1891 / 194 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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nur Berlin andauernd, und jwar durch besonders hohen Prozentsa 2 ar. 3 6 ch ĩ ö ö. e.

nter je nach vorgängiger Konkurtzeröffnung beendeten Konkursverfahren sind im Reiche 1888 bezw. 1869 beendet durch Schlußvertheilung 57 bejw. 57, durch Zwangsvergleich 25 bejw. 26 und auf andere Art 18 bejw. 17. Die Verhaͤltnißzahlen der einzelnen Ober · Landesgerichtsbeꝛirke zeigten fortdauernd erhebliche Verschieden⸗ beiten; sie betrugen, was den Antheil der Schlußvertheilungen betrifft, im Durchschnitt 1881/85 und in den Jahren 1886 bis 1889 flets 60 υί und mehr in Celle, Dresden, Jena, Karlsruhe, Kiel, Naumburg, Rostock und Stuttgart, dagegen flets nur 48 oo oder weniger in Köln, Colmar, Hamburg, Hamm, Königsberg, Marien werder und Vosen. Die Häufigkeit der Zwangsvergleiche lag im Durchschnitt 1881385 und in den Jahren 1886 bis 1889 in Hamm, Königsberg. Marienwerder, Nürnberg und Posen stets erheblich über dem Reichzdurchschnitt, sodaß zum Theil mehr als die Hälfte der Konkurse in dieser Art beendet wurde, während dies in Dresden, Karlsruhe, Rostock, Stuttgart und Zweibrücken nur bei höchstens 20 υά der Fall war.

Zur Arbeiterbewegung.

Vom internationalen Arbeiter-⸗Kongreß in Brüssel wird weiter Folgendes berichtet: In der Nachmittags⸗ sitzung am Montag theilte Anseele mit, daß die am Vor⸗ mittag gewählten Kommissionen Behufs Vorbereitung der Tagesordnung mit ihren Arbeiten noch nicht weit gekommen seien. Es soll Betreffs des Punktes: „Die Stellung der Sozialdemokcaten zum Militarismus u. s. w.“ große Meinungsverschiedenheit herrschen. Bei Behandlung dieses Gegenstandes dürfte nämlich das Streifen der Vollmar 'schen Angelegenheit nicht zu umgehen sein. Die Deutschen wollen, wie man hört, dem Kongreß aber nicht das Recht zugestehen, sich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen; es sei dies eine rein deutsche Sache, die lediglich auf dem im Oktober d. J. zu Erfurt stattfindenden Parteitage zum Aus⸗ trag gebracht werden müsse. Volders (Brüssel) verlas eine anze Reihe von Begrüßungstelegrammen, die aus allen

heilen Europas eingetroffen waren, darunter ein Telegramm von dem xussischen Sozialisten Lawroff. In der gestrigen Vormittagssitzung äußerte nach dem Bericht der Berliner „Volksztg.“ der Präsident der amerikanischen Sektion Shapsel: Amerika besitze 10 Milliarden Dollars Kapital, welches sich jedes Jahr um drei Milliarden ver⸗ mehre, habe also täglich neun Millionen Ersparnisse. Dieses Geld bleibe in den Händen der nur konsumirenden Reichen und gelange nicht in die der produzirenden Arbeiter. Der Redner hofft, daß in Zukunft Amerika durch eine größere Anzahl von Delegirten vertreten sein werde. Er ermahnt die Versammlung, parlamentarisch wie in Amerika zu verhandeln. Die französischen Delegirten, welche bei dem Ausstand in Four mies waren, bitten eine Dele⸗ gation dahin abzusenden. Ferroul und Thivrier werden ab⸗ geschickt. Es wurden 21 neue französische Mandate ange⸗ meldet; die Gesammtzahl der Mandate beträgt jetzt 713. Im weiteren Verlaufe der Sitzung trat anläßlich der Prüfung bes Mandats eines spanischen Anarchisten, welcher 50 Korporationen repräsentirt, ein neuer Zwischenfall ein. Volders behauptete, daß diese spanischen Korporationen den Staat bekämpfen, während die ganze sozialistische Bewegung sich nicht gegen den Staat richte. Ein spanischer Delegirker sprach een die An⸗ erkennung der Wahl des Anarchisten und bekämpfte die⸗ selbe lebhaft. Im Saal entstand große Unruhe. Der Prä⸗ sident machte die Bemerkung, daß das lägliche Auf⸗ werfen der Frage der Zulassung der Anarchisten nichts Anderes als der Versuch sei, den Gang der Kongreßverhandlungen zu hemmen. Die spanischen Anarchisten vertheidigten sich gegen die erhobenen Vorwürfe und sagten schließlich: sie zögen es vor, unter Anarchisten zu sein, welche entweder siegen oder wie die Ge⸗ sinnungsgenossen im Chicagoer Strike für . ,, das Schaffot zu besteigen entschlossen seien, als mit Sozialisten zusammen zu sein, welche aus den Strikes nur Gewinn zu siehen und parlamentarische Mandate zu erlangen suchen. In er Versammlung entstand dann großer Lärm, dem der Präsident nicht Einhalt zu thun vermochte. Der Ausschluß des spanischen Anarchisten Samos wurde mit großer Majorität unter ungeheurem Tumult angenommen. Frau Marx-A Aveling schlug unter lebhaftem Beifall vor, die erste rage der Tagesordnung zu diskutiren. Vandervelde aus rüssel zählte des Längeren die verschiedenen gesetzgeberischen Modifikationen auf, welche in Bezug auf die Arbeit in der . Welt bestehen. Deutschland, . er aus, habe seit 1889 nichts geleistet außer den Bestimmungen über die Frauen⸗ und Kinderarbeit, doch seien diese Gesetze ungenügend und würden auch nicht angewandt. Die wenigen auf der Arbeiterschutz Konferenz in Berlin zu Stande gekommenen Abänderungen seien den Regierungen durch die Sozialdemo⸗ kraten abgerungen worden. Der Redner verlas dann eine Resolution, welche die die soziale Frage betreffenden Se en aller Länder für unzureichend erklärt; die Beschlüsse der Berliner Arbeiterschutz⸗Konferenz seien als wich⸗ tige Konzessionen zu betrachten, aber die Berathungen hätten bewiesen, daß die gegenwärtigen Regierungen die Reformen nicht zur Durchführung bringen würden; schließlich werden die Arbeiter aufgefordert: 1) in jedem Lande permanente Kommissio⸗ neu zu organisiren Betreffs der Arbeitsbedingungen in ihren Be⸗ ziehungen zur Arbeiterschutzgesetzgebung; 2) die nöthigen Nach⸗ weise für die Entwickelung und Vereinheitlichung der industriellen Gesetzgebung auszutauschen. Endlich verpflichtet der Kongreß die Arbeiter der ganzen Welt, ihre Kraft gegenüber 9 Widerstande der Kapitalisten und der Bourgeoisie zu vereinigen. Die Arbeiter können bei den Wahlen ihre Stimmen nur Denjenigen geben, welche sich verpflichten, die Rechtsansprüche der Arbeiter zu unterstützen. Wie ein Wolff'sches Telegramm meldet, erklärte der n . Delegirte Bebel, die deutschen Delegirten schlössen sich dem ersten Theile der vorgeschlagenen Resolution an. Er könne aber den praktischen Nutzen einer Statistik der Be⸗ dingungen der Arbeit nicht einsehen. Die Behauptung, daß die e n Sozialisten uneinig seien, sei unbegründet. Der ital . anarchistische Delegirte zu dem Sozialistenkongreß, Merlino, wurde gestern verhaftet, da er bereits im Januar d. J. aus Belgien ausgewiesen worden ist. Dem Vernehmen nach steht die Ausweisung mehrerer anderer Delegirten bevor.

