1891 / 131 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der k nach Baltimore bestimmt, hat am 5. Juni, 2 Uhr Nachmittags, Dover passirt. * ;

Hamburg, 5. Juni. (W. T. B.) ee rh ,,,, kanische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Post⸗ dampfer , , ö. n. 4 Uhr Morgens, von Hamburg

New⸗PVork eingetroffen. . n,, 3. 4. Hamburg ⸗Amerikanische Packet⸗ fahrt ⸗Attiengesellschaft. Der Schnelldampfer Aug u sta Viktoria“ ist, von New Jork kommend, heute früh 2 Uhr auf e be eingetroffen. . ö , . (W. T. B). Der Cast le Dampfer Dunrobin Castle, ist gestern auf der Heimrelse von Capetown abgegangen. Der Castle ˖ Dampfer ‚Rotlin Castle“ ist heute auf der Augreise von Dartmouth abgegangen. Der Union Dampfer German ' ist beute auf der Auzreise von Southampton

abgegangen. Theater und Musik.

ietro Mascagni' ß neueste Oper „Freund Fritz? nach Erkmann⸗ gbat! n wird im Herbst dieses Jahres (voraussichtlich im Nopember) im Königlichen Opernhause zur Aufführung gelangen. wischen dem Mailänder Verleger. Sonzogno. und der General- tendantur der Königlichen Schauspiele ist soeben ein Vertrag abgeschlossen worden, welcher der Königlichen Oper das Erstaufführungsrecht in deutscher Sprache vor allen anderen Bühnen sichert. Der Komponist befindet sich gegenwärtig in Livorno, mit der Instrumentation dieser neuesten Partitur beschãftigt, deren Fertigstellung Ende Juli d. J. bestimmt zu erwarten ist. Magcagni trifft zu den letzten Proben mit seinem Verleger Sonzogno in Berlin ein. Bezüglich der deutschen Uebersetzung hat Hr. Sonjogno dem General Intendanten Grafen Hochberg bereit ˖ willigst das Recht eingeräumt, nach eigenem Ermessen dafür Sorge zu tragen. In der Vorstellung der Walküre am Montag sind die Damen Sucher, Pierson, Staudigl, die Hrrn. Svlva, Krolop und Mödlinger beschästigt. Am Dienstag geht Carmen‘ mit Frl. Rot hauser in der Titelpartie in Scene. . J

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 7. bis 13. Juni lautet: Sonntag: ‚Das Rheingold“. Nentag r Die Walkürer'. Dienstag: Carmen“. Mittwoch: ‚Die Jüdin“. Donnerstag: „Lohengrin. Freitag: Der Troubadour (Ajucena: Frl. Nagel, als Gast). Sonnabend: . Götterdämmerung‘. ]

Für das Schauspiel: Sonntag: Die Kronprätendenten.. Montag: Der neue Herr‘. Dienstag: „Das Käthchen von Hell— bronn'. Mittwoch: Die Kronprätendenten . Donnerstag: ‚Die Anna ⸗Lise. Freitag: ‚Die Kronprätendenten . Sonnabend: „Der neue Herr. ; .

ö Deutschen Theater findet am Donnerstag eine Wieder aufnahme des Lustspiels. Der Attache. von Heniy Meilhae in neuer Einstudirung und theilweise neuer Besetzung statt. Morgen wird „Die Haubenlerche' und am Montag „Die Kinder der Excellenz‘ ge= geben. Der weitere Spielplan der neuen Woche ist folgendermaßen festgestellt: Dienstag, Das alte Lied; Mittwoch, Vas Winter märchen‘; Freitag, „Die Welt, in der man sich langweilt“; Sonn⸗ abend, Romeo und Julia“. ; J

Der Wochenspielplan des Berliner Theaters weist für morgen, Sonntag, Dienstag und Donnerstag Wiederholungen des Hüttenbesitzer', für Montag und Freitag (40. Abonnements Vor⸗ stellung) solche hon König Richard Il, mit Friedrich Mitterwurzer in der Litelrolle auf, der auch in dem für Mittwoch auf dem Spiel- plan stehenden Lustspiel Die Journalistenꝰ mitwirkt. Morgen Nach⸗ mittag geht „Othello“ in Scene. .

Fr. Marcella Sembrich singt am Dienstag zum ersten Male rährend ihres diesjährigen Gastspiel Cyklug am Kroll'schen Theater die Rosine im „Barbier von Sevilla“, während die nächste Aufführung von ‚Lakme“ mit der Künstlerin in der Titel partie und Hrn. Birrenkoven als Gerald am Freitag stattfinden wird. Morgen geht, wie bereits bekannt gemacht, Das Glöckchen des Eremiten' von Maillard zum ersten Male in Scene, und am Montag wird Lortzing's Oper ‚Der Waffenschmied“ wiederholt.

Mannigfaltiges.

