VI. Corps. Zwei Brigaden Reiterei vor der Front, je eine auf den Flanken, versahen den Sicherungsdienst. General Sausfier verlegte am 11. sein Hauptquartier von Vendeuvre nach Brienne. Die Vorpgsten des Feindes.; standen auf der Linie Saint Christophe —=Rances. Bis 11 Uhr Morgens hörte man von Zeit zu Zeit Gewehrfeuer; ein Kampf war jedoch nicht vorgesehen, da Marschtag war.
Wie „W. T. B.“ aus Charanyes meldet, haben die Manbver gestern mit einem gemeinsamen Angriff sämmtlicher Armee Corps gegen einen markirten Feind ihr Ende erreicht.
Ueber die Stimmung aus Anlaß der bevorstehenden „Lohengrin“⸗Aufführung schreibt man der „Nat. Ztg.“:
„Die „Lohengrin“ Aufführung in der großen Oper ist jetzt eine Frage von bedeutender politischer Tragweite geworden, deren Loͤsung einen wesentlichen Einfluß auf die weitere Entwickelung der „neuen Situation“ ausüben wird. Die Sache liegt so: Die sogenannten „Patrioten“ haben sich verschworen, um jeden Preis und mit allen Mitteln die Aufführung der deutschen Oper „Lohengrin“ zu verhindern oder, wenn das nicht gelingen sollte, an jedem Aufführungsabend einen solchen Straßenskandal hervorzurufen, daß die Regierung gezwungen werde, im Interesse der öffent⸗ lichen Ruhe die weiteren ‚n,,, zu untersagen. Der ausgesprochene Zweck dieser Verschwörung ist einerseits eine Manifestation des Deutschenhasses, den zu schüren dieser Zwischenfall die willkommene Gelegenheit bietet, und andererseits ein Vorgehen gegen die Regierung, welche man in jedem Falle zu schwächen hofft, indem man sie entweder unpopulär zu machen gedenkt, wenn sie gewaltsam den Ruhestörern das Handwerk legen wollte, oder indem man ihre Stellung im Innern wie dem Auslande gegenüber zu schwächen hofft, wenn sie ge— wungen werden sollte, zu kapituliren und die weiteren Auf⸗ . der Oper zu verbieten.“
Cassagnac, der täglich gegen die Lohengrin Aufführung protestirt, wird dabei unterstützt von Rochefort; letzterer be⸗ zeichnet das Cabinet de Freycinet in seinem Organ „Intran⸗ sigeant“ als le Ministère Wagnérien.
Nach den aus Tongking eingetroffenen Berichten nimmt dort das Räuberwesen wieder zu. Eine Bande verbrannte am 3. Juli drei Dö fer bei Pho⸗nynien und führte einen Theil der Einwohner weg. Bei Dong son stehen 00, bei Maiduong 2Vö0 Piraten; 1005 Chinesen halten das Songkithal besetzt. Die anamitifche Regierung erließ einen . an die Be⸗ völkerung Tongkings, in dem sie dieselbe zum Gehorsam und Vertrauen gegen den General-Gouverneur ermahnt.
Rußland und Polen.
Nachdem der heilige Synod und die Gesellschaft des Rothen Kreuzes bereits zur Sammlung privater Spenden für die Nothleiden den in den von der Miß⸗ ernte betroffenen Gegenden Rußlands geschritten, hat sich nunmehr auch das Ministerium des Innern ver—⸗ anlaßt gesehen, eine Verfügung Betreffs derjenigen Gaben zu treffen. welche den ihm unterstellten Be⸗ hörden zur Uebermittelung an Nothleidende übergeben werden sollten. Gleichzeitig macht das Ministerium bekannt, daß die Regierung für die Nothleidenden 2 Millionen Rubel angewiesen habe und daß die Nothleidenden mit Saatkorn' zur Bestellung der Winterfelder versorgt sind. Ein der Bekanntmachung beigegebenes Verzeichniß nennt schließlich dreizehn Gouvernements als durchweg von der Miß⸗ . k während dies bei acht anderen nur theilweise er Fall ist.
Nach einem soeben veröffentlichten Gesetz werden jährlich für Mifsionszwecke der orthodoxen Eparchien in West- und Südrußland etwa 21 000 Rubel angewiesen.
Es handelt si
verbots zu bestimmen.
an den Beinen geringer. Chile.
borgen gehalten zulegen.
gebracht worden. Callao abgegangen.
Rumänien.
Hinsichtlich des Befindens d „Agenzia Stefani“ aus Venedig,
günstige Veränderungen konstatirt habe.
zwar noch bedeutend, doch seien die Schmerzen am Genick und
Amerika. . Der „New York Herald“ meldet aus Val⸗ paraiso, den 14. d. M, über den Verb leib Bal maceda's Folgendes: Balmaceda habe sich bisher in Valpargiso ver⸗ und gegenwärtig den Admiral um Schutz gegen seine Feinde ersucht. habe Balmaceda die Mittel eines amerikanischen Matrosen zu beschaffen und dieselbe an⸗ Balmaceda habe sich betrunken gestellt und sei in einer Schaluppe an Bord des amerikanischen Admiralschiffes Letzteres sei am 14. d. M. Abends nach
Afsien.
China. Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Tie nt sin
von heute, die Vertreter der auswärtigen Mächte
hätten in Peking an die chinesische Regierung wegen der
gegen ausländische Staatsangehörige in China begangenen
Gewaltthaten dringende Vorstellun gen
verlaute, die chinesische Regierung habe darauf den Gouver—⸗
neuren der Centralprovinzen formelle Anweisungen eriheilt, die Fremden im Innern des Landes zu schützen.
erleichtert,
bei dieser Bewilligung um eine Maßnahme gegen das Umfichgreifen des Stundismus. Aus Moskau wird dem Pariser
„Journal des Doöbats“
sich die
gemeldet, der Roggenpreis auf den Binnenmärkten sei merklich im Sinken begriffen. Man nehme an, daß die Vorräthe im November und Deze
mber beträchtlich genug sein würden, um die Regierung zur Aufhebung des Roggenaus fuhr⸗
er Königin meldet die daß Dr. Theodori einige Die Schwäche sei
amerikanischen Der Admiral Tracht
gerichtet. Es
Säuglinge.
wiegenden den Infektionskrankheiten
Behandlung.
jeitig gestellt keine Wagen.
Mehrzahl der Falle haben
Masern
ahr
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
In der Woche vom 30. August bis 5. September war der Gesuündheitsstand in Berlin ein etwas weniger günstiger und auch die Sterblichkeit eine etwas größere als in der Vorwoche (von je I0o00 Cinwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 22,7). sich namentlich akute Darmkrankheiten und Brechdurchfaͤlle der Kinder wieder härfiger und führten auch in gesteigerter Zahl zum Tode (in 244 Fällen gegen 204 der Vorwoche). singsalterß an der Sterblichkeit war eine gegen die Vorwoche er, höhte; von je 10000 Lebenden starben, kuf? *
Dagegen kamen akute Entzündungen der Athmungs organe feltener zum Vorschein und nahmen auch in der über⸗ einen milden Verlauf. Von — ; und Diphtherie eine größere Verbreitung gefunden und riefen erstere besonders in der diesseitigen und jenseitigen Luisenstadt, letztere im Stralauer Viertel und in der Rosenthaler Vorstadt die melsten Erkrankungen hervor. Erkrankungen an Unterleibstyphus blieben beschränkt, Erkrankungen an Scharlach wurden seltener bekannt. kam zur Anzeige. Etwas häufiger zeigten sich rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut, und Erkrankungen an Kindbettfieber wurden fechs gemeldet. Dagegen kamen Erkrankungen an Keuchhusten seltener zur Anzeige und rheumatische Beschwerden aller Art gelangten in wenig gegen die vorangegangene Woche gesteigerter Zahl zur ãrztlichen
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 14. d. M. gestellt 10 036, nicht recht
Es zeigten
Die Theilnahme des Säug⸗
berechnet, 123
Eine Erkrankung an Genickstarre
Subhastations · Re sultate.
Beim Königlichen Amtsgericht J. Berlin standen am 14. September 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteige⸗ rung: Lübecker straße 24, dem Rentier A. J. F. Müller hier⸗ selbft gebörig, Nutzungswerth 8640 M; das geringste Gebot wurde auf 148 009 „ festgesetzt, Ersteber worde der Maurermeister F. H. Me ver bier für das Meistgebot von 149 000 — Ferner Elsasser⸗ stra ße 39. dem Baumeister Hugo Freudemann und dem Maurer- meister Malte Döbeling bierselbst gehörig; Nutzungewerth 63 6890 M; das geringste Gebot wurde auf 832 500 A0 . für 23 .. wurde der Direktor Georg Cohnitz zu Charlottenburg
rsteher.
Verkehrs⸗An stalten.
Bremen, 14. Seytember. (W T B) Norddeutscher Llovd. Der Schnelldampfer Ems“ ist heute Vormittags von New York kommend, in Bremerhaven eingetroffen. Der Schnell- dampser Aller! ist gtstern Abend von Southampton nach New Jork weitergefahren. Der Dampfer Weimar hat gestern auf der Fahrt nach der Weser Brawle Point passirt. Der Dampfer Baltimore ist rorgeftein ron Bahia abgegangen. Der Dampfer Leipzig“ ist gestern auf Der Fahrt nach Brasilien, der Dampfer „Ohio vorgestern auf der Fahrt nach dem La Plata in Antwerpen angekommen. Der Dampfer „Köln“ ist gestern von Lissabon abgegangen. Der Dampfer Oldenburg“ ist vor⸗ gestern auf der Fahrt nach Australien in Genua, die Dampfer Nürnberg‘ und „Bayern“ sind gestern in Aden angekommen. Der Schnelldampfer Eider hat vorgestern Nachmittag die Heim⸗ reise von New⸗JYork angetreten.
Hamburg, 14. Sptember. (W. T B) Ham burg Amerikanische Packetfabrt⸗ Aktien gesellschaft. Der Post= dampfer „Gothia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Nachts in Rew⸗HJork, der Postdampfer Suevia“, von NewYork kommend, heute Nachmittag auf der Elbe eingetroffen.
— 15. September. (W. T. B.) 6 hat, von New Jork kommend, gestern Nachmittag Scilly assirt.
London, 14 September. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer Pembroke Castle?! ist auf der Ausreise heute in ö angekommen. Der Castle⸗ Dampfer . Methven Castle ist auf der Ausreise am Sonntag von den Canarischen Inseln
abgegangen. — 18. September. (W. T. B) Der Union ⸗Dampfer „Spartan“ ist gestern auf der Ausreise von Lissabon ab⸗
gegangen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Erfurt, 15. September. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser traf heute früh Si Uhr in der Uniform der Garde⸗Kürassiere zu Wagen in Töttelstädt ein, stieg daselbst mit den anwesenden Fürst⸗ lichkeiten zu Pferde und ließ das Manöver beginnen. Das selbe bewegte sich von Tröchtelborn und Zimmern⸗ supra in der Richtung auf Gotha. Nach der Grundidee ist eine Ost- Armee bis Magdeburg-Halle gekommen, während eine West-⸗Armee auf dem linken Diemel- und Weserufer ver⸗ sammelt ist.
