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9 Kampf zwischen den einzelnen Klassen, 5) Verbreitung der sozia⸗ Ilstischen Lehren und taktische Studien dazu. Der letzte Ausschuß wird als der wichtigste betrachtet. — In Lyon wurde gestern eben⸗ falls ein Kongreß eröffnet, der aber fast nur von den Syndikaten des Rhone ⸗ Departements beschickt ist. Ju einer Privatsitzung am Morgen wurde beschlossen, daß die Sonialisten sich nicht an der Feier des Nationalfestes vom 14. Juli betheiligen In der öffentlichen Sitzung Nachmittags ging es stürmisch zu. Die Anarchisten machten einen solchen Lärm, daß die Sitzung aufgehoben werden mußte. — In Charleville warfen die Anarchisten gestern eine Dynamit⸗ patrone in die Gendarmerie⸗Kaserne. Der Schaden war nicht groß. Niemand wurde verwundet.
In Bordeaux fanden, wie das D. B. H.“ meldet, gestern wieder Ruhestörungen statt. Das einschreitende Militär und die Gendarmen wurden mit Steinwürfen empfangen. Mehrere Sol⸗ daten wurden leicht verletzt.
Arbeiterkolonien.
Der Verein für Arbeiterkolonien im Königreich Sachsen veröffentlicht soeben seinen Geschäftsbericht über die Zeit vom 1. Juli 1889 bis 31. Dezember 1890, aus welchem wir nach dem „Dresdner Journal“ Folgendes mittheilen. Es wird bestätigt, daß die schon im vorigen Bericht erwähnte Besserung der finanziellen Lage des Vereins auch in der tft Zeit angehalten und zu einem günstigen Rechnungs⸗ abschlusse geführt hat. Hierbei verhehlt man sich freilich nicht, daß dieses , ein außergewöhnliches ist, dessen Bestand nicht ver⸗ bürgt werden kann, wie daß andererseits noch erhebliche Mittel werden gebraucht werden, wenn die Bestrebungen des Vereins auf dem Gebiete der Arbeiterkolonien und dem ihm verwandten sich noch weiter ausbreiten sollen, wozu schon mehrfach Anregung gegeben ist, z. zur Einführung der Trinker heilsache in die Kolonien entweder in der Form von Trinkerasylen oder Verknüpfung der Kolonien mit dem Verein zum „blauen Kreuz“, sowie ferner zu Maßnahmen, um den entlassenen Kolonisten besser als es zur Zeit noch möglich ist, draußen im Leben zur Seite zu stehen, ihnen durch Arbeitsnachwels, moralische und körperliche Unter⸗ stützung behülflich zu sein, damit sie nicht rückfällig werden. Erinnert wird in dem Berichte auch an die hohe Ehre, welche dem Verein durch den am 16. Juli vorigen Jahres erfolgten Besuch Seiner Majestät des Königs von Sachsen zu Theil geworden ist. Während die Leitung des Vereins in Dresden durch Tod und Ausscheiden früherer Vorstandsmitglieder mehrfache Aenderungen erfahren, hat das Kuratorium in Plauen i. V. denselben Mitgliederbestand wie früher. Mit besonderem Danke wird hervorgehoben, daß sich die Arbeiterkoloniesache auch in der abgelaufenen Berichtszeit des großen Wohlwollens der hohen Stände und Kreisstände, von Staats. und städtischen Behörden, Bezirksverbänden, Land“ und Kirchgemeinden, Vereinen, Stiftungen und Mitgliedern zu erfreuen gehabt hat. Der Vermögensbestand am Schlusse des Jahres 1890 betrug an Aktiven 183 566 M 24 8, an Passiven 60 000 MS. Die Vereinshauptkasse in Dresden wies Ende 1890 einen Bestand von 14257 0 16 , der Betrieb des Rittergutes Schneckengrün einen Ueberschuß von 16974 S 84 8, der Koloniebetrieb endlich einen Baarbestand von 2814 4M 58 8 auf, wo⸗ bei jedoch allenthalben zu berücksichtigen ist, daß es sich in Folge des Beschlusses der letzten Mitgliederversammlung um eine 13 jährige Rechnungsperiode handelt. Ueber die Bewegung der Kolonisten sei nech Folgendes mitgetheilt: Aufgenommen sind seit Eröffnung der Kolonie (Dezember 1881 bis Ende Dezember 1890) 1884 Mann, ab⸗ gegangen 1765 Mann, daher Bestand 119 Mann, davon sind allein vom 1. Juli 1889 bis Ende 1890 aufgenommen worden 537 Mann, und zwar 403 Sachsen. Der tägliche Durchschnittsstand stellte sich auf 83,8 Kolonisten; der längste Aufenthalt eines Kolonisten dauerte 401 Tage, der kürzeste 1 Tag. Der tägliche Arbeitslohn betrug m. 22, oß 3, die Kosten für den Verpflegungstag
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Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maszregeln.
Im Kaiserlichen Gesundheitsamt ist eine Anleitung über die Nothwendigkeit und die Art des Schutzes gegen die mit der Versendung und der Bearbeitung aus ländischer Roh⸗ häute verbundenen Gefahren aufgestellt worden, welche für die öffentliche Gesundheitspflege von Bedeutung ist. Der Inhalt der Anleitung wird den gewerbsmäßig mit Rohhäuten sich beschäftigenden ,, zur Kenntniß gebracht und zur Beachtung empfohlen werden.
