Erfindungen und Erfahrungen aus einem Zeitabschnitt handelt, den wir selbst durchlebt haben. Daneben bringt Meyer's Jabhressupplement wissenschaftlich durchgearbeitete Themata wie z. B. unter dem Stichwort „Malerei“ eine Zusammenstellung der hervorragendsten Schöpfungen feit Cimabue, dem Erneuerer der italienischen Malerei, bis zur Gegen ⸗ wart. An weiteren größeren Arbeiten von wissenschaftlichen Werthe seien nur angeführt die Artikel über: Kasten⸗ und Rechtswesen in Ostindien, Berichte über For schungsreisen in Afrika. Amerika, Asien und Australien; Berölkerungsgeschichte, Justizstatistis. Kriminalität (Ergebnisse der Moralstatistik u. A, mit Karte); Berichte über die Literaturbewegung in den europäischen und nordamerikanischen Staaten; Feldbefestigungen, Festungsbau mit Karte. Von sonstigen zeit gemäßen Abhandlungen sesen erwähnt: Höhere Lebranstalten (Reform); Gewerbegerichte; Bakteriologie; Rauchloses Schießpulver; Biogra⸗ phien zeitgenössischer Staatsmänner, Volksvertreter, Heerführer. — Aus der überaus reichen Beigabe von Illustrationen heben wir hervor: J. Tafeln: Neuere Bah höfe (Frankfurt a. M., Köln, Berlin, Düssel dor; Markthallen (Berlin); Schmarotzervflanzen; Wolkenformen. II Karten: Erzlagerstäiten in Deutschland; Grenzbefestigungen in Frankreich, Deutschland und Rußland; Verbreitung einiger Krankheiten in Deutschland. Kriminalstatistische Karten. Russische Er⸗ oberungen in Central ⸗Asien; Thiergeographische Karten; hieran schließt sich eine große Anzabl von Abbildungen im Text.
ck, Otto Spamer's Illustrirtes Konversations⸗ Lexikon. Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage, im größten Lexikon ⸗Oktapformat. Mit über 8000 Textabbildungen, zablreichen Tonbildern, Karten ꝛc. Beziehbar in 200 Lieferungen zu je 50 5 oder in 33 Abtheilungen zu je 3 A oder in 8 Bänden elegant in Halbfranz gebunden je 15 M — 120 A — Von diesem Wert liegt nunmehr Band VII (Lieferungen 151 — 174) vollendet vor; derselbe umfaßt die Buchstaben Q, R und S und zeichnet sich duich dieselben Vorzüge: sorsfältige Behandlung des Stoffes, Einheit⸗ lichkeit der Durchführung, Geneinverständlichkeit, größtmögliche Kürze zu Gunsten einer Anzahl von Stichworten, Beschränkung auf das Nothwendige ohne Beeinträchngung der Gründlichkeit, sehr reiche Ilustrirung, gediegene äußere Ausstattung in Druck und Papier ze, wie seine Vorgänger aus. An Sonderbeilagen ent— bält der vorliegende Band nicht weniger als 56 Karten (Röomisches Weltreich, bearbeitet von Karl Wolf, Stadtplan des alten Rom, Euroxpäisches Rußland, Schweden und Norwegen, die Schweiz, Spanien und Portugal) und 5 Tonbilder (Schmetterlinge, Ansichten aus der Schweiz, Siegel und Skulpturen 1 u 1II) desgleichen eine Tafel: Die Wapven nebst Zirkel sämmtlicher deutschen Cotps und Burschen— schaften in Farkendruck. Dazu kommen nicht weniger als 590 Text⸗ abbildungen, sodaß die nunmehr vollendet vorliegenden sieben Bände im Ganzen mit 39 Karten, 67 Tonbildern und 6066 Text— abbild ungen ausgestattet sind. Der achte und letzte Band des Werkes, einschließlich der Ergänzungen, wird noch im Laufe des Jahres, spätestent im September, vollendet vorliegen und damit ein Buch ge— liefert sein, welches die Bezeichnung „Hausschatz für das Volk in der That verdient.
Dichtkunst
Von „Otto Ludwigs gesammelten Schriften“, welche im Verlage von Friedr. Wilh. Grunow in Leipzig in Lieferungen herausgegeben werden, liegen uns die Hefte IL, X, XI und XII vor; sie enthalten die Dramen „Der Erbförster' und Die Makkabäer“. „Der Erbförster“, ein bürgerliches Trauerspiel, war, abgesehen von dem Singspiel „Die Köhlerin', das erste, welches zur Aufführung gelangte. Hervorgegangen aus verschiedenen Entwürfen und begonnenen Ausführungen, die den Titel . Die Wildschützen? . Willem Brandt“, Eine Waldtragödie' führten, hatten gewisse Eindrücke des Jahres 1848 den Anstoß zur letzten Gestaltung des Stücks gegeben, welche Gustav Freytag in den „Grenzboten? als „eine hoffnungsvolle Arbeit, in wahres Juwel unserer Zeit“ rühmte. Die durch Eduard Devrient's Bemühungen ins Werk gesetzte erste Aufführung am Dresdener Hoftheater und nachfolgende Aufführungen am Hof— burgtheater in Wien, an den Hoftheatern von Weimar, Karlsruhe, München, Stuttgart, sowie mehreren Stadttheatern boten Gelegen beit genug, den Werth des Stücks hervorleuchten zu lassen. Obschon die Wucht und Düsterheit der tragischen Handlung, sowie die starre Unerbittlichkeit im Charakter des Haupthelden im entschiedenen Gegensatz zu dem Gewohnten standen, überraschten die dramatische Kraft der Dichtung und das bedeutende Talent des Dichters allgemein. Als Frucht jener Theateraufführungen wohl sind in die uns vorliegende Veröffentlichung gewisse Aenderungen aufgenommen; namentlich weicht der letzte Abfchluß in be— merkenswerther Weise ab von dem Schluß des Bühnenmanuskrivts. In ihrer ganzen Durchführung dürfte die Tragödie als eine Um— kehrung bez. Ergänzung des Hamletproblems gelten. Wie nämlich Hamlet ein Warnungsbild für das Uebergewicht der Reflexion, so bietet der Erbförster‘ ein solches für das Uebergewicht des Jastigkts. Offenbar hat der Dichter des, Erbförsters“ auf dramatischem Wege zur Darstellung bringen wollen, daß das Herz nicht allein der Führer durchs Leben sein dürfe, daß, wo der Mensch am selbständigsten auf seiner Einseitigkeit zu stehen glaubt, er doch in Wirklichkeit am unselb⸗ ständigsten ist, kurz:: wer bewußt den Verstand verachtet, unbewußt der Sophisterei verfällt Das fünfaktige Trauerspiel Die Makkabäer! muß zweifellos als Otto Luzwig's größtes und unvergänglichstes Werk anerkannt werden. Ihrer Entstehung nach war diese historische Tra—⸗ gödie bexeits die dritte Bearbeitung eines Stoffes, der den Dichter schon früh mächtig angezogen hatte: die religiös pairiotische Erheb ang des jüdischen Volks unter der Fübrung des Judas Makkabäus. So wie es uns vorliegt, erschien das Werk auf der Bühne, trug dem Dichter den Ruf eines großen Dramat keis ein, errang sich aber nur unter Kämpfen Anerkennung. Jedenfalls ist dieses Trauerspiel das mäch⸗ tigste und innerlich lebensvollste, welches seit 1830 gedichtet worden, ja vielleicht das einzige, dessen Phantasiereichthum und leidenschaftliche Kraft, den Vergleich mit den Meisterwerken besserer Kunstzeiten rübmlich bisteht. Schon die Wahl des Stoffes, der in seinem schweren Ernst fern abliegt von den Vorgaͤngen des pro— fanen Lebens, macht dem Dichter Ehre. Ueber jeden Tadel erhaben ist der dramatische Aufbau, wie auch die Cbarakte— ristik. Daneben fesln groß. Schönheiten den sinnigen Zu— schauer biw. Leser. Der Konflilt im 3 Akt zwischen dem Helden, der vorwärts stürmen will auf der Siegesbahn zum letzten Alles entscheidenden Triumph und dem sich ihm in den Weg sstellenden Felsen des Sübbathgesetzes, an dem sein Wille zerschellt, — ferner das Wiederfinden von Judah und Naemi in der Wüste, das in menschlichem Gram brechende Herz der gottbegeisterten Heldenmutter (5. Akt) sind pocsiereiche Perlen. Ein Hauptfehler der Tragödie freilich ist, daß sie sich schon im 2. Akt zu einem Höhepunkt erhebt, gegen dessen nicht mehr zu überbietenden Aufschwung das Nachfolgende in den Schatten tritt
— Die achte Auflage von Wilhelm Bornemann's „‚Platt— deutlichen Gedichten“, illustrirt von Theodor Hofemann (Berlin, R. von Decker's Verlag) ist mit der soeben ausgegebenen 8. Lieferung vollständig gewerden. Die Sammlung, welche durch mannigfache, in früheren Auflagen fehlende Gedichte ergänzt ist, füllt einen stattlicken Band von 344 Seiten mit Titel Porträt des Dichters und 13 Abbildungen,. Liebhaber plattdeutscher Poesie werden an dem urwüchsig frischen Humor und der kerngesunden Lebensansicht, die aus allen Dicktungen Bornemann's sprechen, ihre Freude haben. Die elegant ausgestattete Edition ist mit den Original Federzeichnungen des alten trefflichen Berliner Genremalers Hosemann geschmüͤckt und sehr preiswürdig (8 Lieferungen zu je 50 49).