Der Herzog von Sach sen-Altenburg ist Vor⸗ mittags wieder abgereist.
elgrad, 15. September. (W. T. B). Der König Alexander ist heute Vormittag mit dem Orient-Expreßzuge eingetroffen und am Bahnhofe von den Regenten, den Ministern, dem diplomatischen Corps und hohen Würden⸗ trägern empfangen worden. Ein zahlreiches Publikum be⸗ grüßte den König.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
— —— — —— ——— — ————— — —
Wetterbericht vom 15. September,
Morgens 8 Uhr. Gewitter nieder.
20 mm. In Nordwest⸗Deutschland gingen vielfach Die Abkühlung, welche sich heute im Nordwesten zeigte, wird sich wahrscheinlich auch über Deutschland ausbreiten.
Deutsche Seewarte.
Stationen.
mmm mmm m mn mmm mmm,
Bar. auf 0 r.
lu. d. Meeressp red. in Millim.
Temperatur — in O Celsius
Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. rg mn, ö wan
etersburg wolkenlos . Mockau .. 1Cwoitenlos 1
Cort Queens ö — 3 heiter T heiter 2 halb bed. 4 halb bed. 1) 4 Nebel?) 3 wolkig 3 halb bed. 3 halh bed. 2 Regen 2 Regen h heiter 4 bedeckt / 4 bedeckt 5 wolkig ; W 5 heiter
Wy w h wolkig SW 2 wolkenlos 4 wolkig 3 Dunst 4 bedeckt z wolkenlos
Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Lohengrin.
Swinemünde
Neufahrwasser Anfang 7 Uhr.
Bibliothekar.
Donnerstag: still wolkenlos SW 3 wolkenlos
N 4 hab bed.
O L wolkenlos still heiter
i) Abends Gewitter. ) Abends Wetterleuchten. Anfang 7 Ubr.
Uebersicht der Witterung.
Während die Depression. welche gestern über den britischen Inseln lag, nordoftnärtg rach der mitt, Tel. leren norwegischen Küste fortgeschritten ist, hat sich in West⸗Deutichland ein Witterungswechsel voll⸗ zogen, welcher sich demnächst auch über Ost ⸗Deutsch. land ausbreiten dürfte, wo noch heiteres trockenes Wetter vorberrschend ift. Ein barometrisches Maxi- mum ist vor dem Kanal erschienen, weiter ostwãrts ausbreiten dürfte, so daß das trübe regnerische Wetter, welches in West-⸗Deutschland berrscht, wieder heiterer trockener Witterung Platz machen dürfte. Auf den britischen Inseln, im Nord- seegebiete und in Frankreich haben ausgedehnte und stellenweise sehr ergiebige Regenfälle stattgefunden. Skudesnäs 31, Arlon 22, Perpignan und Shetlands l unterhaltung.
Donnerstag:
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern haus. 180. Vorstellung. 6 Atten von Georges Bizet. Meilhae und Ludovic Halsvp, nach einer Novelle des Prosper Merimse. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. Kapellmeister Weingartner.
br. Schauspielhaus 188. Vorstellung. Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller.
Opernhaus. 181. : Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. (Ortrud: Fr. Ritter ⸗Gortze, von der Metropolitan Oper in New Jork, als Gast.)
Schauspiel haus. Schwank in 4 Aufzügen von G. von Moser. Anfang 7 Uhr.
Zeutsches Theater. Mittwoch: Die Stützen der Gesellschaft. ) Zum ersten Male: Brief. Lustspiel in 4 Aufzügen von Rudolf Stratz.
Freitag; Der blaue Brief.
Die nächste Aufführung von Romeo und Julia findet am Sonnabend statt.
Verliner Theater. Mittwoch: Wilhelm Tell.
Donnerstag: Zum ersten Male: Die Neuver⸗ mählten. Hierauf: Jugendliebe. Freitag: 3. Abonnements ⸗Vorstellung. Wilhelm
Tesstng · Theater. Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Dumas fils.
Falsche Heilige. ie, n, , ten much n. , ner en.
Wallner Theater. Mittwoch: Zum 7. Male: Festvorstellung zu Ehren der anwesenden Schriftsteller. Der Mann mit hundert Köpfen. 3 Atten von Henri Moulin und Edmond Delavigne. Hierauf! Musikalisch⸗ deklamatarische Abend⸗ Gesangs⸗Burleske in 1 Akt von
Carmen. Oper in Text von Henry
Anfang
Vorstellung.
189. Vorstellung. Der
Der blaue
Mittwoch: Francillon.
Lustspiel in skar Blumenthal.
Posse in
E Uhr
71 Ubr
Bulaeʒ. Anfang 74
Direktion:
D. Kalisch. Anfang 74 Uhr.
Velle⸗· Alliance · Theater. 48. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstgttung an Dekorationen, Kostüͤmen, siten, Beleuchtungseff eeten ꝛc.
ur See. Großes Ausstattungs⸗Jeitbild in 4 Akten 7 Bildern) von Ernst Niedt. ersten Male in Deutschland: Großes Pferderennen auf der Bühne von lebenden Pferden.
Im prachtvollen Sommergarten: Vor der Vor⸗ stellung: Großes Promenaden ⸗Concert.
Anfang des Goncerts 6 Uhr. Anfang des Theater
ständig neuen Kostümen. sind aus dem Atelier der Herren W In Scene gesetzt von Adolph Ernst.
Uhr.
Thomas - Theater. Alte
Gmil
Neu bearbeitet Donnerstag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. Mittwoch: Boccaccio. 3 Akten von F. Zell und R. Gense. Franz von Supps. Regie: Hr. Binder. Dirigent: Hr. Kapellmeister Federmann.
Donnerstag: Boccaccio.