Die General kommission der Gewerkschaften

Deutschlands veröffentlich im „Vorwärts“ folgenden

Situationsbericht über die Ausstände in Deutschland: Nene Ausstände sind folgende hinzugekommen: die Weißgerber

um Augstand, wovon 18 verheirathet sind, die zusammen 43 Kinder aben. In Fürth (Bayern) kamen in der Offenbgcher'schen Slasfabrik 36 Glasarbeiter zum Ausstand, weil sie sich eine Lohn⸗ reduzrung von 25 0 g gefallen lassen sollten. In Leipzig stellten 60 Töpfer die Arbeit ein, weil die Meister sich eines Bruchg des vereinbarten Tarifs schuldig machten. In Köln (Maschinenfabrik von Beißel u. Comp.) stellten neun Former die Arbeit ein, weil zwei ihrer Kollegen, welche die Rechte der Arbeiter dem Fabrikanten gegenüber r r hatten, entlassen werden sollten. Barmstedt (Schuhmacher) ist eine wesentliche Aenderung des Zustandes nicht erfolgt. Die Ausstehenden leiden unter starkem Zuzug, doch ist es ihnen bis jetzt gelungen, die Zureisenden mit ganz wenig Ausnahmen wieder zum Verlassen des Ortes zu bewegen. In Ham burg sKesselreiniger) wird von der Packetfahrt⸗Akhtiengesell⸗= schaft versucht, die Ausstehenden dadurch zu ersetzen, daß die an⸗ gemusterten Seeleute zur Reinigung der Kessel kommandirt werden; doch soll dieser Ersatz kein ausreichender sein, da die Keffel⸗ reiniger Leute von schmaͤchtigem Körperbau sein müssen, während die Seeleute meist robuste Leute sind. Die Gefahr, welche für die Schiffe durch diese ,,, entsteht, dürfte doch die Rhederei zwingen, von der Lohnkürzung Abstand zu nehmen.

schmiede wegen Lohnherabfetzung um 19 09 in einen Ausstand i r In Rhondda Valley sind b006 Kohlengrubenarbeiter ausstãndig.

Literatur.

Rechts⸗ und Staatswissenschaft.

Grundriß der germanischen Philologie, heraus gegeben von Herm ann Paul. II. Band, 2. Abtheilung. Straß burg, Karl J. Trübner 1890. XI. Abschnitt. Recht von Karl von Amira. S. 35 bis 200. gr. 86. Für diesen von dem ordentlichen Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Freiburg i. BS. Paul gemäß vortreff licher Organisation unter Mitwirkung von namhaften Gelehrten herausgegebenen Grundriß der germanischen Philologie hat der Professor des deutschen Rechts an der genannten Hochschule Hofrath Dr von Amira im elften Abschnitt das Recht bebandelt. Der Verfasser machte bereits in der 1876 zum Antritt der Professur gehaltenen Rede „Ueber Zweck und Mittel der germa⸗ nischen Rechte geschichte eine den gegenwärtigen wissenschaftlichen An⸗ forderungen genügende Bearbeitung der deutschen Rechtsgeschichte von der Methode abhängig, daß die Erkenntniß des germanischen Rechts in der historischen Zeit nur aus der Geschichte der germanischen Sonderrechte gewonnen werde, und daß die vor aller Geschichte liegen⸗ den Ausgangspunkte der Sonderentwickelung, das germanische ‚Urrecht“, nur auf dem Wege vergleichender Durchforschung aller Sonder rechte rekonstruirt werden. In Ausführung dieser aus den geschicht⸗ lich gegebenen Thatsachen folgenden Grundsätze hat der Verfaffer in der vorliegenden Schrift den ersten Grundriß einer vergleichen⸗ den germanischen Rechtsgeschichte geliefert nach dem Vor- gange von Jakob Grimm (. Deutsche Rechtsalterthümer“, 1828), dem vorbehalten war, die Verbindung der Rechtsgeschichte mit der neueren germanischen Philologie herzustellen. Amirais Arbeit ist nicht nach der Schablone jetzt uͤblicher Lehrbücher angelegt, sondern ausgeführt auf dem sicheren Fundamente einer geistigen Eigenart. Erläutert sind die Rechte nicht blos der sämmtlichen westgermanischen oder deutschen Stämme, welche die Völkerwanderung überdauert haben, sondern auch von denjenigen der ostgermanischen der drei standinavischen Hauptstämme, dann die der Gothen und der Burgunden. Die Ab⸗ sicht geht lediglich darauf, die wichtigsten Phänomene zu stizziren, welche für das germanische Recht charakteristisch sind. Auf Auseinander⸗ setzung seiner Ansichten mit fremden hat der Verfasser grundsätzlich verzichtet. Nachdem in der Einleitung Begriff und Aufgabe einer germanischen Rechtsgeschichte mit Namhaftmachung der zur Etforschung dargebotenen Hülssmittel näher bezeichnet sind, behandelt der erste Abschnitt Seite 40 bis 163 die Rechtsdenkmäler. Diese sind nicht einfach chrono⸗ logisch aufgeführt, sondern einzelne wichtige Rechtsbestimmungen und Verfassungsrechte im Zusammenhange mit den Quellen zu deren genauerem Verständniß je nach dem angehörenden Zeitalter gleich mitbehandelt, z B. die Ausbildung des Stadtrechts oder Weichbildes S. 62, die Entstehung rein persönlicher Verbände namentlich autonomer Verbindungen S. 69, der Charakter der skandinavischen Rechtsaufzeichnungen S. 83. Die Worterklärung und Terminologie der in der nationalen Ursprache überkommenen Rechtsausdrücke bei den vorgenannten Völkern sind mit philologischer Sorgfalt überzeugend nachgewiesen, wie noch niemals von einem Vorgänger Auch die Anfänge der mit dem dreizehnten Jahrhundert ins Leben tretenden neueren juristischen Literaiur bezüg⸗ lich der Privatschriftstellerei (S. 72) sind zum ersten Mal eingehend gewürdigt. Der ganze, eine äußere wie innere Geschichte der Rechts⸗ erzeugung wie deren Erkenntnißmittel darbietende Abschnitt enthält überkaupt viele neue, recht beachtenswerthe Ergebnisse der unaus⸗ gesetzten Forschung. Jeder wissenschaftliche Leser wird aus den dar⸗ gebotenen Ausführungen erkennen, daß Goethe's Mahnung befolgt sei: Lange Jahre redlich streben, stets geforscht und stets gerundet“; zu S. 74 mag hinzugefügt sein, daß ein bewährter Geschichtsforscher, (Klöden, Diplom. Geschichte des Markgrafen Waldemar von Branden⸗ burg, JI, Berlin 1344, S. 183 bis 394) das Alter des Sachsen⸗ spiegels nicht vor 1215, aber als äußerste Grenze 1255 annimmt. Der zweite Abschnitt (Rechts alterthüm er) gliedert sich in sieben Abschnitte. S. 103 bis 200. 1) Land. 2) Leute. 3) Herrscher. 4) Verwandtschaftliche Verhältnisse, Sippe, Ehe, Eltern und Kinder. 55 Vermögen. 6) Verbrechen und Strafen. 7) Gericht und Rechtsgang. Außer der im Anfange des Abschnitts gegebenen Uebersicht der allgemeinen Literatur sind jeder UÜnterabtheilung die für den behandelten Gegenstand vorhandenen Monographien vorangestellt. Eine aufmerksame Kenntnißnabme ver⸗ dient wegen neuer scharfsinniger Auslegung der Rechtsbegriffe beson⸗ ders der Abschnitt über das germanische Herrscherthum. Obgleich gewisse Grundzüge im Charakter des germanischen Königthums gleich mäßig wiederkehren (S. 226) sind doch einzelne Typen der Institu⸗ tion durch Verglelchung der Entwickelung bei den verschiedenen Stäm⸗ men deutlich erkennbar gemacht worden. Hervorgehoben sei die Herrschergewalt des fränkischen Königs über die meisten christlichen Staaten des Abendlandes in der Form als römische Kaiserwürde (S. 130). Lehrreich ist der S. 135 nachgewiesene eigene Weg, welchen die Entwickelung der Herrschergewalt auf Jsland gegangen sst.