— Von der Dichtung . Dreizehnlinden von F. W. Weber“, welche zu den werthvollsten poetischen Exzeugaissen der Neuzeit ge ˖ hört, wird soeben von der Verlass ⸗Buchbandlung von Ferdinand Schöningh in Paderborn die 57. Auflage ausgegeben.
Karten.
„C. Lehmann's GFisenbahnkarte der Bahngebiete Mittel Europas“ nebst einem Verzeichniß der Gisenbabnen in Deutschland, Oesterreich U garn und der Schweiz. Dreizbnte Auf— lage. Bearbeitet ron L T. Schultz, Kaiserlicher Bureau Affistent im Kursbureau des Reichs -Postamts. Vurchgesehen von Dr. W. Koch,
e r —— / -
Chef-Redacteur der Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn ⸗Ver⸗ waltungen. Berlin 1891. Siemenroth u. Worms. (Preis 1,50 A, auf Leinwand gezogen und in Leinwanddecke 3,0 M) — In sauberer, guter Ausstattung wird hier eine Eisenbahnkarte geboten, die in jeder Hinsickt den Ansprüchen des Verkehrs genügen dürfte. Nicht weniger als 169 Bahngruppen sind darauf berücksichtigt. Die einzelnen Bahn . gebiete sind durch verschiedenfarbige bezw. verschiedenartige Signaturen dargestellt. Durch verschiedene . chnerische Charakterisirung ist auch erkenn⸗ bar gemacht, welche Eisenbahn im Betriebe, welche doppelgeleisig, welche im Bau oder erst dazu vorbereitet ist. Die Bahnen von untergeordneter Bedeutung (Sekundär-, Vieinal. oder Nebenbahnen) sind mit schräger Schrift gedruckt. Die an den Bahnlinien stehenden Zahlen entsprechen den Nummern eines auf der Karte nebengedruckten und des der Karte vorgehefteten Verzeichnisses. Drei kleine Nebenbilder auf der Karte veranschaulichen noch besonders das Eisenbahnnetz der Umgegend von Düsseldorf, von Aachen, von Frankfurt a. M. Zur leichten und zu— verlässigen Orientirung auf dem großen Verkehrsgebiet, welches von Mailand, Verona, Venedig, Triest bis Horsens, Kopenhagen. Memel, und von Pari, Ostende, Amsterdam bis Budapest, Myslowitz, Warschau und Eydtkuhnen reicht, wird diese neueste Bearbeitung von C. Lehmann's Eisenbahnkarte dem reisenden Publikum willkommen sein Reise führer.
Fübrer durch Marburg und seine Umgebungen, bearbeitet ven E. Schneider. Marburg, Verlag von Carl Kraatz — Alles Sehenswerthe aus Marburg ist in diesem Führer klar, übersichtlich und vollständig zusammengestellt, auch das geschichtlich Merkwürdige mit erwähnt, sodaß das Büchlein sowobl Fremden wie Ein— heimischen bei Besichtigung der Stadt und ihrer Umgebungen will— kommen sein wird. Ein zweiter Theil des Buchs behandelt die weitere Umgebung Marburgs im Umkreise von etwa zehn bis zwölf Stunden. Mehrere Abbilkungen von Gebäuden und ein deutlicher Plan der Stadt und Umgegend erleichtern das Verständniß des Textes.
Reisebeschreibungen.