Der Gesundheitsstand in Berlin war in der Berichts woche vom 7. bis 13. Juni ein günstiger und die Sterblichkeit eine niedrige (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 17,0). Häufiger als in der Vorwoche kamen akute Darmkrankheiten zum Vorschein, die auch in etwas gesteigerter Zahl zum Tode führten; doch blieb dieselbe (70) weit hinter der Zahl der sonst um diese Jahreszeit an diesen Krankheitsformen gestorbenen zurück. Der An— theil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war auch ein mäßig hoher, von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 638 Säuglinge. Akute Entzündungen der Athmungtorgane haben erheb⸗ lich weniger Erkrankungen als in der Vorwoche hervorgerufen. Unter den Infektionskrankheiten kamen Erkrankungen an Unterleibstyphus selten, an Diphtherie weniger als in der vorangegangenen Woche zur An- zeige und zeigten sich in keinem Stadttheile in hervorragender ih Erkrankungen an Masern und Scharlach blieben in beschränkter Zahl, nur kamen Masern aus der Tempelhofer Vorstadt und der jenseitigen
Luisenstadt häufiger zur Meldung. Rosenartige Entzündungen des Zell⸗ gewebes der Haut wurden gleichfalls seltener zur ärztlichen Beobachtung gebracht. Dagegen wurden Erkrankungen an Kindbettfieber erheblich zahlreicher beobachtet; auch Erkrankungen an Keuchhusten waren wieder zahlreicher und endeten häufiger tödtlich. Aus der der Berichtswoche vorangegangenen Woche wurde 1 Todesfall an Influenza gemeldet. Gee nn, e Beschwerden aller Art gelangten seltener zur ärztlichen ehandlung.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 11 004, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
n Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 3647, nicht
rechtzeitig gestellt keine Wagen.
— Vom Rheinisch⸗westfälischen Eisen⸗ und Stahl⸗ markt berichtet die „Rhein. MWestf. Ztg.“. Der Geschäftsgang auf dem Eisenmarkt hat sich im Allgemeinen in seinen seitherigen Grenzen gehalten. Erfreulicherweise hält aber die Besserung in den jenigen Geschäftsjzweigen, für welche wir dieselbe in den letzten Berichten konstatirt haben, an, wenn auch weitere Fortschritte vorläufig noch nicht sehr in die Augen fallen. In Eisenerzen haben sich wesentliche Aenderungen nicht bemerkbar gemacht. Die größere Lebhaftigkeit des Geschäftes, auf welche wir im setzten Berichte hingewiesen haben, bat angehalten, und die Preise sind fester. Im Roheisengeschäft hält, der Absatz in kleineren Posten für die von den Walzwerken benöthigten Sorten regelmäßig an, ohne daß man jedoch von einer bemerkenswerthen Besserung sprechen könnte. In Spiegeleisen war die Nachfrage sowohl vom Inlande als vom Auslande ziemlich lebbaft., namentlich traten die belgischen Walzwerke mit größerem sofortigem Bedarf an den Markt. Die Phaysiognomie des Walzeisenmarkts ist im Wesentlichen unverandert geblieben, hat sich jedoch eher gebessert als verschlimmert. Bei einigen Geschäftszweigen gewinnt es allerdings den Anschein, als ob dieselben endgültig in bessere Bahnen einlenkten. Stabeisen hat sich in . und Preisverhältnissen in dem seitherigen Umfang erhalten. Die Inlandnachfrage ist befriedigend, und meist sind die Werke auf längere Zeit hinaus genügend mit Auf⸗ trägen versehen. Dasselbe ist mit Trägern der Fall, doch sind die Preise für den Artikel nach wie vor gedrückt. Die Absatzverhältnisse für Bandeisen haben sich nicht verändert. In Grobblechen und Kesselblechen ist flotter Absatz, und man rechnet mit einiger Bestimmtheit darauf, über kurz oder lang die Preise herauffetzen zu können. Sehr lebhaft ist augenblicklich auch, zum wenigsten in den Rheinlanden, das Feinblechgewerbe, In letzter Zeit wurden sehr viele Abschlüsse gethätigt, und die Preise ziehen an. Walzdraht, gezogene Drähte und Drahtstifte sind unverändert; letzteres Erzeugniß namentlich ist im Preise gedrückt. Die Eisen⸗ gießereien und Maschinenfabriken sind befriedigend beschäftigt, aber die erzielten Preise sind noch nicht dem Stande der Rohstoffe entsprechend.
Leipzig, 23. Juni. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ bandel. La Plata. Grundmuster B. per Juni 4,325 M, per Juli 4,424 e, per August 4,375 M, per September 4,40 46, per Oltober 4,214 ½ς, per November 4,429 M, per Dezember 4,45 „M, per Ja—⸗ nuar 4,40 M, per Februar 440 3 Umsatz 75 000 kg. Ruhig.
Ro sto ck, 23. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Dle Zu⸗ fuhren waren um P geringer als im Vorjahre, die Wäsche he⸗ friedigend, der Handel lebhaft. Der Markt wurde Vormittags ge⸗ räumt. Preise 142 bis 148, für geringere Waare 132 bis 140; gegen das Vorjahr 6 „S Aufschlag.
Wien, 23. Juni. (W. T. B) Die „Presse“ meldet, in der Hauptfrage der Verstaatlichung der Carl Ludwigs-⸗Babn fei mit der Regierung ein Einvernehmen erzielt. Danach . die Regierung eine Jahresrente von 19 Fl. in Form einer Abstempelung der Aktien. Außerdem behält sich die Staatsverwaltung das Recht vor, vom Jahre 1900 ab diese Titres zu konvertiren. — Das Handels⸗ gericht wies das Kuratelgesuch der Staats bahn-⸗Prioritäten mit der Motivirung ab, daß vor der erfolgten legislativen Genehmi⸗ gung des ungarischen Uebereinkommens eine Gefährdung der Rechte der Prioritäten⸗Inhaber nicht zu ersehen sei.