Das umfangreiche Material ist mit Umsicht uad Gewissenhaftig⸗ keit zusammengestellt, mit Geschick und Einsicht verwerthet, weil vor⸗ zugsweise nur das Wichtigste und Entscheidenste ausgewählt wurde: selbst die Schlußfolgerungen aus jahrelangen Forschungen sind öfters in einen Satz zusammengedrängt. Die neueren, rechtshistorischen For⸗ schungen sijd nach Gebühr berücksichtigt. Die jedem Abschnitt vor—= angestellten Nachweise über betreffende Bücher bekunden so⸗ wohl die weitreichende Belesenheit des Verfassers, als die⸗ selben gleichzeitig geeignet sind, Denjenigen die geeigneten Hülfsmittel namhaft zu machen, welche etwa gewillt sind, einen Gegenstand noch genauer zu erforschen. Die Darstellung ist klar, gleich anregend, wie wissenschaftlich verständlich sowohl in der Wieder⸗ gabe der bereits vorliegenden, wie der eigenen neuen Ergebnisse. Namentlich zu loben ist, daß der in wissenschaftlichen Werken neuer⸗ dings üblich gewordene lange Periodenbau, wie das Ginschalten vielzeiliger Sätze sorgfältig vermieden ist, vielmehr die Ge⸗ danken in knappen Sätzen vorgetragen werden, i schon durch die äußere Form das Verständniß erleichtert ist. Amira's Werk kann allen Denen angelegentlichst empfohlen werden, welche ein äußerlich zusammenhängendes Bild der germanischen Rechts⸗ , sich verschaffen wollen. Deshalb ist der Wunsch gerecht⸗ ertigt, daß eine neue unzweifelhaft bald bevorstehende zweite Auflage der Schrift als selbständiges Buch mit eigenem Titel ausgegeben

in der Lederfabrik von Krüger in Berlin. Die Arbeitseinstellung erfolgte wegen bedeutender Lohnreduzirung. Es kamen 23 Arbeiter

In Stafford sind, wie W. T. B.“ meldet, 8000 Na el ·

Auskunftsbuch über Staatseinrichtungen beir In sii ut ' Genc r , , Fe termin warn m n . im Besondern der Provinz Hannover, von Fir ked rich

rim sehl, Amtshauptmann a. D. Hannover. RKlinkworth'g Ver⸗ lag. Das Buch soll in erster Linie denjenigen dienen, weichen , ,. Werke nicht zur Verfügung stehen; über diese Kreise hinaus wird aber die kurze übersichtliche Zusammenstellung eöenfallgz will klemmen sein, da sie jablreiche Mirtheslungen bringt, die man sfonn nicht an einem rte vereinigt findet. Besonders elngehend find die Militãrverhãltnisse und die Justizorganisation dargeftellt, wobei nament⸗ lich das ,, ,, eiue ausführlichere Behandlung erfährt. Einen wesentlichen Theil des Werks nimmt dann die Darstellung der Staatg⸗ einrichtungen und Institute der Provinz Hannober ein. Erwünscht wird auch der Anhang des Buchs sein, der die Zusammensetzung und Stärke des russischen und französtschen Heeres vorführt, wenn ja auch eigentlich dieser Theil über den Rahmen des Buchs hinausgeht. Wir können das Auskunstsbuch‘, dessen Anschaffung durch feinen billigen . (1 4A) erleichtert wird, Jedermann empfehlen; seine Reich⸗ altigkeit und Uebersichtlichkeit werden es bald zu einem beliebten Berather machen.

ck, Provinzial⸗Handbuch für Schleswig⸗Holstein. Herausgegeben mit amtlicher Unterstüßung des Königlichen Ober= . und der Königlichen Regierung. Fünfter Jahrgang. 1891.

