Mannigfaltiges.
Halle a. S. Wir haben in den Nrn. 121, 125 und 133 des R. u. St. A.“ Über die Differenz der Kaiserlichen Ober ˖ Postdirektion und der Elektrizitätsgesellschaft wegen des Betriebes der elektrischen Stadtbahn berichtet. Nunmehr tbeilt das. Wolff sche Telegraphen⸗ bureau‘ mit, daß die Königliche Regierung in Merseburg auf Vorstellung der Kaiserlichen Reichs ⸗Post. und Telegrapbenverwaltung als Landes ⸗Polizeibebõrde verfügt babe, daß für den elektrischen Be⸗ trieb einer Straßenbahn derartige Vorkebrangen zu treffen seien, daß der Fernsprechbetrieb nicht gestört werde In Folge dessen mußte der elektrische Babnbetrieb Seitens der hiesigen Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft' vorläufig theilweise durch Pferdebetrieb ersetzt werden.
Trier. Das Kaiser Wilbel m Denkmal für den Re— gierungsbezirk Trier hat, wie die Saarbr. Ztg. mitteilt, der mit seiner Herstellung betraute Hr. von Miller in München dem Entwurfe nach fertig⸗ gestellt. Der Guß, welcher in der Königlichen Crzgießerei zu München stattfindet, kann mitbin demnächst beginnen. Der Künftler zeigt den ehrwürdigen Kaiser als rüstigen Mann im Alter von etwa sechzig Jahren. Die Gesichtszüge sind mit sprechender Aehnlichkeit wieder⸗ gegeben. Der Kaiser ist in Uniform, er blickt ernst und sinnend in die Ferne, seine Rechte ruht auf der Brust, die Fingerspitzen sind in den Spalt des Uniformrocks ge⸗— schoben. Die Kosten sind auf 50000 4Æ veranschlagt, von denen 44 000 M durch Sammlungen im Regierungsbezirk Trier bereits aufgebraucht sind. Als Standort des Denkmals ist der Dom freihof zu Trier bestimmt worden, ein schöner Platz, mitten in der Stadt gelegen, von der Fagade des Domes, dem Regierungsgebäude und der Liebfrauenkirche eingerahmt. Dieser Platz wird auf Kosten der Stadt Trier in eine Parkanlage umgewandelt; gegen die Mitte zu wird er erhöht werden, und auf diese Erhöhung soll das Denkmal zu stehen kommen. Die Pläne hierzu sind bereits von dem Trierischen Stadtbaumeister entworfen worden und dürften bald die Genehmigung der städtischen Vertretung finden.
Wernigerode, 15. Juni. Das Harzgebirge wird, wie die Wes.⸗-Itg.“ meldet, gegenwärtig von Kälte und Schneefall beimgesucht. Die Lufttemperatur befindet sich anhaltend im Synken. Gestern brausten heftige Stürme durch das Gebirge.
Oberammergau. Der Bildschnitzer Gregor Lechner, welcher früher im Passionsspiel als Darsteller des Judas Ischarioth eine Weltberühmtheit erlangt hat, ist, wie dem Ch. Tgbl.“ geschrieben wird, im Alter von 72 Jahren gestorben.
Hamburg, 12. Juni. Die Bürgerschaft hatte einen Aus—⸗ schuß eingesetzt, um die Herstellung einer festen Verbindung mit dem jenseitigen Freihafengebiet, welches sich in ganz unerwartetem Umfange durch Fabriken, Wersten und Anssedelung der Bexölkerung anbaut, zu betreiben. Der vielfach gemachte Vorschlag, einen Tunnel unter der Elbe anzulegen, wird, wie man der Wef. Ztg.“ schreibt, von den Staatstechnikern lebhaft bekämpft. Es wird von Letzteren in interessanter Weise ausgeführt, daß man über die An— lage von Tunnels unter Flußbetten im großen Publikum vielfach irriger Anschauung sei. Es werde immer gern auf den bedeutenden Mersey⸗Tunnel bei Liverpool hingewiesen. Dieser führe jedoch durch
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Basel, 16. Juni. Die Regierung hat, wie W. T B.“ be⸗ richtet, die Absicht einer gemeinsamen Beerdigung der Opfer der Eisenbahnkatastropbe bei Wönchenstein mit Rücksicht auf die noch in der Birs liegenden Todten aufgegeben. Die einzelnen Beerdigungen der Leichen werden morgen beginnen. Dagegen hat die Rezierung eine allgemeine Todtenfeier auf Sonntag, Abends 7 Uhr, angeordnet. Heute Vormittag wurde der auf der Böschnng liegende Waggon mittels jweier Hülfsmaschinen heraus gejogen; in Folge dessen sind jetzt noch mehr Leichen im Wasser sichtbar. Bis Mittags 12 Ubr betrug die Gesammtiabl der geborgenen Leichen 65. Im Hospital liegen noch 35 Ver— wundete, zehn wurden nach Hause entlassen. Die genaue Zahl der Verwundeten ist unbekannt, da sich am Sonntag viele nach Hause bringen ließen. Die Genietruppen arbeiten energisch an der Herstelung der Nothbrücke. Bis heute Nach⸗ mittag 3 Ubr sind sechzig Leichen agnoscirt, fünf blieben unerkannt. Tiese werden pbotograpbirt und morgen vorläufig auf dem Kirchhofe von Mönchenstein beigesttzt werden. Unter den Todten befindet sich ein Frl. Amalie Sturmfels aus Berlin. Wie amtlich festgestellt ist, führte der Zug jwei Loko— motiven, einen Packwagen, einen Postwagen und zehn Personenwagen. Die beiden Lokomotiven, der Packwagen und vier Personenwagen sind aufeinander in den Fluß gestürzt, ein Wagen zweiter Klasse liegt zu—⸗ sammengedrückt auf dem Boden des Birsbettes. Darin befinden sich böchst wahrscheirlich Fremde. Auf dem Grunde der Birs vermuthet man noch viele Opfer. Um die Räumungsarbeiten zu be— schleunigen und die Leichen aus dem Trümmerfelde emporzu⸗ beben, ist auf dem Brückenkopf ein Krahn aufgefahren worden. Der im Steigen begriffene Fluß erschwert die Arbeiten, welche mit großer Anstrengung ausgeführt werden. Abordnungen der Regierungen von Basel-Land und Basel⸗ Stadt, sowie die Bundesräthe Frey und Welti besuchten die Unglücksstätte. Die Professoren Kroenlein (3ürich) und Kraëke (Freiburg⸗ Baden) baben ihre Hälfe angeboten, welche j'doch mit Dank abgelehnt wurde, da ärztliche Hülfe in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.
