken wieder um 5 Sb. bis 7 Sb. 6 P. per Ton; es scheint indessen in den letzten Tagen daselbst neuerdings eine Erholung eingetreten zu sein

Leipzig, 15. Mai. (W. T. B) Kammzuug-⸗Termin⸗ bandel La Plata. Grundmuster B. vr. Mai 4,323 16, pr. Juni 4,35ↄ A, vr. Juli 4.40 MÆ6, pr. August 4.40 M, pr. Sep⸗ tember 445 *, vr. Oktober 445 AÆ. pr. November 445 A, . 445 , pr. Januar 4,45 Æ Unmsatz 65 000 Eg. Ruhig.

Wien, 15. Mai. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Alpinen Montangesellschaft genehmigte den Bericht der Direktion und die Vertheilung einer Dividende von 59 9.

London, 15. Mai. (W. T. B.) An der Küste ? Weizen ladungen angeboten. .

16. Mai. (W. T. B.) In biesigen maßgebenden Finanz⸗ kreisen sieht man einer allmählichen Besserung der allgemeinen finanziellen Lage entgegen.

Manch ester, 15 Mai. (W. T. B.). 12 Water Taplor 66. 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 74, 30r Water Clavton 73, 32 Mock Brooke 73, 40r Mayoll 87, 40er Medio Wilkinson 95, 32r Warpcops Lees 74, 36r Warpeopg Rowland 84, 40r Double Weston 8, 60r Double Courante Qualität 123, 237 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r / 6r 163. Ruhig.

Glasgow, 15. Mai. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 09 062 Tons, gegen I64 055 Tons im vorigen Jahre. '

Die Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen beträgt 62 gegen S6 im vorigen Jahre.

Pari, 15. Mai. (W. T. B.) Die Einfuhr Frankreichs im April 5. J. betrug 453 Millionen Franes gegen 346 Millionen in bemselben Monat des Vorjahres. An Getreide wurde für 14 Millionen mehr eingeführt als im April 1890. Der CFxpart belief sich im Monat April auf 322 Millionen Franes gegen 842 Mil⸗ lionen im April des .

Deute fanden zwei Sitzungen des Munizipalrathes statt. Die Kommission für die theilweist Konvertirung der städtischen Schuld hat ihre dem Munizipalrath gemachte Vorlage zurückgezogen. Dieselbe beklagte sich in der Begründung ihres Beschlusses über den Mangel an Unterstützung durch die Staatsverwaltung. Der Präfekt protestirte gegen diese Begründung und erklärte, er hätte die Vorlage, abgesehen von einigen Aenderungen, unterstützt. Die⸗ selbe wäre aber, wie der Kommissionsbeschluß zeige, vom Munizipal⸗ rath voraussichtlich verworfen worden. ;

Florenz, 15. Mai. (W. T. B.) In der heutigen General⸗ versammlung der Aktionäre der Merldion al: Bahnen. wurde beschlossen außer den Interessen von 25 Fr. pro Aktie eine Dividende von 11 Fr. zu vertheilen. . ö

Lissabon, 15. Mai. (W. T. B.) Die Lage auf dem Münz⸗ markte hat sich weiter gebessert. Man zweifelt nicht, daß morgen eine ausreichende Menge von Silber⸗ und Kupfermünzen zur Aus⸗ zahlung der Arbeiter vorhanden sein werde. Die Veröffentlichung des e tte Betreffs Ausgabe von 500Milreis ⸗Noten ist verschoben worden.

Kopenhagen, 15. Mai. (W. T. B) Die National- bank wird morgen den Wechseldiskont und Lombardzinsfuß auf 4, respective 490,0 erhöhen.

New York, 15. Mai. (W. T. B.) Baumwollen⸗Wochen⸗ bericht. Jufuhren in allen Unionshäfen 52 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 43 009 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent ih Jo] Ballen. Vorrath 424 66d Ballen.