Ausweis der Karl-Ludwigsbahn (gesammtes Netz ) vom 11. bis 20. Juni 254 349 Fl., Mindereinnahme 10 229 Fl., die Ein⸗ nahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 185 945 Fl.,
Mindereinnahme 19 394 Fl. London, 23. Juni. (W. T. B.) Wollauktion. Wolle An der Küste 8 Weizenla dungen angeboten.
stetig, lebhafte Betheiligung. — 24. Juni. (W. T. B.) Die Verhandlungen zur endgültigen Regelung der Angelegenheiten des Hauses Murieta sind, wie der
„Standard“ versichert, gestern vertagt worden. Anscheinend sind zur
sofortigen Behebung der Schwierigkeiten 300 000 Pfd. Sterl. noth⸗ wendig. Die „Times“ erfährt, daß sich die Nothwendigkeit heraus“ gestellt hat, zu einer neuen Schätzung der Aktiva zu schreiten. Das Blatt warnt das Publikum vor allen in Umlauf befindlichen Gerüchten über die Situatign dieseß Hauses und meint, daß selbst im Fall einer Liquidation des Hauses Murieta ernste Folgen für den Markt nicht zu befürchten seien.
Manch ester, 23. Juni. (W. T. B.) 124 Water Tavlor 6. 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 78, 30r Water Clayron 73. zer Mock Brooke 73, 40r Mavoll Sz, 40er Medio Wilkinson 93, 32r Warpcops Lees 73, 36r Warpeops Rowland 8,
dor Double Weston 95, 60r Double Courante Qualität 124, 32 116 vards 16 X 16 grey Printers aus z2r / g õr 163. Ruhig.
New⸗ York, 23. Juni. (W. T. B) Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 416 814 Doll.
Weizen ⸗Verschiffungen der letzten Woche von den atlan⸗ tischen Häfen der Vereinigten Stacten nach Großbritannien 134 000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kon⸗ tinents 104000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 11 0090, do. nach anderen Häfen des Kontinents — Qrts.
Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Spree“ hat
heute mit 600 000 Dollars Gold für Bremen New⸗York verlassen
Mannigfaltiges.
Eine große Anzahl Grundstücksbesitzer der Stralauerstraße haben sich dem Magistrat gegenüber bereit erklärt, das zum Zweck der Anlegung einer Uferstraße zwischen der Waisenbrücke und der Mühlendamm brücke erforderliche, ihnen gehörende unbebaute Terrain kostenfrei abiutreten. Andere Grundbesitzer wiederum, und zwar diejenigen, von deren Grundstücken für diese Uferstraße Straßen land nicht gebraucht werden würde, haben Beiträge zu den Kosten der Anlage der Uferstraße zugesagt.
In den Tagen vom 25. bis 27. Juni wird hierselbst die vierte Delegirtenversammlung des Deutschen Pharmazeuten ⸗Ver⸗ eins abgehalten werden; die Sitzungen finden im Leipziger Garten“ (Leipzigerstraße Nr. 132) statt.
Helgoland. Der Vexein zur Rettung Schiffbrüchiger hat hier, wie der „Hann. Cour. mittbeilt, einen Bezirksverein ge⸗ gründet, der unter Leitung des Kapitäns Oelrich steht. — Eine am 15. d. M. erlassene Polizeiordnung verbietet das Schießen am Strande, sowie innerhalb der Grenzlinien von der Südspitze der Insel bis zur Südspitze der Düne und wiederum von deren Nordspitze bis zur Nordspitze der Insel, Man bezweckt damit, daß die Möven, welche bereits im Vorjahre sich zahlreich eingefunden hatten, die Insel wieder zu ihrer Brut stätte ausersehen.
Meinberg. Am Teutoburger Walde, unweit des Hermanns⸗ Denkmals, am sog. Schanzenberge, liegt Meinberg“, das älteste Bad des Fürstenthums Lippe, bekannt durch seine Schwefel“, Schlamm⸗ (Moor ) Bäder und seine kohlensauren Gaëquellen. Den letzteren ent⸗ strömen, nach der Untersuchung von Piderit und Gödele, jährlich 10.500 000 Kubikfuß Gas, die in vielfältigster Weise als Bäder, als Gasströme u. s. w. zu Heilzwecken verwendet werden. In seinen verschiedenen Gas⸗ und Wasserbädern sauch Salzbädern, Trinkbrunnen u. s. w.) bietet Mein⸗ berg vorzügliche Heilmittel für die verschiedensten Krankheiten der Haut, der Muskeln, der Nerven, des Bluts und der einzelnen Körper⸗ theile. Meinberg liegt 210 m über dem Meere, Wald⸗ und Berg⸗ luft erfrischen dort die Brust. Ausflüge in die Umgegend, nach den berühmten Externsteinen, nach der Wahlstatt der Hermannsschlacht, nach Detmold ꝛe. gewähren angenebme Abwechselung, Meinberg selbst bietet ein ruhiges, ländliches Leben.