Einem Bericht des Berner Bund“ vom 15. d. M. über das Eisenbahnunglück entnebmen wir noch das Nachstehende: Von der ersten Kunde vom Eisenbahnunglück an bis jum Abend wurden die Droschken der Stadt zum Transport der Verwundeten reservirt; diese wurden theils in ihr Heim, theils in das Spital gefahren. Letz teres ist überfüll, so zahlreich sind die Verwundeten. Auf der Heimreife starben einzelne in den Armen der Begleiter. Auf einem Wagen saß eine Familie von neun Personen, welche die Fahrt nach Mönchen stein, wo ein Gesangfest sein sollte, machen wollte, zum Glück aber einen der hinteren Wagen des Zuges benutzte, wo sie mit Verletzungen davon kam, die nicht lebensgefährlich sind. Der Gesangverein . Sänger bund‘ war ebenfalls im Zuge; die Mehrzahl der Mitglieder sind todt. Die Reisenden der drei vordetsten Wagen sind fast alle umgekommen. Diese Wagen waren, trotzdem sie erster und zweiter Klasse waren, vollgepfropft, da die Conducteure, Mangels an Platz, sämmt⸗ liche verspäͤteten Reisenden auch solche dritter Klasse, in diese Couréz wiesen. Die Verunglückten dieser Waggons gehören meift dem Mittelstand und dem Arbeiterstand Basels an. Der Lokomotivführer Bodmer und der Zugfübrer Wenger sind ver schwunden. Von der Brücke ist nichts übrig geblieben, als die beiden Endsockel. Es ist zweifellos, daß das gewaltige Gewicht der zwei Lokomotiven die Brücke zusammendrückte. Auch mochte das letzte Hochwasser das Unglück gefördert haben. Vor vier Wochen war die Brücke neu genietet worden. In acht bis vier— zebn Tagen soll eine solide böljerne Nothbrücke gebaut werden, sodaß
angeschwollene Bits die Widerlager unterwaschen hatte. Damals wurden die Fundamente verstärkt. Die Eisenkonstruktion war, wie nun die schreckliche Katastrophe gezeigt, eine zu schwache, die Ver⸗ strebungen waren zu wenig zahlreich und auch nicht kreuzweise mit einander vernietet. Es fehlt nicht an Stimmen, welche schon längst vor diesen Brücken warnten, weil das Eisen durch heftiges Vibriren mit der Zeit seine Struktur verändert und das faserige Gefüge in ein brüchiges krystallinisches verwandelt wird. Das Gerücht, es habe die Brücke schon Vormittegs verdächtig geschwankt, bedarf der Be- stätigung. Der verunglückte Zug mag gegen 350 bis 400 Personen enthalten haben.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
München, 17. Juni. (W. T. B.) Der König von Dänemark, welcher gestern Abend hier eingetroffen war und in dem Hotel „zu den vier Jahreszeiten“ übernachtet hatte, ist heute Vormittag nach Gmunden weiteraereist.
St. Petersburg, 17. Juni. (W. T. B.) Nach hier ein⸗ gegangener Meldung ist der Großfürst⸗Thronfolger gestern in Blagowestschensk eingetroffen. — Heute ist eine Kaiserliche Verordnung veröffentlicht worden, betreffend die Einrichtung des Instituts der Vize-Fähnriche und Militärbeamten für den Kriegsfall. Erstere sollen in der Armee-Infanterie fungiren, Letztere in den Militär⸗-Ver⸗ waltungsbranchen. Beide genießen die Offiziers⸗ respektive Beamienrechte und Bezüge. Das Institut soll aus fähigen Unteroffizieren mit Erlassung der Offiziers⸗ respektive Beamten⸗ Examina gebildet werden.
Venedig, 17. Juni. (W. T. B.) Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich Leopold sind heute Nacht von hier abgereist, um sich nach Potsdam zu begeben.
Basel, 17. Juni. (W. T. B.) Nach Mittheilung der Basler „Nationalzeitung“ ist dem Professor Socin hierselbst gestern Nachmittag folgendes Telegramm aus dem Kabinet Ihrer Majestät der deutschen Kaiserin zugegangen: „Potsdam, Neues Palais. Professor Socin, Basel. Ihre. Majestät die deutsche Kaiserin würde für eine Nachricht über das Befinden der bei dem Eisenbahnunglück Verwundeten, deren Ihre Majestät mit wärmster Theilnahme gedenkt, verbunden sein. In der gewiß zutreffenden Annahme, daß Euer Hochwohlgeboren bewährte Hülfe denselben zu Theil wird und hnen ein Ueberblick über den Umfang des Unglücks möglich ist, darf ich vielleicht um eine gefällige Au skunft ergebenst er⸗ suchen. (gez) von dem Knesebeck. — Professor Socin hat Ihrer Majestät der Kaiserin jede Auskunft ertheilt und gleich⸗ zeitig mitgetheilt, daß im Baseler Hospital noch sieben Reichs⸗ angehörige liegen.