Heute sind weitere 3 750 000 Doll. Gold zur Ausfuhr nach

Europa bestellt worden. Die Summe des in dieser Woche erpor⸗ tirten Goldes beträgt 7725 0090 Dollare.

Mannigfaltiges.

Am Mittwoch Abend hielt in der Abtheilung Berlin der Deutschen Kolonialgesellschaft im Architektenbause Hr. Dr. Büttner einen Vortrag über das Thema: Worin bestebt der Werth von Südwest⸗Afrika für Dentschland?“ Derselbe gab zunächst ein Bild von den Zuständen in dem zwischen den portugiesischen Besitzungen und der Kapkolonie gelegenen Theile Südwest Afrikas, wie er sie im Jahre 1872 vorgefunden, um welche it ihn sein Beruf im Dienste der Mission dorthin geführt. Damals

abe Rube und Frieden im Lande geherrscht; wenn Diebstähle und Räuhbereien Seitens der Eingeborenen vorgetommen, so hätten die angesiedelten Europäer über sie Gericht ge⸗ halten, bis sich der englische Einfluß durch Abschluß von Ver— trägen geltend gemacht babe und die das Land beunruhigende Praxis ein ˖ geriffen sei, daß die von den Kolonisten den Engländern überlieferten ein geborenen Räuber einfach laufen gelassen wurden. Im Uebrigen waren die herrschenden Zustände ganz anderer Natur, als diejenigen in Kamerun, denn es waren bereits Wege und Straßen vor⸗ banden, welche von den Eingeborenen mit Ochsenwagen befahren wurden, und die Leute waren theils der bollãndischen, theils der deutschen Sprache mächtig. Es wäre also Nichts im Wege gewesen, daß die Engländer ein geordnetes Regiment in die Hand genommen hätten. Warum sollten nun unter solchen Umständen die deutschen Ansiedler nicht im Lande bleiben? Allerdings sind die Küstengebiete ja nicht gerade einladend, aber je weiter man in das Innere hineinkommt, desto lohnender er scheint die Niederlafsfung für Europäer. Die Eingeborenen haben keine Neigung, selber Handel zu treiben, und hier bietet sich durch den Verkauf von Waffen und Munition an die Jäger, sowie von Geräthschaften aller Art an die heerdenreichen Bauern für den handel treibenden Curcpäer ein ausgiebiges Feld der Thätigkeit, während sich andererseits auch für den Handwerker in Bezug auf die Herstel⸗ lung bezw. die Reparatur der verschiedensten Bedarfsgegenstände günstige Aussichten eröffnen. Im südlichen Theile des Landes ver⸗ lohnt es sich nach mannigfachen Erfahrungen dieser Art entschieden, auch mit der Anlage neuer Bauernwirtbschaften vorzugeben. Der Vortragende schilderte sodann, wie das Land, als es sich darum bandelte, die betreffenden Schutzverträge mit Deutschland ab zuschließen, den Deutschen gewissermaßen als eine reife Frucht in, die Hände gefallen sei. Die Abschließung der Ver⸗ träge vollzog sich meistens in zwei, drei, hböchstens in acht Tagen. Kurzum, man hatte es hier nicht mit einem Lande zu thun, in welchem noch Nichts gescheben war, sondern mit einem solchen, in welchem von Deutschen bereits seit 40 Fahren treue Arbeit geleistet worden. Der Vortragende sucht sodann nachzuweisen, daß es gänzlich ungerechtfertigt sein würde, weil im Mutterlande die Aufbringung von Kapital an den divergirenden Interessen der bethei⸗ ligten Kreise scheitere, die Kolonie obne Weiteres aufzugeben, um darauf die günstigen Chancen einer entsprechenden Nutzbar⸗ machung zu erörtern. Hier kommt in erster Reihe der Anbau der so ertragreichen und wenig Pflege beanspruchenden Dattel in Betracht. An Gras und an Buschwerk, welches ein vorzügliches Viehfutter abgiebt, ist das ganze Land sebr reich, ohne daß Lier bisher eine rationelle Ausnutzung stattgefunden hätte. Die fehlenden Wasser⸗ plätze müßten durch Herstellung von Wasserlöchern nach Art der in den Bergen sich findenden natürlichen Cisternen geschaffen werden. Auch der ausgedehnte Viebstand könnte durch Verwerthung des Fleisches und der Milch in weit höherem Maß nutzbar gemacht werden. Dasß.