Die auf 290 16 jährlich erhöhte Hunde steuer soll, wie die

„N. A. Ztg. erfährt, nach dem gestern gefaßten Beschluß des Ma—⸗ istrats erst vom 1. April 1892 zur Erhebung gelangen. Der

Lil zer r eff t Geheime Regierungs Rath Duncker hat an den Ober ⸗Bürgermeister Dr. von Forckenbeck ein Schreiben gerichtet in welchem er die Anzeige macht, daß er sein städtisches Amt zum 1. Ok- tober d. J. niederlege. Der Magistrat hat dem Beschluß der

emuth binsicdtlich Beschaffung von gesunden und billigen Woh⸗ . e r 2c. niedergesetzten Subkommission seine

ustimmung ertheilt. Der Beschluß drückt die Bereitwillig⸗ 5j auf, zur Förderung dieser gemeinnützigen Bestrebungen auf dag Ersuchen der Stadtverordneten⸗Versammlung einzugehen, mit ihr in gemischter Deputation über den genannten Antrag unter Beschränkung auf das Gebiet des öffentlichen Rechts, insbesondere auf das Gebiet der Baupolizel⸗Ordnung, des Bebauungeplancg und der orts⸗ statutarischen Bestimmungen über die Straßenbaulast in Berathung zu treten. Das Polizei⸗Präsidium hat den Magistrat ersucht, eine schleunige Regulirung des Lützowplatzes oder mindestens seine Aufräumung vornehmen zu lassen. Seitens des Eisen bahn Betriebsamtz Stadt ˖ und Ringrahn ist der städtischen Baudeputation der landespolizeilich festgestellte Plan zur Erweiterung des Bahnhofs Moanbit, ingbesondere wegen der Ueberführung der Beusselstraße über die Ringbahn, vorgelegt worden Unter theilweiser Benutzung des Bürger / steiges der Beuffelstraße als Fahrdamm, soll der Verkebr zunäͤchst auf die Straßenfläche übergeleifet und hierauf die östliche Hälfte des Bauwerkes fertig gestellt werden. Temnach wird der Verkehr über die östliche Straßenhälfte geleitet und der westliche Theil des Bau⸗ werkes ausgeführt, sodaß es der Herstellung einer Hülfsbrücke nicht bedarf. Nach Eingang der Genehmigung der städtischen Baudeputation soll sofort mit dem Bau der Brücke begonnen werden. Der Personen · bahnhof Moabit wird hart an die Beusselstraße verlegt, während ein zweiter Bahnhof in der Verlaͤngerten Stromstraße, jetzigen Putlitz straße, angklegt werden soll.

Der Verein der Berliner Volksküchen von 1866 feiert beute sein 23 jähriges Bestehen. Bereits in früher Morgenstunde er⸗ schien das Personal aller Volksküchen in der Wohnung der Vor—⸗ siJßenden, Fr. Lina Morgenstern, um als Jubelgabe eine kostbare Stutzuhr mit einer Adresse zu überreichen. In den Vormittagsstunden liefen viele Hunderte von Glückwunschtelegrammen ein, darunter auch solche aus Finnland und Oesterreich. Um 11 Uhr begann in dem festlich geschmückten Bürgersaale des Rathhauses der Festakt, dem u. A. der braunschweigische Gesandte Freiherr von Cramm, sowie Stadtrath Schreiner und Stadtverordneter Lucge als Vertreter der Stadt Berlin beiwohnten. Der Letteverein sandte eine Abordnung mit kostbarer Blumenspende, ebenso der Verein Frauenwohl. Durch Abordnungen waren ferner vertreten der Berliner Froͤbelverein, der Verein zur Speisung armer Kinder und Nothleidender, der Hausfrauenverein, der vaterländische Frauenverein zu Lübeck, der Chemnitzer Verein gegen Verfälschung der Lebensmittel, welcher der Fr. Morgenstern das Diplom der Ehrenmitgliedschaft überbrachte. Auch die Volksküchenvereine von Magdeburg, Frankfurt a. M, Stuttgart, Stettin, Wien u A. hatten des Ehrentages gedacht. Für das hiesige Augusta⸗Hospital erschien Geheimer Ober · Regierunge⸗ Rath Spinola. Der Henneberg'sche Männerchor eröffnete die Feler mit Beethoven's Hymne: „Die Himmel rühmen‘. Alsdann nahm der Vorsitzende des Central vorstandes, Rechtsanwalt Dr. Jacobi das Wort zu einer begrüßenden Ansprache. Die Festrede hiest Prediger Richter Mariendorf, in dessen Pfarrhaus der erste Gedanke zur Be⸗ gründung des Vereins entstanden. Im Namen der Stadt und sodann auch für die Volksspeisungsanstalten brachte Stadtrath Schreiner Glückwünsche dar. Der Fr. Lina Morgenstern wurde von befreun deten Frauen Berlins und anderer Städte mit einer kunst⸗ vollen Adresse eine erhebliche Summe zur freien Verfügung gestellt. Der Vorstand und die Küchenvorstãnde drückten dem Ehepaar Morgenstern ihren Dank in einer schönen Adresse aus. Auch die erschienenen Abordnungen sprachen dem Werk und seinen Leitern herzliche Glückwünsche aus. Fünfunddreißig Damen, welche seit Jahren im Vorstande und den Kuͤchenvorständen thätig, gewesen, erhielten silberne Ehrenzeichen. Ein Dankes. und Schlußwort der Fr. Morgenstern sowie der Gesang Ehre seit Gott in der Höhe“ schlossen den err. An die Anwesenden kam die von Fr. Morgenstern verfaßte Festschrift zur Vertheilung. Heute Nach⸗ mittag findet ein Festessen im Zoologischen Garten statt, morgen werden die biesigen Volksküchen besucht, am Montag wird für das , . Dienstpersonal ein Gartenfest in Schmargendorf ver⸗ anstaltet.