Nestdenz Theater. Direktion: Sigmund Lauten · burg. Mittwoch: Pariser Sittenbild in 5 Aufzügen von Henry Meilhae und Ludovic Hals vy. Deutfch von Eduard Mauthner. ö. Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang
Letzte Woche.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Sonnabend: Georgette. von Victorien Sardou.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst - Theater. Mittwoch: Zum 16. Male: Der große Prophet. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffeng. Mit voll⸗ Die neuen Dekorationen
Donnerstag: Dieselbe Vorftellung.
Thomas.
von H. Graef.
Komische
Anfang 74 Ühr.
Schauspiel in 4 Akten
Mittwoch: Zum
allets, Waff en ⸗Requi- ng⸗Deutschland
Im 6. Bilde: Zum
Jakobstraße 30.
Mittwoch: Zum 48. Male: Im siebenten Himmel. Posse mit Gesang in 2 Akten (4 Bildern) von Jean Kren. Musik von Jobannes Doebber. vom Direktor Emil Thomas. Donnerstag: Dieselbe Vo stellung.
In Scene gesetzt Anfang 74 Uhr.
Concerte.
Concert - Jaus. Leipzigerstr. 48. Eröffnung der
25. Concert⸗Saison mit dem neu erbauten Richard Wagner Saal Donnerstag., den 17. September,
Operette in Abends 7 Uhr. J. Karl Meyder ⸗Concert.
Musik von
Nrania, Anstalt für volkathümliche Naturkande. Am Landes ⸗ Autstellungs ˖ Park (Cehrter Bahnhof). Geöffnet von 1— 11 Uhr. Täglich Vorstellung im , g Theater. Naͤheres die Anschlag⸗ zette
Frou⸗ Fron. Fe. e Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else Winzer mit Hrn. Regierungs Assessor Dr. jur. Adolf von Reiche (Arnsberg). — Frl. Martba Müller mit Hrn. Domänen pächter Emil Heinrich (Breslau — Dom. Mangschütz).
Verehelicht: Hr. Dr. phil. Gottbold Naetebus mit Frl. Elisabeth Neuhauß Berlin).
Geboren:; Ein Sohn; Hrn. Bürgermeister Engel (Friedland). — Hrn. von Schimonsky Steblaus. — Hrn. Proftssor Heinrich Brunner (Berlin). — Hrn. Hans von Garmissen (Friedrichs⸗ hausen). — Hrn. Regierungs ⸗Afsessor von Wehr (Arnsberg) — Eine Tochter: Hrn. Ritter gutsbesitzer Günther (Fröschroggen. — Hrn. Regierungs ⸗ Assessor Pannenberg (Posen).
Gestorben: Hr. Geh. Kriegsrath Rudolf Pauly (Berlin). — Hr. em. Professor Dr. Dermann Fichborn (Berlin). — Fr. Rechtsanwalt Sophie Kübne, geb. Witimann (Glatz⸗ — Hr. Kammer⸗ herr und Rittmeister a. D. Richard von Nostiz und Jaenckendorf. — Hr. Großh. Bad. Wirkl. Geh. Rath und Gesandter a. D. Frhr. Adolf v. Marschall unteribenthal bei Freiburg i. 8a . Fr. Superintendent und Konsistorial⸗ Rath Louise Renner, geb. Biermann (Wernigerode).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. ;
Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage),
und der Winter Fahrplan für den Bezirk der stöniglichen Eisenbahn · Direktion Bromberg,
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent. lichen Anzeigers (stomm auditgesellschaften auf Attien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 7. bis 12. September 1891.
agner und
Der Post dampfer Cali⸗
Statistik und Volkswirthschaft.
, Lagerpfandscheinen ge ezüglich des gegen die Einführung von Lager g — J i nel des diesjährigen Juristentages schreibt die Nordd. — 1 in Köln tagenden 21. Deutschen Juristentage war be⸗ kanntlsch auch die Frage vorgelegt, welche Rechtswirkungen, insbesondere hinfichtlich des Regresses, an die Indoffirung von Lagerscheinen (Warrants) zu knüpsen seien. Die Zulaffung indoffabler Warrants durch bie Gesetz gebung war hiernach eigentlich als felbstverstãndlich voraus gesetzt. Desto auffallender ist es, daß eine Abtheilung des Juristentages sich nach den Zeitungen auf den Vorschlag des Korreferenten — Rechts⸗ anwalts Pr. Simon, Direktors der Internationalen Bank in Berlin — entgegen den Borschlägen der beiden Gutachter, Recht anwalt Dr. Hachenburg und Professor Dr. Georg Cohn, noch dazu ohne jede Debatte, gegen die Zulaffung von Lagerpfandscheinen, also gegen das teien svsem erklärt hat. Es muß dies umsomebr äberrafchen, als alle neueren Warrantgesetze auf dem Zweischein be- ruhen. Frankreich, Belgien und Desterreich (Gesetz vom 28. April 1859) sind zu diesem System übergegangen, nachdem sie Jahre lang einen verfehlten Versuch mit, dem Einfcheinsystem gemacht, und der
