1891 / 190 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

III. Kl., von Berlin nach Schandau 11,40 Æ II, Z60 M III. Kl. Für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren werden . zum halben Preise verausgabt. Die Rückfahrt kann innerhalb acht Tagen, bei Schnellzügen gegen Lösung von Zuschlagfahrkarten, beliebig übe r Röderau oder Elsterwerda erfolgen. Freigepäck wird nicht gewährt. , ist nur bei der Rückfahrt in Dresden zulässig. ei der Rückfahrt müssen die Fahrkarten abgestempelt werden. Der n. Verkauf erfolgt ab 19. d. M. bei den Fahrkarten⸗ usgabestellen auf den Bahnhöfen am Askanischen Platz, in der riedrichstraße und am Alexander⸗Platz von 9 bis 1 Uhr Vorm. und bis 6 Uhr Jtachm. Bei der Fahrkarten ⸗Ausgabestelle auf dem Babnhofe am Askanischen Platz wird der Verkauf bis zur Abfahrt des Zuges fortgesetzt, bei den übrigen Billetkassen dagegen am 22. August d. J, 5 Uhr Nachm ., geschlossen.

Bremen, 13. August. (W. T. B. Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer Ohio“ hat gestern St. Vincent passirt. Der Dampfer Bayern“ ist gestern von Southampton abgegangen. Der Dampfer Berlin ist heute in Antwerpen angekommen. Der Schnelldampfer Fulda“ hat heute Vormittag Do ver passirt.

Hamburg, 14. August. (W. T. B.) , , ,,, nische Packetfahrt / Aktien Gesellschaft. er Schnell⸗ dampfer Columbia!“ ist, von New · Jork kommend, heute Morgen 7 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Wien, 13. August. W. T. B.) Der Dampfer Medea“ der Donau⸗Dampfschiffahrts⸗Gesellscha ft wird in diesem Herbst zweimal monatlich zwischen Galatz und Batum verkehren.

London, 13. August. (W. T. B) Der Castle⸗ Dampfer Hawarden⸗Castle ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen. Der Cast le⸗ Dampfer Grantully⸗ Castle“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Theater und Musik.

Kroll's Theater.

Der Kammersänger Götze, der gestern in dieser Spielzeit zum ersten Mal, und zwar in Meyerbeer's Prophet“ auftrat, wurde von dem zahlreichen Publikum überaus warm begrüßt. Der Sänger war sehr gut dispenirt und sang die wohlbekannten, immer wieder von Neuem schönen Glanzstellen mit einer Bravour, die ihm den wohl verdienten Beifall des Hauses eintrug. Eine würdige Partnerin hatte er an Frau Heink, welche als Fides sich einer ihrer Glanzrollen mit echt künstlerischer Auffassung entledigte; sie theilte sich mit Hrn. Götze in den Erfolg des Abends und wurde stets mit ihm zugleich vor die Gardine gerufen. Die Bertha des Frl. Prosky, sowie die übrigen Rollen waren in guten Händen, sodaß die ganze Vorstellung als eine sehr gelungene bezeichnet werden kann.

In dem Schauspiel Gleiches Recht! von Reinhold Ling, das morgen im Lessing⸗Theater zur ersten Aufführung gelangt, wird die männliche Hauptrolle von einem Gaste dargestellt werden: dem Königlichen Hofschauspieler Hrn. Emil von der Osten aus Dresden, der auch dem Berliner Publikum schon wiederholt mit Erfolg näher getreten ist. Die volksthümlichen Gestalten des Werkes werden von Oscar Höcker, Adol! Klein, Franz Schönfeld, Luise von Pöllnitz und Lilli Petri verkörpert werden. Die übrigen rn, . des besonders figurenreichen Schauspiels liegen in den

änden von Gustav Kober, Elise Sauer. Otto Vischer und Carl Waldow. Die schwierige Inscenesetzung ist von Hrn. Direktor Anton Anno geleitet worden.

In der morgigen Operetten ⸗Novität des Friedrich ⸗Wilhelm⸗

städtischen Theaters: Der alte Dessauer', Musik von Otto

indeisen, Text von MaxHuschel, singt Hr. Sigmund Steiner die

itelpartie. Die weibliche Hauptpartie (Anna Lise) wird abwechselnd von Lilli Lejo und Anna Lind gegeben. Die welteren Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Sophie Offeney, Marie Hastert und der Hrrn. Hanno, Klein, Binder, Schulz, Broda und Matthias. Die Operette ist vom Regisseur Hrn. Epstein inscenirt, die musikalische Leitung hat Kapellmeister Federmann,

Für Montag ist im Kroll'schen Theater „Fidelio“ mit rl. Jettka Finkenstein in der Titelpartie angesetzt, während am ienstag Francesco d' Andrade sein Gastspiel in seiner Meisterrolle,

dem „Don Juan“ fortsetzt.

Mannigfaltiges.

