1891 / 138 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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wesentliche Befestigung ein; allein diese machte bald einer erneuten Abschwächung in Folge von Weizenabschlüssen 9h und ging schließlich in eine überstürzte Flaue über, als sich in Folge einer für inspirirt gebaltenen Notiz der Nat Zeitung“ der bestimmte Glauben an eine Zollermäßigung verbreitete. Mit dem ersten Tage des Juni wurde dieser Glauben endgültig beseitigt und damit ein Theil des Verlustes zurückgeholt. Für den Juni-⸗Juli-Termin be—⸗ steben am Platze noch umfangreiche Hausse⸗Engagements, auf deren

bwickelung man gespannt ist. An starken Zufubren fremder Waare wird es nicht fehlen, es wird dabei aber immer mit den scharfen An⸗ sprüchen der Berliner Schlußscheine zu rechnen sein, sodaß sich leicht mancherlei Ueberraschungen ergeben können.

Roggen batte wesentlich stetigen Handel, und, abgesehen von den Abwärtsschwankungen zum Beginn des Monats und der irrigen und bald wieder wett gemachten Zollflaue zum Schlusse des Mai, blieben Preise in allmählicher Steigerung. Im Allgemeinen übte für diefen Artikel die Spekulation wenig Einfluß; es war der Bedarf, welcher zur Annäherung der Berliner Preise an die russischen Forderungen zwang und denn auch vermehrte Abschlüsse gestattete, zumal Nordrußland in diesem Monat zum ersten Male wieder mit größeren An⸗ stellungen unseren Markt aufsuchte und auch Südrußland in Folge des gesättigten Bedarfs Hollands wie West« und Süddeutschlands theils aus erster, theils aus zweiter Hand Abgeber war. Auch die in die neue Ernte fallenden Termine näherten sich im Werthstande dem der vorderen Monate mehr und mehr, da man arf stark gerãumte Bestände zum Beginn der neuen Ernte rechnete und letztere selbst in Folge der starken Umpflügungen für eine mangelhafte hielt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Bordeaux, 13. Juni. (W. T. B.) Das von den Antillen kommende Packetboot Labrador“ hatte während der Ueberfahrt an Bord einen Todesfall an gelbem Fieber und wurde deshalb einer Quarantäne unterzogen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 11 033, nicht rechtzeitig gestellt 97 Wagen In Oberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 3941, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 13 d. M. gestellt 3139, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Subhastations / Resultate.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 13. Juni 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Hochstraße 46. dem Maurermeister Hermann Paul und dem Architekten Franz Reseck gebörig, mit 11 290 „M Nutzungewerth zur Gebäudesteuer veranlagt Das geringste Gebot wurde auf 124 200 . festgesetzt. Für das Mestgebot von 151 000 wurde der Kauf⸗ mann Siegfried Seeliger hier Ersteher. Stephanstraße 6o, dem Tischlermeister Heinrich Engelhard gebörig. Das gexringste Gebot wurde auf 237 480 festgesetzt. Ersteber wurde der Maurer⸗ meister Franz Hermann Meier bier für das Meistgebot von 237 500 S Beide Zuschläge wurden sofort ertheilt.

Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangkversteigerung, be— treffend das Grundstück in der Urbanstraße 118, der Fr. Maurer⸗ meister A. M. Riege und dem Bauunternehmer Fritz Vergils gehörig.

Berlin, 13. Juni. (Wachenbericht für Stärte“ Stärke sabrikate und Hülsenfrücte von Max Sabers ty) Is. Tan toffelmehl 8 26 Æ La. Kartoffelstaͤrke 24 25 M

Ila. Kartoffelmehl und- Stärke 223 23 Æ gelber Syrup 293 —- 30 ,

30351 66, do. Rum⸗Gouleur 36— 37 Æ, Bier⸗ Couleur 36—- 37 . Dextrin gelb and, weiß, Ia. 32 33 , do. sekunda 27 29 4, Weijen stärke (kleinst) 43— 44 6, Weizenstärke (großst.) 485 193 M. Hallesche und Schlesische 4794 50½0, Schabe⸗Starke 33— 35 „, Mais Stärke 323 33 ½ , Reisstärke (Strahlen) 483 = 49 , do. (Stücken) A6 47 , Victoria ⸗Erbsen 19— 21 M, Kocherbsen 18—21 . grüne Erbsen 13 216 „6, Futtererbsen 17 17 466, Leinsaat 26 27 M Linsen, große 34 46, do. mittel 26 34, do. kleine 20 - 261, gelb. Senf 24 -= 52 M, Kümmel 36 40 Æñ, Malt loco 15 16 , Pferde⸗ bohnen 15— 16 S, Buchweizen 15—22 , inländische weiße Bohnen 21— 3 , weiße Flachbohnen 23 26 M, ungarische Bohnen 20— 23 4, galizischt und russische Bohnen 18— 20 dς6, Wicken 13— 14 4, Hanfkörner 2223 *, Leinkuchen 164 - 173 AÆ, Weizenschale 14 1266, Roggenkleie 12 —13 M, Rapskuchen 133— 145 66, Mohn, weißer 60 = 74 ν½!, do. blauer 48 - 4 A, Hirse, weiße 20-23 Æ Alles pe 100 Rg ab Babn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Berliner Gußstahlfabrik und Eisengießerei Hugo Hartung Aktiengesellschaft. Nach dem Geschaͤftsberichte belief sich der Gesammtumsatz in 1890/91 auf 801 604 MM gegen 788 839 M6 im Vorjahr. Der erzielte Reingewinn beträgt ab des Gewinn— vortrages von 15 565 66 97 962 66, nachdem für Abschreibungen insgesammt 34 845 M gefürzt sind. Tas Debitorenkonto, aus welchem weifelhafte Forderungen durch Abschreibung ausgeschieden sind, beziffert sich auf 508 993 M Beantragt wird die Dotirung des Reservefondtz mit 4898 e und nach Zahlung der Tantiémen die Vertheilung von 80/0 88 000 S Dividende; ferner 9874 S auf neue Rechnung vorzutragen.

