6) zur Deckung der Mehr⸗ kosten für den Bau der Eisenbahn von Hildesheim nach Braunschweig die Summe von...
7) zur Deckung der Mehr⸗ kosten für die erwei⸗ terte Umgestaltung der Bahnhofs anlagen in Harburg die Summe von...
8) für die Erbauung eines Dienstgebäudes für die Königliche Eisenbahn⸗Direktion zu Altona die Summe ö zur Deckung der Mehr⸗ kosten für den Bau der Eisenbahn von Fulda nach Tann die dumme MJ zur Deckung der Mehr⸗ kosten für die Erweite⸗ rung des Bahnhofes Kirchweyhe d. Summe von für die Herstellung einer Verbindungs⸗ bahn zwischen den Stationen Vohwinkel und Sonnborn (Rh.) die Summe von.. zur Deckung der Mehr⸗ kosten für den Um⸗ bau und die Erweite⸗ rung des Bahnhofes Deutzerfeld die Summe von.. für den Umbau und die Erweiterung der Bahnhofsanlagen in Neuß die Summe von für den Ausbau ver⸗ schiedener Strecken zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der⸗ selben die Summe von für die Vermehrung, Erweiterung und bes⸗ sere Ausrüstung der Werkstätten, Lokomo⸗ tiv⸗ und Wagenschup⸗ pen die Summe von 15 000000
zusammen
LV. zur Beschaffung von Betriebs⸗ mitteln für die bereits bestehen den Staatsbahnen: die Summe vonn...
insgesammt
Sõ 000 c.
1500000
1500000
250 000
1000000
29 424 000 6
83 60 0M. i n,
zu verwenden.
Mit der Aus führung der vorstehend unter Nr. J. Litt. a 2 bis 7 aufgeführten Bahnen ist erst dann vorzugehen, wenn nachstehende Bedingungen erfüllt ind:
A. Der gesammte zum Bau der Bahnen und deren Nebenanlagen nach Maßgabe der von dem Minister der öffentlichen Arbeiten oder im Enteignungs— verfahren festzustellenden Entwürfe erforderliche Grund und Boden ist der Staatsregierung in dem Umfange, in welchem derselbe nach den gesetzlichen Bestimmungen der Enteignung unterworfen ist, unentgeltlich und lastenfrei — der dauernd erforderliche zum Eigenthum, der vo rüber⸗ gehend erforderliche zur Benutzung für die Zeit des Bedürf— nisses — zu überweisen, oder die Erstattung der sämmtlichen staatsseitig für dessen Beschaffung im Wege der freien Ver⸗ einbarung oder Enteignung aufzuwendenden Kosten, einschließ⸗ lich aller. Nebenentschädigungen für Wirthschaftserschwernisse und sonstige Nachtheile, in rechtsgültiger Form zu übernehmen und sicherzustellen. .
Vorstehende Verpflichtung erstreckt sich insbesondere auch auf die unentgeltliche und lastenfreie Hergabe des für die Ausführung derjenigen Anlagen erforderlichen Grund und Bodens, deren Herstellung dem Eisenbahnunternehmer im öffentlichen Interesse oder im Interesse des benachbarten Grundeigenthums auf Grund gesetzlicher Bestimmungen obliegt oder auserlegt wird.
B. Die Mitbenutzung der Chausseen und öffentlichen Wege ist, soweit dies die Aufsichtsbehörde für zulässig erachtet, Seitens der daran betheiligten Interessenten un T ü und ohne besondere Entschädigung für die Dauer des Bestehens und Betriebes der Bahnen zu gestatten.
3
Die Staattregierung vob ermächtigt:
I) zur Deckung der zu den im 5. 1 unter Nr. Lbis IV vorgesehenen Bauausführungen und Beschaffungen erforderlichen Mittel von.. 145 537 500 6 — 3 den Restbestand des Baufonds . der ehemaligen Unterelbeschen Eisenbahngesellschaft im Be⸗ I zu verwenden,
zur Deckung des alsdann noch verbleibenden Restbetrages von
höchstens.. . . . . 145 491 501 M 77 Staats schuldverschreibungen auszugeben, ö
45 998, 23,
5. 3.
Wann, durch welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuße, zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu welchen Coursen die k verausgabt werden sollen (5. 2), bestimmt der .
Im Uebrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der Anleihe und wegen Verjährung der Zinsen die Vorschriften des Gesetzes vom 19. Dezember 1869 (GesetzSamml. S. 1197) zur Anwendung. z
4
Jede Verfügung der Staatsregierung über die im 5§. 1 unter Nr. J, II und II bezeichneten Eisenbahnen a .
weise Eisenbahntheile durch Veräußerung bedarf zu ihrer Rechtsgültigkeit der Zustimmung beider Häuser des Landtages.