Basel, 17. Juni. (W. T. B.) Die Zahl der bei der Mönchensteiner Katastrophe umgekommenen Per—⸗
felshaltigen Boden, während man bei Hamburg mit einem Sand boden unter dem Flußbeit der Elbe zu rechnen habe. Am Hudson, Die Direktion Ter wo man gleichfalls Sandboden habe, sei der Tunnel bereits zweimal eingebrochen, und bei der großen Tiefe, welche für Hamburg bei dem Wagenverkebr in Betracht komme, 127 bis 135 m unter Null würde z l Deshalb müsse man von einem Tunnelbau, so bequem ein solcher auch sei, entschieden ab rathen. Ebenso sei eine hoch über dem Hafen angelegte Brücke, unter welcher die Seeschiffe bequem durchfahren könnten, auch nicht zu empfehlen, vielmehr sei das einfachstꝛ Projekt eine bessere und schnellere Eisenbahnverbindung, die am Leichtesten durch eine Verbreiterung der alten Elbbrücke zu erreichen sei Der Ausschuß macht in diesem Sinne denn auch entsprechende Vorschläge und wünscht zunächst die Einsetzung einer gemeinsamen Senats. und Bürgerschafts-Kommission zur Be—
der Wasserdruck ein außerordentlich starker sein.
rathung des Projekts.
Neapel, 16. Juni. Der Lavastr om bat nach einer Meldung Professor Palmieri glaubt, daß die
des . W. T. B. aufgehört. Eruxptionsphase beendet ist.
sich oberbalb der Fahrbahn
nach dieser Zeit die regelmäßige Verbindung wieder hergestellt sein wird. Jura Simplon Bahn folgende Mittheilung vom 15. d. M.: folgte 500 m vor der Station Mönchenstein in der Richtung nach Basel in Folge des aus unbekannten Gründen stattgefundenen Bruches der eisernen Brücke über die Birs bei Durchfahrt des gewöhnlichen Personenzuges Nr. 174 ab Basel um 2,15 Nachmittags. Die Brücke welche eine Oeffnung von 41m hat, stammt aus der Mitte der 1870er Jahre. Die Eisenkonstruktion wurde von Eiffel in Paris (dem durch seinen Pariser Ausstellungsthurm berühmt gewordenen Ingenieur) ge⸗ liefert. In Folge der großen Ueberschwemmung von 1881 wurde ein unterwühltes Widerlager durch Holzmann u. Co. in Frankfurt pneu⸗ matisch neu fundirt. Schon seit längerer Zeit fanden Untersuchungen der Eisenkonstruktion statt, deren Querträger dann voriges Jahr nach vom Eisenbahn⸗Departement genehmigten Plänen verstärkt wurden; die Hauptträger batten sich nach Rechnung als erwiesen. — Wie die „Basler Nationalztg.“ eingestürzte Brücke eine eiserne Gitterbrücke, deren Tragkonstruktion befand. Sie bat schon vor mehreren Jahren Anlaß zur Besorgniß gegeben, als die hoch⸗
veröffentlicht „Das Eisenbahnunglück er⸗
Jo wa beim
strecke vor Maschine
stark genug berichtet, war die
sonen scheint viel beträchtlicher zu sein, genommen wurde. vermißt angemeldet. New⸗York, Eisenbahnunalück
Bahnbrücke über den Coonfluß gleichnamigen Wasserschnellen. Die
schlug, der Schienen durchlaufen hatte, gegen das Geländer der Brücke und stürzte, die Waggons des Zuges mit alleiniger Ausnahme des Schlafwagens mit sich reißend, in den Fluß. Gegen dreißig Personen sollen verletzt, darunter mehrere tödtlich, und zwei Personen sofort getödtet sein.
; als bisher an⸗ Bis heute Mittag sind 45 Personen als
17. Juni. (W. T. B.) Ein schweres ereignete sich gestern im Staate eines Passagierzuges über die in der Nähe der eine längere Weg⸗ den Schienen gerathene die Strecke außerhalb
Uebergange
der Brücke aus nachdem sie
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
k *
2
Wetterbericht vom 17. Juni, Morgens 8 Uhr.
emperatur
Bar. auf 6r u. d. Meeressp red. in Millim.
T
— in 6G Celsius
Wind. Wetter.
Mullaghmore 765 Aberdeen. 163 Christiansund 7.763 Kopenhagen. 764 Stockholm. 762 Haparanda . 760 etersburg. 762 L bedeckt n,, , 1Lwolkenloz Cort. Gueenz , 1Nebel Cherbourg. 770 still wolkenlos , 1 halb bed. 365 3 3 wolkig Hamburg.. 767 3 halb bed.
3 halb bed. 2 beiter halb bed. 2 wolkenlos Halb bed.
Swinemünde 765 4 heiter Neufahrwasser .762 I bedeckt teme. 7161 I bedeckt ,, 771 Münster. .. 1769 Karlsruhe. 770 Wiesbaden. 769 München .. 769 Chemnitz.. 1.68 ß k Breslau... I]!665 Ile d air.. 7168 ONO ,, 763 8 halb bed. Triest ... 766 ONO 1alb bed.
Uebersicht der Witterung.
Eine Zone niedrigen Luftdruckes, welche sich von . südwärtz nach der Balkanbalbinsel er. treckt, scheidet zwei Maxima, von denen das eine im Westen über Nordfrankreich, daß andere im Ssten über dem Innern Rußlands liegt. Ein Faro— metrisches Minimum ist nordwestlich von Schottland erschlenen. Im westlichen Deutschland ist bei ziem- lich lebhafter nordwestlicher Luftströmung Aufklaren eingetreten, welches sich bei steigender Temperatur über ganz Deutschland ausbreiten dürfte. In Ost« deutschland dauert die trübe Witterung noch fort.
