1891 / 204 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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wirksam erschien sie in der leidenschaftlichen Seene mit der Schwester Dem Prãsidenten der physilalisch · technischen Reichganstalt, Geheimen vor der Flucht. Frl. Marie sftinger, die die ältere Schwester Real n g , Tm en Thur von ra re, . Louise gab, ist eine geschickte Schauspielerin, der die Töne eines reichen in Maria de Campillo im oberen SarcaThal in ländlicher Äbge⸗ inneren Lebens zu Gebote stehen; sie hat vorgestern weibliche Zurück schiedenbeit den fiebzigsten Geburtstag feiert, sind aus den baltung und Selbstlosigkeit im Verein mit seelenvoller Hingebung Kreisen der Berliner Gelehrtenwelt zahlreiche Glückwunschtelegramme wirksam zum Ausdruck gebracht. Hr. Reicher, der den unglücklichen äbermittelt worven. Die offizielle Feler des Geburtstages sst, wie Henri von Sartory, darstellte, bewies seine bewährte Künstlerschaft gemeldet, auf den 2. Nobember verschoben worden, an welchem Tage in der Einheitlichkeit der Auffassung seiner Rolle, die den vornehmen auch die Ueberreichung der Adressen und Ehrengaben stattfinden wird. Grundzug des Charakters auch in den schwachen Momenten nicht ver Für die Helmholtz⸗Stiftung sind bereits über 45 000 AM ein⸗ missen ließ. Den altlichen Lebemann Brigard verkörperte Or. Pan sa gegangen. An der Stiftung haben fich Gelehrte und Freunde der Wiffen. mit Laune und so glaubwürdig als es die vorgeschriebene Rolle zuläßt. schaft aus allen Nationen hetheiligt. Dem internationalen Charakter Der Graf Valreas wurde von Hrn. Richard Georg mit Ver. der Spende enisprechend, wird auch die Verwendung international ge⸗ ständniß und Geschick wiedergegeben, doch hätte der Darsteller seinen regelt werden. Mit der Festsetzung des Statuts der Stiftung Gefüblen gelegentlich etwas seuriger Ausdruck geben dürfen. In ist' die Akademie der Wissenschaften betraut worden, welche

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depe chen.

Danzig, 51. August. (W. T. B.) Nach einer ge Abend stattgehabten Begrüßungsfeier, 9 welcher der gn meister Dr. Baumbach die Theilnehmer an dem Katholikentag im Namen der Stadt begrüßte mit dem Wunsche, daß die Ver⸗ handlungen in dem hier herrschenden Geiste der Toleranz ö . e 244 ahr he . . he Katho⸗ ö

entag eröffnet. Derselbe wählte den Grafen von Rech⸗ . berg und Rothenlöwen zum Präsidenten und den Kauf⸗ 3 204. mann Walther-Erfurt zum Vize⸗Präsidenten. Graf Kwilecki verlas ein päpstliches Schreiben, welches der Ver⸗

Er ste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Montag, den 31. August

1891.

zur nichtdeutschen Geschichte von Wichtigkeit, sodann die vom Heraus

Etatiftik und Volkswirthschaft. auch die sozialdemokratische Bergarbeiter⸗Zeitung Organ des

kleineren Rollen leisteten die Herren Reufch und Pagay sowie die am 2. Oktober nach Ablauf der Ferien wieder zusammentreten

Damen Olga B Anerkennenswerthes.

In der Vorstellung von ‚Tristan und Isolde' am Mittwoch im . Fr. Sucher zum ersten Male nach den Ferien wieder auftreten. In dem Werk sind Fr. Staudigl, die Hrrn. Gudehus, Betz und Mödlinger beschäftigt. In der Vor⸗ stellung der Oper. Martha am Donnerstag treten die Damen Herzog und Rothauser, die Hrrn. Rothmühl und Krolop auf. Die General⸗ Intendantür der Königlichen Schauspiele hat Hrn. Direktor Engel September zur Vorfeier des hundertsten Geburtstages Meyerbeer's eine Aufführung der Oper

Königlichen Opernhaufe wird

die Erlaubniß ertheilt, am 4.

„Der Prophet“ im Kroll'schen Theater zu veranstalten, während an dem Gedenktage selbst (Sonnabend) „Robert der Teufel‘ neu einstudirt und neu in Scene gesetzt im Königlichen Opernhause zur Darstellung gelangt.

Für die Sinfonie ⸗Abende der Königlichen Kapelle im Königlichen Opernhause lerster Cyklus) sind der 2. und 18. Oktober, der 2. Nobember, der 4 und 16. Dezember und der 7. Januar bestimmt worden. Am 4. Dezember, dem Vorabend von Mozart's hundertstem Sterbetage, werden nur Mozart'sche, am 16. Dezember, dem Vorabend von Beethoven's Geburtstage, nur Beethoven. sche Werke zu Gehör gelangen. Sämmtliche Sinfonien Beethoven's sollen im Laufe der Concerte vorgeführt werden. Nach— dem Hr. Kapellmeister Kahl aus Gefundheitsruͤcksichten von der Mit leitung der genannten Concerte zurückgetreten, werden sie von den Kapellmeistern Sucher und Weingartner geleitet werden.

Das Schauspiel „Falsche Heilige! im Lessing Theater ist

auch von mehreren auswärtigen Bühnen als Eröffnungs. Vorstellung in Auesicht genommen. Demnächst wird dag Werk am Deutschen Volks Theater in Wien gegeben werden. Die nächsten Wieder⸗ ,, finden morgen, am Donnerstag, Sonnabend und Sonn ag statt. Die Direktion des Wallner Theaters hat anstatt der bisher üblichen Theaterzettel ein neues Abend⸗Programm eingeführt. Dieses Programm, in Oktavbuchform geheftet, ist sehr gut ausgestattet und bringt außer dem Verzeichniß der Rollen kleine Theaternotizen sowie Geschäftsempfehlungen biesiger Firmen.