Diese Bestimmung bezieht sich nicht auf die beweglichen Bestandtheile und Zubehörungen dieser Eisenbahnen beziehungs⸗ weise Eisenbahntheile und auf die unbeweglichen insoweit nicht, als dieselben nach der Erklärung des Ministers der öffentlichen Arbeiten für den Betrieb der betreffenden Eisenbahn ent⸗ behrlich sind. ;
92 Dieses Gesetz tritt am Tage seiner Verkündigung in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unter⸗ schrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Neues Palais, den 20. Funi 1891.
L. S.) Wilhelm. von Caprivi. von Boetticher, von Maybach. Herrfurth. von Schelling. Freiherr von Berlepsch. Miquel. von Kaltenborn. von Heyden.
Graf von Zedlitz.
—
Allerhöchster Erlaß,
betreffend die Anstellung von Regierungs— und Gewerbe-Räthen und die Organisation der Gewerbe— Inspektion.
Vom 27. April 1891.
Auf den Bericht des Staats⸗Ministeriums vom 23. April d. J. bestimme Ich, was folgt:
1) Den technischen Räthen der Regierung (D. V. e. der Kabinets: Ordre, betreffend eine Abänderung in der bisherigen Organisation der Provinzial-Verwaltungsbehörden vom 31. Dezember 1825, Gesetz-Sammlung von 1826 Seite 5) treten gewerbetechnische Räthe hinzu. Diese haben zugleich die Geschäfte der in s. 139 der Gewerbeordnung vorgesehenen Aufsichtsbeamten (Gewerbe⸗Inspektion) wahrzunehmen.
2) Zur Unterstützung der gewerbetechnischen Räthe in der Wahrnehmung der Gewerbe⸗Inspektion werden für bestimmte Bezirke gewerbetechnische Beamte angestellt, denen zugleich die Revision der Dampfkessel übertragen werden kann.
3) Die gewerbetechnischen Räthe werden von Mir auf Vorschlag des Ministers für Handel und Gewerbe ernannt und führen den Titel Regierungs— und Gewerbe⸗Rath mit dem Range in der Y. Klasse der Provinzialbeamten.
4) Die gewerbetechnischen Beamten für einzelne Bezirke (Nr. 2) werden in Meinem Namen von dem Minister für Handel und Gewerbe ernannt und führen den Titel Gewerbe— Inspektor mit dem Range in der V. Klasse der Provinzial⸗ beamten.
5) Der Minister für Handel und Gewerbe wird er— mächtigt, bei den Regierungen zur Vertretung oder Unter⸗ stützung der Regierungs- und Gewerbe— Raͤthe Gewerbe⸗ Inspekkoren mit der amtlichen Stellung der Regierungs⸗ Assessoren (D. V. d. der Kabinets⸗-Ordre vom 31. Dezember 1825) anzustellen.
6) Die Amtsbezirke der Regierungs- und Gewerhe⸗Räthe und der Gewerbe⸗Inspektoren werden von dem Minister fur Handel und Gewerbe bestimmt.
I) Die Vorschristen über die Vorbildung und Prüfung der gewerbetechnischen Beamten sind auf Vorschlag des Ministers für Handel und Gewerbe vom Staats⸗Ministerium zu erlassen.
Dieser Erlaß ist seiner Zeit durch die Gesetz-Sammlung zu veröffentlichen.
Berlin, den 27. April 1891.
Wil helm. von Boetticher. von Maybach. von Schelling. Freiherr von Berlepsch. von Kaltenborn. von Heyden. Graf von Zedlitz.
An das Staats⸗Ministerium.
von Caprivi. Herrfurth. Miquel.
Staat s⸗Ministerium.
Bei den Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger sind die Hülfsarbeiter Robert Steinbiß und Heinrich Scheu zu Expedienten ernannt worden.
Ministerium des Innern.
Dem Landrath Dr, jur. Böninger ist das Landraths— amt im Kreise Merzig übertragen worden.
Just iz⸗Ministerium.
Versetzt sind: der Landrichter Viol in Thorn und der Amtzrichter Briske in Gnelen als Landrichter an das Land— gericht in Magdeburg, der Amtsrichter Reimers in Sonper⸗ burg an das Amtsgericht in Ratzeburg und der Amtsrichter Deutschmann in Pitschen an das Amtsgericht in Rybnik. Zu Amttzrichtern sind ernannt: der Gerichts⸗Assessor Mitzschke bei dem Amtsgericht in Tangermünde und der r Marwitz bei dem Amtsgericht in Lands⸗ erg a. W.
Der Staatsanwalt Haeberlin in Glatz ist an das Landgericht in Nordhausen versetzt,
In der Liste der Rechtsanwaͤlte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Dr. von Lühmann bei dem Landgericht in Greifs⸗ wald, der Rechteanwalt Steinke bei dem Landgericht, und bei dem Amtsgericht in Görlitz und der Rechtsanwalt Dr. Balke bei dem Amtsgericht in Bünde.
