.
in jeder Angelegenheit, in der seine Ehre leiden könne, eine Untersuchung zu verlangen. Die Verhandlungen sollten öffentlich sein. Der Kriegs-Minister de Freycinet erklärte, die Mannszucht im Heere sei nie besser gewesen als jetzt. Nie— mals habe ein größerer Patriotismus das Heer beseelt. Er müsse laut und deutlich sein volles Vertrauen in seine militä⸗ rischen Mitarbeiter ausdrücken. Der Antrag sei sehr wichtig und müsse deshalb an die parlamentarische Armeekommission verwiesen werden. Millevoye stimmte dem zu, ebenso Dr oulsde, welcher den Antrag mitunterzeichnet hatte und dem Minister dafür dankte, daß er so energisch für seine Offiziere eingetreten sei. Der Antrag wurde darauf an die Kommission verwiesen.
Der Bischof von Grenoble, Fava, hat dem „W. T. B.“ zufolge gestern an den Klerus seiner Diözese einen Hirtenbrief gerichtet, in dem er die Republik als Regierungsform Frankreichs anerkennt.
Italien.
Die Deputirtenkammer lehnte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in geheimer Abstimmung mit 154 gegen 136 Stimmen den Gesetzentwurf, betreffend die Vereinigung der Bahnhöfe Roms, ab. Das Votum hat keinerlei poli— tische Bedeutung.
Spanien.
Der Senat verwarf in seiner gestrigen Sitzung den Gesetzentwurf der Liberalen gegen die Ban kvorlage der Regierung, betreffend die Verlangerung des Privilegs der Bank von Spanien.
Die Handelskonvention mit den Vereinigten Stgaten wird am 1. August veröffentlicht und am 1. Sep⸗ tember in Kraft treten.
Portugal.
Ueber einen Unfall, der sich am 18. d. M. auf der DJacht „Amelia“ zugetragen, wird dem Wiener Fremden⸗ blatt“ aus Lissabon berichtet: Die Yacht, welche den König und die Königin von Portugal nach Setubal bringen sollte, hatte den Hafen von Lissabon soeben verlassen, als plötzlich im Maschinenraum der kleine Kessel explodirte und die beiden Heizer, denen seine Bedienung oblag, buch— stäblich in Stücke riß. Wunderbarer Weise erlitt die Jacht felbst nur geringen Schaden. Vom Strande aus, auf welchem sich anläßlich der Abreise des Königspaares eine große Volks menge versammelt hatte, war der Vorgang bemerkt worden und es wurde schleunigst ein Boot ausgesandt, welches sämmtliche Insassen der Macht in den Hafen zurückbrachte. König Dom Carlos, welcher seine Reise nach Setubal Tags darauf allein unternahm, hat für die Familien der beiden verunglückten Heizer eine namhafte Summe als lebenslängliche Pension ausgesetzt.“
Nach Informationen von ganz zuverlässiger Seite, die dem „W. T. B.“ aus Lissabon zugehen, ist der in den Cortes eingebrachte Antrag des Deputirten Ferreira d' Almeida, betreffend den Verkauf ö Kolonien, lediglich der Ausdruck einer rein persönlichen Änsicht.
Schweiz.
Der Ständerath hat in seiner gestrigen Abendsitzung die Vorlage, betreffend das Banknoten monopol, mit 25 gegen 19 Stimmen verworfen, da über die Betheiligung de: Kantone am Reingewinn der Bundesbank keine Einigung mit dem Nationalrath erzielt werden konnte.
Rechnung des Präsidenten Balmaceda in Frankreich erbauten Kreuzer unter strenger Ueberwachung und werden, wenn man den diesbezüglichen Mittheilungen trauen darf, vor Friedensschluß nicht ausgeliefert werden. Sollte Praͤsident Balmaceda in ihren Besitz gelangen, so giebt Seüor Errgzuriz zu, daß die Kongreßpartei ihre letzte Karte auf einen kühnen Landangriff wagen müßte. Andererfeits würde die Kongreßpartei den Tag gewinnen, Falls es ihr gelänge, Waffen früher als Balmeceda seine Schiffe zu erhalten. In kurzer Frist muß die Krisis eintreten.
Türkei.
Der Sultan empfing, wie dem „W. T. B.“ aus Konstantinopel berichtet wird, gestern nach dem Selamlik den deutschen Botschafter vo n Radowitz, welcher das Groß— kreuz des Großherzoglich sächsischen Srdens vom Weißen Falken sowie zwei eigenhändige Briefe des Groß⸗ herzogs von Sachsen-Weimar und des Herzogs von Sachsen-Altenburg überbrachte. In den' Briesen wird dem Sultan für seine hochherzige Gabe für die Ueber— schwemmten des Saalegebietes gedankt. Der Botschafter ver⸗ . sich darauf vom Sultan und reiste Abends nach
erlin ab.
Amerika.
Vereinigte Staaten. Nach einer Sitzung des Ministerraths in Washington gab gestern der Sekretär des Schatzes Foster die Erklärung ab, daß er auf Grund des Gesetzes vom März 1891 sobald als möglich das vorhandene Barrensilber in Dollarstücke um⸗ prägen müsse. Barren im Betrage von 150 000 Dollars seien dabei für Umgestaltung der Scheide⸗ münzen, wegen des ständigen Mangels an kleiner Münze, reservirt. er Schatzsekretär wird Silber im Kaufwerthe von 5937 J95 Dollars in Dollarmünzen zum Werthe von 5 148 251 Dollars umprägen. Die Operation soll vier Monate in Anspruch nehmen.