˖ selbe gilt von der Jagd, denn wenn hier nach Beobachtung einer entsprechenden Schonzeit und unter Aufrechterhaltung des un⸗ bedingten Verbotes der Abhaltung großer Raub⸗ und Treibjagden eine geordnete Verwaltung Platz griffe, würde man große Massen von Elfenbein und Straußfedern gewinnen und einzelne Landsteiche vortheilhaft verpachten können. Ansiedler aber in das Land zu ziehen, werde unschwer gelingen, sobald man nur für Ruhe und Sicherheit gesorgt, Letztere würden jedoch unter keiner weiteren Störung zu leiden baben, wenn man sich entschließen könnte, ein für alle Mal den regelmäßigen Raubzügen Henric. Wittbop's ein Ziel zu setzen. Wenn man dem Lande Zeit zur Entwickelung läßt, ganz unabhängig von etwaigen mebr oder weniger opferbereiten Ge, schaftsbildungen in der Heimath, so werden sich auch die Ansiedler in ausreichender Zahl finden. Möge man daber unsere erste deutsche Kolonie, in welcher nun schon seit einem halben Jahrhundert Deutsche treulich gearbeitet, nicht aufgeben, und möge man auch bedenken, daß es sich hier um die Pforte für Süd Afrika handelt und wir in der Lage sein müssen, wenn unsere Zeit gekommen, dieselbe auch zu benutzen! (Lebhafter Beifall. Darauf besprach Hr. Höpfner, welcher die Ansichten des Vorredners bezüglich der Nutzbarmachung Südwest - Afrikas für Deutschland theilt, nachdem er auch auf, seine mehrfache Anwesenbeit im Lande sowobl zu eigenen Studienzwecken, als auch im Dienste des Aus= wärtigen Amts Bezug genommen, die ‚kolonisatorische Bedeutung des Bergbaues mit besonderer Rücksicht auf DeutschSüdwest · Afrika.. Redner kält hier den Erlaß eines neuen Berggesetzes für erforderlich, während er die der gegenwärtig konzessionirten Gesellschaft einge⸗ räumten Vortheile als zu weit gebende zu kennzeichnen sucht. Unter Hinweis auf die unaufhaltsamen Fortschritte der Technik giebt Redner feiner Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß der Bergbau, namentlich soweit es sich um die Gewinnung und ausgiebige Verwerthung des dortigen Kupfers handle, in Südwest ⸗Afrika zu einer lobnenden Erwerbsquelle gemacht werden könne, und iwar um so mehr, je niedriger sich die Produktionskosten stellen würden. Auf diese gleichfalls mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen folgte die Entwicklung eines ausführlichen, die der Deutschen Kolonialgesellschaft bezüglich Südwest Afrikas erwachsenden Aufgaben präzisirenden k Seitens des Generalsekretärs Orn. Hr. Bokem ever. Redner faßte den wesentlichen Inhalt seiner Ausführungen in der folgen · den Resolution zusammen, deren Annahme er befürwortete Die Ver⸗ sa. nmlung erachtet die Kolonie Südwest ⸗Afrika für ein höchst werth⸗ volleß Glied in der Kette der deutschen Schutzgebiete. Durch Khre Lage ist dieselbe berufen, dem deutschen Einfluͤsse in Süd-Afrika in der Zukunft eine maßgebende Stellung zu sichern; das günstige Klima und die vorhandenen unbewohnten Gebtete ermöglichen in größerem Umfange die Ansiedelung deutscher Viebzüchter und Bauern. Um die Entwickelung der Kolonie in der rechten Weise zu fördern und alle sich darbietenden Vortheile für das Mutterland nutzbar zu machen, sollte die Kaiserliche Kolonialverwaltung durch Herstellung und Sicherung des Landfriedens und durch Errichtung einer geordneten Verwaltung dem deutschen Unternehmungsgeist zu Hülfe kommen. Die Versammlung giebt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Kosten einer nach dem Muster der englischen in Betschuanaland eingerichteten Verwaltung sehr bald aus den eigenen Hälfsmitteln der Kolonie gedeckt werden könnten. Die Versammlung, welche auch diesem Redner lebhaften Beifall zollte, nahm die von demselben be⸗ antragte Resolution ohne weitere Diskussion einstimmig an.