Meran, 20. Juni. Der Pol. Corr.“ wird berichtet: Mit Angft und Sorgen sah man dem Ausbruch des Stausees wergl. 141 u. 143 d. Bl.) am Zufall ⸗Ferner entgegen, denn mit Sicher⸗ heit konnte man annehmen, daß die Ortschaft Gand im Martellthal dem Untergange geweiht sei. Der unermüdlichen Bemühung des Vorstandes der Sektion des deutsch österreichischen Alpenvereins Hrn. Dr. Christomanos war es gelungen, einen Wachedienst einzurichten, um die Einwohner zu warnen, und einzig und allein nur diesem haben sie es zu verdanken, daß das Unalück nicht noch größer wurde. Die Häuser in der Gand waren fast alle geräumt, Menschen und Thiere geborgen. Am 17. Junitage wurde bas erste Signal am Zufall⸗Ferner gegeben, und erst langsam und dann an mehreren Stellen zugleich brachen die Gewässer aus, Alles verwüstend, die mächtigsten Bäume mit sich reißend. Kurze Zeit vor dem Durchbruche hatten der Statthalter von Tirol und der K. K. Bezirkshauptmann von Meran im Wirths⸗ haus an der Gand ihr Mittagsmahl eingenommen. Nun ist davon auch nicht mehr die kleinste Spur zu finden und mit ihm noch neun Wohnhäuser, alle Mühlen und Sägen zerstört. Die Felder des ganzen Thals sind Schutthalden, Wege und Brücken sinb fortgerissen. Wenn es auch armselige Hütten waren, wenn auch die Felder kaum den nöthigsten Unterhalt für die armen Thalbewohner abwarfen, so war es doch ihre Heimath, ihr Alles, was sie hatten. Der See ist nun ausgeflossen, der nächste Winter aber wird wieder neue Eisberge aufthürmen, neue Stauungen werden sich bilden und , kann wieder hereinbrechen und jede Ansiedelung im Thal verhindern.
De denburg, 22, Juni. In der Gemeinde Los schlug nach einer Meldung des D. B H.“ der Blitz in eine Scheune, in welcher sechzehn Arbeiter Zuflucht vor dem Gewitter gesucht hatten. Zwei von ihnen wurden getödtet, die übrigen vierzehn schwer verletzt.
London, 20. Juni. Dem „Reuter'schen Bureau wird aus NewYork gemeldet, daß auf dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd Werra“, welcher gestern dort eintraf, drei Tage nach der Abreise von Bremen sieben Heizer meuterten. Nach heftiger Gegen⸗ wehr wurden sie von der Mannschaft in Ketten gelegt und werden nunmehr nach Bremen zur gerichtlichen Aburtheilung zurückgebracht.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛe. Lerficherung 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung ꝛe. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
KRommandit · Gesellschaften auf Aktien u. Aktien · Gesellsch. Erwerbs ⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. . ,, 2c. von Rechtsanwälten. Bank Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
14. Juli 1863 zu Klönczen, zuletzt in [19084 Wolsdorf,
Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes be⸗
Beschluß. In der Strafsache gegen den Rekruten und rechtigt.
I) Untersuchungs⸗Sachen.
1908s] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Büreau⸗Vorsteher Heinrich Rehage, geboren zu Berlin am 27. März 1857, welcher flüchtig ist, ist in den Akten L. R, II. 133. 91. die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt Moabit 122 abzuliefern.
Berlin, den 18. Juni 1891.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J.
Beschreibung: Alter 34 Jahre, Größe 1,56 m, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Bart: starker blonder Schnurrbart. Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Nase gewöhnlich. Mund gewöhn⸗ lich, Zähne vollständig, Kinn länglich, Gesicht sänglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Be—⸗ sondere Kennzeichen: trägt eine Brille und hat einen schleppenden Gang.
I1I7328 Nachdem folgende Personen, als: e 1) der Klempner August Gottlieb Schmidt rect Schmüth, geboren am 6. Juli 1861 zu. Cversleben, Kreis Oldenburg, zuletzt in Königslutter,
2 der Knecht Joseyh Kurzynski, geboren am
3) der Gärtner Friedrich Karl Wagener, ge⸗ boren am 23. April 1865 zu Lindenberg, Kreis Wolmirstedt, zuletzt in Königslutter,
4) der Diener Hermann Medefind, geboren am 20. Januar 1858 zu Königslutter, z. Zt. in Johannisburg in Süd⸗AUfrika,
5) der Arbeiter Karl Gustav Zech, geboren am 18. Dezember 1862 zu Ludom Abbau, Kreis Obornik i, Poß, zuletzt in Wolsdorf,
6) der Arbeiter August Lokan, geboren am 2. August 1853 zu Groß⸗Sausgarten bei Pr. Eylau, zuletzt in Frellstedt,
7) der Maler Emil Massuretz, geboren am 24. Oktober 1854 zu Blankenburg, zuletzt in Königslutter,
durch das rechtskräftig gewordene Urtheil hiesigen Schöffengerichts vom 4. Mai d. J. wegen Ueber⸗ tretung des §. 360 Nr. 3 des R.⸗St.⸗ G. ein Jeder zu einer Geldstrafe von 50 M — event. 15 Tagen Haft — sowie zu den Kosten von je 20 M 30 3 verurtheilt worden sind, so werden die kompetenten Behörden ergebenst ersucht, diese Geldstrafen und Kosten im Betretungsfalle von ihnen einzuziehen, event. die zu substituirenden Haftstrafen zu voll⸗ strecken und uns mit Nachricht zu versehen. Königslutter, den 8. Juni 1891. Herzogliches Amtsgericht. Brinckmeier.
Schneider Ernst Hermann Märkisch in unbekannter
Abwesenheit, gehoren am 23. April 1868 zu Dubrau,
Kreis Sorau, wegen Fahnenflucht, wird auf den
ö des Königlichen Gerichts der 9. Dirision zu ogau,
da der ꝛc. Märkisch beschuldigt ist: .
im Jahre 1890 nach seinem Eintritt in den Soldatenstand sich durch Entweichung seinen . Dienstverhaͤltnissen entzogen zu aben,
Vergehen gegen die §5§. 91 seq. des Strafgesetz⸗ huches für das Preußische Heer und nach dem Gesetz en 4. März 1856, welches mit Geldstrafe be⸗ ro j
da der Angeschuldigte im Sinne des 5. 318 der Strafprozeßordnung als abwesend anzusehen ist, da mithin eine Hauptverhandlung gegen denselben statt⸗ finden kann,
auf Grund des §. 325 — 326 — der Straf⸗ prozeßordnung in Verbindung mit dem 5. 246 der Militär ˖Strafgerichts⸗Ordnung,
zur Deckung der den Angeschuldigten möglicher ⸗ weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens
— der Arrest auf Höhe von dreitausend Mark hiermit angeordnet.