Galizische Karl Ludwigsbahn. Die Einnahme des gesammten Netzes betrug vom 1. bis 10. Juni 758 59 Fl., Mehr⸗ einnahme 31 119 Zl. die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 200677 Fl., Mehreinnahme 25 0530 Fl

= Warschgu⸗Wiener Eisenbahn-Gesellschaft. Die Einnahmen im Mai er. betrugen 21 800 Rbl. weniger als in dem— selben Monat des Vorjahres.

Vereinigte Schweizerbahnen. Nach dem Jahres bericht betrugen der „Frentf. Itg“ zufolge die Einnahmen Total 8 53 550 Fr, die Ausgaben 298 345 Fr., wovon abgehen die Ver⸗ gütungen für den Betrieb der Toggenburgerbahn und der Wald⸗Rüti⸗ Bahn 37 212 Fr. U berschuß der Einnahmen 3 893 217 Fr. gegen 1758 371 Fr. im Vorjahre, dazu Ertrag der verfügbaren Kapitalien 58 155 Fr, Reinein nahmen zuzüglich der Beträge aus Bau und Reservefon ds 4708 752 Fr., dagegen Kontokorrentzinsen und Provi sionen 4 252 Fr, Anleihrzinsen 1 625 207 Fr., gesttzliche Amortisa—⸗ tionen 351 4090 Er, für Oberbaufonds und Reserde, für Haftpflicht falle 4586 635 Fr. sowie zu verschiedenen Zwecken 85 971 Fr, zusammen 26573 775 Fr ur Verfügung der Aktionäre bleiben 2634976 Fr.

gelber

Die Tioixende beträgt 45 5 o; der Gewinnvortrag 334976 Ft. 6 nigsberg i. Pr., 15. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Zuführen noch gering, Kauflust rege, für gutgewaschene Mittelwollen

wurden höchste Vorjahrspreise erzielt.

Landeéberg a. d. W., 14. Juni. (W. T. B) Für den heute bier statteehabten Wallmarkt waren 3555 Centner meist Dominial⸗ wollen ar gglabten. Vie Wäsche ist sehr befriedigend ausgefallen, das Sc urgewicht ist zurückgegangen, die Tendenz war fest. Die Preise stellten sich theilweise so boch, wie im Vorjahre, theilweise höher. wurden bezahlt für beste Wolle 155 bis 15 , für gute 145 bis 147 „, für Mittelwollen kis 140 é, für Landwollen 100

bis 120 „M, für Schmutzwolle 57 M. Der Markt wurde vollständig geräumt. 3. 7 * 1 5 nun; NM Y M 9 A3 [Bel T born, lz Jun (W. T. B) Wollm arkt. Die Gesammt⸗ u uhr. betrug ob Gtr. gewas jene, 150 Ctr. ungewaschene Wolle. 26 Geschäft war schleppend, jedoch wurden vorjährige Preise erzielt. Markt ist fast geräumt ö

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Essen a. d. Ruhr, 15. Juni. Die Besserung auf dem Eisenmarkt dauert dem Wochenberichte der Rheinisch⸗Westfälischen Zeitung“ zufolge an. Die Nachfrage in Walzeisen und Eisenerzen war lebhaft, die Tendenz der Preise fester; in Roheisen war diesel be weniger günstig, doch ist gegenwärtig die Nachfrage besser. Einzelne Hochöfen haben die Produktion bis Ende September verschlossen. ö. Kesselbleche und Grobbleche sind die Aussichten günstig und eine

rböhung der Preise demnächst zu erwarten; auch Feinbleche sind besser gefragt.

Köln, 13. Juni. Bei der sehr großen Nachfrage nach Kohlen hat, wie die ‚Kölnische Volkszeitung? meldet, das Bergamt Saar⸗ brücken angeordnet, daß Verlragskohlen einstweilen von Händlern außerhalb des Zollgebiets nicht ausgeführt werden dürfen.

Leipzig, 13. Juni. (W. T. B.) Fammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,325 M, pr. Juli 4,323 M, vr. August 4 373 , pr. September 4,40 Mƽ,, vr Oktober 4,427 M pr. November 4425 M. pr. Dezember 4 423 4. vr. Ja nuar 4.40 S, per Februar 4.40 ½ Umsatz 55 000 kg. Rubig.

London, 13. Juni. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen la dungen angeboten.

15. Juni. (W. T. B Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 6. bis 12. Juni: englischer Weizen 1457, fremder 38 377, englische Gerste 447, fremde 9688, englische Malzgerste 20 275, englischer Hafer 861, fremder 105263, englisches Mehl 15 155, fremdes 28 645 Sack. ;

Paris, 14. Juni. Die von dem Gouverneur des Crédit Foneier, Christoffle, in Verbindung mit dem Liguidator der Panama ⸗Gesellschaft Monchicourt, eingeleitete Aktion bezüglich der Konstituirung von Finanz-⸗Instituten zur Weiterführung der Panama ⸗Kanalarbeiten nimmt angeblich einen günstigen Verlauf. Es verlautet, die Konstituirung sei gesichert, werde jedoch erst nach der am 20. d. M stattfindenden Kammerdebatte über die Panama -⸗Affaire

erfolgen.

Mailand, 13. Juni. In dem Prozeß, welchen das hiesige Bankbaus Vonwiller u. Co. in Gemeinschaft mit zwei Livorneser Banquiers gegen die Aufsichtsräthe der falliten Zuckerraffinerie in Ancona angestrengt hat wegen der Haftbarkeirserklärung derselben in Höhe von 2 Millionen, welche Summe diese Firmen in Folge Verlegung gefälschter Bilanzen der Zuckerraffinerie als Vorschuß ge— währt haben, wurde gestern in erster Instanz zu Gunsten der klaͤge— rischen Häuser entschieden.

14. Juni (W. T. B.) Die Einnahmen des italienischen Mittelmeerbahnnetzes während der ersten Dekade des Monats Juni 1891 betrugen nach provisorischer Ermittelung im Personenver⸗ kebr 1 300 542 Lire, im Güterverkehr 1844 090 Lire, zusammen 3144632 Lire, gegen 3 093 306 Lire in der gleichen Periode des Vorjahres, mithin mehr 51 326 Lite.