Chile. Die „New York Times“ veroffentlicht den nach⸗
D
stehenden Brief aus Iquique vom 1. d. M.: Den letzten Nachrichten zufolge befinden sich die beiden für
Beamter welcher vermöge seines Amtes bei Ausübung der Straf⸗ gewalt oder bei Volljtrecküng der Strafe mitzuwirken hat, wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren bestraft, wenn er in der Absicht, Jemand der gesetzlichen Strafe rechtswidrig zu entziehen, die Verfol⸗ gung einer stralbaren Handlung unterläßt ꝛc ) findet, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 24. April 1891, auch Anwendung bei einer brabsichtigten zeitweiligen, nicht dauernden Strafentziehung des Verurtheilten.
Entscheidungen des Reichsgerichts. — Die Bestimmung des 8§. 346 des Strafgesetzbuchs (. Ein
Beru fsgeno ssenschaftstag wurde heute von dem Vor⸗ sitzenden Rösicke⸗ Berlin eröffnet. Unter den neunzig Theilnehmern, die sich eingefunden haben, befindet sich der Präfident des Reichs. Hat den deutfchen Botschafter Hrn. von Rado bwitz beauf— versicherung amts r, Boedtker, welcher die Grüße des am Er- tragt, dem Kaiser den Aüshruck seiner herzlichen Dankbarkeit scheinen verhin derten Staatssekretärs des Innern von Boetticher zu übermitteln.
überbrachte. Regierungs-Rath Rasp bewillkommnete die Ver—
sammlung Namens der Königlich bayerischen Regierung, der
Bürgermeister Dr. von Widenmayer im Namen der Haupt⸗
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Kiel, 27. Juni. (W. T. B. Seine Majestät der
Kaiser, wohnte heute Vormittag der Binnen-Kegatta des der Gefangeren pan Kaiserlichen Jachtklubs, welche um 11 Uhr begann, bei.
München, 27. Juni. (W. T. B.) Der 5. Deutsche
stadt. Der Vorsitzende Rösicke sprach in seinem Geschäfts⸗ bericht die Hoffnung aus, daß die Berufsgenossen⸗ schaften auch fernerhin rege Pflichterfüllung gegen—⸗ über ihren Mitgliedern und Arbeitnehmern beweisen werden. Gerhardt-Elberfeld berichtete über die Errichtung von Rekonvalescentenhäusern. Direktor Schlesinger⸗Berlin theilte mit, daß mit der Errichtung einer solchen Anstalt in Berlin demnächst vorgegangen werden würde. Baumeister Felisch Berlin berichtete über die Einrichtung von Pensions—⸗ kassen für Berufsgenossenschafts⸗Beamte.
Paris, 27. Juni. 6K. T. B.) Der Nationalökonom Leroy-Beaulieu vergleicht im „Journal des Debats“ den Fesetzentwurf über die staatliche Arbeiter⸗Pensions—⸗ kasse mit der deutschen Arbeiter- und Alters— versicherung, welch' letztere sich in bescheide⸗ neren, aber xrealisirbaren Ziffern bewege und die finanzielle Kraft des modernen & taats richtiger beurtheile, als der französische Gesetzentwurf. Der Staat slurze sich in eine unberechenbare Ausgabe, welche jährlich 600 Millionen, selbst eine Milliarde betragen könne? —— Dem „Echo de Paris“ zufolge beabsichtigt der Kriegs⸗ Minister de Freycinet die Revision und Klassifizirung ber vertraulichen Schriftstücke der Artillerien, Genie“ und Generalstabs⸗ Direktion vornehmen zu lassen, um dieselben vor jeder Indiskretion zu sichern. = t. Peters burg, 27. Juni. (W. T. B.) Der Groß⸗ fürst⸗Thronfolger ist gestern in Nertschinsk einge— e. und von der Bevölkerung enthusiastisch empfangen
rden.
St. Peters burg, 27. Juni. (W. T. B) Ein heute veröffentlichtes Gesetz bestimmt, daß Ehen 6 Personen orthodoxer und katholischer Konfession auch nur in! den orthodoxen Kirchen allein proklamirt werden können, wenn der . . 3. ,, seines Geistlichen
izeiliche est über Ledigkeit und die Berechtigung z Eheschließung vorweise. . .
Bern, 27. Juni. (W. T. B.). Die Juni-⸗Session der Bundes versammlung ist geschlossen worden. Vierzig Mitglieder des Nationalrxaths verlangen in einer Ein
abs an den Bundesrath für den Fall, daß bie Ver assungsrevision, betreffend Einführung einer Initia⸗ tive, in der am 5. Juli stattfindenden Volksabstimmung angenommen werde, die Einberufung einer außer⸗ ordentlichen Bun desversammlung fuͤr Ende Juli, damit dem Ergebniß der Abstimmung nachgekommen und dis Verfassungsrevision baldigst in Kraft gesetzt werden könne. Der wick dieses Antrages ist, nachher sofort auf dem Wege der Initiative das Vanknotenmonopol einzuführen. Dem Ver⸗ langen der oben erwihnten vierzig Mitglieder des Nationalraths muß der Verfassung gemäß entsprochen werden.