Im Friedrich Wil hel mstädtischen Theater werden die

Aufführungen des Alten Dessauer's“ in diefer Woche durch Vor⸗ stellungen von Offenbach's Orpheus. und Suppéis Boccaccio - unterbrochen. Am Mittwoch geht Orpheus in der Unterwelt in Scene, während am Sonnabend neu einstudirt Boccaccio“ zur Dar⸗ stellung gelangt. . ö Kroll tritt Fr. Moran Olden am Mittwoch als Gräfin in „Figaro's Hochzeit‘ auf; Francesco d'Andrade am Donnerstag als Renato im Maskenball, während für Freitag zur Vorfeier von Meyerbeer's „hundertjährigem Geburtstag die. Aufführung des Prophet“ mit Emil Götze in der Titelpartie und Fr. Moran ˖ Olden als . . . .

m Belle⸗ ance⸗Theater ist auch in der verflossenen Woche „Jung Deutschland zur See: mehrmals vor ausverkauften Häusern gegeben worden.

Mannigfaltiges.

Am Sedantage werden die städtischen Bureaux und Kassen, mit Ausnahme des Central-⸗Bureaus, welches zur Ent— . von wichtigen Sachen bis 4 Uhr Nachmittags geöffnet leibt, bereits um 1 Uhr Nachmittags geschloffen. Auch die städti⸗ , werden am Sedantage um 1 Uhr Nachmittags geschlossen.

lum, Sophie Berg und Agnes Drucker

wird. Aus den Zinsen der Stiftung will, man die Kosten der Her⸗ stellung der Helmholtz⸗Medaille bestreiten, welche alle zwei oder drei Jahre zur Vertheilung kommen soll als Auszeichnung für den Ge— lehrten, der auf dem Gebiete der Pbysik in der Zwischenzeit anerkannter⸗ maßen die größte Forschung gemacht hat Die erste dieser Medaillen erhält Hr. von Helmholtz selbst. Man schafft mit dieser Medaille eine ähn⸗ liche Einrichtung, wie sie bezüglich der Copley Medaille in England besteht. Aus der Stiftung werden außerdem auch die Kosten der Büste bestritten, welche Hr. Hildebrandt meißelt und die der Voll⸗ endung sich nähert. Für die Festtage im Nobember ist außer dem Kommers auch ein Festmabl geplant. Wie W. T B.“ meldet, hat der König pen Schweden und Norwegen Herrn von Helm holtz anläßlich seines 70 jährigen Geburtstages das Groß— kreuz des Nord stern- Ordens verlieben. Die Stadt Potsdam hat den Gefeierten zum Ehrenbürger ernannt.

Wien, 25. August. Der Münchener Allg. Ztg.“ wird ge— schrieben: Schloß Schwarzenau in Niederösterreich, welches Kaiser Wilhelm Anfangs September kei der Kaisermanövern beherbergen wird, ist eines der anmuthigsten Denkmäler der Donau- gebiete aus der Zeit der Renaissance. Sein Bau fällt ins Jahr 1590, also in die Kunstepoche des älteren Theils des Heidelberger Schlosses; es ist ein Denkmal der Macht und des großen Sinnes des protestantischen österreichischen Adels. Die angesehenste Familie Desterreichs nördlich von der Donau waren damals die Herren von Strein; Gabriel von Strein erbaute das prächtige Schloß Schwarzenau als Hauptsitz des Geschlechts. Doch kaum war es erbaut, so brach der Sturm los; Heinrich Georg von Strein mit 30 Rittern wurden in die Acht erklärt, seine Güter eingezogen. Wohl erhielt seine Gattin Anna Schwarzenau gegen Bezahlung von 80 000 Fl. wieder zurück, aber ihre Familie konnte sich nicht mehr recht erholen, und 1657 starb der letzte Sprosse, wenn auch als Kaiserlicher General, so doch ver armt. Ein ausgewanderter Zweig der Familie trieb indessen in Hessen in den Freiherren von Schwarzenau frische Sprossen. Das Schloß selbst kam in die Hände der Freiherren von Thavonat, deren Erbin sich mit dem Grafen von Polhaim vermählte. Als nach dem dreißigjährigen Kriege und nach den Türkenkriegen die Kunst in den österreichischen Landen wieder aufblühte, wurde Schwarzenau von seinen Besitzern mit allem Prunk des Baroctils im Innern ausz— geschmückt. Zwischen 1130 und 1760, zur Zeit, da sich auch die großen österreichischen Klöster in neuem architektonischen Glanz er— hoben, verwendete der ‚Meister von Zwettl', der dieses Stifts Bau— meister geworden war, seine reiche Phantasie zur Schaffung der inneren Prunkräume des Schlosses. Das achteckige Thurmzimmer, das zum Schlafgemach Kaiser Wilhelm's bestimmt ist, ist ein Meisterwerk der Rococodekoration. Auf dem Kamin thront der blitzschleudernde Zeus und in den Rippen der Dege ist in vielerlei Gestalten Amor abgebildet: als Schütz, als Schmied, als Brief⸗ träger u. s. w. Nach mannigfachem Besitzwechsel gelangte das Schloß in unserer Zeit in das Cigenthum Alfred Skene's, des großen mährischen Fabrikanten, dessen Schwiegersohn, Freiherr von Wid⸗ mann, jetzt der Herr des Schloßses ist. Von ihm ist Alles daran gesetzt, um die beiden Kaiserlichen Gäste würdig zu empfangen. Zimmerleute und andere Handwerker sind seit Wochen beschäftigt, um Alles aufs Prächtigste anzuordnen. Schwarzenau liegt eben im Mittel- punkt des Gebiets, in welchem zwei Armee Corps gegen einander operiren und die Taktik des rauchlosen Pulvers erproben sollen.

sammlung den apostolischen Segen ertheilt; das Schreiben wurde telegraphisch beantwortet. Hierauf wurden Sektionen gebildet. Unter den Anwesenden befinden sich: Bischof Pr. Redner von Kulm, die Abgeordneten Freiherr von Schorlemer⸗ Alst, Freiherr von Heereman, Graf Ballestrem, Fürst Löwen⸗ stein, Prinz Salm⸗Salm, Graf Anton Stolberg und Freiherr von Droste⸗-Vischering.

