1891 / 220 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Sep 1891 18:00:01 GMT) scan diff

mehr Abgang (15.7 υά ) als die 6 (14,1 ) hatten. In allen böheren Altereklassen waren die erhältnißzahlen für die gestorbenen weiblichen Personen gräßer als für die mannlichen (25,1 G: 21.1 co) bekanntlich eine Folge der größeren Langlebigkeit der über 50 Jahre alt gewordenen Frauen. Die Sterblichkeit der Juden ist im Vergleich mit der der Christen eine auffallend kleine; denn es entfielen guf 1000 Lebende bei den Juden 15,9, dagegen bei den Evangelischen 23,8 und bei den Katholiken 25,0 Gestorbene. Die meisten Todesfälle ereigneten sich im Juli, die wenigsten im September, demnächst im November und Oktober. Der Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen stellt sich für ein Tausend der Bevölkerung auf 13,8.

Literatur.

Geschichte.

In der soeben erschienenen VI. Abtheilung der Geschichte des Preußischen Staats von Dr. Ernst Berner, Königlich preu⸗ pischem Hausarchivar, München und Berlin, Verlagsanstalt für Kunst und Wiffenschaft, vormals Fr. Bruckmann, wird die Zeit von 1805 bis zum Schluß des Wiener Kongresfes von dem Verfasser in dem⸗ selben patriotischen Geiste geschildert, von welchem auch die bereits früher erschienenen Abtheilungen ein glänzendes Zeugniß ablegen. In knapper und objektiver Weise wird diese Zeit der tiefsten Erniedrigung und der glorreichen Erhebung Preußens so gründlich behandelt, ohne jedoch allzusehr auf die Details einzu⸗ gehen, daß der Leser ein volles Verständniß derselben gewinnen kann. Neben zahlreichen Illustrationen, mit welchen der Text geschmückt ist, sind der vorliegenden Abtheilung zwölf Einschaltbilder und Beilagen beigegeben, von denen der Farbendruck König Friedrich II. als Kron⸗ prinz in Rheinsberg nach einem bisher noch nicht reproduzirten Pastell⸗ gemälde gan besonders hervorzuheben ist. Unter den übrigen Vollbildern befinden sich die Porträts König Friedrich Wilhelm's III. und der Königin Luise, ersteres nach dem Gemälde von Fr. Krüger, letzteres nach dem Gemälde von U. Z. Wolf, und der Wiener Kongreß“ nach der Zeichnung von J. B. Isabey. Außerdem enthält die Abtheilung an bisher noch nicht reyroduzirten Faecsimile⸗Beilagen: eine Nummer der „Feldzeitung' vom 30. Oktober 1513, nach dem wobl einzigen noch vor handenen Exemplare, ferner eine Proklamation des Generals von Bülow an die Franzosen aus dem Jahre 1814 und einen Brief Theodor Körner's vom 28. April 1813.

Geschichte der katholischen Kirche im Groß— herzogthum Baden. Mit be sonderer Berücksicht igung der Regierungszeit des Erzbischofs Hermann von Vireari von Dr. Heinr. Maaß. Mit dem Bildniß des Erz bischofs von Vicari. Freiburg, Herder Groß S0. 1891. XXIII. 692) Preis 10 60 Der Verfasser, Direktor der erz⸗ bischöflichen Kanzlei Dr. Maas hat alle Attenstücle der Eri bischöflichen Correspondenz mit dem bl. Stuhle, mit zahlreichen auswärtigen Bischöfen und sonstigen hervorragenden Persönlichkeiten ebenso umsichtig wie einsichtsvoll benützt. Das Werk beruht demnach auf einer vorzugsweise aktenmäßigen Unterlage und kann als eine sehr bedeutsame kirchenpolitische Arbeit bezeichnet werden nicht nur für die Katholiken Badens, sondern für alle Diejenigen, welche Sinn und Verständniß für die neuere und neueste Kirchen. geschichte, namentlich Süddeutschlands, bewahrt haben. Das Werk sst durchaus objektiv geschrieben, ohne jeden Haß und Miß— stimmung gegen andere Konfessionen. Der Sioff ist in 109 Theilen erörtert: Die Auflösung der kirchlichen Organisation, die Errichtung der Erzdiözese Freiburg, die Regierung des Erzbischofs B. Boll, die Regierung des Erzbischofs J. Demeter, dig erste Re— gierungszeit des Erzbischoff Hermann von Vicari, der Rampf um die Wiederherstellung der kirchlichen Rechte, der Abschluß der Konvention mit dem heiligen Stuhle, die kirchen⸗ politischen Gesetze, die Verordnungen über die Besetzung der Pfründen und die Verwaltung des katholischen Vermögens, der neue Kirchen konflikt und die Kulturkampfgesetze. Das inhalt⸗ und umfangreiche Werk schließt mit vier Beilagen: Noten des heiligen Stuhles und der badischen Regierung.

ck. Die Demokratie von Julius Schwareęz. Des zweiten Bandes erste Abtheilung. Verlag von Wilhelm Friedrich in Leipzig. In der Vorrede zum zweiten Bande wirft der Verfasser einen Blick auf die Demokratien, deren Typen sich in dem Staatsleben des Ost⸗ und Westhellenenthums außerhalb Athens schon zu einer Zeit entwickelt barten, wo das Staatsleben in Rom noch mit seinen eigenen rudimentären Formen ringen mußte, da seines Erachtens eine kritische Erörterung unferer Nachrichten über diese hellenischen Demokratien ibrer Natur nach zu fragmentarisch ist, als daß dieselbe in dem Texte eines Wer kes wie das gegenwärtige Platz finden durfte. An die Vorrede schließt sich als Nachtrag zum ersten Bande eine Erörterung über Aristoteles und die 5YnO olereld auf dem Papyrus des Britiss Museums“, an deren Schluß es heißt: „Nun, ich glaube, ich darf es falls wir es nicht mit einer Mystifikation zu thun haben mit Genugthuung kon⸗ statiren, dafß abgesehen von etlichen wenigen minder wesentlichen Einzelbeiten alles in allem es nicht meine Auffassungsweise und Kritik im JI. Bande (.die Demokratie von Athen“) ist, was durch die Entdeckung des Textes des Britisy Museums irgend einen Abbruch erleidet, sondern einzig und allein die Auffaffungsweise und Kritik der vhilosophisch prüfenden Orthodoxie.“ Der zweite Band, von welchem die erste Abtheilung vorliegt, in der die Entwickelungsgeschichte der Konsularrepublik von der Errichtung des Volkstribunats (494 v. Chr) bis zur Epoche der Hortensischen Massenherrschaft und die römische Maßenherrschaft von der Hortensi⸗ schen Gefetzgebung bis zur Epoche der Aisymnetie der großen militäri⸗ schen Demagogen (287 - 84 v. Chr.) zur Darstellung gelangt, wird außer der kritischen Geschichte der römischen Massenberrichaft des Ferneren die der Demokratie in den italienischen Republiken, sowie in der Schweiz enthalten. Sehr störend wirkt die Unmasse von Drudfeh lern.

