1891 / 139 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Nutzungtwerth zur Gebãndestener veranlagt. Ersteber wurde der Kaufmann R. Piel mann ju Charlottenburg fär das Meistgebot von 165 220 M Das geringste Gebot betrug 300

Stettin, 16. Juni, Vormittags. (W. T. B) WolQlmarkt. Die Zufuhr ift gering, dieselbe beträzt etwa 1500 Ctr. Käufer be⸗ fanden sich jablreich am Markte, die Wäschen sind gut. Der Preis auffcklag gegen das vorige Jahr beträgt bis 8 . einzelne Vosten böber. Der Markt ist bis auf einzelne Stämme, für die sehr hohe Preise gefordert werden, fast geräumt.

Rkubrandenburg, 15. Juni. (WB. T. S) Wollmakt. Zufubren 4200, weniger als im Vorjabre, Geschäft lebbaft, Vor⸗ mittags geräumt, außer einigen bochgebaltenen Stammen. Preis 132 bis 142, ein Stamm 143. Wäsche gut,

Leipzig, 15. Juni. (W. T. B.) Kam ming Ter min⸗ handel La Plata. Grundmufter B. vr. Juni 45325 *, vr. Juli 432 A, vr. Auguft 4373 *, vr. September 440 Æ*, vr. Oktober 445 A, br. November 4425 M. Er. Deiember 4423 , hr. Ja- näar 440 , per Februar 4 40 Æ Umsaß 25 000 Eg Geschãfts los.

London, I5. Juni. (W. T. B) Wol lauktion. Preise fest, unverändert.

An der Küste 8s Weisenla dungen angeboten.

Bradford, 15 Juni. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber stetig, Garne und Stoffe unverändert,

SlIasgow, 15. Juni. (W. T. B.). Die Verschiffungen von Rohe isen betrugen in der vorigen Woche S500 Tons gegen 7300 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Paris, 16. Juni. (W. T. B) Nach bier vorliegenden Mel⸗ dungen aus Madrid sind die Wechsel auf Paris gestern auf 4, 85 gestiegen. Das Agio in Barcelona bat sich um 4. 75 0 erböbt. Das Madrider Finanzblatt „Heraldo“ schreibt die Erböbung der Joldprämie den Befürchtungen ju, daß eine Entwerthung der Bank⸗ billets eintreten werde.

New⸗ York, 15. Juni. (W. T. B.) Visihle Suvplv an Weizen 15 502 600 Bushels, do. an Mais 4 956 000 Buspbels.

Verkehrs⸗Anftalten.

Nach einer Mittheilung der Königlich großbritannischen Postverwaltung werden die, von England nach Kapstadt fahrenden Dampfer der Union- und der Castle⸗Linie fortan nicht mehr Lissabon anlaufen. In Folge dessen werden Brief⸗ sendungen nach Kapland, Natal, der südafrikanischen Republik, dem Orange⸗Freistaat, Betschuanaland, Deutsch⸗Südwest⸗Afrika und Delagoabay fortan allgemein uber England geleitet werden. Der Abgang der Dampfer erfolgt von Southampton an jedem Sonnabend, Nachmittags.

Bremen, 15. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Damrfer Sera“, von Baltimore zurückkebrend. vassitte beute Dover. Der Dampfer Nürnberg ist auf der Reise nach Nuftrasten beute in Southampton, der Schnelldampfer „Ems“, von New. Jork zurũckkebrend, ist gestern Nachmittag in Southampton angekommen und kat die Heimreise nach der Weser fortgeseßt. Der Schnelldampfer Eider“ kat vorgestern Vormittag von New ⸗Nork die Rückreife angetreten. Der Dampfer . Obio“, von Brasilien beimkehrend, ist gestern von Antwerpen nach der Weser weiter gefahren. Der Dampfer, Stuttgart“ ift gestern von Singapore abgegangen. Der Dampfer Bayern; ist beute in Sbhangbai eingeiroffen. Der Dampfer Sachsen? ist beute von Part Said nach Sst Asien weitergefabren. Der Dampfer . Kronprinz Fried rich Wilhelm‘ ist beut in Vigo angekommen. Der Dampfer „Danzig“ ist mit der Post für Ost-ÄAsien heute Vormittag von Brindist in Port Said eingetroffen.

Der ‚Rorddeutsche Llovd“ wird, wie nunmehr beschlossen, die Zwischendeckspreise vom 19. Juni ab gleichfalls ermäßigen.

Bamburg, 185. Juni. (W. T. B) Hamburg Ameri-= kanifche Packetfabrt ˖ Aktien Gefellschaft. Der Daft . dampfer Bohemia“ bat, von New ⸗NYPork kommend, heute Vor⸗ mittag Lizard passirt.

Hamburg, 15. Juni. Der in die Ne Dampfer ist laut Meldung des. W. T.? ct. Meldungen angeben, der „Graf Bismarck des Norddeutschen Llovd ff. Nr. 138 d. Bl.), sondern der Dampfer Fürst Bismarck“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt Aktien gefell schaft. Letztere tbeilt der Preffe mit, daß die Meldungen über angebliche Havarien des angefübrten Schiffés unbegründtt seien. Das Schiff ist nur in . gegangen, um das Malen des Schiffs bodens zu bewerk⸗ stelligen.

Tondon, 15. Juni. (W. T. B) Der Union⸗ Dampfer Anglian“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown ange— sommen, der Union⸗Dampfer Spartan“ heute auf der Aus- reife von Lissabon, der Union Dampfer Dur ban⸗ auf der Heimreise von Capetown abgegangen und der Dampfer Warwick Castle“ ist am Sonnabend auf de reise in London angekommen.

Paris, 15. Juni. (W. T. B) Die Direktion der Ost⸗ bahn giebt bekannt, daß die Passagiere nach Wien via Arlberg und nach Mailand via Gotthard in Folge der Mönchenfteiner Eifenbahnkatastrophe über Mülhausen und Basel reisen müssen, wozu sie Pässe bedurften.

ort 8 gegangene 1 ie Londoner

Mannigfaltiges.

