ü
.
Damen Schönchen, Thaller, Müller und den Herren Balnithy, Swoboda, Kolbe und Hofpauer gegeben. Die Inscenirung des Stücks wird von den beiden letztgenannten Herren geleitet.
Mannigfaltiges.
Morgen Mittag 1 Ubr wird, wie die N. A. 3 mittheilt, in der Garnisonkirche für den Hochseligen Kaiser Friedrich III. eine Gedächtnißfeier stattfinden. Außer dem Bläserbunde unter Leitung des Königlichen Kammermusikers Hrn. Kosleck wird sich an der Ausführung des geistlichen Concerts auch Fr. Rosa Sucher mit dem Vortrag einer Komposition des Kam mermusikers Franz Poenitz, „Friede in Jesu', die eine Lieblingsmelodie des Kaisers Friedrich war, beiheiligen. Die Begleitung wird der Kapellmeister der Königlichen Oper Hr. Sucher persönlich leiten. Der Eintritt in die Kirche ist gegen Vorjeigung eines Programms gestattet, welches Jedermann vorher beim Garnisonküster Streiff, Neue Friedrichstraße 46, ent⸗
nehmen kann.
Der Magistrat hat, wie wir der N. A. Ztg.“ entnehmen, in seiner gestrigen Sitzung den Sanitäts-⸗Rath Dr. Guttmann, den Direktor der inneren Abtheilung des städtischen Krankenhauses zu Moabit, dessen Amtsperiode am 1. Oktober abläuft. auf fernere sechs Jahre wiedergewählt. Ferner hat der Magistrat dem vom Stadtbaurath Blankenstein ausgearbeiteten Projekt für die an Stelle der alten Waisenkirche in der Neuen Friedrichstraße zu erbauende städtische Handwerkerschule, für welche die Baukosten auf 150 (000 1 veranschlagt sind, seine Genehmigung ertheilt, und zur Einrichtung von Wärmstuben durch den Centralverein für Arbeitsnachweis in einem der von diesen benutzten Stadthahn⸗ bogen am Alexanderplatz 3000 6 bewilligt. Der Stadt bahnbogen wird in zwei Theile getrennt werden; der eine Theil wird bestimmt zur Aufnahme von Personen weiblichen Geschlechts, während der zweite Theil dem männlichen Geschlecht nutzbar gemacht werden soll. Der Raum, welcher mit Stühlen und Bänken besetzt werden soll, wird 500 Personen Platz gewähren.
In der von dem Unternehmer der Berliner Uranig⸗Säulen⸗ Gesellschaft ausgeschriebenen Wettbewerbung für Entwürfe zu künstlerischer Gestaltung der auf Straßen und Plätzen Berlins aufiustelleden Uranig⸗ Säulen hat das Preisgericht am 9. d. M. die Entscheidung getroffen. Von den 23 eingelaufenen Entwürfen ge— langten zehn zur engeren, fünf, und zwar die Arbeiten „Moabit“, „Per aspera ad astra“, „Keine Ruh' bei Tag und Nacht?. Rechts unten fehlt die Ecke und „Nord und Süd“, zur engsten Wahl. Die beiden letztgenannten Pläne enthalten Programmwverstöße und konnten deshalb für die Preisvertheilurg nicht in Frage kommen, obwohl Nord und Süd“ im Uebrigen einstimmig als die beste aller ein gegangenen Arbeiten bezeichnet wurde. Die Preise wurden somit der Reihe nach den drei erstgenannten Entwürfen zuerkannt, als deren Verfasser die Hrrn. Regierungs⸗ Baumeister O. Schmalz, Architekten Statsmann u. Richter und Architekt B. Schaede, sämmtlich in Berlin. ermittelt wurden. Als Urheber des Plans „Nord und Süd“, welcher der Gesellschaft zum Ankauf und, gewisse Aenderungen vorausgesetzt, zur Ausführung empfohlen wurde, ergab sich Hr. Regierurgs⸗Baumeister Professor L. Schupm ann in Aachen. Sämmtliche Entwürfe werden bis zum 20. d. M. im Uraniagebäude öffentlich ausgestellt bleiben. Die Verfasser der nicht preisgekrönten oder angekauften Arbeiten werden von der Gesellschaft ersucht, ihre Zeichnungen in der Zeit vom genannten Tage ab bis Ende dieses Monats abholen zu lassen oder eine Adresse anzugeben, unter welcher die Rücksendung Seitens der Gesellschaft erfolgen kann. Bei Nichtabhebung innerhalb der genannten Frist erfolgt Oeffnung f die Namen enthaltenden Umschläge und Rücksendung an die Ver— asser.
Im „Nordland⸗Panorama“, Wilbhelmstr, 19. beträgt der Eintrittspreis morgen, Sonntag, nur 30 3 für alle Ausstellungen.
Der bekannte, vor einigen Monaten mit Tod abgegangene Seelöwe im Zoologischen Garten hat zwei Nachfolger in einem Paar jüngerer, erst kürzlich eingeführter Exemplare seiner Art erhalten. Wenn die neuen Ankömmlinge auch noch nicht die Größe ihres Vorgängers erreicht haben, so ersetzen sie den übrigens nur ge—
ringen Mangel an Körpermaß durch die jugendlich schlanken und eleganten Formen. Die Seelöwen, zur Gruppe der durch kleine Ohr⸗ muscheln von den Seehunden ꝛc. unterschiedenen Ohrenrobben gehörig, haben ihre Heimath im Stillen Ocean die ganze Westküste des nord⸗ amerikanischen Kontinents entlang; die biesigen Exemplare stammen aus Kalifornien, und zwar aus der Gegend von San Francisco.