Nord-Amerika, Der Bau einer Schiffseisenbahn zum Transport von beladenen Fahrzeugen quer Über den Isthmus bon Chignecto, welcher den St. Lorenzbufen von der Fundy⸗ Bai trennt, ward der N. Pr. Itg' zufolge im Herbst des Jahres 1888 begonnen und ist seitdem so eifrig befördert worden, daß die Fröffnung der Bahn mit allen ihren kompitzirten Reben einrichtungen noch vor Schluß des laufenden Jahres erwartet wird. Die Anlage des Werkes erfolgt nach den urfprünglich von Kapitän Kads, dem Erfinder der Schiffgeifenbahn, entworfenen Plänen. Der in gerader Richtung verlaufende Schienenstrang hat eine Lange von I englischen Meilen und ist kräftig genug angelegt, um Schiffe von 2000 t Gewicht tragen und Üüberfähren zu können. Vie Gesammt⸗ losten deg großartigen Werks, einschließlich der Schleusendocks, der hydraulischen Hebevorrichtungen, vier Lokomotiven und sonstigen Materials sind auf 23 Millionen Mark veranschlagt. Man ist sehr n er. auf die Vollendung dieser ersten Schiffgeifenbabn und glaubt 53 . das Unternehmen auch in finanzieller Hinsicht erfolg

n wird.

M 114.

Untersuchungs⸗Sachen.

Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

Unfall⸗ und Invaliditäts- 2c. Versicherung. erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe.

erthpapieren.

Verloosung ꝛe. von

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 16. Mai

Deffentlicher 2tnzeiger.

O O CO O

1891.

Kommandit · Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch. Erwerbs und Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank · Auswe 6 Verschiedene

irthschafts · Genossenschaften.

ekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

(1089656 Berichtigung.

In dem in Nr. 105 dritte Beilage zum Deutschen Reichs ⸗Anzeiger veröffentlichten Beschlusse der Straf⸗ kammer II. Königlichen Landgerichts dahier vom 21. April 1891 ist der Name des Vexrurtheilten falsch angegeben, derselbe heißt nicht Suff, sondern Müller Franz Puff von Lorch.

Wiesbaden, den 12. Mai 1891.

Königliche Staatsanwaltschaft.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

10856 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 88 Nr. 4515 auf den Namen der Frau Zimmermeister Anna Belling, geb. Rohr, zu Berlin eingetragene, in der , angeblich Nr. 22 belegene Grund tück am 10. Juli 1891, Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40 versteigert werden. Das Grundstück ist mit 3,48 6 Reinertrag und einer Fläche von O7 a 35 m zur Grundsteuer und vom J. April 1892 ab mit 11 200 4 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuercolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere

das Grundstück betreffende Nachweisungen. sowie

besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts. schreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ dermerts nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerunge⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstucks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einftellung des Verfabrens herbeizufübren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Änspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Üürtheisf über die Ertheilung des Zuschlags wird aut 19. Juli 1891, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 8. Mai 1861. Königliches Amtsgericht J. Ahtheilung 52

(10855 Zwangsnersteigerung.