Die Feier der Grundsteinlegung für die mit Unterstützung Seiner Majestät des Kaisers und unter Protektorat Ihrer Rajestät der Kaiserin in der Kolonie West Reinickendorf u erbauende „Segenekircke⸗ hat am Montag Nachmittag in Gegen⸗ wart einer zablreichen Festgemeinde stattgefunden. Die Straßen der Kolonie waren mit Ebhrenpforten, die Häuser mit Guirlanden Fahnen und Büsten geschmückt, der mitten im freien Felde belegene Kirchplatz war von boben Flaggenmasten umgeben. In Vertretung Seiner Majestät des Kaisers erschien der General-Lieutenant von Wittich, ür. Ibre Majeftät die Kaiserin der. Ober- Hofmeister Freiberr von Mirbach und der Kabinets⸗ Rath Frei herr von der Reck Das Kultus-Ministerium katte den Unter-Staatssekretär Wey rauch, der evangelifcke Ober -Kirchenrath den Ober ⸗Konsistorial⸗Rath Braun abgeordnet; der Präsident des Konsistoriums Schmidt war verfönlich erschienen. Für die Garnison fand sich der Kommandant pon Berlin, General-Lieutenant Graf von Schlieffen, ein. Die t war besonders zahlreich vertreten, an ibrer Spitze der Brückner, mit dem neugestifteten

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rli Geiñtlichkei General · Superintendent Dr. D. goldenen Amtskreuz. Auch Vertreter der Provinzial, Kreis. und

Ortsbehörden waren anwesend; die Schützen und Krieger, sowie die Schulen waren volljäblig erschienen. Vom Evangeli⸗ Hen Kirchenbau · Vichin waren anwesend der Haus⸗Minister von Wedell. Hr. von Hardt und Präsident Weymann, der Spezigl—= tommissar jür den Bau. Nach dem unter Begleitung des Musik⸗ corps der Garde ⸗Füsiliere gelungenen Cheral Lobe den Herrn. hielt der Pfarrer von Rosenthal Schelck im Arschluß an Psalm 118 die Festansprache. Einem Chorgesang der Schulkinder folgte die Ver⸗ lesuna der folgenden, von Ihrer Majestät der Kaiserin voll⸗ zogenen Urkunde durch den Präsidenten Wer mann: Im Namen Gottes, des Vaters, des Sobnes und des heiligen Geistes! Der beklagenswerthe kirchliche Norbstand, welcher in der Reich⸗

der alten Kirche in Reinickendorf nicht nur durch die weiten beschwer⸗ lichen Wege, sondern auch dadurch gehindert werden, daß diese Kirche mit nur 26 Sitzvlätzen keinen genügenden Raum bietet.

Um, foweit s in Meinen Kräften steht, dieser Nothlage abzu⸗ helfen, babe Ich gern das Protektorat über den Kirchbau übernommen und mit der Ausführung desselben den Evangelischen Kirchenbau⸗ Verein für Berlin beauftragt.

Seine Majestãät und Ich baben den von dem Architekten Schatteburg ausgearbeiteten Entwurf für den Bau der neuen Kirche bestimmt, welche gegen 1000 Sitzvlätze erhalten soll. Die Koften sind auf 150 000 4 festgesetzt.

Die Beschaffung der nötbigen Mittel ist Mir wesentlich durch das Allerbochfie Gnadengeschenk erleichtert worden, welches Seine Majestät der Kaifer und Känig Wilbelm II, Mein vielgeliebter Gemabl, zu bewilligen gerubt bat. Außerdem ist aus der Kirchenkasse ju Rofentbal ein Beitrag von 10000 4 gewährt worden, und Frau Pauline Teuscher bat in opferfreudigem Sinne 15 000 A geschenkt.

Eine nicht geringe Beibülfe stebt auch zu erwarten von den ge— sammten Einwohnern und den Grundeigentbümern in und um Reinickendorf sowie namentlich auch von den Besitzern der umliegenden Fabriken, ür deren Arbeiter die Kirche von besonderem Werth ist.

Der Rentier Eduard Hechel in Berlin bat das sebt günstig ge⸗ legene Baugrundftück von etwa dreiviertel Morgen Größe nebst einem rwetteren für das fünftige Pfarrhaus bestimmten Baugrund Mir unentgeltlich zur Verfügung gestellt. ; ;

Ich spreche allen treuen Mitarbeitern an diesem · Werke Meinen berzlschen Dank aus, namentlich auch dem Pfarrer Schelck in Rosen⸗ tbal dem Ortsvorsteher Wilke sowie dei Vorsitzenden der von dem Kirchenbau Verein eingesetzten FKommission, dem Präsidenten Weymann, durch deren unermürlice Thätigkeit es gelungen ist, in kürzefter Frist den Kirchbau zu ermöglichen.

Möze Gott der Herr, an dessen Segen Alles gelegen ist, Seinen Gnadenfegen auch über dieser Stätte walten lassen, damit Sein Wort lauter urd rein verkündiget werde auf dem einigen Grunde, der da gelegt ist, und der da beißet: Jesus Cbristus. Und so möge dieses neue Gottes baus, welche? den Namen „Segens Kirche“ tragen soll, Bielen ein Segen werden.

Gegeben zu Potsdam, Neues Palais, am 15. Juni 1891, als am dritten Jabrestagge des Re⸗ gie rungs Antritts Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilbelm II. . ge; Auguste Victoria, Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen.

Die Urkunde wurde ierauf in den Erundstein gesenkt und dieser mit dem Schlußstein geschloffen; dann erfolgte die feierliche Abgabe der Hammerschläge durch die Vertreter der Allerböchsten Herrschaften, der Sckörden und Vereine. Mit einem Gebet des General ⸗Superinten enten Dr. D. Brächner und dem Gesang „Nun danket Ale Gott“ schloß die Feter.

