1891 / 245 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Oct 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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zu ändern. Der Parteitag betrachtet es vielmehr noch

zu besprechen, und schlug am Schluß seiner Rede folgende vom „Vorwärts“ mitgetheilte Resolution vor:

In Erwägung, daß die Eroberung der politischen Macht das erste und Hauptziel ist, nach der jede klassenbewußte Proletarierbewegung streben muß, daß aber die Eroberung der politischen Macht nicht das Werk eines Augenblicks, nicht die Frucht einer momentan gelungenen Ueber⸗ rumpelung des Gegners sein kann, sondern nur durch zähe und ausdauernde Ärbeit und geschickte Benutzung aller Mittel und Weges die sich der Propaganda für die sostaldemokratischen Ideen und Ziele in der gesammten Arbeiterklasse darbieten, errungen werden kann, erklärt der Parteitag: Es liegt kein Grund vor, die bisherige Taktik ö an, mmer a Pflicht der Parteigenossen, die Agitation für die Reiche tags, Land⸗ sags⸗ und Gemeinderathözwahlen zu betreiben. Der Parteitag be⸗ trachtet die Ägitation für die Reichstags, Landtags- und. Ge— meinderathswahlen als besonders wirksam für die sozialistische Propaganda, weil sie die beste Gelegenheit bietet, mit den proletarischen Klassen in Berührung zu kommen und die selben über ihre Klassenlage aufzuklären u. s. w. Der Parteitag verlangt von den Vertretern der Partei, daß sie im Sinne des Parteiprogrammz wirken, ohne auf die Erlangung von Kon jessionen Seitens der herrschenden Klassen zu verzichten. Der 3 verlangt ferner von jedem einzelnen Genossen, daß er den

eschlüffen der Gesammtpartei und den Anordnungen der Partei⸗ Organe Beachtung schenkt u. s. w. Der Parteitag verlangt, daß die Kritik an den Handlungen oder Unterlassungen der Partei⸗Organe und der parlamentarischen Vertreter der Partei in Formen geübt werde, die eine sachliche ,,,, dem angegriffenen Theil ermög⸗ lichen. Der Parteitag ist der Anschauung, daß der in den Statuten der Internatlonalen Arbeiter · Affoziation von 1866 ausgesprochene Grunbfatz: Daß Wahrheit, Recht und Sitte als die Grundlage für das Betragen aller ihrer Mitglieder untereinander und gegen alle ihre Mitmenschen ohne Rücksicht auf Farbe, Bekenntniß oder Nationalität anzuerkennen seir, auch heute noch die Richtschnur für die Handlungen der Parteigenossen sein muß.

Bebel führte in seiner Rede u. A. aus:

Der Zweck der Taktik überhaupt sei, das Ziel der Partei zu er⸗ reichen. Dieses Ziel fei im Programm klar und deutlich niedergelegt. Wenn das alte Programm auch schon morgen durch ein neues ersetzt werden sollte, so stehe das Ziel doch unveränderlich und unverrückbar fest: es fei die Befeitigung der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Grundlage. „Wir werden die kapitalistische Produktion be⸗ seitigen und an ihre Stelle die sozialistische Produktions · Drd⸗ nung setzen. Es führten verschiedene Wege zu diesem Ziel, aber alle liefen darauf hinaus, daß sich die Arbeiterklasse die politische Macht zu erobern habe. Zur Erreichung des Zieles gehöre die mündliche Agitation, die Agitation durch die Presse und die Thätig⸗ keit im Parlament Der Redner ging dann auf das Wesen der parlamentarischen Thätigkeit ein und fuhr fort: Am allerleichtesten könne die Partei Anhänger gewinnen, wenn sie den Schmerzen der Arbeiter auch schon in der heutigen privatkapitalistischen Welt möglichst abhelfe. Aus diesem Grunde sei die Gewerkschafts⸗Organi⸗ sation nicht nur materiell vortheilhaft, sie hebe auch das Klassen⸗ bewußtsein der Arbeiter. Der Anarchismus sei mit seiner Gewalt- taktik trotz aller Aufopferungen Einzelner erfolglos geblieben und habe zur elenden Sektenbildung geführt. Die Masse schließe sich der Partei nicht an, weil sie nach reiflichem Nachdenken die sozial⸗ demokratischen Ziele als die Ziele der Menschheit erkenne, sondern weil die sozialdemokratische die einzige Partei sei, welche die Lage der Arbeiter bessern wolle. Das Ziel müsse sein: Die politische Macht und durch sie die 6konomische Macht zu ge⸗ winnen. Nur Kindsköpfe könnten hoffen, durch Barrikaden⸗ bau mit der bürgerlichen Gesellschaft fertig zu werden. Bebel wandte sich dann zu dem Fall Vollmar. Das Charakteristikum feiner Taktik müsse zur Versumpfung führen. Wenn ein Führer der Sozialdemo⸗ kraten beständig sage: Seid hübsch bescheiden und geduldig“, so ermuthige das nicht zum Kampf und erwecke keine Begeisterurg. Vollmar ignorire den Fortschritt in der Bewegung der Geister in den letzten Jahren. Vollmar's Taktik sei nur eine Hinhaltungspoliti.!