Konstantinope!, 27. Juni. (W. T. B. Seine Majestät der Deutsche Kaiser hat an den Sultan ein in sehr warmen. Augdrücken gehaltenes eigen händiges Schreiben mit dem Ausdruck des Allerhöchsten Dankes für das. Entgegenkommen zur schnellen Befreiung Tscherkeßköi gerichtet und
zugleich den Sultan gebeten, im Ramen Seiner Majestät
des Kaisers auch der Hohen Pforte, insbesondere dem Groß⸗
vezier und dem Minister des Auswärtigen, für ihre Haltun in dieser Angelegenheit zu danken. Der Sultan, ö
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und
Wetterbericht vom 27. Juni, Morgens 8 Uhr.
sp.
red. in Millim
hat Ferien.
eeres
Stationen. Wind. Wetter. Der
Bar. auf Gr. lu. d. M
4 bedeckt 1' wolkig 2 bedeckt
2 * O
Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. 3 wolkig Stockholm. 2 wolkenlos aparanda. 4 heiter etersburg I wolkenlos oskau ... I wolkenlos
Tvorĩ SGucenz⸗ t . 5halb bed.
1' wolkig 1Dunst 4 bedecki)
Anfang 73 Uhr.
1wolkenl ?) 2 wolkenlos
—
gaöãnzlich verändert.
A bedeckt 2 wolkig 4 Dunst still wolkenl. ) 3 bedeckt S 1 bedeckt WNW 3 heiter W 4 wolkig W I wolkenlos Ile d' Aix .. W 4 wolkig Nizza .... SW 1 Nebel Triest .... still heiter
Richard III.
Breglau .
achm. Gewitter.
Uebersicht der Witterung. Die Luftdrucvertheilung über Europa hat sich
UÜiegen über dem Botnischen Busen und weftlich von rland, während der Luftdruck über Frankreich und Margot. üdwest Deutschland am höchsten ist. Bei schwachen,
meist südwestlichen bis weftlichen Winden jst' in
Deutschland das Wetter warm und wieifach heiter,
27, Wilhelmsbaven 37 mm Regen. Da das baro⸗
,, . . n 1 es . sich y ,,. iche elt, o dürfte Fortdauer der warmen, vielfa ö
heiteren Witterung wahrscheinlich sein. viel lach onen
Deutsche Seewarte.
von G. Cohnitz.
Theater⸗Anzeigen. — W RKänigliche Schauspiele. Die Königliche Oper 7. Übr
Sonntag: Schauspielhaus. ö. , ,, v. , ö ö Sonntag: ufzügen ven Shakespeare, übersetzt vo W. r uz ⸗ Schlegel In Scene ere en r g, er , 3 Akten von West und Held. Musik von Zeller. Grube. Anfang 7 6 Montag: Schauspielhaus. gung i e ett g G. Lessing. audia: Frl. Marie Meyer, als 3g a en i n ; ienstag: auspielhaus. 172. Vorstellung. — ö Wilhe lun Teñ nm m, , R 6 . ö , Auftreten erster Gesangs⸗ Funker. (etzte Vorstellung vor den Frlen.) Anfang , , . r.
U
Deutsches Theater. Sonniag: Der Attach .
Montag: Der Sohn der Wildniß. gie gi ö . — 1 ö gimentstachter. (Marie: Fr. S
I heiter Dienstag: Letzte Vorstellung in di fer Saison Nontag: Zum. Besten er 3 Rußland Ber ⸗ In den Monaten Juli und August bleibt das zie senen, Foseph in Eghpten, Zum Schluß: Deutsche Theater geschlossen.
Die Kinder der Excellenz.
Minna von Barnhelm. Abend 7 Uhr: Rönig
in gh. Ie re; ann g m ; ienstag: Letzte Vorstellung vor den Ferien und llt
letztes Auftreten won Friedrich Mitterwurzer. Der ,, Kaufmaun von Venedig. ö
von Peter Cernelius.
Wallner · Theater. in westlichen Gebietstheilen, sowie in Desterreich . ene ĩ fanden zahlreiche Gewitter statt. Borkum melde . ö . 9 dn, .,
Carr Sohn. Musik von Der 1 Pierrot: luüg
Großes Garten ˖ Concert.
170. Vorstellung.
Komöhie in Der Vogelhändler
Dirigent: Kapellmeister Karpa.
171. Vorstellung.
Trauer fiel in ? Abf. ner , Auftreten von Gesangs⸗ und Instrum
stellung 75 Uhr. Montag: Der Vogelhändler.
Dienstag im Park: Gr. Rosenfest.
spiel von Fr. Marcella Sembrich.
Loreley ⸗Finale von Mendelssohn. Auf Verlangen. Die Jüdin.
Berliner Theater. Sonntag, Nachm. 26 Uhr: . Litze Gastspiel von Ft. Marcella Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten,
Abends bei brillanter elektrischer
Belle Alliance · Theater.
Anfang 7 Uhr.
Auftreten sämmtl. Spezialitäten. Sonntag: Zum letzten K
3 Akten von. A. Wormser. Gastspiel der Münchener. (Letzte
Helene Odilon als Gast Aufführung Der Protzenbauer von Te eru⸗ f el zon C; Bechttein, Vorher: Jum see. Bauernpoffe mit Gefang ind Tanz in 1 Mrten lezten Malt: Vas Modell. Lustfpiel in 1 Art von Hartl Mitiugs. Mustk von H. Müller. Im 3. Akt: Schuhplattl· Tan. Anfang 71 Uhr.
„ Antang des Concerts 65 Uhr, der Vorstellung
Triedrich⸗Wilhelmstadtisches
Im prachtvollen Park: Großes Doppel Concert.
Rrolls Theater. Sonntag: Vorletztes Gast⸗
Dienstag: Letztes Gastspiel von Frl. Lola Beeth.
