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Um Hrn. Reinhold Wellhof vor Schluß der Saison noch Ge⸗ legenheit zu geben, in einer seiner besten Rollen aufzutreten, gebt am Donnerstag im Thomas ⸗-Theater zum ersten Male Der 5 von Berla mit Hrn. Wellhof in der Titelrolle in Scene.
er Künstler ist in dieser Rolle vor mehreren Jahren bereits einmal in Berlin aufgetreten und zwar in einer Wohlthätig-⸗ keits⸗Matinér im Königlichen Opernhause. Auf den einaktigen „Zigeuner“ folgt am Donnerstag der wirkungsvolle Schwank „Der
liebe Onkel“. Sport.
n Leipzig siegte vergangenen Sonntag in dem Rennen um den . Kuli. g e von 15090 „Se des Königlichen Hauptgestüts Graditz Fuchshengst „Hödurr“ über des Frhrn. von Fürstenberg Fuchshengst Nickel! und des Hrn. V. May br. Stute Zenobia“.
Mannigfaltiges.
Die Kaserne des 2. Garde- U(anen Regiments in Moabit ist heute Vormittag von einem großen Brande heimgesucht worden. Das Regiment war in üblicher Weise zum Exerzieren nach dem Tempelbofer Feld abgerückt, sodaß nur Wache und Stallmannschaft sich in der Niefern befanden. Kurz vor 11 Uhr bemerkte man plötzlich verdächtigen Rauch, der dem Nordthurm des den zweiten und dritten (westlichen) Hof trennenden Stallgebäudes entstieß. In dem Thürmen lagerten Holzvorräthe, welche aus unbekannter Ursache in. Brand ge—⸗ rathen waren. Das Feuer war schon auf das Stallgebäude, welches für die 5. Escadron bestimmt ist, übergesprungen und hatte an den auf dem Boden lagernden Futtervorräthen reichste Nahrung gefunden. Als um 11 Uhr das Regiment mit klingendem Spiel, vom Exerzier⸗ platz heimkehrend, anrückte, wäljten sich bereits dichte Rauchwolken von der Kaserne her nach dem Hamburger Bahnhof zu. Sofort ver— stummte die Musik und schnell sprengte das Regiment der Kaserne zu. Im Nu war abgesessen und Alles stürzte dem gefährdeten Stall zu, um vor Allem die Pferde zu retten. Zum Glück befanden sich in dem lang⸗ gestreckten Stall nur etwa 50 Thiere, die überzähligen Offizierspferde und die kranken Thiere der Schwadron. Den vereinten Kräften gelang es, alle diese Thiere noch in Sichztheit zu bringen. Inzwischen war die Feuerwehr alarmirt und von allen Seiten rasselten die Lösch⸗ züge mit Geräthen und Mannschaften heran. Die Feuerwerkerschule unter ⸗ brach sofort den Unterricht und entsandte sämmtliche Soldaten zur Brand⸗ stelle. Die auf dem Exerzierplatz in der Kruppstraße übenden Soldaten des 2. Garde⸗Regiments rückten im Laufschritt heran. Das Feuer hatte sich während dieser Zeit immer mehr ausgebreitet und den gesammten Stallbau mit Einschluß des zunächst der Kaserne belegenen Thurmes ergriffen. Die Flammen waren so gewaltig, daß selbst die in, der Nähe stebenden frischgrünenden Bäume verkohlten. Die Feuerwehr, die mit Mannschaften aller fünf Compagnien zur Stelle war, eröffnete einen Massen⸗ angriff, der von Dampf. und Druckspritzen unterstützt wurde; die Soldaten halfen beim Pumpen der Druckspritzen und Leiten der Schläuche. Den vereinten Anstrengungen gelang es denn auch, ver · bältnißmäßig schnell dem Feuer Halt zu bieten; zwar wurde noch ein Theil des nördlichen Stallgebäudes vom dritten Hofe durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen, doch konnte man bier die Flammen abschneiden, ehe sie den ganzen Bau erfaßt hatten. Vom Stall der 5. Escadron war nicht mehr viel zu retten. Prasselnd stürzten an verschiedenen Stellen die Decken ein und imn er von Neuem schlug die belle Lobe empor. Der Telegraph hatte in zwischen die Kunde von dem Brande überall hin verbreitet und die Spitzen der betheiligten Militärbehörden, den kommandirenden General des Garde Corps, General, Freiherrn von Meerscheidt⸗ Hüllessem und den Kommandanten, General ⸗Lieutenant Grafen von Schlieffen, nach der Brandstelle geführt. In Vertretung des Polizei ⸗Präsidiums erschien der Ober ⸗Regierunge Rath Friedbeim. Seine Königliche Hobeit der Prinz Georg fubr gleichfalls zur Brand⸗ stelle um Erkundigungen über den Umfang des Feuers einzuziehen. Um 12 Uhr war die Hauptgluth erstickt.
Eine koloniale Sonder ⸗Aus stellung ist der. Post“ zufolge heute auf Veranlassung des Comités für die Krankenpflege in Ost⸗Afrika in den Parterretäumen des Hauses Dorotheenstraße 33/34
eröffnet worden. Diese Ausstellung, welche außer japanischen und chinesischen Kuriositäten eine umfangreiche ethnographische Sammlung aus unserer deutschostafrikanischen Kolonie umfaßt, ist eine Fundgrube fesselnden Studiums. Major von Wissmann, Emin Pascha und Dr. Peters stellten viele ihrer Lrophäen der Gesellschaft in Anbetracht des humanen Zweckeg unentgeltlich zur Verfügung. Man sieht dort das Schwert des Sklavenhändlers Buschiri, Schwert und Burnus von Bana Heri und andere historische Beutegegenstände. Auch die deutschen Trikoloren, welche den Karawanen von Wissmann's und Dr. Petert voranwehten, sind in der Ausstellung untergebracht. Die Ertrãge dieser ersten deutschafrikanischen Ausstellung sind zur Unterstützung für die in Ost⸗Afrika gegründete deutsche Krankenpflege bestimmt. Mit der Ausstellung ist eine Verloosung verbunden, welche den Ge⸗ winnern ethnographische Gegenstände bescheeren wird.