ff. Der historische Verein von Ober- Bav ern veröffentlicht einen Bericht über die zur Feier des siebjigjährigen Geburtstags seines Protektors, des Prinz Regenten Luitpold von Bapern, am J. März 1891 abgehaltene Festversammlung. Die Feier eröff nete der Vorsitzende, Reichs ⸗Archip⸗Rath Dr. Haeutle mit einer Uebersicht über die Geschichte des 1833 begründeten Vereins, welcher stets in enger Beziehung zum bayerischen Herrscherhause gestanden hat; sodann bielt Professor von Rockinger den Festvortrag über Gebeimschriften⸗ schlussel der baverischen Kanzlei im 15. Jahrhundert. Nach einem kurzen Hinweis auf die Geschichte Baperns und die Bedeutung der politischen Correspondenzen als Geschichtequelle macht er einige erläuternde Bemerkungen über die im Mütelalter gebräuch lichen Systeme der Geheimschrift. Bald erhielten die Buchstaben⸗ zeichen andere Bedeutung als im Alphabet, bald wurden sie durch Zahlen ersetzt, bald eifand man durch Zusammensetzung von Zahlen und Buchstaben ein neues Alphabet, worin die verschiedensten Varia tionen möglich waren. Von den Schlüsseln, die zu diesen Ziffern n ist, wie Rockinger angiebt, eine beträchtliche Anzabl in dem averischen Staatgarchisd enthalten; die von ihm mitgetheilten inter⸗ essanten Auszüge lassen ihre Wichtigkeit für das Studium der poli⸗ tischen Geschichte Bayerns erkennen. Dem lehrreichen Vortrag sind ein Anhang und eine Beilage beigegeben, welche die Schlüssel i zahlreichen Geheimschriften veröffentlichen.

Gesetze, Verordnungen ze.

Die amtliche Ausgabe des Einkommenstenergesetzes vom 24. Juni 1891 nebft. Ausfübrungsanweisung vom 5. August 1891. Erster Theil. (Preis 89 3), sowie die Anweisung des Finanz Ministers vom 5. August 15951 (Erfter Theil) zur Ausführung des Einkommenfteuergesetzes vom 24. Juni 1891, Gesetz⸗Samml. S. 175 S8. 85 Abs. L. Amtliche Ausgabe (Dreis 69 A) sind in R. von Decker Verlag (G. Schenck, Königlicher Hof-⸗Buchbändler) in Berlin 8W. 19 erschienen. Ferner ist in demselben Verlage die amtliche Ausgabe des zweiten Theiles der Anweisung des Finanz ⸗Ministers vom 5. August

Von dem Einkomm ensteuergesetz ist jetzt auch eine Ausgabe von dem Abgeordneten. Rechtsanwalt Dr. Paul Krause in Berlin, im Verlage von Franz Vahlen, erschienen. Sie entbält neben dem Text eine orientirende Einleitung sowie Hinweise und Sach register; ferner bringt sie auch die Ausführungtanweisung des Finanz Ministers vom 5. September (Erster Theil), das Gesetz über die Aenderung des Wahlverfahrens und die am 12 August 1891 erlassene, auf das Einkommensteuergesetz bezügliche Bekanntmachung des Finanz Ministers.

Von den vielen Ausgaben der Landgemeindeordnung für die sieben östlichen Provinzen, welche seit dem Inkrafttreten des Gesetzes erschienen sind, machen wir auf 2 aufmerksam, welche der Landrichter Dr. C. D. Menzen (im Verlag von Carl Meyer, Gustav Prior, in Hannover, Preis 1,50 M) soeben hat erscheinen lassen. Sie bringt den Text des Gesetzes mit Anmerkungen sowie als Einleitung die dem Entwurf bei der Vorlegung im Landtage heige⸗ gebenen Anlagen, welche die geschichtliche Entwickelung der Landgemeinden und Gutsbezirke und den bisherigen Rechtszustand in den Gemeinde, abgaben und in dem Gemeindevermögen enthalten, und eine auf Grund der Motive des Kommissionsberichts und der Stenographischen Berichte ausgearbeitete Abhandlung über die Entstehungsgeschichte und den Inhalt der Landgemeindeordnung. Den Anmerkungen liegt dasselbe Material zu Grunde.

Telegraphenordnung für das Deutsche Reich vom 15. Juni 1891. Berlin. R. von Decker's Verlag (G. Schenck, Königlicher Hof⸗Buchhändler) Aus Anlaß der von der inter⸗ nationalen Telegraphen. Konferenz zu Paris im Jahre 1890 gefaßten Beschlüsse hat die Telegraphenordnung, welche auf Grund des Artikels 48 der Reichs ⸗Verfassung erlassen worden ist, Aenderungen erfahren. Es ist daher unter Aufhebung der Telegraphenordnung vom 13. August 1880 die vom 15. Juni 1891 hier zum Abdruck ge⸗ brachte in Kraft getreten.