Seine Majestät der Kaiser hat, wie die . N. A. 3. er⸗ fährt, dem Vorstand der allgemeinen Radfahrer Union die Nachricht zugehen lafsen, daß Allerhöchstderselbe für die Meisterschaft auf dem Hochrade bei dem bevorstehenden Kongreß einen Ehr en⸗ Wanderpreis gestiftet habe. Außerdem sind fuͤr die Rennen nam⸗ bafte Preise durch denKommerzien⸗Rath Neumann in Dresden, den Redacteur und Verleger der Unionszeitung Franz Mandrion in

Dachau, die Hrrn. Baumann und Lindner in München, die Gebrüder Reifstein in Brandenburg a. H., Mais u. Co., Hartzendorf u. Leh mann, Mehlich, Hönig, Stumpf und Zeidler in Berlin, sowie vom Radfahrer Verein Humor in München gestiftet worden.

Die Stadtgemeinde Berlin hat im Vierteljahr April / Juni d. J. für Erwerbungen von Terrain zu Straßen anlagen auf Grund einer richterlichen Entscheidung oder eines Entschädigungs⸗ beschlusses des Königlichen Polizei ˖ Präsidiums wieder 306 065 M60 zahlen müßsen, welche mit Ausnahme von 5770 Æ auf die Verbreiterung der Wassergasse fallen. Im Enteignungs verfahren sind u. A. die Forderungen zweier Eigenthümer in dieser Straße von 153 825 M bezw. 22 164 M auf 145 415 bezw. 12 400 festgestellt worden, sodaß die Stadt bei den betreffenden beiden Gel fh allein 18 174 M gespart hat.

Zum sechsten Kongreß der allgemeinen Radfahrer⸗ Union findet nach Berichten hiesiger Blätter am Sonntag, 16. August, Nach⸗ mittags 4 Uhr, ein großes Velociped⸗Wettfahren auf der neuen Rennbahn am Kurfürstendamm vor Halensee um früh 8 Uhr vom Lustgarten aus großer Preiskorso statt.

Danzig. Ueber den in Nr. 188 des R⸗ u. St.“ A. gemel⸗ deten Unglücksfall in der Danziger Bucht wird der Nat. -Ztg. noch in . berichtet: Nachdem der eine von den vier ertrunkenen Marinesoldaten am Montag bei dem Seebad Westeiplatte an Land ge⸗ spült worden war, brachte das Meer auch die übrigen Opfer an den Strand, und zwar bei dem Seebade Brösen in der Naͤhe von Glottkau. Der ertrunkene Kapitän ⸗Lieutenant Ludewig befand sich in dem Boot, das mit ihm gleichzeitig an die Küste getrieben war.

Stettin, 13. August Die Weiß'sche Cichorienfabrik in Herrenwiese bei Stettin steht, wie der N. A. Z.“ telegraphirt wird, in Flammen; es dürfte wenig zu retten sein. Das Feuer brach um 8i Uhr aus und dauert noch fort. Von Versicherungsgesell⸗ schaften sind betheiligt: Magdeburger, Schlesische, Breslauer, Preu⸗ ßische (Berlin) eine jede mit 140 060 M

Breslau, 14. August. Die von schlesischen Blättern ver⸗ breitete Nachricht, daß der Schacht einer Grube bei Scharlei in Oberschlesien eingestürzt sei, wobei nach einem Berichte eine Anzahl von siebzig Personen, nach einem anderen Bericht sogar die ganze aus 8090 Mann bestehende Belegschaft lebendig begraben sein sollte, stellt sich nach den von der „Breslauer Zeitung“ eingezogenen Informationen als vollständig unwahr heraus.

Leobschütz. Ein im Bau begriffenes Haus ist, wie der Staatsb. 3.“ telegraphirt wird, in Leobschütz eingestürzt; vierzehn Arbeiter wurden verschüttet, mehrere sind todt.

Nürnberg, 12. August. Der unter König Ludwig II. gebaute Königliche Hofzug, welcher sich seit einigen Monaten zur Neu gestaltung im Etablissement der hiesigen Maschinenbau ˖⸗Aktiengesell⸗ schaft befindet, geht seiner Vollendung rasch entgegen und wird in allernächster Zeit zur Ablieferung gelangen Die erste Verwendung wird derselbe, wie die M. . A 3.“ schreibt, bei den Fahrten Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗Regenten und Seiner Majestät des Kaisers jwischen Mänchen und dem Mansöverterrain finden. Die schönsten Stücke des Hofzuges sind der Salonwagen und der Aussichtswagen.

Madrid, 12. August. Ein Erdrutsch im Bergwerk von Arboleda bei Bilbao hat, wie der ‚N. Pr. 3“ telegraphisch mit⸗ getheilt wird, drei Menschen getödtet und viele Andere verwundet.

New⸗JYork, 13. August. Ueber das in Nr. 189 des R.“ u. St. A. gemeldete Unglück auf einem Ver gnügungsdgmpfer unweit Long Island wird der Voss. 3. berichtet: Während eines Gewitterregens suchten von den etwa 8090 Fahrgästen des Schiffes viele auf dem mit einem Leinwanddach überspannten oberen Verdeck Schutz. Unter der Wucht der Menschen stürzte das Verdeck ein, die auf dem unteren Verdeck befindlichen Menschen unter seinen Trümmern begrabend. Vierzehn Personen, darunter acht Frauen und vier Kinder, wurden getödtet, gegen fünfzig schwer verletzt. Viele Frauen und Kinder sprangen, als das Verdech einstürzte, ins Meer. Wie viele ertranken, ist noch nicht festgestellt. Der Einsturz erfolgte, während das junge Volk unten tanzte. Die Verwirrung war un⸗ beschreiblich Ein in der Nähe befindlicher Dampfer nahm die Todten und Verletzten auf. Die Ausflügler waren Angestellte des großen Modewaaren ⸗Geschäfts Theodor Keyser in Brooklyn, zumeist Deutsche. Die Stützen des Verdecks waren in verfaultem Zustande.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. ;

Breslau, 14. August. (W. T. B.) Ihre Königliche Hoheit die Herzogin Eugen von Württemberg, ge—⸗ borene Prinzessin Mathilde von Schaumburg⸗Lippe (geboren 11. September 1818, seit 8. Januar 1875 verwittwet), ist heute Nacht in Carlsruhe in Oherschlesien gestorben.

