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Die Victoria re gig im Botanischen Garten entwickelt unter der Gunst der Witterung reiche Blütbenpracht. Gestern hat sich die vierte Blüthe entfaltet, welche heute in rosa Farbe erscheint. Vie fünfte Bluthe ist am Donnerstag zu erwarten. er Besuch ist fortgesetzt ein lebhafter, am stärksten Nachmittags.
Dem Jubelfest der Berliner Stell, und Radmacher⸗ Innung aus Anlaß des 350 jährigen Bestebens gestern Abend in Buggenhagen's Etablissement wohnte in Vertretung der Stadt Stadt ⸗ Schulraih Professor Br. Bertram bei, zablreiche Berliner Innungen Faften Abordnungen entfandt, auch die zum Wagnertag erschienenen Vertreter von 35 autzwärtigen Stellmacher ⸗Innungen waren zu dem Fest erschienen. Nach einleitendem Concert begann das Festspiel, welches in fünf Bildern eine Verherrlichung des Handwerks darstellte und zugleich Glanzpunkte in der Geschichte der deutschen Wagner vorführte. Das Fefstspiel wurde ven vierzig Damen und“ Herren der hiesigen Innung aufgeführt; die streng historischen Koftüme entstammten dem Protz schen Atelier. Dem Festspiel folgte der Weiheakt der neuen aus der Ritter ' schen Fahnen manufaktur hervorgegangenen Innungsfahne. Die Festrede des Obermeisters Elbe und ein von Frl. Liebert gesprochener Prolog eiteten den Weiheakt ein. Die Fahne zeigt auf der Hauptseite ein von einem blauen Fries umgebenes Mittelfeld, auf dem das Bild eines noch jeßßt im Königlichen Marstall vorhandenen Galawagens fowie der Name der Innung und die Jahreszahlen 1541 und 1891 eingestickt sind. Auf der blauen Rächseite siebt man das Wahrzeichen der Innung, das von Eichenlaub umgebene Rad, fowie den neuen Wahlspruch „Allzeit treubereit zu des Reiches Herrlichkeit. Im Fries erblickt man außer dem deutschen, dem Frandenburgischen und dem Berliner Wappen die Werkzeuge der Wagner, und zwar neben dem alten Radebobrer auch die neueste Radmaschine und eine Buchsenbohrmaschine. Ein feierlicher Rund⸗ marsch schloß den Weiheakt, dem dann noch eine Festtafel und ein Ball folgten.
Die nächste Hauptversammlung des Vereins ehemaliger Einjährig- Freiwilliger der Kavallerie findet morgen, Abends 8 Uhr, bei Jacob Knoop, Potsdamerstraße Nr. 136,137 statt. Gäfte sind willkommen. Anfragen und Meldungen sind zu richten an den Vorsttzenden, Hrn Verlagsbuchbändler Vickor Laverrenz, Berlin W., Steinmetzstraße 33.
Hirschberg i. Schl., 7. September. Wie der N. A. 38.“ gemeldet wird, sind bei einer Feuersbrunst in Kunzendorf unterm Wal de 3065 Schafe und 806 Schock Getreide einhaub der Flam⸗ men geworden; das Feuer hat auch an anderen Dingen betrãchtlichen Schaden verursacht.
Hannover, J. September. Der hiesige Stadt ˖ Direktor ö ist nach hierher gelangten Nachrichten des . W. T. B.“ ö. . auf der Rückreife aus der Schweiz in Heidelberg gestorben.
Meppen, 6. September. In der Umgegend wurden, nach einer Mittheilung der „Köln. 3.“ in letzter Zeit die Alerfrüchte mehrfach durch Wildschweine geschädigt. In einer Treibjagd auf . bisher hier fast unbekannte Wild wurden zwei schwere Keiler erlegt.
Zittau, 6. September. Ein Kaiser Friedrich ⸗Denkmal ist, wie der ‚Voss. 3. berichtet wird, am 2. 8 M. auf dem Breiten Berge bei Groß ⸗Schönau feierlichst enthüllt worden. Der Fest⸗ sichkest wohnten Vertreter staatlicher und städtischer Bebörden bei. Das Denkmal selbst besteht aus einem . Svenitsockel, auf welchem sich die prächtige, von der Firma Gladenbeck und Sohn in Berlin in Bronzeguß bergestellte Geslalt Kaifer Friedrich's erhebt.
Lübeck, 7. September. Unter zahlreicher Betheiligung der Einwohner von Ahrensböck und Umgegend fand, wie dem „Hann. Cour. gemeldet wird, gestern in Ab rens böck die Einweihung
des neu errichteten Kaiser Denkmals für Kaiser Wilhelm ., verbunden mit der Sedanfeier, statt. Das Denkmal besteht aus einer Bronzebüste, zweimal Lebensgröße, welche auf einem Sockel aus schwedischem Granit ruht. Ein Unterbau aus Naturfeldsteinen trãgt
das Ganze.
Wien, 7. September. Der Architekt Eduard Glückel, ein Sohn des General. Sekretärs der Wiener Baugesellschaft, wird, nach einer Meldung des . D. B. H., seit dem 19. des vorigen Monats, wo er von Bischofshofen aus den Hochkönig obne Führer bestieg, 6 Die eingeleiteten Nachforschungen blieben bis jetzt er= olglos.
London, 7. September. Das . R. B.“ meldet aus Sansibar: Der deutsche n ,, Kanzler‘ hat zwischen Sansibar und Mozambique Schiffbruch gelitten. Menschenlehen sind nicht ver⸗ lsoren gegangen. Eine bei Lloyds‘ eingegangene Depesche aus San⸗ sibar befagt; Der Dampfer Emin. hat die Fahrgäste des deutschen Postdampfers Kanzler“ nach Mozambique gebracht.