In Braunschweig fand am Mittwoch eine Schlächter versammlung statt, an welcher sich der Br, L. Ztg. zufolge gegen 200 Personen betheiligten. Der den Vorsitz führen de Schlächter geselle Reinecke theilte mit, es seien mehrere Gesellen zu ihm gekommen mit der Bitte, entweder die der sozialistischen Bewegung bei⸗ getretenen Fachvereinsmitglieder aus der Schlächter Brüder⸗ schaft auszustoßen oder eine neue Brüderschaft zu gründen. Zur Beschlußfassung in dieser Angelegenheit sei die Versammlung ein⸗ berufen. Von einem Redner wurde hervorgehoben, daß ein Altgeselle, der mit der Sozialdemokratie ginge, nicht mehr als solcher anerkannt werden könne. Mehrere Redner sprachen sich in ähnlichem Sinne aus. Von der Gründung einer neuen Brüderschaft wurde jedoch Abstand genommen und beschlossen, die an der Spitze der Brüderschaft stehenden Sozialdemokraten zum Rücktritt zu veranlassen. Während der Versammlung hatte sich vor dem Lokal eine Menge Angehöriger des Schlächtergesellen⸗Fachvereins, denen der Zutritt zum Versammlungsraum untersagt war, in der Absicht ein⸗ gefunden, durch Lärmen und Zwischenrufe die Verhandlungen zu stören, was ihnen jedoch nicht gelang. ;

Aus Bordeaux berichtet ein Wolff sches Telegtamm: In Folge des Ausstandes in den Glasfabriken luden die Arbeitgeber die ausständigen Arbeiter vor das zuständige Schiedsgericht. Dasselbe verurtheilte die Arbeiter zu 190 Fr. Schadenersatz und zu einer wei—⸗ teren Entschädigung von ib Fr. taglich, wenn die Arbeit nicht inner⸗ halb 24 Stunden aufgenommen würde. .

Wie der „Köln. Itg.“ aus Mons telegraphirt wird, giebt sich unter den Bergleuten des Borinage wieder eine steigende Un⸗ zufriedenheit mit den Löhnen kund, die von den radikalen Blättern nach Kräften geschürt wird. Auf der großen Zeche Produits in Flsnu brach ein Theilausstand aus.

Aus dem Jahresbericht des englischen General Postamts.

Nach dem soeben veröffentlichten 37. Jahresbericht des Londoner General⸗Postamts wurden in dem am 3. März beendeten Jahre im vereinigten Königreich Großbritannien und Irland 2 623 987 966 Briefe, Postkarten, Bücherpackete, Cirkulare, Muster, Zeitungen und Packete befördert, was. einer Zunahme von 8 Yo gegen das letzte Jahr gleich kommt. Die Durchschnitts⸗ zahl der Briefe ꝛc. per Kopf der Bevölkerung, betrug im Jahr 69,6 oo, die der Briefe allein 45,2 60, Bücherpackete, Cir— kulare und Muster folgen mit 1238 j per Kopf der Bevölkerung, während Postkarten nur 60/, Zeitungen 4,3 0so und Packete 1,2 Yo betrugen. Von 2657 700 000 Briefen 2c. wurden etwa 75 20 in England und Wales, davon 2957 C allein in dem Lon— doner Postdistrikt, 8,9 66 in Schottland und 5,9 Hg, in Irland bestelit. Von unbestellbaren Briefen gingen 136 644 an die verbesserte Adresse ab, 5 750 527 zurück an den Ab⸗ sender und 222 491 uneröffnet zurück an augländische Post⸗ ämter; 458 608 Briefe ohne die Adreffe des Absenders blieben guf dem General⸗Postamt. Die Zahl der eingeschriebenen Briefe betrug 201 267 oder 9633 mehr als 1889/90. Außerdem fanden fich in zI 163 anderen Briefen Gegenstände, welche gleichfalls Ein ˖ schreiben erforderten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Großbritannien. (Indien.) .

Zufolge einer in der Bombay Government Gazette veröffent lichten Verfügung der Regierung zu Bombay vom 23. September 1851 ist die in den Häfen von Älden, Perim und der Somali Küste Über Provenienjen von der arabischen Küste des Rothen Meeres, und zwar von Lohaya bit zur Straße, von Bab el Mandeb. verhängte Duaranjäne aufgehoben worden. (Vergl. . Reichs Anzeiger: Nr. 200 rom 26. August 1891)

Egypt en. Der internationale Ou lh bn ih zu Alexandrien hat am 3. Oftober 1891 beschlofsen, gegen Ankünfte aus Janbo in Arabien das jur Verhütung der Cholera ⸗Cinschleypung bestimmte Reglement in Kraft zu setzen.

Athen, 16. Oktober. Für syrische Pro venienzen wurde,. dem W. T. B.‘ zufolge, eine eiftägige Quarantäne auf der Insel Delos angeordnet.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengeftellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. n f r sind am 16. d. M. gestellt 10 845, nicht recht eitig geftellt 4 Wagen. , 8 Oberschlefien sind am 15. d. M. gestellt 3411, nicht rechtzeitig gestellt 724 Wagen.

Subhastations · Resultate.

Beim Königlichen Amtsgericht L Berlin stand am 16. Oktober 1891 das Grundstück des Schlossermeisters Emil Korge zu Berlin, in der Straße 2e. und Ecke der Fidiein⸗ straße belegen, zur Versteigerung; Nutzungßwerth 20 000 ; das geringste Gebot wurde auf 207 709 S festgesetzt; für das Meistgebot von 285 000 S6 wurde der Kaufmann Jacob vy zu Berlin Ersteher. Eingestellt wurde das Verfabren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstück in der Bandel⸗ straße 15, dem Rentier Wilhelm Franke gehörig.