Schwerin, 31. August. (W. T. B.) In dem Befinden des Großherzogs ist ein Zustand der Befserung wahr nehm bar. Die Augenlähmung ist geschwunden, die Sprache etwas deutlicher. Die Athemnoth hat sich vermindert. In⸗ Bezug auf die sonst afsizirten Körpertheile ist keine Verände⸗ rung eingetreten.

Wien, 31. August. (W. T. B.) Der internationale Saat enmar kt ist heute unter Vorsitz des Präsidenten Naschauer (Wien) und der Vize⸗Präsidenten Wyngagaert (Berlin) und Brenningr (München) eröffnet worden. Der Präsident hielt eine Ansprache, in welcher er das Gelingen der Handelsvertragsver⸗ handlungen zwischen Deutschland und Desterreich⸗Ungarn und die Einleitung der Verhandlungen mit Italien und der Schweiz auf das Lebhafteste begrüßte. Im Laufe der gegenwärtigen Campagne, müsse man freilich noch mit den bisherigen zollpolitischen Verhältnissen rechnen. Den diesjährigen Berichten über die Ergebnisse der Getreideernten der Welt sei in Folge des russischen Ausfuhrverbots eine besonders hohe wirthschaftliche Be— deutung. beizumessen. Der Bericht des Generalfekretärs Leinkauf über die Ernte in Oesterreich⸗Ungarn taxirt das Ergebniß in Ungarn für Weizen auf 100, für Roggen auf 71, für Gerste auf 116 und für Hafer auf 111, in Besterreich für Weizen auf 93, für Roggen auf S3, für Gerste auf 109 und für Hafer auf 108 Proz. einer vollen Ernte. Der Gesammtertrag beider Reichshälften wird geschätzt in Weizen auf 51 Millionen Centner, in Roggen auf 34 Millionen, in Gerste auf 31 Millionen und in Hafer auf 44 Millionen, die Exportfähigkeit in Weizen auf 3lsa bis 4 Millionen Meter Centner, in Gerste auf 3 bis 3iss Millionen, in Hafer auf 14 bis 3 Millionen; in Roggen wäre ein Export nur möglich, wenn für den inländi⸗ schen Konsum und die Zwecke der Industrie andere Zerealien oder Surrogate ersatzweise Verwendung fänden. Der Saaten markt ist in diesem Jahre zahlreicher, von etwa 5000 Theil⸗ nehmern besucht.

Paris, 31. August. (W. T. B.) Dem hiesigen Ver⸗ treter der Kongressisten ist folgende Depesche vom Minister Errazuriz aus Iguique vom 30. August zuge— gangen: Die Kongreß⸗Regierung (Junta de gubierno constitucional) hat I)quique verlassen, um sich nach der an,, des Landes zu begeben.

itockho l m, 31. August. (W. T. B.) Nach dem heutigen Bulletin über das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin war die Nacht ruhig, der Stickhusten ist verschwunden, der Zustand im Uebrigen unverändert. Das gestern Abend vermehrte Fieber ist heute wieder vermindert.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 31. Au gust, Morgens 8 Uhr.

Stationen.

Meeressp

red. in Millim

Temperatur in „0 Celsius

Bar. auf 0 Gr

u. d.

Mullaghmore 745 Aberdeen. 40 Christiansund 759 Kopenhagen. 761 2 wolkig Stockholm. 761 still Nebel aparanda. 758 still wolkenlos t. Peterãburg 759 WMW 1 halb bed. Moskau . .. 760 W 1 wolkig

Cork, Queens⸗-⸗ 748 4 Regen 760 : 4 Regen

2 hedeckt 6 bedeckt L halh bed.

Anfang 7 Uor.

Anfang 64 Uhr.

759 L heiter amburg .. 760 heiter ub winemünde 7562 wolkig Neufahrwasser 763 L heiter Memel .. I]763 2 bedeckt 3 JJ wolkenlos ünster. .. 759 wolkenlos Karlsruhe. 760 wolkig Wiesbaden. 760 wolkig München .. 761 bedeckt 1) Chemnitz.. I.61 Regen . .

Wien .... 761 heiter Breslau ... 762 bedeckt

Ile d Aix NI566 woltig Nizza ... . 7651 wolkig . 1 bedeckt

1) Nachts Regen. Uebersicht der Witterung.

Schottland erschienen und hat seinen Wirkungskreis bereits über die Britischen Inseln und das Nordsee⸗ gebiet ausgebreitet, sodaß wieder truͤbes Wetter mit Regenfällen zunächst für das nordwestliche Deutsch⸗ land in Aussicht steht. In Deutschland herrscht zur

Donnerstag:

rung; nur zu Chemnitz und Grünberg fällt Regen; Die Temperaturverhältnisse haben si

land wenig geändert; durchschnittlich liegt dafelbst von Max Kraemer.

die Temperatur etwas unter der normalen. In Anfang 7 Uhr Süddeutschland fanden stellenweise Gewitter statt. Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Näönigliche Schauspiele. Dienstag: Opern haus. 166. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten O. Findeisen. von Ambroise Thomas. Goethe'schen Romans: „Wilhelm Meister's Lehr- fahre von Michel Carrs und Jules Barbier, deutsch geöffnet. von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Dirigent; Kapell meister Kahl. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 173. Vorstellung. Das Käthchen von Heilbronn. Großes historisches Ritterschau spiel in 5 Aufzügen von In Scene gesetzt vom Ober -⸗Regisseur Max Grube. Pariser Sittenbild in 5 Aufzügen von Meilhac und Ludovie Hals vy. Deutsch von Eduard Mittwoch: Opernbaus. 167. Vorstellung. Tristan Mauthner. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ und Isolde in 3 Akten von Richard Wagner. burg. Anfang 7 Uhr.

. Mittwoch u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Schauspielhaus. K——

Barnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lustspiel 55 1halke ed in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. (Minna: Frl. g Tondeur; Werner: Hr. Blencke, als Debüt.) Anfang Oper in 4 Akten von

ö

Deutsches Theater.

Vorstellung. Zum 1. Male: Wildfener. Lustspiel

in 5 Aufzügen von Friedrich Halm. Anfang 7 Ühr. Maglenbal. Mittwoch: Wildfener. Donnerstag: Die Kinder der Excellenz.