In Lie Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Gerichts Assessor Lr. Jahn bei dem Landgericht in Prenzlau, der Gerichis-Assessor Kaufmann bei dem Landgericht in Magdeburg, der erichts⸗Assessor Braumann bei dem Amts— gericht in Mülhausen i. Th. und der Gerichts⸗-Assessor Ki ste⸗ maker bei dem Amtsgericht in Lingen.
Der Amtsgerichts⸗Rath don der Osten⸗Sacken in Gnesen, der Amtsgerichts Rath Peschel bei dem Amts⸗ gericht J in Berlin, der Rechtsanwalt Gall in Trier, der Rechtsanwalt Eisenecker in Dbornik und der Rechtsanwalt und Notar Dr. Vill now in Posen sind gestorben.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Bei dem Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und ,,, , ,, sind der Sekretär an der Landwirth⸗ Hhaft ichen Hochschule hierselbst Wilhelm Spielmann und
er Konsistorial⸗Sekretär Lange aus Danzig zu Geheimen
Registratur⸗Assistenten Lud wig und Spaethen zu Geheimen Registratoren und die Kanzlei⸗Diätare Een d 3. w . st und Meuche zu Geheimen Kanzlei⸗Sekretären ernannt worden.
Der praktische Arzt Dr. Franz Banik in Lublinitz ist zum Kreis-⸗Wundarzt des Kreises Lublinitz ernannt 6
Königliche Akademie der Wissenschaften.
Die Königliche Akademie der Wissenschaften hält am Donner stag, den 2. Juli . J., , Uhr, Wirf n g Sitzung ; ö. 66 ö. Jahrestages ihres
tifters Leibniz, zu welcher der intritt auch ohne besondere Einladung durch Karten freisteht. K
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Die Kreis⸗Bauinspektion Oppeln II ist nach Tarnowi verlegt und der Kreis-Bauinspektor, Baurath ö 3.
Oppeln in gleicher Amtseigenschaft nach Tarnowitz versetzt worden.
Die Nummern 16 und 17 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangen, enthalten unter . ö. a . die 6 , des
ushalts-Etats für das Jahr vom J. i J Vom 24. Juni 1891; unter ⸗ ö
Nr. 9469 den Allerhöchsten Erlaß, betreffend die An⸗ stellung von Regierungs- und Gewerbe⸗Räthen und die Orga⸗ ö der Gewerbe Inspektion. Vom 27. April 1891; und nter
Nr. 9461 das Gesetz, betreffend die Erweiterung, Vervoll⸗
ständigung und bessere Ausrüstung des Staatseisenbahnnetzes.
Vom 20. Juni 1891. Berlin, den 27. Juni 1891. Königliches GesetzSammlungs⸗Amt. Di dben.
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche e. Beförderungen und Persetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 20. Juni. v. Wulffen, Sec. Lt. vom Garde⸗Kür. Regt., von dem Kommando bei der Gesandtschaft in Washington
entbunden. Schnitzler, Sec. Lt. von der
Ernennungen,
Re K ö. . es. des 2. Rhein. Hus. Regts. Ne. 9, im aktiven Heere, und zwar als Sec. Lt. mit Patent vom 23. Juni d. Is. . . . kr fe tr 1 bschiedsbewilligungen Im aktiven Heere. Neues ö . i . 8 ö ö 6 3. vom . Regt. e rn n Bittenfe Westfäl.) Nr. 13, als Pr. Lt. mi lich ä ö Pr mit Pension der . m Beurlaubtenstande. Neues Palais, 20. Juni. Graf v. d. Schulenburg⸗Nimpt ich. Major a. D., zule . der Kay. des, damaligen 1. Bats. (Stendal) 1. Magdeburg. Landw. 6. Nr. 26, 9 . ö verliehen. m Sanitäts⸗ Corps. Berlin, 6. Juni. Dr. Schleid, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. des Landw. Bezirks Kiel, der ifm
ertheilt. Militär Justiz beamte, Durch Allerhöchsten Abschied. Berlin, 11. Juni. v. Heyne, Justiz Rath, Garn. Auditeur in Posen, die nachgesuchte Enflassung aus dem Staatsdienste mit Pension in Gnaden ertheilt. Der ꝛe. v. Heyne tritt am 1. Oktober d. J. in den Ruhestand.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 27. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König begaben Alerhöchstsich gestern früh gleich nach 9 Uhr, nachdem Eee Majestät den Vortrag des General-Lieutenants Andreae ent⸗ gegengenommen hatten, an Bord S. M. Jacht „Meteor“ und kehrten um 103 Uhr Abends nach dem Kieler Schloß zurück.
Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Ver— kehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuer⸗ wesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
—
Dem verstorbenen kommandirenden Genera! Bronsart von Schellendorff widmet der Kriegs⸗Minister im „Militär-Wochenblatt“ folgenden Nachruf:
In der Nacht vom 22. auf den 23. d M. verstarb im noch nicht vollendeten 60. Lebensjahre auf seinem Landgute Schettnienen bei Braunsberg in Ostpreußen nach kurzem Krankenlager der komman— . , , . n der Infanterie, Chef e renadier · Regimen nig Friedrich I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5, neh , und . ö J
err Paul Bransart von Schellendorff. Durch den ch dieses Offiziers bat die Armee wieder den Verlust eines ihrer Besten zu betrauern. Ueber 42 Jahre gehörte der Ver⸗ ewigte, in unwandelbarer Treue seinem obersten Kriegsherrn ergeben, der Armee an als eine Zierde derselben und als ein Vorbild für deren Offizter⸗Corpg. Die Laufbahn des Generals von Bronsart war ein deben voller Arbeit, voller Ehren. Charakter, Gemüth, geistige und , bei e. in , 1 ir Harmonie, er ihn näher kennen lernte, sagte von ihm:
Mann vom Scheitel bis zur Sohle! ö. t . In den vielfachen, bedeutungsvollen und verantwortungsschweren Stellungen, in welchen er Verwendung fand, wurde er in Folge hervorragender Leistungen durch immer huldvollere Auszeichnungen seiner Kriegsherren beglückt; feine Vorgesetzten, Mitwirkenden und Untergebenen blickten zu jeder Zeit auf ihn mit vollstem Vertrauen und mit reichen Hoffnungen für die Zukunft. Nie hat der Heim⸗ gegangene ein in ihn gesetztes Vertrauen, eine Hoffnung getäuscht, bis der Tod, in. voller Schaffenskraft ihn ereilend, zu früh seinem edlen Leben und Streben ein Ziel setzte.
Mit Recht betrauert die ganze Armee den Verlust eines solchen Offtziers. Das Kriegs⸗Ministerium hat aber besondere Veranlassung, durch den Heimgang detselben schmerzlich und tief bewegt zu sein. In einer Felt, in welcher der Heeres verwaltung die Lösung schwerer
expedirenden Sekretären und Kalkulatoren, die Geheimen
Tufgaben zufiel, berief des Hochseligen Kaisers Wilhelm J. Majestät unter dem 3. Mar 1883 den General von Bronsart an die ö
f
ves Kriegö⸗Ministeriums. Ueber sechs Jahre stand dꝛr Verfstorbene unter schwierigen Verhältnissen, unter Kampf und Selbstverleugnung erfordernder, mübevoller Arbeit dem verantwortungs vollen Amt eines Kriegs Ministers vor. Keinem von denen, welche berufen waren, in dieser Zeit unter Leitung des Generals von Bronfart zu wirken, wird es vergessen sein, welche treue Sorge für den Allerböchsten Dienst, welche Charakterfestigkeit. welche glänzenden Geistesgaben und welche Arbeitskraft. derselbe entwickelte. Das Große wie das Kleine des Dienstes wurde mit gleicher Gewissenhaftigkeit ersedigt, und wenn die übergroßen Mühen des Amts zuweilen selbst die stählerne Natur des Ministers ermattet hatten, so war jede Abspan⸗ nung verschwunden, sobald eine Forderung des Dienstes an ihn berantrat. Jedem ein Vorbild in Selbstzucht und Pflichterfüllung, fand auch jede Mächtige Arbeit, jedes nutzbringende Schaffen Verständniß und An—⸗ erkennung bei ihm und dabei offenbarte sich auch den Untergebenen bei sich bietender Gelegenheit in dem ernsten Vorgesetzten der warm⸗ fühlende, hochherzige Mensch, So war das Wirken des Verstorbenen als Kriegs⸗Minister, in tiefster Treue dem Monarchen dienend, reichen Nutzen der Armee und dadurch dem Vaterlande bringend, für welches sein edles Herz begeistert schlug.
Sich felbst ehrend, wird das dankbare Kriegs ⸗Ministerium das Andenken an feinen früheren Chef dauernd in hohen Ehren halten.