Von der Verwaltungs ⸗Kommission des Schießplatzes zu Teg el ergeht folgende Warnung: .Der Schießplatz wird entgegen dem polizeilichen Verbot häufig von Personen unhefugterweise betreten. Da auf genanntem Platze fast zu jeder Jahres, bez. Tages zeit Schieß⸗ übungen der Infanterie, Kavallerie und Artillerie stattfinden, so kann die Nichtbeachtung obigen Verbotes reben der angedrohten Strafe für die Betreffenden schwere Gefahren für Leben und Gesundheit nach sich ziehen. Es wird daher im eigenen Interesse des Publikums dringend

d nördli der Berlin Tegeler Chaufsee hin dur einen Sicher ie ur . 3 dem Berlin · Spandauer S erer zu durch einen Sicherheits graben nebst Drahtzaun bezeichnet.

Die Ortsgruppe Berlin des Allgemeinen Deutschen Ver⸗ bandes hält irh, ae den 10. Juni, Abends 85 Uhr, im Vereing⸗ hause, Wilhelmstr. 118, eine Verfammlung ab, in welcher der Abge⸗ ordnete von Kardorff einen Vortrag über Ziele und Bestrebungen des Allgemeinen Deutschen Verbandes halten wird.

Im „Nordland Panorama“, Wilhelmstr. 10, beträgt der Eintrittspreis morgen, Sonntag, nur 30 8 für alle Ausstellunger

Wiederum hat der Thierbestand unseres Zoologischen Garten durch zwei intereffante Geburten größerer Sängethiere einen willkommenen Zuwachs erfahren, nämlich durch ein Kalb bei den Kerahaus, jenen mit langen, säbelförmigen Hörnern versehenen Büffeln Südost⸗Asiens, welche meistentheils als Hausthlere und nur stellenweise in wirklicher Freibeit lebend angetroffen werden, und durch ein Füllen, das die in den Steppen Mittel ⸗Asiens heimische Dschiggetai oder Halb ⸗Eselstute geworfen hat.

London, 5. Juni. In der heutigen Sitzung des Gerichtshofes wurde in dem Prozeß Gordon Cum ming das Verhör der Zeugen geschlossen und begann Sir Charles Russel darauf da Plaidover für den Angeklagten.

aris, 5. Juni. Heute Mittag fand, wie W. T. B. be—⸗ nit die Einweihung der Sacrs-Coeur-Kirche auf dem Montmartre durch den Erzbischof Richard unter. Afsistenz fast sämmtlicher französischer Kirchenfürsten statt. Zahlreiche Mitglieder des Adels, viele konservative Abgeordnete und Mitglieder des diplomatischen Corps, sowie eine große Volksmenge wohnten der Feierlichkeit bei.

Brüssel, 5. Juni. Ter Afrikareisende Oscar Borchert hielt, nach einer Meldung Tes W. T. B.“, heute in der hiesigen Kolonialgesellschaft einen Vortrag über seine künftige Expedirion nach dem Victoria ·Nyanza.

era, 6. Juni. Nach telegraphischer Meldung des W. T. B.“ habe Räuber von Tscherkeßköiden Maschinisten Freu diger mit Briefen nach Kirkilisse geschickt, um Vorschläge wegen der Auszablung des Lösegeldes zu überbringen. Die Räuber verlangen, daß die Auslösung der Gefangenen morgen durch Vermit telung Freudiger's vorgenommen werde. Die Gefangenen sind gesund. Seitens der tuͤrtischen Regierung sind wiederholt die strengsten Be⸗ fehle ertheilt worden, keine Truppenbewegungen vorzunehmen.

(E). Christia nia, 3. Juni. Der Robbenfängerdampfer Pa tria ! ist beute als erster mit voller Ladung aus dem Polar- meere nach Tönsberg zurückgekehrt. Das Schiff hat 7300 Robben und 22 Bottlenosen erbeutet. Das Wetter während der ganzen Reise sehr stürmisch gewesen.

ist im Polarmeere

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Paderborn, 6. Juni. (W. T. B.) Die vom Dom⸗ kapitel aufgestellte Liste für die Bischofswahlzist von der Regierung zurückgekommen. Heute findet eine Sitzung des Kapitels statt. . .