Torgau. Der hiesige Zweigverein des Allgemeinen deut- schen Sprachvereins hat an der Wett ersäule auf dem hie⸗ sigen Marktplatz einen eigenartigen Anschlag anbringen lassen, der in größerem Druck die angemessen vertheilten Wahlsprüche Kein Fremdwort für das, was sich deutsch gut ausdrücken läßt! — „Sprecht und schreibt deutsch!! — „Bedenke, daß Du ein Deutscher bist! — ‚Deutschen Kindern deutsche Namen!“ ersehen läßt, während in den einzelnen dazu gehörigen Spalten eine Anzabl der aller gewöhnlich sten Frem d⸗ wörter (nach sachlichen Gruppen), unter Beifügung der Ver deutschung und 60 Beisriele deutscher Vornamen untergebracht sind. Auch ein Sprüchlein hat oben noch Platz gefunden. Es gilt, vor Allem der Jugend und den Angehörigen der weniger gebildeten Volksschichten hierdurch eine Anregung zu geben, die übrigens auch auf manchen Anderen heilsamen Einfluß ausüben wird. Der große Nutzen einer solchen nicht nur dauernden, sondern auch einem unbeschränkten Personentreise stets zugänglichen Veranstal⸗ tung dürfte kaum zu bestreiten sein und sich zur Nachahmung empfehlen.
Bremen, 13. Juni. (W. T. B.) Die Rettungsstation Leba telegraphirt: Am 13. Juni von dem in der Nähe von Leba gestrandeten deuts chen Schogner „Arche“, Kapitän Hansen, vier Personen gerettet durch den Raketenapparat der Station Leba.
Lemberg, 12. Juni. In Berezowice⸗Wiel ka zerstörte, wie H. T. B. meldet, ein Orkan sechzig Wohnhäuser vollständig, die übrigen theilweise Sechs Personen sind getödtet, zwarzig Pferde 36 viel anderes Rutzrieh zu Geunde gegangen. Der Schaden ist edeutend.
London, 12. Juni. Ein soeben veröffentlichter Bericht über den Wasserverbrauch Londons giebt an, daß in der englischen Metropole gegenwärtig im Durchschnitt 800 Millionen Liter Wasser täglich konsumirt werden. Per Kopf der Bevölkerung berechnet, stellt sich der Verbrauch auf 137 1. Eiwa 52,72 Gο des genannten Quantums ist Themsewasser. Im Ganzen werden 772 652 Häuser mit Wasser versorgt, wozu ein Röhrensystem von 1248 (englischen) Meilen nöthig ist.
Kopenhagen, 11. Juni. Verlagsbuchhändler und Buch— druckereibesitzer Etats ⸗Rath Ferslev, der schon die National⸗ Tidenden, „Dagens Nybeder“,. „Aftenposten' und „Dagstelegrafen“ besitzt, hat jetzt auch Dagbladet“ ge⸗ kauft. Außer „Berlingske Tidende! und „Avisen“ sind nun alle konservativen Kopenhagener Zeitungen in Etats Rath Fersler's Besitz.
St. John (Neu⸗Braunschweig), 10. Juni. Aus den holzreichen Theilen des Landes werden schreckliche Waldbrände berichtet. Schon sind eine Anzahl Flüchtlinge, zumeist Farmer und Holzarbeiter, mit ihren Familien hier angekommen und andere werden muthmaßlich in beträchtüicher Zahl folgen. Das Miramichi ⸗Thal ist meilenweit ein einziger Flammenheerd und kein Haus, keine Scheune sind in ihm übrig geblieben. Kent Junction mit der Bahnstation wurde voll ständig zerstört. Seine Bewohner konnten gerade noch das nackte Leben retten. Alle Eisenbabnwagen verbrannten und die Telegrarhen— verbindung ist nach allen Seiten hin unterbrochen. Auch die Chapman— Bahnlinie ist zerststt. — Aus Quebec (Canada) om 10. d, wird be⸗ richtet: Die Schooner Katie und „Marie Louise“, welche gestern den Fluß hinaufgingen, sind mit knapper Noth der Zerstörung durch die
lammen entgangen, welche an den beiden Ufern des St.