ck. Deutsch⸗Neu⸗Guineag und meine Ersteigung des Finisterre- Gebirges. Eine Schilderung des ersten erfolgreichen Vordringens zu den Hochgebirgen Inner⸗Neu⸗Guineas, der Natur des Landes, der Sitten der Eingeborenen und des gegenwärtigen Standes der deutschen Kolonisationsthätigkeit im Kaiser Wilhelms = Land, Bit marck.! und Salomo-Archipel, nebst einem Wortverzeichniß von 46 Papua ⸗Sprachen, von Hugo Zöller. Mit vier Karten, vierundzwanzig Vollbildern in Lichtyruck und Holjschnitt, zwei Panoramen, dem Porträt des Verfassers in Lichtdruck und fünf in den Text eingedruckten Skizzen. Stuttgart, Berlin, Leipzig. Unon Deutsche Verlagsgesellschaft. — In dem vorliegenden Werk schildert der Verfasser in anschaulicher und fesselnder Darstellung die Ergebnisse und begleitenden Umstäaͤnde der Expedition, welche er, im Besitze eines auf ausgedehnten Reisen gesammelten Erfahrunge— schatzes, vom 3 Oktober bis zum 1. Noveinber 18835 im Auftrage der . Kölnischen Zeitung? von der Astrolabe⸗Bai in das Innere Neu— Guineas und auf das Finisterre⸗ Gebirge unternommen hat, indem er sich über Neu- Guinea, den Bigmarck⸗Salomo ⸗Archir el, sowie namentlich über das erstmalige erfolgreiche Vordringen in die Hochgebirgswelt des Innern von Neu-Guinea des Ausführlichen verbreitet. Noch zäber als Afrika vor der Zudringlichkeit europätscher Wißbegierde sich ab— schließend, hat Neu Guinea dreiundeinhalb Jahrhunderte lang die Geheimnisse seines unerforschten Bianenlandes zu bebüten gewußt. Nach vielen Dutzenden, vielleicht nach einigen Hunderten zählt das Verzeichniß jener holländischen und englischen Forscher oder Abenteurer, die, den Schleier zu lüften verfuchend, wenn sie nicht von menschenfressenden Wilden erschlagen wurden, dauerndes Siechthum davongetragen haben. Um so bemerkenswerther ist es, daß es der Thatkraft und der vor keiner Gefahr zurückschrecken— den Entschlossenheit des Verfassers gelungen ist, in verhältnißmäßig sehr kurzer Zeit mit seiner Expedition in das Innere des Landes zu dringen, wo er eine ganz eigenartige Welt fand, zuerst eine üppige, tropische Natur, dann ein Riesengebirze von den mwunderbarsten Formen, ein gewaltiges Kettengebirge, welches seiner Höhe und Lage nach das wahre Röckgrat Neu ⸗Guineas zu sein scheint. So hat der unermüdliche Forschungsreisende die Aufgabe, die er sich gestellt, aufs Glaͤnzendste gelöst. — Das mitgetheilte Wortverzeichniß, das Er gebniß mühevoller Studien der dortigen, in übergroßer Mannig— faltigfeit sich vorfindenden Sprachen, dürfte dem nachfolgenden Forscher werthholle Dienste leisten. — In materieller Einsicht sind die Aueführungen über die Zukunft und namentlich über die zukünftige Rentabilität des deutschen Schutzgebietes, welches weifellos fruchtbar, theilweise paradiesisch schön ist, beachtenswerth, da sie streng sachlich gehalten sind. — Beräcksichtigen wir noch, daß die Ausstattung des Werkes, dessen Widmung Fürst Bismarck angengmmen hat, wie aus einem Briefe dessen Faesimile vorgedruckt ist, ersichtlich, höchst sorgfältig, das Inhaltsverzeichniß vollständig, jedes der 14 Kapitel (Finschhafen. Europäer ⸗ Leben. Bas Acbeiter⸗ material Konstantinhasen und Stephantzort an der Astrolabe. Bai. Die Expedition in das Finisterre Gebirge drei Kapitel! Hatzfel dthafen und die Admiralitäts. Inseln. Natürliche Hülféquellen Plantagenbau und Rentabilitätsfrage. Die Verwaltung. Klima und Gesundhꝛits— verhältnisse. Leben und Sitten der Eingeborenen zwei Kapitel). Der Bismarck-Archipel Die deutschen Salomo⸗Inseln. Die Papua— Sprachen) anziehend und der Bilder« und Kartenschmuck ein reicher wie vorzüglich gewählter ist, so kennzeichnet sich das Werk als eine sehr schätzens, und beachtenswerthe Erscheinung auf dem Gebiete unserer kolonialen Forschungs ⸗Literatur.
— Auf Schneeschuhen durch Grönland. Von Dr. Fridtjof Nansen. Autorisirte deutsche Ueberfetzung von M. Mann. Mit 159 Abbildungen und 4 Karten. Zwei Bände. Hamburg, Verlags. Anstalt und Druckerei Aktiengesellschaft (-ormals J. F. Richter) 1891. — Daz hochinteressante Reisewerk des kühnen Norwegerg, das wir während des lieferungsweisen Erscheinens in seinem Fortschreiten eingehend verfolgten, liegt nunmehr beendigt vor. In den letzten Heften ist noch besonders bemerkenswerth das 265 Kapitel, in welchem eine ausführliche, nicht selten ziemlich drastische Schilderung des Lebens und der Sitten der grönländischen Eskimos (unter Beigabe vieler photographischen, Original Aufnahmen) dargeboten wird. Anziehend ist auch das Weibnachtsfest der Grönländer von Godthab beschrieben. Der unfreiwillig (durch Verpassen des Dampfers) verlängerte Auf— enthalt daselbst gab der Expedition noch Gelegenheit zu einem Jagd— ausflun nach dem Ameralik Fjord sowie zur Uebung in dem schwierigen Taiakrudern. Nansen selbst lebte als gründlicher ethnologischer Torscher eine Zitlang ganz in der Art der Eskimos in einer vom Schnee begrabenen Erdhütte mit Eingeborenen zusammen. Ich werde immer mehr zum echten Eskimo, schreibt er mit dem ihm eigenen Humor in seinem Tagebuch. Ich lebe das Leben dieses Volkes, esse ibre Speisen, lerne ihre Leckerbiffen schätzen, wie rohen Speck. rohe Hellbutthaut, wintergefrorene Krähenbeeren mit ranzigem Speck z. Ich schwatze mit ihnen, so gut ich kann, rudere mit ihnen im Kajak, fische, schieße, gehe mit ihnen auf die Jagd; kurz es wird mir klar, daß es nicht ganz unmöglich für einen Europäer ist, ein Estimo zu werden, wenn ihm nur die nöthige Zeit dazu gelassen wird. Unwillkürlich fühlt man sich wohl in der Gefell. schaft dieser Menschen. Ihr unschuldiges, forgloses Wesen, ihre an. spru c slose Zufriedenheit und Güte wirken ansteckend und ver— treiben allen Mißmuth, alles unruhige Sehnen. Nach einer löten kleineren. Expedition über dag dem Inlandteis. nahm Nansen mit seiner Gesellschast Ende April 1589 Abschied ron Grönland und kehrte am 30. Mai, von seinen Landsleuten mit Jubel begrüßt, nach Cbristiania zurück,. In der letzten Lieferung giebt eine durch Karten erläuterte Uebersicht de? wissenschafilichen Ergebnisse seiner Forschungsreise. Seine Ausführungen lassen sich im Wesentlichen dahin jusammenfassen: Durch seine Expedition sei endlich unumstößlich nachgewiesen worden, daß fich das Inlandseis,
jedenfalls in dem von Nansen bereisten Theil Grönlands, als zu= sammen hängende Decke über das Land, von einer Küste bis zur andern, erstreckt. Hieraus müͤsse man schließen können, daß dasselbe der Fall sei mit dem ganzen südlichen Theil von Grönland unterhalb des
75. Breitengrades, denn es sei kein Grund vorhanden, etwas Anderes
atmosphärischen Verhältnifse herrschen, und soweit die Untersuchungen reichen, scheine sich dies auch zu bestãtigen. an könne jetzt alfo mit großer Sicherheit sagen, daß sich keine schneefreien Oafen innerhalb dieser ganzen ausgedebnten Schneefläche befinden, wenn auch die Mög- lichkeit nicht gan; ausgeschlossen sei, daß auch im Innern ganz ver= einzelte Felsgipfel über die Schneedecke hervorragen, obwohl bisher in Grönland nichts beobachtet worden sei, was darauf schließen liehe. Das Inlandseis wölbe sich sehr regelmäßig wie eine Cylinderfläͤche oder vielleicht richtiger wie eine Kegelfläche mit einer Steigung nach Norden von der einen Küste bis zur andern. — Nansen's Reisewerk gebört zu den eigenartigsten und anziehendsten der ganzen Gattung. Er schildert die durchgemachten Strapaien mit der fesselndsten, die lebhafteste Theil nahme erweckenden Anschaulichkeit. Aber auch der trostlofen Dede und Einförmigkeit der nordischen Natur weiß er durch intimes Fin dringen in ihr Wesen und durch hochpoetische Schilderung der Be leuchtungswunder am Himmel und auf dem Meere, die ihren ein zigen, aber wie wir seiner Begeisterung glauben müssen, herrlichsten Zauber ausmachen, viele Reize abzulauschen. Daß der Humor dabei keineswegs zu kurz kommt, haben wir bereits angedeutet; in diefer Beziehung werden namentlich die Kapitel über die Eskimos mit großem Interesse gelesen werden.