Sozialpolitisches.

ck. Arbeit und Boden. Grundlagen einer Pono⸗ physiokrgtie von Otto Effertz, Band II. Analyse der bürger⸗ lichen Gesellschaft. Zweite vermehrte Auflage. Verlag von Putt⸗ kammer u. Mühlbrecht in Berlin. (Preis 7 „6. Der vorliegende zweite Band enthält die Analyse der bürgerlichen Gesellschaft, während der dritte die der sozialistischen enthalten wird. Der Ver⸗ fasser hat sich entgegen der Ankündigung in der Vorrede zum ersten Bande aus mehreren Gründen entschlossen, diese beiden Analysen in zwei gesonderten Bänden erscheinen zu lassen. Der wesentliche Grund war der, daß der Inhalt beider Ana— lysen vorautsichtlich nicht denselben Leserkreis interessiren wird. Mancher wird sich vielleicht für die Analyse der sozialistischen Gesellschaft interessiren, während ihm die der bürgerlichen Gesellschaft gleichgültig ist. Der Inhalt des zweiten Bandes gliedert sich in 35 Kapitel, von denen die helden ersten die speyielle Gesellschaftslehre, das dritte das allgemein Gesellschaftliche der bürgerlichen Gesellschaft, das vierte bis dreizehnte das Allgemeine aller freien Verkehrsgesellschaften, das vier⸗ zebnte bis sechsundzwanzigfte das Besondere der bürgerlichen Gesell⸗ schaft und das siebenundzwanzigste bis fünfunddreißigste die Antago= nismen zwischen Rentabilität und Produktivität zum Gegenstand der Erörterung haben. ck Die Lügen un s erer Sozialdemokratie. Nach amt⸗ lichen Quellen enthüllt und widerlegt von Hans Blum. Wismar. Hinstorff'sche Hofbuchhanzlung, Verlags conto. (Preis 2 6) Der Verfasser, welcher der bekannte Schriftsteller und frühere Reichstags Abgeordnete Dr jur. Hans Blum ist, sagt in der Einleitung: Seit der Reichstagswahlbewegung, welche dem 20. Februar 1890 voranging, und namentlich seit dem sozialdemokratischen Parteikongreß in Halle im Oktober 1890, hat unsere Sozialdemokratie eine neue Taktik aufgestellt, welche abzielt auf den Stimmenfang und auf die Bethörung der urtheilslosen und ungebildeten Massen, hauptsächlich aber zum Zweck hat die Werbung von Anhängern unter der Land- bevölkerung, also den Bauernfang im Großen. Diese neue Taktik ist die Taktik der Lüge!! Und diefer Taktik geht der Verfasser mit haarscharfen Waffen zu Leibe, indem er an der Hand eines reichhaltigen Materials, das sich auf amtliche Quellen stützt und mit dessen Sammlung er jahrelang beschäftigt war, die Irrlehren und Unwahrheiten, die Vaterlandslosigkeit und den Cynismus der letz eren ent⸗ hüllt und widerlegt. Das Buch ist mithin als eine sehr zeit gemäße Erscheinung auf dem Büchermarkt zu bezeichnen und verdient als ein Hülfsmittel und eine Waffe die eingehendste Beachtung aller Derjenigen, welche Antheil nehmen an den aus allen Parteien heraus sich bildenden Vereinigungen, welche die nachdrückliche Bekämpfung der Sozialdemokratie zum Zwecke haben. Der Inhalt gliedert sich in folgende Abschnitte: Die Lügen unserer Sozialdemokratie. Entwickelung der Partei und ihrer Lehre von 1863 bis 1871. Die kommunistische Zukunfts⸗ gesellschaft. Die Vaterlandeliebe unserer Sozialdemokratie, Der gesetzliche Sinn unserer Sozialdemokratie. ( „Wir wollen keine Revo⸗ sution ?) Die Religion unserer Sozialdemokratie. Die Arbeiter · freundlichkeit unserer Sozialdemokratie. ck. Wie sind die sozialen Probleme der Gegenwart auf der Kanzel zu behandeln? Vortrag, auf der Mansfelder Pastoralkonferenz gehalten von Emil Schrecker, Pfarrer zu Brämerode a. Harz. Druck und Verlag von Fr. Richter in Leipzig. Da die Behandlung der sozialen Probleme der Gegenwart auf der Kanzel eine ebenso schwierige wie zeitgemäße Frage ist, so seien im Nachstehenden die dem Vortrag zu Grunde liegenden und von der Mansfelder Konferenz angenommenen Leitsätze mit getheilt; 1) Der evangelische Geistliche hat das Recht und die Pflicht, die sozialen Probleme der Gegenwart d. h. die Aufgaben zur Versöhnung der wirthschaftlichen und gesell⸗ schaftlichen Gegensätze unserer Zeit auf der Kanzel zu behandeln. 2J Zu diesem Zwecks muß er sich vorher mit den sozialen Fragen der Gegenwart näber bekannt machen, 3) Eine Behandlung dieser Probleme nach ihrer rein wirtbschaftlichen Seite hin ist auf der Kanzel zu unterlassen. 4) Nicht die volkswirthschaftliche, sondern die religiös - sittliche Seite der sozialen Frage kommt für die bomiletische Behandlung der sozialen Probleme der Gegenwart in Betracht, und zwar kat dieselbe zu gescheben in strengster Anlehnung an die heilige Schrift. 5) Dieselbe besonders das Neue Testament enthält zwar kein festes soziales Programm, wohl aber zahlreiche allgemein und ewig gültige Grundsäͤtze zur homilenschen Behandlung der sozialen Probleme. 6) Die gelegentliche, ungesuchte Behandlung der sozialen Psobleme der Gegenwart ist der systematischen auf der Kanzel vorzuziehen. Die beste Handhabe zu solcher gelegentlichen Be⸗ handlung bieten die altkirchlichen Perikopen und die kirchlichen Feste in ihrer Bedeutung für die Gegenwart. 7) Die sozialen Probleme der Gegenwart find auf der Kanzel mit besonderer Rücksicht⸗ nabme auf die jeweiligen Verhältnisse der Gegenwart zu behandeln. Aber auch bei den geordneisten Hemeindeperhaͤltnissen ist in Anbetracht der großen Gefahren, welche der Gesammtheit drohen, für die Erhaltung der Familie, des Sonntags, der staat · lichen Ordnung und der christlichen Kirche einzutreten. 8 Die Be⸗ handlung der fozialen Probleme der Gegenwart auf der Kanzel ge⸗ schehe den verschiedenen Klassen und Ständen gegenüber in gleicher Weise, und jwar ohne Menschenfurcht und Menschengefälligkeit, aber mit Liebe. H) Sie kann nur dann Erfolg haben, wenn der Prediger selber eine christlich gläubige Persönlichkeit ist und seine eigene prak⸗ tifche Behandlung der sozialen Frage im Leben mit der theoretischen auf der Kanzel im Einklang steht.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Neue Sorte Kartoffeln. In Holland schenkt man große Aufmerksamkeit den Versuchen, welche ein Landbauer T. D. van der Weg ju Hallum (Provinz riesland) mit dem Anbau einer neuen Sorte von Kartoffeln auf ehmigem Boden n hat. Diese Kartoffel zeichnet sich durch große Widerstandsfäbigkeit gigen die in den Niederlanden sehr ver⸗