Landeshut, 22. Mai. Wie das „Landeshuter Stadtblatt“ berichtet, sind vom Kreisausschuß bereits Prämien für mehr als z00 getödtete Kreuzottern gezahlt worden.
Halle a. S. Der elektrische Betrieb der früber mit Pferdekraft betriehenen hiesigen Stadtbahn (Straßenbahn) hat schon bei den ersten Probefahrten sich als störend für den Betrieb derjenigen Telegraphen˖ und Fernsprechleitungen erwiesen, welche durch die Magdeburger! und Merseburgerstraße an hölzernen Stangen in fast gleichbleibendem Abstand von der blanken Starkstromleitung und in, derselben Richtung wie letztere verlaufen. Durch diese Leitungen welche vom Telegraphenamte aus an eisernen Gestängen über die Dächer geführt und nur streckenweise an hölzernen Stangen befestigt sind, wird auch der Betrieb in allen anderen Drähten beeinträchtigt, welche mit jenen streckenweise über denkHäusern binweg zusammengehen. Hierdurch wurden nicht nur die Leitungen der Stadt ⸗ Fernsprecheinxichtung in Halle, sondern auch die für den Fernverkehr bestimmten Leitungen und die mit letzteren in den entfernten Orten an denselben eisernen Gestängen angebrachten Stadt ⸗Fernsprechleitungen betroffen, sobald eine hiesige mit den Starkstromgeräuschen behaftete Leitung mit einer Fernleitung verbunden wurde. Nachdem in dieser Beziehung Seitens zablreicher Fernsprech⸗Theilnehmer mündliche und schriftliche Beschwerden laut geworden waren, wurde die Verlegung der am Meisten gestörten Leitungen von den hölzernen an eiserne, auf Häusern zu errichtende Gestänge, welche zunächst geboten erschien, am 1. Mai angeordnet. — Da es sich nur um einen Probe. betrieb handelte, wie dies auch in einem Schreiben der Polijeiver⸗ waltung zu Halle vom 5. Mai bestätigt wird, so wurde die Direktion der Stadtbabn unter dem 4. Mai unter Mittbeilung der Anordnung Betreffs der Verlegung der oben erwähnten Leitungen Seitens der Kaiserlichen Ober ⸗Postdirektion in Halle aufgefordert, den elektrischen Betrieb auf der Magdeburger und Merseburgerstraße während der Dienststunden des Fernsprech⸗Vermitte⸗ lungsamts (. Uhr Morgens bis 9Uhr Abende) bis zur Ausführung der Verlegung einzustellen. (Die gesperrt gedruckten Worte fehlen in den Zeitungsberichten, welche über diese Angelegenheit im Sinne einer Beschwerdeführung veröffentlicht wurden Die Einstellung des vor= erwähnten provisorischen elektrischen Betriebes der Stadtbahn lediglich bis nach erfolgter Verlegung der beeinflußten Leitungen mußte berlangt werden im Interesse des öffentlichen Fernsprech. und Telegraphendienstes Bebufs Abwendung empfindlicher Benach⸗ theiltgungen nicht nur der Theilnebmer an der örtlichen Stadt- Fernsprecheinrichtung, sondern auch des Verkebrs auf den in Betracht kommenden Fernleitungen nach anderen Orten. Es handelt sich hier⸗ nach lediglich um eine Maßnahme im Interesse des allgemeinen Verkehrs, welcher es nicht bedurft hätte, wenn von der Verwaltung der Stadtbahn die von ihr übernommene Verpflichtung zum Schutze der öffentlichen Verkebrsinteressen rechtjeitig erfüllt worden wäre. Der elektrische Betrieb der Stadtbahn ist seit dem 12. Mai auf der Merseburger—⸗ straße eingestellt.
Westerland, 25. Mai. Der Kreisausschuß hat laut Meldung des W. T. B.“ heute den Ankauf des Bades Seitens der Ge⸗ meinde Weslerland einstimmig angenommen. In der Leitung des Bades tritt dadurch keine Aenderung ein.
4 Hannover. Dle Verlegung stãdtischer Fabriken auf das Land schreitet immer weiter vor. Die Bevölkerung des Landkreises
annover nimmt in Folge dessen so schnell zu, daß z. B. nach der lbtrennung der vier größten Gemeinden, der Vororte Hannovers, der Kreis noch ebenso viel Einwohner jählt als vor zehn Jahren.
Rom. Die Pulver-Explosjion in Vigna Pia ist nach der von der eingesetzten Untersuchungskommission abgegebenen Erklä⸗ rung. wie die N. A. 3. erfährt, durch Selbstentzündung von Feuer⸗ id err een veranlaßt, ohne daß indeß eine andere Ursache ausge⸗
ossen ist.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
London, 26. Mai. Nach weiteren Meldungen des „Reuterschen Bureaus“ aus Shanghai über die Vor⸗ gänge in Nanking hätten europäische Frauen und Kinder die Stadt verlassen, die von der Methodistenmission geleitete Mädchenschule sei in Brand gesteckt und geplündert worden, auch andere Missionen seien von der Bevölkerung angegriffen worden, doch sei es gelungen, die Bevölkerung zu zerstreuen. Das englische Kriegsschiff „Porpoise“ sei nach Nanking abgegangen; chinesische Truppen seien ebenfalls dahin entsandt worden.
Paris, 26. Mai. (W. T. B.) Die Om nibus⸗ gesellschaft ließ auch heute früh eine Anzahl Wagen aus— fahren; die Mehrzahl derselben wurde jedoch gleich bei der Ausfahrt von den Strikenden angehalten und mußte nach den Depots zurückkehren, deren Zugänge durch mehrere Polizisten bewacht werben. Von den wenigen Wagen, denen die Ausfahrt ge⸗ lang, wurden zwei in der Rue Foubourg du Temple von den Striken⸗ den gestürmt und die Pferde abgeschirrt, während die Kutscher von den Anwohnern aus den Fenstern mit Wasser beschüttet und mit verschiedenen Gegenständen beworfen wurden. Als die Polizei⸗Agenten einschreiten wollten, entstand ein Auflauf, bei dem ein Polizist rücklings angegriffen wurde. Die Wagen kehrten schließlich nach dem Depot zurück. Zu ähnlichen Auftritten kam es an anderen Stellen der Stadt. Auch heute sind mehrere Verhaftungen vorgenommen worden. — Vor dem Depot der Omnibusgesellschaft auf dem Boulevard Bourdon kam es zu einem heftigen Zusammen stoß zwischen der Polizei und den Strikenden. Die Letzteren — etwa 500 Mann — griffen die die ausfahrenden Wagen escortirenden Polizeimannschaften an und schnitten die Zugriemen durch. Ein Wagen, den Polizei Agenten bestiegen hatten, wurde erstürmt. Es kam zu einem Handgemenge mit den Polizeibeamten, deren Anzahl sich als zu schwach erwies. Der Kutscher und der Conducteur wurden von der Menge ergriffen und blutig ge⸗ schlagen. Der Wagen wurde nach dem Depot zurückgebracht. Mehrere Tumultuanten sind verhaftet.