orenzstroms wüthen. Von dichtem, erstickenden Nebel umgeben, gelangten sie nur langsam vorwärts. Brennende Holzstücke fielen auf das Deck nieder und setzten dasselbe in Flammen. Ungeachtet der unerträglichen Hitze mußte die Mannschaft ibre stärkste Winterkleidung tragen, um sich vor den Flammen zu schützen, ohne denselben jedoch völlig wehren zu können. Schließlich kam ein Schleppdampfer den beiden Schoonern zu Hülfe und befreite sie aus ihrer gefährlichen Lage. Die Schiff—
fahrt ist infolge der Waldbrände gänzlich unterbrochen. Die zur Allan Linie gehörigen Dampfer Sarmatian und Peruvian“ müssen ihre Reise hinausschieben, da der dichte Rauch gegenwärtig ihre Ab- fahrt gänzlich unmöglich macht. Wie die Lootsen berichten, hat das Feuer sich längs der Küste über eine Länge von 200 (engl.) Meilen au gebreitet. Hunderte von Farmern sind zur Stadt gekommen,
welche ibr Hab und Gut verloren haben. Viele Dörfer an dem unteren Lorenzstrom befinden sich in drohender Gefahr. Die Wälder zu beiden Seiten der St. John-Eisenbahn stehen in Flammen und der Eisenbahnverkehr ist unterbrochen. Der Regierung ist die Nach⸗ richt zugegangen, daß das Dorf Black Lake am Montag den Flammen zum Opfer gefallen ist. Der angerichtete Schaden ist weit größer als ursprünglich angenommen wurde. 300 Familien sind absolut obdach⸗ und nabrungslos. Die Regierung hat Zelte und Lebensmittel nach dem hart heimgesuchten Dorfe abgesandt.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Bremen, 13. Juni. (W. T. B.) Nach einer telegraphischen Meldung der Rettungsstation Neufahrwasser wurden heute drei Personen von einem in höchster Seenoth befindlichen Fischerboot durch das Rettungsboot der Stalion Neufahr— wasser⸗Lootsenamt gerettet.
Wien, 13. Juni. (W. T. B.) Der Handels⸗Minister Marquis Bacquehem brachte im Abgeordnetenhause eine Regierungsvorlage ein, betreffend die Einstellung eines Theil vorschusses von 500 0090 Fl. für den österreichisch—⸗ ungarischen Lloyd, in das Budget.
Prag, 13. Juni. (W. T. B.) Das Vefinden des Statt⸗ halters Grafen Thun hat sich derart gebessert, daß die Ausgabe von Bulletins eingestellt ist.
Pest, 13. Juni. (W. T. B.) Der Handels-Minister Baroß hat heute dem Abgeordnetenhause einen Gesetz— entwurf, betreffend die Einlösung der ungarischen Linien der österreichisch-ungarischen Staats- Eisenbahn⸗Gesellschaft, vor⸗ gelegt. Der Gesetzentwurf wurde dem Kommunikations- und Finanz⸗Aueschusse überwiesen.
Paxis, 13. Juni. (W. T. B.) Das Kolonialamt erhielt ein Telegramm seines Agenten Brazza, wonach die letzten aus Bangui, der entferntesten französischen Station, datirten Nachrichten konstatiren, daß die Expedition Crampels sich wohl befinde. Das Gerücht von dem Massacre, bei welchem die Expedition vernichtet sein sollte, erscheint daher, da es älteren Datums als obige Nachricht ist, unglaubwürdig.
St. Petersburg, 13. Juni. (W. T. B.) Der Groß⸗ fürst-Thronfolger ist vorgestern Abend in Chabarowka Ostsibirien) eingetroffen. — Aus den acht im Zarthum
olen garnisonirenden Infanterie⸗Reserve⸗Regimentern Nr. 110 — 177 werden zwei Brigaden Nr. 43 und 44 zu je vier Regimentern mit den erforderlichen Brigade-Verwal— tungen gebildet.
Bukarest, 13. Juni. (W. T. B.) In seiner heutigen Sitzung genehmigte der Senat die vom Kriegs-Minister Lahoypary eingebrachte Kreditforderung von 45 Millionen zur Vollendung der Befestigungen und Armirung der Forts. Sämmtliche Redner, ohne Unterschied der Partei, sprachen für die Vorlage. Der Kriegs⸗Minister dankte den Rednern für ihre Unterstützung in dieser nationalen patriotischen Frage. — Bei der Entgegennahme der Adresse des Senats sagte der König: Rumänien könne auf die Fortschritte des letzten Vierteljahrhunderts stolz sein; es sei aber das volle Einvernehmen aller Staatsgewalten nöthig, um das Gewonnene festzuhalten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
dar man 2 k — Wetterbericht n n Juni, 1 , ist der Luftdruck in Wallner · Theater. Sonntag: Zum 16. Male: hen n *, r , ,, Morgens 8 Uhr. bnahme begriffen. e S ; uftreten sämmtl. Spezialitäten. rillante Illu⸗ — — . ; Deutsche Seewarte. n ,, 84 , . mination des ganjen Garten - Etablissements. 83 323 Sah, g, 1 ö 9. i . des Concerts 4 Uhr. Anfang des Theaters 253 38 — D Pierrot: Helene Odilon als Gast. Concert⸗Flüge . z
232 33 nem e e222 ᷣᷣᷣ·ᷣQu—Cui, „„, e, eee me, ; ee c r Stationen. ZE; Wind. Wetter. SI * don C. Bechstein. Vorher: Jam 16. Möale: Vas & Montag; Diesell. Horstellang,;, m bra btvollen 555.5 7. . ; Mode ll. Lustsriel in 1 Äätt Pon G. Cohnitz. Sommergarten: Großes. Militär -⸗Doppel ⸗ Concert.
53* 335 Theater⸗Anzeigen. großes Garten. Goncert. Ant eten fmmtlicher S bengttit en,.
— 2 Anfang des Concerts 65 Uhr, der Vorstellung .