F. F. Sch. von A. Teller. Eintritt 50 5. , ,, ö. h nehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablifsemen Der Barbier von Bagdad. Oper in 2 Aufzügen . , , . uftreten sämm er Spezialitäten. Brillante Illu⸗ Montag; Carvallerin rusticann. Vorher: minen der ganzen Garten ⸗Etablissements. Baͤrometrische Deprefsionen Der Barbier von Bagdad. Anfang 7 Uhr.
Dienstag: Cavalleria Tusticama. Pierauf: ne J . .
Montag: Dieselbe Vorstellung. Im prächtigen Sommergarten: Großes Militär ⸗Boppel⸗Concert.
Adolph Ernst⸗ Theater. Sonntag: Ensemble⸗
Dritten Beilage.)
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Mittwoch: Ensemble · Gasssplel der Wiener vom K. K. priv. Theater i. d. Josefstadt. Zum . Di , ,,, Posse mit
elang in 4 Akte: von J. immer. Mu ĩ
Theater. Carl Kleiber. ö .
Operette in
Con Arania, Anftalt für volksthümliche Naturkunde zentallünst lern. Am Landes . Auzstellungs - Park (Lehrter Hahnhofz
Anfang des Concerts 45 Uhr. Anfang der Vor= Geöffnet von 12 —= 11 Uhr. Täglich Vorstell ang fa
wissenschaftlichen Theater. Nähereg di Anschla Im Park: zettel. ⸗ .
18801 National Panorama. Herwartbstraße 4 in unmittel barer Nähe der Ausstellung.
Das alte Rom
mit dem Triumphzuge Kaiser Constantins. Geöff net v. Morg. Uhr bis zur Dunkelheit
Marie, die embrich.)
16891 „Nordland ⸗ Wilhel mstr. 10
zr finn lt gu drama,
ür sämmtliche — e Ausstellungen heute 30 Pf. Beleuchtung m̃ 8
desselben Anfang Sonntag, 4, an den Wochentagen J
Familien⸗Nachrichten.
Sonntag: Zum . eb el i cht: Hr. Hauptmann von Glasenapp mit
II. Margarethe Calandrelli (Berlin)
Lessing- Theater. AuƷftische Direltion: Angelo 3Miles gg eiten Got. Sang zelten Geb ren, ,, Sine Bl ht ä ng. Rath Gent
1 Abends Gewitter und Rezenguß. au. Neumann. Sonntag: Cavalleri a rusticama. 9) z zenguß. ) Thau Oper in 1 Aufzug n Pietro Mascagni. Vorher:
von Philinsborn (Koblenz). — Eine Tochter: Hrn. Divisionspfarrer Friedrich (Gumbinnen). — Hrn. Strafanstalts. Direktor R. Gollert (Brieg). sstorben: Hr. Kammerherr Carl Frhr. von Esebek (3weibrücken) — Hr. Kammerhert Ferdi nand von Krogh (Hann. Minden). — Fr. Amts- Anna Béringu er, geb. Steffens (Berlin). — Hr. Oberst Cart Frese (Dömitz).
Redacteur: J. V. Siemenroth. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Sonntags. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagz⸗ ö. Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 33
Sieben Beilagen (einschließlich Böcsen · Beilage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
3 149.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die vierte Delegirten⸗Versammlung des Deutschen
Pharmazeuten⸗Vereins ; beschäftigte sich gestern zunächst mit einem Antrage des Bezirks Schlesien, welcher dahin ging, die Delegirten⸗Versammlung wolle beschließen, unmittelbar nach der nächsten Einberufung des Reichs— tages demfelben folgende Petition zu unterbreiten: „Nachdem der gesetzgebende Körper des Deutschen Reichs, das Parlament, die Noth⸗ wendigkeit einer Aenderung in der Handhabung der Sonntagsarbeit in gewissen Berufsklassen durch Annahme der Gewerbeordnungsnovelle anerkannt, dabei jedoch ohne jede weitere Begründung die konditionirenden Apotheker ausgeschlossen hat, bitten die dem Deutschen Pharmazeuten Verein angehörenden Apotheker das hohe Haus um hochgeneigte Be⸗ rücksichtigung, Berathung und Annahme einer Petition, die dahin geht, auch hinsichtlich des Sonntagsdienstes in den Apotheken gefetzliche Bestimmungen zu treffen, wonach sämmtliche Apotheken an Sonn und Festtagen von Mittags 12 Uhr an zu schließen und nur für Rezeptur und den nothwendigsten Handverkauf durch das Apothekenpersonal zu bedienen sind. Nach längerer Diskussion, welche sich im Wesentlichen in den Ausführungen des Referenten
zustimmender Richtung bewegte, gelangte der Antrag zur Annahme.
Die weiteren Berathungen betrafen ü. A. . die Penstonskasse des Deutschen Pharmazeuten ⸗Vereins und die Frage einer Aenderung der über Vor und Ausbildung der Apotheker bestehenden gesetz˖ lichen Bestimmungen. Der Vorsitzende Dörrien⸗ Berlin befürwortete Namens des Vorstandes einen Antrag, welcher dahin ging, eine die Aenderung der Bestimmungen über Vor und Ausbildung der Apotheker betreffende Petition in der Richtung eines gleichzeitig unterbreiteten Entwurfes durch eine Deputation dem Reichs amt des Innern über— reichen zu lassen. Die Ausführungen des Antragstellers fanden den allseitigen Beifall der Versammlung, welche einmüthig ihre Zustimmung ertheilte. In dem der bezeichneten Behörde einzureichenden Entwurfe wird als Bedingung für den Zu— trit! zu dem pharmazeutischen Fache die Ablegung des Abiturienten ⸗ Examens als erforderlich bezeichnet und ferner eine die wissenschaftliche und die praktische Ausbildung ing Auge fassende zweijährige Lehrzeit, sodann der sofort nach zurückgelegter Prüfung erfolgende viersemestrige Besuch einer Hochfchule und endlich nach darauf bestandener Staatsprüfung eine weitere praktische Ausbildung während einer dr eiiäh rigen Servirzeit in Vorschlag gebracht, deren amtlich beglaubigte Be⸗ scheinigung allein das Recht auf Approbation zum selbständigen Betriebe einer Apotheke gewähren soll.