Ltalb ked. z wolkig
3 bedeckt 66 4 wolkenlos
Die Temperatur hat sich in Central Europa seit gestern durchschnittlich wenig verändert. Friedrichs bafen batte gestern Gewitter; Breslau meldet
20 mm Regen. Deutsche Seewarte.
1 — — — — Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Overn— haus. 153. Vorstellung. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: FKapellmeister Weingartner. Anfang 7 Ubr.
Schauspieihaus 160. Vorstellung. Die Prüfung. Lustspiel in 1 Aufzug von L Clement. Hierauf: Eost restum. Lustspiel in 1 Auf iug von Ernst Wichert. Zum Schluß: Kleine Miß— verständuisse. Schwank in 1 Aufzug von Alexander Bergen. Anfang 7 Uhr.
Freitag: Die Königliche Oper hat Ferien.
Schauspielbaus. 161. Vorstellung. Nen einstudirt. Romeo und Julia. Trauersviel in 5 Aufjügen von Sbakespeare. Uebersetzt von Aug. Wilhelm von Schlegel. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. (Julia: Frl. Felt egg, Juliens Amme: Frl. Marie Meer, als Gäste) Anfang 7 Uhr.
Zeutsches Theater. Donnerstag: Der Pfarrer von Firchfeld. Anfang 75 Ubr.
Freitag: Die Welt, in der man sich lang⸗ weilt.
Sonnabend: Der Attach (.
Sonntag: Die Kinder der Excellenz.
Berliner Theater. Donnerstag: Kean. Anfang 75 Uhr.
Freitag: Der Hüttenbesitzer.
Sonnabend: Graf Waldemar.
Tessing Theater. Artistische Direktion: Angelo Neumann. Donnerstag: Zum 1. Male: Der Barbier von Bagdad. Komische Oper in zwei Aufzügen von Peter Cornelius. Hierauf: Großes Ballet ⸗Divertifsement. (Luigla Cerale, Otto Thieme, Voitus van Hamme und das Balletcorps.)
Freitag: Der Barbier von Bagdad. Hierauf: Ballet.
Sonnabend und Sonntag: Cavalleria rusti- cana. Hierauf: Margot.
Wallner - Theater. Donnerstag: Zum 20. Male:
Der verlorene Sohn. Musikalisches Schauspiel — ohne Worte — in 3 Akten von Michel Carré Sohn. Musik von A. Wormser. Der junge Pierrot: Helene Odilon als Gast. Concert ⸗Flügel von C. Bechstein. Vorher: Zum 20. Male: Das Modell. Lustspiel in 1 Akt von G. Cohnitz. Großes Garten ⸗Concert. n n des Concerts 65 Uhr, der Vorstellung 77 Uhr. Freitag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich- Wilhelmstãdtisches Theater. Donneistag: Zum 12. Male: Ein dunkles Geheimniß. Engl. Sensat⸗ Drama in 8 Bildern von Douglaß. Deutsch von Dorn. Musik von verschiedenen Komponisten. Die Ausstattung an Dekorationen und Requisiten vom Carl Theater in Wien ist vom Hoftheatermaler Burghart.
Zwei große Wasser⸗Sensations bilder: 1) Henley⸗ Regatta, natürl. Dampfschiffe und Ruderboote auf natürl. Wasser. Natürl. Regen. 2) Nachtbild auf der Themse
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern.
Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang der Vor⸗ stellung 76 Uhr.
Freitag: Ein dunkles Geheimniß.
Sonnabend: Erstes großes Park ⸗Fest. Militär⸗ , verbunden mit einer großen Frei- Lotterie.
Rroll's Theater. Donnerstag:
(Don Sebastian; Hr. Birrenkoven)
Freitag: Gaüspiel der K. K. öfterreichischen Hof overnsängerin Frl. Lola Beeth. Undine.
Sonnabend: Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich. Nargarethe.
Täglich: Großes Concert- im Sommergarten, Abends bei brillanter elektrischer Beleuchtung desselben. Anfang 5, der Vorstellung 7 Uhr.
Indra.
Belle Alliance Theater. Donnerstag: Zum 31 Male: Tricoche und Cacolet. Posse in 5 Aufzügen von Meilhac und Halevv.
Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗ nehmstes und großartigstes Sommer ⸗ Etablissement der Residen;): Großes Militär⸗Doppel⸗ Concert. Auftreten sämmtl. Spezialitäten. Brillante Illu—= mination des ganzen Garten ⸗ Etablissements. . des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters
r.
Adolph Ernst⸗ Theater. Donnerstag: Ensemble⸗ Gastspiel der Münchener Zum fünften Male: Der ledige Hof. Volksstück mit Gesang in 5 Akten von Ludwig Anzengruber. Anfang 74 Uhr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer ⸗ Garten ist geöffnet.
Nrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde
Am Landes - Ausstellungs ⸗ Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12— 11 Uhr. Täglich Vorstellung im e , . Theater. Näberet die Anschlag⸗ zettel.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Rosa Froͤklich mit Hrn. Diaconus Friedrich Müller (Weißstein i. Schl — Breslau). Geboren: Eine Tochter: Hin Lieut. Angern (Votsdam). — Hrn. von Brock hausen (Melten). Gestorben: Hr. DOberst ⸗ Lieutenant a. D. Arthur von Falkenbayn (Berlin). — Hr. Konsul z. D. Graf Hippolyt von Bothmer (Nürnberg). Hr. Ober · Landeskultur Rath a. D., Geb. Ober Justiz Rath Eduard Chbales de Beaulieu (Berlin). — Fr. Pastor Adele Pasch, geb. Westram,
(Breslau).
Nedacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: — Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags— Anstalt, Berlin 8Ww., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen leinschließlich Börsen · Beil age).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 140.
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Befsrderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere.