1891 (Preis 120 ) soeben erschienen.

breitete Kartoffelkrankheit aus. Ihr Ertrag ist reichlicher, als derjenige

anderer Sorten. Bei den im letzten Herbst angestellten vergleichenden Versuchen ergab unter gleichen Verhäitniffen die Aussaat 2 gegen eine andere Sorte (jam) den dreifachen Ertrag. Weniger auf fallend ist der Unterschied der Ernte in guten Jahren. Immerhin war im Jahre 1889 z. B. das Ergebniß der Ernte bei der neuen bo o höher als bei der nächst gunstigsten älteren Kartoffelsorte. Zum Zwecke der Aussaat für das folgende Jahr findet in An⸗ erkennung ihres Werthes und ihrer Bedeutung die neue Karteffel zu dem enormen Preis von 10 Fl. pro Sack (mud) reichlichen Absatz.

Obstmarkt.

Für den vom Märkischen Obstbauverein in den Tagen vom 29. September bis 1. Oktober in Berlin veranstalteten Obft markt (Obstbörse) sind bereits Proben von vielen Tausend Centnern Obst aus allen Theilen Deutschlands angemeldet. Auch Seitens der Obst⸗ händler wird diesem Unternehmen ein großes Interesse entgegen gebracht, wie aus zahlreichen, an den Geschäftsführer des Obst⸗ marktes (Obstbörse), Ober⸗Gärtner C. Junge, Berlin NW. 21, Spenerstraße 47, gerichteten Anfragen hervorgeht. Die Obst⸗ käufer finden auf diesem Markt bemusterte Angebote von allen Sorten und allen Qualitäten Obst zusammengebracht. Sie baben also den großen Vortheil, das für sie Passendste aussuchen zu können, ohne kostspielige, häufig vergebliche Reisen nach den verschie denen Produktiontorten machen zu müssen. Alle intelligenteren Obst⸗ konserven und Obstweinfabrikanten, Obstgroßhändler u. s. w. werden sich deshalb hier zusammenfinden.

Ernte.

Nach amtlichen Angaben stellt sich der Ertrag der diesjährigen Ernte auf, zusammen 75 Millionen Hektoliter gegen 119 Millionen Hektoliter im Vorjahre. Gegenüber dem Ertrag eines Durchschnitts - jahres beziffert sich das diesjährige Volumen, Defizit auf 34 Millionen Hektoliter, das Gewichts Defizit auf 27 Millionen Metercen mer. Nach den vom italienischen Ackerbau, Min isterium ver⸗ Iffntlichten Mittheilungen beträgt die diesjährige Weizenernte Italiens 44 Millionen Hektoliter gleich 84 0/0 einer Mittelernte. Die⸗ selbe ist fast durchgehends guter Qualität.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Mafzregeln.

Turkei.

Nach einer amtlichen Mittheilung vom 23, August 1891 haben alle Provenienzen der nordsyrischen Küste die kleinen Küstenfahr⸗ zeuge mit inbegriffen —, welche einer zehntägigen Quarantäne unter⸗ worfen sind, ihre Quarantäne von jetzt an nicht mehr in Beirut, sondern in Smyrna abzuhalten.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Rubr sind am 17. d. M. gestellt 10 494, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 16. S. M. gestellt 3756, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Subhastations⸗Resultate.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 17. September 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteige⸗ rung: Orgnienstraße 116, dem Rentier Gu stav Jürs hierselbst gehörig; Nutzungtwerth 11 640 60 Das geringste Gebot wurde auf 166 132 M festgesetzt; für das Meistgebot von 331 000 4 wurde der Kaufmann Eduard Ham merstein, Kaiserstraße 28. Er⸗ steher. Ferner Urbanstraße 117, der Frau Maurermeister A. M. Riege und dem Bauunternehmer Fritz Vergils hierselbst gehörig; das geringste Gebot wurde auf 127 570 1 fest⸗ gesetzt; für das Meistgebot von 133 000 6 wurde der Kaufmann Üdolf Auerbach hierselbst Ersteber. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangeversteigerung, betreffend das Grundstück in der Kom mandantenstraße 66 und in der Alten Jak obstraße 46, dem Rittergutsbesitzer, Rentier Oskar Reddelien zu Hamburg gehörig, da Regulirung erfolgte.

Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom; 17. September 18951. Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk) Kohlen und Koks. 1) Gas und Flamm⸗ kohlen: Gaskohle 12 14, Flammförderkohle 10,450 12, Stückkohle 14—15, Rußkohle 12.50 13,50, gewaschene Nußkohle Korn 1 und I 13,50 = 14,56, do. HI 11,59 12,50, do. IV. 1050 - 11,50. Nußgrus⸗ koble 8. 50 9, 50, Gruskohle 7— 8,50. 2 Fettkohlen: Förderkohle 9.50 11, do. beste melirte 11—1 tuͤckkohle 13— 14, gew. Nußkohle Korn 1 und H 13 14, do. III 11-12, do. IV 956— 11, Kokskohle 8,00 909. 3) Magere Kohlen: Förderkohle 9 10,50, do. beste melirte 11 —13, Stn gehle 16—17, Nußkohle Korn 1 19—21, do. IL 20-22, Gruskohle unter 19 mm 456 —–—5, Fördergruskohle - 8. 4) Koks: Gleßereikoks 16—18, Hochofenkoks 13— 14, Nußkoks gebrochen 17 19. 5) Brikets —. Erze: 1) Rohspath 8-8, 50, 2) Gerösteter Spatheisenstein 11— L, 50, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Naffauischer Rotheisenftein m. ca. 50 o Eisen 8, 50, 5) Rasenerze —. o h⸗ eisen: 1) Spiegeleisen Ja 10— 1209 Magnan 57, 2) n , ,. Eisen: rhein. westf. Marken 1 52 53, do. Thomaseisen franco 51. do. Siegener 49, do, nassauische ) Luxemburger Puddeleisen 39 60, 4 do. Gießereieisen Nr. III 49, 5) Deutscheg do. Nr. JL 68, 6) do. Nr. H 7) do. Nr. III 58, 8) do. (Hämatit Nr. I) 69, 9) Spa nisches Gießereieisen Marke Mudela loco Rubrort —, 10) Engl. Robeisen Nr. III loco Ruhrort 60, 11) do. Bessemereisen loco Ver⸗ sckiffungshafen 12) Span. do. Marke Mudelaeif. (Rotterdam) 13) Deutsches do. 58. Stabeisen: Grundpreis fr. Verbrauchs stelle im J. Bezirk. Gewöhnl. Stabeisen 136.09, Bleche: Grund⸗ preise: 1) Gewöhnl. Bleche 150 —- 1655, 2) Kesselbleche 175, 3) Fein⸗ bleche 140 - 150.