el. Ernst Homann. (Preis 5 M4) Daz Erscheinen des vor⸗

egenden Jahrganges hat bis jetzt verzögert werden müffen, weil die Entwickelung der ne nen Provinzlal⸗ und Kreigordnung einen fräheren Abschluß in der Darstellung der durch diefelben herbeigeführten neuen Verwastungsorganisatlon der ländlichen Distritte nicht zuließ. Hie Eintheilung des in dem Buche verarbeiteten Stoffes weicht wesentlich von der in den früheren vier Jahrgängen befolgten Eintheilung ab. Während früher die gleichartigen Verwaltungsjweige für sich abge⸗ sondert zur Darstellung kamen, sind jetzt zunächst die Provinzial⸗ und Bezirks-, sowie die oberen Gerichtsbehörden, fodann die Kreis. und Lokalverwaltun gs · und die richterlichen Behörden innerhalb jedes einzelnen Kreises aufgeführt. Voran geht nach der Genealggie des Königlichen

auses und der Fürstenhäuser Dobenzollern und Holstein eine fas fl re,

cht des Königlich preußischen Hofstaats und der obersten Reichs⸗ und Staatsbehörden. In der Probinzialverwaltung sind neu die Ela⸗ theilung der einzelnen Kreise in Amtsbezirke, sowie das Brand⸗ und Feuerlöschwesen in seiner . Organisation. Endlich ist die Unter⸗ richtsverwaltung nach den seit Erscheinen des letzten Jahrgangz neu gebildeten Schulaufsichtsbezirken dargestellt. Ein Nachkrag wird die hauptsächlichsten Ergebnisse der letzten Volkszählung, fowle einige für die Landwirthschaft wichtige Nachrichten (vollständige Aufführung der in der Provinz vorhandenen Genossenschafts⸗ und Sammel meiereien, der landwirthschaftlichen Konsumpereine u. a. m.) zur Mittheilung

bringen. Religiöses.

ck. Der Blutaberglaube bei Christen und Juden. Von Hermann L. Strack, Dr. theol et phil., außerordentlichem Professor der Theologie an der Universität zu Berlin. Zweiter Ab= druck. München. C. H. Beck sche Verlagsbuchhandlung (Bskar Bech. (Preis 1 ) Die vorliegende Broschüre, welche die 14. Nummer der Schriften des Institutum Judaicum in Berlin ausmacht, gliedert sich ihrem Inhalte nach in zwei Theile. In dem erstem wird der Aberglaube im Allgemeinen kurz fkizrirt, wie er sich zuvßrderst im Trinken von Menschenblut oder von mit solchem Blute gemischtem Weine bei Freun baftohg. gungen und Bundesbeschlüssen als Gebrauch bei vielen Völkern des Alterthums und des Mittelalters bethätigt hat, wie er des ferneren in der Verwendung von Menschenblut, von Abfällen und Abgängen des menschlichen Körpers, von Leichen und Leichentheilen 2c. zu Heilzwecken oder zu einer Zauberei in die Erschelnung getreten ist und noch tritt. Die Erörterungen des zweiten, welche sich bauptsächlich auf verschiedene Stellen des Pentateuchs, des Talmuds und der späteren jüdischen Ge⸗ setzgebung, sodann auch auf die Aussagen, welche sich in nur für jůdische Leser bestimmten Poesien finden, und auf die Zeugnisse her⸗ vorragender Proselyten und geborener Christen stützen, ähren zu einer Verneinung der Frage, ob die Anwendung von Christenblut für irgend einen Ritus der jüdischen Religion neee lich und gestattet sei. Bezüglich etwaiger Ermordungen von Christen durch Juden aus religiösen Beweggründen bemerkt der Verfasser, jeder erfahrene Krimi nalist, namentlich jeder Kriminalfälle sorgsam behandelnde Untersuchungsrichter wisse, daß die ausführlichen Mitmeilun⸗ gen. öffentlicher Blätter über interessante Fälle! auf die Einbildungekraft von Menschen, die im Guten nicht fest oder zum Schlechten geneigt gewesen seien, oft anregend eingewirkt haben. Somit sei es denkbar, daß gerade die unabläfsige Wiederholung der Behauptung, die Juden bedurften Christenblutes, irgend einmal irgendwo ein geistig nicht voll zurechnungsfähiges Sub⸗ jekt, das als Jude geboren, auf die wahnsinnige Idee gebracht habe oder bringe, einmal zu versuchen, ob denn wirklich Christenblut ein ganz anderer Saft sei als Judenblut. Ein derartiges Ereigniß würde selbstverständlich nicht dem Judenthum, insonderheit nicht der jüdischen Religion zur Last zu legen sein. Uebrigens sei wohl zu beachten, daß kein einziger derartiger Fall zuverlässig bezeugt sei. Schließlich noch die Bemerkung, daß der Verfasser, welcher den Thatbestand selbst reden läßt, indem er die von ihm benutzten Quellen in un verändertem Wortlaut wiedergiebt, obschon ihm daraus die Nöthigung erwuchs, theilweise recht Garstiges zu bringen, am Schlusse der Vorrede sich mit folgendem Mahnwort an die christliche Geistlichkeit, an das ganze christliche Volk wendet: ‚Auf zum Kampfe nicht nur wider den Unglauben, sondern auch wider den Aberglauben! Wenn die deutsche Christenheit, frei vom Aberglauben, fest steht im rechten Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Heiland, dann wird für Deutschland die Frage, ob Christenblut von Juden rituell ge⸗ . werde, aus mehr als Einem Grunde gegenstandslos gewor⸗ en sein.“ Im fernen Osten. Briefe von Geraldine Guinneß in China. Herausgegeben von ihrer Schwester. Autorisirte Ueber⸗ setzung. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1891. Preis 5 . Das vorliegende Buch bringt die brieflichen Mittheilungen, welche Frl. Geraldine Guinneß, eine treue Arbeiterin auf dem Missionsfelde, in erster Linie für ihre nächsten Angehörigen geschrieben hat. Wir ge⸗ winnen einen vollständigen Einblick in das Leben und Wirken der Verfasserin und werden in anziehender Weise mit Land und Leuten in China bekannt gemacht. Ueber Sitten und Bräuche, Familien⸗ leben und soziale Verhältnisse, namentlich auch über die Art, wie die Mission in China betrieben wird, begegnen wir den interessantesten Schilderungen. Die Berichte haben den Vorzug, daß sie mitten aus den frischen Erlebnissen herautz ge schrieben sind. Veranschaulicht werden sie durch die aus der Original⸗ ausgabe herübergenommenen zablreichen trefflichen Abbildungen. Der warme Hauch der Liebe, welcher das ganze Buch durchweht, giebt ihm einen besonderen Werth. Für die Freunde der christlichen Mission bedarf das Buch keiner besonderen Empfehlung. Möchten aber auch Diejenigen, welche der Sache noch fern stehen, durch die freundliche Cigenart des Buches sich gewinnen lassen, einen Ein⸗ blick in das große weltumfassende Werk der christlichen Mission zu thun, der nicht verfehlen wird, ihr Herz dafür zu erwärmen.