Im Wege der Zwangkvollstreckung soll das im Grundbucte von Berlin Band 21 Blatt Nr. 1377, auf den Namen des Baumeisters Friedrich Overbeck und des Baumeisters Georg Lüdicke hier, zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Gon— tardstraße Nr. 5 belegene Grundstuück am 9. Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13. Hof, Flügel C., Erd geschoß, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 16 700 Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszng aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können im der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D, Zimmer Nr. 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteber Übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, mnsbesondere derartige Forderungen von Kapital, Ziasen, wieder kehrenden Hebungen oder Kosten, späteftens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glarbbart zu machen, wiyrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die beräck— sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundftäck beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schlus des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens

herbeizuführen, widrigenfalls nach ersolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bejug aaf den Anspruch an dit äber 126.91 „,

Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über

die Ertheilung des Zuschlags wird am 13. Juli 1891, Nachmittags 125 Uhr, an oben bezeich⸗ neter Gerichtsstelle, verkündet werden. Berlin, den 9. Mai 1891. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 53.

10845] Aufgebot.

Der Kaufmann Christian Wilhelm Hahn in Peitz, Nieder ⸗Lausitz hat das Auf sebot der Police Nr. 27 834 der Providentia, Frankfurter Ver⸗ , n, . in r n a. / M., lautend

ber die Summe von 2060 Thalern und ausgestellt am 14. April 1873 auf den Namen des Kaufmanns Christian Wilhelm Hahn, geb, am 24. Februar 1826, alsz Versicherungtznehmer beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in

dem auf den 1. Dezember 1891, , e , . 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe— raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Frankfurt a. / M., den 12. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1V. (lo842] Aufgebot.

Auf Antrag der Wittwe Justizrath Anz in Essen, vertreten durch den Rechtsanwalt Aaz daselbst, wird der Inbaber des auf den Namen des Gewerken Franz Anz, Justizrath in Essen, ausgestellten, an= geblich verloren gegangenen Kuxscheins über fünf 9 Kuxe der in tausend Kuxe eingetbeilten

utbgesellschakt Vorwärts in Essen“ exklusive Vorwärts Essen⸗ und Vorwärts Bottrop“ auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebots termine den 3. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, auf

immer Nr. 43 des hiesigen Amtsgerichts seine Rechte anzumelden und den Kuxschein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Kuxscheins erfolgen wird.

Efsen, den 9. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht.

11074 Brandenburg. Aufgebot.

Der Arbeiter Heinrich Wilke zu Brandenburg hat das Aufgebot des auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuchs der Sparkasse zu Brandenburg Nr. 9668 über 775,43 M beantragt. Der Inhaber desselben wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. Februar 1ñ892, Vormittags 10 uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 46, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Brandenburg, den 9. Mai 1891.

Das Königliche Amtsgericht.

(11073 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Memel Nr. 14003 über 867 83 8, ausgefertigt für Friederike Duzuweit (al. Dudzuweit) ist an⸗ geblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Ehemannes der Eigenthümerin, des Präzenters emer. Daniel Dudzuweit (al. Duzuweit) in Memel zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos er— klärt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 15. Dezember 1891, Nachmittags 123 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 5) seine Rechte anzumelden und das Buch vor— zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Memel, den 8. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht. T1635

Tas Sparkassenbuch Nr. 40034 der Stadtsparkasse zu Kolberg über 78, 15 S6ι für den Arbeiter August Treichel in Mechenthin, am 13. Oktober 1888 aus. gestellt, ist angeblich verloren gegangen.

Auf Antrag des Berechtigten, Arbeiters August Treichel zu Mechenthin werden die etwaigen Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs aufgefordert, späte⸗ stens im Aufgebotstermine, den 15. Oktober 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gericht, Zinmer Nr. 8, ihre Rechte anzu— melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftlossserklärung desselben erfolgen wird.

Kolberg, den 16. April 1891.

Königliches Amtsgericht. I6õbꝛ21I I. Oeffentliches Aufgebot.