London, 8. September. Dem R. B.“ wird aus Mel bourne vom 7. d. M. gemeldet: Die Bark „Fiji“, von Ham; burg nach Melbourne gehend, stieß in der Nãbe von War nam bool auf einen Felsen und wurde vollstäͤndig wrack. Dreizehn Personen
ertranken.
Arras, 8. September. Im Bahnhof zu Marenil fuhr, nach einer Meldung des . W. T. B.“, gestern der einfahrende Personen⸗ zug gegen den Pꝛrellb ock; durch den Anstoß wurden gegen zwanzig Personen mehr oder weniger schwer verletzt.
St. Petersburg, 6. September. Die Stadt Kos ka (Fin⸗ land) ist wie „H. T. B. meldet, zur Hälfte niedergebrannt, zahlreiche Menschenverluste sind zu beklagen. Mehrere große Ma⸗ gazine und die Nordische Bank sind zerstört.
Kopenhagen, 6. September. In der Nacht zum Freitag ist nach Mittheilung der .A. R. C. über das südliche Schweden, den Sund und Danemark ein Unwetter von selten furchtbarer Gewalt und Ausdehnung niedergegangen. Der Blitz hat furchtbare Ver · heerungen angerichtet; namentlich sind die Verwüstungen groß in Däne⸗ mark, wo etwa d, Gehöfte niedergebrannt sind. Bedeutend ist auch der Verlust an Thieren. Menschen sind sechs verletzt worden, glücklicher Weise keiner tödtlich. Auch in Schweden hat der Blitz vielfach gesändet, bei Cslöf allein sah man neun Brände. Am Heftigsten war das Gewitter in der Zeit von drei bis fünf Uhr Morgen. In dieser Zeit bildete das Firmament fast ein ununter⸗ brochenes Fiammenmeer, Blitz zuckte auf Blitz, und der Donner rollte ohne Unterlaß, daneben sauste ein wolkenbruchartiger Regen hernieder, der schwere Verwüstungen und Verheerungen angerichtet hat.
New ⸗ York, 4. September. Ein Hoe Theil der Stadt Dallas in Sregon brannte, wie D. B. H. mittheilt, gestern nieder. Tausend Personen sind obdachlos. Der Schaden wird auf 275 000 Doll. geschätzt.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
München, 8. September. (W. T. B.) Seine Masestät der Kaiser empfing heute Vormittag um 9 Uhr den Befuch Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗ Regenten und machte kurz darauf Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz⸗Regenten und den übrigen Mitgliedern des König⸗ lichen Hauses Besuche. Gegen 11 Uhr traf Seine Maje tät der Kaiser in Begleitung des Reichskanzlers Generals von Caprivi
und des militärischen Gefolges in dem auf das Prãchtigste
geschmückten Rathhause ein. Der Ober⸗ Bürgermeister Pr. von Widenmayer richtete im großen Sitzungs⸗ saale an Seine Majestät den Kaiser eine Huldigungs⸗ ansprache, welche Seine Majestät dankend. beantwortete. Hierauf wurde Seiner Majestät dem Kaiser im Magistrats⸗ saale der Ehrentrunk mit einem Hoch auf Allerhöchstdenselben kredenzt; Seine Majestät erwiderte mit einem dreimaligen Hochruf auf München, zeichnete Sich sodann in das Ehren⸗ huch der Stadt ein und verließ unter erneuten begeisterten Jubelrufen der vor dem Rathhause versammelten zahllosen NMenschenmenge das Rathhaus.
Frankfurt a. M., 8. September. (B. T. B) Der internationale Elektrotechniker-Kongreß wurde heute Vormittag durch den Staatssekretär Dr. von Stephan mit einer glänzenden Ansprache eröffnet. Es sind etwa 65h Theilnehmer, darunter 198 Ausländer, erschienen. Geheimer Ober ⸗Postrath Heldberg hieß den Kongreß Ramens der hiesigen ekektrotechnischen Gesellschaft, Ober⸗ Bürgermeister Adickes im Namen der Stadt willkommen, von Seiten der Auzstellung wurden die Erschienenen durch Sonnemann⸗Frankfurt begrüßt. Zu . wurden gewählt: Werner von Siemens (Berlin), Peece (London), Hospitalier (Paris), Ferraris (Turin), Kaltenhofen (Wien), Kohlrausch (Hannover) und sodann die Bildung einer Sektion zur Berathung über Grundsãätze für eine elektrotechnische Gesetzgebung beschlossen. Hierauf wurden verschiedene Vor⸗ träge gehört.
Graz, 8. September. (W. T. B) Der Marktflecken Weitz und dessen Umgebung wurden vorgestern durch Aus⸗ treten des Weitzbaches überschwemmt. Die Kommunika⸗ tionen sind unterbrochen, mehrere Menschen ertrunken. Der Schaden soll beträchtlich fein.
London, 8. September. (W. T. B.) „Standard“ und „Daily Chronicle“ enthalten aus Rom von gestern die Meldung, daß der Minister-Präsident di Ru dini den stalienischen Botschafter in Konstantinopel angewiesen habe, in der Dardanellenfrage dieselbe Haltung wie der englische Botschafter zu beobachten, da die Interessen der beiden Mächte im Mitte lmeere identisch seien. .
St. Petersburg, 8. September. (W. T. B.) Wie hiefige Blätter melden, hat die russische Regierung die Einkadung der Vereinigten Staaten von Nord— Amerika zu einer Konferenz wegen Errichtung eines internationalen Bureaus für den Austausch von Fallissements⸗Nachrichten angenommen.