Berlin, 16. Oktober. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käfe und Schmal) Butter: Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ja. 115 - 117 ½, la. 112-114 66, IIIa. 108 - 111, do. abfallende 101 - 106 ½, Land⸗, Preußische 85 95 S½, Netzbrücher 80-90 S, Pommersche 80—-96 4Æ, Polnische 782584 6, Bayer. Sennbutter 105 110 M, do Landbutter 85 - 90 „M, Schlesische go = 98 Æ6, Galizische * Margarine 45 —– 75 S Käse: Schweizer, Emmenthaler 90 95 S½ς, Bayerischer 60 70 6, do. Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 65 S, do. Ha. 50 - 50 M, Holländer 80 85 M, Limburger 40 - 45 ½, Quadratmagerkäse Ia. 24 -= 28 , do. Ha. IS - 20 M Schmalz: Prima Western 17 060 Ta. 4200 , reineß, in Deutschland raffinirt 43, 00-44, 00 M, Berliner Braten⸗ schmalz 45, 00 = 45,00 M66 Fett, in Amerika raffinirt 38 16, in Deutschland raffinirt 38, 0 - 41,00 M Tendenz: Butter: Nur auf autswärtige Notirungen hin wurden heute Preise erhöht. Schmalz: Ruhiger. ;

Vom oberschlesischen Eisen? und. MetalUlmarkt berichtet die . Schl. Ztg.“: Die oberschlesische Roheisenproduktion hat feit Wochen eine wefentliche Aenderung nicht erfahren. Dadurch, daß eine Anzahl Hütten für eigenen Bedarf arbeitet, die Tarnowitzer⸗ und Donnersmarckhütte ihre Produktion an den oberschlesischen Wal⸗ werksverband abliefern und die Gleiwitzer Hütte, deren Gießerei⸗ Roheisen bevorzugt ist, dasselbe zum größten Theil nach Nieder- schlefien verkauft, findet das frisch erblasene Roheisen regel, mäßigen Absatz. Der letztgenannten Hütte ist es, nachdem es englischem Gießerei⸗Roheisen Nr. III bei einem Preise ron 460, 16 M per Tonne frei ab Bord, wozu noch 7, 40. p wer Tonne an Fracht und 6 Sh. Seefracht hinzutreten,. in Oberschlesien zu konkurriren unmöglich ist gelungen, dasselbe auch in Niederschlesien zum größten Theil zu verdrängen. Zur Berarbeitung kommen auf den oberschlesischen Hochofenwerken zumeist die einheimischen ärmeren Brauneisenerze; auslaͤndische reichhaltigere Erze werden an⸗ säßlich der niedrigen Eifenpreise nur in geringem Maße bezogen und auch nur von denjenigen Hütten, welche eigene Erzförderungen im Aus⸗ lande besitzen. Der Zwischenhandel mit ausländischen Erzen hat somit fast ganz aufgehört. Äuch die Preise für Eisenschlacken sind sehr gesunkenz auch diefes Geschäft ist gänzlich lahm gelegt. Die Walzwerke sind durchweg gut beschäftigt und der Begehr nach Walzeisen aller Sorten so stark, daß die Konsumenten, längere Zeit auf, Lieferung warten müssen. Die Läger der Grossisten und kleineren Eisenhändler sind stark gelichtet, eine Ergänzung derselben aber nur schwer zu ermöglichen, weil die gewünschten Sorten von den Werken zur Zeit nicht erhältlich sind. Trotz des regen Geschäfts . ganges und starken Begehrs ist jedoch bei den hohen Ge⸗ stehungskosten der Gewinn nur ein äußerst bescheidener; an eine Erhöhung der Preife ist aber der Konkurrenz wegen nicht zu denken. In ähnlicher Lage befinden sich die Blechwalwerke. Die Stahlwerke sind mit Aufträgen sowohl in Normal als auch in Schmalspurschienen und anderen Eisenbahn Baumaterialien genügend verfehen und deren Betrieb für längere Zeit gesichert. Auch die Eisengießereien sind vollauf beschäftigt; dieselben haben jedoch unter der Konkurrenz, u. A. der niederschlesischen Wilbelms— hütte liefert beispielsweise ihre Gußwaaren bis Kattowitz und WMyslowitt zu leiden und erzielen demnach nur ge⸗ ringen erdienst. Durch die im Bau begriffenen Neu⸗ anlagen und Erweiterungen der bedeutendsten oberschlesischen Bergwerke sind die Mafschinen und Kesselfabriken, sowie die Eisenkonstruktions Werkstätten stark beschäftigt; auch auß dem Aus⸗ lande liegen denselben Aufträge guf bedeutende Objekte, besonders für Petroleum. Raffinerien ꝛc. vor. Was den Zinkmarkt anlangt, so hat sich in London die Stimmung wieder befestigt, wenngleich die dortigen Umsätze einen bedeutenden Umfang nicht erreichten. Die in ländische Produktion soll bis Anfang k. J. verkauft sein und kommt schlank zur Verladung. In Walzzink ist die Stimmung matter und der Preis auf 48,50 „6 heruntergegangen.

Leipzig, 16. Oktober. (W. T. B.) Kam mzjug-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3, 67 66, per November 3, 77 A, per Dezember 370 M, per Januar 3,70 , per Februar 3,2 „„, per März 3,123 6, per April 3, I5 AÆ, wer Mai 3.773 A, per Jun! 3, 825 , per Juli 3,825 M, per August 3.3235 S, per September 3, 825 S6, per Oktober 3, 825 M Umsatz 2b 59 Kg. Ruhig.

London, 16. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen ladung en angeboten.

Manch ester, 16. Oktober. (W. T. B.). 121 Water Tavlor 6, zor Water Taylor Sz, 20 Water Leigh 75, 39r Watei Clayton z, 33r Mock Broole 75. 40r Maholl St, 40er Medio Willtinfon 5, 32x Warpcops Lees 76, 36r Warpeopt Rowland 5, a5r Double. Weston f, 65r Double Courante Qualität 121,

37 116 vards 16 3 16 grey Printers aus 32r / 6r 161. Ruhig.

Glasgow, 16. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 499 012 Tons gegen 636 332 Tons im vorigen Jahre. ö.

Dle Zahl der im Beiriebe befindlichen Hochöfen beträgt 76 gegen 6 im vorigen Jahre. l

St. Peters burg, 17. Oktober. (W. T. B) Wie die „Börsenzeitung! aus sicherer Quelle mittheilt, sollen bei den in Paris auf die neue russische Anleihe angemeldeten Zeichnungen mehr als anderthalb Millionen Zeichner betbeiligt gewesen sein.