Mailand, 26. Mai. (W. T. B.) In Folge von Meinungsverschiedenheiten über die Finanzgebahrung zwischen der gemäßigten und der radikalen Partei der hiesigen Stadtverwaltung haben gestern der Büuͤrgermeister Graf Belinzaghi sowie sämmiliche Mitglieder des Magistrats ihre Entlassung gegeben.
Fiume, 26. Mai. (W. T. B) Die Zeitungsmeldungen über den Ausbruch des gelben Fiebers in Malta werden als durchaus unbegründet bezeichnet; der Gesundheits⸗ zustand in Malta ist ein ausgezeichneter.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
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Wetterbericht vom 26. Mai, Morgens 8 Uhr.
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25 5 8 2 * 233 2 Stationen. SB Wind. Wetter. GS 2. ö 333 ͤ 82 * ** Mullaghmore I58 NNW wolkig 8 Aberdeen. 756 ONO 2 wolkig 7 Kopenhagen. 755 ONO 2 Regen 9 Stockholm. 759 O b bedeckt 11 Haparanda . 765 SW 2 halh bed. 8 Petersburg. 762 O Ibalb bed. 14 Moskau ... 762 still halb bed. 19 Cork, Queens 1. Wagner. Anfang 7 Uhr. toon B 4 heiter . Schauspiel haus. Brest .... 757 WSW 3 bpedeckt elder.. .. 754 SSW A bedeckt 8 Wildenbruch. Anfang 7 Uhr. . 53 SSO 1 Regen ö —— amburg .. 755 WSW 3 bedeck!) 11
winemünde 754 NO 2 bedeckt) 10
Neufahrwasser 753 NO
Memel .. 755 SO z wolkenlos 19 . .. 759 SSW 3 halb bed. 8
ünster. .. 756 W 5 halb bed. 9 weñlt Karlsruhe. 758 SW 5 bedeckt 11 ö Wiesbaden. 758 W 2 wolkig 8 München.. 759 W 2 beiter 11 Chemnitz.. 758 W 2 Regen 7 der Frauen. Berlin. 15 W 5 bedeckt 14 Wien. 766 KB 5 wolkenlos 11 besitzer. Breslau 85 W 2 bedeckt 15 ö Ile d Aix JI560 NMS z bedeckt 10 vSüttenbefitzer. Niza ... . 757 ONO 1 heiter 15
L halb bed. 19
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) Nachts Regen. ) Gestern Nachm. Gewitter. ) Nachts Gewitter.
Uebersicht der Witterung.
der Nordsee südostwärts nach dem Schwarzen Meere, von Bagdad.
über der Nordsee und Galizien. In Deutschland dauert die trübe Witterung mit Regenfällen fast unverändert fort. Die Temperatur ist außer in den oͤstlichen Grenzgebieten erheblich gesunken, in Weft⸗
über demselben. An der deutschen Küste somie in loreng, Sohn. Süddeutschland fanden stellenweise Gewitter statt.
Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern .
(Rosine: Frl. Dietrich vom Hof ⸗Theater in Stutt⸗ gart, Graf von Almaviva: Hr. Anton Erl vom 7 Uhr. Hof ⸗Theater in Dresden, als Gaͤste) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 139. Vorstellung. Das Käthchen von Heilbronn, oder: Die Feuerprobe. Großes historisches Ritterschauspiel in 5 Aufjügen von
Regisseur Max Grube. Anfang? Ubr. Donnerstag: Opern haus. 134. Vorstellung. Lohen ⸗˖ grin. Romantiscke Oper in 3 Akten von Richard
9 HSerr. Schauspiel in? Vorgängen von Ernst von
2 Herzen. Anfang 77 Uhr. . 1 Donnerstag: Die Rinder der Excellenz. Freitag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Freitag: 38. Abonnements ⸗Vorstellung. Der
Tesstng Theater. Mittwoch: Derby. Donnerstag: Der Königslientenanut.
Der Probepfeil.
6 6 5 e. . ; 3 . mann. eginn 13. Juni: Cavalleria Rusti- Eine Zone niedrigsten Luftdrucks erstreckt sich von cama. 1 Bauernehre) Der Barbier
während der Luftdruck am Weißen Meere am an der Kasse des . . in 4. Akten von Leon Treptow.
höchsten ist. Flache barometrische Minima lagern Näheres an den Anschlagfäulen.
Wallner - Theater. Sonnabend: 1. Gastspiel deutschland liegt sie 5 Grad unter dem Märtel. don Helene Odilon und erstes Wiederaaftreten von
ertbs das fgen in Breslau s, in Memel um s Grad . Schauspiel ohne Worte in 3 Akten
von Michel Carrs Sohn. Musik von A. Wormser.
z . ; Vocher: Zum ersten Male: Das Modell. Lust—⸗ n. für besseres Wetter sind noch nicht vor spiel in 1 kt von G. Gobnit. texte tm 3. Akt von A. Schönfeld.
Mittwoch: Nauon.
140. Vorstellung. Der neue
Die Nachtwandlerin. schwarze Domino.
Sonnabend: Die Welt, in der man sich lang. Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten,
Abends bei brillanter elektrischer Beleuchtung . J —ͤ desselben. Anfang 5, der Vorstellung ? Uhr.
Berliner Theater. Mittwoch: Ein Freund G
Anfang 797 Ubr.
Zelle Alliance Theater.
Auftreten sämmtl. Spezialitäten.
Adolph Ernst- Theater.