Belgrad, 14. Juni. (W. T. B) Es betrugen die Ein— nahmen der ferbischen Taback⸗Regie vom 1. Januar bis 31. Mai 1891 3 035 545,57 Fr. gegen 1. Januar bis 31. Mai 1896 2569 482.98 Fr, mithin pro 1891 Plus 466 062,59 Fr.; der ser⸗ bischen Sals⸗Regie vom 1. Januar bis 31. Mai 1891 1148 3453,24 Fr, gegen 1. Januar bis 31. Mai 1890 961 460 32 Fr, mitbin pro 1891 Plus 186 882.92 Fr.; der Stempelkafse vom L. Januar bis 31 Mai 1891 994 967, Fr., gegen 1. Januar bis 31. Mai 1890 869 117,52 Fr., mithin vro 1891 Plus 125 S849 45 Fr.

New⸗gork, 13. Juni. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingefübrten Waaren betrug 8 081 804 Dollars gegen 965 137 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1192 695 Dollars gegen 1314724 Dollars in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

Dänemark.

93 Juli d. J. Kontor des Kriegs ⸗Ministeriums für die Militär⸗ Tuchfabrik Kopenhagen. Lieferung von: 18 000 Pfund Elainöl,

, , 456090 Waid, 4000 , Weizenkleie, ,, . = 600 , Gelbholz, 150 . Tosst, 400 Kalliatur (rothes Sandel) Holz, 400 Leim,

1 2 Cochenille,

3909 , Weinstein (Cremor tartari), „Blaustein,

10 Tonnen Petroleum,

5 . russichem Maschinenöl, 4 ö Maschinenöl Nr. 1,

2 ( Malaga ⸗Baumsl,

1 Tonne grünem Cylindersl,

1 Lampenöl.

Zu liefern nach Bedarf der Fabrik. Angebote mit Aufschrift: „»LevJerance af Farvestoffer m. f. Materialier und Preisangabe müssen von Proben begleitet sein.

Oesterreich⸗ Ungarn.

18. Juli 1891, 12 Uhr, niederöfterreichisches einnehmeramt (Wien, Start, Herrengasse 1319.

Für die n. 6. Landes Irrenanstalt in Wien circa Mtr. ⸗Ctr..

für die n. 6 Landes⸗Irrenanstalt in bbs cirea 7000 Mtr Ctr.,

für die n. 6. Landes ⸗Jirenanstalt Klosterneuburg eirea 5006 Mtr. Etr.,

für die n. 6. Landes-Jerenanstalt Kierling Gugging eirea 5000 Mtr. Ctr,

für das Irrenanstaltg- Filiale in Langenlois eirca 1500 Mtr. Ctr.,

für die n. 6. Landes- Findelanstalt in Wien circa i600 Mtr Gtr,

für die n. ö. Landes -Siechenanstalt in Mistelbach circa Ii6G6 Mtr. Ctr.

für die n. ö6. Landes ⸗Siechenanstalt in St. Andrä circa 800 Mtr · Ctr.

ö Allentsteig 1000 Mtr.⸗Ctr,

fir . 500 Mtr⸗Ctr.,

für die n. 6. Landes Taubstummenschule in Ober-Döbling eirca 700 Mir. Ctr.,

für das n ö. 350 Mtr. Ctr.,

für dai n. ö. 1000 Mtr.“ Ctr.,

für die n. 6. Acker-, Obst⸗ und Weinbauschule in Feldsberg eirca 500 Mtr. (Ctr.

preußische oder Ostrauer Steinkohle, autschließlich Stückkohle bester Qualität (eventuell für Kierling Gugging staubfreie Nußkohle) und für das n. 6 Landhaus 1200 Mtr. Ctr. reine Würfelkohle von obiger Qualität, dann

für die n. 6. Landes ⸗Irrenanstalt in Wien eirca 3290 rm, =. Klosterneuburg . 200 , . DGehlranftalt ni 55399 . 8mlnsttat⸗. . meterlange weiche Schwemmscheite, endlich für die n. 6. Landes-Findel⸗ anstalt in Wien eirca 90 rm meterlanger harter Schwemmausschuß.

Lieferungsbedingungen und nähere Auskunft bei obiger Behörde oder in den Kanzleien der betreffenden Landeganstalten.

Niederlande. 1 23. Juni, 11 Uhr, im Bureau der Gemeente Gasfabrieken, Doft-Seedyk, zu Rotterdam. Gemeindeverwaltung' von Rottderdam: IY5 539 kg gußeiserne Röhren nebst Hülfsftücken. Näheres an Drt und Stelle.

. 8 Landes ⸗Ober⸗

13 000

Landes ⸗Siechenanstalt in circa

Landes Blindenschule in Purkersdorf eirca

Landes Lehrerseminar in Wr. Neustadt eirea

Landes -Lehrerseminar in St. Pölten citea

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Verkehr s⸗Anstalten.

Im Interesse unserer Leser bringen wir in Erinnerung, daß die Frist für den Um tausch der in den Händen des Publikunis verbliebenen, seit dem 31. Januar zur Frankirung von Postsendungen nicht mehr verwendbaren Postwerth— zeichen älterer Art mit dem 30. Juni abläuft.

Laut einer Bekanntmachung der Königlichen EisenbabnDirektion in Köln (rechtzrheinischen) wird am 1. Juli d. J. der neue Haupt- bahnhof in Düsseldorf für den Personen⸗, Geväck. und Privat. depeschenverkehr, insoweit derselbe bisher auf dem Köln. Mindener Bahnbof daselbst zur Abfertigung gelangt, eröffnet und an demselben Tage der Bahnhof Düsseldorf (Köln- Minden) für den gesammten öffentlichen Verkehr geschlossen.