London, 6. Juni. (W. T. B.) Während der in ver⸗ gangener Nacht abgehaltenen Versammlung der Bediensteten der Omnibusgesellschaften wurde ein Telegramm des Sekretärs der London General Omnibus Company / verlesen, welches die Vertagung des Ausstandes bis Montag forderte. Die Forderung wurde abgelehnt, es sei denn, daß eine , ,. herbeigeführt werde, Von heute Mitternacht ab wird der Ausstand voraussichtlich beginnen.

Santiago, 4. Juni. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht ist hier ein ungeheures Feu er ausgebrochen, welches die deutsche Gesandtschaft beschädigte. Die englische Gesandtschaft ist total abgebrannt; der englische Gesandte und Gemahlin retteten nur das nackte Leben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 6. Juni,

zur Vorberathung des Antrages des Stadtverordnelen Wohl“ ! vor dem Ueberschreiten der Schießplatzgrenjen gewarnt. Diese Grenzen —— —— ang des Concerts 69 Uhr, der Vorstellung Adolph Ern - Theater. Sonntag: Ensemble· r

Morgens 8 Uhr.

baus.

Stationen. Anfang 7 Uhr.

Temperatur in oO Celsius

bo C. = 40 R

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Millim

Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.

,. ö etersburg. Cork,. Queeng⸗

Anfang 7 Uhr Montag:

7 Uh

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Oper in ( Alt

Hamburg.. Swinemünde Neufahrwasser

h. . ünster. .. Karlsruhe.. Wiesbaden. München. Chemnitz.. Berlin.... Wien

Breslau.. le d' Aix. . T5 n . ng en,, wma

) Nachts Reif.

Uebersicht der Witterung.

Der Luftdruck ist auf dem ganzen Gebiete gleich⸗ ö. vertheilt. Im Höchsten ist er nördlich von Schottland und über dem östlichen Deutschland; am Niedrigsten über dem Bigcayabusen. Das Wetter ist in. Deutschland ruhig, vielfach beiter und meißt wärmer; im Binnenlande ist vielfach Regen gefallen. Kassel, Paris und Pest hatten Gewitter. In Rord⸗ deutschland liegt die Temperatur noch 1 bis 6 Grad unter dem Mittelwerthe; in den nordöstlichen Ge⸗ bietstheilen fanden Nachtfröste statt.

Deutsche Seewarte.

lerche.

766 heiter

woll ig halb bed. halb bed.

Othello.

Sohn.

Theater⸗Anzeigen.

2 f—— ANöänigliche Schauspiele. h 143. Vorstellung. Richard Wagner. Dirigent: Kapellmeister Sucher.

Schauspiel haus. prätendenten. Historisches Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von H. Ibsen, deutsch von Adolf Strodtmann. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Max Grube.

Dpernhaus. 144. Vorstellung. Die Walküre in 3 Akten von R.

r. Schauspielbaus. 151. Vorstellung. Der nene Herr. Schauspiel in? Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr. Dienstag: Qpernhaus. 145. Vorstellung. Carmen. en von Georges Bizet. Text von ent Meilhac und Ludovic Halsvy, nach einer velle des Prosper Mörimse. Taglioni. Anfang 7 Uhr. ö chauspielhaus. 152. Vorstellung. Das Käthchen von Heilbronn, oder: Die Feuerprobe. Großes Nemel R historisches Ritterschauspsei in 3 Auf zen von Heinrich von Kleist. Anfang 7 Uhr.

Beutsches Theater. Sonntag: Die Hauben⸗ Anfang 73 Uhr.

ontag: Die Kinder der Excellenz. Dienstag: Das alte Lied. Mittwoch: Das Wintermärchen.

Ver liner Theater. Sonntag, Nachm. 23 Uhr: Abends 73 Uhr Der Hüttenbesi

Montag: Richard der Dritte. Dienstag: Der Hüttenbesitzer.

Wallner Theater. Der verlorene Sohn. ohne Worte in 3 Akten von Michel Carré Musik von A. Pierrot: Helene Odilon als Gast. von C. Bechstein. Modell. Lustspiel in 1 Akt von G. Tohnitz.

Großes Garten ˖ Concert.

Anf 74 Uh Sonntag: Opern

Das Rheingold von Sohn.

Vorher: Das Modell.

150. Vorstellung. Die Kron

Sonntag: Zum 2. Male:

von Douglaß. j verschiedenen Komponisten.

Wagner. Anfang natürl. Wasser. Natürl. Regen. der Themse.

Tanz von Paul stelyng

Im Park:

33 des Eremiten.

Der Barbier von Sevilla.

Abends bei brillanter

ö, der Vorstellung 7 Uhr.

Belle Alliance · Theater.

er. Anfang 71 e. 21. Male:

Sonntag: Zum 9. Male:

Musikalisches Schauspiel des Concerts 4 Uhr.

Der junge Concert · Flügel Male: Das

Wormser.

Sommer garten: Vorher: Zum g. ö

Yontag und die folg. Tage: Der verlorene

Friedrich Wilhelmstãdtisches

Geheimniß. Engl. Sensat⸗ Drama in 8 Bildern Deutsch von Dorn. Musik Ausstattung an Dekorationen und Requisiten vom Carl. Theater in Wien ist vom Hoftheatermaler Burghart.