Kiel, 14. August. (W. T. B.) Man glaubt hier, daß die gesammte Manöverflotte am 18. August im Kieler Hafen ankern werde.

Fulda, 14. August. (W. T. B.) Die Bischofs⸗ konferenz wurde gestern Abend Ti Uhr mit einer viertel⸗ stündigen Andacht im hohen Chor des Domes geschlossen. Noch am Abend reisten der Weihbischof Pr. Likowski (Pofen) und der Feld⸗ propst Dr. Aßmann (Berlin) ab, heute Vormittag die ,, . Dr. Krementz (Köln) und Dr. J. C. Roos Chrein g owie der Fürstbischof Dr. Kopp (Breslau) und Vie Bischöfe Dr. Haffner (Mainz) und Korum (Trier). Die sämmtlichen übrigen Theilnehmer der Konferenz verlassen Fulda im Laufe des heutigen Tages. chwerin i. M., 14. August. (W. T. B.) Bei Seiner König⸗ lichen Hoheit dem Großherzog ist gestern eine Hebung der Kräfte nicht eingetreten. Der Appetit liegt stark darnieder. Nervöse Anfälle stellen sich häufiger ein, ihre Heftigkeit * indessen etwas nachgelassen. . der Nacht hatte der Großherzog einige Stunden guten Schlaf.

Wien, 14. August. (W. T. B.) Ein Vergleich der Be⸗ triebsergebnisse auf den österreichischen Staats⸗ bahnen in dem Zeitraum vom 1. Juli 1890 bis Ende Juni 1891 auf Grund des Kreuzer⸗Zonentarifs mit den Er⸗ gebnissen im gleichen Zeitraum des Vorjahres ergiebt eine . an fahrenden Personen um 9 Millionen und eine Zunahme der Gesammteinnahmen um 167213 Fl. Wenn man von dem ausnahmsweise großen Verkehr zur Zeit der Pariser Ausstellung absieht, so ergiebt sich nach einsährigem Bestande des Kreuzer⸗Zonentarifs eine Zunahme der Personen⸗ zahl von 431 Proz. und der Einnahme von nahezu 3 Proz.

Paris, 14. August. (W. T. B.) Der Afrikaforscher Dybowski erhielt den Auftrag, an der Nordbiegung des Ubanghi Flusses, dem Ausgangspunkte Crampel's, vorläufig eine abwartende Haltung einzunehmen, die Reste der Crampel'schen Expedition zu sammeln und ihre Ergebnisse zu ordnen, Heute ist der bereits angekündigte fh zur öffent⸗ lichen Subskription für die neue Expedition erschienen.

St. Petersburg, 14. August. (W. T. B.) Nach einer Veröffentlichung im „Regierungsboten“ hat das Ko m⸗ munikations⸗Ministerium alle russischen Eisenbahnen telegraphisch angewiesen, die für Verpflegung der Bevölkerung und für Aussaat bestimmten Getreidetransporte unver⸗ züglich und außerhalb der durch die Auflieferung bedingten Reihenfolge zu expediren. .

Bern, 14. August. (W. T. B.) Der internationale geographische Kongreß hat seine Verhandlungen beendigt. Derselbe beschloß unter Anderm, die nitiative zur Ausarbeitung einer Erdkarte im Maßstab von 1 zu 1000090 zu ergreifen, und setzte zu diesem Zwecke eine internationale Kommission ein. Der Kongreß erklärte die Herstellung von Eisenbahnen in das Innere von Afrika in der Richtung des Tschadsees oder des Niger für wünschenswerth. Weiter sprach der Kongreß den Wunsch aus, der Bundesrath möge die anderen 3 einladen, die Fragen eines einheitlichen Meridians, einer Weltzeit und den Nutzen der Stundenzonen in den internationalen Beziehungen sowie im öffentlichen Leben in Erwägung zu ziehen und diese Fragen in einer in Bern abzuhaltenden Konferenz von Dele⸗ inn der Staaten zu erledigen suchen. Als Ort des nächsten

ongressez, der in drei bis fünf Jahren stattfinden soll, ist

London in Aussicht genommen, sofern sich die dortige geographische Gesellschaft mit der Wahl Londons als nächsten Kongreßortes einverstanden erklärt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Qi .

Wetterbericht vom 14. August, Morgens 8 Uhr.

1

nicht gesunken ist. dem südlichen Ostseegebieie gemeldet.

Große Regenmengen werden aus (7 Bildern) von Ernst Niedt. Im 6. Bilde: Zum ersten Male in Deutschland: Großes Pferderennen auf der Bühne von lebenden Pferden.

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor-

Deutsche Seewarte.