Volkszählung. Bei der letzten Volkszählung betrug die Zahl der Einwohner in Reuß älterer Linie 62 754, gegen 5b 904 im Jahre 1886. Die Zunahme beläuft sich auf 68650 oder 12,25 o. In Reuß jüngerer Linie ist die Bevölkerungszahl von 110 598 auf 119 811 gestiegen, also um 92153 oder 8,33 6άσL;. Gera hat sich in fünf Jahren um 5h47 Seelen vermehrt.
Kunst und Wissenschaft.
ie zum zweiten Wettbewerb für das Kaiser Wil , in Berlin aufgeforderten Künstler — Bildhauer und Architekten — haben der Nordd, Allg. Ztg. zu⸗ folge ein Schreiben erhalten, worin ihnen mitgetheilt wird, daß der 15. Augusft d. J. der , itz yen dem ihre Entwürfe im Lichthofe zes Zeughauses aufgestellt sein sollen. ö k Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbe— Mu eum s, Königgrätzerstraße 1209, wird in diesem Sommer der Lesesaal auch während der Monate Juli und August micht nur Vor, mittags von 10 bis 3 Uhr, sondern auch Abends von 4 bis 9 Uhr geöffnet sein. Es ist zu wünschen, daß diese zunächst versuchsweise eingerichtete Erweiterung der Besuchsstunden von den betreffenden Kreisen zahlreich benutzt werde, damit sie vom nächsten Jahre ab dauernd eingeführt
werden kann.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
rt er n tee t, der strenge Winter Im europäischen Rußland hat, wie bekannt, der strenge ; in . .. der ungünstigen Witterung des Frühjahrs die Wintersagten nicht unerheblich geschädigt. Indessen haben die seit Ende Mai allenthalben niedergegangenen reichlichen Regengüsse auf die Wintersaaten, soweit dieselben noch erhalten geblieben sind, wohl⸗ thuend eingewirkt. Auch das Wachsthum der Sommersaaten hat der Regen sehr gesördert; , . scheinen bisher durchweg Aussichten ine gute Ernte zu bieten. ö . ., ist der Stand der Wintersaaten etwa folgender: Im Süden, mit Ausnahme gewisser Distrikte von Bessarabien, Taurten, Jekaterinoßlaw und, der Krim, sowie im mittleren und nördlichen Schwarzerdegebiet haben die Saaten vielfach umgepflůgt und mit Sommerung (Hafer, Hirse und Sommerweizen) uͤbersäet en. ; ta ,,, ist der Schaden an Winterkorn in den südwestlichen Gouvernements, Podolien, Kijew, Poltawa und Wolhynien, wo die Saaten eine befriedigende, zum Theil sogar gute Ernte versprechen. Gleichfalls befriedigend ist der Saatenstand im Nordwesten und in den baltischen Provinzen, während im Minsler und Mohilewschen Gubernium nur schwache Mittelernten erzielt werden dürften. Anlangend das östliche und südöstliche Rußland, so sind die Ernteaussichten im Uralschen Bergwerksbezirk, im mittleren und unteren Wolga ⸗ sowie im oberen Dongebiet (Gouvernement Woronesch) als gut zu bezeichnen. Ungünstig oder nur schwach mittel mäßig steht dagegen das Wintergetreide in den westlich der mittleren, bejw. an, der oberen Wolga gelegenen Gouvernements Tambow, Pensa, Simbirsk und Kasan. — In Ciskaukasien ( Gouvernement Stawropol, Kubanscher und Terscher Landstrich) sowie in den süd— sichen Bezirken der Provinz der Donschen Kosaken, wo die Saaten gut überwintert, aber unter der trockenen Witterung im Mai gelitten hatten, ist in 5e 9. . eingetretenen Regens auf eine im Allgemeinen günstige Ernte zu rechnen. J 8. ö mitgetheilt wird, sind die diesjährigen Ernteaussichten in der Türkei im Allgemeinen durchaus günstig, BVesonders gut lauten die Nachrichten aus Ostrumelien, Salonik, Monastir und Kossewo sowie aus den an das Schwarze Meer angrenzenden Theilen der kleinastatischen Hochebene. Man nimmt an, daß das diesjährige Gesammt ⸗Ernteergebniß in der Türkei dasjenige des Jahres 1889, welches als besonders fruchtbar galt, noch übertreffen werde.
Aus stellungsnachrichten.