Mullaghmore N09 [SW A Regen 13 Riönigliche Schauspiele. Sonntag: Opern. 74 Ubr. Adolph Ernst Theater. Sonntag: Ensemble⸗ Ahern s, ; 6, Rd, lh, bed. 1 aus. 159. Vorstellung Lohengrin. Romantische! Montag: Zum Besten der aus Rußland aus, Gastspiel, der Münchener. Zum ersten Male: Christiansund 760 WSW 7 Nebel k ; ; ö gewiesenen Nothleidenden: Der verlorene Sohn. Der ledige Hof. Volksstück mit Gesang in 5 Akten
Wildenbruch. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur
. 3 Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene 9 ; Kopenhagen. 164 WMW 3 pedeckt 10 gesetzt vom ber Regiffeur Tetzlaff. Vorher: Das Modell. Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 157. Vorstellung. Der neue
Dirigent: * Wöenstdh Die elbe Borstelluͤng.
Sonntag: Zum 9. Male:
158, Vorstellung. Der neue natürl. Waffer. Ratürl. Regen.
Herr. Shhauspiel in Vorgängen von Ernst von der Themfe
Friedrich ⸗Wilhelmstädtisches Theater.
Ein dunkles e ö Geheimnis. Engl. Sensat. Drama 3 8 . Am Landes ⸗Ausstellungs ⸗ Park (Lehrter Bahnhof).
Montag bleiben die Königlichen Theater geschlossen. f Geöffnet von 12 —11 Uhr. Täglich Vorstellung im Dienstag: Opern zaus. 151. Vorstellung. Oberon, ,, ,
Zwei große Wasser ⸗Sensationsbilder: 1) Henley⸗ 13891 Regatta, natürl. Dampfschiffe und Ruderboote auf 2) Nachtbild auf
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Coneert.
von Ludwig Anzengruber. Anfang 74 Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer ⸗ Garten ist geöffnet.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Nusftattung an wissenschaftlichen Theater. Naͤherts die Anschlag⸗
König der Elfen. Komantischz Dper in 8 Auf! Pekorationen und Reqhaistten om Cark, Theater in zettel. zügen. Mustk von C. M. von Weber. Die Reci⸗ k oft tative von F. Wüllner. Ballet von Emil Graeb. wi r nnn n,
„Nordland ⸗ len s. 10.
Für sämmtliche
Ausstellungen heute 30 Pf.
Jeutsches Theater. Sonntag: Der Attach .
Dienstag: Die Kinder der Excellenz. Die nächste Aufführung von Der Pfarrer von
Stockholm. 759 NW 2 wolkenlos 10 Haparanda. 654 SW halb bed. 7 , . J . z Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Cork, Queens . be. 7 (
tonne, , W 1 bedeckt 1, Cherbourg. 773 S 2 heiter 13 DVelder.. .. 71 WSW 1 halb bed. 16 Sylt.. ... 6, z bedeckt 9 Damburg . 768 Www 4 bedeckt 9 rn nnn, 3 . , 1 Anfang 7 Uhr.
eufahrwasser 0 6 bede Schauspiel haus. Illemel.. D606 6 d bedech 6 8 6c ar; Vari... 73 NNO N heiser 10 Wildenbruch. Anfang 7 Uhr. Münster. .. 771 W 4 bedeckt 9 w Karlsruhe. 72 NQ gwollig 109 ir, den . 36 1 at, 5 10
ünchen m. 5 ha ed 8 Anf 75 Ubr hemmt 0 W I bedect 3 . 67 WiWw Hhwolkig . Nontag: auff 1. hein. 3 . 3 23 . 1
tern,, == ü = mollig — 8 girchfeld sndct am Donnerstag statt. ie d n d g wolgensss 3 Kirchfeld findet am tas 1 2 164 O U wolkenlos 19
2 2766 6 3 halb bed. 16
) Nachte Regen. ) Nachts Regen. ) Nachts Regen.
Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gestern bei Wisbv lag, ist südostwärts nach Westrußland fort⸗ geschritten und veranlaßt an der ostpreußischen Küste fiarke nördliche Winde; das barometrische Maximum im Westen hat sich über Frankreich und Slddeutsch⸗ land ausgebreitet. Bei ziemlich frischer nordwest⸗ licher Luftstrõmung ist das Wetter in Deutschland vorwiegend trübe und ungtwöhnlich kast, stellen⸗ weise ist Regen gefallen. Die Tempergtur liegt in Deutschland 4 bits9 Grad unter dem Durchschnitts.
Berliner Theater. Sonntag, Nachm. 25 Uhr:
Der Hüttenbesitzer. Abends 71 Uhr: stean. Montag: König Richard II. Anfang 735 Uhr. Dienstag: Graf Waldemar.
Tessing⸗ Theater. Ensemble ⸗ Gastspiel. Art. Direktion: Angelo Neumann. Sonntag: Cavaller ia rusticana. (Sizilianische Bauernehre.) Oper von . Hierauf: Margot. Ballet von
ouis Frappart. Musik von Franz Doppler. Anfang 73 Ubr.
Montag und Dienstag: Dieselbe Vorstellung.
Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern. Anfang des Concerts 4 Uhr. Anfang der Vor⸗ stellung 73 Uhr. Montag: Ein dunkles Geheimniß. Dienstag: Erstes Großes Parkfest.
Rroll's Theater. Sonntag: Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich. Der Barbier von Sevilla. (Rosine: Fr. Sembrich.)
Montag: Indra. Oper in 3 Akten von Flotow. (Don Sebastlan: Hr. Birrenkoben.)