(Ohlendorf b. Pattensen a. d. Leine Fleschune⸗ berg) Ftl. Else Bormann mit Hrn. Rent⸗ meister Heinrich Hielscher (Radaxdorf - Gr. Rosen).

Wilke mit Hrn. Rittergutsbesitzer Georg Müller

nehmsteg und großartigstes Sommer⸗Ctablifsement

der Residenz): Großes Doppel⸗Coneert. Auftreten

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr I. d. Meeressp red. in Millim

Mullaghmore I58 SW 5 Regen Aberdeen. 758 SSO 2 bedeckt Christiansund 755 SW 1Dunst Ropenhagen I54 WMW 5 bedect Stockholm. 751 N 2 bedeckt aparanda. 758 still heiter t. Petersburg 754 OSO 1 wolkig Moskan... 1657 I bedeckt

Cort. Queens: l

town ... . 3

erbourg.. egen 8 . 9. 7162 1 Regen 759 h bedeckt 760 4 halb bed. 757 b bedeckt 752 h bedeckt 748 4 halh bed.

768 halb bed. 763 767 765 768 763 760 765 162 7567 765 764

Mittwoch statt.

Sonnabend: O. Findeisen.

ftellung

halb bed. bedeckt bedeckt wolkig heiter wolkenlos

wolkenlos wolkenlos wolkenlos

d Q 6 C do

Das Minimum, welches gestern bei Christiania Abendz bei

weise stürmischen Westwinden und Gewittererschei⸗ nungen, ostwärtß nach dem Rigaischen Busen fort⸗ geschritten, während eine neue Depression , von Schottland herannaht. An der südlichen Ostsee⸗

Theater⸗Anzeigen.

Tessing-· Theater. Male: Gleiches Recht. von ee er , (Karl Fels: Emil v. d. Osten, als Gast.) Anfang 73 Uhr. Sonntag: Gleiches Necht. Die nächste Aufführung von

Sonnabend: Schauspiel in 4 Akten

Thermidor findet

enschel. Musik von In Scene gesetzt vom Regisseur r. Kapell meister Federmann. rk: Großes Doppel Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler. Direktion: Emil ansang des Concertz 6 Uhr. Anfang der Vor⸗ 16. Male: Im siebenten Simmel. 1 Uhr. Gesang in 3 Akten (4 Bilder) von Jean Kren. Sonntag im Theater: Der alte Deffaner. Im Musik von Jobannes Doebber. In Scene gesetzt Auftreten von vom Direktor Emil Thomag. Anfang 73 Uhr.

Dessauer. Dperette von M.

Epstein. Dirigent: Im prachtvollen

bedtck Part: Großeg Boppel onceri, Gesangs und Instrumental⸗Künstlern.

UAroll's Theater. Sonnabend: Tell. (Irnold: Tell: Hr. Max Büttner,

Hr. Friedrich Herrmann; woi enios aͤste) e e, , Gastspiel des Hrn. Emil Götze. Der Gezffnet von 12-11 hr. Täglich Vorftelsung im

9: Dienstag: Gastspiel des Sgr. d' Andrade. Don

nan. neberftGt der Witterung Wr i Großes Coneert· im Sommergarten,

elektrischer Beleuchtun lag, ist, begleitet an der Rüste von lebhaften, stellen⸗ desselben. Anfang z. der Vorstellung 7 Uhr. !.

Belle Alliance · Theater. Genc , Zum

kuüͤste dauern die starken westlichen Winde noch fort. 16. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstgttung Am Höchsten ist der Luftdruck über Frankreich und an Dekorationen, Kostuͤmen,

Süddeutschland. Die Bewölkung hat in Deutschland siten, Beleuchtungseffecten ꝛe. im Allgemeinen abgenommen, wobei die Temperatur ] zur See. Großes Ausstattunge⸗

allets, Waffen ⸗Requi⸗- ung⸗Dentschland eitbild in 4 Akten

sämmtlicher Spenalitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten ˖ Etablifsements. Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters

Zum ersten uhr Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ern Theater. Sonnabend: Zum 182. Male: Unsere Don Inans. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Mustk von Franz Roth und Adolph Ferron.

2 2 7 . 2 riedrich 9 Wilhelmstãdtisches Theater. ö. ö fieselb Vorstellung.

Der alte Ser Sommer . Garten ist geöffnet.

Thomas Theater. Alte Jakobstraße 30. Thomas. Sonnabend: Zum Posse mit

Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommergarten ist geöffnet.

Arania, Anftalt für voltethümliche Naturkunde Am Landes ⸗Autzstellungs Park (ebrter Babnhof)

wlssenschaftlichen Theater. Nähereg die Anschlaag ˖ zettel.

. Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Adele Roessingh⸗Udink mit Hrn. Lieutenant Ewald von Wedell (Berlin). Frl. Elsbeth von Unger mit Hrn. Major v. Leipziger

(Laxdoyen bei Rastenburg Friedrichsort). Frl. Gertrud Scheunemann mit Hrn. Konsistorlal⸗ Assessor Goßner (Stolenthin Berlin). Frl. Alice Timm mit Hrn. Pastor Wilbelm Timm (Hirschberg i. Schl. —Adelnau). Frl. Alwine

Frl. Friedchen Schulte mit Hrn. Rechtsanwalt Friedrich Cappell. (Hattingen) Frl. Gertrud Krems mit Hrn. Gymnasiallehrer Gustav Nosl (Berlin). Fil. Lisbeth Sachse mit Hrn. Forst⸗ Assefsor von Peyne (Gr. Schönebeck Ze ne

Verehelicht: Hr. Amtsgerichtsrath Gutsche mit

Fr. Adelheid von Kotze, geb. Stüber (Magde⸗

burg). Hr. Rechtsanwalt Franz Busch mit

Frl. Maria Rump (Recklinghausen). Hr Vie

tor von Glasengpp mit Frl. Elly Lorenz (Bres⸗

lau). Hr. Bürgermeister Herm. Büscher mit

ö ö Schul ze ⸗Vellinghausen (Altona en).

Geboren, Ein Sohn: Hrn. Prem Lieutenant von Graevenitz (Gnesen). Hrn. Gymnasial⸗ lehrer Paul Detto (Magdeburny Hrn. Dr. med Weise (Debkau). Eine Tochter: Hrn. Amtsrichter Mittweg (Imgenbroich) Hrn. Professor Vollmöller (Göttingen) Hrn. Dr. Dencks (Caymen) Hrn. . Hrn. Marine ⸗Baumeister Flach

el).

Gestorben: Hrn. Prem. Lieutenant Paul von Eckartsberg Sohn (Berlin) H. Otto Vassoll (Wesel). Hr. Landschafts⸗ Rath und Rittergutebesitzer Tschuschke (Babin, Kr. Wreschen). Hr. Hauptmann a. D. Ludwi Schrader (Hannover). Hr. Amtsrichter Friedri Froeblich (Posen). Verw. Fr. Ida von Natzmer, geb. Freiin Quadt · Huchtenbruk (Oels). Kon⸗ ventualin Sophie Gräfin von Moltke (Schleswig).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verla Anstalt, Berlin 8s W., Wilhelmstraße Nr. 32. 39.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage),

sowie ein Abdruck des Einkommen stener⸗ gesetzes nebst Ausführungsanweisung,

und das Verzeichniß der gezogenen Prämien

des vormals Rurhessischen Staatslotterie⸗ Anlehns vom Jahre 1845.

Dr med. A. Bocken.

Major

zum Deutschen Reichs⸗Anz

100.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 14. August

Deutsches Reich. Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1891 bis zum Schluß des Monats Juli 1891.

1. 2.

3. 4. 5. 6.

,, ; . ‚. im ona Ober · Post · Direktions · Bezirke. Juli 1891.

46. 2

Hierzu Einnahme

Vormonaten

.. dem In 1891

elben Zeitraum

des Vorjahres mehr (Spalte 4) weniger

in den Zusammen

160. 40 M60 8 973

I. Im Reichs ⸗Postgebiet.

Königsberg... 10 908 Gumbinnen WJ 3720 k 7993 1 9h 191 k 4510 d 6 7654 i 6749 1 1769 ., J h 336 ö 2676 j 14 374 FJ 2444 a 6376 . 17128 ö 2232 9 100 rfurt. JJ 13 675

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8740 11215 3599 175659 23 800 20 503 47 475 65 405 68 331 17123 23 829 21 687 99 627 135 335 126 142 49 206 64 840 64 073 19 825 27569 29 311 12716 16 885 16862 173 165 171 034

4708 6385 2388 4716 60 442 bo hoh 188 139 179 417

S5 b28 82 638 21 393 28 750 25 304 39 264 50 hö9 47 466

8244 11303 11 863 11 598 15 065 13 930 16 5990 22 708 19702 64 867 87176 S0 O65 3167659 297 475

68 071 6b 502

13 503 12788

62 419

50 458 10 027

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b20 6h70 b8 150 24 036

Summe JI. II. Bayern. K HI. Württemberg.

1760 434 171 913

2 280 807 222772 93 962

2 381 104 230 063 91 352

öb7 316

Ueber haupt 702 856

Berlin, im August 1891.

1999664 20

2 597 543 05

2702520 104 977 80

Haupt · Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. In Vertretung: Schaede.

Die internationale elektrotechnische Ausstellung zu Fraukfurt a. M.

IV. Die Halle für Wissenschaft und Medizin.

Im östlichsten Theile des Ausstellungsparkes in nächster Nähe des alten Main ⸗Neckar Bahnhofes steht eine durch ihren Umfang nicht gerade imponirende oblonge Holihalle mit zwei Portalen, in denen die Elektro⸗Medizin und die mehr wissenschaftlichKheoretische Tendenz vertreten sind. Den Löwenantheil nimmt auch hier wie in allen anderen Hallen die ., Siemens u. Halske ein, die ein gänzlich in sich abgeschlossenes Laboratorium mit Vortrags⸗ und Experimental Kammern und belehrenden Demonstrgtions⸗Appargten bildet. Die sonstige Betheiligung in dieser Abtheilung ist recht schwach. Nur wenige unserer bekannten deutschen Optiker und Fein mechaniker sind vertreten, das Ausland ö . mit wenigen Ausnahmen durch Abwefenheit, und faktische Neuheiten sind spärlich 66 Die ganze Ausstellung von Siemens u. Halske giebt ein