New-Vork, 16. Oktober. (W. T. B.) Die Börse war bei fester Eröffnung bis zum Schlusse günstig disponirt. Der Umsatz der Aktien betrug 274 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 Soo (00 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 26 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz 130 000 Unzen zu 96,40 à 96, 46. ;

Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionz⸗ hafen 76 öo0 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 190 000 Ballen, Jlugfuhr nach dem Kontinent 56 000 Ballen. Vorrath 836 000 Ballen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Von der Generaldirektion der Da mpfergenossenschaft des Centralverbandes Deutscher Strom und Binnen⸗ schiffer wird uns Folgendes berichtet; Die in der resse veröffent⸗ lichte Mittheilung, daß durch die Eröffnung des der Spree⸗

Kanals Kähne mit einer , . von 10—12 000 Ctr. die Spree bereits passirt haben, beruht auf einem Irrthum; dagegen be⸗ wahrheitet es sich, daß Elbschiffe von gleicher Tragkraft, von Ham⸗ burg kommend, durch Dampfer der Genossenschaft bis zur Weiden damerbrücke bereits geschleppt wurden. Die Bauart dieser Fahr⸗ zeuge gestattet es nach erfolgter Verbreiterung der Weiden⸗ damerbrücke, die Wasserstraßen. Berlins bei einer Brücken- höhe von 3,0 m bequem zu befahren, während die von Breslau kommenden Oderschlepper, bei einer S000 Ctr. Ladung schon auf große Schwierigkeiten stoßen, weil sie in leerem Zustande die Brücken nicht ungehindert passiren können. Schuld hieran trägt die Bauart dieser Fahrzeuge, welche ursprünglich nicht für Berlin bestimmt waren. Die vorhandenen Kähne in diefer Größe wurden vor ungefähr zehn Jahren erbaut und waren zum ausschließlichen Verkehr zwischen Breslau und Stettin bestimmt. Ob die Elbschiffer überhaupt den Oder Spree Kanal mit 10 9009 Ctr. Lasten befahren dürfen, ist fraglich, da die Kanal, und Schleusen Anlagen nur für 8000 Ctr. Lasten be⸗ stimmt sind.

Bremen, 16. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Kronprinz Friedrich Wilbelm. hat heute auf der Fahrt nach dem La Plata Dover passirt. Der Schnell dampfer Werra“ ist gestern Abend von Southampton nach New. Jork weitergefahren. Der Schnelldampfer ‚Kaiser Wil-⸗ helm II. ist heute Vormittag in Southampton eingetroffen und nach der Weser weitergefahren. Der Dampfer „Ohio“ ist vor vier Tagen in Montevideo angekommen.

17. Oktober. (W. T. B.) Der Reichs ⸗Postdampfer „Danzig“ ist am 16. Oktober Morgens mit der für Australien bestimmten Post von Brindisi nach Port Said abgegangen. Der Schnelldampfer Werra“, nach New⸗Vork bestimmt, hat am 16. Oktober Vormittags Lizard passirt.

Ham burg, 16. Oktober. (W. T. B) Hamburg ⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt- Aktiengesellschaft. Der Poft,. dampfer California“ ist heute Morgen 1 Uhr in New⸗Vork angekommen. Ver Postdampfer India‘ hat, von New Vork kommend, heute Vormittag Lizard passirt. ö

17. Oktober. (W. T. B.). Der Postdampfer „Für st Bismarck‘ ist, von New Jork kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer Au straliga- ist gestern in San Domingo eingetroffen. Der Postdampfer Slavonia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Morgen in Baltimore eingetroffen.

TEondon, 17. Oktober. (W. T. B) Der Castle⸗ Dampfer Dunbar Castle“ ist auf der Heimreife in London angekommen. Der Castle⸗ Dampfer „Garth Castle' ist heute auf der Aus⸗ reise von London abgegangen. Der Union Dampfer „Rubian“ ist am Freitag auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.

Mannigfaltiges.

Auf dem katholischen Friedhof in der Liesenstraße umstand gestern eine nach Hunderten zählende Trauerversammlung die Gruft des Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Humperdinq, In Vertretung feines dienstlich verhinderten Chefs, des Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, und für den erkrankten Unter⸗Staatssekretär von Marcard waren die Ministerial⸗Direktoren Dr. Michelly und Ober ⸗Land⸗Forstmeister Donner erschienen. Ihnen hatten sich alle Räthe und Beamten der Abtheilungen für Domänen, und Forsten, zahlreiche Räthe der Abtheilung für landwirthschaftliche Angelegen heiten, sowie anderer Ministerien und hoher Behörden angeschlossen. Propst Dr. Jahnel, der bereits im Sterbehause, Corneliusstraße Nr.], des geistlichen Amtes gewaltet, hielt die Trauerrede und vollzog die Einsegnung der Leiche.

Morgen, Sonntag, finden in folgenden Kirchen Ergänzung s— wahlen für die Gemeindeorgane statt: in Sophien. Lukas, Matthäus, Petri, Pauls, Dreifaltigkeit, Philippus. Apastel, Inhaliden haus, Reue Kirche, Nazareth, Bartholomäus und Friedrichs-Werder. Vie Kirchenwahl in Johannis (Moabit) findet am 25. Oktober statt.

Am Tage des Reformationsfestes, Sonntag, den 1. November, wird mit Genehmigung der kirchlichen Behörden in den evange⸗ lifchen Kiörchen die herkömmliche Kollekte für die Zwecke der Gustapv⸗Adolf⸗Stiftung eingesammelt werden. Jur Vor—⸗ bereitung hierfür hat der Vorstand des Hauptvereins der Provinz Brandenburg ein Fliegendes Blatt“ ausgegeben, welches Behufs Vertheilung innerhalb der Provinz von der Windolff schen Buch— druckerei zu Berlin, Charlottenstraße 88, in beliebiger Anzahl von Exemplaren unentgeltlich bejogen werden kann.