Zwei große Wasser ˖ Sensationsbilder: 1) Henlev⸗ Regatta, natürl. Dampfschiffe und Ruderboote auf 2) Nachtbild auf

m prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Coneert.

1 . . . und Instrumentalküunstlern.

ie , me, 41 Uhr. Anfang der Vor⸗ r

Die

Montag: Ein dunkles Geheimnis. Großes Doppel. Concert. von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern.

Aroll's Theater. Sonntag: Das Glöckchen

: Der Waffenschmied. ; Fenn. 8e nl ö Fr. Marcella Sembrich.

Täglich! Großes Concert“ im Sommergarten, elektrischer desselben. Anfang Sonntags 4, an den Wochentagen

Sonntag:

Tricoche und Cacolet. Posse in 5 Aufzügen von Meilhac und Halévv.

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗ nehmsteg und großartigstes Sommer ˖ Etabliss ei ent der Residen): Großes Militär Doppel ⸗Concert. Auftreten saͤmmtl. Spenalitäten. Brillante Illu ˖ mination des ganzen Garten ⸗Etablissements. Anfang 36 des 6 9 .

ntag: Dieselbe Vorstellung. Im prachtvollen w,. t Großes Militär · Doppel ˖ Concert. Auftreten sammtlicher Spezialitäten.

ottschnitzer er e, r git; Anfang 76 Uhr.

Gastspiel der Münchener.

von Ammergan. Oberbaverisches

Gesang und Tanz in 5 Aufzügen. Montag ; Dieselbe Vorstellung.

Theater. Der Sommer Garten ist geöffnet.

Ein dunkles

Nrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde A des · Ausstellungs · Park (Lehrter Bahnhof). ö. ee. 12 —11 Uhr. Täglich rt im wissenschaftlichen Theater. Nähereg die Anschlag⸗· zettel.

13891 „Nordland * e. 10. Für sämmtliche 34 Pf.

Ausstellungen heute

m 2 2 2 O Q Q mm. Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Alexandra Pulst mit Hrn. Gerichta⸗ Assessor Curt Revmann (Twardawa DOber⸗

Glogau). Ein Hrn. Rechts anwalt

Geboren: Schenk .

Gest orben; Hr. Ober Landesgerichts Rath Albert Meister (Breslau. Fr. Baronin von Koppp, geb. Haenel von Cronenthall (Bankwitz). Fr. Cola von Goldacker, geb. von AÄrnftebt (Weber⸗ stedt). Hr. Kommerzien⸗ Rath Albert Damcke CGharlottenburg7. Hrn. Amtsrichter Richard Rosenow Sohn Kurt (Berlin. Verw. 8 Superintendent Fischer, geb, von Böhn (Pafe⸗ walk). Hr. Geh. Juftiz⸗Rath a. D. Paul Bornemann (Berlin).

von

Anftreten

Sohn:

Beleuchtung

Zum

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Bertin Verlag der Expedition (Schol.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage)

prinzipiell zwei Theile. Der er der , und der zweite mit der Rente selbst.

zum Deutschen Reichs⸗ M 131. K ,

welche in der Zeit vom 16. bis 31. Mai 1891

abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattun (U0: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffi

90 Proz. Polarisation.

A1; Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden ꝛc., oder in Gegenwart * 9 über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in n.

sogenannte Crystals ꝛc.

A2; Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene Krystall⸗, Kruͤmel⸗ und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisatio c D ·

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Deu tsches NR Zucermeng

innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem An g der Vergütung in den inländischen Verkehr z

Erste Beilage

Berli

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spruch auf Steuervergütung urückgebracht worden find.

nirter Zucker von unter 56, aber mindestens

Steuerbehörde zer ?fleinert,

Mit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt:

Staaten bezw. Verwaltungs ⸗Bezirke.

zur unmittelbaren Ausfuhr

zur Aufnahme in eine öffent⸗

liche Niederlage oder

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Privatniederlage unter amt⸗ lichem Mitverschluß

Aus öffentlichen Niederlagen oder Privat niederlagen unter amtlichem Mitverschluß wurden gegen Erstattung der tung in den inländischen Verkehr zurũckgebracht

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Preußen.

Provinz Rr Westpreußen Brandenburg. ommern. ,, , Sachsen, einschl. der schwarzb. Unterherrschaftetr .. Schleswig⸗Holstein. Hannover Rheinland.

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Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet. Hierzu in der Zeit vom J. August 1896 bis 15. Mai 18997...

8 191 092 295 632 330

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ö ) 2 069 234 164142032 5 893 214 260616606 42 781481

162 423 2461974

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7 Sl4 481

567 032 969

93 bb 6528 199

93 910 3234174

Zusammen

4 847 450

21765

344084

In demselben Zeitraum des Vorjahres. . ) Die Abweichungen von der zuletzt Berichtigungen. Berlin, im Juni 1891.

5 313 587 178

303 823 127 171725630 6 094 76 262685840 44 215 WM 2624 397

1 5 5 149936296 10 463 644241200858 25791 693 2728 553 veröffentlichten und der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen

Kaiserliches Statistisches Amt.

von Scheel.