ild im Kleinen der Prüfabtheilung des großen Charlottenburger Werkes. In der ersten Abtheilung befinden sich zwei Elektromotoren zum Antriebe von Maschinen, die bei verschiedener Belastung mit durchaus funkenlosem Gang vorgeführt werden. Hieran schließt sich das Kabel⸗Prüfzimmer mit den bekannten tadellosen Einrichtungen zur Untersuchung, Messung und Fehlerbestimmung von Kabeln sowie einer kompletten Einrichtung zur Prüfung der Kabel für hohe Spannung bis zu 30 000 Volt. Hierauf folgt die Aich⸗Abtheilung, in welcher die a, . und Stromzeiger mit ihren Scalen versehen werden und woselbst sich noch eine Einrichtung befindet zur Prüfung und Bremsung der kleinen Motoren. Als Stromquelle hierfür dient eine in einem Glasschrank untergebrachte Tudor'sche Akkumulatoren Batterie. Um eine beliebige Schaltung der Akkumulatoren in jeder möglichen Gruppirung von höchster Spannung und kleinster Stromstärke bis zur niedrigsten Spannung und höchsten Stromstärke zu bewirken, ist ein sehr zweckmäßiger Waljen⸗Umschalter auf einem Schaltbrett an⸗

ebracht. Ein automatischer Polsucher verhindert das Einschalten der aschinen mit falschen Polen in die Akkumulatoren, ein anderer eben solcher Umschalter dagegen bewahrt die Akkumulatoren vor Ueber⸗ anstrengung. Interessant ist auch ein kleiner Gleichstrom ⸗Trans⸗ formator, welcher für Aichzwecke Spannung bis zu 1500 Volt liefert. Die vierte Abtheilung tritt dem Besucher als ein voll- ständig ausgerüstetes Laboratortum entgegen, welches ein lebendiges Zeugniß von der Fülle wissenschaftüicher Arbeit ablegt, die guch auf diesem Gebiet von dieser Firma geleistet wird. Bogen⸗ lampen der verschiedensten Konstruktion werden hier im Betriebe vor ; geführt, darunter die kleinste, die jemals gebaut wurde, welche bei nur 1 Ampere Stromstärke die Energie einer sechjehnkerzigen Glüh⸗ lampe verbraucht, aber weit mehr Licht ausstrahlt; als Gegenftück dient die et von Siemens u. Halske aus in. Bogenlampe von 1650 bis 200 Ampere, die bei den ehen 8 einwerfern der Marine und zu Fortifikationgzwecken in vielfacher Anwendung ist. Ein beson⸗ deres Siudium verdient die Ausstellung spezlell wiffenfchaftlicher Fn-= strumente zu den verschiedensten Jwegen, deren Grlkuterung aber Fier zu weit führen würde. Großeg Interese bei Fachleuten und Ge⸗ lehrten erregen die in einem anstoßenden Kabinet für eine kleine Än- zahl Zuhörer bestimmten, außerordentlich anregenden Experimental⸗Vor-

träge über akustische und elektrische Schwingungskurven nach Dr. Frölich. Bei dieser Methode werden die Schwingungen einer Telephon⸗Membrane, welche durch verschiedene Stromimpulse erzeugt werden, objektiv dar⸗ gestellt, und zwar nachgewiesenermaßen derartig, daß die Schwingungen dem Stromyverlauf vollständig entsprechen. Außerdem wird nach der⸗ selben Methode die menschliche Stimme in Kurvenform dargestellt. Auch wird bei dieser Gelegenheit ein eigenartiger Apparat demon⸗ strirt, mittelst welches die in den Vokalen enthaltenen Obertöne zu⸗ sammengesetzt werden sollen. Hierzu bedient man sich einer Maschine mit acht verschiedenen Wechselstrom ⸗Ankern auf einer Welle, deren erster Ankerring acht, der jweite sechzehn, der dritte vier undzwanzig u, s. w. bis zu vierundsechsig Spulen enthält. Da die Maschine mit 2000 Touren pro Minute rotirt, so werden im ersten Anker 16000 Wechsel erzeugt und in den übrigen Ankern die entsprechend steigende Anzahl von Wechseln. Wird nun dieser Strom durch ein lautsprechendes Telephon geleitet, so ertönt dasselbe mit den den Wechselzahlen entsprechenden Obertönen. Obgleich diese Töne wunderbar rein erscheinen, so ist es doch nicht möglich, die Zusammen⸗ enn der Obertöne zu Vokalen zu erzielen, weil die Telephon—⸗ Membrane Eigenschwingungen ausführt, welche schon die Kombination der Obertöne in sich schließt. Beim Heraustreten in die Haupthalle wird sich der Fachmann durch einen Apparat fesseln lassen, dem eine hohe Bedeutung für Central ⸗Heizungsanlagen beizumessen ist. Es ist dies der Dr. P. Mönnich'sche patentirte Fernmeßinduktor, der von der Berliner Firma G. A. Schultze ausgestellt ist. Derselbe er⸗ möglicht in unfehlbarer Weise die Temperatur ⸗Kontrole der einzelnen Räume vom Heizraume aug. Die bisher angewendeten bezüglichen Apparate waren entweder sehr komplizirt und theuer oder ließen nur die Maximal⸗ und Minimaltemperatur erkennen, außerdem ermöglichten dieselben nur eine sprungweise Feststellung der Grade, nicht aber eine fortlaufende, vermöge deren man jeden Stand des Thermometers fest⸗ stellen kann. Durch den Dr. P. Mönnich'schen Fernmeß⸗ in duktor ist jetzt die Möglichkeit gegeben, ein Fernthermometer her⸗ zustellen, welches die Feststellung der jeweiligen Temperatur in den einzelnen Räumen mit absoluter Genauigkeit leicht und sicher gestattet. Unweit dieser Ausstellung befinden sich die hochbedeutenden Apparate des Professorß H. Hertz zu Bonn, mit Hülfe welcher die Wellen⸗ theorie der Elektrizität begründet worden ist. Hierzu gehören zwei parabolisch⸗eylindrige Hohlspiegel aus Zinkblech, zur Erjeugung und zum Nachweis elektrischer Wellen dienend, ein spitzwinkliges Prisma von Asphalt (mit Holzbekleidung) zum Nachweis der Brechung elek⸗ trischer Strahlen, ein vierseitiges Paraffinprisma zum Nachweis der