Der Magistrat bat den Antrag der Direktion der Großen Serliner Pferde. Eisenbabn Aktien Gesellschaft auf Genebmigung

zum Bau der Pferde⸗Eisenbabnlinie Schinkelrlas Hackefcher Markt mit Rücksicht auf den bevorstebenden Umbau der Friedricksbrücke fowie wegen der Schwierigkeiten, welche sich dem Bau der projektirten Interimsbrücke neben der Eisernen Brücke entgegen⸗ stellen, abgelehnt.

Der geschäftsfübrende Ausschuß der vereinigten Kreis⸗ sonoden Serkins, welche am 25. und 26. d. M. im Sitzungssaale des Reichstages zufammentreten werden, beantragt, ebenso wie im vorigen Jabre 16 0 des Veranlagungssolls der klassifizirten Einkommen⸗ und Flaffensteuer mit Ausnahme der sechs untersten Stufen der letzteren als Kirchensteuer zu erheben. Der Ertrag dieser Umlagen wird auf 300 Ho S veranfchlagt. Von denselben sollen u. A. 165 000 6 als Entschädigung für die aufgebobenen Stolgebübren, 285 000 M0 zum Neubau von Kirchen und 230 431 H für die auf Berlin ent⸗ fallenden Beiträge zu den Svrnodalkosten und den landeskirchlichen Pensions. und Reliktenkonds verwendet werden. Für Einziebhungs⸗ und Verwaltungekosten sind 47 180 835 in Aussicht genommen.

Bei den Arbeiten am Müblen damm ist wieder ein gewisser Abschluß erreicht. Der Bau des zweiten Schleusentheils, des Theils, Fer den auch die westlichke Hälfte der künftigen Straße geben wird, fertig gestellt, und der Verkehr ist jetzt. allerdings nur provisorisch, dsesen Theil geleitet worden, dessen Niveau später bei efiritiren Anlage noch um einen Meter erböbt werden

8 Bau sind nunmebr die beiden Kepf⸗

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wo man in? fernen müßssen. recht schwierig, man bolt jetzt biet Pf Fakten, Die Arbeiten erbeischen eine ganz besondere Vorsicht, um die Fundamente der Häuser Poststraße Nr 13, 14 und 15 nicht zu erschüttern. Man wird daber bier an den Häusern entlang zunächst eine eiferne Sxundwand einschlagen, um so die Fundamente mebr zu sichern Der Bau des unteren Schleufenbauptes macht auch eine dreimalige Verlegung der Pferdebahngeleise auf dem Müblenwege erforderlich. Es soll zu diesem Zweck eine provisorische Brücke erbaut werden, welche sich bin- und herschieben läßt. Der Bau beider Kopfstücke soll bis Oktober beendet fein. Im August wird man nun auch daran gehen, die neue Fischerbrücke und die noch fehlende Hälfte der Müblendammbrũcke für das kleine mittlere Gerinne auszuführen; es wird sich als dann nicht vermeiden lassen, die Fischerbrücke für den Fahrverkehr gänzlich zu sperren, doch soll der Fußgängerverkebr aufrecht erhalten werden. Recht viel Schwierigkeiten macht der Umbau der Mübhlen—⸗ grundftücke. An der Front nach dem Müblendamm soll sich ein mächtiger Thurm erheben, der die Mitte des ganzen Baues bejeichnet. Um die Fundamente für diesen Thurm und für einen zweiten kleine ren Thurmbau legen zu können, hat man schon vor Monaten die Ecken beider Mühlengrundstücke vom Dach bis zum Erdboden abreißen müssen. Die Fundamentirung ist jetzt in vollem Gange und dũrfte in etwa vier Wochen fertig gestellt werden. Auch für die Haupt fa9ade ist die neue Fundamentirung ziemlich fertig, sodaß zu boffen steht, hier den Bau noch in diesem Jahre boch zu bringen. Die Aufgabe des nächsten Jahres wird der weitere Ausbau der Mühlen sein. Gleichfalls im nächsten Jahre follen die Schleusenbauten beendet werden. Auf der am oberen Haupt geplanten Infel wird ein Häuschen für die Strom polizei und die Zollabfertigung, auf der Insel am unteren Haupt ein zierliches Haus für den Schleusenmeister errichtet werden Im letzteren Hause gedenkt man die Turbinenanlage zu errichten, welche die Druckmaschinen zum Deffnen der Schleusenthore treibt. Die entsprechenden Plane unter siegen jetzt der Superrevision. Mit Oktober 1892 hofft man den ganzen Wasserweg dem Verkehr übergeben zu können. Juni. Einer Meldung des. W. T. B. Fatum jufolge sticß auf dem Meere ein Boot mit fünf russi⸗ Soldaten auf ein zwölfrudriges Boot mit verdächtigen

und Hauptstadt Berlin allmäblich entftanden ist, wirft jeine Schatten auch über die nächften Umgebungen dieser Stadt. Rasches Anwachsen der Bevölkerung bat auch dort den Mangel an genügender Serlen⸗ pflege zur unausbleiblichen Folge. So ist im Anfange dieses Jahres an Seine Majestät den Faise ; ses Jahres a e Majestät den Kaiser und Mich von der Kolonie West-Reinickendorf aus dem reife der zablreichen dort wohnenden Arkeiterfamilien beraus die drir ger de Bitte um Hülfe zu einem Kirchbau gerichtet worden. Dieser Theil der Gemeinde Reinickendorf zählt schon jetzt etwa 3500 Seelen, welche, auf einem räumlich ausgedehnten Gebiete wohnhaft, an dem Bejnche

n und befabl ihnen beizulegen. Die Eingeborenen

„Feuer auf das Boot, tödteten vier Soldaten und

Der Vorgang wurde vom Ufer aus bemerkt und

ates Soot mit ier Soldaten jzur Verfolgung der

Jedoch auch diefe vier Soldaten ereilte das Schicksal

2. Als schließlich ein drittes Boot mit Soldaten zu

j achten die Räuber das Weite. Instgesammt sind sechs

Seldaten zerädtet and drei verwundet worden. Cin Kanonenboot ift Jagd aaf die Räuber zu machen.