andelsftand fast stürmisch den Lagerpfandschein gefordert . Italien (1883), Schwei; (1883) Portugal (1888) kennen gleichfalls nur das Zweischeinsystem. Rußland (1888) stellt letzteres in den Vordergrund und läßt nur daneben in wenigen, recht anfechtbaren Vorschriften, den einfachen Lagerschein ju. Die Gründe; aug weschen in Deutschland, wo bisher nur in Bremen (seit 1877 ein Warrantgesetz in Kraft ist (in EGlfaß ⸗Lolhringen ist das französische Gesetz in Geltung ver⸗ blieben), das Warrantwefen nicht entwickelt hat, liegen eben hauptsächlich in dem Mangel eines einheitlichen Warrant⸗ rechts. Der Handelkestand fordert nahezu einmüthig ein Warrantgefetz, d. h. die Ausbildung des, Lagerscheins vom bloßen Transportpapier zum Kreditpapier. In diesem Sinne hat sich auch die im Reichs ⸗Justijamt gehörte Sacherstaͤndigenkonferenz aus ⸗ gesprochen, und eben darauf beruht der dafelbst ausgearbeitete Gesetz= entwurf. Wirthschaftliche Bedenken sind allerdings von Landwirthen und Eisenindustriellen erhoben, und diefe werden sicher voll ge⸗ würdigt werden, ebe die Vorlage an den Reichẽtag kommt. Von den Juristen aber nabm man an, daß sie dem Institut des Warrants fympathisch gegenüber ständen, Jener Abtheilungsbeschluß beweist wohl auch nicht das Gegentheil. Die fraglichen Sitzungen sind gewöhnlich schwach besucht, und der Mangel jeder Diskussion beutel vielleicht darauf hin, daß es an solchen Juristen, welche sich wirklich ein gegründetes Urtheil über die vorliegende schwierige Frage gebildet haben, in der fraglichen Sitzung gefehlt hat. Das letzte Wort ist damit sicherlich nicht gesprochen.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber einen in Bremerhaven ausgebrochenen Maurer⸗
trike wird dem „Vorwärts“ geschrieben:
Auf dem Bau des Baumeisters Sprierhoff Karlsburg Bau) legten am 11. September 27 Maurer die Arbeit nieder. Bei diesem Arbeitgeber hatte in den letzten Tagen ein Maurer zu arbeiten ange⸗ fangen, welcher nicht im Fachwerein war und trotz mehrfacher Aufforderung und auch bei Hrn. Sprickerhoff gemachter Vorftellungen dem Verein nicht beitreten wollte. Als die Maurer am 11. d. M. zur Arbeit kamen, fanden sie auf dem Bau ein Plakat angeschlagen, des In halts, daß Jeder, der nicht mit dem betreffenden Nicht ⸗Fach⸗ vereinsmitglicd arbeiten wolle, das Recht habe, aufzuhören; außerdem würde Jeder, welcher es versuchte, Maurer durch unerlaubte Maßnahmen zum Beitritt in den Fachverein zu zwingen, zur Bestrafung dem Gericht überantwortet. Auf Grund dieser Erklärung legten die 27 Maurer die Arbeit nieder. Der Aut stand ist in ein neues Stadium dadurch getreten, daß Hr. Spricker hoff bekannt gab, er werde keinen Maurer beschäftigen, welcher dem Central⸗ verband der Maurer Deutschlands angehört,
Aus Leipzig liegen über die Lohnbewegung unter den dortigen industriellen Arbeitern in der „pz. Ztg.“ folgende Mittheilungen vor:
Am Sonntag waren etwa 100 Textilarbeiter versammelt, um den Bericht der Kommission über die wegen der vor 14 Tagen an ⸗ gekündigten Herabsetzung des Lohns der in der Deutschen Spitz en⸗ fabrik zu Leipzig ⸗Lindenau beschäftigten Spitz enweber mit den? Direktoren staitgefundenen Verhandlungen entgegen zu nehmen. (Vgl. Nr. 2118. Bl) Es wurde bekannt gegeben, daß diese Verhandlungen infofern ergebnißlos verlaufen seien, als die Direktion bei der Lohnkürzung um 15 bis 2000 verharre und daß deshalb die zh betroffenen Spitzenweber die Arbeit am Sonnabend eingestellt hätten. Die Versammlung billigte das Vorgehen der Arbeiter und versprach, sie wöchentlich pro Person mit 9 1 zu unterstützen, außer⸗ dem aber noch den Verheiratheten für die Frau und jedes Kind 1 Unterstützung pro Woche zu gewähren,
In einer Korbmacher gehülfenversammlung, die an demselben Tage stattfand, ftanden die im Korbmachergewerbe bestehen · den mißlichen Lohnverhältnisse zur ,, Es wurde mitgetheilt, daß die schon vor sechs Monaten wegen Aufbesserung des Lohnes mit den Meistern begonnenen Unterhandlungen resultatlos verlaufen seien, da ber von den Meistern ausgearbeitete Lohntarif für die Gehülfen unannehmbar gewesen sei. ;
Der vor sechs Wochen wegen Aufrechterhaltung des im Jahre 1888 zwischen Meistern und Gehülfen vereinbarten Lohn tzarifs, von den Töpfergesellen Leipzigs begennene Strike ist in einer am Sonnabend abgehaltenen Versammlung, da, wie mitgetheilt wurde, die Prinzipale ein nochmaliges Etsuchen der Gehůlfen, mit ihnen in Unterhandlung zu treten, mit einem Hin—⸗ weis auf die früheren Abmachungen abgelehnt, die SGe⸗ hülfen aber durchaus keine. Aussicht auf ghastigen Erfolg hatten, somie in Rücksicht auf die Abnahme der Ürbeit, für beendet erklart worden. (Vgl. Nr. 212 d. Bl.) Auch der anwesende Vertreter des Generalausschusses der Töpfer Deu t sch⸗ lands trat für Beilegung des Strikes ein. Die Aus stãndigen wollen die Arbeit zu den von den Prinzipalen bewilligten Zulagen wieder aufnehmen, ihr haupffächlichstes Augenmerk in der nächsten Zeit aber auf die Stärkung ihrer Organisation richten, damit sie bei günstiger Gelegenheit mit mehr Erfolg mit ihren Forderungen an die Arbeitgeber herantreten können. Die noch nicht untergebrachten Aus⸗ ständigen sollen noch bis auf Weiteres Unterstützung erhalten. Der für die Gehülfen mit einer Niederlage endende Ausstand hat, wie bekannt gegeben wurde, den Töpfern, die die Mittel hierzu ohne jede fremde Pülfe aufgebracht haben, gegen 1300 M gekostet. .