Die Dreifaltigkeits⸗ Gemeinde hat jetzt eine vierte Diakonissin für die Gemeindepflege berufen. Der Eintritt der Schwester wird schon in allernächster Zeit erfolgen. Die neue Schwester soll sich besonders der Armenpflege widmen. Da innerhalb der Gemeinde sich auch eine mit sechs Schwestern belegte Station des Evangelisch kirchlichen Hülfspereins befindet, die allerdings auch für die Parochien der Heilgkreuz . und Lukas -Kirche mitbestimmt ist, so hofft die Gemeinde, nunmehr eine ausgiebige und segensreiche Armen und Krankenpflege ausüben zu können.

Der Verein Berliner Turnerschaft“ hat in seiner letzten Hauptversammlung beschloffen, dem Geheimen Medizinal⸗ Rath Prof. Virchow, welcher früher Vorstandsmitglied des Vereins gewesen, nachträglich noch 200 M für die Stiftung zur Aufstellung von Kranken⸗ betten zur Verfügung zu stellen. Außerdem hat eine Abordnung des Vereins eine künstlerisch ausgeführte Adresse überreicht.

Im Botanischen Museum wird am 25. d. M. die Büste des früheren Direktors des Botanischen Gartens, Professor Eichler enthüllt werden. Die Jictoria regia, welche bis jetzt in schönster Blüthe gestanden hat, treibt immer noch weitere Knospen; sie ist daher gestern aus ihrem Glashause entfernt urd in einen

roßen Kübel umgesetzt worden, der im Palmenhause Aufstellung ge⸗ unden hat. Man will versuchen, dort unter den veränderten Ver—⸗ hältnissen die noch vorhandenen Blüthen zur Entfaltung zu bringen.

Auf den auch in der Stadtverordneten Versammlung zu Charlottenburg eingebrachten Antrag, die Sta dtver ordnet en⸗ wahlen der dritien Abtheilung an einem rng vornehmen zu laffen, bat der dortige Magistrat, nach der N. A. Ztg., folgenden Beschluß gefaßt: „Es ist darauf hinzuwirken, daß die Stadt verordnetenwahien der dritten Abtheilung in Zukunft an einem Sonn⸗ tag stattfinden. Gin weiterer Antrag, auf Grund dieses Beschlusses, die Termine für die bevorstehenden Wahlen der dritten Abtheilung bereitö auf Sonntag, 15. November, anzuberaumen, fand keine Mehr⸗ heit, da schon getroffene anderweite Maßnahmen ein Hinderniß abgeben.

um Besten der Stadtmission veranstaltet der große im Wesß! und Tul w en bestehende Hülfsverein am 19. und 20. d. M. im Reichstagsgebäude einen Verkauf, von Armensachen, Hand⸗ arbeiten und Lebensmitteln ꝛc., Wild, Obst u. dergl.

Der im September d. J. verstorbene Rentier Siegfried Lessing hat, der. Voss. Ztg. zufolge, hiesigen Wo hlthätigkeitsanstalten ein Anzahl befraͤchtlicher Vermächtnisse ausgesetzt, so der Armen⸗ direktion zur Vertheilung an Bedürftige ohne Unterschied der Religion jb o „, dem AÄfyl für Obdachlofe 600 Mt, dem Königin Augusta⸗ Hospital 1o 000 , der Pichon⸗Stiftung 12 000 , dem Hülfs verein für wie Studirende 15 000 M und für „die Königliche Blinden⸗ anstalt hierselbst! 5000 Mt

Unter dem Namen Neues Sonntagsheim und christliches Hospsz für den Westen Berlins“ hat sich der N. Pr. Ztg.“ zufolgee

räumen (Lützowstraße 44) die Eröffnungsfeier statt.

Mit dem Inkrafttreten des Winter⸗Fahrplans der Groten Berliner Pferdeeisenbahn⸗Aktien⸗Gesellschaft wird. wie hiesige Blätter melden, die Linie Schlesisches Thor Bülow straße bis jur Grenze mwwischen Berlin und. Schöneberg, der Groß görschenstraße, verlängert werden; die Fahrpreise bleiben unver⸗

andert.

Die Uranig theilt uns mit, daß die naturwissenschaftlichen Lehrkurse, welche eine wesentliche Erganzung des in den populären Vorträgen der Anstalt Dargebotenen bilden, am 2. November be⸗ ginnen sollen. Es werden behandelt die Gebiete: Astronomie. Astro⸗ physik, Physik, Botanik. Um vielfach ausgesprochenen Wünschen nachzukommen, werden die Vorträge in diesem Winter Nachmittags oder Abends stattfinden. Näheres besagt der Prospekt, welcher auf Wunsch von der Direktion der Urania unentgeltlich versandt wird. In den Lehrkursen wird Herr P. Spies die Elektrizität und den Magnetismus in 24 Experimental Vorträgen, Herr Dr. D. Schw ahn die sphaärische Astronomie und die theoretische Astronomie in je 16 Vorlesungen, Herr Dr. R. Keller den Bau und das Leben der Pflanzen in 16 Vor— lesungen und Herr Dr. F. Körber Astrophysik in 16 Vorträgen behan—⸗ deln. Herr Professor Or. W. Preyer wird seine Vorlesungen später

ankündigen.