Queenstown, 14 Juni. Auf dem jur ‚Inm an-Linie' gebhörerden Dampfer ‚Eity of Richmond, welcher heute von NewYork eintraf, war laut Meldung des. W. T. B. der aus Baumwollenballen bestehende Theil der Ladung in Brand ge⸗ raten. Das Feuer war am 8. d. M. um Mitternacht entdeckt worden und batte große Bestürzung unter den Reisenden bervorgerufen, die sich auf die Brücke flüchteten. Man ver⸗ fuchte mit allen Kräften, das Feuer zu löschen, während der ganzen Racht jedoch obne Erfolg. Inzwischen batte man die Boote mit Lebenzmittein ꝛc. gefüllt. Um 38 Ubr früb stieß der Dampfer Sounfellor. auf die von dem Dampfer Richmond, gegebenen Noth- signale zu letzterem und blieb bei diesem, bis der Dampfer Servia“ erfckien, welcher die City of Richmond“ nach Queenstown brachte.

Rom. Wie der W Presse aus Rom gemeldet wird, batte während des letzten Konfistorlums im Ba tican der Graf Primoli, ein leidenschaftlicher Amateur Pbotograph, auf der Tribüne des römiscken Patriziats sich aufgestellt und von dort aus zahlreiche Moment Photographien der Kardinäle, der diplomatischen Gruppen und der überfüllten Tribünen aufgenommen. Als am Ende der Ceremonie die sedia gestatoria- der tragbare Thrensessel den Papst jzu der Tribüne des Patriziats fübrte, erkannte Leo XIII. den Grafen Primoli und unterzog sich lächelnd, indem er die um Segnen ausgestreckte Hand einige Augenblicke ftill hielt, der photographischen Dperation.

Ba sel, 15. Juni. Ueber das Eisenbabnunglück bei Mönchenstein in der Schweiß entnebmen wir telegraphischen Nach⸗ sickten der Frkf. Ztg.“ die folgenden Ginielbeiten: Die Zabl der Todten betrug bis beute Mittag bereits 60, doch sind noch nicht alle geborgen. Schwerverwundete zäblt man gegen Hundert. Abends 3 Ubr war der unterste Wagen noch nickt zugänglich. Eine Frau wurde beute früb 4 Ubr lebend und ein kodter Knabe aus den Trümmern geschafft. Ein Mann war unterhalb der Kniee eingeklemmt, um ihn zu be⸗ freien, ging man an das Demoliren Ter Reste des Personenwagens dritter Klasse und des Packwagens. Die Arbeit dauerte bis gegen 3 übr. Als wan sich endlich ur Amputation des noch eingeklemmten Fußes entschloß, starb der Unglügliche, er batte sieben Stunden ge⸗ sitten und war' in zwischen mit Wein und Cognac erquickt worden. Das Zerstören der Wagen, deren Eisentkeile den vorbandenen In⸗ ftrumenten großen Widerstand leisteten, girg sebr langsam vor sich, man fuckte sid deskalb durch Ausräumen des ersten Dacknagens einen Weg zu bahnen. Nach 7 Uhr Morgens wurden wicder sieben Torte bihausgeschafft, worunter Direktor Bubeck eine Frau und swei Knaben es Schneidermeifters Dielmann, der bei dem Unglüũck seine Frau und drei Knaben verlor. Er felbst war durch einen Vereinsausflug ferngehalten, Dr. Voegtlin starb mit drei Kindern. Jafeb Suter bat zwei Schenkelbräche erlitten; man hofft auf seine Wieder berstellung. Der Maschinenfubrer der ersten Maschine ist todt und liegt noch unter der umgekehrten Lokomotive in der Birs Der berausgeschleuderte Heizer konnte sich schwimmend retten. Der Fuhrer und der Heizer der zweiten Maschine sind gerettet und mit leichten Kontusionen davon gekommen. Vom sonstigen Fabrpersonal sind todt: der Ober-Zugfübrer Wenger und ein Conductenr, ferner drei Mann sckwer verwundet. Man berechnet die Schadenersatz⸗ fu mme, welche die Jura ⸗Simplon⸗Babn für die getödteten und verwundeten Persenen zahlen muß, auf mindeftens eine Million, vielleicht fogar auf wei Millionen Fres. Zwischen der Jura⸗ Simrlon⸗Babn, der Centralbahn, Gotthbardbabn, Nordostbahn und den Fereinigten Schweiterbabnen bestebt ein Uebereinkommen, wonach solche Entschädigungen gemeinsam getragen werden Entschãdigungs⸗ beträge werden so vertbeilt, daß vorweg 5 oο der vertretungẽ⸗ pflichtigen Babnverwaltung in Rechnung gestellt werden; die Ver⸗ theilung des Restes geschiebt zur Hälfte nach der Zabl der gesammten Wagenachsenkilometer, zur Hälfte nach der Bruttoeinnahme des Per⸗ fonenderkebrs. Alle gerscktlichen und außergerichtlichen Kosten, die bei Ausmittelung der Haftpflichtbeträge entsteben, muß die Jura Simplon⸗ Bahn allein tragen. Auf diese Bahn wird etwa ein Dritttheil der Fesammt-⸗Entfckadigungffumme fallen. Für eine Summe von I20 G00 Fres. ift die Jura Simplon ˖ Bahn bei der Preservatrice Paris rüũckrersichert.