Venedig, 8. September. (W. T. B.) Außer Professor Finkelnburg ist auch Dr. Ferel aus Zurich zur Konsul⸗ ae an das Krankenbett der Königin von Rumänien
erufen.
Mailand, 8. September. (W. T. B.). Der Aus⸗ stand der Retallarbeiter scheint sich seinem Ende entgegen zu neigen, nachdem die Fabrikbesitzer er⸗ klärt haben, daß sie sämmtliche Etablissements am Mittwoch wieder eröffnen würden und bereit seien, die Arbeiter, welche die Arbeit wieder aufnehmen wollen, von Neuem zu beschäftigen. Es gilt schon heute für wahrscheinlich, daß der überwiegende Theil der Arbeiter morgen von dem Vorschlage Gebrauch machen wird.
St. Sebastian, 8. September. (W. T. B.) Der Groß fürst und die Großfürstin Wladimir wurden bei ihrer Ankunft am r hof von dem Herzoge von Soto⸗ n, empfangen, welcher sie im Namen der Regentin be⸗ grüßte.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 8. September, Morgens 8 Uhr.
Stationen. Französischen
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp in O Celsius
*sed. in Millim 3 2 831 Temperatur
3 wolkig 7 Uhr.
— 81
Mullaghmore ü Aberdeen. 1 wolkig Christiansund 1 Regen Serr. Kopenhagen. à bedeckt Stockholm. 4 wolkig Max Grube.
aparanda. 2 Regen
Petersburg 1Ibedect Moskau ... I bedeckt
2 wolkenlos
Theater⸗Anzeigen.
NRönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 174. Vorstellung. Große Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Nach dem von Scribe und Delavigne, über⸗ tragen von Theodor Hell. Ballet von Paul Taglioni. In' Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. geöffnet. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang
Schauspielhaus. 181. Vorstellung. Der neue
Donnerst . . 5. Vorstell 8 onnerstag: Opernhaus. 175. Vorstellung. Zar und Jimmerm ann. Komische Oper in 3 Akien von burg Anfang 74 Uhr. A. Lortzing. Anfang 7 Uhr.
Schaͤuspielhaus. 182. Vorstellung. Minna von 2MNebel Barnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lustspiel in 5 Aufzügen von G. C. Lessing. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Boccaceio.
x Pariser Sittenbild in 5 Aufzügen von Henry a Theat WHirenzrnt. In Seeger seserbt vom Obet - Regifseur Meilhac und Ludovre Halsévy. Deutsch von Eduard , ö
Mauthner. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten
K . Zeutsches Theater. Nitiwech: Das Winter Oben,. Ent cht,
n . marchen.
winemünde Neufahrwasser
nie; 9 heiter ünster. .. wolkenlos
Karlsruhe .. Dunst Wiesbaden. wolkenlos
Chemnitz.. wolkig
Wien .... wolkenlos Breslau ... 766 wolkenlos
Ile d Aüir N66 woñtenlos Zessing Vizza .... 764 wolkenlos Trlest .... 763 wolkenlos
Nachts Regen. ) Nachm. Regen.
Uebersicht der Witterung. Auf dem ganzen Gebiete, außer im Nordosten,
hat der Luftdruck zugenommen; ein . xwallner · Theater. Mittwoch: Zum letzten 7
barometrisches Maximum über 765 mm liegt über dem westlichen Mittel Europa, charakterisirt durch Male: Ihre
ruhiges, heiteres und trockenes Wetter. Das Mi⸗ von Stinde und
Freitag: Wildfener. Memel 2— Sonnabend: F Montag: Faust's Tod.
Verliner Theater. Mittwoch: Der Hütten ˖
i besitzer. Anfang 7 Uhr. Miinchen , . Donnerstag: Wilhelm Tell.
, woltenl.) ö, ici. Abonnements ⸗Vorstellung. Ein ler Bere rn ghrf een ie h
Theater. Mittwoch: Falsche Heilige.
Lustspiel in 4 Akten nach A. W. Pinero von Oskar Blumenthal.
d' Andrade.
zur See. Großes Ausstattungs⸗
amilie. Volksstück in 3 Akten ngels. Hierauf: Zum 13. Male:
nimum, welches gestern über dem norwegischen Cavallerin k erolina. Musikalsisch ⸗parodistischer Adolph Ernst - Theater.
Meere lag, ift mit abnebmender Tiefe nordestwärts Scherz in 1 Att von Max Kraemer. Musik von 98. Male: Der grofte Prophet. Gesangsposse in nach dem nördlichen Skandinavien fortgeschritten Bogumil Zepler,
und veranlaßt im südlichen Ostseegebiete lebbafte Donnerstag:
Anfang 7 Uhr.
Bonnerstag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
des ganzen Garten · Etablifsementg. Anfang des Goncertz 6 Uhr. Anfang des Theatert
Ubr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Berlin:
4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Zum 1. Male: Der Mann mit Sörß. Musik von Gustan Steffeng. Mit voll⸗ westliche Luftströmung. In Teutschland ist die hundert Köpfen. Posse in 3 Akten von Henri sländig neuen Kostümen. Die neuen Dekorationen
Temperatur durchschnittlich etwas gestiegen, liegt Moulin und Edward Delavigne, bearbeitet von M. find aus dem Atelier der Herren Wagner und
Friedrich - Wilhelmstũãdtisches Theater. Thomas-Theater. Alte. Jakobstraße 30. Mittwoch: Boccaccio. Komische Operette in Direktion: Smil. Thomas. 3 Älten von F. Jell und R. Gense. Mufik von 41. Male: Im, siebenten Himmel. Posse mit Robert der Teufel. ö von Suppe. Regie: Hr. Binder. Dirigent: Gescng in J Akten (4 Bildern) von Jean Kren.
r. Kapellmeister Federmann. Anfang 74 Ühr.