Induktion durch elektrische Körper und ein 6 zum Nach⸗

weis der Polarisation elektrischer Strahlen. Auf die praktischen

Experimente mit diesen Apparaten, welche gelegentlich

des Clektriker⸗Kongresses stattfinden soll, ist die wissenschaft

liche Welt gespannt.

ö Die ihn tr G. te chnische Reichs anstalt ist durch un übertrefflich gute Präcisions⸗Instrumente vertreten, unter denen Normal⸗ und Abzjweigswiderstände, Stöpsel⸗Rheostaten, ein Kompensations⸗ apparat, ein Silber voltameter, verschiedene Apparate zur Untersuchung der magnetischen Eigenschaften von Stahlsorten, ein Weber'scher Photometer und eine Vorrichtung zum Zählen der Schwingungen einer Stimmgabel mittelst des phonischen Rades besonders hervor⸗ zuheben sind. Beachtengwerth erscheinen ferner die Geschwindigkeits⸗

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1891.

messer von Dr. Th. Horn in Leipzig für stehende und beweg— liche Maschinen, wie Tachometer und Tachographen; . wissenschaft liches. Interesfse erweckt der Sei gm o graph von Dr. Fröhlig in Aschaffenburg, der zur Beobachtung und Berechnung bei Erdbeben dient. Reich ist die Ausstellung der ange⸗ sehenen Firma E. Braunschweig in Frankfurt a. M., welche ihre anerkannten wissenschaftlichen und medizinischen Apparate vor⸗ führt. Technische Präzision sowie sauberste Arbeit zeichnen alle In⸗ strumente aus. Nicht minder beachtenswerth und vielfeitig ist bie Austellung der Frankfurter Firma R. Blänsdorf . * welche alle für den Speʒialisten und praktischen Arzt nöthigen a . lien wie konstante Batterien, Induktions Apparate, Instrumente für Galvanokaustit und zur Körperhöhlen ⸗Beleuchtung enthält. Beson. dere Erwähnung verdient seiner sinnreichen Ausführung wegen ein Apparat zur Untersuchung der Sehschärfe nach Dr. Carl, D. R. P. Auch, hat diese Firma ein vollständiges hydro, elektrisches Badekabinet mit einer Wanne ausgestellt, in welcher man durch eine spenlelle Einrichtung monopolare und dipolare Bäder verabreichen lann. Auch die statis che Elektrizität sowie sonstige ärztliche Instrumente sind in würdigster Weise vertreten. In einem sehr hüäbschen und interessanten Arrangement repräsentirf sich die bekannte Firma der Universitäts Mechaniker Reiniger, Gebbert ur Schall in Erlangen, die den Beweis liefert, daß die Anwendung der Elektrizität in der Heilkunde in ihrer Entwickelung gleichen Schritt gehalten hat mit den Fortschritten der Glektrotechnst auf den Gebieten der Beleuchtung und Kraftübert ragung. Den Hauptraum nimmt ein großer Universal- Apparat in Anspruch, der ein reich⸗ haltiges Instrumentarium fur Aerzte vere inigt. Der Strom wird von drei Batterien verschiedener Konstruktion gellefert. Im unteren Theile dieses Universal · Apparats ist die Batterie für Galvanokaustik und Beleuch⸗ tung untergebracht, welche aus großflächigen Chromsäure⸗ Elementen nach Hedinger besteht. In dem oberen, aus einem Glasschranke be= stehenden Theile befindet sich die aus 60 Leclanché Clementen be= stehende Batterie für Gal vanisation, während eine solche aus Gaßner schen Elementen für den Induktion Apparat hestimmt ist. Zu be= merken bei diesem Apparat ist unter den vielen sonstigen Instrumenten ein, patentirter Doppel ⸗Kurhelstromwähler, welcher gestattet, jedes beliebige Element in einfachster Weise in Gebrauch zu nehmen und, von jedem beliebigen Element anfangend, eine ununterbrochene Reihe derselben zu benutzen, wodur eine gleichmäßigere Aus⸗ nutzung sämmtlicher Elemente erzielt werden kann. Ein Gal⸗ vanometer nach Müller⸗Edelmann, genau nach den von den GElek⸗ trikern auf dem Pariser Kongreß 1881 vereinbarten Maßen geaicht, ist das fur stationäre Apparate Empfehlengwertheste. Unter den Umschaltern ist ein solcher nach Wattwille zur Benutzung des galvanischen, faradischen und des kombinirt galvano ⸗faradifchen Stromes zu erwähnen. Neben diesem Universal Apparat sind zu beiden Seiten kleinere stationäre! Apparate aufgestellt, welche gewissermaßen die einzelnen Theile des vorgenannten reproduziren. Dem einen dieser stationären Apparate ist ein patentirter Graphit Rheostat beigefügt, der vermöge feiner beguemen Widerstands⸗Ein⸗ schaltung ein außerordentlich schnelles Einschleichen in den Körper und sbenso ein Ausschleichen ohne jeden Sprung gestattet, indem der Widerstand nicht gleichmäßig, sondern progressiv wächst und der Rheostat somit den schnellsten Uebergang und dennoch die feinste Nüancirung beim Stromwechsel gestattet.