Die im Reichs-Eisenbahnamt . in der Ersten bezw. Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats ⸗Anzeigers“ verö entlichte Uebersicht Fer “ Betriebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Mai d. J. ergiebt für die 65 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monat des Vorjahres im Betrieb waren und zur Vergleichung ge⸗ zogen werden konnten, mit einer Gesammtbetriebslänge von 6 55h, 38 Em, Folgendes: Im Mai d. J. war die Ein⸗ nahme aus allen Verkehrszweigen auf ein Kilometer Betriebslänge bei 44 Bahnen mit zusammen 3161,00 km höher, bei den Königlich preußischen Staatseisenbahnen mit 24 9563,23 km auf derselben Höhe und bei 24 Bahnen mit zusammen S84hl, 15 km. (darunter 5 Bahnen mit ver⸗ mehrter Betriebslänge) niedriger als in demselben Monat des Vorjahres. In der Zeit vom Beginn des Etatsjahres bis Ende Mai d. J. war dieselbe auf ein Kilometer Betriebslänge bei 53 Bahnen mit zusammen 39 224, 18 km . und bei 165 Bahnen mit zusammen 6331,20 km darunter 4 Bahnen mit vermehrter Betriebs länge) 66
in demselben Zeitraum des Vorjahres. ei
ringer als Staatsverwaltung J Privat⸗
den unter
bahnen, ausschließlich der vom Staat für eigene Rechnung verwalteten Bahnen, betrug Ende Mai d. J. das ge⸗ sammte konzessionirte Anlagekapital 27 859 900 6 (iö 4065 000 (S6 Stammaktien, 2 454 900 Prioritäts⸗Stamm⸗ aktien und 5 056 666 M Prioritäts-Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt sst, Hs, s3 km, sodaß auf je 1 km 192 375 c⸗ entfallen. Bei den unter Privatver waltung stehen den Privat— bahnen betrug Ende Mai d. J. das gesammte konzessio⸗ nirte Anlagekapital 508017 829. , (255 321 500 Stammaktien, 76 307 000 6. Prioritäts⸗Stammaktien und Is 359 339 „ Prioritäts-Dbligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche dies Kapital bestimmt ist, 2h38. 53 Km, sodaß auf je 1“ kin 172 8382 6 entfallen.
Vor den Königlichen technischen Prüfungsämtern in Berlin, Hannover und Aachen haben im Laufe des Jahres vom 1. April 1890 bis dahin 1891 im Ganzen die Vor⸗ bezw. die erste Hauptprüfung für den Staatsdienst im Baufache abgelegt: a. die Vorprüfung: in Berlin 134, in Hannover 32 und in Aachen 3, zusammen 169 Kandidaten (im Vorjahre 165); b. die erste Hauptprüfung: in Berlin S!, in Hannover 19 und in Aachen 5, zufammen 111 Kandidaten (im Vorjahre 114).
Von den 169 Kandidaten zu a sind 43 für das Hochbau⸗ fach 71 für das Ingenieurbaufach und 55 für das Maschinen⸗
aufach geprüft worden und haben 119, also 710,4 Proz. (im Vorjahre von 165 Kandidaten 116 oder 710,3 Proz.) die Prü⸗ fung bestanden, darunter 5 „mit Auszeichnung“.
Von den in die erste Hauptprüfung eingetretenen 111 Kandidaten sind 21 für das Hochbaufach, 48 für das Ingenieur⸗ baufach und 4 für das Maschinenbaufach geprüft worden und haben 91, also 82 Proz. (im Vorjahre von 114 Kandidaten Il oder 79,8 Proz.) die Prüfung bestanden, darunter 12 „mit Auszeichnung! . .
Bei dem Königlichen technischen Prüfungsamt in Berlin haben sich außerdem 23 Kandidaten der Vorprüfung und 5 der ersten Hauptprüfung im Schiffbau⸗ und Schiffsmaschinen⸗ baufache der Kaiserlichen Marine unterzogen. Hiervon haben bestanden: die Vorprüfung 17 Kandidaten, also 73,9 Proz., darunter einer „mit Auszeichnung“, die erste Hauptprüfung sämmtliche 5 Kandidaten.
Die umfangreichen Beschädigungen der Forsten in Süd⸗ deutschland durch die Nonne gaben schon im vergangenen Jahre Veranlassung, auch in Preußen dem Auftreten dieses Insekts besendere Aufmerksamkeit zuzuwenden. . ö
Es wurden zu diesem Zwecke von sämmtlichen Königlichen Regierungen Berichte eingefordert, aus welchen ker e n, daß eine ernstliche Gefahr zwar nicht vorlag, das fragliche Insekt sich indessen in stärkerem Maße, wie dies gewöhnlich der Fall zu sein pflegt — zum Theil sporadisch soggr bestands⸗ vernichtend — in einer *. gezeigt hatte, welche sich von Westfalen her durch die Provinz Hannover, den nördlichen Theil der Provinz Sachsen und über den Regierungsbeziik Potsdam hin nach Pommern erstreckte.
Außerhalb dieses Gürtels war die Nonne, ab esehen von dem stärker betroffenen Sigmaringen, noch in 0 , bende; Menge in einzelnen Revieren Schlesiens, besonders in den Regierungsbezirken Liegnitz und Oppeln, sowie im südlichen Theile von SOstpreußen beobachtet worden.