Am Sonntag, den 21. Juni d. J., kommt ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Berlin nach Coswig i. Anbalt (Park von Wörlitz und Dessau zur Beförderung. Er fährt sS Uhr 30 Min. Vorm. vom Bahnhof am Askanischen Platz ab und trifft in Coswig 9 Uhr 15 Min, in Dessau 9 Uhr 45 Min. Vorm. ein. Die Rück⸗ fahrt ist am 21. Juni d. J. nur mit dem Sonderzuge 10 Uhr Abends aus Dessau, 1 Uhr 17 Min. Nachts ja Berlin, zulässig, diefelbe kann aber auch erst am 22. Juni d. J. mit sämmtlichen Perfonenzügen an⸗ getreten werden. Der letzte am 72. zur Benutzung mit Sonderzugfahr⸗ karten gültige Personenzug Nr. 95 von Dessau, welcher in Wittenberg um Uhr, 25 Min. Nachm eintrifft und Anschluß an den 7 Uhr 33 Min. Nachm von Wittenberg abgehenden Personenzug Nr. 21 nach Berlin hat, fährt von Dessau 5 Uhr 23 Min. Nachm. von Coswig 6 Ußr 5 Min. Nachm ab. Die Benutzung von Schnellzügen ist auch nicht unter Nachlösung von Zuschlagfahrkarten gestattet Fahr⸗ karten zu 5 für die II. und 3 * für die III. Klasse, für Hin⸗ und Rückfahrt gültig, werden am Sonntag früh von den Bahnhofs— Fahrkartenausgabestellen hier, Aekanischer Platz und in Gr. Lichter felde, sowie auch schon vorher im Bureau des Invalidendank, Mark— grafenstraße 51a verausgabt. .

Die Passagepreise für das Zwischendeck sind nach der .S. B. H. für die Fahrt von europälschen Häfen nach New⸗ Vork durch die Konvention der an diesem Verkehr be— theiligten europäischen Dampferlinien um 10 A herab⸗ gesetzt worden. Die Hamburg ⸗Amerikanische Packetfahrt · Gesellschaft und ebenso der Norddeutsche Lloyd in Bremen gehören zur Kon⸗ vention. Diesen Mittheilungen gegenüber wird versichert, daß der Norddeutsche Lloyd! bis zur Stunde keine Preisherabsetzung vor— genommen babe, wenngleich derselbe durch die Verhältnisse gejwungen werden dürfte, in kurzer Zeit den andern Gesellschaften zu folgen.

Bremen, 13. Jun. (W. T. B.) Vorddeurscher Lloyd. Der Schnelldampfer Fuldan“, am 3. Juni von Bremen und am 4. Juni von Southampton abgegangen, ist am 153. Juni 8 Uhr Morgens in New⸗YJork angekommen. Der Reichs- Postdampfer Hobenstaufen“ nach Australien bestimmt, ist am 13. Juni Nachmittags in Colombo angekommen. Der Schnelldampfer ‚Kaiser Wilhelm ILM, von New Jork kommend, ist am 13. Juni, 5t Uhr Nachmittags, auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Köln“ hat gestern auf der Heimreise von Brasilien Las Palmas passirt. Der Postdampfer Braunschweig“, von Australien kommend, ist gestern in Bremerhaven eingetroffen. Der Post dampfer „Sachsen“, nach Ost ⸗Asien bestimmt, ist beute in Port Said an— gekommen.

14. Juni. (WB. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Nürnberg“ ist am 13. Juni auf der Ausreise nach Australien von Antwerpen abgegangen. Der Postdampfer „Frank⸗ furt, ist am 12. Juni von Buenos-Aires abgegangen. Der Post⸗ dampfer . Straßburg“ ist vor 4 Tagen in Buenos ⸗Aires an⸗ gekommen.

Hamburg, 13. Juni. (W. T. B) Hamburg Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗ Aktien ⸗Gesellschaft. Der Post. dampfer Rugia“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen 2 Uhr in New ⸗York angekommen. Der Postdampfer „Fürst Bis⸗ marck. ist, von Hamburg kommend, beute Mittag 12 Uhr in New— Vork eingetroffen. ;

Triest, 15. Juni. (W. T B) Der Lloyddampfer Orion“ ist, von Konstantinopel kommend. hier eingetroffen.

London, 13. Juni (W. T. B) Der Union⸗Dampfer Arab! ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen.

Rennen zu Charlottenburg. Sonnabend, 13. Juni.

I. Rekruten⸗Hürden⸗Rennen. Lt. Bar. Blome's br. W. „Grof Segfried? 1., FIrhrn v. Schrader's ‚Caro Aß“ 2., Mr. R. Gore's Mieze“ 3. Mit vier Längen gewonnen; ‚Mieje“ sechs Längen hinter Caro Aß' Dritte. Werth: 2140 dem Sieger, 360 der Zweiten, 160 1 der Dritten. „Graf Siegfried“ wurde für 4000 M zurückgekauft

II. Pasewalker Jagd- Renner. Major v. Schmidt Pauli's schwbr. Kardinal Wolsey“, Lt. Frhr. v. Reitzenstein J. J., Lt. Bulon's Bacchus , Lt. v. Waldow 2, Lt. v. d. Knesebeck's Aztec‘, Bes. 3, Lt. v. Eynard's ‚Farmley', Bes 4. Lt. Wangemann's 11. . New⸗ bridge“, Bes. 5., Lt. Gr. Westphalen's Plot“, Lt v. Graevenitz 6. Siegte, stark verhalten, mit drittehalb Längen; zwei Längen trennten Aztee“ von „Bacchus“ und eine halbe Länge weiter zurück, Farmley“ Fünfter vor Plot“ und. Rozã?. Werth: 1300 M dem Sieger, 580 ½ dem Zweiten, 480 Æ dem Dritten, 380 S dem Vierten, 280 6 dem Fünften, 180 „S der Sechsten

HI. Landsberg Jagd⸗Rennen. Hrn. Herbert's br. W. „St. Pierre? 1, Hrn. 2. Meyer's „‚Viguier 2, Hrn. Kapt. Jes's Vivacious! 3. Nach Gegenwehr mit einer Laͤnge gelandet; sechs Längen zwischen dem Zweiten und der Dritten Werth: 1609 S dem Sieger, 900 M dem Zweiten, 500 M dem Dritten.

IV. Preis von Ruhleben. Hrn. v. Tepper -Laski's br. W. Strelitze', Lt. Frhr. von Reitzenstein J. 1, Hrn. J. Sal ochin's Actreß', Hr. Hanson 2.5 Lt. Gr. Schulenburg's Fine Lame, Bes. 3., Hrn. C. G. Schilling's Aramis‘, Lt. v. d. Lühe 4. Leicht mit anderthalt Längen gewonnen; „Fine Lame“ drei Längen hinter Aetreß“ und eine halbe Länge vor „Aramis“ Dritte. Werth: 25360 66 dem Sieger, 560 M der Zweiten, 260 S6 der Dritten, 160 * dem Vierten.