In Ilmenau haben, wie die . Köln. Volksztg. meldet, die Handfchuhmach er, 36 an der Zahl, nun auch sich dem Aus st and angeschlofsen. (Vergl. Nr. A3 D. Bl.) Wie das Blatt, bemerkt, werden durch den Autstand auch zahlreiche Näherinnen, Färber und Gerber in Mitleidenschaft gezogen, sodaß mindestens 1560 Arbeiter und Krbeiterinnen verdien tioß. fein dürften. Die Zahl der Aug⸗ stätndigen beyiffert die Köln. Volksztg. überhaupt folgendermghen; Liegniz Jo Päandfchuhschneider, Jimenau 56, Osterwiek 296, Burg I und Frichrichs hagen S oder süsammen rund 466 Handschuhmacher, d. h. nur Glace Lederschneider.
Erste Beilage zum Deutschen gieichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 15. September
Ueber den Ausstand der Steinmetzen in Pirng theilt die Sächf. Arb. Zig.“ noch mit, daß es sich um den Werkplatz des Baumeisters W. Haupt handelt. Die Zabl der Ausständigen be— trägt etwa 80 Mann. Der Arbeitgeber derweigert den Lohntarif anzuerkennen, der von den anderen dortigen Arbeitgebern anerkannt ist. (Vgl. Nr. 215 d. BI.) . .
Aus Brüsfel wird der „Voss. Ztg. geschrieben: Die staats⸗ anwaltlichen Behörden des Hennegau sind gegen die dortigen sozialistischen Arbeiterverbände eingeschritten. Es haben Haussuchungen und Beschlagnahmen aller Bücher und Papiere bei der fozialistischen kooperativen Genossenschaft in Jolimont, bei den Rittern der Arbeit in Päturages und bei dem Bunde der belgischen Bergarbeiter stattgesunden.
Handel und Gewerbe.
Berlin, 13. September. (Wollbericht d. Ctrbl. f. B. Text. Ind) Die Eröffnung der Londoner Auktion hat bis jetzt die erhoffte Belebung des Geschäfts nicht gebracht. Noch immer leidet das Geschäft unter einer selten so lange beobachteten Zurückhaltung der Konfumenten, welche ihre Vorräthe aufarbeiten und dann nur den noshwendigsten Bedarf kaufen. Die Dauer dieses Zustandes hängt in der Hauptfache davon ab, ob sich in der Lage der Industrie eine gůnstigere Wendung vollziehen wird.
— Ein Angesiellter der hiesigen Preußischen Hypotheken Versiche rungs⸗Akti engesellschaft Ramens Ernst Bock, der das Inftitut durch Unterschlagungen um 378 000 4 geschãdigt hatte und geflohen war, ist, wie W. T. B.“ meldet. in New⸗ YHork bei feiner Ankunft auf dem Dampfer „Saale verhaftet worden. .
München, 14. September. (W. T. B.) In der heutigen außerordentlichen Generalversammlung der Baveris chen Landes⸗ bank wurde die vorgeschlagene Statutenänderung debattelos genehmigt.
Lerpzig, 14. September. (W. T. B) Kam mzug⸗ Ter min⸗ handel. La Plata. Grundmuster B, per September 3, 75 S6. ver Oktober 3,75 M6, per November 3774 , per Dezember 3,74 4, per Januar 3, 89 M, per Februar 5, 833 Æ. ver März 3,821 M, ver April 3.82 M,. per Mai 3.825 46, per Juni 3,826 „, per Juli 3,823 c, per August 3, 826 Ce Umsatz 85 000 kg. Ruhig.
Wien, 14. September. (W. T. B) Ausweis der osterreichisch · ungarischen Staatgbahn söflerreichisches Netz; vom 1. bis 10. September 728 9 . . gegen den entsprechenden
eitraum des vorigen Jahres . 6. 8 London, 14. September. (W. T. B.) Wollauktion. Mäßige Betheiligung, feine Wolle stetig, ordinäre und Mittelsorten schwächer.
An der Küste ? Weizen ladungen angeboten.
Glasgow, 14. September. (W. T. B. . Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6950 Tons gegen 16 900 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. ;
Bradford, 14. September. (W. T, B.) Wolle, unverändert, Exportgarne gefragter, Stof fe Fabrikanten beschäftigt.
St. Petersburg, 14. September. T. B. Ziehung der russischen Prämien ⸗ Anleihe von 1866: 206 000 Rbl. Nr. 50 Ser. 4056, 75 000 Rbl. Nr. 14 Ser. 101365, 40 000 Rbl. Rr. 24 Ser. 9080, 26 000 Rbl. Rr. 31 Ser. 6318, je 10 000 Rbl. Rr. 5 Ser. 14791, Nr. 6 Ser. j4579, Nr. 41 Ser. 1910, je S650 Röhl. Rr. 42 Ser. 1019. Nr. 39 Ser. 13118, Nr. 42 Ser. H77i, Rr. 4s Ser. 17141. Nr, a6 Ser. 14345, je oog Rbl. Rr. 36 Ser 18981, Nr. 260 Ser. 71141, Nr. 1 Ser. 306, Nr. 28 Ser. 19441, Nr. 15 Ser. 19491, Rr. 20 Ser. 16623, Nr. 8 Ser. 3765, Nr. 48 Ser. 19599, je 1000 Rbl. Nr. 25 Ser. 15050, Rr. 39 Ser. 13541, Nr. 2 Ser. 1I497, Nr. 26 Ser. 10654, Nr. 39 Ser. 2871. Nr. 23 Ser. 10319, Nr. 40 Ser. 11657, Nr. 36 Ser. 17465. Nr. 32 Ser. 784, Rr. 383 Ser. 3640, Nr. 40 Ser. 1816, Nr. 1 Ser. 53753. Nr. 37 Ser. 2819, Nr. 26 Ser. 6216. Rr. 19 Ser. S933, Nr. 28 Ser. 10019, Nr. 28 Ser. 9919, Nr. 30 Ser. 4287, Nr. 4 Ser. 13320, Nr. 4 Ser. 12482.