Anfang 74 Ubr. Schluß der Saison: 2. Juni.
Zum ersten Male: Der ver—⸗ Thomas Theater. Alte
Steffen. Anfang 73 Uhr.
Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. 3 Akt F. Zell . Musik
ö. en von F. Zell un ich. Gense. usik von 3 ö baus. 133. Vorstellung. Der Barbier von Richard Genoͤe. von Nudoll Kneisel Sevilla. Komische Oper in 2 Abtheilungen von
Rossini. Dirigent: Kavpellmeister Weingartner. Auftreten von Gesangs⸗ und. Instrumentalkünftlern. n Anfang des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung Am Landes ⸗ Ausstellungs ⸗ Park (Lehrter Bahnhof).
Im prachtvollen Park: Große Militär⸗Concerte.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten as; 5 8 ö burg. Mittwoch; Zum 33. Male: Dr. Jojo. Heinrich vgn Kleist. In Sęene geüttzzt vom Ober. 8 in 3 gi von Albert Carrs. 8h
von Carl Lindau. Regie: Emil Lessing. Vorher erlobt: Frl. Clara Hertzog mit Hrn. Arnold zum 33 Male: Wer das Größere nicht ehrt, * . deren 2 ist das Kleinere nicht werth. Schwank in 1 Auf⸗ zug von Sigmund Schlesinger. Anfang 78 Uhr. Donnerstag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Rroll's Theater. Mittwoch: Die Hochzeit — . des Figaro. Zenutsches Theater. Mittwoch: Der Weg zum . Gastspiel der Fr. Marcella Sembrich.
Freitag: Gastspiel des Hrn. Anton Erl: Der
. ö: Mittwoch: Zum FPonnerstag: Zum ersten Male: Der Hütten! 10 Malc: Tricoche und Cacolet. Possè in 5 Aufzügen von Meilhac und Halsvv.
Im prachtvollen, gläntenden Sommergarten (vor- nehmstes und großartigstes Sommer ⸗Etablissement der Residen): Großes Militär ⸗Doppel ⸗ Concert. Brillante Illu ˖ mination des ganzen Garten ⸗Etablissements. Anfang Sonntag: Letzte Vorstellung in dieser Saison. des Concerts 6 Ubr. Anfang des Theaters 7 Ühr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Mittwoch: Zum
161. Male: Unsere Don Inans. Couplets von G.
Görß. Mußsik von F. Roth und Adolph Ferron. Berlin: Der Sommer ⸗ Garten ist geöffnet.
Jakobstraße 36
Mittwoch: Zum 52. Male: Der Millionenbaner. Volksstück in 4 Akten ven Max , . sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ usi
Vorher im Garten: Großes Concert.
Donnerstag: Zum ersten Male: Der Zigeuner. Operette in Genrebild in 1 Akt von Alois Berl. Hierauf zum 4. Male: Der liebe Onkel. Schwank in 4 Akten
rania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Geöff net von 12— 11 Uhr. Täglich Verstellung im . Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel.
Familien⸗Nachrichten.
Frhrn. von Eckardstein (Berlin — Leuenberg) — Frl. Magda von Zastrow mit Hrn Ritterguts⸗ pächter Hans Natorp (Zervelin— Steinrode y. — Frl. Katharina Dittmann mit Hrn. Kandidaten der Theologie Johannes Wintzer (Kammin i. P.— Reetz, Kr. Arnswalde). — Helene Freiin von Türcke mit Hrn. GenMejor z. D. von Borns dorff (Berlin = Kasselh.
Verebelicht: Hr. Berg ⸗Assessor Edmunad Kayser mit Frl. Anna Ahrendt (Neubrandenburg). — Hr. Lieut. Fritz von Wissmann mit Frl. Hennv von Schroeder (Goitberg).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. W. Frhr. von Richthofen (Diesdort bei Striegau). — Hrn. Hauptmann Kurt von Seydlitz (Saarbrücken).
Gestorben: Hr. Gen. d Kawellerie z. D. Frbr. Karl Hermann von Trotha (Darmstadt). — Hr. Lient. Walter von Kloeden (Fiel) , — He. Lieut. Gustazd von Somnitz (Hirschberg i Schl.). — Verw. Frau Bauinspektor Ottilie Fischer, geb. Splieth (Berlin). — Hr. Landrath a. D. Philipp Frhr., von Hilgers (Bonn). — Hr. Oberst Theodor von Berckefeldt (Hannover). — Verw. Frau Ida von Glasenapp, geb. Freiin Senfft von Pilsach (Dallenthin). — Frau Ida von Waldow, geb. von Brockhausen (Küstrin). — Hr. Geh. Sanitäts- Rath Dr. Paulin Ribbeck (Berlin).
Gesangeposie Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8SsW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen Beilage),
von G. lichen Anzeigers (Rcommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Wache vom 19. bis 23. Mai 1891.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 121.
Berlin, Dienstag, den 23. Mai
1891.
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Etatistik und Volkswirthschaft.
Getreidepreise.
Das Getreidegeschft war im Regierungs⸗Bezirk Koblenz im vergangenen Winter während der großen Kälteperiode sebr beschränkt, weil Zufuhren nicht herankommen konnten; doch deckte die vorjährige reiche Ernte den Bedarf. Als man erkannte, daß die Wintersaaten sehr bedeutend gelitten haben, machten sich große Preisbesserungen geltend, sodaß die Preise andauernd hoch find. Eine Folge der Höhe der Getreidepreise ist das Aufschlagen der Brotpreise.
Auch im Regierungsbezirk Aachen stehen die Getreidepreise hoch und hatten dementsprechend in den . Monaten einen recht leb⸗ haften Fruchtbandel zur Folge. Die Oel und Fruchtmüblen, sowie . k und Brennereien zeigten im Allgemeinen einen flotten
etrieb.
Bergbau.
In allen Zweigen des Bergbaues des Regierungsbezirks Aachen berrschte während des verflossenen Quartals ein reger Betrieb, und zwar nicht nur auf den Steinkohlengruben, welche den Nachfragen nach Koblen und Koks sowobl zu Hausbrandjwecken als ju indu— striellen Zwecken nur mit Mübe zu genügen im Stande waren, fon dern auch auf den Erzgruben, obwohl der für diese Gruben des Aacheners Regierungsbelirks besonders wichtige Bleipreis etwas zurückgegangen ist. Die Bergarbeiter hatten demnach überall lohnende Beschãͤftigung.