Berliner Theater. Dienstag: Julius Cäsar. Anfang 7 Uhr.

Tesstng· Theater. Dienstag: Falsche Heilige. Schauspiel in 4 Akten, nach A. W. Pinero, frei bearbeitet von Oskar Blumenthal. Anfang 7 Uhr.

Falsche Heilige.

Wallner Theater. Dienstag: Ihre Familie. eit ruhige, vorwiegend heit d itte! Bolkesstück in 3 Akten von Stinde und Engels. 3 ö e, n,, , , Hierauf: Zum 5. Male: Cavalleria Rero- in Deufsch⸗ Una. Mausikalisch⸗parodistischer Scherz in 1 Att Musik von Bogumil Zepler. ö e 69. große Prophet. Gesangsposse in Mittwoch und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. Hohen Y nr 9 8 .

ständig neuen Kostümen.

Text mit Benutzung des Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Der alte Dessauer.

Heinrich von Kleist. burg. Dienstag:

174. Vorstellung. Minna von UAroll's Theater.

Dienstag: Eröoͤffnungs⸗ Die Hochzeit des Figaro.

Abends bei brillanter

Velle⸗ Alliance Theater.

siten, Beleuchtungseffecten ꝛc.

des ganzen Garten⸗Etablissementz. 18 Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-⸗ Theater.

Der Goneert Park bleibt den Theaterbesuchern

Donnerstag: Gastspiel des Sgr. d'Andrade. Ein

Täglich; „Großes Concert- im Sommergarten, el ektrischer desselben. Anfang bz, der Vorstellung 7 Uhr.

Jung⸗ Deutschland zur See. Großes Ausstattungs Jeitbild in 4 Akten ( Bildern von Ernst Niedt. Im 6. Bilde: Zum ersten Male in Deutschland: Großes Pferderennen auf der Bühne von lebenden Pferden. Zeitz).

, , ee, Gestorben) Hr. Pastor em. Johannes Pritzsche

4 3 t Mittwoch; Neu einstudirt: Eyprienue. Luft. Febrnsteß, und zrofärtigttes Sommer, Ctahlifsemen Ein ziemlich tiefes Minimum ist westlich von spiel in 3 Akten von Vletorlen Sad ou. s 6 n, en , mf, r,

J n des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters

Dienstag: Zum

Dir neuen Dekorationen

Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. sind. aus dem Atelier der Herren Wagner und Dienstag: Zum 18. Male: ö . Hulaer , ä Scene gesetzt von Adolph Ernft. Dperette in 3 Akten von M. Henschel. ( Ub

Anfang 7 r. Musit von Hikmet Dieselbe Vorstellung.

Thomas -Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Emil Thomas. Dienstag: Zum 33. Male: Im siebenten Himmel. Posse mit Gesang in 3 Akten (4 Bildern) von Jean Kren.

Kesidenz Theater. Direktion: Sigmund Lauten ˖ Musik von Joannes Doebber. In Stent geschi Zum 4E Male: .

; vom Direktor Emil Thomas. Anfang 7 . ö Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Arania, Anstalt für volkgthümliche Naturkunde. Am Landes Ausstellungs Park (Lehrter Bahnhof. Geöffnet von 13— 11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. täheres die Anschlag⸗

Dienstag: Esmeralda. zettel. A. Goring Thomas.

(Phöbus: Hr. Emil Götze als Gast ) ! Mittwoch: Gastspiel der Fr. Moran ⸗Olden.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margaretbe von Höpfner mit Hrn.

Geora Frhr. von der Goltz (Königsberg i. Ostpr.). Beleuchtung Irl Clara Wien mit Hrn. Prem ‚Lleut. Benno von Schack (Königl. Dom. Fischbausen). Frl. Cornelie von Hofmann mst Hrn. Prem. -Lieut. Max von Kaisenberg (Berlin Annaburg, Bez.

. Dienstag: Zum Dalse).

? z it durchweg neuer glänzender Ausstattung Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kapitän ⸗Lieut. Mittwoch: Ren einstudirt. Ein Tropfen Gift. n. ; ann

Donner ? et h stteubestuer an Dekorationen, Kostuͤmen, Ballets. Waffen. Requi⸗

von Haeseler (Kiel). Hrn. Rittmeister Leopold von Buch (Ludwigslust Hrn Wilhelm von Polenz, auf Lauba (Schloß Ober⸗Cunewalde). Hrn. Major von Scheffer (Metz). Eine Tochter: Hrn. Pastor Schlemmer (Loltzschüͤtz b.

(Schreiberbau). Hrn. Landgerichts Rath C. J. Müller Sohn Werner (Berlin). 3

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verla Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 4

Fünf Beilagen leinschließlich Börsen ·˖ Bellage).

Mit voll⸗

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Kolonisirung.

Im Kolberg⸗Körlin'er Kreise sind seit dem Jahre 1884, der Hauptsache nach in den Jahren 1886 und 1887, durch zwei Kol⸗ berger Kaufleute 14 Rittergüter angekauft und Behufs Kolonisirung parzellenweise wieder verkauft worden, bezw. soll Letzteres bei dem Rest noch geschehen Die Gesammtfläche der parzellirien und koloni⸗ sirten Güter umfaßt 8522,75 ha und die Zahl der gebildeten Parzellen 644. Von den ca. 630 Auflassungen sind ca. 160 an bisherige kleine Hausbesitzer ohne Ländereien übergegangen, sodaß dieselben jetzt je 30 Morgen und darüber besitzen und aus Tagelöbhnern Büdner ge⸗ worden gen. Für ca 400 neue Stellen sind Hoflagen errichtet und benutzt Etwa 70 Parzellen sind von größeren Grundbesitzern zu⸗ gekauft worden. Das Gesammtbild des gegenwärtigen ö der varzellirten Güter ist Folgendes: Außer 13 größeren Besitzungen von je 400 - 500 Morgen sind ganz neu entstanden:

5 Besitzungen von je 200-300 Morgen,

2 . 100—200 . 60100 ö . 30— 60 *

16 ; JJ . endlich eine größere Zahl Handwerkerstellen bis zu 15 Morgen. Die Restgüter und die Stellen zu 200- 300 Morgen sind von Inspektoren und Bauern, die Parzellen von 100-200 Morgen von Bauersöhnen, die von 60—- 100 Morgen von früheren Büdnern und Bauer söhnen, die von 30 bis 60 Morgen zu t von Bauersöhnen und J von Tagelöhnern, und die von 22—· 30 Morgen von Tagelöhnern gekauft worden. Mit Ausnahme der Letzteren, welche mit zwei bis drei Kühen wirthschaften, haben sämmtliche übrige Kolonisten ausreichend Pferdegespanne. Der Kaufpreis für den Morgen Acker betrug durchschnittlich 300 M in unmittelbarer Nähe des Gutes und verringerte sich bis zu den Grenzen desselben bis auf 150 , Bei dem Aufbau der Gebäude haben sich die Kolonisten gegenseitig Hülfe geleistet. Diese Selbstarbeit repräsentirt mindestens 1/3 des Feuerkassenwertbes der Ge⸗ bäude. Soweit die Käufer nicht selbst die Mittel besaßen, baben ihnen die Verkäufer Stundungen bewilligt und die Kreis—⸗ Sparkasse zu Kolberg wie auch Privatleute haben ohne Be—⸗ denken die Hälfte des Kaufwerths (inkl. Gebäude) als Grundschuld geliehen. Die Kolonisten sind Leute im besten Mannesalter, tüchtig, fleihig und nüchtern. Sie sind ihren Veipflichtungen gegen die Ver⸗ käufer und ihre Gläubiger bis jetzt überall nachgekommen und werden unzweifelhaft ihr gutes Fortkommen finden.

; Handel und Industrie.

Die allgemeine Lage von Handel und Industrie wird im Re⸗ gierungsbezirk Köln als eine befriedigende, in einzelnen Zweigen sogar als eine günstige bezeichnet. Die Arbeitslöhne haben sich auf der bisherigen Höhe erhalten; Arbeiter ⸗Entlassungen sind in größerer Zahl mit einer Ausnahme nicht vorgekommen und sind auch vorerst nicht zu erwarten.

In der Erz⸗Industrie macht sich ein Aufschwung bemerkbar. Die Erzpreise sind gestiegen und haben auch eine Erhöhung der Arbeits—⸗ löhne zur Folge gehabt. ;

Die Lage der Eisenindustrie hat in den letzten Monaten eine leichte Besserung erfahren, die sich durch vermehrte Nachfrage, bessere Beschäftigung der Werke und Sinken der Preise der Rohmaterialien, mit Ausnahme der Steinkohlenpreise, nicht aber durch eine Aufbesserung der Preise der Erzeugnisse bemerkbar gemacht hat. Die Marktpresse der letzteren werden noch kaum durch die hohen Kohlenpreise und gestiegenen Löhne ge— deckt, sodaß bei vielen Werken noch eber mit Verlust als mit Gewinn gearbeite wird. Hingegen erfreuen sich im Besonderen die Waggon⸗ und Räderfabriken einer günstigen Lage, welche von ihnen selbst mit dem Hinzufügen anerkannt wird, daß sie ihre ganze Leistungsfähigkeit aufzubieten haben, um ihren Lieferungsverpflichtungen nachzukommen.

Im Regierungsbezirk Trier wird die allgemeine Lage des Eisen⸗ gewerbes von den betheiligten Kreisen noch immer als schwierig bezeichnet, indem namentlich die größeren Werke zur Aufrechterhaltung ihres vollen Betriebes 1heils auf Lager arbeiten, theils an— geblich mit Verlust Lieferungen für das Ausland übernehmen müssen. Der Preis für fertige Gießereiwaaren ist weiter zurück— gegangen, dagegen sind Auftraͤge für Walzwerke wieder reichlicher eingegangen. Eine gute Entwickelung des Betriebes zeigt sich auch in den Maschinenfabriken, die volle Beschäftigung haben.

Arbeiterfürsorge.

Wie der ‚Frkf. Ztg.“ aus Neunkirchen geschrieben wird, bat Freiherr von Stumm die auf seinen Werken für die Arbeiter be—⸗ stehende Theuerungszulagge zu den gewöhnlichen Lohnsäßen vom 1. September ab durch folgende Bestimmungen erhöht: Vom 1. September ab wird die monatliche Theuerungszulage er⸗ böht. Es erhalten von da ab bis auf Weiteres: Meister und Arbeiter über 24 Jahre 8 „S, Arbeiter zwischen 19 und 24 Jahren 6 , alle jüngeren 4 66 Den letzten Sat, also 4 (6, erhalten vom 1. Stptember ab ausnahmsweise auch alle In—⸗ validen und Wittwen, welche aus der Neun kirchener Knapp— schaftskasse Pension beziehen, sowie solche Kranke, welche während des betreffenden Monats keine Schicht gearbeitet haben. Die Voraus setzungen zur Gewährung der Theuerungszulage bleiben im Uebrigen dieselben wie bisher.

. Zur Arbeiterbeweg ng.

In einer Sitzung des Preßausschusses des Vorstandes des Rechtsschutz vereins im Saarrevier, welche am 28. d. M. in Bil dstock stattfand. verhandelte man der „Saarbr. Itg.“ zufolge über die Frage, ob die von dem Szial— demokraten P Braun geleitete Zeitung „Schlägel und Eisen. weiter erscheinen solle oder nicht. Es wurde schließ⸗ lich, obgleich der Vereinsvorsitzende Warken den Redacteur unterstützte, die täglich erscheinende Zeitung als überflüssig be⸗ zeichnet und beschlossen, daß sie am 1. Sktober eingehen soll. An . Stelle wurde ein Wochenblatt als Organ des Rechtsschutzyereins für genügend erachtet. Der „Frkf. Ztg.“ wird aus dem Saarkohlenrevier unter dem 26. August geschrieben: Die Verwirrung in dem großen berg— männischen Verein wird einmal aufhören, wenn der viel⸗ genannte Warken, der wohl ein schneidiger Kämpfer im Anfang der Bewegung war, aber nichts weniger als ein besonnener Stratege ist, seinen Posten als Vorsitzender in fähigere Hände gelegt haben wird. Diese Einsicht dämmert bei den Berg— leuten, ist aber bisher praktisch noch nicht zum Ausdruck ge— kommen. Warken ist ehrgeizig und sucht mit großer Energie und Zähigkeit der ihm nicht unbekannten mächtigen Gegen⸗ strömung Herr zu werden.