Wie W. T. B.“ aus Rom meldet, warde die Auflösung der im Moratorium befindlichen Bank von Livorno beschlossen. Von betheiligter Seite sollen Bestrebungen im Gange sein, welche die Bildung eines neuen Bankinstituts an diesem Platze bezwecken.

ge r gr, a. M., 17. September. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß) Am hiesigen Markte waren die Offerten in Weizen wohl in Folge der Feldarbeiten theilweise beschränkt, immer- bin jedoch noch umfangreich genug, um die vorhandene Nachfrage nicht nur vollauf zu befriedigen, sondern dieselbe noch zu übersteigen; vorjähriger ab Umgegend 354 , frei Babn hier ca. 24 M, neuer biesiger (größtentheils Sommerweijen) 221 23 , russischer 234-211 9, Red-winter 23. —⸗24 M Roggen zeigte gleich falls malte Tendenz; und war nur unter Konzessionen Seitens der Eigner anzubringen; es ergab sick ein mindestens gleich hoch wie für Weizen zu beziffernder Rückgang; rufssischer fehlt, neuer hiesiger szeit gemäß trocken 25— 66. In Gerste hat sich der Verkehr während der letzten Woche nicht belebt; für den Export wird nur sehr wenig und äußerst wählerisch gekauft und selbst für feine Sorten werden nicht mehr volle Preise bewilligt, mittlere und untergeordnete Waare blieb sehr vernachläffigt und erfuhr Preigeinbußen; umgesetzt wurde: hiesige neue Wetterauer mit 1— M; Ried und Pfäljer 186 198 KA Franken (Ochsenfurter Gau) 198— ; Saal und Thüringer wegen hoher Forderungen ohne Handel. Hafer allein hat unter allen Artikeln seinen vorwöchentlichen Preisstand behauptet, doch ist dies borzugsweife auf spekalative Gründe sursqck⸗ zuführen; die Tendenz bieibt der Hausse günstig; vorjaͤhriger

164— 17 A. für 14 ÆA In

angeboten 185 4 1 übrig. jo— 4 * Getrocknete Biertreber La. n 14— 1 M Rüböl im Detail 70- 72 4M

ausgesprochene Tende 13-14 1 Weizenkleie 11—– M

Roggenkleie eu, bochfeine Qualität à 3 M pr Ctr. angeboten. Kelterobst) fieberhaft aufgeregt;

träge, Preise zu Gunsten der Käufer, Weizenmehle Nr. O0 dringend offerirt. Hier die rheinhessischen Mühlen Hiesiges Weizenmehl Nr. 0 37— 39 4M, Nr. 1 32 1. Nr. 4 2714 29 4 brot und Brotmehl im Verbande 66— 70 M st fälische Weizenmehle Nr. 00 33-4 loco hier Nr. O 35 36 A, Nr. O /1 33 35 4, (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab h auch Loco auswärtiger Stationen und bei

deutsche und we Roggenmehl Nr. 1 I 33 0 Frankfurt, häufig jedo Partien von mindestens 10 900 kg) Lei pzig, 17. September. (W. T. B.) Kammzug⸗ Termin bandel. La Plata. Grundmuster B. per September 3,10 S, per November 3.75 A, per Dezember 3,75 4, per Februar 3, 890 M ver März 3, 89 M, ver per Mai 382 A, per Juni 3,85 „6, per Juli atz 175 000 kg. Fest. 15. September. (W. T. B) Im August d. J. hiesigen Kon fulatsbezirk nach Amerika nur für ca. 900 000 S Textilwagren exportirt, gegen nahezu 2 Millionen

Oktober 3,70 S, per per Januar 3,77 A, April 3,80 , 3, 57 M, per August 3 877 M Ums

wurden aus dem

der Orientbahnen betrugen in der 283 795, 93 Fr.,, vom 1. Januar bis 19. August e. 6 444 743,12 Fr., usammen seit Beginn des Betriebsjahres 6 28 539.05 Fr.

T. B.) In der heutigen Semestral Versammlung der Aktiouãre der Bank von England er glaube nicht,

war der

neuen hiesigen

nfang Oktober lieferbar letzter Cours 9

35— 37 4A, Nr. 2 334 345 4, Nr. 5 22 27

Chemnitz,

Mark im August des Vorjahres. Wien, 17. September.

London, 17. September. (W erklärte der Gouverneur der Bank, Liquidation des Hauses Baring Brothers Verluste für die Garanten herbeifübren werde.

Wollauktion. Wolle fest, Preise unverändert.

frage in Croßbreds. An der Füste7? Weizenladungen angeboten. Bradford, 17. September. (W. T. B) schäftslos, ausgenommen feinste Wolle. G. behauptet, heimischer Bedarf jedoch befriedigend.

Paris, 17. . 36m 2 3. ö . ö f fest v t, daß die russische o Anleihe definitiv abgeschlossen sei ö ß zum Course von 78 bis 79 emittirt

und am 10. Oktober er.

werden würde. St. Petersburg, 18. September.

veröffentlichte Verfügung des Rubeln gegen Golddeckung an.

Nach einer anderen Veröffentlichung werden, um das Ueberwintern des der Bevölkerung der Mißerntegebiete gehörigen Viehes zu ermöglichen,

letzte Raps wurden Abschlüse nicht bekannt; die Notiz zi = 32 A Heibt. Mais sehr ruhig, nur Donaumais dringend Malztteime coulant verkäuflich Qualität ohne

Verkäufer treffen guten Markt; pr. HSM Mehlmarkt: namentlich die norddeutschen Für Roggenmehl dominiren

W. T. B) Die Gesammteinnahmen Woche vom 26. bis 26. August e.

Wolle sehr ge⸗ Exportgarne träge, kaum

(W. T B.) Eine heute Finanz ⸗Ministert ordnet eine neue Emifsion von Kreditbillets im Betrage von 25 Millionen

Cours Branntweinbrennerei⸗

Vieh, welches aus den von der

Aepfel Luzern, 17. September.