Die Firma Hermann Hurwitz u. Co. in Berlin C. Kloster⸗ straße 49, bringt einen Vervielfältigungs Apparat unter dem Namen Der Tachograph. zum Verkauf, welcher bei großer Einfachheit, Handlichkeit und Billigkeit den bewährten Leistungen des Umdruck— verfahrens entspricht, bei nur einiger Aufmerksamkeit von einem Jeden leicht gebandhabt werden kann und eine beliebige Anzahl, von der Post gegen das ermäßigte Porto für Drucksachen zu befördernder Abzüge zu liefern im Stande ist Um den Interessenten nun Gelegenheit zu geben, sich von der Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit des Tachographen selbst zu überzeugen, erbietet sich die Firma, einen ihrer Apparate, die in drei Größen zu Oktao⸗, Quart und Folio —, sowie zu Doppel. quart und Folio⸗Format gefertigt werden, acht Tage unentgeltlich auf Probe zuzusenden und denselben ohne jede Entschädigung zurückzunehmen,

wenn er nicht gefallen sollte.

kürzlich unter dem Vorsitz der Freifrau von Cramm-⸗Burgdorf hier ein Verein begründet, der sich besonders die Fürsorge für die weib⸗ liche Fugend dienenden Standes zur Aufgabe gestellt hat. Am vergangenen Sonntag fand in den festlich geschmückten Vereins⸗

geöffnet.

gefunden.

, . Die H Unterstützung zu Theil werden. Stuttgart, 14. Oktober.

Im Nordland Panorama, Wilhelmstr. 10, beträgt d Eintrittspreis morgen, . helmst rägt der

ohne elektrische Beleuchtung und daher nur bis zur Dunkelheit

Danzig, 14. Oltober. Ueber das Kentern eines Segel bootes im Putziger Wiek erhält die Danz. Itg. folgenden Bericht aus Putzig: Die beiden Referendare Bresler aus Danzig und Schapke aus Graudenz, Freunde des Wassersports, unternahmen gestern bei die schwarze ziemlich bewegter See auf dem Segelboote . Mikosch‘ eine Fahrt auft Wiek und verweilten bis Einbruch der Dämmerung guf demsel ben. Bei der Rückfahrt nach dem Hafen kenterte kurz vor demfelben das Boot und . . in Bar rf . 38 an die h des .

ammerte, suchte Schapke sich dur wimmen zu retten. egen ist. Es sei gänzlich ausgeschlosse is ä der ungünstigen Windrichtung wurden die Hülferufe der ne r n g , , , , , lichen nicht in der Stadt gehört, wohl aber von dem auf dem Heim⸗ wege befindlichen Grenzaufseher Stachel vernommen. Als man auf dessen eiligst erstattete Meldung mit Böten binausfuhr, hatte Schapke, der einzige Sohn des kürzlich von Neustadt nach Graudenz versetzten Gerichtssekretärs Schapke, bereits seinen Tod gefunden, während Bresler in bewußtlosem Zustande sich an der Spitze des kaum aus dem Wasser ragenden Mastes festhielt und Dank der ärztlichen Be⸗ mühung wieder ins Leben zurückgerufen wurde. Die Leiche des Schapke wurde heute Morgen nach kurzem Suchen etwa zwanzig Schritt von der Unglücksstelle entfernt durch Mannschaften des Dampfers „Putzig“

Schweidnitz, 15. Oktober. bierorts eine Gewerbe und Industrie⸗Ausstellung für den Umfang des Handelskammerbezirks Schweidnitz zu veranstalten, hat bei den Gewerbetreibenden wie Industriellen des Bezirks allseitig Anklang und Unterstützung gefunden, sodaß das Zustandekommen derselben ge—⸗ . ö, . 3 K 3 . . 6 von geschaffen werden, an dem ie Sta weidni letzt. Besonders heftig wüthete der Sturm am 6 . mit 190004 zu betheiligen beschlossen hat; außerdem zeichnete die * ; ö h nn ,, Stadt noch den Betrag von 1000 M fonds perdu und gewährt die freie Hergabe des als Ausstellungsplatz vorzüglich geeigneten kleinen Exerzierplatzes an der Waldenburgerstraße, sowie auch des benöthigten andelskammer läßt dem für die hiesige

aus Burgberg an der Jagst hat, wie der Schwäb. Merk,“ meldet, an der Abiturienten⸗Prüfung am Realgymnasium in Stutt—

nur 30 3. Das Panorama ist

nach Schluß

verursacht hat.

störung der Der Plan, im nächsten Jahre

Gräfin Maria von Linden

gart theilgenommen und es wurde ihr von der Königlichen Prüfungs- tommission in Anwendung des an die Arbeiten der ordentlichen Schüler der Realgymnasten angelegten Maßstabes das Zeugniß der Reife zur Ergreifung eines wissenschaftlichen Studiums auf einer Hochschule zuerkannt; sie bat also das Abiturienten. Examen mit gutem Erfolg bestanden: der erste Fall dieser Art in Württemberg.

Wien, 16. Oktober. Die Neue Freie Presse“ konstatirt, daß

Brücke in Reichenberg, unter welcher die

Explosivstoffe (siebe in der gestrigen Nr. des R. u. St . A. der Redaktion eingetroffenen Depefchen) gefunden worden sind, gewöhnlich nur von Fußgängern benutzt, selken von Wagen befahren wird und etwa 2006 Schritte von der Bahn entfernt

Aufenthaltes in Reichenberg über die Brücke hätte fahren können.