Aus Bochum berichtet man der Rh ⸗-Westf. Ztg.“ in Verbin . dung mit der Nachricht von der Einstellung des Erscheinens des Bergarbeiterorgans „Kohle und Eisenꝰ (ͤ9gl. Nr. 205 d. Bl), daß

veutschen Bergarbeiter⸗Verbandess an Abonnentenzabl in letzter Zeit sehr abgenommen hat. Nicht allein haben viele Mitzlieder dieses Verbandes der Redaktion ihre Mißstimmung über den gepredigten Atheismus durch gerade nicht zarte Zuschriften kundgethan, sondern es hat auch eine sehr große . dieses Hetzblatt abbestellt. Der „Allg. R ⸗-Corr.“ wird aus Bochum mitgetheilt, daß sich verschiedene Gewerkschaften bereit erklärt haben, die sogenannien Gemaßregelten wieder anzunehmen, Falls dieselben die Erklärung abgeben, fortan dem Bergarbeiter Verbande und den ausgesprochen sozialdemokratischen Vereinen fernzubleiben. Diesen Arbeitern soll dann monatlich ein Theil des Lohnes zurückbehalten werden, bis der Betrag von 200 ½ erreicht ist. Sobald die nach diesen Bedingungen angenommenen Bergleute die genannten Verpflichtungen nicht erfüllen oder sich am Kontraktbruch betheiligen, verfällt die Summe zu Gunsten der Gewerkschaft, während bei regelrechter Kündigung die zurück— gehaltene Summe mit Sparkassenzinsen ausgezahlt wird.

In Magdeburg wählten, wie man der Berliner „Volks tg.“ meldet, die Klempner eine Kontrolkommission Behufs Ueber⸗ wachung der Sonntagsarbeit. Unternehmer, die an Sonntagen arbeiten lassen, sollen zur polizeilichen Anzeige gebracht werden.

In Solingen versuchen, wie man aus einem Bericht der „Köln Ztg.‘ ersieht, die Sozialdemokraten aus der theilweise vorhandenen Arbeitslosigkeit fuͤr ibre Zwecke Nutzen zu ziehen Nach dem man am 27. d. M. einen Konsumverein für billiges Brot ins Leben gerufen batte, fand am folgenden Tage eine „große! Ver sammlung von Arbeitslosenstatt, welche von sozialdemokratischer Seite einberufen worden war, jedoch einen Besuch von nur etwa 200 Personen aufzuweisen hatte. Man ersieht daraus ganz deutlich, bemerkt der Correspondent des Blattes, daß der größte Theil der Arbeitslosen in Solingen nicht sein Heil von der Sozialdemokratie erwartet und nicht in dem Fahrwasser derselben segeln will Nach langem Hin und Herreden wurden schließlich zwei Resolutionen angenommen, von denen die eine den Bürgermeister und den Stadtrath zur Schaffung von Arbeitsgelegen⸗ heit auffordert, während die andere den Reichskanzler ersucht, dafür zu sorgen, daß die Bahn Remscheid Solingen baldigst in Angriff genommen werden möge.

Aus Gent schreibt man der ‚Köln. Ztg.“, daß der zu Anfang der votigen Woche in den Garnfabriken von Alost aus— gebrochene Aus stand beendigt ist. (Vgl. Nr. 202 d. Bl.) Nur ein Theil der feiernden Arbeiter und Arbeiterinnen wurde von den Fabrikanten wieder angenommen, und zwar zu den früberen Löhnen. Die Sozialisten suchen die Unzufriedenheit unter der Arbeiterbevöl⸗ kerung von Alost nach Kräften zu schüren, sodaß weitere Ausstände nur eine Frage der Zeit sein dürften. .

In Mailand wurde, wie ein Wolff'sches Telegramm meldet, gestern in einer Versammlung der ausständigen Arbeiter des metallurgischen Etablissements ‚Elvetica“ die Abschaffung der Stückarbeit und ein allgemeiner prinzipieller Strike beschlossen. Die Mechaniker behielten sich vor, morgen die Arbeiter sämmtlicher Unetallurgischer Etablissements zu befragen, ob sie sich dem allgemeinen Strike anschließen wollten.

Literatur.

Geschichte. .