Ueber die Ürfache des Unglücks wird noch mitgetbeilt, daß der eines Sängerfestes wegen stark in Anspruch genommene Personenzug mit zwei Lokomotiven bespannt war, deren Gewicht die ei serne Brůcke über die Birs nicht zu tragen vermochte. Ob die etwas dürftige Bauart der Brücke, oder die Unterspälungen durch das jũngste BSocwasser die Hauptschuld tragen, wird die Untersuchung ergeben. Äls die eine Lokomotige bereits mit den rorderen Rädern das jenfeitige Birsufer erreicht hatte, brach die Brücke zusammen; eine Lokemotive überstürite sißs, sodaß die Räder nach oben gerichtet sind, die jweite steßt senkrecht, vier Personenwagen quetschten sich in dem Flußwaffer zusammen, das sich sofort zu stauen begann, sodaß in kurer Zeit die Wiesen zur Linken und Rechten überschwemmt waren. Die nachkolgenden Wagen erlitten ebenfalls erhebliche Beschädigungen. Herte begaben sich, nach einer Meldung des W. T. B.“ weitere dreinig Mann aus der Sanitätsschule naw dem Platz, wo das gestrige Cisenbabnunglück stattgebabt bat, um bei der Bergung der im Wasser befindlichen Todten behülflich zu sein. Die Genietruppen werden eine Notheisenbahnbrücke berstellen, damit der durchgebende Verkebr wieder aufgenommen werden kann. Von den im Hospital befindlichen Verwundeten sollen keine mehr in Lebensgefahr sein. Eine Abtheilung Sapeure und Pioniere ist mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Die beiden vordersten Wagen des Zuges, die noch in der Birs liegen, sind nur mit großen Schwierigkeiten frei zu machen, da große Vor⸗ sicht nötkig iff, um die Leichen nicht unkenntlich werden zu lassen. Die Regierung von Basel bejchäftigt sich mit der Frage einer gemeinsckaftlichen feierlichen Beiseßung der Verunglückten. Ob das möglich sein wird, hängt davon ab, ob die Bergung der Leichen bis zum J7. d. M. früh beendigt sein wird. Zu Gunsten der Verwun⸗ deten und der Hinterbliebenen der Verunglückten haben Sammlungen von Geldspegden begonnen.

in

San Francisco, 12 Juni. Dieser Tage sind, wie die A. G. berctet, die wenigen am Leben gebliebenen Mitglieder der Vu kon. Thal M lIask a) Erforschungs - Expedition; bei welcher ich die Hrn. James Ingram, J. Sperry und F. C. Voung, be⸗ kunden batten, Fier eingetroffen Sie haben nach ihrem Bericht schreckliche Leiden ausgestanden. Nachdem sie in dem Thal einige Zeit geblieben waren, traten sie den Rückweg an. Bald waren ihre Lebens⸗ mittel zu Ende gegangen und sie selbst körperlich so erschõpft, daß sie die Ruder ihres Bootes nicht mehr zu halten vermochten. Sie verließen es und setzten ihre Reise am Land längs des Ufers fort, ununterbrochen von dichten Schwärmen von Moskitos und Fliegen verfolgt. Am ganzen Körper wund, ihr Gesicht mit Blut bedeckt, vermochten sie sich schließlich der Moskitos nicht länger zu erwehren. Ihre Augenlider waren so entzündet, daß sie kaum noch zu sehen im Stande waren. Umfonst besczwor Hr. Ingram seine Befährten, seinem Elend durch einen Schutz ein Ende zu machen. Er sank schließlich im Schnee nieder und starb. Dasselbe Geschick ereilte am nächsten Tage Hrn. Voung. Die Uebrigen setzten ihren Marsch fort. Eine ganze Woche obne alle Nahrung gewesen, fanden sie plötzlich eine ziemliche Menge todter Lachse. Freudenthrãnen sielen auf kre. Wangen herab, als sie sich daran gätlich thaten. Einigermaßen gestätkt, kehrten sie zurück, um nach den Leichen ibrer Fameraden ju seben. Es gelang ihnen, diejenige Ingram's zu entdecken, welche vollstãndig mit Moskitos bedeckt war. Sie beerdigten sie und errictteten an dem Kopfende des Grabes einen Stein. Young s Körper blieb verschwunden. Das Geheul der Wölfe in der Ferne verrieth, was aus ibm gäworden. Als die Ueberlebenden Chilcott erreichten, waren sie in Folge der ausgestandenen Leiden und Ent bebrungen dem Tode nahe. Hrn. Sperry'z ursprünglich braunes Haar war schneeweiß geworden.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 139.

1. Unter suchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen n. 24

3. unfass⸗ und Invalidttäts⸗ 2c. Versicherung. 4. Verkãufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Berloofung ꝛc. von Wertpapieren

Zweite Beilage

Berlin, Dienstag, den 16. Juni

Oeffentlicher Anzeiger.

1891.

Fommandit · Sesellschaften auf Aktien n. Aktien ˖ Gesellsch. GSGrwerbs. und Wirthschafts Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank ⸗Ausweise.

10. Verschiedene Belanntmachungen.

) Untersuchungs⸗Sachen.

17319 Bekanntmachung.

Der von uns unterm 3. Dezember 1889 in Nr. 295 des öffentl. Anz. vro 1889 binter den Schlächter Friedrich Heinemann, zuletzt in Osternoth hafen wohnhaft, erlaffene Steckbrief wird hierdurch er neuert.

Swinemünde, den 10. Juni 1891.

Königliches Amtsgericht. Duncker.

II7322 Steckbriefs erledigung. .

Der binter den Dpernsanger Heinrich Heime, geboren am 14 Juli 1853 ju Marburg in Steier mark, wegen Widersftandes gegen die Staate gewalt und öffentlicher Beleidigung in den Alten J IJ A 280 365 unter dem 18. April iss82 erlzssene und unter dem 16. Nai 1884 erneuerte Steckbrief wird zurũckgenommen.

Berlin, den 12. Juni 18981

Staatz anwalt schaft bei dem Königlichen Landgericht J.

(17320 Ste ckbriefs · Widerruf.