Wien, 15. Oktober. Sei den Sprengübungen, welche gestern von dem 2. Genie Regiment in Krems ,, . wurde dem . W. T. B.‘ zufolge zum ersten Male der neue Spreng⸗ stoff Ekrasit verwendet, der namentlich bei Eisensprengungen sich vorzüglich bewährte. =

Edinburg, 14. Oktober. Von allen Seiten werden Unfälle berichtet, welche der seit gestern Nachmittag wüthende Sturm

Um 4 Uhr begann, wie der Köln. Ztg“ gemeldet

wird, das Unwetter, und schon früh am Abend war durch Zer— Drähte „ast alle telegraphische Verbindung mit England abgeschnitten. Eine Mauer des großen Lagerhaufes von Whyte u. Sohn, welches die Nacht vorher durch eine Feuers⸗ brunst vernichtet wurde, stürzte auf die nebenan stehende Kirche und verwandelte den größten Theil derselben in einen Trümmer haufen. In Glasgow wurde ebenfalls ein dreistöckiges Haus von einem einstürzenden Schornstein beschädigt und mehrere Insassen ver—

vom Stapel gelassener Dreimaster kenterte. Nur mit größter Mühe wurde der Wächter gerettet. Glücklicherweise war der Kapitän nebst Familie, der die Nacht an Bord verbringen wollte, an Land gegangen.

dels . Lecco. In Lecco wurde am 11. Oktober ein Standbild Gegend außerordentlich wichtigen Unternehmen die weitgehendste Alexander Manzoni's enthüllt, der in seinem berübmten Roman Die Verlobten“ Lie Stadt und ihre Umgebung verherrlicht hat. Schöpfer des Denkmals ist, wie die -N. Zürch,. Itg.“ meldet, Gonfaloniere, ein Schüler Velaiz, die Weiherede hielt Senator Gaetano Negri, der frühere Bürgermeister von Mailand.

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Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 4. Der f. Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

4 Untersuchungs⸗Sachen. 5.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit -⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

137737

1) Ber Kaufmann und Unteroffizier der Landwehr August Friedrich Lohmann, zuletzt in Branden burg a. / H. wohnhaft, geboren am 28. September 1862 zu Wehrstedt, Kreis Halberstant, evangelisch, nicht bestraft,

2) der Knecht Friedrich Radtke, zuletzt in Päwesin wohnhaft, geboren am 18. April 1866 zu . Kreis Schlochau, evangelisch, nicht estraft,

werden beschuldigt, zu Nr. 1 als Wehrmann der Landwehr, zu 2 als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Die⸗ selben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 23. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Brandenburg a. /H. zur Hauptver⸗ handlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks Kommando zu Brandenburg a. sH. ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Brandenburg a. / H., den 28. September 1891.

Beust er, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts i. V. r

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

(407601 Zwaugsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder- barnimschen Kreise Band 8 Nr. 488 auf den Namen des Druckereibesitzers Eduard August Hoppe hier eingetragene, in der Thurmstraße Nr. 73 belegene Grundstück am 6. Januar 1892, Vormittags 105 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Ge⸗ richtsstelle., Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel CO, . Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück st mit 12 230 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau⸗ bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ je gn und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschrelberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle i ufftr- n tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst guf den Ersteher . Ansprüche, deren Vorhandensein oder etrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Verst igerungs⸗ . vor der Aufforderung zur Abgase von

eboten anzumelden und, falls der betreibende

läubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des len fn Gebots nicht berücksichtigt werden und e . des Kaufgeldes gegen die berück⸗ chtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

fejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerunggterming die Cinstellung des Verfahrens herbelzuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundftücks tritt. Das Üriheis über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. Januar 1892, Mittags 124 ühr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 26. Siptember 1891.

Königliches Amtegericht J. Abtheilung 51.

40)9221 Bekanntmachung.

In Sachen der Pripatiersehefrau Franziska Dirr hier gegen den Taglöhner Gottl. Schenk von Offingen u. Gen,, wegen Subhastation, wurde mit diesgerichtl. Beschlͤß vom 9. d. M. das Ver— theilungsverfahren eingeleitet und gem. art. 97 Subh. D. Vertheilungstermin auf Freitag, 6. No⸗ vember l. J., früh 9 Uhr, anberaumt. Hiezu wird der Mitschuldner Quirin Schenk, Schreiners sohn aus Offingen, z. 3. unbekannten Aufenthaltes, mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan sammt den Anmeldungen während der letzten Woche vor dem Vertheilungstermin hierorts zur Einsicht aufliegt.

Günzburg, 15. Oktober 1891.

Gerichtsschreiberei des K. bayer. Amtsgerichts.

Pargent, K. Sekretär.

39016 Aufgebot.

Auf den Antrag des Königlichen Herrn Ober— Landesgerichts -Präsidenten zu Posen soll die von dem früheren Gerichtsvollzieher Schulz, vormals zu Schildberg wohnhaft, dem preußischen Justizfiskus bestellte und bei der Königlichen Justiz⸗Hauptkasse zu Posen hinterlegte Amtskaution, bestehend in zwei Preußischen Staatsschuldscheinen itt. F. Nr. 92086 und 144144 über je 4 * ns und

; ö. Zul Zinsscheinen Nr. 1— 8 für Januar ISs5 aufgeboten

werden.

Sämmtliche unbekannten Gläubiger werden daher aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte an diese Amtskaution spätestens im Aufgebotstermine am 5. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, an— zumelden, widrigenfalls sie derselben für verlustig erklärt und an die Person desjenigen, mit welchem sie kontrahirt haben, werden verwiesen werden.

Schildberg, den 1. Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht. von Frangois.

(40756

A u Gemäß 5§. 82 des Hp.“ Ges. wird hinsichtlich der nachfie Ce nl fr

und Termin auf:

anberaumt. Bei Nichtanmeldung erfolgt in diesem Termine Urtheil auf Löschung.

40755 Aufgebot.

Das auf den Namen des Autzüglers Matthes Höhna zu Schwarzcollm lautende Sparbuch der Oberlausitzer Provinzial ⸗Neben⸗Sparkasse zu Hoyers⸗ werda Litt. C. Nr. 17114 über 261,99 M ist an⸗ geblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Eigenthümers zum Zwecke der Neuausfertigung für kraftlos erklärt werden.

Es wird deshalb der eiwaige Inhaber bezeichneten Sparbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebots termine am 14. Mai 1892, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine Rechte anzu— melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Hoyerswerda, den 10. Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht.

[40751] Aufgebot.