— Im Herzen der Haussaländer. Reise im westlichen Sudan nebst Bericht über den Verlauf der deutschen Niger⸗Benus⸗ Expedition sowie Abhandlungen über klimatische, naturwissenschaftliche und eihnographische Beobachtungen in den eigentlichen Haussaländern. Von Paul Staudinger. 2. Auflage. Mit einer Karte. Olden⸗ burg, Schulze'sche Hof Buchhandlung und Hof ⸗ Buchdruckerei, A. Schwartz (Pr. geh. 10 n, in Orig-⸗Einband 12 16) — Dieses Werk bat bei seinem ersten Erscheinen eine so günstige Aufnahme und Beurtheilung gefunden, daß bald eine zweite Auflage nöihig ge— worden ist. Die Expedition Staudinger's, des Ueberbringers der Briefe und Geschenke des Hochseligen Kaisers Wilhelm J. an die Sultane von Sokoto und Gandu, war von gutem Erfolge gekrönt, denn durch die Verhandlungen und Abmachungen des Verfassers in Sokoto wurde dem deutschen Handel ein bedeutendes Gebiet, ein altes central afrikanisches Kulturreich eröffnet. Der Inhalt des Buchs zerfällt in zwei Theile, einen allgemein beschreibenden und einen die wissenschaft⸗ lichen Ergebnisse zusammenfassenden. Der Verfasser läßt den Leser einen Einblick in das Leben eines der interessantesten Halbkulturvölker thun. Seine Forschungs⸗ und Entdeckungkergebnisse, feine Irrfahrten, deiden und Entbehrungen findet der Leser auf diesen Blättern in böchst anziehender und fesselnder Weise geschildert. Neben dem großen Reiz, welchen die Reisebeschreibung an und für sich bietet, find die ethnographischen und kulturgeschichtlichen Untersuchungen noch ganz besonders hervorzuheben. Er schildert die Körper und Charakter eigenschaften der Haussa, ibre Sitten, Religion, Stellung der Frau, Rechts verhältnisse, Industrie, Handwerk, Handel, Bildungszuflände und erörtert auch, die Missionsaussichten im Haufsaland. Die wich— tigsten Pflanzen, die Thierwelt, Kriegführung und Waffen der Ein— geborenen, Kleidung bei Männern und Frauen, Sprache, Begrüßungs— formen und Redewendungen u. s. w. sind in anziehender Weise nach seinen Tagebuch, Notizen geschildert. Die zweite Auflage des Werks dürfte auch neben den vielbesprochenen Werken der großen Afrika— forscher unserer Tage verdientermaßen ihre Beachtung finden.
Prachtwerke. Der Hofzug Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, Königs von Preußen. J. Ber Salonwagen. Von Büte, Eisenbahn-Direkkor. (Sonderabdruck aus der „Zeitschrift für Bau—⸗ wesen?) Berlin 189a1. Verlag von Wilhelm Ernst u. Sohn. (Pr. 19 M) — Von der s. Zt. in der obengenannten Zeitschrift mit⸗ getheilten Beschreibung des Salonwagens Seiner Majestät (gl. Nr. 92 d. Bl.) veranstaltet die Verlagsbuchhandlung jetzt eine Sonderausgabe, die später zu einer Gesammibeschreibung des Kaiserlichen Hofzuges erweitert werden soll. Mehrere Ab— bildungen im Text und eine Anzahl in der Reichsdruckerei vorzüglich ausgeführter Kupferlichtdruck Tafeln veranschaulichen in sorgfältigster Weise die technische Konstrüktion sowie das Innere und Aeußere des Wagens, an welchem alle Vervollkommnungen moderner Technik für Heizung, Beleuchtung und Ventilation c. Anwendung ge— funden haben, während die comfortable und geschmackoolle Aus— stattung, Möblirung und Dekoration unserem Kunstgewerbe zu hoher Ehre gereicht. Die ganze Publikation ist sehr würdig und vornehm ausgestattet. ö Theater.
ck. Deutsche Puppenspiele. Gesammelt und mit erläu— ternden Abhandlungen und Anmerkungen herausgegeben von Arrhur Kollmann. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Der Veifasser, welcher sich seit seiner Jugend für die Marionettenbühne aufs Lebhafteste interessirt, hat sich mit den Jahren in den Besitz einer größeren handschriftlichen Sammlung von Puppen— svielen gesetzt. Diese umfaßt gegenwärtig bereits weit über hundert Nummern. Noch ungleich umfangreicher ist aber eine ebenfalls von ihm zusammengetragene Sammlung von Theaterzetteln solcher Stücke, welche eine zur Zeit beinahe vollständige Uebersicht über das gesammte Repertoire dieses Kunstgewerbes in Sachsen und gewissen angrenzenden Gebieten überhaupt ermöglicht; denn es dürfte kaum irgend eines der jetzt gegebenen Stücke von den guten alten Ueber lieferungen ab bis zu dem allermodernsten Zeug dabei vergeffen sein. So im Besitze eines reichhaltigen Materials, bęabfichtigt' der Ver-
fasser, die noch nirgendz veröffentlichten Stücke zufammen?'mit einigen
anderen ihm zue Verfügung stebenden befonders intereffanten Puppenspielen in einer Sammlung, deren erstes Heft vorliegt, zu ver—⸗
einigen. Jedem der Stücke soll eine kurze Einleitung vorausgehen, welche immer das Wichtigste von Dem zu bringen bestimmt ist, was
der Verfasser bei seinem persönlichen Verkehr mit den Spielern über
die Geschichte der Texte 2c. hat in Erfahrung bringen können, ins. . ö, ö. . ö. Varianten. — Das vor—
iegende erste Heft bringt „Judith und Holofernes' und die Skizze „Zum Puppenspiel vom Doktor 6. ö
ö nnter ,,. z Gerke uteminne, ein mährkisches Kulturbild aus der Zeit des ersten Hohenzollern, von Gerhard von Amynt or (Dagobert von Gerhardt). Breslau. Schlefische Buchdruckerei, Kunst⸗ und Verlags Anstalt, vormals S. Schottlaender. — Die zahl⸗ reichen Schriften Gerhard von Amyntor's, die diesen beliebten und verdienten Schriftsteller schon in weiteren Kreisen bekannt gemacht haben, zeichnen sich dadurch aus, daß er, unbekümmert um den Bel— fall der großen Menge, es sich stets zur Aufgabe gemacht hat, seinen Lesern den Weg zu einer höheren Herzensbildung zu zeigen. Seine Schriften tragen, ohne, einen aufdringlichen lehrhaften Ton an sich zu haben, zur Läuterung der Charaktere bei; er schreibt nicht nach dem Geschmack der Leser, sondern erhebt den Leser zur eigenen sittlichen Höhe. Als, Meister des Stils und äußerst begabter Erzähler bietet der Dichter seine Lehren in so unter baltender und anregender Form, daß sie gern und fast unmerklich angenommen werden. Der in der dritten Auflage vorliegende vater⸗ ländische Roman „Gerke Suteminne“ ist so bekannt, daß ein näheres Eingehen auf seinen Inhalt nicht mehr erforderlich erscheint. Die Stadt Berlin hat das Werk zum Gebrauch in den Schulen an— geschafft, der