Der hinter den Einwobnerfohn Alexander Mathea aus Karthaus am 265. Mai er. erlafsene und in Nr. 175 unter 13 728 dieses Blattes aufgenommene Steckbrief ist erledigt. (D. 534 90)

Karthaus, den 11. Juni 1801.

Königliches Amtsgericht.

¶I7328] ; Nachdem folgende Personen, als: .

1 der Klempner August Gottlieb Schmidt rect Schmüth, geboren am 6. Juli 1861 zu Eversleben, Kreis Oldenburg, zuletzt in Königslutter, - der Rnecht Joseph Kurzwynski, geboren am 14. Juli 1863 zu Klöncjen, zuletzt in Woleẽdorf, . der Färtner Friedrich Karl Wagener, ge⸗ boren am 23. April 1865 zu Lindenberg, Kreis Wolmirstedt, zuletzt in Königslutter, der Diener Hermann Medefind, geboren am 75. Januar 1858 zu Königslutter, z. 3t. in Jobannisburg in Süd Afrika, der Arbeiter Karl Gustav Zech, geboren am I8. Dejember 1862 zu Ludom Abbau, Kreis Obornik i. Po, zuletzt in Wolsdorf, der Arbeiter August Lokau, geboren, am 2. August 1853 zu Groß ⸗Sausgarten bei Pr. Eylau, zuletzt in Frellstedt,

7) der Maler Emil Mafsuretz, geboren am 34 ktober 1854 zu Blankenburs, zuletzt in Könige lutter. .

durch das rechtskräftig gewordene Urtbeil hiesigen Schäffengerichts vom 4. Mai d. J. wegen Ueber treiung des 3 360 Nr. 3 des R. St.- G. ein Jeder zu einer Geldstrafe von 50 . exent. 15 Tagen Haft sowie zu den Kosten von je 20 16 30 * Ferurtheilt worden sind, so werden die kompetenten Behörden ergebenst erfucht, diese Geldstrafen und Fosten im Betretungsfalle von ibnen einzuriehen, event, die zu substituirenden Haftstrafen zu voll strecken und uns mit Nachricht zu versehen.

Fönigslutter, den 8 Juni 1891.

Herzogliches Amtsgericht. Brinckmeier.

117321] Bekanntmachung.

Aufhebung der Vermögensbeschlagnahme.

Durch Beschluß der Strafkammer Kaiserlichen Landgerichts zu Colmar, Glsaß, vom 23. Mai 1891 ist die durch Beschluß dieses Gerichts gegen

I Schramm, Siegfried, Photograph, geb. 30. 1. 1865 zu Bulach, Kanton Zürich (Schwei), zul. in Schlettstadt, .

Y) Schramm, August, Buchbinder, geb. 28. 5. 18665 zu Colombier (Schweiz), zul. in Schlettstadt,

am 2. August 1890 verfügte und am 19. Sep⸗ tember 1830 in Nr. 226 des Reichs Anzeigers ver ˖ öffentlichte Beschlagnahme des Vermögens aufge⸗ hoben worden. ,

Colmar, Elsaß, 19. Juni 1891.

Der Erste Staatsanwalt. J. V: Mulert, Staatsanwalt.

(I7318]

g. Staats anwaltschaft Stuttgart. Aufhebung der Vermögensbeschlagnahme, In der Straffache gegen Schuhmacher Gottlob

Geiger von Schornbach, O-A. Schorndorf, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist die am 17. Juni 1884 verfügte Vermögensbeschlagnahme durch Beschluß der Strafkammer J. des K. Landgerichts Stungart vom 1. Juni 1891 aufgehoben worden. Den 12. Juni 1891. Staats anwalt Cleß.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

(17353 Zwaugsversteigernung. Im Wege der Jwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 25 Blatt Nr. 913 auf den Namen des Architetten Emil Lucas hier eingetragene, in der Gneisenaustraße Nr. 64 belegene Grundstüch am 22. September 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterjeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichftraße Nr. 15, Hof, Flügel C., Erd⸗ 6, Saal Rr. 40, versteigert werden. Vas Grund- st mit 4.14 M Reinertrag und einer Fläche

Forderungen von Kapital,

steuer aber nicht veranlagt, Ausjug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Srundbuch⸗ arts etwaige Abfckätzungen und andere das Grund- stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Faufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel P, Zimmer 42, eingeseben werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert. die nicht von selbst auf den Ersteber übergehenden Ansprüche, deren Vorbandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht bervorging, insbesondere derartige tal, Zinsen, wiederkehrenden bebungen oder Koften, spätestens im Versteigerungt⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widersrricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge—⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei? Bertbeilung des Kaufgeldes gegen die be— rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstũcs beanfpruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Cinstellung des Verfabrens berbeizufübren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Beizug auf den Anspruch an die Stelle des GSrundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am 24. Sep tember 1891, Nachmittags 127 Uhr, an oben⸗ bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 29. Mai 1891. Königliches Amtsgericht J. Abtbeilung 53.

(17352 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangevollstreckung soll das im Grundbuche von Werder Band 2 Nr. 183, auf den Namen der Handlung Heinr. Fischer & Ces zu Berlin, eingetragene, in der Niederwallstraße Nr. 16 belegene Grundstück am S. September 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsftelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13 Hof, Flügel C. Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist zur Zeit weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäude stener veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende NRachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Reälberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An= sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, ins besondere derartige Ferderungen von Kapital, Zinsen, wieder kehrenden Debungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die. lenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungst in vie Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstäcks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 10. Sep⸗ tember 1891, Nachmittags 127 Uhr, an oben⸗ bezeichneter Gerichts stelle verkündet werden.

Berlin, den 6. Juni 1891.

Königliches Amtsgericht L. Abtheilung 53.