Potsdam, Neues Palgis, 8. Juni. Bronsart von Schellendorff, bisber Unter Lt. zur See, als außeretate mäß. Sec. Lt. beim Westpreuß. Feld ⸗ Art. Regt Nr. 16 angestellt.
Neues Palais, 9. Juni. Pü tt er, Hauptm. . D. zuletzt Comp. Chef im jetzigen Inf. Regt. von Stülpnagel (5 Brandenburg) Nr. 48, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uni form des Inf. Regts. Markgraf Karl (7. Brandenburg) Nr. 60, auf 6 Monate zur Dienstleistung bei dem Bekleidungsamt des III. Armee ⸗ Corrs kommandirt.
Neues Palais, 13. Juni. von Twardowski I.. Major vom Großen Generalstabe, als Generalstabs Offizier zum Stabe der II. Arme Inspektion kommandirt. Steinbaenser, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilbelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, unter Stellung à la suite des Regts., zur Dienst⸗ leistung bei dem Auswärtigen Amt kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktien Heere. Neues Palgis, 9 Juni. Herter, Hauptm. 4. D., unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des Inf. Regts. Nr. 129, von der Stellung als Mitglied des Bekleidungsamts des III. Armee Corps entbunden.
Neues Palais, 13. Juni. v. Köller, Gen. Lt. und Com- mandeur der g. Division, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt. . .
Rachweisung der beim Sanitäts-Corps im Monat Mai 1881 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver⸗ fügung des General⸗Stabsarztes der Armee. 1. Mai. Baumann, Unterarzt vom 1. Hansegt. Inf. Regt. Nr. I5, Dr. Kühnemann, Unterarzt vom Füs. Regt. Königin (Schleswig— Holstein.) Nr. 86, Dr. Green, Unterarit vom Feld ⸗Art. Regt. von Scharnhorst (1. Hannov.) Nr. 10, Dr. Matthisson, Unterarzt von der Kaiserlichen Marine, — alle vier mit Wahrnehmung je einer bei den betreffenden Truppentheilen bezw. bei der Kaiserlichen Marine offenen Assist. Arztstelle beauftragt. ö .
8. Mai. Dr. Matthio lius, Assist. Arzt 2 Kl. vom Thüring. Feld Art. Regt. Nr. 19, Dr. Fiedler, Assist. Arst 2. Kl. vom 2. Niederschlef. Inf. Regt. Nr. 47, Dr. Schil dener, Assist. Atzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. West— fälische!) Nr 57, Dr. Robert, Assist. Arzt 2. Kl. vom 1. Hess. Inf. Regt. Nr. 81, — alle vier zur Dienstleistung bei der Kaiserlichen Marine kommandirt. .
19. Mai. Dr. Krum macher, Unterarzt vom Inf. Regt. von Wittich (3. Hess.) Nr. 83, =. .
20. Maj. Dr Mertens, Unterarzt vom 1. Nassau. Inf. Regt. Nr. 837, Dr, Miethke Unterarzt vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8 Westfäl.) Nr. 57, Dr. Martini, Unterarzt von der Kaiserlichen Marine,
25. Mai. Dr. Wagner, Unterarzt vom Magdeburg. Hus. Regt. Nr. 10, Dr. Blau, Unterarzt vom Feld⸗Art. Regt. von Peucker (Schles.) Nr. 6, Dr. Matthes, Unterarzt vom 1. Branden⸗ burg. Drag. Regt. Nr. 2,
29. Mai. Or Coste, Unterarjt vom Magdeburg. Feld ˖ Art. Regt. Nr. 4, — sämmtlich mit Wahrnehmung je einer bei den be⸗ treffenden Truppentheilen bezw. bei der Kaiserlichen Marine offenen Assist. Arztstelle beauftragt.
Militãr Justizbeamte. . 2
Durch Allerhöchstes Patent. Berlin, 5 Juni. Da ffner, Justizrath, Div. Auditeur der 15. Div, der Rang eines Raths vierter Klasse verliehen.
söniglich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee-Fähbnriche z. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 11. Juni. Frbr. v. Steinling zu Boden u. Stainling, Gen. Major, bisher Commandeur der 3. Kav. Brig, unter Besörde⸗ rung zum Gen. Lt, zum Kommandanten der Haupt und Residenz⸗ stadt München, v. Weech, Major vom Inf. Leib⸗Regt, im 2. Inf Regt. Kronprinz, Ritter v. Schmädel, Major vom 16. Inf. Regt. vakant König Alfons von Spanien, im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, — zu Bats. Commandeuren, Fasbender, Hauptm., bisher à la suite des 8. Inf. Regts. Wrede und komman⸗ dirt zur Eisenbabn-Abtheil. des Königl. Preuß. Großen Generalstabes, im genannten Regt, unter Belassung in seinem derzeitigen Kommando bis zum Ablauf desselben, Koller, Pr. Lt. vom 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, im 2. Jäger⸗Bat., unter Be—⸗ förderung zum Hauptm. obne Patent, — zu Comp. Chefs, Rock, Pr. Lt. im 5. Feld⸗Art. Regt., unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, zum Battr. Chef, Weltz, Pr. Lt. im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor unter Stellung à la suite dieses Truppentheils, zum Adjutanten bei der Kommandantur der Festung Germersheim, — ernannt. S Langenmantel, Major vom 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bavern, zum Inf. Leib⸗Regt,, Frhr. v. Pechmann, Major à l2 suits des 12 Inf. Regts. Print Arnulf und kommandirt zur Dienstleistung dortselbst, in den etatsmäßigen Stand dieses Regts, Dütsch, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Jäg. Bat, zum 16. Inf. Regt. vakant König Alfons von Spanien, — sämmtlich auf die erste Hauptmannsstelle in den genannten Truppentbeilen, Meyer, Pr. Lt., bisher à la suite des 18. Inf. Regts. Prinz Ludwig Ferdi⸗ nand und Adjutant bei der Kommandantur der Festung