Durch Hinterlegung von 3000 M (in Buchstaben: Dreitausend Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschuldigte zu dem
Das im Deutschen Reiche befiadliche Vermögen des Angeschuldigten wird mit Beschlag belegt. Guben, den 10. Juni 1891. ö
Königliches Landgericht, Strafkammer. . j
7) Aufgebote, Zustellungen ö und dergl.
(19120 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwanggpollstreckung soll das im Grundbuche von den Niederschönhausener Par⸗ zellen Band 2 Nr. 44 auf den Namen des Zimmer⸗ meisters Bernhard Schossow und deũ Maurermeisters Hermann Passow zu gleichen Antheilen eingetragene, nach dem Kataster in der Schönhauser Allee Nr. 151, nach dem Grundbuchblatte hinter dem Grundstücke Oderbergerstraße (Nr. 6) belegene Grundstück am 5. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an ⸗Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 19 0090 ½ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer für das Etats jahr 1893/94 veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗
treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗
dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und die
bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel B, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Verstei ger ungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere der artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehr enden Hebungen oder Kosten, spätestens im Verst eigerungs⸗ fermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widersyricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Änsprüche im Range zurücktreten. Di ejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beans pruchen, werden aufgefordert, vor . Verste iger ern die Einstellung des erfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf, den Anspruch an die. Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Oktober 1891, Nachmittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 12. Juni 1891. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 51.
(19121 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaugs · Parzellen Band 11 Rr. 399 auf den Namen des Direktors Alexander Emil Sommer hier eingetragene, in der Pflugstraße (Nr.) belegene Grundstück am 16. September 1891, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 38, verfteigert werden. Bas Grundstück ist mit einer Fläche von 6 a 75 am weder zur Grundsteuer noch jur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer ⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachwelsun gen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, immer 41, eingesehen werden. Alle Real⸗ rechtigten werden aufgefordert, die nicht von selßft auf den Ersteher übergehenden An sprüche, deren Vorhandensein oder etrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungs vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige J. von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ sermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge—⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Glaͤubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei ffn, des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. September 1881, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 16. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung b2.
14446 Aufgebot.
Der Landmann Andreas Peter Nielsen in Grells⸗ büll hat das Aufgebot des auf seinen Namen über⸗ tragenen Interimsscheines zu Aktie Nr. 619 der Kreditbank Tondern beantragt. Der Jahaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf hen 20. Februar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Das in dieser Sache unter dem 15. Dezember 1890 diesseits erlassene Aufgebot ist aufgehoben.
Der auf den 2. Februar 1595, Vormittags 11 Uhr, bestimmte Aufgebottztermin fällt aus.
Tondern, den 23. Mai 18911.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. Mackeprang.
(191231 Aufgebot.
Rücksichtlich der nachbenannten abhanden gekom- menen Urkunden:
JI. Der von der Deutschen Lebensversicherungs⸗ Gesellschaft in Lubeck am 3. November 1871 über das Leben des Carl Friedrich Christian Mehner, Schirmfabrikant in Köln, ausge⸗ stellten, auf Inhaber lautenden Police Nr. 55H 314, groß 5900 Thlr. Pr. Crt.,
„Der von derselben Gesellschaft am 3. No⸗ vember 1871 über das Leben der Frau Ger⸗ trude Meyer, geb. Winkelshoff, in Köln ausgestellten, auf Inhaber lautenden Poliee Police Nr. 56 315, groß 500 Thlr. Pr. Crt.,
ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden, und zwar
ad J. von dem Schirmfabrikanten Carl Friedrich
CGhristian Meyer in Köln, ad II. von der Ehefrau Gertrude Meyer, geb.
Winkelshoff, in Köln, beide vertreten durch den Rechttanwalt Dr. Fehling in Lübeck.
Diesem Antrage gemäß werden die unbekannten Inhaber der bezeichneten Urkunden aufgefordert, ihre Ansprüche an dieselben spätestens in dem auf Diensftag, den 22. März 1892, Vor⸗ mittags 11 ühr, anberaumten Aufgebotstermin bei
Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß j gedachten Urkunden für kraftloß erklärt werden ollen. Lübeck, den 19. Juni 1891. Das Amtsgericht. Abth. I. Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: Propp, Gerichtsschreiber.
[179834] Aufgebot.
Der Schmiedemeister Heinrich Carl Jacob Fey in Wielen hat die Kraftloserklärung des auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuches der Plöner Spar⸗ und Leihkasse Nr. 9321, lautend auf 33 4
ol 4, welches ihm im März 1887, wie glaubhaft gemacht, verloren gegangen ist, beantragt.
Es werden daher Alle und Jede, welche sich im Besitz des obenbezeichneten Sparkassenbuches Nr. 9321 befinden, hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf Montag, den 25. Jannar 1892, Vormittags 10 Üüühr, im Lokale des unterzeich⸗ neten Gerichts angesetzten Aufgebotstermin unter Vorlegung des Contobuchs Rr. 9321 zu melden, widrigenfalls dasselbe auf desfälligen Antrag für kraftlos erklärt werden wird. .
Königliches Amtsgericht Plön, den 8. Juni 1891. Fischer.
19089
Auf den Antrag des Schul vorstandes der Gemeinde Siedlikow wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches der Sparkasse, des Kreises Kempen zu Kempen Nr. 310, ausgestellt für die Schulgemeinde Siedlikow (Kreis Schildherg) über noch 153 A, aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine am 16. Januar 1892, Vorm. 9 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls, dasselbe auf Antrag für kraftlos erklärt werden wird.
Kempen (Posen), den 17. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht.