In diesem Jahre bestäigen weitere Berichte der König⸗ ö. Regierungen, daß die Nonne nirgends in einem größeren zusammenhängenden Waldgebiet bestandsvernichtend auftritt, und somit auch jetzt noch kein Anlaß zu ernstlichen Besorgnissen vorliegt, obwohl das Insekt in einigen Revieren der Re⸗ gierungsbezirke Stade, Hannover, Lüneburg und Oppeln in roßer Anzahl vertreten ist. Glücklicherweise sind bis⸗ er die umfangreichen Fichtengebiete Preußens, in welchen der Fraß der Nonne weit nachtheiliger wirken würde, als in den gegenwärtig hauptsächlich befallenen Kiefernbeständen, verschont geblieben. Im Regierungsbezirk
Oppeln ist den befallenen Kiefernorten die Fichte allerdings beigemischt. Zu umfassenden Vertilgungsmaßregeln hat bis jetzt ne hen Anlaß nicht vorgelegen. Ueberall da, wo die Nonne sich in größerer Menge zeigt, sind jedoch Versuche ein⸗ geleitet, um festzustellen, ob durch Anbringung von Theerringen bem Insekt wesentlich Abbruch geschehen kann.
Seine Durchlaucht der Prinz Albert zu Sachsen⸗ Altenburg, General-⸗Major und Commandeur der 3. Garde⸗ Kavallerie Brigade, ist zur Theilnahme an der taktischen Uebungsreise der J. Kavallerie⸗Inspektion von hier abgereist.
Der Chef des Ingenieur⸗ und Pionier Corps, General⸗ Inspecteur der Festungen, General⸗Lieutenant Golz hat sich auf Besichtigungsreisen begeben und wird im Anschluß hieran einen mehrwöchlgen Urlaub antreten.
Der Staatssekretär des Reichs⸗Marineamts, Vize⸗Admiral Hollmann hat sich aus Dienstlicher Veranlassung nach Kiel, Hamburg, Helgoland und Wilhelmshaven begeben.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Rath Heller ist von hier abgereist.
Stettin, 26. Juni. Der Minister für Handel, und Gewerbe Freiherr von Berlepsch und der Finanz⸗Minister Br. Miquel trafen heute Vormittag hier ein und wurden der „Ostsee- Ztg.“ zufolge auf dem Bahnhofe von dem Ober? Präfidenten Grafen Behr⸗ Negendank, dem Ober⸗ Bürgermeister Haken, dem Polizei⸗Präsidenten Grafen zu Stolberg-Wernigerode, dem Ober⸗Vorsteher der Kaufmannschaft Haker und dem Provinzial ⸗Steuer⸗ Direktor, Geheimen Finanz⸗Rath Mersmann empfangen. Rach einer Rundfahrt durch die Stadt wurde die Werft des „Vulcan“ besichtigt und darauf die ? ahrt nach dem Haff angetreten. Die Rückkehr erfolgte um gl ahr Abends, worauf der Finanz⸗Minister Dr. Miguel sofort die Rückreise nach Berlin antrat, während der Minister für Handel und Gewerbe hier verblieb. um im Laufe des morgenden . noch einige industrielle Etablissements zu besichtigen. Das Rathhaus sowie , Schiffe hatten zu Ehren des Tages Flaggenschmuck angelegt.
Marburg, 26. Juni. Die Einweihung der neuen Aula der Üniversität fand, wie „W. T. B.“ berichtet, heute Vormittag um 1116 Uhr in Gegenwart des Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten Grafen von Zedlitz⸗ Trüßzschler, des Ober-Präsidenten der Provinz Hessen⸗Nassau Grafen zu Eulenburg, des kommandirenden Generals des XI. Armee⸗- Corps Freiherrn von Grolman, sowie anderer hohen Beamten statt. Die Feier wurde eröffnet durch eine Weiherede des Universitäts⸗ Predigers, Professor Achelis, auf welche eine Festrede des Rektors, Professor Weber folgte. Der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Graf von Zedlitz⸗-Trütz schler übergab hierauf in einer Ansprache den Neubau seiner Bestimmung. indem er ausführte, daß die Aula einen würdigen Abschluß der neuen Heimstätte der Universität bilde. Auch Seine Majestät Fer Kaiser nehme an dieser Feier Antheil, was Allerhöchst⸗ derselbe auszusprechen befohlen habe. Seine Majestät hoffe, daß die Alma Mater Philippina, die sich in alter wie in neuer Zeit als eine Guelle reiner Wisfenschaft und eine Pflanzstätte edler Gesittung, Geisteszucht und echt deutscher Treue bewährt habe, dies auch in Zukunft bleiben werde. Auf die Eröffnungs⸗ feier folgte die Besichtigung des Neubaues. Bei dem darauf folgenden Festmghl brachte Graf von Zedlitz⸗Trützschler einen Toast auf Seine Majestät den Kaiser aus, welcher mit begeisterten Hochrufen aufgenommen wurde. Der Rektor, Profeffor Weber sandte Namens der Festversammlung ein Danktelegramm an Seine Ma jestät den Kaiser ab. Abends findet ein Festkommers im Saalbau statt.
Sachsen.