Dienstag: Erstes Gastspiel der K. K. österreichischen Hofopernsängerin Frl. Lola Beeth. Die lustigen Weiber von Windsor.
Mittwoch: Gastspiel von Fr. Marcella Senbrich Lakme.
Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten, Abends bei brillanter elektrischer Beleuchtung desselben. Anfang Sonntags 4, an den Wochentagen 54 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr.
Belle Alliance Theater. Sonntag: Zum
28, Male: Tricoche und Cacolet. Posse in 5 Aufzügen von Meilhac und Halsvy. Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor-
nehmstes und großartigstes Sommer⸗Ctablisfement
Jamilien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Sophie von Frankenberg · Lũttwitz mit Hrn. Lieut. Egon von Tresckow (Alt, Raudten).
Verehelicht: Hr. Hauptmann Hans von Rohr⸗ en mit Frl. Helene von Sichart (Kötzschen«
roda).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Friedrich Gra Pückler (Schloß Friedland O. S). 1c . Tochter: Hrn. von Hillebrandt (Irglackem).
Gestorben: Hr. Pastor emer. August Lichtenstein Detmold) — Fr. Wilhelmine Gräfin und Gole Frau zur Lippe ⸗Biesterfeld Weißenfeld, geb. Freiin Schenck von Gevern (Peterkau).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholy.
Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8 W., Wilhelmstraße Nr. 32. ;
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
3 137.
1 ᷣ—QiàeiiKii—.—
Berlin, Sonnahend, den 13. Juni
Deu tsches Reich. Nachweisung
—ᷣ—· ᷣVQiKiQ— — —
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1891 bis zum Schluß des Monats Mai 1891.
I. 3. 3. 4. ö. 6. Einnahme Hierzu Einnahme Einnahme in dem · In 1891 j selben Zeitraum
Ober · Post · Direktions⸗ Bezirke. im Monat in den Zusammen des Vorjahres mehr
Mai 1891. Vormonaten (Spalt. I) weniger 16 2 216 3 1 3 1. * 16. 2
1. Im Reichs- Postgebiet. H Königsberg kd 19195 20 1282 30 21 478 509 15 329 50 4 2149 — k 3071 40 078 20 7149 60 6 984 60 4 165 — kö 98438 40 98171 60 13 510 — 16092 69 4 2517 40 . . 74 84 46 106 5566 55 175 839 90 16336; 15 * 5213 35 5 . , 3 8415 46 1217 60 8 996 — 1366 70 4 729 30 8 tt 4. d, 585814 26 7097 36 12911 50 12541 — 4 3760 56 1 13 33 83658 30 15 577 25 13777 50 4 18504 65 3 1396 269 16558 36 29236 16 2951 380 — 25 70 3 Hen JJ 1544 46 118 26 8 026 896 3100 89 w 926 16 J 23165 96 2483 16 1 804 — 5215 30 — 411 36 w 13 548 76 14 944 90 28 495 60 29451 60 — 888 — 1 n n . 9115 36 92651 66 15366 350 16015 40 4 2351 50 16 6 , , 7159 36 5051 16 13 1560 890 1090? 50 = 23835 36 145 RNagbebutg , 15 181 46 15 658 26 30 333 60 29575 70 4 1263 96 . 4 2590 76 98643 10 16 53 56 16345 30 — 289 50 J 11564 60 13 620 30 24 98564 80 26 8564 50 — 13688 60 J 8362 16 8 853 26 17215 306 16714 960 — 566 46 J 8651 896 98141 906 17733 3850 1231 D 4 2231 630 . . 2948 86 3116 16 6 oß4 890 4459 90 4 1604 — w 87258 56 6191 36 11920 40 1001 35 4 185355 10 2 16 569 20 166066 66 32635 80 340738 30 — 1442 56 2 , 5 5565 66 66566 86 16515 40 10719 70 —=— 8892 76 23 Frankfurt a. M. . 32022 66 36 155 26 os 181 360 El io 40 — 6731 46 24 Rölin . 15 340 26 18 06355 76 35 395 90 327095 30 — 6500 60 F 5 621 46 5875 3 15 495 70 15 399 70 — 1965 — 2 4272 80 4541 20 8814 — S 680 60 * 133 40 J 45 374 56 45592 30 S8 96ö56 80 S5 571 70 4 s3385 0 J 16585 656 1659 60 3235 20 3451 16 — 2305 90 . ö 13 336 50 17 659 7 36 136 26 30739 30 — 3609 16 , 44755 80 49 578 20 84 314 — 57 661 101 4 6652 36 . . 19 373 2 24 664 760 13 427 90 11 36 20 4 2122 706 3 n 5 802 76 7945 36 13 745 — 13 185 551 4 555 i6 ö ,,,, ig; 12 618 56 13 821 59 26 440 — 24188 — 4 22473 — 315 Schwerin i. RSGäL̃äJ. 2452 76 2157 90 15635 60 5706 301 — 7865 70 W 116368 260 3 9658 36 S426 50 S186 10 4 281 16 3 , , 1915 20 5 046 10 16961 30 8315 30 4 1616 — J 15786 656 21 97 16 41717 70 41 857 — — 169 30 3 in nn w 6 130 76 8 830 46 195 651 10 145 75 19 — 10 075 — 39) Straßburg i. E. 17635 — 15 8306 16 34 459 16 34 os 70 — 145 60 6 ,,, 3179 — 3 404 66 5 583 66 56753 50 — 85 50 Summe JI... 562 173 265 bod 619 290 1196792 45 1139 8609 30 4 56 90 15 JI 57 401 20 2 85 70 120 234 90 113 502 89 4 6782 10 HI. Württem berg A 827 — 2a S567 20 1s 83 20 47 806 0 = 1121 20 Ueberhaut bal 40 46 722 030 10 1363 451 59 130118 50 4 62233 ob
J
Berlin, im Juni 1891.