V Preis vom Hippodrom. »Tinv? 1. Lt. Frhrn. v. Kap-herr's II. „Atlantic“ 2., Lt. v. Elbe Alfred“ 3., Hrn. R. Haniel's ‚Dunkelmann“ 4. Siegte nach Ge— fallen mit dreiviertel Längen zwischen dem Zweiten und Dritten. „Dunkelmann.? eine halbe Länge dinter Alfred‘ Vierter. Werth: 2760 der Siegerin, 950 ƽ dem Zweiten, 450 ½ dem Dritten, 250 A dem Vierten.

II. WTreis von Schlachtensee. Major v. Schmidt - Pault's br. W. „Sancoins“, Rittm. v. Boddien 1. Br. Fr. Hohenlohe's zTonimy', Lt. Frhr. v. Reitzenstein J. 2, Lt. v. 8. Wenseis J. Lord Lumley, Sr. Reventlaw 35. Mühelos mit drittehalb Längen ge— wonnen; ‚Lord Lumley“ drei Längen hinter Tommy“ Dritter, eine halbe Länge vor Eeonomy?. Werth: 2400 A6 dem Sieger, Hi0 M0 dem Zweiten, 240 6 dem Dritten. Sancoins⸗ wurde nicht

gefordert.

VI. SHavel-Hürden⸗Rennen. Hrn. B. Limburger's FH. Antrim. 1, Hrn. G. Groos“ „Cider', ., Hrn. W. v. Tres kow's „Hongrois 3. Nach scharfem Kampf um einen knappen Kopf heraus— geritten; eine Lange zwischen dem Zweiten und Britten. Werth: 1980 6 dem Sieger, 560 S dem Zweiten, 260 S dem Britten.

Riitm. v. Koeller's F. S.

Jagd.

Trachenberg. Bei einer am 11. d. M. in dem Revier Elensteich der Herrschaft Trachenberg auf einem rund 2060 ha großen Gewässer abgehaltenen Jagd wurden, wie die „Schles. Ztg.“ berichtet, von zehn Schützen insgesammt 9411 Gänse zur Strecke gebracht.

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Etatiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Ursache der Erbitterung, welche zu dem Zusammenstoß zwischen den ausständigen Heizern und Kohlenziehern des Norddeutschen Lloyd in Bremerhaven geführt hat, fieht die Köln. Ztg. darin, daß durch das Eintreffen zahl⸗ reicher Ersatzleute aus Stettin, die anscheinend dort weniger verdienen, der Erfolg des Ausstandes immer fraglicher wird. Die Behauptung, daß diese Leute minderwerthig und deshalb für den Dienst in Bremerhaven nicht brauchbar seien, hat sich nicht bestätigt, da es bei der von ihnen zu verrichtenden Arbeit weniger auf großes Verständniß als auf Physische Körperkraft ankommt. Die Hoffnung der Ausständi⸗

en, daß viele der Ersatzleute die Arbeit nicht lange aus—

alten würden und für sie dann die Stunde des Sieges ge⸗ kommen sei, wird sich also voraussichtlich nicht erfüllen. Alle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen worden, um die Ausständigen von den Dampfern und den auf diesen verbleibenden Ersatz— leuten abzuhalten. .

Wie die „Osts. 3. hört, haben mebrere von den Stettiner Ersatzleuten, etwa zwölf, trotzdem sie für die betreffenden Schiffe bereits angemustert waren und eine halbe Monatsheuer als Vorschuß empfangen hatten, sich bei der Ankunft in Bremerhaven von den Strikenden überreden lassen, ihren Dienst nicht anzutreten. Die be= treffenden Leute, welche zum Theil wieder in Stettin eingetroffen sind, werden sich demnächst wegen Konkraktbruchs und Hinterziehung der empfangenen Heuer vor dem Strafrichter zu verantworten haben.

Der Hamburger Heizer- und Trimmerverein hat die Ausständigen bewogen, ihre Lohnforderungen auf siebzig bis achtzig Mark, den in Hamburg üblichen Lohn, herabzumindern. Man glaubt deshalb, daß der Ausstand bald beendet sein wird.

Ueber die Herbeiführung der Beendigung des Aus⸗ standes der Om nibusbediensteten in London wird unter dem 13. Juni von dort berichtet:

Die Intervention des Lord Mavors im Omnibusautstand ist ein geschickter Kniff, um der Nachgiebigkeit der Ausstaͤndigen ein passendes Ausbängeschild zu geben, da sie sonst wegen Geld— mangels und Zwietracht hätten zu Kreuze kriechen müssen. Anderer- seits ist die General Omnibus Company nicht taLelfrei. Sie hätte längst die Zwölfstundenarbeit zugestehen follen und dadurch den eigenen Geldverlust und die Verkehresstörung vermieden, und zu— gleich wärden die Bediensteten nicht die gefährliche Lehre des erfolg— reichen Ausstandes gehabt haben.

Nach einem Wolff'schen Telegramm fand gestern Nachmittag in London eine Kundgebung Seitens der Arbeiterinnenvereine im Hyde ⸗Park statt, zu Gunsten der Forderungen der Waschfrauen von London, welche bessere gesundheitliche Verhältnisse in den Wasch⸗ anstalten, Verkürzung der Arbeitszeit und höheren Lohn beanspruchen.

Die Eisenbahnbediensteten hielten zu gleicher Zeit eine Ver— sammlung im Hyde⸗Park ab. Es sollen gegen 80 060 Personen im

vde Park anwesend gewesen sein. Es wurden Resolutionen zu unsten des achtstündigen Arbeitstages beschlossen.

Der Blechindustrie in Süd-Wales steht, wie der N. Pr. 3. telegraphisch gemeldet wird, eine ernste Krisis bevor in Folge des hohen Blechzolls, den Nord Amerika, wohin der größte ef stattfindet, am 1. Juli in Kraft treten läßt. In Folge dessen be—⸗ schlossen die Besitzer von 13 Blechfabriken in Süd⸗Wales, einen Monat lang den Betrieb einzustellen, wodurch 25 000 Arbeiter brotlos werden.