In der Zeit vom ö bis 11. Oktober d. J. wird unter Leitung des landwirthschaftlichen Vereins in Montevideo auf dem Grund stück der Ackerbauschule zu Toledo, einem 23 km von Montevideo entfernten und mit diesem durch Cisenbahn verbundenen Orte, eine landwirthfchaftliche Ausstel lung, verbunden mit Vieh⸗— 4 , ,, lass
s werden zugelassen:
1) Zur . bestimmte Pferde, Rinder, Safe Schweine, Hausthiere und Geflügel, sowohl im Inlande wie im Auslande ge⸗ züchtete.
amn
Berlin, Sonnabend, den 27. Juni
ö. 9 Züge von im Inlande geborenen Wagenpferden und ebensolche eitpferde. ⸗
3) Maschinen und Geräthe für Ackerbau, Bewässerung und Molkerei, welche im Inlande oder Auslande hergestellt sind.
4) Inländische Erzeugnisse der Viehzucht oder des Ackerbaues.
Im Uebrigen ist noch Folgendes bemerkenswerth:
Die landwirthschaftliche Gesellschaft übernimmt in keinem Falle n Verantwortung für Unfälle, welche den ausgestellten Thieren zu⸗ toßen.
Außer den Kosten für Unterhalt und Pflege der Thiere in den 66 wo dies nit die Eigenthümer selbst besorgen, sind von den
usstellern keine Gebühren zu zahlen. .
Preise werden nicht vertheilt, da ein Wettbewerb nicht stattfindet, sondern es sich um eine einfache Ausstellung mit Markt handelt. Jeder Aussteller erhält ein Diplom über seine Theilnahme.
Die ausgestellten Thiere und Gegenstände können unter der Hand oder in Auktion verkauft werden, dürfen aber erst nach dem Schlusse der Ausstellung zurückgezogen werden.
Gesuche um Räumlichkeiten sind vor dem 10. September d. J. an die landwirthschaftliche Gesellschaft von Uruguay zu richten, und , muß am Tage vor Eröffnung des Marktes ge⸗
ehen sein.
Die Einfuhr von Zuchtvieh und Maschinen für industrielle und landwirthschaftliche Zwecke in Urugay ist zollfrei.
Verkehr s⸗Anstalten.
Bremen, 21. Juni. (W. T. B.) Nord deutscher Lloyd. Der Reichs ⸗Postdampfer „Stettin“ ist am 2s. Juni, 2 Uhr Morgens, mit der für Australien bestimmten Post von Brindist nach Port Said abgegangen. .
Hamburg, 26. Juni. (W. T. B) Hamburg Amerikanische
acketfahrt ⸗ Aktien ⸗Gesellschaft. Der Postdampfer Fůr st
ismarck, ist, von New⸗York kommend, heute Mittag auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer Wieland“ ist, bon New⸗ Vork kommend, gestern Abend auf der El be eingetroffen. Der Post⸗ dampfer Dania!“ ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New⸗PVork eingetroffen.
London, 26. Juni. (W. T. B.). Der Unien⸗-Dampfer MNubian, ist heute auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.
Theater und Musik.
Das Deutsche Theater beschließt am Dienstag seine achte Saison. Es finden bis dahin noch folgende Aufführungen statt: Morgen: Der Attaché“, am Montag: Der Sohn der Wildniß“ und am Wienstag: „Die Kinder der Excellenz'.
Im Berliner Theater, in welchem morgen Nachmittags Minna von Barnhelm', Abends „Richard der Britte: und am Montag das Lustspiel),Goldfische' in Scene gehen, schließt am Dienstag das dritte Spieljahr mit einer Aufführung des „Kaufmann von Venedig“ mit Friedrich Mitterwurzer als Shylock. — Das neue Spieljahr des Berliner Theater beginnt am Sonnabend, 29. August; an diesem Abend wird neu einstudirt Julius Cäsar“ in Seene gehen und einer Anzahl neu verpflichteter Mitglieder Gelegen ˖ heit geben, vor dem Berliner Publikum zu debütiren.
Morgen findet im Wallner⸗Theater der Schluß der laufenden Saison mit den zum letzten Male ia Scene gehenden Stücken: Das Modell. und Der verlorene Sohn“ statt. Gleichzeitig verabschiedet sich in dieser Vorstellung Frl. Helene Odilon, welche schon in den nächsten Tagen nach Wien übersiedelt. .
Als Einlage singt morgen Fr. Marcella Sembrich bei ihrem vorletzten Auftreten als Regimentstochter im Kroll'schen Theater nochmals den Arvditi'schen Parla⸗ Walzer. Lola Beeth's Abschiedsrolle am Dienstag ist auf vielfaches Verlangen die Recha in der Jüdin“. Aus Mascagnk's Oper „Cavalleria rusticana“ bringt das aus 85 Musikern bestehende Doppel⸗-Orchester nach der Vorstellung im Theaterpark sowohl des Vorspiel, wie auch das Intermezzo zum . Das Ständchen im Vorspiel wird von Hrn. Reusche ge⸗ ungen.
Mannigfaltiges.
Die Generalverwaltung der Königlichen Mufeen hat sich dem Magistrat gegenüber damit einverstanden erklärt, daß die neu zu erbauende Fußgänger brücke oberhalb der Friedrichs brücke ihren Zugang von der die National-Galerie umgebenden Säulenhalle erhält und. zu diesem Behufe die zwischen den bezüglichen Säulen befindlichen Brüstungen für die Dauer des Brückenbaues beseitigt und die Brückenwandschwelle auf die Gesimsplatte der die National ⸗Galerie gegen den Strom abgrenzenden Ufereinfaffig gelagert werde. Die drei der Fußgängerbrücke zunächst belegenen Säulen müssen durch eine 2 m hohe Ummantelung vor Beschädigung geschützt und nach Beendigung des Baues der neuen Friedrichgzhruͤcke die Säulenhalle in ihren früheren Zustand zurück versetzt werden.