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee-⸗Fähnriche ꝛe. Ernennungen, Beförderungen und Verfetßzungen. Im aktiven Heere— Berlin, 4 Juni, v. Priem, Rittm. und Escadr. Chef vom Hus. Retzt. König Wilhelm J. (I. Rhein.) Nr. 7, vom 1. Juli d. J. ab jur Dienstleistung bei des Fürsten zu Schwarzburg-⸗Rudolstcdt Durchlaucht kommandirt. Mila, Port. Fähnr. der Ref, zuletzt im 2. Nassau. Inf. Regt. Nr. 88, im aktiven Heere, und zwar alt Port. Fähnr. bei dem Füs. Regt. General ⸗Feldmarschall Graf Moltke (Schles.) Nr. 38, wiederangestellt.
Berlin, 6. Juni. v. Bodecker, Oberst-Lt. und etatsmäß. Stabtoffiz. des Westpreuß. Feld⸗Art. Regts. Nr. 16, Behufs Vertre—⸗ tung des Commandeunrs, zum 2. Bad. Feld⸗Art. Regt. Nr. 30 kommandirt.
Neues Palais, 9. Juni. v. Lignitz, Gen. Major und Commandeur der 15. Inf. Brig, mit der Führung der 11. Div. beauftragt. Roeßel, Gen. Major von der Armee, zum Com- mandeur der 15. Inf. Brig. ernannt. v. Rede rn, Gen. Major und Commandeur der 70. Inf. Brig., zu den Offizieren von der Armee versetzt. Graf v. Hobenau, Rittm. und Escadr. Chef . Regiment der Gardes du Corps, der Charakter als Major ver—
ehen.
Neues enn, n Jani. v. d. Schulenburg, Rittm. und Escadr. Chef vom 3. Garde⸗Ulan. Regt, der Charakter als Major verliehen.
Abschtedxsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues Palais 9. Juni. v. Schaumann, Gen. Lt. und Commandeur der 11. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Penston zur Dip. gestellt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Allerhöchsten Abschied. 30. Mai. Hammer, Wirklicher Geheimer Kriegßrath mit dem Range eines Raths 1. Klasse und Abtheilungschef im Kriegs⸗Ministerium, H al be, Militär -Intend. Rath vom VIII. Armee - Corps, — auf ihren Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
Durch Verfügung, des Kriegs Ministeriums. 13. Mai. Pu hl, Fortifikations. Sekretär in Cuxhaven, auf seinen Antrag mit Pensign in den Ruhestand versetzz.
260. Mat. chmitter, Fortifikations⸗ Sekretär in Magdeburg, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versktzt. 23. Nai. Mann, Zahlmstr. vom 1. Bat. Fuß Art. Regts. Nr. 11, Erfurt b, Fortiflkationg Sekretär in Metz, — auf ihren Antrag mit Pension in den Rubestand versetzt.
27 Mai. Seegers, Intend. Sekretär von der Intend. XIII. Armee -Corps, zum 1. Juli 1891 zur Intend. TV. Armee⸗ Corps versetzt Hartwig I. Festungsbauwart 2. Kl. der Forti⸗ fikation Königsberg, zum Festungsbauwart 1. Kl. mit einer Be— stallung vom 17. Mar] Loo, Herrmann, Wallmstr. von der n n g Köln, zum Festungsbauwart 2. Kl., Hasenpusch,
ahlmstr. Aspir, jum Zahlmstr, beim J. Armer⸗Corps, — ernannt. 1ã. Juni. Liebscher, Sc mitz, Intend. Sekretariats Assistenten von der Intend. des Garde -Corpg bezw. XIV. Armee- Gorps, zu Intend. Sekretären, Sumpff, Reimer, Intend.
Bureaudiätarien von den Intendanturen des XXV. bezw. J. Armee Corps, zu Intend. Sekretariats⸗Assistenten, — ernannt.
Durch Verfügung des General- Kommandos. Zahl— meister. a. versetzt: v. Gerszewski vom Füs. zum 1. Bat. Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm J. (2. Ostpreuß) Nr. 3 Heimer⸗ dinger vom 1. Bat. Inf. Regts. von Boyen (5 Ostpreuß.) Nr. 41, zum Füs. Bat. Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm J. (2. Ost— preuß.) Nr. 3, Kabath vom 1. Bat. letztgenannten Regts., zum 1. Bat. Inf. Regts. von Boyen (5. Ostpteuß) Nr. 41, Schultz vom 3. Bat. 6. Psmnm Inf. Regts Nr. 49, zum Pomm. Train⸗Bat. Nr. 7, GraßzJoff vom letztgenannten Bat., zum 2. Pomm. Ulan. Rent. Nr. 9, Kammel vom 2. Bat. Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44, zum 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 128; b. infolge Ernennung überwiesen: Ha senpusch der 3. Abtheil. Westpreuß. Feld ⸗Art. Regts. 9 . Koberne der 2. Abtheil. 2. Bad. Feld⸗Art. Regts.
t. 30.