Belgrad, 15. September. (W. T. B) Die Einnahmen der Serbischen Tabackregie betrugen vom 1. Januar bis 31. August Isi 4 980 526 Fr., vom 1. Januar bis 31. August 1890 4 289 433 Fr. mithin in 1891 plus 691 092 Fr. Die Einnahmen der Serbi—
fchen Salsjregie betrugen vem 1. Januar bis 31. August 1891 2684 897 Fr, vom 1. Januar bis 31. August 1896 1815150 Fr., mithin in 1851 plus 269 746 Fr. Die Einnahmen der Stempel kas fe betrugen vom 1. Januar bis 31. August 1891 1 605 615 Fr., pom 1. Januar bis 31. August 1890 1 309 317 Fr., mithin in 1891
luz zg6 15; Fr, .
z Re w-⸗ Jork, 14. September. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in sester Haltung. später gaben die Course nach, zum Schluß war die Börfe recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 266 000 Stück. Der Silber vorrath wird auf 4 800 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 56 000 Unzen, die Sühberankäufe für den Staatsschatz 343 G00 Unzen zu 9800 à 98810.
Visible Supply an Weizen 21 936 600 Bushels, do. an Mais 8 287 000 Busphels.
Theater und Mufik.
Königliches Opernhaus.
Auf Allerhöchsten Befehl fand gestern im Königlichen Opernhause eine Festvorstellung für die Mitglieder des Deutschen Schrift⸗ steller Verbandes statt, welche fich vollzählig eingefunden hatten, um fich dankbaren Herzens der ihnen erwiesenen hoben Kaiserlichen Gunst zu erfreuen. Ser General Intendant der Königlichen Schauspiele Graf Hochberg erwies den Verfammelten die Ehre, sie von dem Hoffchauspieler Richard Kah le durch einen von Emil Taubert gedichteten Prolog begrüßen zu lassen, der hier seine Stelle finden
e: 9 Geschaart ist an der Spree gesell'gem Strande Des deutschen Geisterreichs Areopag Willkommen, Freunde. auf der Marken Sande, Willkommen zu des Schriftthums Ehrentag! Das Vaterland, ein Vorbild dem Verbande, Wbt seiner Länder ein'gen Deriengschlag.
o sind wir auch zu einem Werk beschieden, Friedreich vereint im weiten Völkerfrieden.
Welch ein Parnaß, den froh die Blicke streifen! Der Lyrik Blüthen wie im Lenz verstreut Fühn will des Epos in die Saiten greifen, Die Kraft des Sangs durch selt'ne Schau erneut. Das Drama mag zu junger Ernte reifen, Wo reichfte Gegenwart die Stoffe beut! Der volle Glanz der festlich üprp gen Lichter Kmstrahlt verheißungsvoll die Schaar der Dichter. Der Forschung und des Urtheils strenge Mühe, Sie sprlcht beredt aus dem erlauchten Kreis Ber spröden Wahrheit Dämmermyrgenfrübe Setzt sich des Wissens Sonnenhöh' zum Preis. Wie auch der Lampe Müttnachtsdocht verglühe,
i t d der sorgenvoller Fleiß. . k . strebt der Ernst der Blätter
Als Führer, Mahner, Tröster und Erretter!
Nach dem Prolog,
so wohlthuender in
dramatisch wie ; Fr. Staudigl sang die Venus und b. hie welche Gestaltungskraft dieser Künstlerin eigen ist; in dem Zwiegesang mit Tannhaäͤuser arbeitete sie mit außerordentlicher Sorgfalt die must ⸗ kalisch bedeutenderen Stellen heraus. Die übrigen Rollen waren in Händen der Hrrn. Mödlinger (Landgraf) Betz (Wolfram), Kr olop (Biterelf) und des Frl. Hellmuth: Bräm, Die glänzende ü stattung erhöhte den Eindruck der künstlerischen Leistungen sodaß die eder Richtung hin ungetheilte Befriedigung hervorrief und in den Theilnehmern sicherlich das Gefühl aufrichtiger Dankbarkeit für das ihnen Gebotene zurücklassen wird.
Letzten Sonnabend : studirt in Scene; gleichzeitig wurden
den bewährten
Gesammtaufführung nach j
Streben, welches die Königl auszeichnet. Das des Kayellmeisters positorischen Feinheilen und präzise zu getretenen
Scenen
der Partie, durchgeführt. Rothmühl, der seine reiche
aufgeführt werden. ; . In Victorien Sardou's Schauspiel Auffũhrung im Residenz⸗Theater am Sonnabend stattfindet, von Moser⸗Sperner, in deren Händen die Titel⸗ rolle liegt, von n, * n Sung die Damen Emmy Neumann und Grete Risa (paula) mit, (lutgih Willl Walden, die beliebte Soubrettem des Belle⸗ Alltance⸗-Theaters, ist von einem Halsleiden. das sie vierzehn Tage lang an der Ausübung ihrer Thätigkeit behinderte, nunmehr ge⸗ nefen und tritt wieder täglich in der von ihr geschaffenen Rolle des Scekadetten Kurt in Jung Deutschland zur Ver Befitzer des Eoncerthauses hat, den in diesem Sommer neu erbauten Saal Richard Wagner in Erinnerung an die persön⸗ liche Direktion seiner Werke am 4. und H. Februar 18753 und 24. April 18785 geweiht. Die Groͤffnung des Saales findet gleichzeitig mit der Cröffnung der 25. Saison im Concerthause am Donnerstag,
den 17. d. M., statt.
wirken außer Fr.