Es wird folgendes Aufgebot erlassen:

Auf Antrag der unverehelichten Hedwig Reichelt zu Hirschberg als Eigenthümerin des Quittungsbuchs der städtischen Sparkasse zu Landeshut 1 /Schl. Nr. 6885 über 192,34 Behufs Amortifation.

Der Inbaber des vorstehend bezeichneten Spar— kassen⸗Quittungsbuches wird aufgefordert, spätesfens in dem auf den 25. September 1891, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amts- gerichte bestimmten Termine seine Rechte anzumelden und das Sparkassen , Quittungsbuch vorzulegen, widrigenfalls die Ungültigkeitserklärung erfolgen wird.

Landeshut, den 13. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht.

4238 Aufgebot.

Folgende Sparkassenbücher:

I) Nr. 1947 lautend auf Magdalena Kobiolka über 837,29 ,

27) Nr. 2018 lautend auf Barbara Grzeschik aber 40, 84 A6,

3) Nr. 2630 lautend auf Johanna Kobiolka

ämmtlich von der Kreissparkasse zu Rosenberg D. S. ausgestellt, sind den Vormündern der ge⸗ annten Inhaberinnen verloren gegangen, nämlich: e dem Stellenbesitzer Johann Koß aus n dem Autzüger Johann Dudek aus Leschna, zu 3 dem Auszüger Valentin Palluch aus Lowoschan Es werden die unbekannten Inhaber der Spar kassenbcker auf Antrag der drei vorbezeichneten Personen aufgefordert, im Aufgebotstermine vom 23. November 1891, Vormittags 9 Uhr, ihre Rechte bei dem Gericht anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraft⸗ on r en e . 'n 6 i osenberg C. S., den 8. ; ö zömeliches Amtsgericht.

(0844 Aufgebot.

Auf Antrag der Bauersfrau Anna Maria Lang, geb. Blomenhbofer, von Oberbuchfeld wird der In. haber des Schuldscheins der Sparkasse Parsberg, Hauptbuch Nr. 4g, Tagbuch Nr. 687, über 400 hiemit aufgefordert, seine Rechte aus dieser Urkunde bei dem unterfertigten Gerichte spätestens am Auf⸗— gebotstermine Samstag, 5. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er— folgen wird.

Parsberg, 9. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht. gez. Siry. . Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber am Kgl. Amtsgericht Parsberg: Sarg.

(108431 Anfgebot.

Der Malermeister Herr Louis Richter zu Leipzig Lindenau hat das Aufgebot Behufs Kraftloserklärung des von ihin Ende Januar 1891 in einem einfachen Briefe an die Firma: Jonas & Driever, Lackfabrik in Düsseldorf, mit der Post abgesendeten und mit den Worten: angenommen für 700 46 per J. Juli 1891 Louis Richter auf das unausgefüllte Formular eines Primawechsels geschriebenen Blancoaccepts beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf. gefordert, spätestens in dem auf den 20. April 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer 266, anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos« erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Leipzig, den 8. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht, Abth. II. Steinberger.

(10840 Aufgebot. 1) Der Maurergeselle Franz Ahrendt, der Schulze Heinrich Ahrendt und der Erbpächter Fritz Ahrendt, sämmtlich zu Raddenfort, haben das Aufgebot der Hypothekenscheine über die zu Grund⸗ und Hypo⸗ thekenbuch des Gehöfts Nr. VIII. zu Raddenfort: Fol. 3 1800 S für den Schulzen Ahrendt zu Raddenfort,

Fol. 4 900 für den Arbeiter Johann Ahrendt daselbst,

Fol. 5 9600 4 für den Maurergesellen Franz Ahrendt ebenda, .