Mittwoch: Zum
Musik von Johannes Doebber. In Scene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 71 Uhr.
Ser Concert Park bleibt den Theaterbesuchern Donnerstag! Dꝛeselbe Vorstellung.
Arania, Anftalt für vollsthümliche Naturkunde.
Rrsiden Theater. Direltion: Sigmund Lauten Am Landes, Augftellungs - Park (ebrter Bahnhe. chauspiel in? Vorgängen von Ernst von burg. Mittwoch:; Zum 12. Male; Frou-Fron. Gezffnet von 12— 11 Uhr. ö Vorftellung im a
eret die Anschlag⸗
H r Familien⸗Nachrichten.
KRroll's Theater. Mittwoch: Martha. ; . ; (Evchel: Hr. Emil Götze als vorletztes Gastipiel) Verlobt: Frl. Louise Küper mit Hrn Amtsrichter . Donnerstag: Vorletztes Gastspiel der Fr. Moran
Eduard Trautwein (Krefeld Goldberg). — Frl. Helene Schabert mit Hrn. Korvetten ⸗Kapuän Adolf Thiele II. (Hamburg — Kieh.
Freitag: Vorletztes Gastspiel des Sgr. Francesco Verehelicht: Hr. Waliher Schmidtke mit Frl.
Csara von Marers (Domäne Taplacken)
Donnerstag: Die Kinder der Exxcellenz. Wal; „Großes Goncert⸗ jm Sommergarten. G Etat! gen greg (bend en fen von Big.
auft; 8 e ,,, . Plerbbtuna e,, Dm. giti me fr don dat: ; ; lun r. Maj
Montag: Schluß der Opern ˖ Saison. ae Ban, Cr m). Fry. Megio G. on
Osterroth (Tilstt) — Hrn. Erbmarschall zu Heffen Gg. Riedesel Frhrn zu Eisenbach · Altenburg (Darm
Belle Alliance Theater. Mittwoch: Zum lädt). . Pin. Gerhard ven Femwig, (Wussom). T
Hrn. Professor Or. Albert Thierfelder (Rostoch.
41. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstgttung ; ö an Seforationen, Kostümen, Ballets, Waffen ˖ Requi⸗ Eine Tochter; rn. Roderich von Deni ung l utschlaud (Höxter). — Hrn., Prem. Lieut, Frhrn. von Rein⸗ eib in 4 Niten hardot (Cudwigslust). — Hrn. Charles von de Vos zern e ernte mib seen gelilbe: Zum Skehoe;; enn öh Domãnenpãchter E. ersten Male in Deutschland: Großes Pferderennen ssor 1 der 56 3 d, e, . . m prachwollen, glänzenden Sommergarten (vor- Donnerstag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten nehmsteg und großartigstes So mmer - Ktabliffement von Hermann Sudermann.
arke (Domäne Heiligenwalde). — Hrn. Profe dolf Erman (Berlin). Gestorben: Hr. Pfarrer emer Eduard Springer (Berlin). — Hr. Reg⸗ und Geheimer Baurath CGduard Heldberg (Trier). — Hr. Justiz⸗Raib
den): s Doppel⸗ ö t Freitag: Zum ersten Male: Francillon. Luft! en fe, ö g r r fene ne ü, Eduard Caepar (Pott dam). spiel in 3 Akten von Alexander Dumas fils.
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Verlag der Expedition (Scholz.
Mittwoch: Zum Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗
Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen Beilage),
aber dafelbst noch allenthalben, außer im Osten, Kraemer. Hierauf: Musikalifch detlamatsrische Bukaez. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent.
unter dem Mittelwerthe.
Abendunterhaltung. Posse mit Gesang in 1 Akt Anfang 1. U von D. Kalisch.
Neu bearbeitet von H. Graef.
Deutsche Seewarte.
Musik von Victor Holländer.
32
hr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
lichen Auzeigers (sommanditgesellschaften auf Attien und Ättiengesellschasten) für die Woche vom 31. Augnst bis 5. September 1891.
.
Er st e Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 211.
Statistik und Volkswirthschaft.
; Arbeiterfürsorge. ; Die städtische Behörde von Elberfeld nimmt sich, wie der
Köln. 3. mitgetheilt wird, der Arbeit slosen in fürsorgendster
Weise an. Sie hat sich mit Erfolg um weitere lohnende Arbeits⸗ gelegenheit bemüht und erläßt eine Bekanntmachung, dah diejenigen Birbeitslofen, welche gewillt sind, an Wehrbauten bei Hagen und Werdobl Arbeit anzunehmen, ihre Namen abgeben mögen. Der Nindestlohn beträgt 3 M bis 3,50 4M täglich, die Ausgaben für Kost und Wohnung 1 bis 1,40
Zur Arbeiterbewegung.