Kleine Batterien, sogenannte, transportable Apparate, eine reichhaltige Sammlung von Induktions⸗Apparaten und eine Auswahl von zahlreichen Instrumenten, mit deren Hülfe die Elektrizität zur medizinischen Verwendung gelangt, sind an zwei an beiden Enden aufgestellten großen Schaukästen untergebracht. Für die

wecke galvanischer und faradischer Behandlung erlangten in neuerer

eit Elemente mit Zink und Chlorsilber-Kklektroden nach Schall wegen ihrer Vorzüge vielfache Verwendung. Unter den transportablen Apparaten für Galvanokaustik und Beleuchtung ist besonders eine Batterie für kleinere Operationen an Auge, Ohr, Nase, Rachen, Kehlkopf u. s. w. hervorzuheben, die sich durch geringes Gewicht und billigen Preis auszeichnet. Unter der großen Zahl kleinerer Instrumente sind bauptsã chlich drei Klassen zu unterscheiden: 1) Instru⸗ mente zur Applikation des galvanischen und Induktionsstromes, 2). Beleuchtungs- Apparate, 3) Vorrichtungen zu operativen Eingriffen mit Hülfe der Elektrizität. Von allen drei Klassen findet man schöne, geschmackvolle Zusammenstellungen, wie Elektroden, Galvanokauter. Kautergriffe, elektrische Stirnlampen und andere Lampen zur Beleuchtung verschiedener Körperhöhlen, Stativlampen, Laryngoskope, Zungenhalter und ein sehr interessantes Instrument, bei dem der Elektromagnet zur Verwendung kommt, dessen man sich bei der Augenheilkunde zur Entfernung von Eisensplittern bedient. Bei Betrachtung dieser kleinen Abtheilung der wissenschaftlichen Ausstellung erhält man einen hübschen Ueberblick, wie die geheimnißvolle Kraft der Elektrizität auch im Dienste der leidenden Menschheit nutzbar gemacht wird und wie überall ein schöner Fortschritt be⸗ merkbar wird, wo Fachleute mit den Männern der Wissenschaft Hand in Hand gehen. Noch eine Anjahl anregender Spezial ⸗Ausstellungen füllen den übrig bleibenden Raum dieser Halle, in welcher Alles auf ernste Arbeit schließen läßt, worauf auch der ganze ernste Ton dieser schmucklosen Halle deutet. So vereinigten sich die Firmen C. u. E. Fein in Stuttgart mit wissenschaftlichen Apparaten, kleinen Hand⸗ Dynamos u. dgl., ferner F. Schlesicky in Frankfurt a. M. mit den für Elektrotechniker so praktischen un⸗ magnetischen Uhren, A. Krüß in Hamburg mit feinen Photometern, Spektral⸗ Apparaten und Skioptikons und die Pariser Firma Ed. Falck mit vortrefflichen Opernguckern, Mikroskopen, Bussolen u. s. w. zur Vervollständigung des Gesammtbildes. Großes Aufsehen in den weitesten Kreisen des 1 Publikums erregt auch der An⸗— schützsche Schnellseher, der, von Siemens u. HalƷtlke prächtig ausgeführt, unausgesetzt in Thätigkeit ist und täglich neue Bilder bietet. Die Branche des elektrischen Spielzeuges ist sehr gut und reichhaltig vertreten durch die Firmen Klein in Nürnberg, Ernst Plank ebendaselbst und Cambart in Toulouse. Mit gewisser Wehmuth wird man beim Verlassen der Hel die freilich nur historisches Interesse erweckende Original⸗

lektrisirmaschine betrachten, deren sich Goethe s. Z. bediente, welche vom Goethe ⸗Museum in Weimar ausgestellt wurde. Der historischen Abtheilung zur Zierde gereichen auch noch die ersten von Sömmering hergestellten Telegraphen sowie ein Paar vom Physitalischen Verein zu Frankfurt ausgestellte alte Voltassche Säulen, an denen der moderne übersättigte Elektriker freilich nur mit einem mit⸗ leidigen Lächeln vorübergehen kann.

Kunsft und Wissenschaft.

Internationale Kunstausstellung in Berlin. VII.

Belgien. L. K. Die Unzuverlässigkeit des diesjährigen Aus⸗ stellungs⸗ Katalogs in allen seinen Auflagen verlockt nicht gerade dazu, statistischen Untersuchungen an 6. Hand nach⸗ zugehen. Immerhin ist es bemerkenswerth, daß von den

acht und sechszig Bildern, welche er im internationalen