Staats. Minister Dr, von Goßler hat es s. Zt. wärmstens empfohlen, Anerkennungen und Auszeichnungen verschiedener Art sind dem Verfasser außerdem für diese Arbeit zu Theil geworden. Amyntor hat mit diesem vaterländischen Kulturbilde einen eigenen ganz selbst— ständigen Weg beschritten, indem er nicht die Geschichte, sondern seinen Helden in den Vordergrund der Darstellung treten läßt und zeigt, wie unter den damaligen Bedingungen die Schicksale eines kraftvollen, sittlich reinen und vaterlandstreuen Mannes sich ent wickeln konnten. Daß nicht alles, was in der Erzählung geboten wird, geschichtliche oder reale Wahrheit, sondern zum Theil in der dichterischen Wertstatt entstanden, gleichsam im Spiegel der Dichtung wan n,. ist, das gerade muß dem Verfasser zum besonderen Verdienst angerechnet werden, da er in glücklicher Weise bestrebt ge⸗ wesen ist, den Forderungen nach idealer Wahrheit gerecht zu werden, und einen Charakter als nachahmungswürdiges Beispiel vor
anzunehmen, als daß hier durchgehends überaÜ im Innern dieselben
geführt hat, wie er vor fünfhundert Jahren in unserem
‚
erlande unter den damaligen Verhältnissen wobl hätte 2 kznnen. Ganz befonders ist es anzuerkennen, daß Gerhard von Ampntor durch die Wahl des Stoffes zur Beschäftigung mit der vaterläͤndischen Gefchichte anregt, zur Hebung des deutschen National⸗ gefühls beiträgt und durch vollständigste Fernbaltung von Fremd- wörtern den Beweis liefert, daß unsere reiche und biegsame Sprache die Fremdwörter nicht nur entbehren kann, sondern durch die, Rein. haltung von ihnen an Schönheit und Klarheit, gewinnt; Die neue Ausgabe ist mit dem wohlgelungenen Bildniß des Verfassers ge schmũückt. ö — „Herzensirren.“ Roman von Martin Bau er. Illustrirt von . Breslau, Schlesische Buchdruckerei Kunst und Verlaoz-Anftalt, vormals Schottlãnder. — Ein pseudonvmer Autor, der sich aber bereits einen Ramen gemacht hat, bietet in diesem mit pfychologischer Wahrheit und gründlicher Herzenskunde verfaßten Röman inen Spiegel des Liebeslebens. Er erschließt gleichsam einen farbenreichen, vresgestaltigen. Irrgarten, in welchem auf vielverschlun⸗ genen Pfaden Liebetzvaare irrend wandeln, im eifrigen Suchen nach Liebesglück und HDerzensfrieden manche Hoffnung begraben, bittere Täuschungen einsammeln, bis schließlich diejenigen, welche auf folchem Iirgange' die Mängel des eigenen Selbst und den Werth dez ver ⸗ Tannten' Liebenden erkennen, jene aufrichtig bekämpfen und beseitigen, diefen aber dankbar würdicen und so das ersehnte Eheglück erlangen. Die beiden Hauptgestalten des Romans, ein junger, reicher, kühner, aber leichtmüthiger Offizier und eine arme, in der Verborgenbheit des väterlichen Schioffes herangewachsene Grafentochter, die auf Wunsch einer nach glänzendem Namen verlangenden Mutter und eines den verlorenen . ö erstrebenden ö . ö
egangen, gewahren frübzeitig, wie wenig sie zu einande
96 ge hen im Strudel des Gesellschaftslcbens der Großstadt den Unfrieden ihres Herzens zu stillen. Sie lernen jedoch im Umgang mit Persönlichkeiten, die sie anziehen, mehr und mehr die Vorzüge des Erwählten erkennen und fühlen endlich das Bedürfniß, Den Genuß diefer Vorzüge im stillen Familienheim sich zu sichern. Beide kehren geläutert an den häuslichen Herd zurück und sind nun mit bestem Erfolg bestrebt. einander in möglichster Selbstverleugnung zu beglücken, auch das Glück ihrer Umgebung zu fördern durch treue Pflichterfüllung und freundliche Theilnahme an dem Leid und der Freude Anderer. Aus Herzens irren und Liebeswirren entwickelt sich endlich Herzensglück. Bas ganze Werk spiegelt dem Leser wirkliches Leben, feffelt durch natürliche, doch spannende Verkettung der Lebens umstände, bewegt sich in anschaulich malender Sprache und dürfte einen weiten Leserkreis gewinnen. .
— Ledige Frauen (Fortsetzung von Paul Lindau 's Arme Mädchen“), Roman von Felix Balden. Breslau und Leipzig. Schlesische Buchdruckerei, Kunst⸗ und Verlggs⸗-Anstalt, vormals S. Schottlaender. — Der Verfasser dieses Romans schildert da? Leben armer Mädchen, die, verführt und verlassen, sich in dem Beruf als Schenkmädchen in Wirthshänsern mit Damenbedienung auf eine für ihre Tugend immer abschüssigere Bahn begeben haben. Abgeseben davon, daß dieser Gegenstand nicht gerade anmuthend ist für den nach sittlicher Belehrung streber den Leser, muß man dem Verfasser zu⸗ geben, daß er das trübe Gemälde unserer hauptstädtischen Verhältnisse mit lebhaften Farben fesselnd und, unterhaltend behandelt und hohe Begabung im Gebrauch der Sprache zeigt.
— Bas Geld. Roman von Emile Zolg. Deutsche Ver— lags ⸗Anstalt, Stuttgart, Berlin, Leipzig und Wien. — Das vor— liegende Werk, dessen Uebersetzung als eine in jeder Beziehung wohl⸗ gelungene bezeichnet werden kann, gehört zu der Reihe der Rougon Macquart Romane, welche der Verfasser als die psychologisch · soziale Geschichte einer Familie unter dem zweiten Kaiserreich bezeichnet und in der er ohne jede Rücksichtnahme alles Das, was die Handlungs⸗ weise der Personen bestimmt, klar darlegen will, ohne dabei etwas zu verfchweigen oder zu beschönigen. Diesem Grundsatze ist Zola auch in dem neuen Romane treu geblieben, in welchem er den Alles beherrschenden Zug der Zeit, den Drang nach Geld, fei ed um feiner Abst, fei um der durch seinen Besitz, leicht zu befriedigenden Genüsse willen schildert. Das Getreibe der Börse, die wilden Spekulationen, an der sich Leute jeden Standes und Geschlechts, die Alles vergessen, was sie sich selbst und ihrer Stellung schuldig sind, betheiligen, die schwindelhaften Grün ⸗ dungen werden mit einer Realistik behandelt, die nichts zu wünschen übrig läßt. Die Vorzüge und Mängel in der Schreibweise Zola's sind zu bekannt, als daß es sich verlobnte, hier näher auf sie einzu⸗— gehen, und treten auch in diesem Buche scharf hervor, Hervorzuheben dürfte nur sein, daß, wenn es auch an sittlichanstößigen Scenen und Schilderungen darin nicht fehlt, diese doch nicht so häufig vorkommen wie in anderen und im Allgemeinen weniger eingehend behandelt sind, als es sonst wohl bei Zola der Fall zu sein pflegt. .