17351 Nach heute erlaffenem, seinem ganzen Inbalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Meclenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur , . steigerung der Erbpachtstelle Nr. 5 zu Lüttenmark Termine . I zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Dienstag, den 25. Auguft 1891, Vormittags 10 Uhr, 27) zum Ueberbot am Dienstag, den 15. Sep⸗ tember 1891, Vormittags 10 Uhr, 3) jur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstuͤck und an die zur Immobiliar⸗ masse desselben gehörenden Gegenstände am Dienstag, den 25. August 1891, Vor⸗ mittags 10 Uhr, im hiesigen Amts—⸗ gerichtõgebaude statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 11. August an auf der Gerichtsschreiberei. Die Besichtigung des Grundstücks ist nach vorgängiger Anmeldung bei dem Sequester, Rentner Adolf Burgdorf zu Boizen burg a. Elbe gestattet, welcher auch Kaufliebhabern e., die Grenzen des Grundstückes nachweisen wird. Boizenburg, den 12. Juni 1891. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. 5079 Aufgebot. Das Aufgebot T folgender Depositalscheine der Lebensversiche rung · Actien · Gesellschaft Germania! zu Stettin: a vom 77. Dezember 1575, zur Police Nr. 171326 über 1714 30 3, ausgestellt für den Zimmer meister Christian Schuchmann zu Darmstadt; b vom 24. Dezember 1875, zur Police Nr. 204418 über 857 6 15 3, auggestellt für Frau Helena Preeg, geb. Hensg, zu Oberhausen; C. vom 20. Mal i884, zur Police Nr. 249727 über 15 Go M, ausgestelli für Herrn August Gottlob

d. vom 23. Dejember 1874, zum Sterbekassenbuch der Germania Nr. 78316 über 50 Thlr., ausgestellt für den Fubrberrn Fr. F. Raabe zu Berlin; e. vom 10. Sertember 18378, zur Police Nr. 107493 über 1650 , ausgestellt für den Detaillisten Jobann Otto Hohnhorst zu Bremen; f vom 16. Sertember 1875, zur Police Nr. 113295 über 300 , ausgestellt für den Schuhmachermeister Friedrich Schumacher zu Berlin; II. folgender Policen der Lebens versicherungs⸗ Actien ˖ Gesellschaft Germania zu Stettin: a Nr. 3350927 über 3000 , lautend auf den Käsereibesitzer Vincenz Müller zu Hovern: b. Nr. A 9869 über 1000 Thlr. Pr. Ert. 3000 , lautend auf den Kaufmann Oscar Ferdinand Rudolph Lobeck zu Görlitz; e. Nr. 136168 über 100 Thlr. Pr. Ert. 300 (, lautend auf den Tapezier Friedrich Anton August Meyer zu Berlin; d. Nr. 14637 über 100 Thlr. Pr. Crt. 300 , lautend auf die Frau Cbristiane Friedericke Wilbel⸗ mine Sachs, geb. Ficker, auf dem Henneberg bei Schwarzenberg; e. Nr. 160523 über 500 Thlr. Pr. Crt. 1500 41. lautend auf den Böttchermeister Ferdinand Ulrich zu Elbing und Nr. 238480 über 50) Thlr. Pr. Ert. 1500 4, lautend auf den Holzbändler Ferdinand Ulrich zu Elbing und zwar: ad Ta, von den Erben des Zimmermanns Christian Dietrich Schuchmann zu Darmstadt, nämlich: 1) dessen Wittwe Catharina, geborenen Petry, 2) dessen drei Kinder, zu Darmstadt, vertreten durch den Justizrath Bohm zu Stettin; ad Ib. von der Wittwe Helena Preeg, geb. Hengg, zu Oberbausen bei Augsburg, vertreten durch den Justizrath Bohm zu Stettin; ad Lc. von dem Kaufmann August Dürr zu Stutt—⸗ gart, vertreten durch seine Ehefrau, Margarethe Dürr, geborene Gerbert, vor Gericht vertreten durch den Rechtsanwalt Range zu Stettin; ad 14 von der Wittwe des Fuhrherrn Fr. F. Nabe, Antonie, geborenen Noack, zu Berlin; ad Te, von dem früheren Detaillisten, jetzigen Rentier Jobann Otto Hohnhorst zu Bremen, ver⸗ treten durch den Justizrath Bohm zu Stettin; ad If. von dem Schuhmachermeister Friedrich Schumacher zu Berlin, vertreten durch den Rechts- anwalt Galland zu Berlin; ad Ig. von dem Gastwirth Marinus Knisel zu Oberreitnau bei Lindau, vertreten durch den Justiz- rath Bohm zu Stettin; ad IIb. von dem Kaufmann Oscar Ferdinand Rudolf Lobeck zu Görlitz, vertreten durch den Justiz⸗ rath Bohm zu Stettin; ad IIe. von I) dem Photograph Paul Meyer zu Berlin, 2) dem Tapezier Georg Meyer zu New ⸗ork, 3) dem Polizeibeamten Alexander Meyer zu Berlin, vertreten durch den Justizrath Brunnemann zu Sten n; ad 4d. von den Erben der Wittwe Sachse, Chriftiane Wilhelmine Friedericke, geborenen Ficker; 1) Augustine Friedericke, gesch. Weigel, geb. Sachse. 2) dem Schlossermeister Carl Julius Sachse, zu Großpöhla bei Schwarzenberg, vertreten durch den Justizrath Bohm zu Stettin; ad ILLe,. von dem Dampfschneidemühlenbesitzer Fer dinand Ulrich aus Rudzanny, vertreten durch den Rechtsanwalt Wirth zu Nicolaiken, beantragt. . Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Zimmer Nr. 15 part., anberaumten Aufgebots⸗ terminè ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Stettin, den 1. April 1891. Königliches Amtsgericht, Abtheilung TX.

(10844 Aufgebot.

Auf Antrag der Bauersfrau Anna Maria Lang, geb. J von Oberbuchfeld wird der In⸗ haber des Schuldscheins der Sparkasse Parsberg, ,. Nr. 549, Tagbuch Nr. 687, über 490 iemit aufgefordert, seine Rechte aus dieser Urkunde bei dem unterfertigten Gerichte spätestens am Auf- gebotstermine Samstag, 5. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er folgen wird.