Demselben Blatt wird aus Paris vom 13. d. M. mitgetheilt, daß die Gisenbahnbeamten der Orleans -Gesellschaft striken wollen, Falls ihre gemaßregelten Genossen nicht innerhalb fünf Tagen wieder angestellt werden.

Aus Lyon wird gemeldet, daß die Pferdebahnbediensteten am Sonnabend den Ausstand beschlossen haben. Infolgedessen ist

estern der gesammte Pferdebahnverkehr eingestellt worden. Kein agen hat die Depots verlassen.

Die sächsische Textilindustrie im Jahre 1890. Aus den Jahresberichten der Königlich sächsischen Gewerbe— Inspektoren für das Jahr 1890 stellen wir folgende Angaben über den wichtigsten Industriezweig des Landes, die Textilindustrie, zu⸗

sammen. Es waren vorhanden . in den Betriebe davon beschäftigten Inspektions⸗ über⸗ jugendliche Arbeiter bezirken haupt und Kinder Chemnitz. k 702 wN 570 446 1 465 387 ,,, 320 185 K . 160 105 J ii 63. 50 l 58 27 im Staat. 2554 1912

Darnach wurden in rund 75 G (genauer 74,9 G) aller Betriebe der Textilindustrie jugendliche Arbeiter von 14 bis 16 Jahren und Kinder von 12 bis 14 Jahren beschäftigt. Wie sich dieselben auf die sieben Inspektionsbezirke vertheilten, lehrt folgende Uebersicht der be schäftigten Arbeiter. Es waren thätig:

in den 3 . Erwachsene Jugendliche Kinder zusammen ezirken Chemnitz... 33634 4121 1627 39 382 inn, . 27 208 3477 1610 32 295 k 4 2269 1225 28 291 ö 2395 16062 25 522 , 11129 65 342 12436 Meißen. 4876 307 353 5536 Dresden.. 2775 194 53 3022 im Staat. 126 484 13 726 b 272 146 464 davon weiblich. 67 343 8 822 3 065 79 230.

Während im Königreich Sachsen insgesammt 43 06 der in der Textilindustrie beschäftigten Personen Kinder von 12 bis 14 Jahren waren, belief sich der Antheil der letzteren im Inspektisnsbezirk Meißen auf 6,4, im Zwickauer Bezirk auf b, 0, dagegen im Dresdner Bezirk nur auf 1,ů75 Go. Aehnliche Verschiedenheiten finden sich auch bezüglich der Beschäftiguug der jug ndlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren, die im ganzen Königreich g, 4 9o aller in der Textilindustrie Erwerbtthätigen ausmachten gegen 10,8 υ im wickauer, 10,5 im Chemnitzer, aber nur h, 5 o/ im Meißner Inspektionsbezirk.

Nicht weniger als 54,1 Co aller in diesem Induftriezweige be⸗ schäftigten Personen gehörten dem weiblichen Geschlecht an; bei den „Jugendlichen waren sogar fast jwei Drittel (64,3 oo), bei den Kindern“ dagegen noch nicht ganz die Halfte (48,9 Co Madchen, während unter den Erwachfenen sich bz, 2 0 Arbeiterinnen befanden.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 31. Mai bis inkl. 6. Juni er. zur Anmeldung gekommen: 193 Ehe⸗ schließungen, 959 Lebendgeborene, 26 Todtgeborene, 440 Sterbefälle.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Montag, den 15. Juni

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Der Ernteertrag des Jabres 1890 in Preußen.

In der zweiten Hälfte des Monats Februar d. J. hat in Preußen wiederum die dem Bundesrathsbeschlusse vom 8 November 1877 entsprechende jährliche Erbebung über den Ernteausfall des Vorjahres für die einzelnen Gemeinden und Gutsbezirke stattgefunden. In Ge⸗ mäßheit der höheren Orts ergangenen Bestimmungen wurden hierbei, wie auch schon im Vorjahre, die Anbauflächen der wichtigsten Getreide— gattungen Hülsen⸗ und Hackfrüchte, der Handelsgewächfe und Futter⸗ pflanzen, sowie des Wiesenheus und des Weins in thunlichst zuver— lässiger Weise besonders ermittelt. Nach den solchergestalt über die An= baufläche und den Ernteertrag gewonnenen Unterlagen waren im preu⸗

1890 gegen

ßischen Staat angebaut:

a. mit Getreide und Hülsen⸗ 1839 1890 1889 mehr (4) früchten: od. weniger (-) ha ha ha Winterweizen ; 1025801 1035115 4 9314 Sommerweizen... 95 367 S6 741 8626 Winterspelz und ⸗Emer . 17486 17496 4 16 Sommerspelz und ⸗Emer 45 109 4 64 Wintereinkorn 586 660 4 74 Sommereinkorn. 23 1— 22 Winterroggen 4309 060 4332139 4 23079 Sommerroggen . 90 047 84 620 5427 Wintergerste. . 17688 16 509 1179 Sommergerste 881 91 0 863 769 18143

afer . 2549 891 2566 150 4 162659 Buchweizen 131 6885 174773 6912 J 352991 334 622 4 15631 Ackerbohnen... 103 014 105 746 2732 Wicken . w 125 540 133 070 w— 7530 Lupinen ö 141 124 142933 1809

b. mit Hackfrüchten: . 1991209 1980460 10749 Futterrüben 202 092 204110 4 2018 Mohrrüben 26 894 27422 4 528 Weißrüben. 130514 129148 1366 Kohlrüben . . S6 516 88 029 1513

c. mit Handelsgewächsen:

Winterraps u. dgl. . . 71 555 73 162 1607 Sommerraps u. dgl. . 3216 3027 189 J,, 3 905 3649 256

d. mit Futterpflanzen:

11 1119074 1121937 2863 Luzerne. 74 038 73 331 117 J 37100 36812 288 andere Futterpflanzen. 2310027 301915 8112

e. als Wiesen. . 3 293 224 3291 870 1354

f. als Weinberge. 17182 17312 1830.