6639 Aufgebot.
Der Fabrikschlosser Friedrich Dietzsch zu Merse⸗ burg hat das Aufgebot des auf seinen Namen aus- gestellten, über 28 ν 76 3 lautenden und angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuchs Nr. 40 939 der städtischen Sparkasse zu Merseburg beantragt. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestenß in dem auf den 4. November 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Poststraße 1, Zimmer Nr. 37, anberaumten Aufgebolstermine seine Rechte anzumelden und, das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. ; J
Merseburg, den 15. April 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.
19090 Aufgebot. .
Folgende angeblich verlorene Urkunden über im Grundbuche eingetragene Posten werden hiermir auf—
eboten:
] 1) Die Hypothekenurkunde über 100 Thlr. oder
statt dessen eine freie Hochzeit und ein zwei⸗ spänniges Gardinenbett, eingetragen im Grund⸗ buche von Stettin, ursprünglich Band IV. Blatt 39 Nr. 766, jetzt Band VII. Blatt 314 Nr. 967, Abtheilung IfI. Nr. 5h für Dorothea Marie Roselt aus dem Vertrage vom 10. Mai 1787 zufolge Verfügung vom 23. Juli ejusd. behufs Löfchung auf Antrag des Fleischer⸗ meisters Paul Fickert hierselbst. . Die Hypothekenurkunde über 100 Thlr. Dar⸗ lehn, eingetragen im Grundbuche von Grabow a. S. Band III. Seite 217 Nr. 139 Abthei⸗ lung III. Nr. H für die Wittwe des Maurer- gesellen Haß, Marie Caroline, geb. Haase, zu Stettin, auf Grund der Qbligation vom 10, Februar 1849 zufolge Verfügung vom 21. Marz 1349 auf Antrag des Schmiede meistersz Rudolf Völzke zu Grabew an / O. behufs Löschung. .
3) Der Grundschuldbrief über 65 000 „, ein- getragen im Grundbuche von Stettin Band III. Blatt 86 Nr. 287 Abtheilung III. Nr. 10 für die Ehegattin des Königlichen Haupt⸗ manns von Dewitz, Martha, geborene Wegener, zu Königsberg ir. auf Antrag derselben behufs neuer Ausfertigung.
Es werden daher die Inhaber dieser Urkunden beziehentlich die eingetragenen Gläubiger und deren Rechtsnachfolger aufgefordert, spätestens im Auf. gebotstermine den 10. Dezember 1891, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 13, ihre Anfprüche anzumelden und die Urkunden vor zulegen, widrigenfalls die Urkunden füc kraftlos werden erklart, die zu 1 und 2 näher bezeichneten Ansprüche im Grundbuche werden gelöscht, der Grundschuldbrief zu 3 wird neu ausgefertigt und sämmtliche unbekannten ,. mit ihren Ansprüchen werden aus⸗ geschlossen werden.
Stettin, den 12. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IX.
396] Aufgebot.
Die Wittwe des Kothsaß Friedrich Brandes, Euphrosyne, geborene Kohler, in Hessen, als einge. tragene Cigenthümerin des Kothhofes No. ass. 46 in Hessen hat glaubhaft gemacht, daß die hei diesem Kothhofe im Grundbuche aus der Obligation vom 4. Januar 1816 für die Wittwe des Brinksitzers und Krämers Hermes, Marie Elisabeth, geborene Koch, eingetragene Hypothek zu 200 Thlr. Con⸗ ventionsmünze zurückgezahlt, der Inhaber der ge⸗ dachten Schuld und Pfandurkunde aber unbekannt sst.
Auf deren Antrag werden daher gemäß §. 7 3. 7b des Gesetzes vom 1. April 1879 Nr. 12 alle Die⸗ jenigen, welche auf die Hypothek Anspruch machen, unter dem Rechtsnachtheile, daß die Hypothekurkunde der Eigenthümerin bezeichneten Kothhofes gegenüber für kraftlos erklärt, die Hypothek aber gelöscht wird, damit vorgeladen, ihre bezüglichen Ansprüche spä⸗ testens in dem vor unterzeichnetem Gerichte auf den 15. Jannar 1892, Vormittags 19 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine — thunlichst unter Vorlegung der qu. Schuldurkunde — geltend zu
machen. Schöppenstedt, den 9. April 1891. Herzogliches Amtsgericht.
gez. P. Peßler. (L. 8.) Beglaubigt: C. Je im ke, Gerichtsschreiber.
(198088 Aufgebot. .
Auf den Antrag des Äktuars Berndt in Köpenick, als Nachlaßpflegers, werden die Nachlaßgläuhiger des am 20 Juli 1888 zu Friedrichshagen verstorbenen Pr. mec. Victor Rohmann aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine Sonnabend, den 19. Sep tember 1891, Mittags 12 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß desselben bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen e ren durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Köpenick, den 13. Juni 1891. Königliches Amtsgericht.
(186631 Aufgebot.
Auf / den Antrag des Tischlermeisters Ernst Alt mann zu Geibsdorf, als Vormund des minder⸗ jäbrigen Paul Heider daselbst, werden die Nachlaß⸗ gläubiger und ,, ,,. des am 18. Ja⸗ nuar 1891 zu Geibsdorf verstorbenen Schmiede⸗ meisters Heinrich Heider aufgefordert, spätesteng im Aufgebotstermine den 18. September 1891, Vormittags 11 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte unter Angabe des Rechtsgrundes anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben ihre An⸗ sprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen nf, durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Das Nachlaßverzeichniß ist zu den Vormund schaftsakten eingereicht und kann dort eingesehen werden.
Lauban, 13. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht.
190981 Bekanntmachung. Verschollenheitserklärung.
Nr. 8742. Jakob Hoffmann, Packträger, zuletzt wohnhaft gewefen hier, wird für verschollen er⸗ klart. Die Kosten des Verfahrens hat der Ver— mißte zu tragen.