Fol. 6 900 M für den Schulzensohn Wil⸗

helm Ahrendt ebendort,

Fol. 7 4000 Mƽ . Altentheilszultimat für den

Schulzen Ahrendt ebendaselbst, eingetragenen Kavitalforderungen und s 27) der Häusler Johann Timmermann zu Bockup

das Aufgebot der Fol 2 seiner Häuslerei Nr. 2 daselhst eingetragenen Kapitalforderung von 100 Tha— lern Courant für die Hauswirthsfrau Eickhof, ge— borene Leist, zu Groß⸗Schmölen beantragt.

ad 1 werden die Inbaber der Urkunden,

ad 2 die Interessenten, die der Tilgung wider sprechen zu können meinen, aufgefordert, spãtefstens in dem auf den 29. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterjeichneten Gerichte anbe— raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserllärung der Urkunden resp. die Mortification des eingetragenen Rechts erfolgen wird.

Dömitz, den 6. Mai 1891.

Großherzoglich Mecklenburgsches Amtsgericht.

(4536 Aufgebot.

Der Schlachter Fritz Müller in Essingbausen als eingetragener Eigenthümer des Brinksitzerwesens No. ass. 11 daselbst hat das Aufgebot des Braun⸗ schweigischen Hvpothekenbriefs, d. 4. Vechelde, den 253. Mai 1882, nebst gerichtlicher Schuldverschreibung von demselben Tage, laut deren auf dem genannten Brinksitzerwesen No. ass. 11 zu Essinghausen für den Altvater Christoph Greite zu Essinghausen 1200 4 eintausend zweihundert Mark Darlehen nebst 4 9s jährlicher, vom 23. Mai 1882 in halbjährlichen Kalenderterminen zu entrichtenden Zinsen, rüͤcktahlbar drei Monate nach Kündigung, an erster Stelle zur Hypothek eingetragen sind, unter dem Nachweise der Tilgung dieser Hypothekschuld und unter Glaubhaft⸗ machung des Abhandenkommens der erwähnten Ur kunde beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird gemäß 85. 823 ff. R. C. P. O. und §.7 Nr. 5h des Ges. Nr. 12 vom L April 1879 aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 8. Dezember 1891, Vormit⸗ tags 95 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Ur⸗ kunde dem Eigenthümer des verpfändeten Grund— stücks bezw. dem Schuldner oder dessen Rechtsnach⸗ folgern gegenüber für kraftlos erklärt werden soll.

Vechelde, den 10. April 1891.

Herzogliches Amtsgericht. Winter.

108411 Bekanntmachung. Todes erklärung des Metzgergesellen Clemens Reiser von Pettenreuth betreffend.

Das Königliche Amtegericht Regenstauf hat unterm 4. Mai 1891 folgendes Aufgebot erlassen: Der am 18. März 1825 geborene Metzgergehülfe Clemens Reiser von Petkenreuth, welcher vor ungefähr 45 Jahren von Pettenreuth auswanderte, ist seit dem Jahre 1848 verschollen.

Auf Antrag des Bruders desselben, des Schreiner meisters Ferdinand Reiser von Pettenreuth, ergeht

hiemit die Aufforderung:

1) an Clemens Reiser, spätestens in dem bei dem unterfertigten Herichte auf Donunerstag, den 3. März 1392, Vormittags 10 ühr, anberaumten Aufgebotstermine perfönlich oder schriftlich sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wird.

2) an die Erbbetheiligten ihre Interessen im Aufgebots verfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, weiche über das Leben des Clemens Reiser von Pettenreuth Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen.

Regenstauf, den 8 Mai 1891. erichtsschreiberei des Kgl Amtsgerichts. Der Königl. Sekretär: (L. S) Dencky.

(11071

In dem Aufgebotsvmerfahren, die Todeserklärung des abwesgnden Oekonomen Karl Friedrich Berthel und die Ermittelung der unbekannten Erben des selben betreffend, wird der auf den 21. Dezember 1891 bestimmte Aufgebotstermin aufgehoben und auf den 22. Februar 1892, Vorm. 9 Uhr, verlegt.

Königl. Sächs. Amtsgericht Lichtenstein, am 15. Mai 1891. Geyler.

(10839 Aufgebots verfahren.