ff. Publikationen aus den Königlich preußischen Staats- Archiven. 48. Band Hessisches Urkundenbuch. 2. Abtheilung. S. Reimer, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. 1. Band. Leipzig, S. Hirzel, 1891. (15 S6) Im Jahre 1876 beschloß die preußische Archivverwaltung, ein hessisches Urkundenbuch“, welches in drei Abtheilungen zerfallen sollte, heraus— zugeben. Von der ersten Abtheilung sind bereits zwei Bände er⸗ schienen; nun ist auch durch das vorliegende Werk mit der Publikation der zweiten begonnen worden, deren Vollendung nach dem Vorwort des Herausgebers in nicht allzu ferner Zeit erwartet werden darf. Die kurhessische Provinz Hanau, deren Urkunden Reimer zu bearbeiten bat, bestand aus verschiedenartigen Gebieten, die seit Mitte vorigen Jabrhunderts an Hessen-Kassel gefallen waren. Den Haurtbestandtheil bildete der Besitz der 1736 ausgestorbenen Grafen von Hanau, zu Anfang unseres Jahrhunderts kamen dann noch mehrere kleinere Erwerbungen binzu. Das gesammte urtundliche Material für die Geschichte dieser Landestheile bis zum Jahre 1400 gedenkt Reimer in 3-4 Bänden zusammenzufassen, der vorliegende erste enthält zunächst 811 Urkunden, welche auf die Zeit vom Juni 767 bis Deiember 1300 entfallen In Folge der bunten Zusammen—⸗ setzung der Landschaft und der wechsel vollen Schicksale, welchen, wie der Herausgeber mittheilt, mehrere ihrer Archive im Laufe der Jabr⸗ hunderte ausgesetzt waren, wurden die Uckunden allmahlich in die verschiedensten Archive zerstreut, was die Editions arbeit natürlich erheblich erschwerte; so konnte nur ungefähr die Hälste dem Marburger Staats- Archiv entnommen werden, der Rest stammt aus zahlreichen Staats und Privat⸗Aichiven, namentlich dem Staatsarchiv Wiesbaden, dem Stadtarchiv . furt a. M., dem Haus und Staatarchiv in Darmstadt, dem Reichs⸗ archiv in München, den Archiven in Büdingen. Birstein und Lich. Die Sammlung der in chronologischer Reihenfolge geordneten Ur— kunden umfaßt keineswegs durchweg unbekannte Aktenstücke, ein großer Theil ist bereits vor längerer Zeit gedruckt worden, worüber der Herausgeber in der Einleitung das Nähere mittheilt. Weitaus die meisten Urkunden des vorliegenden Bandes sind vollständig zum Ab— druck gebracht, im Auszuge sind nur diejenigen wiedergegeben, welche für die Geschichte der Hanauer Lande von geringer Bedeutung sind oder bereits von Wyß, dem Herausgeber der ersten Abtheilung, abgedruckt waren. Beigegeben sind dem Bande zwei Lichtdrucktafeln, welche in vorzüg— licher Ausführung Abbildungen von 17 älteren Siegeln entalten. Die Benutzung des wichtigen Quellenwerkes erleichtert ein Namens- verzeichniß und für den Schluß der Abtheilung ist eine Uebersicht der Urkunden nach den Archiven, denen sie entstammen, in Aus— sicht gestellt.

ff. Mittbeilungen aus der historischen Literatur, herausgegeben von der Historischen Gesellschaft in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdinand Hirsch. Berlin, R. Gärtner 1891. 19. Jahrgg. Das 3. Heft des vorliegenden Jahrganges entbält 36 Referate von historischen Werken, die in den letzten drei Jahren erschienen sind. Es beginnt mit einer Besprechung von „Schäfer, das eigentliche Arbeitsgebiet der Geschichte durch Rethwisch, welcher sich gegen die Auffassung des Ver⸗ fassers erklärt; ihm ist aber die neueste Broschüre Schäfer's, worin dieser seine Anschauung gegen mannigfache Angriffe vertheidigt, noch nicht bekannt. Das Gebiet der alten Geschichte ist mit zwei Rezen⸗ sionen Schneider's über die Studien von Swoboda und Schmidt zur griechischen Geschichte vertreten; von den zahlreichen Rezensionen jur mittelalterlichen Geschichte machen wir besonders aufmerksam auf den Bericht von Hirsch über die Herausgabe der Flugschriften aus der Zeit des Kampfes zwischen Papstthum und Katserthum durch die Monuments Germaniae, ferner auf die Besprechung der Gittermann'⸗ schen Arbeit Ezzelin von Remano“ durch Graef, sowie auf die von Döbner und Fischer besprochenen Publikationen Beyer's (Urkunden⸗ buch der Stadt Erfurt) und Goswin's von der Ropp (Hansa⸗

rezesse 6. Bd). Für die neuere Geschichte sind mehrere Referate

geber der Zeitschrift gelieferte Rezenston des 3. Bandes der Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg', endlich die Referate Gruner's Über Hüsser's Arbeiten zur preußischen Kabinetsregierurg und den von A. Stern edirten Nachlaß W. A. Schmidt's „Geschichte der deutschen Verfaffungsfrage während der Befreiungskriege und des Wiener Kongresses“.

Staats⸗-Minister General Graf Fabrice. Sein Leben und sein Streben, dargestellt von Max Dittrich. Dresden⸗ Blasewitz. Druck und Verlag von Alwin Arnold, 1891. Ur— sprünglich damn bestimmt, eine Festgabe zu bilden für das sächsische Heer und Volk gelegentlich des 25. Jahrestages der Ernennung des Generals von Fabrice zum Kriegs Minister des Königreichs Sachfen, kann diese schön ausgestattete literarische Gabe, geschmückt mit dem trefflichen Lichtbildniß, dem Facsimile, den photograpbischen Dar— stellungen des Arbeits! und Schlafzimmers, sowie des CGhrenschildes und -Säbels des hochverdienten Kriegs. und Staatsmannes, nur noch an seiner Grust niedergelegt werden. Sie will an der Hand jener Thatsachen, welche aller Welt vor Augen gelegt worden sind während des letzten Vierteljahrhundertz, von dem rastlosen Walten und Wirken des Verewigten im Dienst des Vaterlandes im Taufe seines langen arbeitsreichen Lebens treu und wahr berichten. Bei diesem Vorhaben aus den besten Quellen schöpfend, von den zuverlässigsten hohen Persönlichkeiten unterstützt, berichtet sie in ihrem ersten Theile über „die Jugendzeit und Offöziers-⸗Laufbahn', im zweiten vom „Kriegs Minister und General Gouverneur, im dritten über „die politische Thätigkeit und die Fabrice'schen Salons“, im vierten über „»die letzten Lebenstage und das Begräbniß' und ruft in der Form einer schlichten, klaren, durchweg edlen Darstellung den Zeitgenossen im Zuasammenhange Älles das ins Gedächtniß, was Graf Fabrice erlebt und errungen und an dem großen Vationalwerke der siebriger Jahre miterdacht und mitgeschaffen. Im Ganzen steigt aus diesen Blattern herauf das Bild eines echt deutschen Mannes voll Treue und Charakterfestigkeit, vor— leuchtend in Pünktlichteit und Tüchtigkeit, umflossen von Herzensgüte und edler Menschenliebe, eine thatenreiche, segens volle Musterlaufbahn, anreizend zur Nacheiferung Möge diese von warmer Dankbarkeit und Verehrung diktirte Schrift dazu beitragen, in weiten Freisen des deutschen Volkes das Andenken des Gefeierten und seiner Verdienste um Thron, Heer und Vaterland wach zu erhalten.