(im August 1890 1125 0900) Fr.

Nr. 3 314 ͤ August 1891 605 000 (im

Milch⸗ Nord⸗ New⸗ York, 17. September.

Schlu betrug 560 000 Stück. Der 4500 000 Unzen geschätzt. Die 60 000 Unzen.

Jüterbog, 17. September. Meldung zugegangen:

daß die irgend welche

Gute Nach⸗

Schmidt wird gezweifelt. Görlitz, 17. September.

Wangen in Württemberg. (München), Stadtpfarrer Müller

Rath Koch (Danzig). Glog au, 14. September.

Schl. Zig.“

die Eisenbahntarife für Futtermaterialien, und zwar Heu, Stroh, und Bierbrauerei ⸗Abfälle, Runkelrüben⸗ Trester, welche nach den bereichneten Gebieten be = foͤrdert werden, beträchtlich ermäßigt. Ebenso sollen die Tarife für sißernte betroffenen Gouvernements befördert wird, ermäßigt werden. Die Verordnungen, welchen nãhere Inftruktionen und Verzeichnisse der Eisenbahnen, auf welche sie An⸗ wendung finden, beigegeben sind, . g gen in Kraft.

der Gotthardbahn betrugen im August 1891 für den Personen⸗ verkehr ib 500 (im August 1890 510 500) Fr, für den Güterverkehr ls O60 (im August 1890 580 000) Fr, verschiedene Einnahmen im August 35 000 (im August 1890 35 0090 Fr., jusammen 1200000 Die Betriebsausgaben betrugen im ugust 1890 490 000) Fr. Ueberschuß im August 1891 595 O00 (im August 1899 635 000 Fr.

Anfangs unentschieden, entwickelte später feste Haltung, sodaß der ö die böchsten Tagescourse behauptete.

Mannigfaltiges. .

Bei dem Garde⸗Fußartillerie⸗Regi⸗ ment, das gleich dem Fußartillerie⸗ Regiment von Encke (Nr. 4) auf dem hiesigen Schießplatz zur Zeit Uebungen abhält, hat sich heute gegen Mittag ein entfetzliches Unglück zugetragen, bei welchem sechs Personen mehr oder weniger schwer verwundet wurden, Die Ladung eines im Panzerthurm befindlichen 5, z Centimeter⸗Geschützes (Kartãtsche) versagte, man rief zur Entladung den Büchsenmacher, Waffen⸗ schmied Schmidt, und als dieser die nöthigen Manipulationen unter- nabm, explodirte die Kartätsche und verletzte dem Schmidt die rechte Hand, daß sie abgenommen werden mußte, die linke Hand, Brust und Schenkel; ferner wurden ein Major sebr schwer, ein Hauptmann zwei Kanoniere und ein Lazarethgebülfe verwundet. brachte man in das hiesige Garnisonlazareth; an dem Aufkommen des

Die 45. Hauptversammlung des Gustav⸗Ad olf ⸗Vereins wählte laut Meldung des W, T. B.“ für die große Liebes gabe im Betrage von 18000 MS die Gemeinde Zu Mitgliedern des Central Vorstandes wurden wieder bezw. neugewäblt:

Hofprediger D. Rogge (Potsdam), (Hermannstadt) und Konsistorial⸗

Die Mäuseplage ist in hiesiger Gegend ganz empfindlich. So theilt der Niederschlesische Anzeiger mit, daß dieser Tage auf einem Acker der während des Ackerns in 17 Stunden. 200 Feldmäuse Pfluge erschlagen worden sind. Auch in Striegau nimmt nach der die Mäuseplage in erschreckender Weise überhand. Auf zen Dominialäckern eines einzigen Besitzers (Gräbersdorf) wurden

Oelsamen und

Die Betriebs einnahmen

er Brand war worden.

Demnach

kehr

(W. T. B.) werden.

Die Börse war Der Umsatz der Aktien

Silbervorrath wird auf

Silber verkãufe ö.

Der „Voss. Z ist folgende

Sämmtliche Personen

Pastor Terlinden (Duisburg), Sber⸗Konsistorial⸗ Rath Burger

Rauschwitzer Feldmark hinter einem

niederbrennt.

Dresden, 18 l wird nach einer Mittheilung des W. T. B.“ die hundertste Wieder⸗ von Theodor Körner's Geburtstag fe Besonders glänzend wird sich die Feier in Dresden, der Geburtsstadt des Dichters, gestalten. ; Frankenberg und die Berg ⸗Akademie in Freiherg, welche Körner bekanntlich besucht hat, werden besondere Festakte vorbereitet.

London, 16 September. Me xi co (Ver. Staaten), Meerschaumlager entdeckt worden. und Wien geschickt, und die Sachverständigen beider Städte erklärten, daß das gesandte Produkt echter Meerschaum sei. Ein 8 Zoll. dicker, 3 Fuß breiter und 5 Fuß langer Block wurde mit einer gewöhnlichen Handsäge ausgesägt. Es waren freilich einige Unvollkommenheiten in dem Stück, so große Blöcke aber sind niemals ohne dergleichen. Wahrscheinlich werden die unteren Schichten des Lagers besser sein, als die vom Wetter mitgenommene obere Schicht. Das Lager liegt am Sapello ⸗Bach, un gefähr 25 Meilen nördlich von Silver⸗City und nicht weit von dem Alaunlager am GilaFluß. Die ganze Gegend ist höchst mineral— reich, Riemand aber hatte erwartet, Meersckaam dort zu finden. Erst vor einigen Monaten wurde im Gila Thal Ricolet, ein vorzügliches Material für Ornamente, entdeckt. Jetzt sind schon große Steinbrüche eingerichtet und der Ricolet wird in Menge nach Chicago und anderen Städten verschifft. Staaten Meerschaum angetroffen worden.

Rom, 17. September einer Meldung des W. T. B. heute Marsico‚Vetere und Um⸗ gegend in der Provinz Neapel. Die Ernte ist vernichtet, viele Hütten find zerstört worden, zahlreiche Thiere getödtet. Auch Menschen sind dabei zu Grunde gegangen.