; Die sozialdemokratische „Bergarbeiter⸗Zeitung“ bringt, wie der „Rh. Westf. Ztg.“ aus Boch um geschrieben wird, im Briefkasten eine Erklärung der Redaktion, welche, durch die Verfolgung von drei Redacteuren des Blattes wegen Preßvergehen verursacht, ein Streiflicht auf die ganze Berg⸗ arbeiterbewegung wirft; es heißt nämlich in der Erklärung:
Die Anklagen, auf Grund derer die Verhaftungen und theilweise Bestrafung stattgefunden haben, stützen sich fast durchgehends auf aus dem Kreise der Kameraden hervorgegangene Mittheilungen, wo größtentheils, wenn ein Redacteur den Beweis der Wahrheit an⸗ freten will, die ganzen Angaben zum Mindesten als über— trieben, wenn nicht sogar als gänzlich erlogen herausstellen. Wir geben daher ein für alle Mal die Erklärung ab: Alle Ein sendungen, welche jum Zwecke der Publizirung eingesandt werden, finden dann keine Aufnahme, wenn nicht mindestens zwei Zeugen angegeben werden und die Mittheilung vom Vertrauensmann der be⸗ treffenden Mitgliedschaft unterzeichnet ist. Selbstredend werden auch in Zukunft, wie es bisher der Fall gewesen ist, die Namen der Ein⸗ sender nicht genannt werden.
Auf einem sozialdemokratischen Parteitag für den Wahlkreis Bochum, der am 30. August in Witten sstattfand, wurde, wie „Vorwärts“ meldet, eine Kommission eingesetzt, die die Errichtung eines sozialdemokratischen Vereins für den ganzen Wahlkreis zu betreiben hat.
Eine sozialdemokratische Parteiversammlung für den Wahlkreis Halberstadt —Oscherskeben — Wernigerode, welche am 30. v. M. stattfand und von Parteigenossen aus Wegeleben, Oster wieck, Serenburg, Kroppenstedt, Hasserode, Wernigerode, Wulferstedt, Nöschenrode, Harsleben, Oschersleben und Badersleben besucht war, wählte ein fünfgliederiges Comits zur Organisation der Land- agitation.
In einer am letzten Sonnabend in Leipzig-Lindenau ab— gehaltenen, von 200 Personen besuchten Versammlung der Textil arbeiter wurde der Lp. Ztg. zufolge über die bereits in Nr. 209 d. Bl. mitgetheilte Lohnherabsetzung und eventuelle Arbeiterkündigung in der Deutschen Spitzenweberei in Leipzig Lindenau (Attien⸗ gesellschaft) verhandelt. Die Versammlung forderte die in Frage kommenden Arbeiter auf, die Lohnkürzung nicht ruhig hinzu—⸗ nehmen, die Kündigung gelten zu lassen und die Arbeit am 12. September niederzulegen. Ferner ernannte sie eine Kommission, die mit dem Direktor der Fabrik möglichst eine Einigung herbei führen, auf Lohnreduktion sich aber auf keinen Fall einlassen, viel⸗ mehr, unter Hinweis auf den vorgeschützten Mangel an Aufträgen, statt der bisher üblichen achtstündigen Schicht eine sieben⸗ und sechs⸗ stündige Schicht sowie bessere Entlohnung der Nebenarbeiter (Musterer) fordern soll. Die Anwesenden versprgchen, die 35 Spitzenweber für den Fall der Arbeitseinstellung zu unterstuͤtzen, und hoben die günstige Lage derselben hervor, da die erst in einem längeren Zeitraum zu erlernende Spitz enweberei nur noch in wenigen Orten in Deutschland betrieben werde, eingeübte Arbeiter also nur sehr schwer und böchstens aus Frankreich oder England als Ersatz herangezogen werden könnten. Der Wochenlohn der in Frage kommenden Arbeiter soll im Durchschnitt 24 25 M betragen.
Hier in Be Lin hat, wie wir der „Voss. Zig. entnehmen, der Streit um die Organisatiensfrage, ob Gentral⸗ oder Lokal⸗ organisation, auch die Bauarbeitsleute entzweit. Nachdem der Kongreß der Bauarbeiter in Halle einen Centralverband der Bauarbeiter Deutschlgnds gegründet hatte, beschloß eine vor Kurzem hier stattgehabte öffentliche Bauarbeiter ⸗Versammlung, sich dem Centralverband anzuschließen. Gegen diesen Beschluß fand nun am Sonntag eine Protestversammlung statt, die eine Resolution dahin faßte, thalkräftig für Beibehaltung der bestehenden Lokal⸗ organisation einzutreten.
In Wien haben, wie dem Vorwärtz , berichtet wird, die Sitz.
möbel · Tischler in der Fabtik von Portois u. Fix die Arbeit eingestellt; als Ursache des Ausstandes wird die Nichtgewährung der geforderten Lohnerhöhung angegeben
In einer Mailänder Correspondenz vom 1. d. M. bringt der „Vorwärts“ eine eingehende Darstellung über die große Ausstandsbewegung unter den Maschinen⸗ bauern und Metallarbeitern in Mailand, in welcher wieder das System der Stück- und Akkordarbeit als Haupt— ursache des Ausstandes angeführt und mit, den dunkelsten Farben geschildert wird. Der Correspondenz ist folgende Auf⸗ forderung an die Deutschen und besonders an die Berliner zur Unterstützung der Ausständigen angeschlossen:
Der Berichterstatter, welcher Berlin und die Berliner Arbeiter
gut kennt, richtet besonders an die Berliner Maschinenbauer und Me⸗ iallarbeiter die Aufforderung, ihren Brüdern in Mailand in diesem großen Strike beizustehen. Schon die moralische Wirkung einer Geldsendung von Seiten der Arbeiter aus Berlin an die Mailänder Arbeiter würde eine mächtige und von un⸗ schätzbarem Werthe sein. Sie würde die Frage der Or⸗ ganifation der italienischen Arbeiter zu Schutz und Widerstand be— deutend fördern, unter deren Mangel bisher die Arbeiter der anderen Industrieländer in Lohnunterbietungen so oft zu leiden hatten; diese Theilnabme der deutschen Arbeiter wäre endlich das glänzendste ZJeugniß des Eindrucks und der Wirkung des eben beendeten Brüsseler Kongresses vor den Augen der ganzen Welt. Inzwischen wurde nach einem Wolff'schen Telegramm in einer vorgestrigen Arbeiterversammlung in der Arena mit⸗ getheilt, daß die Arb eitgeber bereit seien, mit den Aus⸗ ständigen in Verhandlung zu treten. In Folge dessen hoffte man auf eine Beilegung des Ausstandes bis zum heutigen Mittwoch. (Vgl. die Vepesche auf der vierten Seite des Haupt⸗ blatts. D. R.)