Mythologie.

s. Das von dem hiesigen Gymnasiallehrer Dr. Paul Herr manowski im Verlage der Nieolai'schen . eraus⸗ egebene zweibändige Werk: Die Deutsche Götterlehre und kkeer Verwerthung in Kunst und Dichtung“ darf sowohl vom wissenschaftlichen, wie namentlich auch vom vaterländischen Gesichtspunkte aus als eine willkommene und werthvolle Gabe begrüßt werden. Durch den ersten Band, welcher sich speziell mit der deutschen Götterlehre beschäftigt, beabsichtigt der Verfasser, wie er selber in einem kurzen Vorworte erklärt, die Kenntniß der deutschen Götterlehre auf Grund der Edden und alten Sagen weiteren Kreisen zu ver⸗ mitteln. Nach einem besonderen inweise auf die wenigen

werde, dem dann auch wohl der Verleger ein , , und Register anschließen wird, weil eine solche Zugabe nach J. F. Böhmer's Urtheil keinem guten Buche fehlen darf.

Ueberreste von heidnischen Götterabbildungen, die noch zum

größten Theil zweifelhaft, alle aber kunstlos und keineswegs als Vor⸗

vüder stnr unsere Känftler brauchbar ker weer er die Nothwendig ;

keit m die germanischen Götter zur Darstellung gelangen sollten, dieselben nach den Beschreibungen der alten Dichtungen und Sagen zu bilden. Hier erscheinen als Hauptquellen für die Kenntniß unserer beidnischen Götterwelt die ältere oder die Lieder⸗ Edda, auch die des Sämundr genannt, welche wohl im zwölften, und die jüngere oder , . auch die Snorta Edda genannt, welche im dreizehnten Jahrhundert zusammengestellt und aufgeschrieben wurde. Es folgt nun eine ausführliche Beschreibung der verschiedenen ermanischen Göttergestasten, welche nach Ansicht deg Verfasserg für k Künffter einen gewiffen Anhalt geben könnten. An erster Stelle erfcheint alz höchster Gott Sdin oder Wotan; daran schließt sich eine Schilderung der Söhne Odin's bis zum Tode Baldur's, und Tie gesammte germanische Mythologie wird dann bis zu der Götterdãmmerunz fortgeführt. Darauf zeigt der Verfasser, der feinen Darstellungen die neuesten mytho⸗ logischen Forfchungen zu Grunde legt, unter Bezugnahme auf die im zehnten Jahrhundert gedichtete Wöluspa. wie nach dem Untergange der alten Welt eine neue verjüngte entstanden, in welcher statt der kriegsftohen Götter friedlie hende Gottheiten herrschen und in welcher ein Erfoyderniß der ausgleichenden Gerechtigkeit Baldur und Hödur friedlich neben einander wohnen. Wenn somit der erste Band, auf dessen Einzelheiten einzugehen räumliche Rückfichten verbieten, als ein von großem Fleiße zeugender voll ständiger Abriß der deutschen Götterlehre darstellt, so hat der zweite Band den Zweck, an der Hand der bereits vorbandenen künstlerischen und dichtersschen Darstellungen germanischer Götter- und Helden gestalten aus neuerer Zeit die Jünger der bildenden Kunst anzuregen, ihr Rüstzeug hervorzuholen und auf diesem Gebiete emsig zu wirken und zu schaffen, da sich so manche Goldader in dem kernigen Gestein des alten Germanenthums fin de, die zu Tage zu fördern eine ideale und zugleich echt nationale Aufgabe der deutschen Künstler bilden würde. Der Verfasser erwähnt hier zunächst die betreffenden Arbeiten des Bildhauers Hermann Freund, namentlich des berühmten Ragnarökrfrieses, welcher den Götter- und Weltuntergang nach der Edda darstellte und seinen Platz im Schloßse Christignsborg zu Kopenhagen fand; das bei dem Brand des Schlosfes im Jahre 1884 der Vernichtung anheimgefallene Kunstwerk ist später von einem Neffen Freund's nach dem Gedaͤchtniß wiederholt worden und befindet sich in Berlin in einem Saale des dem Dr. G. Freund gehörigen Hauses Unter den Linden 69. Nachdem sodann auch die Schöpfungen der Bildhauer Fogelberg, Bissen und Engelhard zur Besprechung gelangt, wendet sich der Verfasser zu den Malern. Es wird eine ausführliche Beschreibung des großen Bildereykluß von Dr. Julius Naue- München gegeben, welcher ‚das Schicksal der Götter‘, d. h. das Leben der germanischen Götter von Anfang bis zum Ende und Wieder⸗ auferstehen zum größten Theil im engen Anschlusse an die Edda zur Darstellung bringt und das Haus des Hrn. Arnold Otto Meyer Hamburg schmückt. Ferner wird der Bildwerke der Maler Heiden⸗ reich, Müller und Richter gedacht, welche die vornehmsten Gott⸗ heiten der germanischen Welt in ihren besonderen Wirkungskreisen

ganze die unseres 1818

ihm klar vor der Seele. J .

fresken von Schnorr von Carolsfeld im Königsbau zu München eine anerkennende Beschreibung, und nachdem noch die Textbilder von E. Bendemann, J. Hübner, A. Rethel und C. Stilke zu der Wigand'schen Ausgabe des Nibelungenliedes im Einzelnen besprochen und einiger weiterer Illustrationen zu anderen Ausgaben des Liedes gedacht vorden, wird auch auf die künstlerischen Barstellungen hin⸗ gewiesen, deren Gegenstand Stoffe aus der Nibelungensage und aus der Sigurdsage bilden. Es folgt dann eine ausführliche Beschreibung der zahlreichen künstlerischen Dar⸗ stellungen, welche ihren Stoff dem „Ringe des Nibelungen! von Richard Wagner entlehnen, bezüglich dessen der Verfasser erklärt, daß keines der bereits zuvor vorhandenen Nibelungendramen eine so be⸗ deutende Wirkung ausgeübt habe, wie jenes Wagner'sche Musikdrama. Nachdem endlich noch die weitangelegte und durch Sprache und Aus⸗ führung großartige Dichtung der Nibelunge“ von W. Jordan eine entsprechende Würdigung gefunden, schließt der Verfasser mit dem Wunsche, daß sich die deutschen Künstler immer mehr dem Gebiete unserer Götter⸗ und Heldensage zuwenden möchten. Wenn nun einer ausgiebigen Erfüllung dieses Wunsches auch eine umfassendere Vertrautheit mit dem in Rede stehenden Ge⸗ biete namentlich durch entsprechende Belehrung der heran⸗ wachsenden Jugend noch wird vorausgehen müssen, so wird man doch Hrn. Dr. Herrmanowskt zustimmen können, wenn er zu Beginn des Vorwortz zu dem zweiten Bande seines Werks schreibt: Wir wollen nicht Griechen oder Römer, wir wollen Deutsche erziehen. Diese Worte unseres Kaisers eröffnen für Schule, Leben und Kunst neue