Germers⸗ heim, in den etatsmäß. Stand dieses Regts., — versetzt. v. Nagel zu Aichberg, Gen. Major und Commandeur der 1. Kav. Brig., Prinz Ludwig Ferdinand von Bavern Königliche Hoheit, Gen. Major, Inhaber des 18. Inf. Regts, — zu Gen. Lts., Popp, Hauptm. und Comp. Chef vom 83. Inf. Regt. Wrede, unter Versetzung auf die erste Hauptmannsstelle, im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, zum überzäbl. Major, Gemmingen Frhr. v. Ma ssenbach, Hauptm des Generalftabes, eingetbeilt beim General⸗ Kommando II. Armee -Corps, zum Major ohne Patent, — befördert. Hofmann, Sec. Lt. im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilbelm König von Preußen, kommandirt zum Topographischen Bureau des General- stabes, Lohmann, Ser. Lt. im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Burgartz, Sec. Lt. im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig 5 Gramm, Sec. Lt. im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz
oseph von Oesterreich, Sixt, Sec. Lt. „n 3. Cher. Regt. vakant Herzog Maximilian, kommandirt zur Equitationsanstalt, Merlack, Sec. Lt. im 5. Feld⸗Art Regt., — sämmtlich zu Pr. eis. ohne Patent, Orff, Port. Fähnr. im 1. Inf. Regt. König, von Grundherr zu Altenthan u. Weyh er haus, Port. Fähnr. im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, — zu Sec. Lts., Hammerschmidt, Unteroff. im 5. Inf. Regt. Großherzog von Hessen, zum Port. Fähnr.,, — befördert. Vogl, Major des 15. Inf. Regts. . Franz Joseph von Oesterreich, ein Patent seiner Charge verliehen. Maver, Major z. D., Commandeur des Landw. Benrks Gunzenhausen, als Oberst⸗Lt. Beyschlag, Hauptm. A la suite des 17. Inf. Regts. Orff und Platz Major bei der Kommandantur der Festung Germersheim, als Major, Horadam, 6. v. Hartz, . Schilling v. Canstadt, Pr. Lts a. D.,
Offiziere,
als Hauptleute, Ziegleder, Burkhardt, Sec. L. a. D., als Pr. Lts., — charatterisirt.
Berlin, Mittwoch, den 17. Juni
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 10. Juni. Ritter v. Wirt hm ann, Gen. der Inf, Kommandant der Haupt⸗ und Residenzstadt München, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit . zur Disp. gestellt.
m Sanitäts⸗Corps. 12. Juni. Dr. Daffner, Ober- Stabsarzt 2. Kl. vom Invalidenbause, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. Dr. Schröder, Stabs und Bats. Arzt vom 18. Inf. Regt. Prin; Ludwig Ferdinand, zum Invalidenhaus, Dr. Wind, Assist. Arzt 1 Kl. vom 2. Schweren Reiter⸗Regt. vakant Kronprinz Erzherjog Rudolph von Defterreich, zum 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz ⸗ Regt. Luitvold, — versetzt. Dr. Heim, Assist. Arzt 1. Kl. im 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, zum Stabkarzt, Dr. Friedrich, Assist. Arzt 2. Ki. im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Dr. Roßbach, Assist. Arzt 2. Kl., im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bavern, Dr. Stobaeus, Assist. Arzt 2. Kl. im Inf. Leib Regt, — zu Assist. Aerzten 1. Kl., Dr. Bartbelmes, Unterarzt im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Hu bbauer, Unterarzt im 11. Inf. Regt. von der Tann, — zu Assist. Aerzten 2. Kl., — befördert.
XLIIHI. (Ftöniglich Württembergisches) Armee⸗Corys.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 13. Juni. Herzog Wilhelm bon Urach, Graf von Württem⸗ berg Durchlaucht, Pr. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, zum überzähl. Rittm, Fürst Karl von Urach, Graf von Württemberg Durchlaucht, Pr. Lt. à la suite des Ulan. Regts. Tönig Karl. Nr. 19, unter Belassung in diesem Verhältaiß, zum Rittm, Prinz Ernst zu Sachsen⸗ Weimar ⸗Gisenach Hoheit, Pr. Lt. A la suite des Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25, unter Belassung in dem Kommando als Adjutant bei der 27. Kav. Brig. (2. Königl. Württemberg), zum äberzäbl. Rittm.,, — befördert. Schött le, Major und Bezirks⸗Com⸗ mandeur im Landjäger⸗Corps, der Charakter als Oberstlt. ver⸗ liehen. Hofmann, Sec. Lt. im 2. Drag. Regt. Nr. 26, zum Pr. Lt, Graf v. Bullion. Unteroff. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, zum Port. Fähnr., — befördert. Bopp, Pr. Lt. im 2. Drag. Regt. Nr. 26, à la suite des Regts. gestellt und als Ad⸗ jutant zur 25. Kab Brig (1. Königl. Württemberg) kommandirt.
Im Beurlaubtenstande. 13. Juni. Schöttle, Wintterlin, Vize⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zu Sec. Lts. der Res. des Inf. Regts. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, Böhmert, Vize⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Reutlingen, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Alt-⸗Württemberg Nr. 121; die Vize ⸗Feldw. bejw. Vize⸗Wachtm. vom Landw. Bezirk Stuttgart: Schuler zum Sec. Lt. der Res. des Train⸗Bats. Nr. 13, Sch ili ling zum Sec. Lt. der Inf. 1. Aufgebots, Löhnefinke zum Sec. Lt. der Res. des Train -⸗Bats. Nr. I3. Pa ur zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. König Wilhelm Nr. 124, Kapff zum Sec. Lt. der Res. des Ulan. Regts. König Karl Rr. 19, — ernannt.