Wie uns aut Kopenhagen geschrieben wird, hat. der Aus“ stand in den Centralwerkstätten der Stagatseisenbahnen in Aarhus (vygl. Nr. 208 d. Bl), der ursprünglich von den Schloffern in Scene gesetzt wurde, dem sich nun auch die Schmiede angeschloffen haben, während der Anschluß der Maschinen⸗= arbeiter droht, feinen ausschließlichen Grund in sozialistischen Machen schaften. Die Bewegung entwickelte sich folgendermaßen: Vor einiger Zeit forderten die Schlosser die Festsetzung eines Mindest ⸗· sohns von 27 Bere für die Stunde, eine Forderung, auf welche die Staatsbahnen um so weniger eingehen konnten, als nach den Rech⸗ nungsbüchern die Schloffer feit Mitte Juli einen Lohn von 28 bis
Berlin, Dienstag, den 8. September
47 Dere für die Stunde erhalten hatten und man sich nicht ver⸗ pflichten wollte, jedem beliebigen Arbeiter einen Mindestlohn zu sichern. Als die Forderung der Schlosser abgelehnt wurde, legten alle, 22 Mann, die Arbeit nieder. Einige Tage später wurde ein Schmiedegeselle beauftragt, eine Arbeit in der Schlosserei auszuführen, welchem Auftrage er sich widersetzte; dies hatte zur Folge, daß ungefähr 30 Schmiede sich dem Ausstande anschlossen. Am vorigen Mittwoch wurden dann ein Lokomotivfübrer und vier Heizer in der Kessel⸗ schmiede beschäftigt, während Maschinenarbeiter zum Lokomotivdienst beordert wurden; als aber letztere mit dieser Anordnung bekannt wurden, veranstalteten sie am Abend eine Versammlung und erwählten zwei Deputirte, die Vortritt bei dem Minister des Innern und dem General⸗Direktor nachsuchen und ihnen erklären sollten, daß wenn die getroffene Anordnung nicht zurückge⸗ nommen werde, auch sie die Arbeit niederlegen würden. Man hat daher auf einen bevorstehenden allgemeinen Ausstand zu rechnen. Wie aus Aarhus telegraphisch gemeldet wird, weigern sich die zum Lokomotivdienst beorderten Maschinenarbeiter, diesen Dienst zu ver⸗ richten, da ihnen die geforderte feste Anstellung nicht bewilligt werden konnte. Auch die Arbeiter in privaten Maschinenfabriken wollen ausständig werden, wenn diese für die Staatsbahnen Arbeiten übernehmen sollten.
In Neweastle wurde, wie W. T. B. meldet, gestern der Kongreß der englischen Gewerkvereine eröffnet, an dem 540 Delegirte, welche über zwei Millionen Gewerkvereinler Groß⸗ britanniens vertreten, theilnehmen. Nach Begrüßung der Ver⸗ sammlung durch den Mayor von Neweastle wurden der Parlaments deyutirte Burt zum Präsidenten und Shipton zum Vize Präsidenten gewählt. Der Unter⸗Staatssekretär für Indien Gorst wird den Sitzungen des Kongresses beiwohnen.
Die Unterstützungsanstalten der sächsischen Staats-
eisenbahnen im Jahre 1890. Außer mehreren Privatvereinigungen, welche die Unterstützung ibrer Mitglieder bez. deren Angehörigen bei Todesfällen bezwecken, bestehen bei den sächsischen Staatseisenbahnen eine Beamtenunter— stützungs⸗ (Pensionskassej, eine Arbeiterpenstonstasse und 16 Betriebs krankenkassen, über deren Wirksamkeit die Leipz. Ztg.“ folgende Mit⸗ theilungen macht: Die Beamtenunterstützungskasse ist am 1. Tktober 1854 errichtet. Bis zum Jahre 1890 wurde die- selbe durch Beiträge der Mitglieder auf der einen und durch Zuschüsse, des Staats auf der anderen Seite erhalten. Das deiderseitige Verhältniß dieser Zuwendungen änderte sich im Laufe der Zeit. Bis zum Jahre 1884 seisteten die Mitglieder mehr als der Staat und zwar in den ersten beiden Jahrzehnten fast doppelt sobiel; von 1884 ab dagegen überwogen die Zuschüffe des Staats die Mit⸗ gliederbeiträge, bis im Jahre 1890 auch diese selbst auf die Staats kaffe übernommen und damit die Mitglieder dieser Pensionskasse ebenso wie die Staatsdiener im engeren Sinne von jedem Beitrage befreit wurden. Die Zahl der Mitglieder, welche sich seit 1372 mehr als verdoppelte, beträgt 10 530 und der Vermögensstand der Kasse gegen 9 Millionen Mark. Da die Zinsen davon 1890 etwa 00 00 ½ betrugen, an Pensionen aber 1 I18 000 M zu zahlen waren, so ergiebt sich, daß der sächsische Staat hier über 1 Million Mark Zuschuß leisten mußte. Diese Summe wird naturgemäß im Laufe der Jahre noch steigen. Im Pensionsgenuß standen im Vorjahre 1140 pensionirte Beamte, 2239 Wittwen und 1914 Kinder, zusammen 