Dres den, 26. Juni. Zu der heute in Schettnienen stattfindenden Beisetzung des verstorbenen kommandirenden Generals des I. Armee⸗Corps, Generals der Infanterie Bronfart von Schellendorff 1, hat, wie das „Dr. J. mittheilt, Seine Majestät der König. den Militärbevoll⸗ mächtigten in Berlin, Oberst von Schlieben entsendet und die Niederlegung eines Kranzes am Sarge des Verstorbenen angeordnet. Seine Majestät hatte den verstorbenen General besonders während des Feldzuges 1870 71, in welchem derselbe Generalstabzoffizier in dem Großen Hauptquartier Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm unter dem General⸗ Feldmarschall Grafen Moltke war und später, als General von Bronfart an der Spitze des preußischen Kriegs⸗Ministe⸗ riums stand, näher kennen lernen.
Württemberg.
Stuttgart, 26. Juni. Der Präsident des Reichs bank⸗ Diresloriumz Br. Koch ist, wie der „St⸗A. f. W.“ meldet, gestern Abend, von Karlsruhe kommend, hier eingetroffen. Heute Vormittag besuchte er die hiesige Reichs bank ⸗Hauytstelle uͤnd ließ sich durch Direktor Simon die Beamten derselben vorstellen. Heute Abend findet zu Ehren des Präsidenten Dr. Koch ein Festmahl im Stadtgartensaale statt, an welchem sich die Mitglieder der Handelskammer und sonstige hervor⸗ . Personen von Handel und Industrie betheiligen werden.
Baden.
Mannheim, 25. Juni. Der Präsident des Reichsbank⸗ Direltoriums Br. Koch besichtigte dem „Gen. Anz.“ zufolge gestern zunächst das hiesige Reichsbankgebäude, ließ sich sodann das Personal der Reichsbank⸗Hauptstelle vorstellen und wohnte darauf einer Sitzung des Bezirksausschusses der Reichs⸗ bank dauptstelle bei. Später besuchte der Präsfident die Zellstofffabrik Waldhof, und unternahm Ngchmittags eine Rheinfahrt in Begleitung zahlreicher Mitglieder des Handels- und Industriestandes. Rach der Fahrt wurde das Lagerhaus der Mannheimer Lagerhausgesell. schaft besichtigt und um 5 Uhr fand in den Räumen des „Pfälzer Hof“ ein Festmahl statt, an welchem etwa 69 Per⸗ sonen Theil nahmen. Den ersten Toast brachte der Präsident Pr. Koch auf Seine Majestät den Kaiser und Seine Königliche Hoheit den Großherzog von Baden aus. Er erinnerte daran, daß vor 25 Hahne Deutsche gegen Deutsche im Kampf , daß sich aber aus jenen Tagen der Zufammenschluß der deutschen Stämme entwickelte, der auf
ö
den fr inzösischen Schlachtfeldern die Weihe für ewige Zeiten er⸗ halten habe. Gerade in. Baden, das früher dem Feinde als offene Beute gelten mochte, empfinde man die Segnungen des einigen Deutschen Reichs, die dem Feinde imponi⸗ rende Machtfülle. Und doch sei Kaiser Wi helm, unser jugendfrischer Schützer des Reichs, ein wahrhafter Frieden⸗ fürst. Noch vor wenigen Tagen habe er (Redner) aus dem Munde bes Kaiserxs vernommen, wie dieser sich glücklich fühle, als Hort des Friedens die Ruhe Europas bewahren zu können. Ihm treu zur Seite, das leuchtende Vorbild eines wahrhaft deutschen Fürsten, stehe der Großherzo Friedrich von Baden. Mit herzlicher Wärme sprach Hr. Dr. Koch davon, wie sehr man sich in Berlin in allen Bevölkerungsschichten freue, wenn der Groß⸗ herzog Friedrich dort erscheine, der zu allen Zeiten, in Freud und Leid, an der Seite der ersten Deutschen Kaiser gestanden habe und noch stehe. Diesen beiden ruhmreichen Herrschern, unferem Kaiser und unserem Großherzog, galt sein Hoch und begeistert stimmten die Anwesenden in den Jubelruf ein. Der Kommerzien-Rath Diffens brachte darauf ein Hoch auf den Präͤsidenten des Neich zbank⸗
Direktoriums Dr. Koch aus, worauf dieser, indem er der energischen Thatkraft des Mannheimer Handelsstandes .
auf diefen ein Hoch ausbrachte. Von hier aus begiebt si Präsident Dr. Koch nach Karlsruhe und von dort na Stuttgart.
Sachsen⸗Altenburg.
Altenburg. Am 23. d. M. starb hierselbst nach längerem Leiden am Herzschlage der Wirkliche Geheime Rath Pr. Sonnenkalb, welcher 25 Jahre hindurch als Vorstand des Herzoglichen Finanz-Ministeriums sich hohe Verdienste um das Herzogthum erworben hat. Sein Tod wird von Seiner Hoheit dem Herzog und dem ganzen Lande tief beklagt. Ein Mann von feltenen hervorragenden Gaben und Kenntnissen sist mit ihm aus dieseni Leben geschieden.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Wien, 27. Juni. Seine Majestät der Kaiser und König wohnte, wie aus Zara berichtet wird, gestern Nach⸗ mittag den Torpedoübungen in Paludi bei und wurde auf der Fahrt durch den Frankanal von den Spitzen der . und einer zahlreichen Volksmenge enthusiastisch
egrüßt.