Mannheim, 16. Juni 1891.
Großherzogliches Amtsgericht. 4. gez. Morath.
Dies veröffentlicht:
Mannheim, 16. Juni 1891. . Die Gerichtsschreiberei Großherzoglichen Amtsgerichts.
C. Wagenmann.
(19025 Bekanntmachung.
Das Aufgebot der Nachlaßgläubiger des am 14. Ja⸗ nuar 1890 verstorbenen Zeitungsexpedienten, früheren Oekonoms Johann Nepomucen Heidrich aus Posen ist beendigt.
Posen, den 13. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
(19027 Das Aufgebotsverfahren über die Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Dr. med. Adolf Wolf⸗ sohn aus Jarotschin ist beendet. Jarotschin, den 18. Juni 1891. Königliches Amtsgericht.
190965 Bekanntmachung.
In der Aufgebotssache des Rentiers Georg Friedrich Lamp in Kiel, jetzt dessen Erben, hat das Königliche Amtsgericht, Äbth. V., zu Kiel in der Sitzung vom 19. Juni 1891 durch ben Amtsgerichts—⸗ Rath Müller für Recht erkannt:
Die von dem Gastwirth W. M. Weidemann am 16. Juni 1856 an die Erben des verstorbenen Huf— ners Joh. Hinr. Plambeck in Klein ⸗Flintbeck aus⸗ gestellte Obligation über 1600 Rthlr. Dän. R. Mz., jetzt 3600 „, nebst Agnitionsakte des Antragstellers für Magdaleaa Plambeck als Miterbin vom 25. Februar 1861, und die Cesstonsakte der Letzteren an die Kieler Spar ⸗ und Leihkasse nebst Agnitions⸗ akte des Antragstellers vom 21. Mai 1862, proto⸗ kollirt im Amis Kieler Schuld- und Pfandprotokoll am 19. Juni 1856, 11. April 1861 und 265. Mai 1862 und übertragen auf Band XXXIVͤ. Blatt 1698 und Band XXXV, Blatt 1721 des Grund⸗ zuchs der Stadt Kiel in Abtheilung III. Nr. 1, wird für kraftlos erklärt. .
Von Rechts
Kiel, den 19. Juni 1891. ;
Königliches Amtsgericht. Abtheilung T. Müller.
Wegen.
(19023) Im Namen des Königs!
Auf Antrag des Holzpantoffelmachers Johann Jürgen Friedrich Haase zu Uetersen, vertreten durch den Rechtsanwalt Stammer zu Pinneberg, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Lenzen durch den Amtsrichter Wille für Recht: J
Das Hypothekendokument, welches über die im Grundbuche von Boberow Band 1 Nr. 16 S. 121 für den Holzpantoffelmacher Johann Jücgen Friedrich Haase zu Uetersen eingetragene Hypothek von 1000 gebildet ist, wird für kraftlos erklärt.
Lenzen, den 17. Juni 13891.
Königliches Amtsgericht.
1910] Im Namen des Königs
Auf den Äntrag des Zimmermanns Franz Stark zu Schmiegel, vertreten durch den Rechtsanwalt Scheibel zu Schmiegel, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Schmiegel durch den Amtgrichter Hensel für Recht: .
Das Hypotheken ⸗Jastrument, welches über die ursprünglich im Grundbuche von Schmiegel 292 in Abtheilung III. Nr. J eingetragenen, jetzt auf dem Grundstück Schmiegel Nr. 383 in Abtheilung III. Rr. 3 des Grundbuchs haftende Kaufgelderforderung der Walkmüller Joseph und Wilhelmine, geh. Seiffert Wundrackschen Eheleute von 150 Thalern nebst Zinsen gebildet worden ist, und welches aus einer Ausfertigung des notariellen Vertrages vom 24. August 1861 nebst Hypothekenbuchs auszug vom 30 Oktober 1861 bestanden hat, wird für kraftlos
erklärt. Von Rechts Wegen. Verkündet am 15. Juni 1891. Fro st, Gerichtsschreiber.
(18017 Die folgende Urkunde: die Obligation vom 16. Dezember 1842 im Betrage von 90 Thalern, verzinslich zu 4 Oso, ausgestellt auf Löb Stern von Kirchhain, durch Cession vom 16. Januar 1866 übergegangen auf Löser Kann zu Mainzlar im Restbetrage von 69 Thalern 6 Sgr., in welcher Höhe dieselbe im Grundbuch von Kirchhain Bd. TTI. Art. 55h III. Nr. 2 als lastend auf Abth. J. Nr. 8 und 9 eingetragen ist, ist durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom 17. Juni 1891 für kraftlos erklärt worden. Kirchhain, 17. Juni 1891. Königliches Amtsgericht.
19021]
Die Hypothekenurkunde über 200 Thaler, einge⸗ tragen im Grundbuche von Hohenstein 6a Nr. 6 Abth. III. Nr. 2, ist durch Ausschlußurtheil vom 16. Mai 1891 für kraftlos erklärt.
Hohenstein O.“ Pr., den 18. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht. II.
(19097 Bekanntmachung.
Das Hypotheken⸗Instrument über die Bd. 1 Bl. 21 und 100 des Grundbuchs von Ahsen unter Abth. III Nr. 1 für die 6 Geschwister Möll mann gnt. Pill eingetragene Post von ursprünglich 1250 jetzt noch 880 Thaler, aus der Urkunde vom 25. Ma 1835 ist durch Urtheil des unterzeichneten König⸗ ,, vom 19. Juni 1891 für kraftlos erklärt.
Recklinghausen, den 19. Juni 1831.
Königliches Amtsgericht.