San Franeisco, 17. September. mette im Staate Oregon steht, wie der N. Pr. 3 telegraphisch gemeldet wird, in Flammen; es ist zu befürchten, daß sie gänzlich

von Frauen und Kindern gegen o O99 Stück Mäuse vernichtet. Für zehn Stück wird ein Pfennig gezahlt. selben Gebiete etwa 1160 Ham st er getödtet.

München, 16. September. In dem Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog . Hohenburg bei Lenggries gerieth, wie der N. Pr. 3. mitgetheilt wird, vorgestern, während Schlosse weilte, der südwestliche Flügel in wehren der Umgegend waren so rasch zur Stelle, daß von dem 3 nur ein

Außerdem wurden auf dem⸗

von Luxemburg gehörenden Sch losse

der Großherzog mit seinen Gästen im Die Feuer⸗

Brand.

Theil vom Giebel des Dachstuhls zerstört wurde.

durch eine schadhafte Stelle des Kamins verursacht

September. Im ganzen Königreich Sachsen festlich begangen

Durch den Rath der Stadt

Im vördlichen Theile von Neu⸗ ist, wie die A. C. berichtet, ein großes Proben wurden nach Berlin

Bisher war noch nirgends in den Vereinigten

Schwerer Hagelschlag zerstörte nach

Die Ortschaft Celentino ist, wie zwei Häuser abgebrannt;

Trient, 17. September. das D. d S* ; 59 Bürgerhäufer und 50 Bauernhäuser wurden zerstört.

meldet, bis auf

Die Universität Willa⸗

Kommandit-⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. g.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 20. zersicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Berloofung ꝛc. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗-Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

) untersuchungs⸗Sachen.

(34613 Steckbrief.

Gegen den Arbeiter Emil Wagner, geboren am 13 Mai 18560 zu Brandenburg a. /H, zuletzt dort selbst aufhäͤltlich. welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungs haft wegen Urkundenfälschung in den AÄkten J. 719/81 verhängt. Es wird er sucht, denselben zu verhaften und in das Gerichts gefãngniß zu Brandenburg abzuliefern.

Pots dam, den 12. September 1891.

Königliche Staats anwaltschaft.

34612 Strafvollstreckungs⸗Erledigung. . den Töpfergesellen Paul Wendt aus 1 unterm 17. März 1890 in Zweite eilage Rr. 74 unter 72 942 erlassene Straf⸗ vollftreckungsersuchen ist erledigt. Berlinchen, den 15. September 1891. Königliches Amtsgericht.

34756 . : In . Strafsache gegen den Landmann Nis

Nissen Holm aus Seggelund wegen Verletzung der r en, wird, da der Angeschuldigte Holm des Vergehens gegen 5. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Straf⸗ gefetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §5§. 480, 325, 526 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den Angefchuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Koften des Verfabrens der Arrest auf Höhe von 300 e in Worten: Dreihundert Mark in die für den Angeschuldigten im Grundbuch, von Voiekov Bd. J. Bl. 11 auf dem Grundstück des Käthners Johannes Heusen in Boiskov eingetragene Hypothek von 46 1650 angeordnet. Durch Hinter⸗ legung von 300 M (in Buchstaben: Dreihundert Mark; wird die Vollziehung dieses Arrestes ge⸗ hemmt und der Angeschuldigte zu dem Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt.

Flensburg, den 9. September 1891.

Königliches Landgericht, Ferien ˖ Strafkammer.

Mannbardt. v. Hartwig. v. Ahlefeld.

x ·

27) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

34628 wangsversteigerung.

. Im Age 1 e, fe nn, soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder⸗ barnim Band 86 Blatt Nr. 3561 auf den Namen des Architekten und Maurermeisters Max Reichbhelm bier eingetragene, in der Cöslinerstraße Nr. 4 belegene Grundstück am 24. November 1891, Vo gs 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel G. Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. . Grundstück ist 16 a 90 am groß und mit 19,ã68 M Reinertrag zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer jedoch noch nicht veranlggt, Auszug aus der Steuerrolle, y, Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige i . und andere dag Grundstuck betreffende Nachweisungen sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberes cbenda, Flügel B, Zimmer 42. einge= sehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗

fordert, die nicht von selbhst auf den Ersteher über gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag auß dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs vermerks nicht hervorging, ins⸗ befondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden 6 oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ kreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bel Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen

die berücsichtigten Ansprüche im Range zuruck ·

treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerunggtermins die Gin. ftellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfallt nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstuͤckẽ tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu—⸗ schlags wird am 26. November 1891, Nach · mittags 123 Uhr, an obenbezeichneter Gerichts⸗˖ stelle verkündet werden. Berlin, den 3. September 1891. Rönigliches Amtezgericht J. Abtheilung 53.

34542 Aufgebot.

Nr. 1 41780. Auf Antrag des Wasserbau⸗ Tichnikers Schlenker in Lauchensee bei Lauten bach i. C. erläßt das Gr. Amtsgericht III. hierselbst das Aufgebot der Pfandbriefe der Rbeinischen Hypothekenbank in Mannheim Serie 59 itt. C. Rr 1165 über 560 S, Serie 61 Litt D. Nr. 8ols über Z00 SM und Serie 39 Litt. E. Nr, 1176 über jo6 é Ver Inbäaber diefer Pfandbriefe wird auf, gefordert, spätestens in dem auf den 2. Juli is965, Vormittags 9 Uhr, vor dem bezeichneten Gerichte bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunden vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen wird.

Mannheim, 12. September 1891.

Die Her ch schten e Groh. Amtsgerichts. alm.

(lesS42] Aufgebot. ;

Auf Antrag der Wittwe Justizrath Anz in Essen, vertreten durch den Rechtsanwalt Aaz vdaselbst, wird der Inhaber des auf den Namen des Gewerken Franz Anz, Justizrath in Essen, ausgestellten, an. geblich verloren gegangenen Kurscheins über fünf (6) Ruxe der in tausend Kuxe eingetheilten Hut i fl sce st Vorwärts in Essen exklusive Vorwaͤrtĩz Essen· und „Vorwärts Bottrop auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebots termine den 3. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, auf Zimmer Rr. 435 des hiesigen Amtsgerichts seine Rechte anzumelden und den Kuxschein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklaͤrung des Kuxscheins erfolgen wird.