Die Bekanntmachung vom 5. dieses Monats, das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Todeserklärung des verschollenen Oekonomen Karl Friedrich Berthel ꝛc. betreffend, ist dahin zu berichtigen,

daß der genannte Berthel zuletzt im Jahre 1867 nicht im Jahre 1887 Nachricht von sich gegeben hat. Königl. Sächs. Amtsgericht Lichtenstein, am 14. Mai 1891. Geyler.

(0834 Im Namen des Königs! Todeserklärung.

Durch Ausschlußurtheil vom 1. Mai 1891 sind die Eheleute Schuhmacher David Andreas Christoph Klamroth und Catharine Marte Antoinette Klam roth, geh. Bruns, aus Hedersleben für todt erklärt.

Aschersleben, den 1. Mai 1891. Königliches Amtsgericht.

Im Namen des Königs! Verkündet am 11. Mai isgi. Keindorff, Referendar, als Gerichtsschreiber. In Sachen, betreffend die J des zer

(losz6]

verschollenen Gottlieb Boenisch aus Niederherms—« dorf erkennt das Königliche Amtsgericht in Staß⸗ furt durch den Gerichtsassessor Hecht für Recht: Der am 17. Juni 1826 zu Niederhermsdorf, Kreis Waldenburg, als Sohn des Bergmann Jobann Gottlieb Boenisch und dessen Ehefrau Marianne, geb. Scholz, geborene Gottlieb Adolf

Boenisch wird für todt erklärt. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen dem Nachlaß des für todt Erklärten zur Last. Von Rechts Wegen. Hecht.

96894 Berschollenheitsverfahren.

1) Wilhelm Danker Chefrau Barbara, geb. Walter, und 2) Leopold Walter ledig find nach Amerika ausgewandert und ist seit mehr als zehn Jahren ihr Aufenthalt unbekannt und keine Nachricht mehr von ihnen eingekommen. Falls innerhalb eines Jahres keine Nachrichten mehr von ihnen einkommen sollten, würden sie für verschollen erklärt und ihre muthmaßlichen Erben, nämlich:

zu la. Karl Wilhelm Walter Wtw. Barbara, geb. Eberle, b. Friederike, . Leopold, d. Karl, e. Adolf, f. Heinrich Walter,

zu 2) a. Karl Wilhelm Walter Wtw. Barbara, geb. Eberle, b. Friederike, d. Karl, e. Adolf, t. Heinrich Walter, g. Wilhelm Danker Ehefrau Barbara, geb. Walter, in den fürforglichen Besitz des Vermögens der Benannten eingewiesen werden.

Lahr, den 6. Mai 1891.

Gr. Amtsgericht. . (gez) Dr. Betzinger. Dies veroffentlicht der Gerichtsschreiber: Eggler.

(10526 Urtheilsauszüge.

Das Herzoglich Anhaltische Amtsgericht zu Jeßnitz hat durch Urtheile vom 8. d. Mts. für Recht erkannt:

1) Der am 4. November 1820 in Thurland ge⸗ borene Johann Christeph Samuel Friedrich Tornack wird für todt erklärt. Die Regulirung des Rachlaffes und die Ausantwortung der Erbschaft, sowie die Ertheilung eines Erblegitimationsattestes an die be— kannten legitimirten Erben wird ohne Rücksicht auf diejenigen, welche sich bis zum heutigen Termine nicht 1 n reh, f

ie Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen dem Antragsteller gemäß §. S7 der C. P. S. 1 Last. Von Rechts Wegen!

2) Das Quittungsbuch der Sparkasse in Jeßnitz Nr. 673 über 41,335 4, auf den Namen der Wiltwe Leopoldine Schumann, geborene Engelschmidt, in eh iz lautend, wird für kraftlos erklärt.

ie Kosten des Aufgebots verfahrens werden gemäß §. 87 der C. P. O. der Antragstellerin auferlegt. Von Rechts Wegen!

3) Die Schuld und Pfandverschreibung vom

23. August 1881 über 1320 4 Forderung der Wittwe