Zur Förderung des Wohles der Arbeiter
bat sich vor Kurzem ein den ganzen Regierungsbezirk Stade um- fassender Verein gebildet. Die Statuten, welche nach eingebenden Berathungen mit Vertrguensmännern aug sämmtlichen Kreifen des Regierungsbezirks festgestellt worden sind, bezeichnen als Zweck des Vereins: ‚Das Wohl der arbeitenden Klassen zu fördern und den Frieden derselben mit Kirche, Staat und Gesellschaft zu erhalten und zu befestigen. Der Jahresbeitrag für die Mitglieder dieses Vereins beträgt mindestens 3 66 Die Leitung des Vereins, welcher scinen Sitz in Stade hat, liegt einem engeren und dem Gesammtvorstande ob, welcher Letztere aus zwei Vereinsmitgliedern jedes Kreises des Regierungsbezirks besteht. Aeußerlich unabhängig von diesem Verein sollen Kreisvereine gebildet werden.
ö Zur Arbeiterbewegung. ;
Während der im deutschen Saarxreyvier leichtsinnig unternommene Aus stand ider Bergarbeiter infolge der festen Haltung der dortigen Direktion schon gestern, also wenige Tage nach dem Ausbruch, als vollständig beendigt an⸗ gesehen werden konnte und nur einzelne Arbeiter durch die Folgen des Ausstandes dauernden Nachtheil erleiden, indem zwei Bergleute wegen Aufreizung zum Ausstand verhaftet und dreizehn auf unbestimmte Zeit abgelegt sind, kann der bereits mehrere Wochen andauernde Ausstand der bel gischen Berg⸗ leute, welcher den Arbeitern einen unermeßlichen Schaden zugefügt hat und noch weiter zufügt, nicht zur völligen Ruhe kommen. Wenn auch nach Meldungen des Wolff schen Bureaus“ aus Lüttich und Mons vom gestrigen Tage der Ausstand in den dortigen Gruben vollständig bei⸗ gelegt bezw. die Lage soweit gebessert ist, daß die Beendigung der Arbeitseinstellung für heute erwartet wird, so sind doch nach einem Telegramm der Voss. 3.“ im Becken von Charleroi noch saͤmmtliche 25 600 Bergleute ausständig ge⸗ blieben. In Seraing sind nach einer Meldung des „D. B. H.“ 5090 Bergleute, welche gestrikt hatten, ent⸗ lassen; in Folge dessen weigern sich die Uebrigen, anzufahren.
Aus Bochum wird der N. Pr. Ztg. unter dem gestrigen Tage mitgetheilt: Die durch den letzten Strike arbeitslos gewordenen Bergleute faßten eine Resolution, in welcher die Königlichen Re⸗ . zu Düsseldorf und Arnsberg gebeten werden, ihren
influß dahin geltend zu machen, daß die gemaßregelten Bergleute wieder Arbeit erhalten. Die Noth unter ihnen ist groß. — Demfelben Blatt entnehmen wir die Nachricht, daß die Strafkammer in Effen gestern den Redaecteur der sozialistischen „Hagener Arbeiterzeitung“ Lusbrink zu sechs Monaten Gefängnß verurtheilt hat, weil er dem katholischen Pfarrer Vaester⸗Gelsenkirchen anlaͤßlich seiner Leichenrede für die in der Grube „Hibernia“ Verunglücklen Gottes⸗ läherung vorgeworfen hatte.
. Ueber die Forderungen der strikenden Heizer und Kohlen- zieher in Bremerhaven entnimmt die Wes. Ztg.“ einem Flug⸗ blatt folgende Auskunft: 1) Für Jeden das Recht, nach jeder Reife abzumustern, sofern er das will (bisher wurden die Leute immer auf sechs Monate angebeuert); 2 als Lohn für Oberheizer So, Heizer 80 und Kohlenzieher 70 Æ pro Monat; 3) achtstündige Arbeits⸗ zeit, für Ueberstunden 506. 3; ) Befeitigung deö Zwanges für das beim Norddeutschen Lloyd fahrende Personal, dessen Seemannskasse beizutreten; 5) Schaffung eines Schiedsgerichts, be= stebend aus Vertretern der Rheder und der Schiffsleute, welches Strei⸗ tigkeiten zwischen dem Kapitän und der Mäannschaft zu regeln hätte. Eine gestern Abend abgehaltene Versammlung der Strikenden stimmte diesen Forderungen zu. Wie fich die Birektlon des Rorddeutschen Lloyd dazu stellen wird, darüber liegt bis jetzt nichts Bestimmtes vor. In der Begründung dieser Forderung fagt das Flugblatt, es fei ein Unrecht, daß die Schiffs leute jederzeit entlassen werden könnten, selbst aber sechs Monate an das Schiff gebunden wären. Bezüglich der Lohn- forderung wird auf die Hamburger PacketfahrtAttiengefellschaft hin- gewiesen, die noch höher Gagen' bezahle. Der achtstündige Arbeitstag bestehe allerdings auf Ser, doch koͤnne der Maschinist den Tinzelnen arbeiten lasfen, so lange er wolle, und dem soll ein Riegel vorge⸗ schoben werden. Hei der Seemannskasse des Norddeutschen Llohd ingen alle Ansprüche verloren, sobald der Betreffende abmustere, des⸗ alb. wäre es . eine Seemannskasse zu gründen, bei welcher die Zugehörigkeit überall mögsich und nicht an eine bestimte Rhederei gebunden sei. Um einen Reservefonds zur Unterstützung der Ausständigen zu bilden, wird zum Ankauf von Marken aufge fordert, ltd der Verein der Heizer und Kohlensieher 16 505 Stück be—
Aut Wainz wird dem W. T. B.“ gemeldet: Der 21 Wochen RKuernde Strike der hiesigen Schreinergesellen ist jetzt zu Gunsten der Meister, welche auf der zehnstündigen Arbeitszeit be⸗ harrten, durch Nachgeben der Gefellen be?ndert.