Königlich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee⸗-Fähnriche ꝛc Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 31. Mai. v. Faber du Faur, See. Lt. a, D., vormals im 2. Königl. Württemberg. Drag. Regt. Nr. 26, als Sec. Lt. im 3. Chev. Regt. vakant Herjog Maximilian angestellt.
6. Juni. Buz, Major des Generalstabes, kommandirt zum Gouvernement der Festung Ingolstadt, zum etatsmäßigen Stabsoffizier
von Oesterreich, v Grundherr zu Altent han u. Weyherbaus, Rittm. im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, zum EKcadr. Chef, — ernannt. v. Spies, Rittm. und Escadr. Cbef vom 1 Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, als Hauptm. zum Generalstab (Centralstelle) versetzt. Pflaum, Hauptm. des Generalstabes, von der Centralstelle zum Gouvernement der Festung Ingolstadt kommandirt.
Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. 1. Juni. Becker, Major des 12. Fun Regts. Prinz Arnulf, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Üniform der Abschied bewilligt.
Juni. Pachmayr, Pr. Lt. des 1. Inf., Regts. König, unter Charakterif. als Hauptim. und unter Verleibung der Aussicht auf Anstellung im Civildienst, mit Pension und mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
4. Juni. Zwickh, Oberstlt. z. D, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. Weber, Pr. Lt. a. D, in die Kategorie der zur Disp. stehenden Offiziere eingereibt.
5. Juni. Ulrich, Major und Bats. Commandeur im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand. mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. ;
Im Sanität Corps. 5. Ju ni. Br. Böhm, Assist. Arzt 2. Kl. vom 3. Chev. Regt. vakant Herzog Maximilian, zur Insp. der Militär ⸗Bildungsanstalten versetzt.
Durch Verfügungdes Kriegs ⸗Ministeriums. Brenner, einjäbrig freiwilliger Arzt vom 11. Inf. wn. von der Tann, zum Untkerarzt im 3. Chev. Regt. vakant Herzog Maximilian ernannt und mit Wahrnehmung einer vakanten AÄssist. Arztstelle beauftragt.
Beamte der Militär ⸗Verwaltung. 5. uni. Kohler, Registratur - Assist. von der Intend. J. Armee ⸗Corps, Jordan,
im 2. Schweren Reiter ⸗Regt. vakant Kronprinz Erzherzog Rudolf.
1891.
Registratur⸗Assist. von der Intend. II. Armee⸗Corps, — gegenseitig
versetzt. aiserliche Marine.
Offiziere ze. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Pots dam, Neues Palais, 8. Juni. Frhr. v. Hollen, Contre Admiral, Vorstand des Hydrographischen Amts des. Reichs ⸗Marineamts und beauftragt mit Wahrüehmung der Ge— schäfte des Direktors des Marine Departements des Reichs⸗Marine⸗ amts, unter Entbindung von seiner Stellung, zum Direktor des Marine ⸗Departements des Reichs Marineamts, Hoffmann, Kapitän zur See, kommandirt zum Reichs-Marinenmt, zum Vorstand des Hydrographischen Amts des Reichs Marineamts, — ernannt.
bschiedsbewilligungen. Potsdam, Neues Palais, 8. Juni. Frhr. v. Malapert⸗Neufville, Kapitän ˖ Lt, mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. Bron fart v. Schellen— dorff, Unter⸗Lt. zur See, Behufs Uebertritts zur Armee aus der Marine ausgeschieden.
Herrenhaus. 21. Sitzung vom Freitag, 12. Juni.
Ohne Debatte genehmigt das Haus in zweiter Ab— stimmung den Gesetzentwurf, betreffend Aenderung des Wahlverfahrens.
Es folgt die Berathung der Denkschrift über die Ausführung des Ansiedelungsgesetzes von 1886 im Jahre 1890.