Essen, den 9. Mai 18981.

Königliches Amtsgericht.

346361 Aufgebot. ;

Der Ackerknecht Heinrich Schnautz in Hohenhagen, Gemeinde Lennep, hat das Aufgebot, des vn der städtischen Sparkasse zu Remscheid auf seinen Namen ausgestellten¶ Sparkassenbuches Nr. 11412 über 1455 MS 20 * beantragt.

Wer Anfprüche und Rechte an das Buch geltend

machen will, muß dieselben spätestens in dem auf den 8. April 1892, Vormittags 190 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termin anmelden Wenn die Anmeldung unterbleibt, wird auf den Antrag des Heinrich Schnautz das Buch für kraftlos erklärt Remscheid, den 12. September 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

lz bzö Aufgebot. j

Der Beitelschmied Albert Luhn zu Remscheid hat das Aufgebot des von der städtischen Sparkasse zu Remscheid auf seinen Namen ausgestellten Spar— kaffenbuches Nr. 10508 über 151 66 341 be⸗ antragt.

Wer Ansprüche und Rechte an das Buch geltend machen will, muß dieselben spätestens in dem auf den 8. April 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine anmelden. Wenn die Anmeldung unterbleibt, wird auf den Antrag des Albert Luhn das Buch für kraftlos erklärt.

Remscheid, den 12. September 1891.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

29706 Aufgebot.

Das auf den Namen der Frau Wilhelmine Scheibe zu Halle a / S., Parkstraße 22, lautende Abrechnungsbuch der städtischen Sparkasse zu Halle a. S. Nr. 992 über noch 31 ist angeblich verloren gegangen.

Auf Antrag der Frau Scheibe wird dasselbe hier⸗ mit aufgeboten und der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 36. März 1892, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, kleine Steinstraße Nr. 7 / 8 Zimmer Rr. II, feine Rechte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Halle a. / S., den 10. August 1891.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.

71786] Aufgebot.

Auf Antrag des Fabrikanten W. Peschlow zu Berlin, Köpenickerstraße 134, wird der Inhaber des angeblich verloren, gegangenen Wechsels 46 date Halberstadt, den 22. Februar 1890 über 52, 65 Mt zablbar am 20. April 1890, ausgestellt von dem Möbelbändler F. Franz in Halberstadt, acceptirt von Max Seebothe in Halberstadt, aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebot termine den 31. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Rr. II, anzumelden, widrigenfalls derselbe für kraft los erklärt werden wird.

Halberftadt, den 11. März 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

34640 . , Auf . Antrag des Kaufmanns Louis Victor zu

Berlin wird der Inhaber des angeblich verloren ge⸗ gangenen Wechseltz d. 4. Schubin, den 12. n, . 1387 über 2060 M, zahlbar am 12. Mär 1888 bei den Gebrüdern Wunsch zu Schubin, ausgestellt von dem Kaufmann Louis Victor früher in Schubin an eigene Ordre, geceptirt von dem Besitzer Jo hann Kwasfef in Zendowo, mit dem Blanko⸗ indossament des Kaufmanns L. Victer versehen, hier⸗

durch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel

spätestens im Aufgebotstermin den 9. April 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er folgen wird: Schubin, den 12. September 1891.

Königliches Amtsgericht.

34637 Aufgebot. .

Rach Mittheilung der gräflich Castell'schen Credit kasse zu Castell vom 109. 8 M. ging eine von ihr als Schuldnerin am 27. März 1889 über ursprüng⸗ lich 458 S zu 3500 verzinsliches Kapital snd Rr. 341 439 und C. B. Fol. 2205 für die Kuratel äber Georg Weber von Marktbreit als Gläubigerin ausgestellte Obligation, deren Werth nur noch in 175 ½ Kapital besteht, am 7 Juli J. J zu Verlust.

Auf Antrag der genannten Kasse ergeht hiemit an den unbekannten Inhaber dieser Obligation die Auf⸗ forderung, solche an dem auf Dienstag, den 29. März 1892, Vormittags 10 Uhr, hier anberaumten Aufgebotstermine vorzulegen, und seine allenfallsigen Rechte anzumelden, ansonst deren Kraftloserklärung erfolgt.

Wiesentheid, 13. September 1891.

Königliches Amtsgericht. Stahl.

34641 Aufgebot. Auf Antrag:

1) der Kaiserlichen Ober Postdirektion zu Bremen als Rechtsnachsolgerin der vormaligen Herzog⸗ lichen Eisenbahn⸗ und Postdirektion zu Braun⸗

schweig, 2) des Handköthers Fritz Schlüter zu Westerwisch, 3) der Wittwe des Bürgers und Kistenmachers Brun Helmke, Adina. geb. Grönhoff, zu Bremen als Erbin ihres genannten Ehe—

mannes,

welche den Verlust nachstehender Urkunden glaubhaft gemacht haben: ö

zu 1) des Kautionsdokuments vom 9. Juli 1851, laut dessen der Handkotbbof No. ass 18 zu Hagen wegen einer der vormaligen Herzoglichen Eisenbahn⸗ und e nr , Braunschweig zu bestellenden Kaution von r, ;

zu 2) der Schuldverschreibung vom 7. Mai 1832, laut deren der Handkothhef No ass 17 iu Wester⸗ wisch dem Häusler und Schneider Johann Heinrich Brüns in Hagen wegen einer Forderung von 75 Thlr. Gold, ; ju 3) des Kaufvertrages vom 6. Mai 1861, laut deffen das Brinksitzerwesen Jo, ass 28 zu Wester⸗ wisch dem Bürger Brün Helmke zu Bremen wegen einer Kaufgeldrestforderung von 60 Thlr. nebst 34 / Zinsen verpfändet ist,

werden die unbekannten Inbaher der vorbezeichneten Urkunden und zu 2 Alle, welche auf die Hppothek Anspruch machen, hierdurch aufgefordert, spãtestens in dem damit auf Donnerstag, den 24. März 1892, Vormittags 10 Uhr, bestimmten Termin ihre Rechfe anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die letzteren dem bejw. Cigenthümer der verpfändeten Grundstücke bezw. dem Schuldner oder deffen Rechtsnachfolgern gegenüber für kraftlos erklärt, zu 2 auch die Hypothek gelöscht werden soll.

Thedinghausen, den 18. September 1891.

Herzogliches Amtsgericht. Glindemann.