Vie Agitat ane kommisfton der Schneider und Schneiderinnen Berl ins erläßt einen im Vorwärts“ veröffentlichten Aufruf an die Berliner Schneider und Schneiderinnen, durch welchen diese auf gefordert werden, die Londoner Kollegen, welche sich im Strike befänden, um bessere Arbeitzräume und Verkürzung der Arbeitszeit zu erringen, durch Fernbaltung des Zuzuges nach London zu unterftützen und vor Allem den an sie heranfretenden Verlockungen der Londoner Unternehmer selbst zu widerstehen.
Der Au sstand der Smnibusbediensteten fährt fort, die allerdings den Ausständigen wohigefinnte Bevölkerung der Hauptftadt eines ihrer Hauptverkehrgmittel zu berauben. Aus dem . VB. T. B. liegen darüber folgende Nachrichten vor: Sechsundzwanzig TItunizipai- räthe beriefen gestern Abend ihre Kollegen zu einer Vollbersammlung
des Muniz palrgths für morgen ein, um die Frage des Strikes der Omnibusbediensteten zu unterfuchen. Die possibiliftischen Mitglieder des. Munizipalraths haben ein Schreiben an den Seinepraäͤfekten gerichtet, in welchem sie ihn auffordern, unverzüglich von dem Betriebsmaterial und den Räumlichkeiten der Omnibuggesellschaft Besitz zu ergreifen. Polizeiagenten überwachen die De r m, um erforderlichen Falls die AÄrbeitslustigen gegen die Strikenden zu schützen Angesichts der Drohungen der Letzteren haben indessen die Kutscher, welche gestern Morgen auszufahren beabsichtigten, diese Absicht aufgegeben. Wegen Beschränkung der Arbeitsfreiheit bei dem Ausstande der Omnlbuzbediensteten wurden bisher etwa fünfzig Personen verhaftet. Zwei Kutscher, welche gestern Morgen die Ärbeit aufnehmen wollten, wurden von den Strikenden ( schwer ver letzt. Von 925 Wagen waren 300 ausgefahren. Der Verwaltungs⸗ rath der Gesellschaft ist überzeugt, daß, wenn keine Gewaltthäͤtigkeiten vorgekommen wären, die Gesellschaft mit Hülfe der überzähligen Än— een, den Dienst ohne Unterbrechung hätte fortführen können.
er Verwaltungsrath beschloß, das Bureau des Munizipalraths zu ersuchen, die Vermittlerrolle zwischen der Gesellschaft und den Strikenden zu übernehmen. Verschiedene Blätter eröffnen Sammel listen zu Gunsten der Strikenden. Jeder Droschkenkutscher zahit täglich 50 Cent. zur Unterstützung der Strekenden.
Aus New Jork wird der . A. C. mitgetheilt, daß trotz des Beschlusses der Konvention der Bergleute, welche am I9. Mai in Scottdale tagte, den Ausstand fortzufetzen, der Strike in jenem Distrikt zu Ende ist. Im Distrikt Greensburg sollten am 25. Mai 10 900 Leute die Arbeit wieder aufnehmen. Nach fünfstündiger Be⸗ rathung sprach die Jurv am 23. Mai den Kapitän Laur und die Dülfssheriffs frei, welche des Mordes angeklagt waren, indem sie bei den Strikeunruhen in Morewood am 2. April den Tod verschiedener Personen veranlaßt hätten.
Ein- und Ausfuhr von bezw. nach den Freihafengebieten Hamburg, Bremerhaven und Geestemünde fowie dem Zollausschluß Cuxhaven.
Am 15. Oktober 1883 sind bekanntlich Hamburg und Bremen sowie einige preußische und oldenburgische Gebietstheile dem deutschen Zollgebiet angeschlossen worden. Seitdem befinden sich außer den badischen Zollausschlüssen und dem Zollausschluß Cuxhaven nur noch das Freihafengebiet zu Hamburg sowie die Hafenanlagen zu Bremer havxen und Geestemünde mit den angrenzenden Petroleumlagerplätzen außerhalb der Zollgrenze. Im Nordwesten der Stadt Bremen am rechten Weserufer ist vom gleichen Tage an ein Freibezirk eingerichtet, welcher aber nicht als außerhalb der Zollgrenze belegen, fondern als ein im Zoll⸗ gebiet liegendes Freilager G. 107 des Vereinszollgesetzes) gilt. In gleicher Weise bildet der Hafen zu Brake ein Freigebiet (Freilager. Das Kaiser liche Statistische Amt bietet im zweiten Abschnitte des Bandes 48 (Neue Folge) der Statistik des Deutschen Reichs“ für das Jahr 1889 eine Spezialübersicht, in welcher die Einfuhr aus jenen neuen Freihafengebieten, sowie die Ausfuhr dorthin mit der Ein⸗ und Aus⸗ fuhr von bezw. nach dem Zollausschluß Cexhaven zusammengefaßt ist. Auch begreift diese Uebersicht in der Einfuhr diejenigen Waaren, welche in den früheren Zollausschlüssen an Elbe und Weser vor deren Anschluß an das Zollgebiet erzeugt, bergestellt oder bearbeitet, dann auf Zollniederlagen gebracht und im Jahre 1889 in den freien Ver⸗ kehr gesetzt wurden.