6. o olo zas

Sh 9 817

1413325

Saus der Abgeordneten.

96. Sitzung vom Freitag, 5. Juni. itz zer Fingnz⸗-Minister Dr. und der Minister für Landwirthschaft 2c. von Hey den bei.

zweite Berathung des , , betreffend die ö

Der Sitzung wohnen der Auf der Tagesordnung steht die

Errichtung von Rentengütern. S. 1 lautet:

Die auf Rentengütern von mittlerem oder kleinerem Umfange baftenden Renten können auf Antrag der Betheiligten mittelung der Rentenbank soweit abgelöst werden, als die Ab⸗ lösbarkeit derselben nicht von der Zustimmung beider Theile ab=

hängig gemacht ist.

Zur Stellung des Antrages ist befugt: der Rentenberechtigte, beanspruchen kann, der Rente ohne Zuftimmung des anderen Theils berechtigt oder die Ablöͤsung von

sowelt er die Abloͤsung von dem anderen Theil der Rentengutsbesitzer, soweit er zur Ablösung

dem anderen Theile beansprucht ist. Der Rentenberechtigte 27 fachen Betrag der Rente

Die Abfindung wird durch 3 Seitens des Rentengutsbesitzers verzinst und getilgt. Hierzu liegen folgende Anträge vor; 1) vom Abg. 56 Jung anzunehmen: e au

2) von den bag Lerche und Eberty: I) Dem ersten Äb zu geben: d Die auf Rentengütern

der Rentenbank abgelöst werden.“ 2 Im zweiten Absatz des 5. J die Worte:

soweil er zur Ablöfung der Rente ohne Zustimmung des anderen Theils berechtigt, oder die Ablösung von dem anderen

Theile beansprucht ist⸗ zu fstreichen. fh ,.

Abg. Som bart: Der von ihm zu 5§. J gestellte Antrag habe ste beschäftige sich mit dem Ümfang

Antrag ha

lage nicht gestanden habe und kleine Rentengüter. kleine Rentengüter banken zugänglich ma erklãrt, 6a

en. Nun habe aber

bältnisse auf dem

erhält als Abfindung entweder den in 33 0 oder den 2533 fachen Betrag der Rente in 4 060 Rentenbriefen nach deren Nennwerth oder, soweit dies durch solche nicht gescheben kann, in baarem Gelde.

ahlung einer Rentenbankrente

Som bart: den ersten Absatz des 8. 1 in

Rentengütern von mittlerem und kleinem Umfange haftenden Renten können auf Antrag sowohl der Berechtigten als auch der Verpflichteten durch Vermittelung der Rentenbank, wenn solches im Vertrage nicht aus eschlossen ist, abgelsst werden.

satz des §. 1 der Vorlage folgende Fassung

von mittlerem und kleinem Umfang haftenden Renten können auf Antrag eines Betheiligten nach Maßgabe des gegenwärtigen Gesetzes durch Vermittelung

t e er schon in der Kommission gestelit, ihn aber damals zurückgesogen, nachdem er gehört habe, daß in der Urschrift der Vor⸗ mittlere und kleinere, ondern mittlere

Tenn er wolle in der Thaf gerade . und der Vermittelung der Renten⸗

er eben dies nicht im Kuge habe, sondern nur Rentengüter von , Größe konstituiren lassen wolle. ande, namentlich im Osten der Monarchie,

Miquel

ganz

ten.

noch

Den ersten

Jahre

der Minister Die Ver⸗

wendig.

zuwirken.

der Vorlage, Es handele sondern um die

daß die

machten aber die Schaffun Sie seien dat

wenn sie festgestellt sei, solle ganz gesilgt werden können. der Rentengutsschaffer dann noch berechtigt sein alter bindurch über diese G das immer im Baue der That eine Abhä herrn, also die alte einführen. seines Antrages gestellt

Abg. Brg nden burg: prinzipiellen Bestimmungen Gesetzes Veränderungen vorz

ehen, weil diese nicht di Der zweite Theil ablösbaren Renten die Hülfe der Re inung des Prinzips des halb halte er (Redne für nicht annehmbar.

Die Vorlage nehme die Schaffung kleinerer und mittlerer Rentengüͤter in Aussicht; aber das reiche nicht aus, um die kleinen Leute zu befriedigen.

auf ihrem Boden auch wirtfich wohl die Rente völlig ablösbar s Verfügungsfreiheit nicht beschränkt werde! kleinen Landwirthe sei Sozialdemokratie entgegenzuwirken,

zu ihrer, eigenen Zufriedenhelt feß die Unzufriedenheit. D

liege eine Verne der Rente, des Antrages

Abg. Lerche:

Rentengütern stetg die vo Niemand von, dem Recht, mochen, ja die Unablösbark Schaffung von Rentengütern seinen Antrag gestellt; derselbe ändere ja eile Gesetz wesentlich ab, ohnehin durch die Vorlage, und darum bit Eiwerber von Rentengütern seinen An