5293 Personen. Auf je 100 Mitglieder der Kasse entfielen also 50 im Pensionsgenuß stehende Personen. Dieses Verhältniß ist bis jetzt von Jahr zu Jahr gestiegen und in den Beharrungszustand noch nicht eingetreten. Bon den gezahlten Penstonen kommen 57 Ye, auf pensionirte Beamte, 37 , auf die Wittwen und 6 υ, auf die Kinder. — Die Arbeiterpensionskasse ist am 1. Juli 1888 für das bei den sächsischen Staatseisenbahnen beschäftigte Arbeiter ⸗ personal errichtet worden. Zu dieser Kasse gehörten 1890: 13 889 Mitglieder. Dieselben zablten 417 000 S½ Beiträge, während der Staat gegen 300 00 6 an Zuschüssen leistete. Aus dieser erst im dritten Rechnung jahre stehenden Pensionskasse wurden im Vorjahte 22 327 M Pensionen gezahlt; ihr Ver⸗ mögensbestand betrug Ende 1890 über 2 Millionen Mark. — Die am 1. Dezember 1884 errichteten Betriebs krankenkassen standen 1890 im sechsten Geschäftsjahre. Die Mitgliederzahl belief sich 158835 auf 15033, 1890 auf 20 19596. Da die Häufigkeit der Erkrankungen nach den durch langjährige statistische Erhebungen ge wonnenen Etfahrungen in den verschiedenen Dienstzweigen eine ver schiedene ist, so erfolgte die Errichtung der Krankenkasse nach den Dienstzweigen, sodaß das Stationspersonal, das Bahnunterhaltungs⸗ personal, das Maschinenversonal, das Fahrpersonal, die Werkstätten⸗ beamten und die Hauptverwaltungsbeamten je besondere Kassen bilden. Die Gesammteinnahme dieser 16 Kassen betrug 523 000 „S, wozu die Mitglieder an Beiträgen 329 000 „, der Staat an Zuschüssen 164 500 M leisteten. Bie Ausgaben betrugen 464 400 Æ, sodaß ein Ueberschuß von 58 bo0 KM erzielt wurde. Auf je ein Mitglied enifielen im Durchschnitt 25,9 M Einnahme, 23,0 M Ausgabe und 2,9 MS Ueber⸗ schuß. Wie segensreich diese Kassen wirken, geht aus den Ziffern der gejahlten Kosten hervor. Es wurden im Ganzen gewährt 190 655 6 für ärztliche Behandlung, 79 559 für Arznei⸗ und sonstige Heil⸗ mittel, 145 407 66 Krankengelder, 2060 M an Wöchnerinnen, 38 7235 M Sterbegelder, 13 745 4 Venpflegungskosten an Kranken⸗ anstalten, 462 147 KA insgesammt. Auf je 1 Mitglied aller Kassen entfallen allo im Durchschnitt 22.9 M an Unterstützungen. Das Vermögen sammtlicher Kassen ist gegen 1389 um 50 000 M gewachsen und beträgt 444 000 4A
Handel und Gewerbe.
. Su bha stations · Resultate.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 7. September 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung:; Verlängerte Zimmerstraße 1, dem Zimmermeister Au gu st Mittel staedt gehörig; Nutzungswerth 12560 * Das geringste Gebot wurde auf 660 M festgesetzt. Für das Meistgebot von 180 000 S wurde der Kaufmann Benedix Meyer zu Gleiwitz Ersteber. — Klosterstraße 44, dem Maurer meister Adolf Tiburt ius zu Rixdorf gehörig; Nutzungswerth F600 S Daß geringste Gebot wurde auf 1000 MS festgesetzt Für das Meistgebot von 543 060 M wurde der Eiswerkbesitzer Wilhelm Mier zu Rixdorf Ersteher.
Subhastationen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin wurden die Termine, betreffend dag Verfahren der Zwangversteigerung in den nachverzeichneten Grundstücken, am 3. bejw. J. September 1891 auf⸗ ehoben: Grundstück zu Groß -Lichterfelde belegen, dem Ober⸗ . Karl Großmann gehörig. — Grundstück zu Deutsch Wilmersdorf belegen, dem Kaufmann Ernst Heidemann gehörig. — Grundstück zu Groß ˖ Lichterfel de belegen, dem Kauf⸗ mann Emil Tiede gehörig.
Berlin, 6. September. (Wollbericht d. Ctrbl. f. 8. Textil- Ind) Die Antwerpener Auktion der vorigen Woche hat einen Rückgang der Preife von 5 — Yο hervorgerufen, der in Anbetracht der wenig günstigen Lage der Industrie erwartet worden war; daraufhin waren die großen Abgaben erfolgt, welche die Zugpreise
1891.
auf den Terminmärkten in dauernd rückgängige Bewegung versetzen. Hier am Platze griff der Konsum in der letzten Zeit etwas kräftiger ein und bewirkte, daß hier und da sich größere Ümsätze vollzogen. In feineren Stoffwollen fanden mehrere kundert Centner Absatz nach der Mark bis 160 4 und für andere Qualitäten war die Lausitz Nehmer. Man erwartet nach diesen Vor- läufern, daß weitere Käufer demnächst in den Markt treten und das Geschäft nunmehr einen lebhafteren Charakter annehmen werde.