Im Einvernehmen mit der Königlichen Ministerial· Baukommission hat der Polizei⸗Präsident von Berlin nunmehr die landespolizeiliche Genehmigung zum Neubau der Waisenhaus⸗ Brücke ertheilt und dabei u. A, die Bedingung gestellt, daß der Schiffahrts= verkehr durch den Brückenbau nicht behindert oder ungebührlich gestört werde. Es muß deshalb während der ganzen Bauzeit eine Durchfahrts. öffnung von mindestenz 3m Höhe und 160m Breite für die Schiffahrt benutzbar bleiben. Nach Fertigstellung der neuen Brücke ist die alte Waisenbrücke sofort zu beseitigen. Gleichzeitig hebt der Polizei⸗ Präsident hervor, daß in Rücksicht auf die weitere Entwickelung der Perfonendampfschiffahrt auf der Spree die Höherlegung der Mittel⸗ durchfahrt der Brücke auf 4 m über dem Wasserspiegel nicht nur er wünscht, sondern fast als geboten erscheine, da die Berliner Personen⸗ dampfer zu ihrer sichern Durchfahrt eine solche Höhe erfordern. ;
Bei der Etatsberathung der Vereinigten Kreis synoden Berlins, welche am Donnerstag und Freitag im Reichstagsgebäude getagt haben, wurden, wie die Nat. - Ztg. berichtet, folgende Beträge zu Kirchenbauten bewilligt: Für die neue Kirche in Nazareth, letzte Rate, 105 000 M; für die neue Kirche in Zion (Gethsemgne), letzte Rate, 90 000 M6; für die Emmaus Kirche, letzte Rate, 40 000 S, für die neue Kirche in St. Johannes (Moabit), zweite Rate, bo 900 Sι Für die Heiligkreuz Gemeinde beantragte Syn. Kraus die Bereitwilligkelt auszusprechen, die Mittel zum Bau einer zweiten Kirche in der dortigen Gemeinde bis zur Höhe von 300 O00 auf den Etat der Vereinigten Kreissynoden zu übernehmen. Auf den Antrag der Syn. von der Goltz und Dr. Irmer wurde dieser An⸗ trag dem geschäftsführenden Ausschusse zur Prüfung überwiesen. — Die übrigen Titel des Etats, welcher in Einnahme und Ausgabe mit 907 846 M 56 9 abschließt, wurden ohne Debatte genehmigt. Als Ertrag der Umlagen in Höhe von 10 0,ͤ des Veranlagungssolls der klassifizirten Einkommen ⸗ und Klassensteuer (mit Ausnahme der sechs
untersten Stufen der letzteren) wurde die Summe von 800 000 4A in
Einnahme gestellt.
1891.
Im Nordland ⸗Panorama“, Wilhel mstraße 10, beträgt 36 Eintrittspreis am morgigen Sonntag nur 30 3 für alle Aus⸗ ellungen.
Magdeburg, 25. Juni. Vergangenen Sonnag wurden, wie die ‚Magdb. Stg.“ berichtet, zu einem Wettfluge hier sieben Brieftauben aufgelassen, deren Heimathsort Rotter dam ist. Bei klarem Himmel und scharfem Ostwind verließen sie um 5 Uhr den Korb und schlugen sofort die Richtung nach Holland ein. Nur eine der Tauben kehrte bereits nach einigen hundert Metern um und umflog den Platz, wo sie herausgelassen war. Wie sich heraus⸗ stellte, hatte die Taube in der Nacht gelegt und war deshalb zu schwach, sofort eine Reise anzutreten. Nach den aus Rotterdam er⸗ haltenen Nachrichten sind am ersten Tage vier Tauben angekommen, und zwar zur größten Zufriedenheit der Besitzer in sehr kurzer Zeit. Die erste Taube traf ein Vormittags 11 Uhr 40 Min., die zweite 12 Uhr 45 Min., die dritte 1 Uhr 3 Min. und die vierte 1 Uhr 3 Min. 30 Sekunden Mittags. Die beiden anderen Tauben werden verloren sein.
Mannheim, 26. Juni. Ein furchtbarer Wolkenbruch suchte laut Meldung des . W. T. B.“ in der vergangenen Nacht einen Theil der bayerischen Pfalz heim. Bei Gersheim zerstörte das Wasser die Cisenbahnbrücke, in Folge dessen mußten die Rei senden umsteigen. In Niedergeilbach ist ein Haus eingestürzt; zwei Bewohner ertranken.
Metz, 26. Juni. Durch den gestern Abend niedergegangenen Wolkenbruch ist, wie. W. T. B.“ meldet, der Eisenbahndamm zwischen Courcelles und Pange unterwaschen. Bei Teterchen ist der Tunnel zugeschwemmt. Beide Strecken sind unfahrbar.
Wien, 25. Juni. In den Parkanlagen vor der Akademie der bildenden Künste wurde nach einem Bericht der W. Presse“ vorgestern Mittags die Aufstellung der DenkmaleR für die Dichter Grün und Lenau vollzogen. Die Büste Anastasius Grün's hat ihren Platz in dem rechtsseitigen, gegen die Gauermanngasse gelegenen Bot guet erhalten, jene Lenau's ist in dem links befindlichen, gegen die Schiller⸗ gasse zu, aufgestellt. Die überlebensgroßen, von Kränzen umwundenen Dichterbüsten ruhen auf Marmorsockeln, die von Engelsgestalten um⸗ ringt sind. Auf jedem Postament befindet sich in Goldlettern die In schrift: ‚Von seinen Verehrern, 1891.“ Heute Vormittag hat die Enthüllung stattgefunden.