Der Büchsenmacher Osto Beissel zu Posen, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Dr Lewinski und Seyda zu Posen, hat das Aufgebot des auf den Namen der Frau Büchsenmacher Bertha Hoffmann zu Posen von der städtischen Sparkasse zu Posen am 7. Dezember 1882 ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 55 80l, welches am 31. März 1891 auf 789 69 3 lautete, beantragt. Der Antragsteller hat glaubhaft gemacht, daß er Eigentbümer des Spar⸗— kassenbuchs sei und daß ihm dasselbe abhanden ge— kommen.

Der Inhaber dieses Buches wird aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 17. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Amtsgerichts, Gebäude, Wronkerplatz Nr. ?, Zimmer Nr. 8, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und das Sparkassen⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Letzteren erfolgen wird.

Posen, den 9. Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

Auszug. e bot.

Freitag, 6. Mai 1892, Vormittags 9 Uhr,

298511 Aufgebot.

Die Ehefrau des Zimmermeisters August Eich⸗ hoff, geb. Lehmküller, von Duisburg, hat das Auf⸗— gebot des auf den Namen Auguste Lehmküller, ohne Geschäft zu Witten, von der städtischen Sparkasse zu Solingen unter Nr. 17476 ausgestellten Spar- kassenbuches, in welchem als Einlagen insgesammt mit Zinsen 56 AM eingetragen sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä—⸗ testens in dem auf den 18. Juni 1892, Nach-⸗ mittags 4 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Sitzungssaale, Wupperstraße Nr. 60, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos—⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Solingen, den 27. Juli 1891.

Königliches Amtsgericht. gez. Trutschler. Beglaubigt: Der Gerichtsschreiber: Lauer, Aktuar.

26259 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Stargard i / Pomm. Nr. 31 890 über einschließlich der bis zum Jahre 1890 aufgelaufenen Zinsen 827 4 99 , ausgefertigt für das Fräulein Pauline Stöhr aus Barnimkeunow, jetzt zu Savanna Georgia, Nord⸗Amerika, wohnhaft, ist der Letzteren angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag derselben für kraftlos erklärt werden.

Es wird deshalb der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 19. Februar 1892, Vormitt. 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 1, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Stargard i. Pomm., den 17. Juli 1891.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

rderungen bei den gegebenen gesetzmäßigen Voraussetzungen Aufgebot erlassen

Nr. n n Band Seite. Hypotheken Objekts ˖ Besitzer.

. Zeit Hypotheken · Obiekt. des Gintrags.

Forderung.

in Großkö

in Deffingen

3 Günzburg II S865 Kempter, Josefa, Taglöhners⸗ Anwesen Hs. Nr. 30

wittwe hier

4 Ichenhausen IV 1001 Lauppe, Pbilomeng, Kamin⸗ Anwesen He. Nr. 154 kehrerswittwe in Ichenhausen h Bühl 1 128 Lipple, ra, Taglöhnerin Anwesen Hs.» Nr. 82

64

in

6 Ichenhausen III 210 Falk, Moritz, Restaurateur Hs. Nr. 231 b

in Ichenhausen

16roßkötz VI 166 Mühleisen, Josef, Oeksnom Haus⸗Nr. 146 k 2 Bubesheim 1 685 Imbiel, Christian, Oekonom Pl. Rr 592 a b Steuer 16. Dez. 1830

13. Jan. 1845

4. Juli 1835 14. Juni 1855 30. Mai 1853 7. Sept. 1847 20. August 1827 26. Febr. 1833

22. Febr. 1826

gemeinde Deffingen

7 Waldstetten II 25 Gerstle, Jakob, Handelsmann Pl. Nr. 23624 Steuer 23. August 1830

in Ichenhausen

gemeinde Waldstetten

8 Kleinkẽͤtz IV 280 Steck, Josef, Oekonom in Anwesen Hs. Nr. 12 5. Febr. 1839 Kleinkõtz 9 Bubesheim 1 6 Seitz, Michael, Oekonom in Pl. Nr. 756 a b Steuer 13. Jan. 1856 Bubes heim gemeinde Bubesheim 10 desgl. 1 325 Bißinger, Josef, Oekonom in Pl. Nr. 17883. St. G. 12. Nov. 1866 Bubes heim Bubes heim 11 desgl. 1 218 Gesger, Franz., Oekonom in Pl- Nr. 7398 u. 18835 15. Jan. 18656

Bubes heim Günzburg, 6. Oktober 1891.

Günzburg, 8. Oktober 1891. (L S.)

St G. Bubesheim Königliches Amtsgericht. gez. Leick. Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts: Pargent, geschäftsl. K. Sekretaͤr.

133 Fl. 20 Kr. Muttergut für aver Zeller, Söld⸗ nerssohn in Großkötz.

49 Fl. Cessionskapital mit Eigenthumsvorbehalt für die Zor'sche Kuratel in Ulm.

89 Fl. 123 Kr. Kaution für den verschollen erklärten Ignaz Götz von hier.

183 Fl. rückständige Rente der Gutsherrschaft Ichenhausen.

Wohnrecht für Josef Zeiler in Bühl;

desgl. für die Seb. Müller'schen Eheleute daselbst.

je 12 Fl. 30 Kr. Vatergut für Jos. n. Joh. Zeiler

in Bühl. : zreck, Taglöhner in

25 Fl. Vatergut für Ichenhausen. X.

32 Fl. 5 oo Kaufschilling mit Eigenthumsvorbehalt den Jakob Gerstle u. Cie. in Ichenhausen.

20 Fl. Anschlag der Ausfertigung und des Wohn⸗ rechts für Josef Pröbstle, C rerssobn in Kleinkötz. .

90 Fl. Kaufschilling für die Wirthd leute Alois und Cregzenz Mühleisen in Bubes heim.

352 Fl. Kaufschilling für Alois Mühleisen in

Bubesheim.

425 Fl. Cessionskapital für Privatier Josef Anton

Heinle in Günzburg.