Der H

wichtigsten Früchten gün

der endgültigen Ermittelung gewonnen:

bei a., den Getreide und 1889 1890 Hülfenftüchten: 1060 Eg 1006 kRg dem Winterweizen . . 12200 30. 13 961 12 Sommerweizen. 1031 885 1062546, Winterspelz und Emer . 249 161 575 Sommerspelz und Emer. 303 732 Wintereinkorn. 6 521 746 Sommereinkorn. 266 5 Winterroggen 36 364 373 38 646 045 Sommerroggen 399 879 142061 der Wintergerste 260 593 244 212

Sommergersten. dem Hafer. Buchweizen. den Erbsen .. Ackerbohnen Wicken J b. den Hackfrüchten: den Kartoffeln davon krank Futterruüben Möhren. Weißrüben Kohlrüben e den Handels⸗ gewächsen: dem Winterraps re. Sommerraps ꝛe. , d. den Futterpflanzen:

dem Klee als Futter 26 060 534

24 94 gʒ7 25 2607 4857

8 9660 230 10171375,

1103 585 976 7852 2182 731 2 924 O36 1255 9663 1419935 756 444 1 12s 57 756 65s 1 016 657

lI69 364 398 141778 n.

9 09 802 10476727,

360 249 175 31 S35 168

526 314 3 26566 3865, 5 66 5 264 317 5 786 25 5 655 gr

638 335 890 283

16423 18 029 15 883 15315,

28 928 959,

Klee als Samen 799195 60 461 der Luzerne. 2464 815 2626 656 Möhne fett;⸗, 907 573 995 199 den anderen Futter⸗ pflanzen 5 526 524 6072 431

e. dem Wiesenhen . 68 6 608 74 66 437 f. dem Wein.. 281 313 318772

nommen werden.

a. an Frucht: bei Winterweizen Winterroggen 4143 919 Sommergerste 1108312 Hafer. 2 888111 Kartoffeln. . 16 245 143 Futterrũüben . 27311387 Winterraps 93 h62 b. an Stroh: bei Winterweizen Winterroggen 7145 868 Sommergerste 1 304 434 Hafer. 3 705 042 e. an Heu: von .

Wiesen.

1886 1373 064

2 0659 526

2444 835 b 647 163

1887 1888

des Jahres 1890 war bei den meisten und tiger als im Vorjahre; denn es wurden nach

1890 gege mehr oder weni

in 100 kg sn Proz. I 760 882 414,4 30 bl 3,0

33 326 26,0 429 141,6 855 TI3, * = 361 88.

2 281 572 6,3

25 735 572

1536 3353

1211 16065 1535 1 212 5565 1655 125 6966 1175 7Il 364 3456 iss 91 151 885 453 454,6 261 559 38.5 27 586 et

bös 835 16072 1 656 Hi 57

65 9834 —2 0 358 048 5,5 873 549 49, 9

Hol S898 439,5 1606 9,8 518 —3 3

1

2 868 425 411,0 18 454 243 161 8i5 66 55 z5 4697 ba go7 49,9

6j Si 473

67459 424,0

Ein Rückblick darauf, wie für die letzten fünf Jahre die Körner erträge, sowie die Stroh. und Heuernten der wichtigsten Kultur pflanzen geschätzt wurden, mag nachstehender Zusammenstellung ent— Es wurden geerntet:

1889

Tonnen zu 1000 Eg

2314416 3832373 10741066 19066592 2 664 377 2740536 16164 892 14004 845 2 566 546 2 495772 98 993 84 474

1485428 4 369 007

1945339 6 h45 621 1215992 3 526 1656

2297117 8 320124 1283523 3 424 164

2364827 2412732 b 233 b69 6 117943

1220078 3 636 437 S96 027 2499 494 16936 4401 3 024913 63 839

1754972 5 998 8897 1007499 3 143 545

2606053 b 874 461

n 1889

(4) ger (=)

1890

1396174 3 864 605 197138 2920749 4177837 3 183 517

89 028

2254 821 S0b 063 1212606 3 840 054

2892 896 7 413 843

1891.

Ernte Ertrag des Jahres 1890 in Bayern.

Das Königliche Statistische Buregu in Bayern hat foeben Bericht über die Ergebnisse der Ernte in Bavern im Jahre 1896 erstattet. Hiernach wurden unter Zugrundelegung der Anbauverhältniffe des Jahres schätzungsweise geerntet an Winterweizen 8558 271 Ctr. (b0 kg), an Sommerwei en 1232 429; an Spel; 27405533 an, Roggen 15 646599; an Gerste 10 986 227; an Hafer 12 76973536; an Kartoffeln 60 321658 Cte.

Der Durchschnittsertrag an Körnern vom Hektar war bei Weizen 30,4. bei Spel; 29,6, bei Roggen 28,8, bei Gerste 31,3, bei Hafer 28,, Centner. In den voraufgegangenen zehn Jahren war bei Weizen, Roggen. Gerste und Häfer nieinals ein so hoher Ertrag geerntet worden, während bei Spel; der Ertrag im Jahre 1890 nur um ein Geringes hinter dem höchsten Durchschnittsertrag der letzten zehn Jahre zurückblieb.

Die Kartoffelernte war in den Jahren 1881 (wo sie 51 847 gl3 betrug), 1555 (65 323 1533), 18851 (65 sa4 630). 1853 (69 886 737) und 1885 (71 602 015) größer, während sie in den Jahren 1880, 1882, 1885, 1887 und 1838 geringer war.

Hagelschäden in Bayern.