Bahnen und Ausblicke. Deutsche Art, wle sie in Geschichte und Sage sich darstellt, soll mehr in den Vordergrund treten und liebevoller gepflegt werden. inanzwissenschaft. Wie schätze i mich ein? Ein allgemein verständlicher Ueberblick über die für den Steuerpflichtigen wichtigsten Bestimmungen des neuen Einkommensteuer Gesetzes vom 24. Juni 1891. Von A. e rnow, Regierungs · Rath. (Preis 50-5.) , . welche soeben m Verlage der Königlichen Hofbuchdruckerei Tro witzsch u. Sobn in rankfurt a. O erschienen ist, setzt in einfacher, leicht verständlicher prache dem Eirkommensteuerpflichtigen auseinander, wie er sich gegenüber dem neuen Gesetz zu verhalten hat. Sie bespricht die ein⸗ greifenden Veränderungen, die das neue Gesetz gegenüber dem alten schafft, und behandelt dann die Steuerpflicht und die Steuererklärung. Ausführlich wird ferner der Begriff Einkommen im Sinne des neuen Gesetzes erörtert sowohl im Allgemeinen wie im Speziellen. Die praktische Arbeit dürfte die Beantwortung der Frage: Wie schätze ich mich ein? wesentlich erleichtern helfen. Verschiedenes. ck, Fremdwörterbuch. Lexikon der Fremdwörter und fremdsprachlichen Redensarten im Deutschen. Von Dr. Erwin Rer. Verlag für Sprach⸗ und Handelswissenschaft (Dr. P. Langenscheidt)y in Berlin. In dem vorliegenden Fremd⸗ wörterbuch ist Alles, was spezifisch gelehrt ist und einem ganz bestimmten Zweige der Kunst und Wissenschaft angehört, weggelassen. Aufgenommen sind dagegen nach Möglichkeit die übersetzbaren oder kurz erklärbaren Fremdwörter und fremdsprachlichen Redensarten. wie sie im Laufe des täglichen Lebens, im Gespräch und bei der Lektüre vorkommen, und deren Kenntniß uns nöthig ist, auch ohne daß wir ein Spezialstudium treiben, kurz Alles, was Gemeingut der gebildeten Welt ist. Der Verfasser ist be⸗ flissen gewesen, gerade Das zu bringen, was sich nicht in allen älteren Werken findet, und in der Genauigkeit der Verdeutschungen den Er fornissen der Gegenwart möglichst zu genügen. Unterhaltung. . ck. Unter fünf Königen und drei Kaisern. Unpoli⸗ tische Erinnerungen einer alten Frau. Von Thekla von Schober, geb. von Gumpert. Zweite Auflage. Verlag von Carl Flemming in Glogau. (Preis H c) In den vorliegenden Er⸗ innerungen, welche Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin gewid⸗ met sind, theilt Thekla von Schober, die unter ihrem Maͤdchen⸗ namen von Gumbert sehr beliebte und erfolgreiche Jugendschrift⸗ stellerin, nicht ihre Lebensgeschichte, sondern nur Bilder aus ihrem achtzig Jahre umfassenden Leben mit. darunter die Entwickelungs geschichte ihrer schriftstellerischen Thätigkeit. Hohe Politik treibt die Verfafferin nicht, aber was sie aus vergangenen Jahr⸗ zehnten berichtet, ist charakteristisch und interessant. Der Leser findet Aufschlüsse und Andeutungen über Vorgänge, die trotz ihrer großen historischen Tragweite bisher so gut wie unbekannt geblieben sind. Diese Aufschlüffe erhalten dadurch ihren eigentlichen Werth, daß sie nicht etwa vom Hörensagen herstammen, sondern durchgehends selbst miterlebt sind. Durch Geburt und Erziehung, besonders durch ihre sehr intime Stellung zu dem Hause Radziwill sie war die ver⸗ traute Freundin der Prinzessin Wanda. der Tachter des Fürsten Anton Radziwill und, der Prinzessin Luise, von Preußen kam die Verfasserin in nahe Verbindung mit den höchsten Kreisen der Gesellschaft; u. A. würdigte sie die hoch⸗ felige Königin Elisabeth ihres besonderen Wohlwollens. Und so trägt die Schilderung großer Persönlichkeiten und historischer Vor⸗ änge in jedem Worte den Stempel des Erlebten und der Wahr— angel an sich. Intbesondere bemerkenswerth sind die Mit⸗ theilungen über die Beziehungen, in welchen der hochselige Kaiser Wilhelm als jugendlicher Prinz zu der Prinzessin Elisa Radziwill gestanden hat. Auch der sonstige vielseitige Inhalt des Buches er⸗ mangelt nicht eines weitgehenden Interesses, indem für die Geschichte, die Kunst und die Literatur unseres Jahrhunderts hochbedeutsame Persönlichkeiten in ihren * f a ö vorgeführt werden. e r en.

Zeitschrift für deutsche Sprache, herausgegeben von Professor Dr. Saniel Sanders (Altstrelitz). 4. Heft. Juli 1881. (Paderborn, Ferdinand Schöningh.) Preis vierteljährlich 3 M Inhalt: Landolin von Reutershöfen vor dem Schwurgericht. Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung der K. Ch. F. Krause'schen Vor⸗ lesungen über Aesthetik. Sprachliche Bemerkungen zum 12. Bde. des von Ludwig Geiger herausgegebenen Goethe ⸗Jahrbuches (Frankfurt a. M. 1891). Blind, taub, stumm. Deutsche Vornamen. i Bemerkungen zu zwei Stellen in Goethe's „Wahrheit und Dichtung“. Zu einem Aufsatze von Wil helm Röseler: Das Thaulow⸗Museum in Kiel. (Nationa ö 44, 300.) Ein Brief an den Heraus⸗ geber. Aus der Festrede: Ueber den Zusammenhang alles Könnens und Wissens. Cinige Enilehnungen. Mittheilung von F. W. von Biedermann in Lelpzig. Königsleutnant. Der Dialckt als Hülfsmittel zum Verständniß unserer Klassiker. .