(19016) Im Namen des Königs!
Auf den Antrag des Bahnwärterg Franz Heinrich Evers zu Osttünnen erkennt das Königliche Amts—⸗ gericht zu Hamm für Recht:
Das Hypothekendokument über das im Grund buche von Osttünnen Band 76 Bl. 271 Abth. III. unter Nr. 99 für Elisabeth Evers gent. Mönke⸗ büscher in Gemäßheit des Recesses vom 15. April 1857 eingetragene Vatergut von 17 Thlr. 25 Sgr. 63 Pfg. wird für kraftlos erklärt.
Verkündet Hamm, den 18. Juni 1891. Königliches Amtsgericht. 19020 Durch das Autschlußurtheil vom heutigen Tage ist das nachstehend bezeichnete Hypothekendokument für kraftlos erkläct:
Das Hypothekendokument über die für Anna Keßler auf Draugupoenen Nr. 20 Abth. II Nr. 3 eingetragene Erbtheilsforderung von 1400 Thalern, bestehend aus der Ausfertigung des Erbvergleiches vom 23. März 1863, versehen mit der Eintragungs⸗ registratur und verbunden mit dem Hypothekenbuchs⸗ ausiug vom 18. Mai 1863.
Pillkallen, den 12. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht.
(19026 Bekanntmachung.
Auf den Antrag der Kaufleute Max Berne, Her⸗ mann Berne und R whagel Berne in Witkowo, ver⸗ treten durch den Kaufmann Manasse Werner in Posen, hat das unterzeichnete Gericht am heutigen Tage für Recht erkannt:
Die Hypothekenurkunde über die im Grundbuche des Grundstücks Suchylas Blatt 28 Abtheilung III. Nr. 3 für den Kaufmann Julius Jaffs in Posen eingetragene Post von 1750 M½ rechtskräftige Wechsel⸗ forderung nebst se⸗ s Prozent Zinsen von 3500 vom 14. April bis 22. Juni 1876 und von 1750 ½ . seit dem 22. Juni 1876, 10 M 12 3 Protestkosten, 11,b6 6½ Rikambioprovision und 12 96 festgesetzte Kosten, gebildet aus dem Hypothekenbrief vom 14. Mai 1877, dem rechtskräftigen Kontumazial⸗ bescheid des Königlichen Amtsgerichts zu Posen vom 6.20. April 1877, dem Wechsel vom I0. Januar 1876, dessen Allonge, dem Ersuchen des Prozeß richters um Eintragung der Forderung, wird fur kraftlos erklärt.
Posen, den 12. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
19018 Im Namen des Königs! Verkündet am 29. Mai 1891. Olschewsky, Gerichtsschreiber.
In der Freund'schen Aufgebotssache PF. 8 / 0 er⸗ kennt das Königl. Amtsgericht zu Mehlsack durch den Amtsrichter Missuweit für Recht:
Die Hypothekenurkunden:
a, über 61 Thaler — 183 S Darlehn, einge⸗ tragen aus der Schuldurkunde vom 11. Juni 1825 zufolge Verfügung vom 9. Februar 1829 für die Wittwe Magdalena Woelky und den Andreas Woelky'schen Kindern in Abtheilung III. Nr. 2 des Grundbuchs von Lilienthal Nr. 2 und nach Schließung dieses Blattes übertragen auf
1) Abtheilung II. Nr. 2a des Grundbuchs des dem Eigenkäthner Anton Günther gehörigen Grund⸗ stücks Lilienthal Nr. 13,
2) Abtheilung III. Nr. 2a des Grundbuchs des dem Eigenkäthner Andreas Braun gehörigen Grund“ stücks Lilienthal Nr. 28.
3) Abtheilung II Nr. 12 des Grundbuchs des dem Lehrer Franz Erdmann gehörigen Grundstücks Lilienthal Nr. 29,
4) Abtheilung III. Nr. 122 des Grundbuchs des dem Eigenkäthner Joseph Hennig gehörigen Grund⸗ stücks Lilienthal Nr. 31.
5) Abtheilung III Nr 42a des Grundbuchs des dem Besitzer Joseph Kreß gehörigen Grundstücks Lilienthal Nr. 33,
6) Abtheilung III. Nr. 1a des Grundbuchs des dem Fräulein Anna Bargel gehörigen Grundstücks Lilienthal Nr. 465,
7) Abtheilung III. Nr 12 des Grundbuchs des dem Tischlermeister Thaddacus Tolksdorf gehörigen Grundflücks Lilienthal Nr. 46,
gebildet aus dem Hypothekenscheine vom 9. Fe bruar 1829 und einer Ausfertigung der Schuld⸗ urkunde vom 11. Juni 18265,
b. über 110 Thaler — 330 Æ Erbabfindung, sowie eine Ausstattung, eingetragen aus dem Kauf⸗ vertrage vom 30. Januar 1839 zufolge Verfügung vom 14. September 1844 für die Barbara Merten, später verehelichten Eigenkäthner Kreß in Ab⸗ theilung III. Nr. 3 des Grundbuchs von Lilienthal Nr. 2 und nach Schließung dieses Blattes über tragen auf die sub a 1—7 aufgeführten Grundstücke und zwar ;
zu a L auf Abtheilung III.
zu a 2 auf Abtheilung III.
zu a 3 auf Abtheilung III.
zu a 4 auf Abtheilung III.
zu ab auf Abtheilung III.
zu a 6 auf Abtheilung III. Nr.
zu a 7 auf Abtheilung III. Nr. 1b,
gebildet aus dem Hypothekenscheine vom 17. Sep⸗ tember 1844 und einer Ausfertigung des Kauf⸗ vertrages vom 30. Januar 1839,
werden für kraftlos erklärt.
Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden den Antragstellern auferlegt.
— R. Missuweit.