Die gestrige „Wiener Zeitung“ veröffentlicht jetzt ebenfalls die Verlob ung' Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Erzherzogin Louise, Tochter des Großherzogs von Tozkang, mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich August von Sachsen.
Dem Abgeordnetenhause ging laut Meldung des „W. T. B.“ gestern ein Schreiben des Minister⸗Präsidenten Grafen Taaffe zu, in welchem das Haus zur Vornahme der Wahlen für die Delegationen aufgefordert wird. — In der Sitzung beantragte der Berichkerstatter des Ausschusses Sommaruga eine Resolution, die die Erwartung der baldmbglichsten Aufhebung des Restes der Ausnahmeverfügungen gegen den Anarchismus ausdrückt. Der Minister⸗Präsident Graf Tgaffe erklärte, die Regierung habe die Aufhebung bereits im Januar beabsichtigt und wolle nur die Entwickelung der , , n,, JI. Mai ab⸗ warten. Die Regierung erkenne die eingetretene esserung an und habe die Ausnahmeverordnung aufgehoben, weil sie der Ansicht sei, daß Ausnahmebestimmungen nur bestehen sollten, so lange dies unumgänglich nöthig sei. Das vorgelegte Sozialistengesetz sei augenblicklich unnöthig, aber es sei ein werthvolles Mittel; sollten die Zustände sich wieder verschlimmern, so werde die Regierung die sofortige Annahme des Gesetzes urgiren. Das Haus nahm hierauf den Ausschußantrag mit großer Majorität an und setzte sodann die Bud getdebatte fort.
Großbritannien und Irland.
Die Tau fe der jüngstgeborenen Tochter des Herzogs und der Herzogin von Fife wird am nächsten Montag in der „Chapel Royal“ im St. James⸗Park stattfinden.
Das Oberhaus hat gestern nach zweitägiger Debatte in zweiter Lesung die irische bir enn nn ange⸗ nommen.
Im Unterhause theilte, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, der erste Lord der Admiralität Hamilton mit: Es sei nickt möglich, das genaue Datum und die Stunde der An⸗ kunst Seiner Majestät des Deutschen K aisers auf der Themse anzugeben, da dieselbe von der Bestimmung Seiner Majestät abhänge. Eine Flotteninspektion an der Mündung der Themse sei nicht beabsichtigt. — Im weiteren Verlauf der Sitzung erklärte der Unter⸗Staatssekretär Fergusson: Das en ische Mäbchen Katie Greenfield sei von einem persischen Kurden nach türtischem Gebiet entführt und von den türkischen Behörden nach So- uj⸗ Bola k. zurückgesandt worden. Der englische Konsul in Tauris habe sich in Begleitung des tuäͤrkischen Konsuls und einer russischen Eskorte nach So⸗uj⸗-Bolak begeben, wo sich das Mãädchen in dem türkischen Konsulat befand. Die Bevölkerung habe sich der Abreise des Mädchens widersetzt. Die persischen Behörden seien bemüht, Unruhen zu unterdrücken und dem englischen Konsul Zutritt zu dem Mädchen zu verschaffen.
Es ist ie endgültig abgemacht, daß die Arbeits⸗ kommission fich gleichzeitig mit dem Parlament oder wenigstens sehr bald darauf vertagen wird. Die Sitzungen sollen ungefähr Anfang Oktober wieder aufgenomm:n werden. Da gewiffe wichtige Zeugen nicht erscheinen konnten, wurden die Verhandlungen der Gruppe O, welche auf gestern und heute einberufen war, vertagt. ;
Die Einnahmen des Schatzamts zwischen dem 1. April und dem 20. d. M. beliefen sich auf 13 589 916 Pfd. Sterl. gegen 19 537 052 Pfd. Sterl. in der korrespon⸗ direnden Periode des Vorjahres, und die Ausgaben 17 891 628 Pfd. Sterl, gegen 17 331 230 Pfd. Sterl. In dem laufenden Finanzjahr haben die Einkünfte mithin etwa um eine Million Pfund Sterling nachgelassen, die Ausgahen da⸗ gegen um etwa eine halbe Million zugenommen. Die in
Enden des Schatzamts befindliche Summe betrug am letzten onnabend 4585 587 Pfd. Sterl. gegen 5 687 765 Pfd. Sterl. an demselben Tage des Vorjahres.
Frankreich.
Paris, 27. Juni. In der vorgestrigen Sißung der Deputirtenkammer brachte nach einer Mittheilung der „Köln. Ztg.“ der Deputirte Mil levoye (GBoulangist) einen KÄntrag ein, daß es jedem Offizier gestattet sein solle,
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