— Volksschriften' von Johanna Spyri. Zweiter Band. Mit 4 Bildern. Gotha, Friedrich Andreas Perthes. (Preis 2,40 S) — Was wir vor etwa zwei Jahren über die ersten uns vor— liegenden Schriften von Johanna Spyri urtheilten — tiefe Kenntniß des Volkslebens, kundige Erschließung des Menschenherzens, sinnige Erspürung der Lebenswege, verstaäͤndnißreiche Aufhellung dunkler Schicksale und Erhebung und Erheiterung des Gemüths — Das finden wir in diesem ihrem neuesten Buche aufs Beste bestätigt. Die ernsten und freundlichen Bilder, zu welchen Heimatbsliebe und Freundes treue, Häuslichkeitssinn, Wirthlichkeit, Dankbarkeit, Gottselig⸗
keit und Zufriedenheit im Gegensatz zu Ungenügsam keit, Vergnuͤgungssücht, Kaltsinn, Hochmuth und Ündankbarkeit ihre Farben hergegeben haben, sind schlichten Volkskreisen entnommen, vornehmlich dem ländlichen Volksleben, haben aber hohen, sittlichen Werth und fesseln durch ibre lebenstreue und harmonische Gestaltung. Die erste Erzählung . In Leuchten see' stellt zwei junge Männer dar, die obwohl gleichmäßig und gleichzeitig wohlerzogen, doch einen gar verschiedenen Weg im Leben einschlagen: der eine führt durch Bescheidenheit, Selbstverleugnung, Entbehrung, Anstrengung und tugendreine Liebe zu Familienglück. Wohlstand und Ehren, der andere durch Be— uemlichkeit, Vergnügungssucht, Eitelkeit und unglückliche . zu Vermögensverfall und Unehren, mündet jedoch nach Einwirkung schwerer Prüfungen zum Theil in den ersten. In der zweiten Erzählung: „Wie es mit der Goldhalde gegangen ist“ begleitet der Leser ein armes Mädchen, das nach fröh⸗ licher Kindheit bald unter das Kreuz kommt, welches ihm anfänglich räthselhaft erscheint, doch nach größerer Lebenserfahrung ihm licht und lieb wird, bis schließlich ihm nach stiller fügsamer Lebensführung ungeahnter Segen ersprießt nach der Lofung „Durch Nacht zum Licht,
durch's Kreuz zur Krone“. Verschiedenes.
Aus den Lebenserfahrungen eines Siebzigers.
Getha, Friedr. Andr. Perthes, 18991. (Preis 3 ) — Den Inhalt dieses eigenartigen Buches bilden, wie der ungenannte Verfasser selbst sagt, Aufzeichnungen eines alten Mannes, wie sie ein nachdenklicher Mensch in sein Merkbuch zu tragen oder in Briefen an Freunde an— zubringen pflegt. Es sind nicht ‚Schreihtischgespinnste oder An, und Aufgelesenes“, sondern im Wesentlichen Erlebnisse, äußere und innere Erfahrungen aus verschiedenen Lebensabschnitten, Erkenntnisse von Ir rungen mit den daraus gezogenen Nutzanwendungen. Er bietet das Gesammelte in der ursprünglichen apboristischen Form und hat von Persönlichem nur das zum Verständniß Nöthige hinzugefügt. So, hofft er, werde aus der Gesammtheit dieser bunten Skizzen Das hervorgehen, was er zu Nutz und Frommen Anderer berichten wollte, nämlich: wie und warum er erst im hohen Greisenalter Frieden fand, nachdem er ein langes Leben hindurch auf verkehrten Wegen, an falschen Stellen oder mit blöden Augen danach gesucht. Das Resultat seiner Lebenserfahrung ist: ‚Je mehr wir das eitweiligg Behagen zur Richtung unseres Dichtens und Trachtens machen, um so leichter verfehlen wir dat Ziel. Der einzige sichere Weg ju einem befriedigten Leben und Nö,. Sterben ist unermüdlicher Kampf gegen Selbstsucht und Selbstgefälligkeit, treue Pflichterfüllung und unwandelbares Ver— trauen auf eine liebevolle und weise Lenkung jeglichen Menschen⸗
sich aber in das anscheinende Labyrinth hinein begiebt, wird man dem Verfasser auf seinen gewundenen Wegen gern folgen. Man wird Licht, Ordnung und Zusammenhang finden und ihm für seine mannig fachen Mittheilungen danken, ebenso wo er unsere eigenen Uebe zeugungen llärt und befestigt, als wo er uns zum Eingehen in neue und anders geartete Anschauungen nöthigt. — Gekrönte Häupter‘ von Joseph Kürschner. 1891. Deutsche Verlags ⸗ Anstalt, Stuttgart. Leivzig. Berlin. Wien. — Dieses Buch bringt in kleinstem Taschenformat e. 442 Seiten außer den Ab bildungen fämmtlicher regierenden Fürsten Deutschlands und ihrer An , ausführliche biographische Notizen über die Häupter, kürzere otizen über ihre Gemahlinnen und Kinder. erner giebt es Aus kunft über die Erbschaftsverhältnifse, Konfession des regierenden Hauses, Civilliste, Größe des Landes und der landwirthschaftlich benutzten Bodenfläche, die Anzahl der Einwohner und ihre Ver⸗ theilung nach Geschlecht, Konfession und Dichtigkeit, Hauptstadt, Landes⸗ farben, das Wappen, die Verfassung und Landes vertretung, administra · tive Eintheilung; eine kurze Geschichte des Landes mit besonderer Be⸗ rücksichtigung des regierenden Geschlechts und die Orden, von denen die wichtigeren ebenso wie die Landeswappen auch bildlich dargestellt sind. Am Schluß jeder Biographie sind Wohnort und Titel an⸗ geführt. Den gekrönten Häuptern gleich sind die Regenten von Bayern und Braunschweig, sowie die Bürgermeister der Freien Städte und der Statthalter von Elsaß Lothringen in dem kleinen Buch behandelt Belehrungen über Briefe an Fürsten sind dem bistorisch⸗ biogrophischen Theile vorangestellt. Durch seinen Inhalt, wie sein bequemes Format dürfte sich das Werkchen — die voll⸗ ständige Zuverlässigkeit aller Angaben vorausgesetzt — als ein brauch bares Tafchenbuch erweisen Die bildliche Ausstattung durch Licht⸗ druck ist freilich noch vielfach der Verbesserung bedürftig, die dem Büchelchen bei einer zweiten Auflage hoffentlich auch zu Theil werden wird. ; — Katechismus der Ornamentik. Von F. 66. Vierte, verbesserte Auflage. Mit 131 in den Text gedruckten Ab- bildungen. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. (Pr. geb. V6) — Aus⸗ gehend von den elementaren Bestrebungen unkultivirter Völker, bietet dieser Katechismus einen gedrängten Leitfaden über die Geschichte, Entwickelung und die charakteristischsten Ornamentstile aller . erläutert durch zahlreiche Abbildungen. Das Büchlein soll haupt— sächlich Freunde der dekorativen Künste und strebsame Jünger der Kunstgewerbe⸗ und Zeichenschulen zum eingehenden Studium von Spezialwerken vorbereiten.
— Katechis mus der Mythologie. Von Dr. Ernst Kroker. Mit 73 in den Text gedruckten Abbildungen. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. (Pr. geb. 4 ) — Das vorliegende Buch soll ein Vademecum sein, nicht nur für den Laien, sondern auch für die Schüler unserer höheren Lehranstalten und für jüngere Studenten. Der Stoff ist leicht übersichtlich geordnet. Die römische Mythologie ist von der griechischen getrennt und in einem besonderen Abschnitt behandelt, und es sind in diesem Abschnitt die Kulte noch ausführlicher besprochen als in der griechischen Mythologie. In der germanischen Mythologie sind die Ueberreste und Nachklänge alten heidnischen Glaubens und altheidnischer Sitte unserer Vorfahren besonders be— rücksichtigt. Das kleine Werk ist mit zahlreichen Abbildungen nach alten Skulpturen ꝛc. ausgestattet.