Finanz⸗Minister Dr. Mi quel:

Meine Herren! Der Herr Vorredner macht durch seinen Antrag den Versuch, das Rentengutsgesetz vom vorigen Jahre wieder auf .

erst geschaffene

Um dem

dabei mache er jedoch ich ja hier nicht um Unterstützung kleinerer

einzige Mittel, wanderung und der Verminderung der Bevölke Diesem Bestreben der Landbesitze sei aber der Großgrund kürzlich bei Gelegenheit der Landg habe, und darum müsse der Staa liegende Bestreben nach Kräften unterstützen und gerade tleine Rentengüter konstituiren lassen und ihnen die H machen. Was nun die Rente auf den Boden des Gesetzes vom vorigen durch Ver. handele es sich aber wesentlich um die ablögbare Rente. auf die Rentenbank übernommen werden und aber nicht ein, warum solle, weiter Menschen⸗

Dadurch werde man rnstande rege Mißtrauen wieder stärken, und in ngigkeit der Rentengutsbesitzer von dem Guts= n, bäuerlichen, gutsherrlichen Verhältnisse wieder entgegenzuwirken, habe er den zweiten Theil und bitte, beide Theile anzunehmen. Es sei nicht gut, jetzt schon an den des erst im vorigen Jahre geschaffenen : unehmen. Nun enthalte aber der An trag Sombart in seinem erften Theil eine wesentliche Erweiterung nicht genügende Unterscheidungen:

e genügende sesnes Antt

ei und der

ein gutes Mittel,

der

g von kleinen Landgütern dringend noth— überseeischen Aus⸗ rungszahl entgegen⸗

Schaffung kleiner selbständiger

Nun sehr er

üter zu verfügen.

selbst anlange, so stelle

Jahre.

besitz entgegen, wie sich das erst emeindeordnung wiederum gezeigt t dieses im oͤffentlichen Intereffe

ülse der Rentenbanken zugänglich

er sich Für ihn

Diese solle,

Schaffung von Rentengütern,

n di Rentengüter durch die Renten⸗ bank; dabei dürfe man aber nicht bis auf ganz kleine Güter herunter⸗ Sicherheit für die Beleihung ages wolle nur für die ganz ntenbank zrlassen; auch darin

der fakultativen Ablosbarkeit

t) auch diesen zweiten Theil

londern dazu müßten sich diese fühlen. und dazu gehöre wieder,

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Rentengutsbesitzer in seiner Die Seßhaftmachung der der Aushreitung der aber nur, wenn man die Leute haft mache, sonst fördere arum sei bei

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Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

n, Sonnabend, den 6. Juni

1891.

zuheben oder wenigstens wesentlich zu modifiziren in seinem Kardinal⸗ punkte. Die Staatsregierung ist hingegen bei der Vorlage davon ausgegangen, das erst im vorigen Jahre verabschiedete Gesetz seinem eigentlichen Grundcharakter nach durch das neue Gesetz nicht zu alteriren; sie wollte nur die Durchführung und Anwendbarkeit des Gesetzes über die Rentengutsbildung durch diese Vorlage erleichtern.

Die Frage, ob eine fakultative Unablssbarkeit einer Rente durch die Interesfenten vertrags mäßig festgestellt werden kann, ist im vorigen Jahre von beiden Häusern des Landtages so ausgiebig diskutirt und schließlich bejaht, daß die Staatsregierung doch wohl kaum auf den Gedanken kommen konnte, nunmehr nach einer so kurzen Zeit der Er⸗ fahrung, die eigentlich zu kurz ist, als daß das Gesetz überhaupt wesentlich in Anwendung kommen konnte, dem Hause den Vorschlog zu machen, von diesem angenommenen Grundprinzip wieder abzugehen.

Nun sagt der Hr. Abg. Lerche: Es ist gar kein Bedücfniß vor- handen für eine unablösbare Rente, diese unablösbare Rente werde abschreckend wirken. Es wird sich selten Jemand darauf einlassen, ein Rentengut unter der Stipulation der Unablösbarkeit der Rente zu acceptiren. Nun gut, wenn er darin recht hat, so wird man eben keine unablösbare, sondern eine ablösbare Rente stipuliten. Was ist denn durch das Gesetz im vorigen Jahre geschehen? Die volle Vertrags freiheit ist hergestellt, die das Gesetz von 1850 bezüglich der Rente nicht zuließ. Da war die Vertragsfreiheit der Paciscenten beschränkt auf Zeit, und es war also die Möglichkeit, frei zu disponiren, ob es dem Betheiligten angenehm oder bequem oder nützlich schien, eine Rente unablös bar oder ablösbar zu machen, ausgeschlossen. Hat nun der Abg. Lerche recht, daß ein solcher Widerwille im Volke gegen unablösbare Rente bestände, daß sich kaum Jemand auf einen solchen Vertrag ein⸗ lassen würde, nun, so werden die Paciscenten, wenn sie überhaupt Rentengüter konstituiren wollen, dahin gedrängt, ablösbare Renten ju konstituiren, woran sie durch das Gesetz in keiner Weise gehindert sind.