Gesetze, Verordnungen ꝛe

Das Einkommensteuergesetz, vom 24. Juni 1891, zum praktischen Gebrauch für alle Steuerpflichtigen, für die Gemeinde und Gutsvorstände sowie für alle mit der Veranlagung und Erhebung der Steuer betrauten Behörden, bearbeitet von Kolisch, Landgerichts⸗ Rath in Lissa in P., Mitglied des Hauses der Abgeordneten. Glogau, Verlag von Carl Flemming Preis für das solid gebundene Exemplar 1650 16 Dem Text des Gesetzes sind zur Erläuterung Anmerkungen beigegeben, für welche die Motive des Gesetzentwurfs, die Berichte der Kommissionen und die Verhandlungen des Landtages benutzt wurden Die Bearbeitung ist sorgfällig und gewährt manchen praktischen Nutzen. In einem Anhang ist eine vergleichende Uebersicht des Steuertarifs nach dem neuen und nach dem früheren Gesetz gegeben. Ein gutes Sachregister erleichtert den Gebrauch sehr wesentlich.

An Textausgaben neuer Gesetze! sind in R. von Decker's Verlag (G. Schenck, Königlicher Hofbuchhändler) in Berlin, Jeru— salemerfir. 56, erschienen:

Das Patentgesetz. Vom 7. April 1891. Verordnung zur Ausführung des Patentgesetzes vom 7 Apiil 1891 und des Gesetzes, betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern, vom 1. Juni 1891. Vom 11. Juli 1891 Gesetz, betreffend den Schutz von Gebrauchs mustern, vom 1. Juni 1891. 1891. Kl. 8. (38 S.) geheftet. Preis 50 4. . . ;

Das Einkommensteuergesetz. Vom 24. Juni 1891. (Gesetz⸗ Samml. S. 175 bis 204) 1891. Kl. 8. (48 S.) geheftet. Preis 50 4.

Das Gewerbesteuergesetz Vom 24. Juni 1891. (Gesetz Samml. S. 205 bis 226.5 1891. Kl. 8. (36 S.) geheftet. Preis 40 4. . .

Die Landgemeinde Ordnung für die sieben östlichen Pro⸗ vinzen der Monarchie. Vom 3. Juli 1891. (Gesetz⸗Samml. S. 733.) 1391. Kl 8. (75 S.) geheftet. Preis 75 8. ;

Das Wildschadengesetz. Vom 11. Juli 1891. (Gesetz⸗ Samml. S. 307) 1891. Kl. 8. (3 S.) geheftet. Preis 15 3.

Ein Abdruck der amtlichen Ausgabe der Anweisung des Finanz⸗Ministers vom 5 August 1891 (Erster Theil) zur Aus= führung des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juni 1891; Gesetz⸗ Samml. S. 175 G 865 Abs. L ist soeben in Lex. 85 Format (65 Seiten) in R. v. Degder's Verlag (G6 Schenck, Königlicher Hofbuchhändler) in Berlin, Jerusalemerstr. 56, erschienen.

Im Verlage von Franz Vahlen, Berlin, ist erschienen: Das Patentgesetz vom 7. April 1891 und das Gesetz, betreffend den Schutz von Gebrauchs mustern vom 1. Juni 1891, mit Aus führungs vorschriften, ausführlichen Anmerkungen und Sachregister, berausgegeben von Konrad Wandel, Gerichts ⸗Assessor a. D. und Assistent des Direktoriums der Firma Friedr. Krupp in Essen (Pr. 1 ); ferner . .

Die Vormundschaftsordnung vom 5. Juli 1875, nebst dem Gesetz, betreffend die Geschäftsfähigkeit Minderjähriger und die Aufhebung der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, vom 12 Juli 1875, und der Hinterlegungsordnung vom 14 März 1879. Diese Textausgabe mit erläuterndem Vorwort und vollständigem Sachregister erscheint bereits in der dreißigsten Auflage. Pr. 80 .

Erziehung und Unterricht.

Vollständige Präparationen auf den Geschichts—⸗ unterricht“ in Volks, Bürger und Mittelschulen. Für Lehrer und Lernende auf Grund der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 1. Mai 1889 und der Ministerial ˖Bestimmungen vom 27. Juli 1889, ausgewählt und bearbeitet von L. E. Seidel. Langensalza. ö . F. G. L. Preßler. Von diesem auf vier Bände geplanten Werke liegt der erste Band „Die Hobenzollern als Kurfürsten, Könige und Kaiser“ vor. Eingerahmt durch Arndt's „Vaterland“ und durch Hohenzollern Worte, bietet dieses 5l5 Seiten starke Buch sehr ausgiebige Präparationen auf einen Geschichtsunter⸗ richt, der nach dem Allerhöchsten Erlasse vom 1. Mai 1889 bezw. den anschließenden ministeriellen Verordnungen ge⸗ staltet ist. Das Material ist den hervorragendsten und zuverlässigsten Geschichtswerken entnommen und so ausgearbeitet, daß immer eine hervorragende historische Persönlichkeit in den Mittelpunkt der Er⸗ zählung gestellt ist, um welche sich die geschichtlichen Thatsachen gruppiren. So waltet überall das biographische Element vor. Und das ist gut und recht, denn, wie schon Spieß und Berlet dargethan, steht dem kindlichen Geiste der einzelne Mensch am nächsten; in den einzelnen Personen, die auf den Höhen der Geschichte stehen, spiegeln sich die Hauptbegebenheiten ihrer Zeitgeschichte, werden mit und in ihnen am Anschaulichsten vorgeführt und am Leichtesten aufgenommen. Die Gestaltung der einzelnen Geschichtsbilder je nach Anforderung der betreffenden Bildungsanstalt und Unterrichtsstufe ist durch dieses Buch sehr erleichtert. Als Handbuch für reifere Schüler wie auch zum Selbststudium dürfte es gute Dienste leisten.

Des Lehrers Handbuch. II. Theil: Die wichtigsten Ge⸗

setze und Verfügungen, betreffend das Volksschulwesen

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