Inegesammt beziffert sich die Einfuhr aus den neuen Freihafen gebieten u. s. w. und die Ausfuhr nach denselben im Jahre 1889 der Menge nach auf 2382 440 bezw. 817 915 t und dem Werthe nach auf 52,5 Mill. bezw. 165 Mill. Mark. Dies macht in Prozenten der Gesammteinfuhr in den freien Verkehr des Zollgebiets und der Ge—⸗ sammtausfuhr aus demselben im Jahre 18885 der Menge nach 1,1 o bezw. 4,5 0 und dem Werthe nach 1,3 G bezw. 3,2 Co. Dagegen beliefen sich die Einfuhren aus den früheren Zollausschlüssen an der Elbe und Weser und die Ausfuhren nach denselben in den Jahren 1880 - 88 auf folgende Mengen und Werthe:
1 Einfuhr. Menge in Werth in Jahre Tonnen zu Prozenten der Mill. Prozenten der 1000 kg Gesammteinfuhr 0 ö Gesammteinfuhr
1880 .. . 1615768 11,4 501, 17,6 1881 ... 2043 349 13,8 584,4 19,5 1882 ... 1900758 12,4 557, 1 17,6 1883 ... 1969 640 12,1 558,8 17, 0/ 1884 ... 2092 236 11,8 560,3 17,1 1885 . .. 2116479 11,8 507,3 17,0 1886 ... 2037 051 12,0/ 521,6 17,7 1887 ... 2185541 11,R3 552,0 17.3 1888 ... 2108998 9, 6 555,2 16,2 2) Ausfuhr. 1880 ... 2596 214 15,8 661,3 22,4 1881 ... 2521 637 15, 634,5 20,9 1882 ... 2484 863 14,4 687,3 15 1883 ... 2686 439 14,0 740, 2272 1884 ... 2692026 14,1 789,4 24, 1885 ... 2867 328 15,2 704,1 24,2 1886 ... 3117 809 16,5 769,7 26,2 1887 ... 3333 415 17, 838,0 26,3
1888. 3217 303 15,5 808, 1 24,
Die Statistik weist daher im Jahre 1889 in der Einfuhr von den neuen Freihafengebieten u. s. w. und in der Ausfuhr nach den selben erheblich niedrigere Zahlen auf, als in den Jahren 1880 — 88 in der Ein⸗ und Ausfuhr von bezw. nach den früheren n , . an Elbe und Weser. Insbesondere beträgt der Ausfall im Vergleich zum Jahre 1887, welches durch den Zollanschluß noch nicht berührt war, bei der Ein und Ausfuhr der Menge nach 1903104 bezw. 2515 500 t und dem Werthe nach 499,4 Mill. bezw. 733 Mill. Mark, das sind der Menge nach 87,1 bezw. 75,5 , dem Werthe nach 90,5 bezw. 87,5 o,G0 der Mengen und Werthe von 1387. Diese Ausfälle finden zum Theil ibre Erklärung in einer durch den Zoll anschluß bewirkten Verschiebung der Angaben über die Herkunft und Bestimmung der Waaren; zum Theil sind sie aber auch dadurch hervorgerufen, daß Gegenstände, welche in den früheren Zollausschlüssen selbst erzeugt oder hergestellt und in das Zollgebiet eingeführt., oder welche früher nach diesen Zollauschlüfsen zum Verbrauch oder zur Verarbeitung daselbst oder zur Verproviantirung inländischer See⸗ schiffe in den dortigen Häfen ausgeführt wurden, seit dem Zollanschluß in der Waarenverkehrsstatistik nicht mebr erscheinen. . Die in der obengenannten Spezialübersicht des Kaiserlichen Statistischen Amts aufgenommenen Einfuhren aus dem Zollausschluß Cuxhaven und aus den r, , , Bremerhaven und Geeste⸗ münde, sowie die Ausfuhren dahin sind von geringer Bedeutung. Auch von denjenigen Waaren, welche aus den früheren Zollausschlüssen an Elbe und Weser vor deren Anschluß an das Zollgebiet auf Zoll⸗ niederlagen eingingen und von da im Jahre 1889 in den freien Ver— kehr gelangten, sind — mit Ausnahme von geschältem Reis — ver—⸗ hältnißmäßig nur geringe Mengen in jene Spezialübersicht aufge⸗ nommen. Die Angaben der letzteren begehen sich daher im Wesent⸗ lichen auf die Ein- und Ausfuhr von bezw. nach dem neuen Frei⸗ hafengebiet Hamburg.
Die Einfuhr aus diesem Gebiet bestebt zum nicht geringen Theil aus Waaren, welche in den daselbst befindlichen zahlreichen gewerb⸗
lichen Betrieben erzeugt, hergestelt oder bearbeitet werden. Ins⸗ besondere kommen dabei Ammonjakwaffer, Guano und Suyperphosphat, verschiedene chemische Fabrikate, wie z. B. Wasserglas, Schwefel sãure, ferner pharmazeutische Präparate, edle und unedle Metalle, Rückstände von der Bearbeitung derselben, Margarine, Spirituofen, gefchälter Reis und Reisabfälle, Thran. Oel und Oelrückstände, Koks, Steinkohlentheer und Mineral⸗Schmierzle Tin Betracht. Ein anderer nicht unerheblicher Theil der Einfuhr . auch der Aus⸗ fuhr) besteht aus ihrer Beschaffenheit nach zollfreien Waaren zoll⸗ inländischer Herkunft oder zollinländischen Ursprungs. Diese Aus⸗ und Einfuhr hat sich daraus entwickelt, daß nicht nur die Liegeplätze für die Oberländer Schleppschiffe und Kähne ü. s. w., fondern auch die Sammelschuppen fuͤr den Eisenbahnverkehr zum großen Theil im Freibafengebiet liegen. Die Hamburgischen Versender finden es in Folge dieser Einrichtungen wider Erwarten bequemer und vortbeil⸗ hafter, die aus dem freien Verkehr von Hamburg (Zollgebiet) land—⸗ oder flußwärts nach anderen Orten des Zollgebiers oder auch nach fremden Lãndern zu versendenden Waaren zunächst in das Freihafengebiet auszuführen und von dort aus weiter zu senden, anstatt dieselben ohne Berührung des Freihafengebiets den im Zollgebiet liegenden Hamburgischen Bahnböfen oder Kais zuzu= führen. Eine Kontrole dieser Sendungen findet bei deren Durchgang durch das Freihafengebiet im Zoll. oder statistischen Interesfe nicht statt. Der übrige Tbeil der Einfuhr aus dem Freihafengebiet Ham⸗ burg ist fremder Herkunft und mit der Provenienz Freihafengebiet 6. deshalb deklarirt und nachgewiesen, weil die betreffenden
aaren im letzteren gelagert hatten. Was die Ausfuhr nach dem ,, ,. Ham burg betrifft, so ergiebt sich aus den vorstehenden
usführungen über die Einfuhr von selbst, aus welcher Kategorie von Waaren dieselbe besteht.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Stand der Saaten.