Abschiedsbewilligungen. In aktiven Heere. 13. Funi. p. Ho ven, Sec. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 18, Behufs ,, in den Königl. Sächs. Militärdienst der Abschied be⸗ willigt.
Im Beurlaubtenstande. 13. Funi. Fischer, Pr. Lt. von der Jaf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Kalw, unter Erthei⸗ lung der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee ⸗Uniform, Bur⸗ kart, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ravens⸗ burg, Fasolt, Sec. Lt. der Res. des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, — der Abschied bewilligt. ;
Im Sanitäts corps. Dr. v. Fichte, Gen. Arzt 1. Kl. Corpsarzt und Abtheil. Chef im Kriegs Ministerium, der Rang als Gen. Major verliehen. Dr. eber, Georgii, Dr. Hoffmann, Unterärzte der Res., zu Assist. Aerzten 2. Kl. ernannt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
13. Juni. von Habermaas, Gen. Auditeur und Ab— theil. Chef im Kriegs-⸗Ministerium, für seine Person der Rang auf der dritten Stufe der Rangordnung verliehen. Thrän, Intend. Rath und Mitglied der Corps In nd. Bebufs Ueber— tritts zum Rechnungsbof des Deutschen Reichs die nach— gesuchte Entlassung aus dem württembergischen Staatsdienste ertheilt. Belser, Intend. Rath und Vorstand der Intend. der 27. Div. (2. Königl. Württemberg), zum 1. November 1891 als Mitglied zur Corps⸗-Intend, Gerhardt, Intend. Assessor und Mitglied der Corvs-Intend, zum Intend. Rath ernannt und zum 1. November 1891 als Vorstand zur Intend. der 27. Div. (2. Königl. Württemberg), — versetzt.
Herrenhaus. 24. Sitzung vom Dienstag, 16. Juni.
Der Sitzung wohnen der Vize-Präsident des Staats— Ministeriums, Staats-Minister Pr. von Boetticher, der Minister des Innern Herrfurth, der Justiz-Minister Dr. von Schelling und der Finanz-Minister Dr. Miquel bei.
Der Präsident Herzog von Ratibor eröffnet die Sitzung mit der Mittheilung vom Tode des erblichen Mit— gliedes des Herrenhauses Grafen von Schaffgatsch, zu dessen Andenken sich die Mitglieder von ihren Sitzen er—
heben. ; Auf der Tagesordnung steht an erster Stelle die Be— rathung über den Antrag des Herrn von Woyrsch: Das Herrenhaus wolle beschließen: . . die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, Einrichtungen dahin zu treffen: daß den Referendarien, wenn sie die große Staats⸗ prüfung bestanden haben, die Bestallung als Assessor um diejenige Zeit vorausdatirt wird, welche sie als Studenten bezüglich Re— serendarien durch den Militärdienst verhindert worden sind, die Referendariats, bezüglich die große Staatsprüfung früher abzu— legen. Der Berichterstatter Professor Dr. Dernburg beantragt: Das Herrenhaus wolle beschließen: , . den Antrag des Herrn von Woyrsch in folgender Fassung anzunehmen: die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, anzuordnen, die Bestallung der Assessoren um diejenige Zeit zurũckzudatiren, um welche sich die Zeit fü⸗ ihr Rechtestudium, beziehentlich fur ihr Referendariat in Folge ihres Dienstes als einjährig Freiwillige verlängert bat. ĩ Berichterstatter Professor Dr. Dernburg weist darauf hin, daß für Den, welcher innerhalb des Studiums sein Jahr abdiene, ein dauerndes dreijähriges Rechtestudium, wie es das Gesetz verlange, unmöglich sei. Es sei eigentlich Unrecht, wenn das Dienstjahr nicht auf das Studium angerechnet werde; aber andererseits könne auch die Militärverwaltung nicht auf das Studium Rücksicht nehmen. Es liege im Interesse der Universitãt, daß endlich dem Gesetze dadurch Genüge geschehe, daß ein dauerndes dreijähriges Rechtsstudium unter allen Umftãnden möglich gemacht werde. Werde aber den Studirenden ihr Dienstjahr nicht angerechnet, so seien sie Betreffs der
1891.
Anciennetät im Nachtheil gegen Die, welche nicht gedient hätten. Der An⸗ trag des Herrn von Woyrsch sei daber gerechtfertigt, sei auch nicht neu, da im Großherzogthum Hessen und in Bavern äbnliche Bestimmungen be⸗ stãnden. Eine Schwierigkeit liege in der Fragt, wie weit man geben solle; von einer rückwirkenden Kraft auf die bereits im Amte befindlichen Assessoren könne natürlich keine Rede sein. Er babe den Antrag des Herrn von Woyrsch dahin eingeschränkt. daß nur das freiwillige Jahr, nicht aber die späteren militärischen Uebungen bei Anrechnung der Anciennetät gerechnet werden sollten. Die Maßregel sollte sich auch nicht auf die Assessoren der Justij und der Ven altung allein be⸗ schränken, sondern müsse sehr bald allgemein werden. Um aber mit dieser wichtigen Angelegenbeit einmal anzufangen, und da sich dann die Sache von selbst weiter entwickeln werde, beantrage er vor⸗ läufig die Maßregel für die Assefsoren und bitte, den Antrag des Herrn von Wohyrsch in der von ihm beantragten Fassung an zunehmen. ; —
Herr von Woyrsch bemerkt, der Justiz-Minister habe ihm gesagt, daß die Angelegenheit sebr viel Arbeit machen werde; er habe des⸗ halb seinen Antrag nicht noch mehr erweitert. Er hoffe aber, daß die Regierung im Sinne seines Antrages keine Schwierigkeiten kennen werde. Es handele sich nicht allein darum, daß die betreffenden Beamten in Bezug auf die Anciennetät verlören; als junge Leute setzten sie sich darüber wohl hinweg, aber später, wenn sie verheiratbet seien und Kinder bätten, mache sich der Nachtheil dadurch bemerkbar, daß sie ein geringeres Gebalt als die gleichaltrigen Kollegen bezögen. Um einen Zwiespalt hervorzurufen, bitte er die vom Professor Dr. Dernburg beantragte Fassung anzunehmen.