Danzig, 8. September. (W. T. B.) Die Einnahmen der Marienburg Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat August 1891 nach provisorischer Feststellung 251 40 1 gegen 165 000 im August 1890, mithin mehr 86 400 M Die definitive Einnahme im August 1890 betrug 179 691 6
Leipzig, 7. September. (We T. B.) Kam mzug - Termin handel. La Plata. Grundmuster B. per September 3775 „, per Oktober 3,80 M, per November 3,85 Æ, per Dezember 3,85 , per Januar 3, 80 A, Per Februar 3 90 *, ver März 3,90 , ver April 3.90 Æ, per Mai 3,80 „, per Juni 3,90 S Unmsatz 125 000 kg. Fest.
Wien, 8. September. (W. T. B.) Nach einer Meldung der Presse beabsichtigt die Regierung, die Verstaatlichung der Prag · Duxer und der Dux ⸗Bodenbacher Bahn vom 1. Januar 1892 ab durchzuführen.
London, 7. September. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen ladungen angeboten.
Nach den amtlichen Handelsberichten weist die englische Waarenausfuhr fortdauernde Verminderungen auf. Die Ab— nahme des Werthes der Waarenausfuhr im August d. J. betrug dem selben Monat des Vorjahres gegenüber 2 Millionen Pfund Sterling. 1 den Stahlwerken von Eston unweit Middleborough ist, wie das „Reuter'sche Bureau meldet, wegen Mangels an Auf⸗ trägen die Arbeit ins Stocken gerathen; es sollen bereits mehrere Tausende von Arbeitern ohne Beschäftigung sein.
Glasgow,. 7. September. (W. T. B.) Die Verschif⸗ fungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6300 Tons gegen 9900 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford, J. September. (W T. B.) Wolle rubig, aber stetig, Garnpreise unbefriedigend, Stoffe ruhig.
Paris, 7. September. (W. T. B.) Aus Lissabon wird das Goldagio mit 169 gemeldet.
Das Journal Paris“ nennt als Emissionscours einer demnãchst zu emittirenden russischen Anleihe 87; übernommen sei dieselbe von dem Bankhause Hoskier und dem Crédit Lyonnais zu 82.
New York, 7. September. (W. T. B.) Die Silber⸗ , . für den Staatsschatz betrugen 250 000 Unzen zu 9820
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Uebersicht über die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche
; in Preußen im Ausgang des Monats August 1891.
Die Seuche herrschte in Angabe der Thier⸗
Gemeinde⸗ gattung, bezirk. ; 4. welche von der ö. Kreisen. 3 Seuche befallen ist.
Regierungs⸗ ꝛe.
Rindvieh, Schweine. Rindvieh.
Schafe.
Rindvieh, Schweine. Rindvieh.
Rindvieb, Schweine. Rindvieh.
Rind vieh, Ziegen. Rind vieh, Schweine. Rindvieh. Rindvieb. Rindvieh, Schafe. Rindvieh. Rindvieh, Schafe. Schafe.
Rindvieh, Schafe. Schafe.
Rindvieh, Ziegen. Rindvieh.
Gumbinnen Danzig . rern J rankfurt a. D..
n
Posen .. Bromberg. Breslau. Oppeln.. Magdeburg. Merseburg . Erfurt. Hildesheim. Münster. Minden. Arne berg 2, Wiesbaden. Koblenz. Sigmaringen .
Summe.. 39
Berlin sowie die Regierungsbezirke Königsberg, Marien⸗ werder, Stettin, Köslin, Stralsund, Liegnitz, Schleswig, Han⸗ nover, Lüneburg, Osnabrück, Stade, Aurich, She n, Köln, Aachen und Trier blieben im Monat August von der Maul⸗ und Klauenseuche verschont.
Auch in der Woche vom 23. bis 29. Auaust war der Gesund⸗ heitsstand in Berlin ein günstiger und die Sterblichkeit eine mäßig hohe (pon je 1000 Einwohnern starben aufs Jahr berechnet 21. . Insbefondere kamen akute Darmkrankheiten auch in dieser Woche weniger zum Vorschein und endeten auch in geringerer Zahl als in der Vorwoche tödtlich (204 Todesfälle gegen 220 der Vorwoche). Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine nur wenig höhere als in der vorangegangenen Woche; von je 10000 Lebenden starben, aufs Jabr berechnet, 110 Säuglinge. Akute Ent⸗ zundungen der Athmungsorgane zeigten sich seltener und nabmen in der überwiegenden Mebrzahl der Falle einen günstigen Verlauf. — Das Vorkommen der Infektionskrankbeiten blieb im Allgemeinen das Gleiche wie in der Vorwoche. Erkrankungen an Mafern kamen in fast gleicher, Erkrankungen an Unterleib typhus und an Diphtherie in verminderter, an Scharlach in etwas vermehrter, jedoch in keinem Stadttheile in besonders nennenswerther Zahl zur Anjeige. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden wieder mehr (5) gemeldet. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben felten. Auch Erkrankungen an Keuchhusten, die auch meist einen milden Verlauf nahmen, kamen seltener zum Vorschein, des gleichen gelangten rheumatische Beschwerden der Muskeln seltener als in der Vorwoche zur ärztlichen Behandlung.
(F). Stockholm, 5. September. Auf dem Lagerplatze in Arvall ist die Influenza unter der Mannschaft des Westgsta— Regiments in sehr heftigem Grade ausgebrochen, in wenigen Tagen wurden 500 Erkrankungen gemeldet. Die Krankheit tritt nicht bök⸗ artig auf, aber die Angegriffenen sind doch dienstunfähig. Der General. Befehlshaber General⸗Major Ryding, der gestern den Lager⸗ platz inspizirte, hat die Regimentsübungen einstellen lassen und die Mannschasten heimgesandt. Auch im Skaraborg⸗Regiment ist die Influenza aufgetreten.
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