Nr. I5 der. Bayerischen Gewerbezeitung“ redigirt von Dr. J. Stockbauer, herausgegeben vom bayerischen Gewerbe⸗ Museum Nürnberg, hat folgenden Inhalt: Bayerns bedeutendste Werkstätten und Kunstanstalten. Bayerisches Gewerbe⸗Museum. Verband bayerischer Gewerbevereine. Aus dem Gewerbeleben.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die im Regierungsbesirk Potsdam erst spät in Angriff ge⸗ nommenen Forstkult uren haben, wie von dort berichtet wird, trotz der eingetretenen Spätfröste einen guten Fortgang gehabt, auch sind die Forsten bisher vor den Schäden der Insekten und namentlich der großen Kiefernraupe bewahrt geblieben. Dagegen tritt die Nonne in mehreren Revieren zerstärend auf. Da jedoch die vernichtende Wirkung derselben sich vorwiegend nur in Fichtenbeständen zeigt, in der Mark aber solche Bestände nicht vorkommen und die Kiefer sich von den Schäden durch das Insekt leicht wieder erholt, so ist dem Erscheinen der Nonne keine weitere Bedeutung zujumessen. Das ungarische Rothwild im Revier Zehdenick ist in voller Gesundheit aus dem harten Winter gekommen.

Ueber den Stand der Reben wird aus dem Regierungsbezirk Koblenz berichtet: In Folge des

starken Frostes sind zahlreiche Weinstöcke abgestorben, bei anderen,

Untersuchungs⸗ Sachen.

Aufgebote, Zuftellungen n. erg,

Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. e , Verpachtungen, Verdingungen rc. Verloofung ꝛe. von Werthpapieren

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Deffentlicher Anzeiger.

namentlich älteren Stöcken, bat das Fruchtholz sehr gelitten. An den nicht er frorenen Stöcken haben sich noch ziemlich viel Gescheine ge⸗ zeigt, wenn auch nicht annähernd so viele wie im vorigen Jahr, so daß mit Sicherheit auf eine quantitativ nur geringe Ernte zu rechnen ist. Dazu ist der Weinstock bei dem anhaltend nassen Wetter sehr im Wachsthum zurückgeblieben. Während die Trauben in normalen Jahren Anfang Juli abgeblüht baben, ist diesmal erst der Anfang der Blüthe in diese Zeit gefallen, sodaß sie sich schwerlich noch recht zeitig so weit entwickeln werden, wie dies zur Erzielung eines guten Weines unbedingt nöthig ist

An der Ahr tritt der ö in diesem Jahre besonders stark auf. Wie im vorigen Jahre haben auch in diesem pie Wein bergshesitzer zum Fange des Heuwurms Schmetterlings Lampen in den Weinbergen mit Erfolg aufgestellt. Zur Bekämpfung der Reblaus, welche sich bisher nur vereinzelt gezeigt hat, wird uberall durch Bespritzen des Weinstocks Vorkehrung getroffen.

In einer Correspondenz der Köln. Ztg.“ aus Württemberg vom 15. August heißt es; Der Ernte ⸗Äusfall bildet heuer mehr als je ein politisches Ereigniß. und so erfüllt es uns mit Befriedi⸗ gung. daß wir aus unserm Lande Gänstiges melden können. Zwar der Wein, welcher für das Neckar- und Tauberthal sehr in Betracht kommt, wird nur sehr spärlich sein; man rechnet in manchen Lagen nur auf ein Slebentel eines Durchschnitts herbstes, und auch die Güte wird, wenn nicht noch ein warmer Septemher kommt, zu wünschen übrig lassen. Auch die Obsternte wird meist höchstens einen Mittelertrag liefern, nachdem übrigens die Kirschentragenden Landftriche ein schönes Stück Geld verdient haben. Aber was die Hauptsache ist: die Gras und Fruchternte ist im Ganzen sehr gut ausgefallen und das Wetter hat ihre Einbringung in letzter Stunde noch sehr begünstigt. Von ‚Nothstand“ ist also bei uns nicht die Rede.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Fuhr sind am 18. d. M. gestellt 10 225, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 3611, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Brom berg, 18. August. (W. T. B) Infolge einer gelegentlich der Anwesenheit der Minister Dr. Miquel und von Betlepsch er⸗ folgten Anregung hat sich hier unter dem Namen Bromberger Schleppschiffahrt⸗ Aktiengesellschaft“ eine Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 1 Million Mark gebildet Behufs Ein⸗ richtung eines Umschlageplatzes an der Unterbrahe Die Stadt Brom- berg ist mit einer namhaften Summe an dem Unternehmen betheiligt.

Wien, 18. August. (W. T. B.) Die Bilanz der Oester⸗ reichischen Kreditanstalt weist an Gewinnen auf: Proyisionen 679 743 Fl., Zinsen 1 743 967 Fl, Depisen 237 356 Fl. Gewinn an Effekten und aus Konsortialgeschäften 195 627 Fl., Verschiedenes in⸗ klusive Gewinnvortrag des Vorjahres 118948 Fl, Gewinn bei der Bank und der Waarenabtheilung der ungarischen Kreditbank 77421 Fl., Gesammtgewinnsumme 3 Ob3z 064 Fl. An Lasten und Ver⸗ lusten weist die Bilanz auf: Gehalte 493 298 Fl, Spesen 293 063 Fl: Steuern und Gebühren 28 445 Fl., Abschreibungen 23 542 Fl., Ver⸗ schiedenes 20 610 Fl., Gesammtverlustsumme 1198 959 Fl. Der Reingewinn des ersten Semesters beträgt somit 1941 104 Fl. Die Resultate der Konsortialgeschäfte sind, insoweit Letztere am 30. Juni d. J. vollständig abgerechnet waren, in dieser Aufstellung berücksichtigt.

19. August. (W. T. B) Die Gesammteinnahmen der Orientbabnen betrugen in der Woche vom 23. bis 29 Juli er. 169 703,89 Fr., vom 1. Januar bis 22. Juli er. 5 591 410, 985 Fr., zusammen seit Beginn des Betriebsjahres 5 761 1434 Fr.

Bei den 298 Km langen Lokalbahnen der Oesterreichischen Lokal-⸗Eisenbahn-⸗Gefellschaft betrugen die provisorisch er= mittelten Einnahmen für den Mongt Juli 1891 146 418 Fl. und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Juli 1891 1942962 Fl. Im Vorjahre betrugen die definitiven Einnahmen im Monat Jali 1652 185 i und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Juli gb S656 F. .