Vize⸗Präsident des Staats-Ministeriums, Staats-Minister Dr. von Boetticher:
Meine Herren! Ich kann dem Herrn Vorredner die von ihm ausgesprochene Besorgniß abnehmen, wenn ich ihm sage, daß die Staatsregierung mit der Tendenz seines Antrages durchaus einver⸗ standen ist. Gleichwohl vermag ich die Annahme oder Ablehnung dieses Antrages nur anheimzustellen um deswillen, weil die Regierung auf dem Wege, den sein Antrag vorzeichnet, bereits vorgegangen ist und boffentlich auch zu einem den Wünschen des Herrn Vorredners entsprechenden Resultat kommen wird.
Meine Herren, so ganz leicht und einfach ist die Sache aber nicht, und diejenigen meiner Herren Kollegen, welche dem Herrn Vorredner von Schwierigkeiten, die in der Frage liegen, gesprochen haben, haben auch meines Erachtens vollständig Recht gehabt. Schon der Herr Referent hat in seinem einleitenden Vortrage die mannigfachen Bedenken hervorgehoben, die namentlich rücksichtlich der Ab— grenzung des Kreises derjenigen Beamten bestehen, denen die Wohlthat, welche der Antrag des Herrn von Woyrsch in Aussicht nimmt, zu Theil werden sollen, und ich finde es eine nicht gerechtfertigte Beschränkung, die sich Herr von Woyrsch auferlegt bat, wenn er nur rücksichtlich der Assessoren, also derjenigen Beamten, welche im höheren Verwaltungs oder Justizdienst sich befinden, die Anrechnung der zurückgelegten Militärdienstzeit vorgeschrieben wissen will. Ich bin der Meinung, daß, wenn man die Frage einer Anrech— nung der Militärdienstzeit bei Bestimmung der Aneiennität der Beamten überhaupt anschneidet, man dann auch weiter wird gehen müssen, und nicht nur den höheren Beamten, sondern auch den Bureaubeamten und nicht nur den juristisch vorgebildeten Beamten, sondern auch den Technikern im Staatsdienst dieselbe Wohlthat nicht wird versagen können.
Ein weiteres Bedenken, das der Herr Referent ebenfalls bereits angeregt hat, ergiebt sich bei der Erörterung der Frage, wie weit man bei der Anrechnung der Militärdienstzeit gehen soll. Herr Professor Dernburg nimmt nur in Aucsicht, daß das freiwillig abgeleistete eine Dienstjahr zur Anrechnung kommen soll. Prinzipiell wird man aber davon ausgehen müssen, daß ein Unterschied in der Anrechnungsfähigkeit des einen Jahres und der längeren Dienstzeit nicht besteht. Man wird auch weiter zugeben müssen, daß, wenn man überhaupt von dem Grundsatz ausgebt, alles das, was der zukünftige, oder der schon im Dienst befind⸗ liche Beamte dem Staate an Militärdienst geleistet hat, anzurechnen, es nicht gerechtfertigt ist, allein die Erfüllung der allgemeinen Heerespflicht, soweit sie sich auf die Ableistung der 1, 3 oder 4 Dienstjahre bezieht, in Anrechnung zu bringen, sondern daß dann auch die Dienstleistungen, welche später nach Ableistung der eigentlichen Militärpflicht noch von den jungen Beamten gefordert werden, ebenfalls in den Kreis der Berechnung gezogen werden müssen, und, meine Herren, je höher die Anforderungen, die die Armee an die Angehörigen der Reserve und Landwehr in neuerer Zeit stellen muß, sich steigern, um so mehr wird es gerechtfertigt sein, die Ungleichmäßigkeit, die zwischen den Anforderungen an die dienst pflichtigen und denjenigen an die nicht dienstpflichtigen Beamten be— steht, auch durch Anrechnung der in Reserve und Landwehrverhältniß geleisteten Dienste auszugleichen. ö ;
Nun hat bereits das Staats ⸗Ministerium beschlossen, daß ein Ausgleich der durch den Militärdienst entstehenden Benachtheiligung bei Feststellung des Dienstalters innerhalb des Civilbeamten · dienstes als erwünscht anzuerkennen sei, und es sind kommissa⸗ rische Verhandlungen unter den verschiedenen Ressorts ein—⸗ geleitet, um die Grundsätze festzustellen, nach denen die Anrechnung der Militärdienstzeit erfolgen soll. Ich zweifle nicht, daß diese kommissarischen Verhandlungen zu einem erwünschten Ergebniß führen werden und zwar in dem Sinne, den der Herr Antrag steller verfolgt rücksichtlich der von ihm bezeichneten Beamten, wie ich aber weiter hoffe, auch zu Gunsten eines weiteren Kreises von Beamten, der meines persönlichen Erachtens ebenso Berücksichtigung verdient, wie die Assessoren der Verwaltung und Justiz. Wenn diese kommissarischen Berathungen zum Abschluß gekommen sein werden, so wird in voraussichtlich kurzer Zeit ein Regulativ erlassen werden, welches diese Materie ordnet. Ich kann daher die Be⸗ schlußfassung über den Antrag des Herrn von Woyrsch nur anheim stellen. -
Herr von Woyrsch bittet, trotz dieser Erklärung seinen Antrag anzunehmen, sonst würden sich die Verhandlungen noch Jahre lang hinziehen. 18865 sei der erste Antrag in dieser Sache im Ab⸗
eordnetenbause gestellt worden; nehme man seinen Antrag nicht an, o könne die Erledigung der Angelegenheit wieder fünf Jahre dauern.