— Katechismus der Malerei. Von Karl Raupp. Mit 48 in den Text gedruckten und 4 Tafeln Abbildungen. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. (Pr. geb, 3 S6) — Dieser, unter Be⸗ theiligung hervorragender Münchener Künstler als Mitarbeiter, von Professor Raupp herausgegebene und mit einer stattlichen Anzahl erklärender Abbildungen versehene Katechismus bietet dem angehenden Kunstbeflissenen oder dilettirenden Laien nützliche Winke für die Aus— übung der verschiedensten Zweige der Malerei. Zeichnen, Oel, und Pastellmalerei, letzteres nach Mittheilungen von Professor Piglhein, sind von dem Herausgeber, Aquarellmalerei von Hans von Bartels, Fächermalerei von Max Ebersberger, die HYerspe ktive von Georg Dehn bearbeitet. Den Schluß des Buches bildet eine kurze Erläute⸗ rung über die Anwendung des photographischen Apparats und der Camera lueida für künstlerische Zwecke.
— Katechismus für Jäger und Jagdfreunde. Von Franz Krichler. Mit 33 in den Text gedruckten Abbildungen. Ab Seiten. Preis in Original -⸗Leinenband 2 6 50 . Verlag von J. J. Weber in Leipzig. — Vorliegendes Werkchen ist ein knapp gefaßtes Kompendium alles Dessen, was für den praktischen Jäger von Interesse sein kann. Jagd⸗ und Jagdthierkunde, Wildstände und ihre Verwaltung, Jagdwaffen, Jagdhunde, Jagdarten sind kurz aber doch erschöpfend behandelt. Gute Illustrationen (Geweihe, Wildfäbrten, Mechanismen verschiedener Gewehrsysteme, die hauptsächlichsten Hunde⸗ rassen, Raubthier⸗ und Vogelfallen u. s. w.) bilden eine belehrende und angenehme Beigabe.
— O. D. Sperling's „Adreßbuch der deutschen Zeit schriften und der hervorragendsten politischen Tages blätter“ (begründet von C. A. Händel), Hand und Jahrbuch der deutschen Presse. Mit Angabe der Adressen der Redaeteure und Ver ⸗ leger, der Eischeinungsweise, Bezugs⸗, Anzeigen, und Beilagenpreise der Blätter und andern Nachweisen (Leipzig, Expedition des Zeit schriften⸗Adreßbuchs) — Dieses seit Jahren wohlbewäbrte Vach— schlagebuch liegt jetzt in seinem zweiunddreißigsten Jahr— gang 1891 vor. Wir entnehmen demselben, daß sich die Zahl der gegenwärtig erscheinenden deutschen Zeitschriften (Wochen-, Monats u. s. w. Blätter jeder Art) auf nicht weniger als 3433 be⸗ ziffert, gegen 3204 im Jahre 1890, 2982 im Jahre 1859 und 2728 im Jahre 1888. Aus dieser großen Zahl die für sie geeigneten Blätter richtig auszuwählen und das Inseratenbudget aufstellen zu können, wird der inserirenden Geschäftswelt durch vorliegendes Adreß . buch erleichtert. Aber auch Schriftsteller, Gelehrte, Bibliothekare ꝛc. sowie überhaupt Jeder, der mit Zeitschriften⸗ Redaktionen und Expe⸗ ditionen geschäftlich irgendwie zu thun hat, wird es mit Nutzen
gebrauchen. Zeitschriften. .
Jahresberichte für neuere deutsche Literatur- geschichte. Die in den letzten Jahrzehnten zu einer selbständigen Wissenschaft erstarkte Beschäftigung mit der neueren deutschen Litergturgeschichte soll nunmehr vom Beginn des nächsten Jahres ab ein Organ erhalten, das dazu bestimmt ist, die Gesammtheit der Fortschritte auf ihrem ganzen Forschungsgebiet in jährlichen Be⸗ richten zusammenzufassen. Dasselbe wird eine kritische Besprechung der gesammten Thätigkeit im Fache der neueren deutschen Literatur- geschichte geben, möge sie sich nun in selbständigen Werken, in Dissertationen, Programmen oder Zeitschriftenaufsätzen 1 Der Titel des neuen Organs wird lauten „Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte.“ . die einzelnen Theile sind als Mit- arbeiter die hervorragendsten Fachgelehrten gewonnen. Diese Jabres— berichte werden im Verlage der Göschen'schen Buchhandlung in
tuttgart erscheinen. s. . 3 . aus gegebenen Nr. 26 des „Ju ristischen
Literafurblattes“ berichtet Kammergerichts-Rath Schultzenstein unter dem Stichwort: „Gefsetzgebung: über das neue Gerichts ⸗ verfassungsgeseß für Japan. Ferner äußert sich ebendaselbst Amts⸗ richter Pr. Feüisch über das die bedingte Verurtheilung einführende französssche Gefetz vom 216. März J. J das ihm wohldurchdacht und befonderer Beachkung wertherscheint. Unter dem Stichwort: Ju⸗ ristisch- Vereine und Gesellschaften- werden, über das Pussische In— stitut für römisches Recht an der Universität Berlin Mittheilungen gemacht. Unter Notizen und Vermischtes wird eine Zusammenstellung des Besuchs der juristischen errut, an den einzelnen deutschen Univerfitäten geboten; die Zabl steigt von 69 (Rostock) und go (Greifswald) bis zu 1565 (München) und 1561 (erlin). — Was nun die juristische Literatur selbst angeht, so wird die Nummer durch eine von Pr. C. Schuster in London bearbeitete Uebersicht über die seit J. Januar 1891 in England erschienenen Werke eingeleitet; ihr folgt eine Uebersicht über die seit Anfang Mai im deutschen uch, handel erschienenen Neuigkeiten. Daran reihen sich fünfzehn inhalt⸗
schicksalz. Das Buch muthet mit seinen bunt zusammengewür—⸗ Felten Kapitelüberschriften zuerst recht seltsam an. Sobald man
i ücherbefprechungen. Den Beschluß machen die Rubriken: . 9 und „Künftig erscheinende Werke“.
ek. Archiv für Sociale Gesetzgebung und Statistik. Vierteljahrsschrift zur Beförderung der een aftlichen Zustãnde aller Länder. In Verbindung mit einer Reihe namhafter Fachmänner des In⸗ und Auslandes herausgegeben von Dr. Heinrich Braun. Berlin. J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung. (Abonnementspreis pro Band von 4 Heften 12 6 — Einzelne Hefte 4 M) — In dem soeben erschienenen zweiten Heft des vierten Bandes erörtert Karl Bücher die belgische Sozialgesetzgebung und das Arbeiterwohnungs⸗ geseß vom 9. August 1889, während Dr, R. van der Borchs Vor= schläge zur Reform des Abzahlungsgeschäfts macht, der Direktor des landetstatistischen Bureaus in Moskau Nikolai Kablukow die russische Gesetzgebung, betreffend die Versorgung des Volkes bei Mißernten, schildert und Dr. Otto Pringsheim Ergebnisse der neueren Untersuchungen über die Lage der arbeitenden Klassen in Holland mittbeilt. — Die Rubrik „Gesetzgebung“ enthält das deutsche Gesetz, betreffend Abänderung der Gewerbeordnung, vom 1. Juni 1891, den Entwurf eines Heimstättengesetzes für das Deutsche Reich von Dr. Carl Grünberg, den Wortlaut des Entwurfs eines Heim⸗ stättengesetzes für das Deutsche Reich und den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Veräußerung beweglicher Sachen gegen Ratenzahlung für Oesterreich. — Am Schlusse finden sich literarische Be⸗ sprechungen. . 3
— Vr. 7 der Blätter für höheres Schulwesen “, Organ für die Interessen der höheren Schulen und des höheren Lebrstandes, herausgegeben von Dr. Steinmever, Direktor des Gymnasiums mit Real ⸗Progymnasium zu Aschersleben, hat folgenden Inhalt: Fauth, Prof. Dr., Wie ist die Forderung ju versteben, daß eine Re⸗ form der Schule auf Verminderung der Gedächtnißarbeit hinwirken müsse? — Aus dem Abgeordnetenhause. — 41. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in München (Fottsetzung). — Bücherschau: Sander, Deutsch.