London, 18. August. (W. T. B.) An der Küste 8 Weizen- ladungen angeboten. . .

19. August. (W. T. B) An die Besitzer von Obligationen Uruguays ist die Aufforderung zu einer hier abzuhaltenden Ver⸗ , ergangen, um gegen die beabsichtigte Zinsherabsetzung zu protestiren.

Manch ester, 18. August. (W. T. B.) 121 Water Tavlor 5t, 30r Water Taylor 8, 20 Water Leigh 63, 30r Water Clavton 73. 32 Mock Brooke 73, 40r Mayoll 8, 40er Medio Wilkinsoz 9, 32 Warpcops Lees 73, 35r Warpeops Rowland z, 40r Double Weston 83, 60 Double Courante Qualität 121, 32 116 vards 16 3 16 grev Printers aus 32r / Cr 160. Ruhig.

Rom, 18. August. (W. T. B.) In Bezug auf den Um tausch der italienischen Renten - Obligationen in Deutschland verlautet hier, daß die Verhandlungen zwischen der Regierung und dem Bankhause S. Bleichröder Betreffs der Umtauschspesen eine Gleichstellung der deutschen Plätze mit Paris und London zum Resultat haben dürften, sodaß in Deutschland außer dem deutschen Reichsstempel nur die italienische Rentensteuer von 60 Centimes für jede zum Umtausch gelangende Obligation zu zahlen wäre.

Konstantinopel, 19. August. (W. T. B.). Die Einnahmen der türkischen Tabackregie⸗Gesellschaft im Monat Juli 1891 betrugen 18 100 900 Piaster gegen 16400 009 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres. .

New York, 18. August. (W. T. B.) Weizen ⸗Per⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 160 000, do. nach Frankreich do. nach anderen Häfen des Kontinents 312 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien —, do. nach anderen Häfen des Kontinents 32 0900 Qrts.

Nach sehr fester Eröffnung trat im späteren Verlauf der Börse allgemeine Abschwächung ein. Der 3 der Aktien betrug 324 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 4860 090 Unzen geschätzt.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 7 134 089 Doll. gegen 7 351 795 Doll. in der Vorwoche.

6. Kommandit · Gesellschaften auf Aktien u. Aktien Gesellsch. 7. Erwerbs und Wirths Geno enschaften. 8. Niederlafsung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

I) Untersuchungs⸗Sachen.

[28997 Oeffentliche Ladung.

Die nachbenannten Personen:

1) Thomas Schnura aus Kottlischowitz, 1st in * 21. Dezember ? geboren am 28. Dezember 1866 zu Antonienhütte, boren am 2 ai 1566 zu Antonienhütte

4) Albert Schwach, zuletz in Antonienhütte, ge⸗ boren am 1. Jusi Wiz . z ul nie l. w

. ö,, . am 24 März 1856 zu Antonienhütte, boren am 21. Februar 1865 zu Bogqut

schüß, geboren am 24. Aprii 1S66z zu Bogutfchüͤtz,

8) Bartek Wittek, zuletzt in Bogutschütz, geboren am 14. August 1866 zu Bogutschüß, 9) Hugo Bange, zuletzt in Bogutschũtz, geboren anch n de ges s en n i n Sutsbüt ert Lorenz Dr a, zuletzt in Bogutschütz, Broslawißz, Kreis Tarnowitz, geboren zu Kottlischo⸗ acm . 6 i n h ö . ; 11) Simon er, zuletzt in Bogutschütz, ge⸗ Vinzent Michalski, zuletzt in Antonienhütte, ö am 39 . öh ni * ae ; 12) Karl Leopold 0 zuletzt in Bogu ö 3 eint h Vai zuletzt in Antonienhütte, ge⸗ ö am 3 Dktober i n Bogutschůt 2. 13) Johann Grochol, zuletzt in Bykowiny, ge⸗ , , =. 14 anoschka, zuletzt in ow, ge⸗ ) Emanuel Paul Walda, zuletzt in Antonien ˖ . 5. 7 18666 zu Bitkiow, ö 15 Johann Kamienski, zuletzt in Bittkow, ge⸗ exander Piich, juetzt in Bogutschütz, ge⸗ boren am 3. Scytember 1565 zu Bittlow, . i6) Johann Kalns, zuletzt in Bittkow, geboren 7) Wilhelm Albert 2, zusetzt in Bogut am 19 Bttober 1565 zu Bintkow,

am 8. April 1866 zu Baingow, geboren am 10. Januar 1 geboren am 16. Juni 1866 zu ?

geboren am 2. Januar 1866 zu

geboren am 5. August 1866 zu

17) Paul Nikolaus Misiok, zuletzt in Brynow, geboren am 27. Juni 1866 zu . 8 ö . 8. 3 . geboren am 28. März 1865 zu Chorzow,

19) Julius 8 zuletzt in Baingow, geboren Ng, r,, ,

20) Vinzent 8e, zuletzt in Brzezinka, 66 zu Brzezinka, ann ,,, i , ö geboren am J. Juni 1866 zu Chorzow, rzezinka,

227) Arbeiter Franz Cyba, zuletzt in

23) Franz Bienert, zuletzt in Brzenekowitz, ge⸗ boren am 22. September 1866 zu Brzenskowltz,

24 Franz Karl Gwosder, zuletzt in e stsiit, Dombrowla,

25) Julius Scholtysik, zule rf ge, r row, browka, geboren am 5. November 1866 zu Klein⸗ geboren am 11. Juni 1866 zu Brzenskowitz,

26) Paul Richard Schumik, zuletzt in Chorjow, geboren den 1. April 1866 zu Chorzow, 27) Adolf Adam Danisch, zuletzt in Chorzow,

28) Mathias Alexander Scholz, zuletzt in Chorzow,

29) Hermann Maximilian Schulikoẽmski aus Chorzow, geboren am 21. Mai 1866 zu Chorzow, 30) Robert Johann Holoczek, zuletzt in Chorzow,

31) Karl Schlama, zuletzt in Klein⸗Dombrowka, geboren am 24. Januar 1866 zu Klein⸗Dombrowka, 32) Leopold Pasdziora, zuletzt in Klein ⸗Dom⸗ browka, geboren am 8. November 1866 zu Klein⸗

rzezinka,

33) Leopold Pagor, zuletzt in Klein ⸗Dom⸗

Dombrowla, ! 34) Franz Kaczmarek, zuletzt in Klein Dom