Graf von Frankenberg erstattet den Bericht, aus dem hber—
vorzuheben ist, daß die zwischenzeitliche Verwaltung der Kommission statt des früheren Ertrages von 2 45 0 einen viel niedrigeren ergeben habe in Folge der schlechten Ernte. Die Kommission habe Drainagen angelegt und für die Ansiedler Häuser gebaut. Von den ausgegebenen 712 Stellen seien 555 als Rentengüter ausgegeben worden, nur ein geringer Bruchtheil sei verkauft. Die polnischen Arbeiter feien zum Tbeil in die Dienste der deutschen Ansiedser getreten, sodaß die Sachsengängerei etwas eingeschränkt zu sein scheine. Die Denkschrift ergebe, daß das Gesetz nicht als Kampfgesetz, sondern als Kulturgesetz gewirkt habe, sodaß die Angriffe der polnischen Abgeordneten gegen dasselbe hinfällig seien. Die Regierung denke auch nicht daran, das Gesetz fallen zu lassen. Man dürfe hoffen, daß auch die Polen die beil⸗ same Wirkung des Gesetzes anerkennen würden. Zu hoffen sei ferner, daß der Geist, in dem der bisherige Leiter der Ansiedelungs— kommission, Graf von Zedlitz ⸗Trützschler gewirkt habe, auch in Zukunft maßgebend sein werde. Herr von Koseielski will keine Erklärung der Regierung über die Aufrechterhaltung des Gesetzes provoziren, kann aber die rosige Schilderung des Vorredners nicht ruhig passiren lassen, denn der Berichterstatter habe dabel die unwiederbringlichen Verluste über— sehen. Wenn man auch das Gesetz als Kulturgesetz betrachte, so müsse man doch eingestehen, daß die Ansiedlungskommission, ohne daß man ihrer Leitung einen Vorwurf machen könne, schlechte Gefchäfte mache und immer machen werde, namentlich in Folge der zwischenzeitlichen Verwaltang. Diese Berluste könne man doch nicht beim Verkaufe von Parzellen den Ansiedlern aufbürden. Das Ziel des Gesetzes, die Verdrängung des Polenthums, sei nicht erreicht. Man habe aller— dings einige polnische Besitzer ausgekauft, aber sie eher finanziell gestärkt als geschwächt. Die numerische Verminderung des Polenthums sei nicht erreicht, aber es hafte in der Brust der Ausgekauften ein Groll, der bedenklich sei in den ernsten Zeiten, bei dem heraufziehenden sozialen Unwetter; Angesichts dieser Befahr, sollte man die Parteiunkerschiede und auch die nationalen Gegensätze vergessen; ein dynastisches Band sollte alle Preußen, gleich⸗ viel welcher Nationalität, umschließen; es sollte nur eine Partei, die der Staatserhaltung, der Ordnung geben, zu der alle die jenigen gehörten, die Gott und dem König dienten. Das sei die Ansicht seiner Freunde, die nach diesem Gesetze ver— drängt werden sollten. Wenn man den Kampf wolle, dann würden die Polen auch kämpfen, aber nicht gegen Regierung und Monarchie, sondern nur gegen das sie bekämpfende System. Hoffentlich sehe man bald ein, daß das Gesetz nicht heilsam sei, daß es umgeformt und erweitert werden müsse, damit der preußische Staat sich auf die 4 der Zeit erhebe, auf welcher Seine Majestät der Kaiser sich bereits efinde.
Geheimer Regierungs-Rath Frhr. von Wilmowski enischuldigt die Abwesenheit des dienstlich behinderten landwirthschaftlichen Ministers und lehnt es ab, auf die politischen Ausführungen einzugehen; er bestreitet. daß die Ansiedelungskommission irgend wie ein Vorwurf treffen könne.
Herr von Zoltowski erklärt, daß das Gesetz der Ver— fassung widerspreche, nach welcher alle Staatsbürger vor dem Gesetze gleich seien.
3. von Koscielski: Wenn das Gesetz nur der Stärkung des Deutschthums diene, so sei es Sache des Reichstages und des Reiches. Die Nothwendigkeit einer solchen Stärkung sei Las Zeichen eines Kampfes, der immer eine Schwäche bedinge.
Graf von Frankenberg bestreitet, daß die Polen, welche gut an die Ansiedelungskommission verkauften, einen Groll im Herzen be⸗ wahrten; eber dürfte das Gegentbeil der Fall sein.
Der Antrag auf Kenntnißnahme wird angenommen.
Bezüglich der Petition des Rittergutsbesitzers Struwe auf Pirschan, Landkreis Breslau, und Genossen um Bereit⸗ stellung einer einmaligen Beihülfe im Betrage von 300 000 46 Behufs Eindeichung der linksseitigen Oderniederung zwischen Breslau und Ohlau und der dadurch bedingten Negulirung des Schwarzwasserthales beantragt die X. Kommisston: die Petition der Regierung zur Erwägung zu überweisen mit der Maßgabe, weitere Ermittelungen daruber anzustellen, wie den großen Uebelständen abzuhelfen sei.
Der Berichterstatter Graf von Frankenberg bezeichnet die Verbältnisse in dem betreffenden Landstrich als unerträglich. Die Petition, welche von Rittergutsbesitzern und Domänenpächtern aus—⸗ gehe, beklage sich darüber, daß das Hochwasser sich von Jahr zu Jahr verscklimmere, daß die Eisversetzung stetig zunehme. So habe sich 1389 das Hochwasser vom 4 Februar bis Mitte April gehalten. Das rechte Oderufer sei durch Deiche geschützt, das linke nicht. Es seien viele Projekte ausgearbeitet und einer Prüfung unterzogen worden, aber bisher habe keines als spruchreif bezeichnet werden können. Die der Ueberschwemmung ausgesetzten Flächen bildeten für Breslau eine Sicherheit gegen Gefahr; das Hochwasser müsse etwas auf gehalten werden, damit es nicht zu schnell nach Breslau komme. Es müsse also bei einer Eindeichung des linken Ufers ein Abfluß geschaffen werden. Es sei dort ein alter. Wasserlauf, das Schwarzwasser, vor= handen, welcher die Möglichkeit zum Abfluß des Hochwassers geben würde, aber er würde einer erheblichen Vertiefung bedürfen, wenn er zur Sicherheit der Stadt dienen solle. Die Verhaͤltniffe würden auch in sanitärer Beziehung als schlecht bezeichnet; es werde behauptet, daß aus dem Stauwasser sich Malaria entwickele. Ein festes Projekt liege noch nicht vor, deshalb habe wohl auch der Provinzial -⸗Landtag
— —