— Mit der am 25. Juni d. J. zur Versendung gelangten Nr. 24 endete der V. Jahrgang des bisher halbmonatlich erschienenen „Journals für Zahnheilkunde“. Um in Zukunft das Pro—⸗ gramm einer schnellen, umfassenden und unparteiischen Berichterstattung über alle Tagesereignisse auf, dem Gebiet der Zahnheilkunde und Zahntechnik in vollstem Umfang ausführen zu können, hat die Redaktion beschlossen, das Journal für Zahnheilkunde, mit der am 4. Juli 1891 ausgegebenen Nr. 1 des VI. Jahrganges beginnend, allwöchentlich ohne Erhöhung des Abonnementspreises erscheinen zu lassen. Nur für die im Auslande lebenden Abonnenten tritt wegen der vermehrten Portoauslagen eine Erhöhung des Abonnementspreises um 1 „ für das Jahr ein. Dem Stellengesuch⸗ und Stellenofferten⸗ Verkehr soll eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
— Die Oktap-⸗Ausgabe von Ueber Land und Meer“ (herausgegeben von Professor Joseyh Kürschner, redigirt von Otto Baisch; Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt) liegt mit dem Erscheinen des 13. Heftes im dadurch beendeten dritten Bande des Jahrgangs 1890/91 vor. Für die Gediegenheit der Romane und Novellen sprechen schon die Namen der Autoren, von denen wir nur die rasch beliebt gewordene Erzählerin Marie Conrad-Ramlo mit ihrer fein ⸗ sinnigen Novelle; „Ein Entscheid‘, den trefflichen Schilderer kaukasi⸗ scher Verhältnisse Arthur Leist mit seiner reizenden Erzählung aus Imeretien: Warro“, und den bewährten Altmeister Robert Byr mit dem Schlusse seines fesselnden Romans Wozu?“ nennen. Auch die anderen jahlreichen Rubriken weisen eine solche Menge trefflich illustrirter unterhaltender und belehrender Original: Artikel von Fachmännern aus allen Gebieten des Wissens auf, daß man mit Recht staunen muß, wie ein solch reichhaltiger und gediegener Schatz für den billigen Preis von 1 „ für das . gebeten werden kann. Der binnen Kurzem beginnende neue Jahrgang wird, wie die Verlagshandlung mittheilt, noch neue Verbesserungen und Verschönerungen erfabren. Er wird u. A. die neuesten Werke von Hermann Heiberg, Dssip Schubin, Sophie Junghans und vor Allem die Briefe und Reise⸗ tageblcher 2c. des General ⸗Feldmarschalls Grafen Moltke enthalten, darunter die Korrespondenz mit seiner Braut und Frau. Man darf alfo dem neuen Jahrgang mit größter Spannung entgegen sehen.
— „e RSépétit eur“, jJournal instructit et amusant, Re- dacteur Charles Oudin, Verlag von Rosenbgum und Hart Berlin, 1891. — Für den Preis von 1 „ vierteljährlich wird in dieser monatlich zwei Mal erscheinenden Zeitschrift, von der das 12. Heft des VIII. Jahrganges vorliegt, dem eine Auffrischung seiner Kenntnisse in der französischen Sprache Anstrebenden in einem be⸗ lehrenden und unterhaltenden Text mit wörtlicher deutscher Ueber setzung, die Möglichkeit dazu geboten. Für weiter Fortgeschrittene bringt das Blatt jeden Monat eine Beilage mit ausschließlich französischem Text, der am Fuße einer jeden Seite zum bessern Verständniß die nöthigen Anmerkungen enthält. — Von demselben Verlage wird gleichzeitig nach dem Muster der vorstehenden Zeitschrift das 1. Heft einer neuen n zur Wiederholung der englischen Sprache unter der Bezeichnung „The Repeater, an instructive and entertaining journal, (auch für den mäßigen Preis von 1 „ vierteljährlich) herausgegeben. Dem unter ⸗ haltenden ins Deutsche übersetzten Text sind zahlreiche grammatikalische, literarische und andere der Belehrung dienende Anmerkungen bei- gefügt, sodaß sowohl für die Bereicherung des Wortschatzes, als auch für die Wiederholung der englischen Grammatik ohne Anwendung der sonst nöthigen Hülfsbücher gesorgt wird. —
— Nr. 2506 der ‚Illustrirten Zeitung“ (vom 6. Juli 1891) enthält u. A. folgende Abbildungen: Aus der Inter⸗ nationalen Kunstausstellung in Stuttgart: Die Braut von Korinth. Relief von Paul Müller. — Thielen, der neue preußische Minister für öffentliche Arbeiten. — Der Besuch des Kaisers Franz Joseph in Fiume. 4 Abbildungen. — General 8. M. F. Hippyolvte,
raff der Republik Haiti. — Prinz Aribert von Anhalt und . Gemahlin Luise Auguste, geb. Prinzessin zu Schleswig · Holstein· Sonderburg ⸗Augustenburg — Am Hafenkai von Brindisi während des Anlegens eines englischen Ostindienfahrers Gweiseitig). — Eine Kegelpartie in der Sommerfrische. Nach einem Gemälde von Ferdinand Leeke. — Aus der Ausstellung in London (Nachbildung des Heidelberger Schlosses. Nachbildung des Münchener Hoftheaters). — Aus der Internationalen Kunstausstellung in Berlin. 10 Ab— bildungen.
ö. Die Wiener Mode bringt in ibrem neuesten Heft (19) in deutscher Uebersetzung die Erzählung von dem Italiener Verga, deren Inhalt der so schnell berühmt gewordenen Oper Cavalleria rusticana“ von Mascagni als Libretto zu Grunde gelegt ist. Bei⸗ gegeben sind die . der Hauptdarsteller von Masecagni's
erk aus der Wiener Hofoper.
. Die Zeitschrift für Gerichts voll zieher“, Spezial ⸗ Organ über Vollstreckungsrecht und Zustellungswesen, herausgegeben von deutschen Rechtsgelehrten und Fachmännern (Verlag: Siemen⸗ roth u. Worms in Berlin SW. 48) hat in der Nr. 14 vom 16. Juli 1891 folgenden Inhalt: Ueber e aus Schuldtiteln, welche mehreren Gläubigern gemeinschaftlich zu tehen. Von Hrn. Amisgerichts. Rath Senst in Magdeburg. — Die Schreib und Be— laubigungsgebühr für die Gerichtsvolliieher. Von einem baverischen n n,. — Rechtsprechung. — Vermischtes. — Personal⸗Nach⸗ richten. — Sprechsaal.
Submissionen im Auslande.
J Niederlande.
21. Juli. Im Timmerhuis zu Rotterdam: Lieferung von 30 000 kg Gießblei zur Verbindung gußeiserner Röhren.
Auskunft an Ort und Stelle.
IlJ. Spanien.
14. August. Direccion General de Obras püblicas Madrid: Erneuerung eines Pfeilers und zweier Bogen über den Guadalete bei Arcos (Provinz 8
Voranschlag 174 379,47 Pesetas. Kaution vorläufig 1750 Pesetas.