Nach der „Zeitschrift des Königlich bayerischen Statistischen Bureaus“ wurden im Jahre 1896 11s 13,9 0 aller Ge⸗ meinden des Königreichs Bayern von Hagelschäden betroffen, was den Jahresdurchschnitt der letzten jehn Jahre, der 928,3 Gemeinden beträgt, nicht unerheblich übersteigt. Die ver hagelte landwirthschaftliche Fläche belief sich auf 109 908 ha, der Anschlag des Schadens in Geld auf 6065 538 „; diefe Summe bleibt hinter dem jährlichen Durchschnittsschaden der letzten zehn Jahre, der sich auf 103 944 M belief, zurück; ganz erheblich wurde er in den Jahren 1882, 18385 und 1885 Üübertroffen. Pro Hektar der verhggelten landwirthschaftlich bebauten Flache betrug der Schaden im Jahre 1889: 55,2 A

In der am Sonnabend abgehaltenen Sitzung des Landwirth⸗ schaftsraths von Elsaß-Lothringen beantwortete dieser die von dem Unter⸗Staatszsekretär von Schraut gestellte Frage, be—= treffend die Behandlung gezuckerter Weine, dahin, daß der Zusatz von reinem Zucker von dem Deklarationszwang befreit sein solle; dagegen solle der Zusatz von Wasser und Zucker nur bei einem bestimmten. Mindestgehalt an Säuren und Extrakten zulässig und innerhalb dieser Grenzen dem Deklarationszwang unterworfen sein.

Ernte⸗Aussichten.

In Russisch⸗-Polen wird nach dem Stande der dortigen Saaten zu Ende vorigen Monats im Allgemeinen eine mittlere Ernte erwartet.

Wie uns mitgetheilt wird, sind die Frühjahrssaaten in Nähren und österreichisch Schlesien bei den günstigen Witterungs— verhältnissen des vorigen Monats darchgängig gut aufgegangen. Winterweizen, Gerste und Hafer stehen überall gut; Winkerroggen und Winterraps haben größtentheils umgeackert werden müssen und zeigen nur einen mittelmäßigen Stand.

Aus Budapest, 13. d. M., wird nach den beim Ackerbau⸗Ministe⸗ rium eingelangten Berichten über den Stand der Saaten in Ungarn in der Zeit vom 6. bis 12. Juni Folgendes gemeldet: Weizen und Roggen sind in den letzten Tagen schön vorgeschritten. Daß Gerste und Hafer im Allgemeinen keine richtige Entwicklung zeigen, ist durch das in großer Menge erfolgte Auftreten der Lema melapona berursacht, welche stellenweise die Saaten zu vernichten droht. Der Weizen ist in Folge von Elementarschäden an manchen Orten im Rück⸗ gange begriffen. Trotzdem ist der Stand desselben im Allgemeinen gůnstiger als in der Vorwoche. Die Saaten sind meistens in die Aebren geschoffen, ia dieselben blühen sogar schon stellenweise. Die Halme sind schön groß und gesund. Hie und da ist der Weizen jedoch brandig und rostig. Von 5,2 ½9 mit Weizen angebauten Katastraljoch sind 22,94 6 unter mittel, 68, 89g o/ mittel und 8, 17 υ Über mittel. Die Roggensaaten sind, ob jwar sie günstiger stehen, noch immer schwach mittel und darunter. Die Saaten haben schöne Aehren angesetzt und

auch die Kornbildung entwickelt sich schön. Vom angebauten Areale sind 54 6050 unter mittel, 41,6 o mittel und 3,8 / 0 über mittel. Auch Herbstgerste entwickelt sich schön, hat. Aehren angesetzt und blübt. Frühjahrs“

gerste leidet viel durch Insekten, ob zwar der Stand dieser Frucht- gattung im Allgemeinen noch als zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Die von Insekten nicht angegriffenen Saaten wachsen schön und stehen tadelloß. Von dem gesammten mit Gerste angebauten Areal sind 6.5 o unter mittel, 66, o mittel und 27,9 Ho über mittel. Der Hafer litt viel durch Insekten, an manchen Stellen ist die Verschlechterung sogar ziemlich bedeutend. Die nichtbeschädigten Saaten stehen überwiegend gut. Von dem gesammten mit Hafer angebauten Areal sind 6,7 C unter mittel, 69,2 o/o mittel und 24,1 5 über mittel. Die Raps ernte hat zwischen der Theiß und der Maros und am rechten Ufer der Donau begonnen. Das Resultat ist verschieden. Nur an einzelnen Orten wird dasselbe sowohl quantitativ als qualitativ zufriedenstellend sein. Mais macht meistens gute Fort schritte hat aber auch stellenweise gelitten. Die Hülsenfrüchte und Gartengewächse blühen und zeigen Mittelstand. Kar⸗— toffeln stehen allgemein ziemlich mittel. Zucker und Futter⸗ rübe werden durch Insekten bedeutend verwüstet. Der Weinstock wird ein sehr verschiedenes Resultat liefern.

Aus Schweden wird berichtet: Die starken Nachtfröste, besonders in der Nacht zum 5. d. M. scheinen glücklicherweife nur in einzelnen Landestheilen größeren Schaden angerichtet zu haben. In der Gegend von Lund steht das Getreide vorzüglich, der Roggen ver— spricht eine volle Durchschnittsernte, Wiesen und Kleefelder stehen üppig; die Kartoffeln haben aber vom Frost gelitten. Im füdlichen Ostgothland hat der Roggen keinen Schaden genommen, die Garten⸗ gewächse sind aber total vernichtet. Im Stängäthal ist die Hoff— nung der Landwirthe auf eine Roggenernte auf vielen Stellen dahin, ganze Felder sind weiß, selbst solche, die bis 1000 Fuß über der Meeresfläche liegen.

Theater und Musik.

„Ca valle ria rusticana.“

Aus der Hochfluth der Erzeugnisse auf dem Gebiete der Kunst tauchen von Zeit zu Zeit freilich nicht sehr häufig Werke auf, welche mit bestrickender Gewalt die Aufmerk⸗ samkeit der gebildeten Welt auf sich lenken und den Brenn— punkt des gesammten künstlerischen Interesses bilden. Vor Jahren war es Herkomer's Miß Grant“, die alles Andere in den Schatten stellte. Im vergangenen Jahre drehte sich Alles um „Rembrandt als Erzieher“, und seit Kurzem ist es des Italieners Pietro Mascagni's Oper „Ga val lĩeria rusticana-g welche überall, wo sie ihren Einzug hält, Herzen und Sinne der kunstliebenden Welt für sich einnimmt und gefangen hält. Die drei angeführten Beispiele follen nicht in Vergleich gestellt werden sind sie doch von sehr verschiedenem Werth, und insbesondere über „Rembrandt als Erzieher“ ist allmahlich wohl eine gewisse Ernüchterung