Parsberg, 3. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht. gez. Siry. Zur Beglaubigung:

Der Gerichtsschreiber am Kgl. Amtsgericht Parsberg:

Sarg. (10509 Aufgebot.

Es haben:

I) der Kutscher Joseyh Hohmann und dessen Che⸗ frau Anna, geb. Werner, von Bockenheim das Auf⸗ gebot des unter Nr. 390212 auf den Namen Anna Werner aus Mainz, geb. 1. Juli 1847, ausge fertigten Einlegebuchs der Sparkasse und anstalt der Polytechnischen Gesellschaft dahier über 1i5 M 606 3, 1

) der Schlossermeister Rösch zu St., Gallen, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Friedleben und Pr. Reumann, bier, das Aufgebot der von der Pro⸗ videntia Frankfurter Versicherungsgesellschaft unterm 109. Mai 1533 ausgestellten Pollee Nr. 42148, durch

Marie Rösch, verwittweten Brunner, geb. Karch, in Höbe von 10000 Fres. versibert bat, beantragt. Die Inhaber der Uckunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Dezember 1891, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermin ibre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Frankfurt a. M., dẽn 2. Mai 1891.

Königl. Amtsgericht. Abth. TV.

17368 Aufgebot. Das Quittungsbuch der Kreissparkasse zu Neu⸗ markt Nr. 26193 über 1548,75 6, ausgefertigt auf den Namen Paul Barras aus Sachwitz ist an⸗ geblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Eigenthümers, des minorennen Paul Barras, ver— treten durch seine Vormünderin verwittwete Eleonore Barras, geborene Gummich, zu Sachwitz zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des Quittungsbuches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 6. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer?) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Neumarkt, den 10. Juni 1891.

Königliches Amtsgericht.

17358) Oeffentliche Zustellung und Ladung. Aufgebot. Auf Antrag

des Söldners Georg Bauer in Helmsau, des Bauern Anton Gratzl in Wipystetten, des Bauern Sebastian Obermaier in Hof, Gem. Baierbach, t an alle Diejenigen, welche auf die am 8. August 1848 auf dem Anwesen des Georg Bauer Haus Nr. 55 in Helmsau im Hypotbekenbuche für Diemannskirchen Bd. II. S. 1698 Z. 211. eingetragene un- verünsliche Kaution zu 190 Fl. für den im russischen Feldzuge vermißten Bartholomäus Kaindl von Hörglkofen bezw. auf den von Georg Bauer Bebufs Ermöglichung, der Löschung dieser Hypothek bei Gericht hinter legten Baarbetrag von 171 46 43 3, auf die am 17. Dezember 1825 auf dem An— wesen des Anton Gratzl Haus Nr. 213 in Wippstetten im Hppothekenbuche für Jesen. dorf Bd. II. S. 402 eingetragene Hypothek zu Gunsten des im russischen Feldzuge ver mißten Georg Gratzl, Bauerssohn von Wipp⸗ stetten, für 533 Fl. 20 Tr. Elterngut, Aus⸗ fertigungs und Kranken verpflegungsansprüche sowie Ansprüche für den Fall der Verehe⸗ lichung ohne Anschlag, auf die am 6. Mai 1840 auf dem Anwesen des Sebastian Obermaier Haus Nr. 20 in Hof, Gem. Baierbach, im Hppotbhekenbuche für Baierbach Bd. V. S. 19 eingetragene unverzinsliche Kaution von 124 Fl. für den bezogenen Erbtheil aus dem Vermögen des seit dem russischen Feldzuge vermißten Kaspar von Maierholz, ein Recht zu haben glauben, die Aufforderung, diese Ansprüche innerhalb 6 Monaten, und spätestens in dem auf Mittwoch, den 30. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungs⸗ saale anberaumten Aufgebotstermine anjumelden, widrigenfalls die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht werden, bezw. die von Georg Bauer erlegte Kaution demselben zurück⸗ gegeben wird. Vilsbiburg, 12. Juni 1891. Königliches Amtsgericht. Mändl, K. Amtsrichter. . Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Vilsbiburg. Gillitzer, K. Sekretär.

173565 Aufgebot.

Die Gemeinde Niederschmalkalden, vertreten durch ihren Schultheißen Heinrich Dietsch daselbst, bat das Aufgebot der Höpothekenurkunde des Herzog: lichen Amtsgerichts Wasungen über die am 9. Mai 1878 unter Hpt. Ziff. 38 E. Ziff. 2 des Hypo—⸗ thekenbuchs für Niederschmalkalden wegen eines Dar⸗ lehns von 1013 M 52 nebst 3 Ya Zinsen und etwaigen Kosten aktiv auf den Kaufmann Carl August Kümpel in Wernshausen, passis auf die Wittwe Johanne Schäfer, geb, Wedel, eingetragene Hypothek, welche in Folge Cession sodann auf Louis Ganz in Walldorf und schließlich am 5. Sep⸗ tember 1883 auf die Gemeinde Niederschmalkalden aktiv überschrieben worden ist, beantragt. Der In—⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 20. Januar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Wasungen, den 10. Juni 1891.

Herzogliches Amtsgericht. Abtheilung J. (gez) Oskar Müller. Ausgefertigt: (L 8) Brodführer, Gerichtsschreiber. 17367 Aufgebot.

Der Hausbesitzer Josef Krause in Kieslingswalde hat das Aufgebot des Hvpotbekenbriefes über die auf dem Grundstück Nr. Martinsberg Kunzendorfer⸗ Ant heils in der III. Abtheilung unter Nr. 15 fuͤr die Gärtnerwittwe Theresia Mühlan, geb.

Dürr;

von 8 a 5b in zur Grundsteuer, zur Gebäude

welche derselbe sein Leben zu Gunsten seiner Ehefrau

Kaller, zu Melling eingetragene Darlehnsforderung