Meine Herren, was hier verlangt wird durch den Antrag Lerche ist Folgendes: Wenn auf Grund eines noch zu Recht bestehenden und auch durch den Antrag Lerche nicht direkt aufgehobenen Gesetzes die Paciscenten berechtigt waren, eine unablösbare Rente zu konstituiren und sie von diesem Recht Gebrauch gemacht haben, so soll doch durch ein willkürliches, arbiträres Einschreiten der Rentenbanken die Möglichkeit gegeben werden, diesen vertragsmäßig festgestellten Rechtszustand 31 aufzuheben. Das ist nach meiner Meinung nicht zulässig und nicht acceptabel, und dafür ist gar kein Bedürfniß vorhanden, wie gesagt, weil die Kontrahenten jederzeit in der Lage sind, von vornberein die Rente ablösbar zu machen. Die Erfahrung wird das nun lehren, ob über⸗ haupt von dem Rechte, unablösbare Renten zu konstituiren, in großem Maße Gebrauch gemacht wird. Die volle Freiheit ist gegeben, die Entwicklung ist in keiner Weise beschränkt. Es kann wohl sein, daß der Abg. Lerche recht hat, daß thatsächlich solche unablösbare Renten wenig oder gar nicht konstituirt werden, sondern daß, namentlich nach⸗ dem die Rentenbank als Vermittlerin eintritt, naturgemäß mehr ab⸗ lösbare Renten gemacht werden, daß man von vornherein bei Konstituirung des Rentengutes die Eventualität der Ablösung ins Auge faßt. Das, glaube ich sogar, wird der natür- liche Erfolg dieser eintretenden Vermittelung der Renten- bank sein. Meine Herren, wie der Abg. Sombart sprechen kann von einer neuen Gutsunterthänigkeit, die hier konstituirt werden würde, das ist doch gar nicht ersichtlich. Wodurch unterscheidet sich denn die Rente von irgend einer servitutischen Belastung, die wir noch in einer Reihe von Formen haben, ohne daß sie ablösbar wären. Der Renten⸗ gutsbesitzer kann sein Gut jederzeit verkaufen, kann frei darüber dis poniren; er ist allerdings beschränkt in der Theilbarkeit, aber nur mit Rücksicht auf die Sicherung der Rente, und der §. 4 der Kommission hat ja in dieser Beziehung sich auf den geringsten Grad der Kautelen beschränkt. Also von einer guttunterthänigen Abhängigkeit, von einer persönlichen Abhängigkeit des Rentengutsbesitzers gegenüber dem Rentengutberechtigten kann doch nicht entfernt die Rede sein.

Meine Herren, wenn nun der Abg. Sombart sich darüber beschwert hat, daß das Wort (kleinen in der Kom mission in „kleinere! verwandelt sei und er befürchtet hat, daß dadurch die Seßhaftmachung der Arbeiter auf den Gütern verhindert werde, so ist der Begriff (kleineren natürlich sehr relativer Natur. Das, was klein und kleinere ist, kann und wird sich sehr versch ieden gestalten in den verschiedenen Landestheilen nach der Kulturart, der Bodenbeschaffenheit, der Belegenheit. Dieser Begriff ist naturgemäß relativ. Das aber sollte nach meiner Meinung durch die Aufnahme oder Beibehaltung des Wortes kleinere“ ausgeschlossen werden, daß hier die Rente konstituirt werde bloß auf einem Haus- besit, sondern es sollte eine ländliche Btsitzung vorhanden sein, bei welcher das Haus nicht die Hauptsache, sondern die Nebenfache ist, und die eigentliche wirthschaftliche Selbständigkeit sich ergiebt nicht aus dem Besitze eines Hauset, sondern eines länd- lichen Betriebes. Daraus leite ich auch allerdings her, daß ein Gutg⸗= besitzer, der seine Miethsleute seßhaft machen will, nur Häuser berstellen will und ihnen vielleicht einen kleinen Theil Gartenland zugiebt, nicht regelmäßig als unter das Gesetz fallend zu charakterisiren ist; wir wollen mittlere und kleinere Besitzungen machen, die in ihrem natürlichen ländlichen Betriebe eine gewisse Selbständigkeit haben; sonst würde die Grenze auch in keiner Weise gezogen werden können.

Dann würde man dahin kommen, was auch einer der Herren aus der Kommission beabsichtigte, daß das Gesetz dienen sollte z. B. auch zur Herstellung von Arbeiterwohnungen in Bergwerkes⸗ bezirken. Dafür ist das Gesetz nicht berechnet, und selbst Diejenigen, die glauben, daß daß Gesetz schließlich diese Aus- dehnung bekommen könnte, sollten doch bedenklich sein, bei dem ersten Schritt, den wir hier thun, der ja mit gewissen Risiken für die Staatsfinanzen zwelfellos verbunden ist, gleich bis zu dieser

äußersten Grenze zu gehen. Wir haben die Erfahrungen, die wir mit dem Gesetze machen werden, abzuwarten; danach allein kann die