Aus dem Regierungsbezirk Hannover wird berichtet: Der außer ordentlich strenge Winter, insbefondere aber die ungünstige Witterung des März, der viele starke Nachtfröste bei verhälnißmäßig hoher Tages⸗ temperatur brachte, bat unermeßlichen Schaden an den Winterfaaten angerichtet. Weizen sowohl als Roggen hat überall zur Hälfte bis Dreiviertel und darüber umgepflügt werden muͤssen. Die Geest hat weniger Verluste zu verzeichnen als die Marsch. Auch der Klee hat stark gelitten. Die Frühjahrsbestellung hat sich durch die naßkalte Wit terung übermäßig hinausgezögert. Die Landwirthe knüpfen daran vielfach Sorgen für die Ernte. Günstiges Wetter im Früh⸗ ling und Sommer kann jedoch hieran noch vieles ändern. Die Strohertrãge werden allerdings erheblich niedriger sein als sonst, da die Felder zumeist mit Sommergetreide haben bestellt werden müssen. Dagegen versprechen die Marschwiesen bei einem günstigen Frühjahr einen guten Ertrag zu liefern, da sich bei dem Hochwaffer in einer Menge, wie es seit Jahren nicht bemerkt ift, Schlick ab. gelagert hat.
Wie aus dem Regierungsbezirk Stade berichtet wird, hat die während des anhaltenden Frostes vorhandene Schneedecke die Winter— saaten soweit geschützt, daß der Roggen im Allgemeinen gut durch den Winter gekommen ist, wenngleich derselbe später beim Beginn der Vegetation durch Nachtfröste etwas gelitten hat. In 'den Marschen baben dagegen der Raps — namentlich der besonders stark ein⸗ gegrünte — und ebenso die feineren — englischen — Weizensorten stark gelitten, sie mußten zu einem nicht unerbeblichen Theil umgepfluügt werden. Ein Gleiches gilt von dem im Vorjahre gesäeten Klee. Mäusefraß zeigt sich nur an vereinzelten Stellen. Mit der Bestellung hat zufolge der viel⸗ fachen Nachtfröste und der lange im Acker zurückgehaltenen Feuchtigkeit erst verhältnißmäßig spät begonnen werden können. Durch den anhaltenden Frost wurden auch die Meliorationsarbeiten, welche sonst in den Wintermonaten vorgenommen werden — namentlich das Graben und Aufbringen von Kuhlerde in den Marschen —, stark beeinträchtigt. Das Vieh hat bei den vorhandenen reichen Futter und Strohvorräthen den Winter gut üäberstanden; ein Austreiben desselben bat zufolge der spät angefangenen Vegetation erst vereinzelt in Aussicht genommen werden können. Die Preise sowobl für die Feldfrüchte wie für das Vieh sind befriedigend ge⸗ wesen und baben sich in der bisherigen Höhe gehalten.
Saatenstand in Ungarn.
In Folge des längst ersehnten ausgiebigen guten Regens, der am 17. und 18. im ganzen Lande eingetreten ist, entwickelten sich, wie aus Budapest berichtet wird, die Saaten, überhaupt der Frühjahrs anbau, günstig. Auch Herbstweizen besserte sich, desgleichen Gerste; Roggen aber wird sich, da derselbe schon abgeolllht ift, nur in Betreff des Korns entwickeln. Auch der Weizen ist an mehreren Orten in der Entwickelung sehr zurückgeblieben. Derselbe ist schütter und voll Unkraut, an manchen Orten von gelblicher . und überhaupt schwach. Derzeit wird ein Drittel des
erbstweizens als schwach bezeichnet. Da aber der letzte Regen denselben gut aufgefrischt hat, ist zu hoffen, daß der Stand desselben ein mittelmäßiger werden wird. Am Besten, aber durchschnittlich blos mittelmäßig, steht der Weizen am rechten Ufer der Donau, am linken Ufer der Theiß und an der Theiß= Maros⸗Ecke. Anderweitig ist derselbe schwach mittel. Durchschnittlich stehen im ganzen Lande von dem eingesäeten Gebiete, das 5 200906 Katastraljoch beträgt, 349 0G unter mittel, 61,564 ί mittel und nur 27 *o über mittel. — Roggen hat sich auch in Folge des ein etretenen guten Regens nicht geändert, ist sehr mangelhaft, klein und 6 Die Ernte ⸗Aussichten sind zwar stellenweise befriedigend, im Ganzen genommen aber ungünstig. Am linken Ufer der Theiß und in den siebenbürgischen Komitaten ist derselbe schwach mittel und mittel, anderweitig um Vieles schwächer als mittel. Durch⸗ schnittlich stehen im ganzen Lande von, dem eingesaͤeten Gebiete (C2 180 00 Katastralloch 74 30 0 unter mittel, 24,94 Co mittel und O7 Go besser als mittel, Herbstgerste steht verschie den. Frühiahrsgerste ist zumeist gut mittel, hat wieder grüne Farbe bekommen, ist ziemlich kräftig und entwickelt sich schön. Am Besten, besser als mittel, steht dieselbe am rechten Ufer der Donau, in der Theiß Donau ⸗Mitte, an beiden Ufern der Theiß und stellenweise am linken Ufer der Donau und an der Theiß-⸗Maros. Ecke. Mittel steht dieselbe in den Siebenbürger Komitaten. Vom ganzen eingesäeten Gebiete stehen 59 unter mittel, 73,7 M mittel, 2l,9oo, besser als mittel,. Auch die Hafersaaten stehen in Folge des Regens günstig und können beinahe ausnahmslos als mittel und besser als mittel bezeichnet werden. Am Besten stehen die Saaten am rechten Ufer der Donau, an der Maros ⸗Theiß Ecke und am linken Ufer der Theiß; mittel am rechten Ufer der Theiß, in den Siebenbürger Komitaten und theilweise auch am linken Ufer der Donau. Vom eingesäeten Gebiet (1760 0056 Katastraljoch) wurden 7 Yo als unter mittel, 76,4 υ als mittel und 16,5 υίôõ als über mittel bezeichnet. Die Rapssaaten steben im Ganzen genommen ungünstig und werden bloß in einem Theil des techten Ufers der Donau eine mittelmäßige Ernte bieten. Das Be—= hacken des frühreifenden Mais ist im Zuge. Derselbe steht ziemlich gut, auch der spätreifende geht schzjn auf. Dasselbe kann von den Hülsenfrüchten und Gartenpflanzen gesagt werden.
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