London, 26. Juni. Der Kanaldampfer Nor mandy“, welcher sich mit 150 Reisenden auf der Fabrt von Dieppe nach Ne whaven befand, stieß, nach einer Mittheilung des W. T. B.“, bei dichtem Nebel in der Nähe von Beachy Head auf einen Felsen. Aus Newhaven wurden Dampfer zur Hülfeleistung entsandt. Nach fünfstündigem Festsitzen ist der Dampfer wieder flott gemacht worden. Die Reisenden waren an Bord des Schiffes geblieben und werden in Newhaven landen.
Bern, 26. Juni. Ueber die gestern nach Schluß der Redaktion gemeldete infolge von Hoch wasser eingetretene Bahnunter— brechung auf der Linie Bern-Luzern bei Langenan wird dem W. T. B.‘ weiter gemeldet, daß der Bahndamm auf etwa 30 – 40 m in die Ilfis gestürzt ist. Die Verkehrsstörung wird voraus⸗ sichtlich mehrere Tage währen.
ürich, 25. Juni. Nach langen, vergeblichen Bemühungen ist es, . ich Münch. „Allg. 3. berichtet, endlich heute gelungen, die Leiche des einen der beiden jungen Leute aufzufinden, welche im letzten Herbst am Säntis anläßlich eines gewaltigen Schneesturmes ver⸗ unglückt waren. Der Aufgefundene ist der junge Paganini; man fand ihn unterhalb der Säntis -Spitze in einer tiefen Schneegrube. Um den Leib war noch das Seil geschlungen. Es wird nun sofort eine neue Epedition von Appenzell aus nach dem Säntis aufbrechen, um die Leiche zu Thal zu fördern und den mitverunglückten Leuch auf zusuchen und ihn ebenfalls aus seinem Schneegrabe zu erlösen, in welchem die beiden den langen Winter über gelegen haben.
Brugg, 26. Juni. Wie nunmehr dem W. T. B.“ mit⸗ getheilt wird, erfolgte der Zu sammenstoß im Boetzbergtunnel, weil der heftige Nordwind den Rauch nach Süden blies und dadurch die rothe Signallaterne nicht sichtbar war.
New⸗YJork, 25. Juni. Ein schrecklicher Sturm hat nach einem . des . B R.“ das nordwestliche Jo wa heimgesucht und verheerende Ueberschwemmungen im Gefolge gehabt. Am Meisten hatte Cherokee zu leiden, wo der Fluß, zu einer früher nie erreichten Höhe angeschwollen, 75 Häuser mit sich fortgeschwemmt hat. Auch eine Anzahl Menschenleben sind dabei verloren gegangen. Eine aroße Eisenbahnbrücke der Illinois ˖ Central · Bahn ist zusammen mit einem 409 Fuß langen Vorbau auf welchem sich die Züge dem Fluß näherten, zerstört und die Ongroa⸗Zweiglinie auf Meilen unterwaschen worden. Auch sonstige Brücken haben beträchtlichen Schaden ge—⸗ nommen. Da die Telegraphen; und Eisenbahnverbindung unter⸗ brochen ist, fehlen noch einstweilen die näheren Einzelheiken. In Correctionville sollen vier Personen ums Leben gekommen sein. Aus Sioux City wird berichtet, daß jener Theil des Staats durch die Fluthen völlig verbeert worden ist. Das Thal des Floyd-Flusses steht auf eine Strecke von 35 Meilen nördlich von der Stadt unter Wasser und die Städte Merril, Hinton und James hefinden sich in großer Gefahr. Vas Eisenbahnsystem der Illinois Central, der Chicago, St. Paul, Minneapolis und Omaha und der Sioux City und Northern Bahnen ist auf 35 Meilen über- schwemmt. Ver reißende Strom wälzt sich durch das Thal det Floyd⸗Flusses nach Sioux City, auf seinem Wege die Ernte auf Hunderte von Mellen Landes vernichtend. Die in dem Thal wohnen den Familien fliehen von ihren Häusern und suchen in den höher ge⸗ legenen Gegenden Schutz. Der Sturm hat sich bis Minnesota, Nebraska und Süddakota erstreckt.
Sydney, 16. Juni. Der „Frkf. Z. wird geschrieben: Ein wahres ö einer Perle ist vor einigen Monaten in der Nähe von Coffack an der westaustralischen Küste aus der Tiefe holt und jetzt von den glücklichen Findern Hrrn. Robison und torman nach Sydney gebracht worden. Die Perle, aus zwei wunder vollen Augen bestehend, wiegt 28 Karat. Ihr Werth wird auf min destend 20060 S! geschätzt. Die Hrrn. Robison und Norman betreiben das Tauchergeschäft an der westaustralischen Küste schon seit ungefähr fünf Jahren und haben auf ihrer aus fieben Fahrzeugen bestehenden Taucherflottille allein während der letztjährigen Saison — vom April bis zum November — an Perlen ein Geschäft von 38 0090 M erzielt, während sie das auf ⸗ gefundene Perlmutter gar zu über 140 000 M verwerthen konnten. UAus den überraschend gunstigen Erfolgen, welche die Genannten erzielt haben, läßt sich aber auch erkennen, daß die westaustraͤlischen Taucher⸗ gründe nicht nur ausgedehnter, sondern vor Allem auch viel reich⸗ haltiger sind, als man das im Allgemeinen anzunehmen pflegte.
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