Die Aufführungen des Volks h aß, ein Bürgermeister von
Adolph Verein am
Görlitz zu errichtende Ober evangelische Vereinshaus bestimmt.
Weiterspiẽlen na
1891.
Ein köstlich Ziel im vielgestalt' gen Schaffen: Des Volks Erziehung und des Volls Gedeihn! Wo ungeheilt verborg' ne Wunden klaffen,
Die Feder schreibt der Heilung Arzenei'n. Traun, mit des Geistze s unverzagten Waffen Will der Gesittung Sieg errungen sein!
Dem Denkerauge liegt die Mitwelt offen, nd der Eckenntniß freudig folgt das Hoffen.
Organisch wachsend schließt sich Zell' an Zelle, Das Riedre klimmt zum Höheren hinauf.
Rur, wenn sich thätig Welle reiht an Welle, Des Irrthums Bollwerk weicht dem steten Lauf. Und endlich steigt der Wahrheit Sonnenhelle Aus Millionen Geistesfunken auß.
Den Nachbarvölkern wird zum Segensstrahle Das deutfche Ringen nach dem Ideale.
Das Wort, das unser Werkzeug, sei in Ehren! Ihm sei der Seele wahrstes Sein pertraut 5 tritt's hinaus, die Massen zu belehren! —
rum haltet's rein wie eine keusche Braut!
Is fei ein Fels, dem Brandungeschwall zu wehren, Richt eine Flocke, jäh hinweggethaut!
Dag deutsche Wort, treu ohne Trug und Beugung, Sei nur ein Widerhall der Ueberzeugung!
Dem Pfeil des Worts sei, würdig des Geschosses, Dat Ziel gewählt, bis höchster Sieg gelang, Bis aus dem Urgestein des Volks kolosses Der Wahrheit und der Schönheit Quell entsprang, Wie unterm Huf des lichten Musenrosses GFinst Hippokrene aus dem Felsen drang. ; Was nur des Tages flücht' gem Schimmer buldigt, Es mag gelitten sein, doch nicht entschuldigt! — Der Sänger Wettkampf soll uns heut vereinen, Den hohen Sinnz ein deutscher Meister schuf! Er lehr‘ auch uns, die Venus zu verneinen, Die trüg'risch anreizt mit Sirenenruf! Ser Menfchheit Liebe, abhold dem Gemeinen, Sei unser keuscher, heiligster Beruf! So reichen wir die Hand zu treuem Bunde, Ünd Segen strömt aus der geweihten Stunde.
Zubörer einen tiefen Eindruck machte. längerer Zeit wieder in
Wenn auch seine weiche, helle
musikalisch vortrefflich
wie stets den Hirtenknaben sang,
ging Bizet's . einige Die Gesammtvorstellung
Orchester, welches unter der Weingartner stand, und Schönheiten Gehör. Die an die
der Partitur
im Rahmen künstlerischer
Frl. Weitz sehr gefällig in Gesang Neubesetzt war die
See“ auf.
der mit Genugthuung und Beifall aufge⸗ nommen wurde, begann die Aufführung von Wagner s T h ääuscr“, weiche von dem hohen Stande der musikalischen und dramatischen Kunst, wie sie auf der Königlichen Bühne gepflegt wird, ein glänzendes Zeugniß ablegte und auf die von weither nach Berlin gekommenen Gudebus (trat nach Titelrolle auf. — der markigen Kraff und Leidenschaft entbehrt, so ist sie um dem Ausdruck tieferer Empfindungen und zarterer Regungen: nach dieser Seite hin darf sein Tannhäuser als eine her vorragende Leistung bezeichnet werden. ist der Elisabeth des
Stimme
Uneingeschränkte Anerkennung rl. Hiedler zu zollen, welche die jungfrãuliche und zugleich königliche Erscheinung der frommen Tochter des Landgrafen zur Geltung brachte. d bewies hiermit von Neuem,
Carmen“ neu Rollen neu b bestätigte das ernste künstlerische iche Bühne in allen ihren Gliedern
brachte die
Stelle des Dialogs Rezitative kommen der Gefammtwirkung sehr zu statten. = Sie Titelrolle sang wie früher schon Frl. Rothaußer mit schönem Gelingen; der Wohllaut ihrer reinen Stimme paart sich mit der Anmush ihrer Erscheinung und ihres Wesens zu einem li lichen Gefammtbilde, welches in den tändelnden und leidenschaftlichen Abgemessenheit b auch die Micaela wurde von der bisherigen Inhaberin und Spiel Rolle des Joss durch Hrn. schauspielerische Gestaltungs kraft hier aufs Neue erweisen konnte und durch die Milde und Zartheit über⸗ raschte, mit welcher das kraftvolle Organ des Sängers den Anforde⸗ rungen seiner Rolle gerecht wurde. Hr. Bulß zeigte als Toreador Temperament und sicheres Auftreten, welches durch die Kraft der markigen Stimme noch gehoben wurde. Als Frasguita und Mercedes fügten sich Fr. Herzog und Frl. Dietrich erfolgreich dem erfreu⸗ lichen Ensemble ein.
m Lessing⸗Theater wird das Drama Der Präsident! von a n , . am Sonnabend, 26. d. M., zum ersten Male
Georgette“, dessen erste
ühnenspiels Johannes Görlitz (eine Episode aus der eformationszeit nehmen mit der Festaufführung für den Gustav⸗ 15. September in Görlitz ihren Ant ang und Herden bestimmt vom 18 bis 22. Seylember fortgesetzt. Ihr Ertrag ist zum Theil für den Gustav ⸗ Adolph Verein, zum Theil für die in lausitzer Ruhmeshalle und das dortige Bei starkem Besuch ist ein ch dem 23. September möglich, jedoch empfiehlt es
1
—
.
.